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Title:
LOCKING SYSTEM FOR MULTI-BARRELLED WEAPON
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/084199
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a locking system for a multi-barrelled weapon, comprising at least two displaceable firing pins (5, 6) and a trigger device, which contains trigger rods (19, 20) that are allocated to the firing pins (5, 6), at least one trigger (21; 65, 66) and a changeover mechanism (43, 48) for automatically connecting the trigger (21; 65, 66) to the trigger rod of the second firing pin that has not yet been released, after a first shot has been fired, as a result of the actuation of the trigger rod of the first firing pin for releasing the latter by the trigger (21; 65, 66). The aim of the invention is to provide a universally applicable locking system, whose function is extremely reliable. To achieve this, the change-over mechanism contains a base body (43) that can be displaced in the direction of the longitudinal axis of the rifle, comprising a trigger lever (48) that is pivotally mounted on said base body and can be actuated by the trigger (21). The trigger lever is positioned at a distance from the trigger rods (19, 20) when the firing pins (5, 6) are tensioned and only engages with the trigger rod allocated to the second firing pin to fire the second shot after the weapon kickback.

Inventors:
POPIKOW SERGEJ (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/003788
Publication Date:
October 24, 2002
Filing Date:
April 05, 2002
Export Citation:
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Assignee:
SAT SWISS ARMS TECHNOLOGY AG (CH)
POPIKOW SERGEJ (DE)
International Classes:
F41A19/21; F41A3/00; (IPC1-7): F41A19/21
Foreign References:
US4545143A1985-10-08
US4403436A1983-09-13
US3193961A1965-07-13
EP0277922A21988-08-10
Attorney, Agent or Firm:
Rapp, Bertram (Charrier Rapp & Liebau Postfach 31 02 60 Augsburg, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Schloßsystem für ein mehrläufiges Gewehr mit mindestens zwei verschiebbar angeordneten Schlagstücken (5,6) und einer Abzugsvorrichtung, die den Schlagstücken (5,6) zugeordnete Abzugsstangen (19,20), mindestens einen Abzug (21 ; 65,66) und einen Umschaltmechanismus (43,48) zur automatischen Verbindung des Abzugs (21 ; 65, 66) mit der Abzugsstange des noch nicht freigegebenen zweiten Schlagstücks nach der Abgabe eines ersten Schusses infolge einer Betätigung der Abzugsstange des ersten Schlagstücks zu dessen Freigabe durch den Abzug (21 ; 65,66) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschaltmechanismus einen in Richtung der Längsachse des Gewehrs verschiebbaren Grundkörper (43) mit einem an diesem drehbar angeordneten und durch den Abzug (21) betätigbaren Abzugshebel (48) enthält, der im gespannten Zustand der Schlagstücke (5,6) von den Abzugsstangen (19,20) beabstandet ist und erst nach Beendigung der Rückfederung der Waffe mit der zum zweiten Schlagstück gehörenden Abzugsstange zur Abgabe des zweiten Schusses in Eingriff gelangt.
2. Schloßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (43) verschiebbar auf einem Schloßblech (4) angeordnet ist.
3. Schloßsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagstücke (5,6) in der Längsrichtung des Gewehrs verschiebbar auf dem Schloßblech (4) angeordnet sind.
4. Schloßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Grundkörper (43) ein Umschaltteil (55) zur Steuerung der Vorwärtsbewegung des Grundkörpers (43) in Abhängigkeit von der Verschiebung der Schlagstücke (5,6) angeordnet ist.
5. Schloßsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltteil (55) ein keilförmiges Druckstück (56) aufweist, das an den Schlagstücken (5,6) anliegt.
6. Schloßsystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltteil (55) um einen vorgegeben Winkelbetrag gegenüber einer Mittelstellung zu beiden Seiten seitlich bewegbar ist.
7. Schloßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzugshebel (48) ein durch den Abzug (21 ; 65,66) anhebund absenkbares vorderes Ende (53) aufweist, das in der abgesenkten Stellung in Eingriff mit den Abzugshebeln (19,20) zur Auslösung eines zweiten Schusses bringbar ist.
8. Schloßsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzugshebel (48) auf dem Abzug (21 ; 65,66) aufliegt und daß dessen vorderes Ende (53) durch eine Feder (51) in die abgesenkte Stellung beaufschlagt ist.
9. Schloßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzug als Einabzug (21) ausgeführt ist.
10. Schloßsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der als Einabzug ausgeführte Abzug (21) einen Umschalter (31, 36) zur manuellen Auswahl eines Lauf für die Abgabe des ersten Schusses enthält.
11. Schloßsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschalter (31,36) einen in dem Abzug (21) seitlich verschiebbaren Umschaltknopf (31) mit zwei parallelen Stegen (36) zur Betätigung von einer der beiden Abzugsstangen (19,20) enthält.
12. Schloßsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Umschaltknopf (31) eine mit einem Mittelsteg (40) am Schloßblech (4) zusammenwirkende Sicherungsrippe (37) zur Verhinderung eines gleichzeitigen Abfeuern zweier Schüsse angeordnet ist.
13. Schloßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abzugshebel (48) eine Sicherung (69,70,71) zur Verhinderung eines ungewollten Auslösen eines Schusses zugeordnet ist.
14. Schloßsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Abzugshebel (48) zugeordnete Sicherung (69,70,71) aus einem über einen Schieber (69) verstellbaren Lförmigen Sicherungshebel (70) besteht, durch dessen Schenkel der Abzugshebel (48) blockierbar ist.
Description:
Schloßsystem für mehrläufige Gewehre Die Erfindung betrifft ein Schloßsystem für mehrläufige Gewehre nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE 197 49 290 AI ist ein gattungsgemäßes Schloßsystem für doppelläufige Gewehre bekannt. Dort werden zwei nebeneinander angeordnete und von je einer Schlagfeder belastete Schlagstücke durch jeweils einen Sperrhebel in ihrer Spannstellung gehalten. Zur aufeinanderfolgenden Freigabe der beiden Schlagstücke durch einen gemeinsamen Abzug ist an dessen Abzugsblatt ein Umschaltstück verschwenkbar angelenkt, das nach einer ersten Betätigung des Abzugs durch eine Feder in eine Umschaltstellung gebracht wird. In der Umschaltstellung wird durch das nach vorne geschwenkte Umschaltstück die Verbindung zwischen dem Abzug und dem zum zweiten Schlagstück gehörenden Sperrhebel zur Freigabe des zweiten Schlagstücks bei einer zweiten Betätigung des Abzugs hergestellt. Um ein sogenanntes Doppeln, d. h. ein ungewolltes Losgehen des zweiten Schusses beim Abfeuern des beabsichtigten ersten Schusses zu vermeiden, ist in dem Verschlußgehäuse eine um eine zweite Schwenkachse schwenkbare Pendelmasse angeordnet, die das Umschaltstück sowohl bei der Rückstoßbewegung des Gewehrs als auch bei der anschließenden Rückfederung vom Körper des Schützen so lange in einer Passivstellung hält, bis das Gewehr wieder zur Ruhe gekommen ist. Ein derartiges Schloßsystem ist jedoch relativ komplex aufgebaut und erfordert einen entsprechend hohen Fertigungs-und Montageaufwand.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfach montierbares und unempfindliches Schloßsystem für mehrläufige Gewehre zu schaffen, das universell einsetzbar ist und eine hohe Funktionssicherheit aufweist.

Diese Aufgabe wird durch ein Schloßsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schloßsystems besteht in der einfachen Montierbarkeit und universellen Einsetzbarkeit in Verbindung mit unterschiedlichen Abzugssystemen. Je nach Bedürfnissen des Schützen und Einsatzgebiet der Waffe können unterschiedliche Abzugssysteme auf einfache Weise verwendet werden. Es müssen nur entsprechende Lager-bzw. Haltestifte entfernt und die entsprechenden Abzüge ausgetauscht werden. Das Schloßsystem bietet außerdem die Möglichkeit einer einfachen manuellen Umschaltung, so daß selbst bei einer Störung des automatischen Umschaltsystems relativ schnell ein zweiter Schuß abgegeben werden kann. Dadurch kann eine Verbesserung der Funktionssicherheit erreicht werden. Wenn sich beide Schlagstücke in ihrer gespannten Stellung befinden, ist der Abzugshebel und der die Umschaltmasse bildende Grundkörper von den Abzugsstangen getrennt. Dadurch wird eine erhöhte Sicherheit gegen ungewolltes Auslösen eines Schusses erreicht. Außerdem ist das Schloßsystem unempfindlicher gegen Erschütterungen.

