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Title:
LOCKING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/170387
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a locking system comprising a first locking part, a second locking part that can be moved relative to the first locking part, and a lock that can be connected to the first locking part, the lock comprising a lock body which has a first insertion channel for insertion of a first securing part and a second insertion channel for insertion of a second securing part, and which accommodates a locking mechanism which has a first drivable bolt for locking the first securing part and a second drivable bolt for locking the second securing part, the lock being securable to the first locking part by means of the first securing part and the second locking part being securable to the first locking part by means of the second securing part.

Application Number:
PCT/EP2021/053018
Publication Date:
September 02, 2021
Filing Date:
February 09, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BREMICKER SOEHNE KG A (DE)
International Classes:
E05B63/00; E05B9/08; E05B65/00; E05B65/08; E05B67/36; E05B67/38
Domestic Patent References:
WO2005099349A22005-10-27
WO2000008282A12000-02-17
Foreign References:
EP2538004A22012-12-26
Attorney, Agent or Firm:
MANITZ FINSTERWALD PATENT- UND RECHTSANWALTSPARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verschlusssystem (11 ) umfassend ein erstes Verschlussteil (13), insbeson dere Behältnis, ein relativ zu dem ersten Verschlussteil (13) bewegbares zweites Verschlussteil (15), insbesondere Deckel, und ein mit dem ersten Verschlussteil (13) verbindbares Schloss (17), wobei das Schloss (17) einen Schlosskörper (19) umfasst, der einen ersten Einführkanal (21) zum Einführen eines ersten Sicherungsteils (23) und ei nen zweiten Einführkanal (25) zum Einführen eines zweiten Sicherungsteils (27) aufweist, wobei der Schlosskörper (19) einen Verriegelungsmechanismus (29) be herbergt, welcher einen ersten antreibbaren Riegel (31) zum Verriegeln des ersten Sicherungsteils (23) in dem ersten Einführkanal (21) und einen zwei ten antreibbaren Riegel (33) zum Verriegeln des zweiten Sicherungsteils (27) in dem zweiten Einführkanal (25) aufweist, wobei der Verriegelungs mechanismus (29) dazu ausgebildet ist, den ersten Riegel (31) und den zweiten Riegel (33) unabhängig voneinander anzutreiben, wobei das Schloss (17) mittels des ersten Sicherungsteils (23) an dem ers ten Verschlussteil (13) sicherbar ist, und wobei das zweite Verschlussteil (15) mittels des zweiten Sicherungsteils (27) an dem ersten Verschlussteil (13) sicherbar ist, während das Schloss (17) bereits mittels des ersten Sicherungsteils (23) an dem ersten Ver schlussteil (13) gesichert ist.

2. Verschlusssystem (11 ) nach Anspruch 1 , wobei das erste Sicherungsteil (23) stiftförmig ausgebildet ist, und/oder wo bei das zweite Sicherungsteil (27) stiftförmig ausgebildet ist. 3. Verschlusssystem (11 ) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das zweite Sicherungsteil (27) an dem zweiten Verschlussteil (15) befestigt ist.

4. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Verschlussteil (13) einen Aufnahmeabschnitt (35) aufweist, an welchem das Schloss (17) montierbar ist, wobei das Schloss (17) insbe sondere in den als eine Vertiefung ausgebildeten Aufnahmeabschnitt (35) einsetzbar ist.

5. Verschlusssystem (11 ) nach Anspruch 4, wobei der Aufnahmeabschnitt (35) eine zu dem ersten Einführkanal (21) fluchtende erste Durchtrittsöffnung (37) und/oder eine zu dem zweiten Ein führkanal (25) fluchtende zweite Durchtrittsöffnung (39) aufweist.

6. Verschlusssystem (11 ) nach Anspruch 4 oder 5, wobei das erste Verschlussteil (13) ein Basisteil (41) und eine Halterung (43) aufweist, welche an dem Basisteil (41) befestigt ist und den Aufnah meabschnitt (35) des ersten Verschlussteils (13) bildet oder begrenzt.

7. Verschlusssystem (11 ) nach Anspruch 6, wobei das Basisteil (41) des ersten Verschlussteils (13) eine Außenseite (45) und eine Innenseite (47) aufweist, wobei die Halterung (43) an der Au ßenseite (45) des Basisteils (41) anbringbar ist, wobei die Halterung (43) mittels von der Innenseite (47) durch das Basisteil (41) geführter Befesti gungselemente (49) an dem Basisteil (41) befestigbar ist. 8. Verschlusssystem (11 ) nach Anspruch 6, wobei das Basisteil (41) des ersten Verschlussteils (13) eine Außenseite (45) und eine Innenseite (47) aufweist, wobei die Halterung (43) zumindest einen Befestigungsdurchgang aufweist, durch welchen ein Befestigungs element zum Anbringen der Halterung (43) an der Außenseite (45) des Ba sisteils (41) durchführbar ist, wobei der Befestigungsdurchgang von dem Schloss (17) verdeckt ist, wenn das Schloss (17) an dem Aufnahmeab schnitt (35) montiert ist.