Das erfindungsgemäße Schloßsystem weist im wesentlichen in Längsrichtung der Waffe verschiebbare Teile auf. Das Schloß kann somit äußerst kompakt aufgebaut werden und erfordert keinen großen Platzbedarf.

Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigt : Figur 1 ein Schloßsystem einer doppelläufigen Kipplaufwaffe mit einer als Einabzug ausgeführten Abzugsvorrichtung in einer zum Teil geschnittenen Seitenansicht ; Figur 2 eine Teilansicht in Richtung der Pfeile A-A von Figur 1 ; Figur 3 eine Draufsicht auf ein Schloßblech mit einem Umschaltmechanismus ; Figur 4 einen Abzug des in Figur 1 gezeigten Einabzugsystems mit einem Umschaltknopf in einer Seitenansicht ; Figur 5 der in Figur 4 gezeigte Abzug ohne Umschaltknopf in einer Draufsicht ; Figur 6 einen Umschaltknopf des in Figur 4 gezeigten Abzugs in einer Vorderansicht ; Figur 7 eine Schnittansicht der Abzugsvorrichtung in Richtung der Pfeile C-C von Figur 1 mit unterschiedlichen Stellungen des Umschaltknopfs ; Figur 8 eine Teildarstellung des Schloßblechs ohne Abzug in einer Unteransicht ; Figur 9 die in Figur 1 dargestellte Abzugsvorrichtung unmittelbar nach Abgabe des ersten Schusses aus dem oberen Lauf ; Figur 10 einen Umschaltmechanismus in einer zum Teil geschnittenen Seitenansicht ; Figur 11 den Umschaltmechanismus von Figur 10 in einer Draufsicht ; Figur 12 die in Figur 1 dargestellte Abzugsvorrichtung nach Abgabe des ersten Schusses und Eingreifen des Umschaltsystems zur Abgabe des zweiten Schusses ; Figur 13 eine Draufsicht auf den Umschaltmechanismus in unterschiedlichen Stellungen je nach Abgabe des ersten Schusses aus dem oberen oder unteren Lauf ; Figur 14 ein Schloßsystem mit einer als Zwei-Kombiabzug ausgeführten Abzugsvorrichtung und Figur 15 eine Ansicht in Richtung der Pfeile D-D von Figur 14.

Die Figur 1 zeigt ein Verschlußgehäuse 1 einer mehrläufigen Kipplaufwaffe, in dem ein oberer und unterer Schlagbolzen 2 und 3 für zwei übereinander angeordnete Läufe axial verschiebbar geführt sind. An der Unterseite des Verschlußgehäuses 1 ist ein Schloßblech 4 mit den daran angeordneten Schloßteilen lösbar montiert. Wie besonders aus Figur 2 hervorgeht, trägt das Schloßblech 4 zwei nebeneinander angeordnete und parallel zur Längsachse der Kipplaufwaffe verschiebbare Schlagstücke 5 und 6, die getrennt voneinander betätigbar sind. In dem Verschlußgehäuse 1 sind außerdem zwei in Figur 2 gestrichelt dargestellte Spannstangen 7 und 8 angeordnet, durch welche die beiden Schlagstücke 5 und 6 über Spannhebel 9 und 10 entgegen der Kraft jeweils einer in Figur 1 gezeigten Schlagfeder 11 in eine zurückgezogene Spannstellung verschiebbar sind. Die Spannstangen 7 und 8 sind derart angeordnet, daß diese beim Abkippen eines um ein Drehgelenk 12 am Verschlußgehäuse 1 kippbar angeordneten (nicht gezeigten) Laufteils nach hinten verschoben werden und dabei die beiden Schlagstücke 5 und 6 über die Spannhebel 9 und 10 nach hinten drücken. Die beiden spiegelbildlich ausgeführten Spannhebel 9 und 10 sind über seitliche Gelenkzapfen 13 in einer Querbohrung 14 im Schloßblech 4 verschwenkbar angelenkt. Die an ihrer Vorderseite abgeschrägten Gelenkzapfen 13 weisen eine obere Nut 15 auf, in die zwei parallele Stege 16 an der Unterseite eines in einer entsprechenden Ausnehmung im Schloßblech 4 angeordneten Haltestücks 17 eingreifen. Dadurch werden die beiden Spannhebel 9 und 10 fixiert und gegen Herausfallen gesichert.

Unterhalb der beiden Schlagstücke 5 und 6 sind am Schloßblech 4 zwei um einen Querstift 18 drehbar angeordnete hebelförmige Abzugsstangen 19 und 20 montiert, durch welche die Verbindung zwischen einem Abzug 21 und den beiden Schlagstücken 5 und 6 hergestellt wird. Am dem durch jeweils eine Druckfeder 22 und 23 nach oben beaufschlagten vorderen Ende der beiden Abzugsstangen 19 und 20 ist eine Raste 24 zur Halterung des jeweiligen Schlagstücks 5 bzw. 6 in seiner gespannten Rückzugsstellung ausgebildet. Die beiden Druckfedern 22 und 23 liegen mit ihrem unteren Ende auf dem Haltestück 17 auf und sind mit ihren oberen Enden in entsprechenden Bohrungen an der Unterseite der Abzugsstangen 19 bzw. 20 angeordnet. Auf diese Weise werden durch die beiden Druckfedern 22 und 23 sowohl die vorderen Enden der beiden Abzugsstangen 19 und 20 nach oben beaufschlagt, als auch das Haltestück 17 zur seitlichen Halterung der beiden Spannhebel 9 und 10 nach unten gedrückt.

Die hinteren Enden der Abzugsstangen 19 und 20 werden durch eine Abzugsvorrichtung betätigt, die bei der in Figur 1 dargestellten Ausführung als Einabzug-System zur Abgabe zweier aufeinanderfolgender Schüsse aus dem oberen und unteren Lauf mit einem einzigen Abzug 21 ausgebildet ist.

Bei dem in Figur 1 dargestellten Einabzug-System weist der in Figur 4 in einer Seitenansicht einzeln dargestellte Abzug 21 im Abzugsblatt 25 drei nebeneinander angeordnete vordere Querbohrungen 26 für die Aufnahme eines quer durch das Schloßblech 4 verlaufenden Lagerstifts 27 und eine hintere Durchgangsbohrung 28 für einen die Abzugsbewegung begrenzenden Haltestift 29 auf. Durch Auswahl von einer der drei nebeneinander angeordneten Querbohrungen 26 als Lagerbohrung für den Abzug 21 kann die Abzugsliraft eingestellt werden. Die hintere Durchgangsbohrung 28 weist einen größeren Durchmesser als der Haltestift 29 auf und begrenzt die Bewegungsmöglichkeit des Abzugs 21. Durch eine kleine Abzugsfeder 30 wird der Abzug 21 in seine vordere Ausgangsstellung gedrückt.

Gemäß Figur 4 ist zwischen den vorderen Querbohrungen 26 und der hinteren Durchgangsbohrung 28 im Abzugsblatt 25 eine Ausnehmung 31 vorgesehen, in der ein Umschaltknopf 32 seitlich verschiebbar angeordnet ist. In dem Umschaltknopf 32 befindet sich eine vordere Bohrung 33, in der eine federbelastete Rastkugel 34 untergebracht ist. An einer Innenseite der Ausnehmung 31 befinden sind zwei nebeneinander liegende Kugelaufnahmen 35, in welche die Rastkugel 34 zur Halterung des Umschaltknopfs 32 in zwei Schaltstellungen einrasten kann.

Der in Figur 6 in einer Vorderansicht gezeigte Umschaltknopf 32 enthält zwei nach oben stehende parallele Stege 36, über die wahlweise die zum einen oder anderen Schlagstück gehörige Abzugsstange 19 oder 20 zum Auslösen eines Schusses aus dem oberen oder unteren Lauf betätigbar ist. Durch entsprechendes Verschieben des Umschaltknopfs 32 kann gewählt werden, ob mit dem Abzug 21 zuerst der obere oder der untere Lauf abgefeuert wird.

Zwischen den beiden Stegen 36 steht außerdem eine mittige Sicherungsrippe 37 nach oben vor, deren Funktion im folgenden noch näher erläutert wird.

In Figur 7 sind die unterschiedlichen Schaltstellungen des seitlich verschiebbaren Umschaltknopfs 32 gezeigt. Bei einer auf der linken Seite gezeigten Schaltstellung steht der Schaltknopf 32 nach rechts gegenüber dem Abzug 21 vor. In dieser Stellung gelangt der rechte Steg 36 in Kontakt mit dem hinteren Teil der Abzugsstange 20, während der linke Steg 36 mit einem vorgegebenen seitlichen Spalt b von der Abzugstange 19 beabstandet in eine seitliche Nut 38 an der Unterseite der Abzugsstange 19 eingreift. Wird in dieser Stellung der Abzug 21 der erste Mal betätigt, wird über den rechten Steg 36 das hintere Ende der Abzugsstange 20 angehoben. Dabei gibt die am vorderen Ende der Abzugsstange 20 angeordnete Raste 24 das Schlagstück 6 frei, so daß dieses durch die Spannung der Schlagfeder 11 auf den zum unteren Lauf gehörenden Schlagbolzen 9 schlagen kann. Der linke Steg 36 des Umschaltknopfs 32 gelangt dagegen bei Betätigung des Abzugs 21 nicht in Kontakt mit der Abzugsstange 19, so daß der obere Lauf bei der ersten Betätigung des Abzugs 21 nicht abgefeuert wird. Wenn dagegen der erste Schuß aus dem anderen Lauf abgegeben werden soll, kann der Umschaltknopf 32 in die in der Mitte der Figur 7 dargestellte andere Schaltstellung verschoben werden. Dann gelangt der linke Steg 36 in Kontakt mit der Abzugsstange 19, während der rechte Steg 36 außer Kontakt mit der anderen Abzugsstange 20 gelangt. Bei der ersten Betätigung des Abzugs 21 wird dann das hintere Ende der Abzugsstange 19 vom linken Steg 36 des Umschaltknopfs 32 angehoben, während der rechte Steg 36 mit einem seitlichen Spalt bl von der Abzugsstange 20 beabstandet in eine seitliche Nut 38 an der Unterseite der Abzugsstange 20 eingreift. Dadurch wird das Schlagstück 5 zum Abfeuern eines Schusses aus dem oberen Lauf freigegeben. Die Kontaktstellen zwischen den Stegen 36 und den Abzugsstangen 19 bzw. 20 sind in Figur 7 zur Verdeutlichung mit X gekennzeichnet. Wenn sich der Schiebeknopf 32 versehentlich nicht in einer durch die Rastkugel 34 und die Kugelaufnahmen 35 vorgegebenen rechten oder linken Schaltstellung, sondern in einer auf der rechten Seite von Figur 7 dargestellten Mittelstellung befindet, gelangt die zwischen den beiden Stegen 36 angeordnete Sicherungsrippe 37 zur Anlage an einem auch in Figur 8 erkennbaren schmalen Bereich 39 eines Mittelstegs 40 im Schloßblech 4. Dadurch wird der Abzug 21 gesperrt, so daß ein gleichzeitiges Abfeuern beider Läufe verhindert werden kann. Der Mittelsteg 40 befindet sich zwischen zwei länglichen Schlitzen 41, durch welche die oberen Teile des Abzugsblatts 25 ragen. In der rechten und linken Schaltstellung des Umschaltknopfs 32 greift dagegen der Mittelsteg 37 in eine rechte oder linke seitliche Ausnehmung 42 am Mittelsteg 40 ein, so daß der Abzug 21 betätigt werden kann.

Zum automatischen Umschalten von dem einen Lauf auf den zweiten Lauf nach Abgabe des ersten Schusses ist unterhalb der beiden Schlagstücke 5 und 6 ein in den Figuren 1 und 3 gezeigter Umschaltmechanismus angeordnet, der in den Figuren 10 und 11 gesondert dargestellte Teile aufweist. Der Umschaltmechanismus enthält einen unterhalb der beiden Schlagstücke 5 und 6 angeordneten gabelförmigen Grundkörper 43, der über ein unteres Führungsteil 44 in Längsrichtung der Kipplaufwaffe verschiebbar auf dem Schloßblech 4 geführt ist. Das untere Führungsteil 44 ist in einer entsprechenden Ausnehmung 45 des Schloßblechs 4 verschiebbar angeordnet.

Wie besonders aus den Figuren 10 und 11 hervorgeht, ist zwischen den beiden parallelen Schenkeln 46 und 47 des gabelförmigen Grundkörpers 43 ein Abzugshebel 48 um einen Querstift 49 drehbar angelenkt. In einer an der Oberseite des Abzugshebels 48 angeordneten Sacklochbohrung 50 ist eine Feder 51 angeordnet, die sich gemäß Figur 1 mit ihren oberen Ende über einen Führungsstift 52 an der Unterseite der Schlagstücke 5 und 6 abstützt. Über die Feder 51 wird ein vorderes Ende 53 des Abzugshebels 48 gegen zwei parallele hintere Stege 54 des Abzugsblatts 25 gedrückt, die in den Figuren 4 und 5 besser erkennbar sind. Auf der Oberseite des Grundkörpers 43 ist ein plattenförmiges Umschaltteil 55 mit einem am hinteren Ende nach oben vorstehenden keilförmigen Druckstück 56 um einen vorgegebenen Winkelbetrag zu beiden Seiten verschiebbar angeordnet. Das Umschaltteil 55 weist ein im wesentlichen kreisförmiges vorderes Ende 57 auf, das in einem entsprechend geformten Teil einer Vertiefung 58 auf der Oberseite des Grundkörpers 43 drehbar geführt ist. Zur seitlichen Verschiebung des Umschaltteils 55 ist die Vertiefung 58 nach hinten keilförmig erweitert.

Über das keilförmige Druckstück 56 wird die Lage des Grundkörpers 43 und des Abzugshebels 58 in Abhängigkeit von der Stellung der Schlagstücke 5 und 6 bestimmt, wie im folgenden noch näher erläutert wird. In einer durchgehenden Längsbohrung 59 des Grundkörpers 43 ist eine Schraubenfeder 60 angeordnet, die sich über zwei endseitige Führungsstücke auf einer Hinterseite des Abzugshebels 48 und einer in Figur 9 mit dem Bezugszeichen 61 bezeichneten Rückwand des Schloßblechs 4 abstützt.

Das vorstehend beschriebene Schloßsystem für eine doppelläufige Kipplaufwaffe funktioniert wie folgt : In der Spannstellung nehmen die vorstehend beschriebenen Teile des erfindungsgemäßen Schloßsystems die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Stellung ein. Die beiden Schlagstücke 5 und 6 werden durch die jeweiligen Abzugsstangen 19 und 20 in ihrer zurückgezogenen Stellung gehalten. Auch der Grundkörper 43 mit dem daran gelenkig angeordneten Abzugshebel 48 wird über das an der Rückseite der Schlagstücke 5 und 6 anliegende keilförmige Druckstück 56 des Umschaltteils 55 in der zurückgezogenen Stellung gehalten. In dieser Stellung ist das vordere Ende 53 des Abzughebels 48 gemäß Figur 3 um einen vorgegebenen Abstand e von hinteren nasenförmigen Vorsprüngen 63 bzw. 64 der Abzugshebel 19 und 20 beabstandet. In dieser Spannstellung ist somit keine direkte Verbindung zwischen dem Abzugshebel 48 und den Abzugsstangen 19 und 20 vorhanden.

Wird der Abzug 21 betätigt, dann wird je nach Stellung des Umschaltknopfs 32 das hintere Ende entweder zuerst der rechten oder der linken Abzugsstange 19 oder 29 von den Stegen 36 des Umschaltknopfs 35 angehoben, wobei die am vorderen Ende der Abzugsstange 19 bzw.

20 befindliche Raste 24 das dazugehörige Schlagstück 5 oder 6 freigibt. Befindet sich der Umschaltknopf 32 z. B. in der gemäß Figur 7 in der mittleren Darstellung gezeigten Stellung, wird bei der ersten Betätigung des Abzugs 21 das Schlagstück 5 zum Abfeuern eines Schusses aus einem oberen Lauf freigegeben. Wenn sich dieses unter der Wirkung der Schlagfeder 11 nach vorne bewegt, weicht das um 2,5° zu beiden Seiten verschwenkbare Umschaltteil 55 seitlich aus, wie dies in der oberen Darstellung von Figur 13 erkennbar ist. Befindet sich dagegen der Umschaltknopf 32 in der anderen Schaltstellung, wird bei der ersten Betätigung des Abzugs 21 zuerst das Schlagstück 6 zum Abfeuern eines Schusses aus einem unteren Lauf freigegeben. Dann weicht das Umschaltteil 55 zur anderen Seite aus, wie dies in der unteren Darstellung von Figur 13 gezeigt ist. Wenn das Umschaltteil 55 aufgrund der Vorwärtsbewegung eines der Schlagstücke 5 oder 6 zur Seite ausweicht, kann sich auch der Grundkörper 43 unter der Wirkung der Schraubenfeder 60 gemäß Figur 12 nach vorne bewegen, so daß das vordere Ende 53 des Abzugshebels 48 unter den nasenförmigen Vorsprung 63 oder 64 der zum noch nicht freigegebenen Schlagstück gehörenden Abzugsstange gelangen kann. Dies ist in Figur 13 durch die Bezugszeichen a bzw. e verdeutlicht. Wird dann der Abzug 21 ein zweites Mal betätigt, wird das hintere Ende der anderen Abzugsstange durch den Abzugshebel angehoben, wodurch das Schlagstück zur Abfeuern eines Schusses aus dem zweiten Lauf freigegeben wird.

Der Mechanismus zur Vermeidung eines ungewollten Abfeuern des zweiten Schusses während der Rückstoßbewegung und Rückfederung des Gewehres nach dem Abfeuern des beabsichtigten ersten Schusses wird im folgenden anhand von Figur 9 erläutert, die den Zustand des erfindungsgemäßen Schloßsystems bei der Betätigung des Abzugs 21 zum Abfeuern des ersten Schusses zeigt. Durch Betätigung des Abzugs 21 wird das hintere Ende der Abzugsstange 19 von dem Steg 36 des Umschaltknopfs 32 angehoben, wobei die am vorderen Ende angeordnete Raste 24 das Schlagstück 5 freigibt. Gleichzeitig wird auch der auf den hinteren Stegen 54 des Abzugsblatts 25 aufliegende Abzugshebel 48 nach oben geschwenkt. Durch die Spannung der Schlagfeder 11 wird das Schlagstück nach vorne in Richtung des Schlagbolzens bewegt. Auch der über das Umschaltteil 55 nunmehr freigegebene Grundkörper 43 mit dem daran verschwenkbar angeordneten Abzugshebel 48 wird von der Schraubenfeder 60 nach vorne gedrückt. Solange der Abzug 21 betätigt ist, kann das vordere Ende 53 des Abzugshebels 48 allerdings nicht unter den nasenförmigen Vorsprung 63 der anderen Abzugsstange 20 gelangen, sondern wird an deren hintere Kante angedrückt. In dieser Stellung kann das zweite Schlagstück 6 nicht freigegeben werden.

Bei der Abfeuerung des Schusses entsteht eine zum Schützen hin gerichtete Rückstoßkraft, durch die das Gewehr nach hinten bewegt wird. Aufgrund der Massenträgheit des Grundkörpers 48 bleibt das vordere Ende 53 des Abzugshebels 48 weiterhin an die hintere Kante der Abzugsstange 20 angedrückt, so daß das vordere Ende während der Rückwärtsbewegung des Gewehres selbst dann nicht unter den Vorsprung 63 gelangen kann, wenn sich der Schießfinger von dem Abzug löst und der Abzug 21 durch die Feder 30 nach vorne bewegt wird.

Wenn nach Beendigung der Rückstoßbewegung das Gewehr von der Schulter des Schützen nach vorne zurückfedert, besteht die Gefahr, daß dabei der Abzug 21 gegen den Schießfinger prallt und ungewollt betätigt wird. Bei der Betätigung des Abzugs 21 wird aber gleichzeitig der Abzugshebel 48 angehoben, wodurch ein Untergreifen des vorderen Endes 53 unter den Vorsprung 63 der Abzugsstange verhindert wird. Erst wenn die Rückfederung beendet ist und der Abzug 21 in seiner Ausgangsstellung steht, kann der Abzugshebel 48 mit seinem vorderen Ende 53 zur Abgabe des zweiten Schusses unter den Vorsprung 63 oder 64 der entsprechenden Abzugsstange 19 bzw. 20 gelangen.

Das vorstehende Schloßsystem ist nicht nur für einen Einabzug bestimmt. Es kann auch in Verbindung mit anderen Abzugssystemen verwendet werden, wobei ein schneller Wechsel zwischen den unterschiedlichen Abzugssystemen möglich ist. In den Figuren 14 und 15 ist das erfindungsgemäße Schloßsystem in Verbindung mit einem sogenannten Zwei- Kombiabzug dargestellt. Bei dieser Ausführung ist ein vorderer Abzug 65 und ein hinterer Abzug 66 vorgesehen, von denen jeder beide Läufe bedienen kann. Wie aus Figur 15 hervorgeht, liegt die Abzugsstange 19 auf einem nach oben ragenden Abzugsblatt 67 des hinteren Abzugs 66 auf. Die andere Abzugsstange 20 liegt auf einem entsprechend nach oben ragenden Abzugsblatt 68 des vorderen Abzugs 65 auf. Beide Abzugsstangen 19 und 20 stehen in ständigem Kontakt mit den beiden Abzügen 65 und 66, was durch das Bezugszeichen X angedeutet ist. Bei diesem Abzugssystem kann der erste Schuß durch Betätigung des vorderen oder hinteren Abzugs abgegeben werden. Nach Abgabe des ersten Schusses schaltet der vorstehend beschriebene Umschaltmechanismus automatisch um, so daß der nächste Schuß aus dem anderen Lauf wieder mit demselben Abzug abgegeben werden kann. Bei Bedarf oder einer Störung des Umschaltmechanismus kann der nächste Schuß aber auch mit dem anderen Abzug abgegeben werden.

Ein Austausch der unterschiedlichen Abzüge kann auf einfache Weise erfolgen. Es müssen nur die Lagerstifte 27 und der Haltestift 29 entfernt werden. Dann können je nach Bedarf andere Abzüge eingesetzt werden.

An dem Verschlußgehäuse 1 ist eine zusätzliche Sicherung zur Verhinderung eines ungewollten Auslösen des Schlosses vorgesehen. Diese Sicherung besteht aus einem über einen Schieber 69 verstellbaren L-förmigen Sicherungshebel 70, der in einer gemäß Figur 1 dargestellten Sicherungsstellung mit seinem nach unten ragenden Schenkel 71 zur Anlage auf dem vorderen Ende 53 des Abzugshebels 48 gelangt und sowohl dessen Drehung als auch die Betätigung des Abzugs 21 verhindert. Bei der in Figur 14 gezeigten zurückgeschobenen Stellung des Schiebers 69 gibt der nach unten ragende Schenkel 71 des Sicherungshebels 70 den Abzugshebel frei, so daß der Abzug betätigt werden kann.

Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie kann mit entsprechenden Vorteilen z. B. auch bei Gewehren mit nebeneinander angeordneten Läufen eingesetzt werden. Neben dem beschriebenen Einabzug mit dem manuellen Umschalter bzw. Selector und dem sogenannten Zwei-Kombiabzug können auch ein Einabzug ohne Selector oder zwei normale Abzüge verwendet werden.