9. Verschlusssystem (11 ) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, wobei das erste Verschlussteil (13) eine Zugangsseite (51) aufweist, durch welche das Schloss (17) in den Aufnahmeabschnitt (35) des ersten Ver schlussteils (13) einsetzbar ist, und wobei das erste Verschlussteil (13) ei nen Blockierabschnitt (53) aufweist, der das eingesetzte Schloss (17) an der Zugangsseite (51) teilweise übergreift.

10. Verschlusssystem (11 ) nach einem der Ansprüche 4 bis 9, wobei das in den Aufnahmeabschnitt (35) eingesetzte und mittels des ers ten Sicherungsteils (23) an dem ersten Verschlussteil (13) gesicherte Schloss (17) in dem Aufnahmeabschnitt (35) des ersten Verschlussteils (13) bezüglich einer Schwenkachse (S2), welche die Achsen (A1 , A2) der beiden Einführkanäle (21, 25) des Schlosskörpers (19) senkrecht schneidet, mit einem begrenzten Spiel schwenkbar gelagert ist.

11. Verschlusssystem (11 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Sicherungsteil (27) an dem zweiten Verschlussteil (15) dauerhaft befestigt ist. 12. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Sicherungsteil (27) durch eine Schwenkbewegung des zweiten Verschlussteils (15) relativ zu dem ersten Verschlussteil (13) in den zweiten Einführkanal (25) des Schlosskörpers (19) einführbar ist.

13. Verschlusssystem (11 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Verschlussteil (15) den ersten Einführkanal (21) des Schlosskörpers (19) verdeckt, wenn das zweite Sicherungsteil (27) in den zweiten Einführkanal (25) des Schlosskörpers (19) eingeführt ist.

14. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Verriegelungsmechanismus (29) dazu ausgebildet ist, den ersten Riegel (31) und den zweiten Riegel (33) unabhängig voneinander von einer jeweiligen Verriegelungsstellung, in welcher das jeweilige eingeführte Si cherungsteil (23, 27) in dem zugeordneten Einführkanal (21, 25) verriegelt ist, in eine jeweiligen Freigabestellung zu bewegen oder für eine Bewegung in eine jeweiligen Freigabestellung freizugeben, in welcher das jeweilige Si cherungsteil (23, 27) für ein Lösen von dem Schlosskörper (19) freigegeben ist.

15. Verschlusssystem (11 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Verriegelungsmechanismus (29) als ein elektromechanischer Verriegelungsmechanismus (29) ausgebildet ist, wobei der erste Riegel (31) und der zweite Riegel (33) elektrisch antreibbar sind; und/oder wobei der Verriegelungsmechanismus (29) einen jeweiligen Elektromotor (55, 57) zum Antreiben des ersten Riegels (31) und des zweiten Riegels (33) aufweist, oder wobei der Verriegelungsmechanismus (29) einen ge meinsamen Elektromotor (55, 57) zum Antreiben des ersten Riegels (31) und des zweiten Riegels (33) ausweist. 16. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schloss (17) eine elektronische Auswerte- und Steuereinrichtung (59) aufweist, welche dazu ausgebildet ist,

Verriegelungsbefehle oder Entriegelungsbefehle eines Benutzers zu erfassen; und/oder

Bewegungen des ersten Riegels (31 ) oder des zweiten Riegels (33) zu steuern; und/oder

Bewegungen des ersten Riegels (31 ) oder des zweiten Riegels (33) zu erfassen; und/oder

Benutzerrechte zu speichern und anzuwenden; und/oder Zustands- oder Benutzungsinformationen des Schlosses (17) zu speichern; und/oder

Zustands- oder Benutzungsinformationen des Schlosses (17) auszu geben.

17. Verschlusssystem (11) nach Anspruch 16, wobei der Schlosskörper (19) ein Funkmodul (61) aufweist, welches mit der Auswerte- und Steuereinrichtung (59) verbunden ist und welches dazu aus gebildet ist,

Befehle eines Benutzers für den Verriegelungsmechanismus (29) drahtlos zu empfangen; und/oder

Zustands- oder Benutzungsinformationen des Schlosses (17) an ei nen Benutzer oder an eine Meldezentrale drahtlos zu übermitteln.

18. Verschlusssystem (11) nach Anspruch 16 oder 17, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (59) dazu ausgebildet ist, den zweiten Riegel (33) in Ansprechen auf einen Befehl eines Benutzers anzu treiben. 19. Verschlusssystem (11) nach einem der Ansprüche 16 bis 18, wobei der Schlosskörper (19) einen Sensor (67b) aufweist, welcher mit der Auswerte- und Steuereinrichtung (59) verbunden ist und welcher dazu aus gebildet ist, das Lösen des zweiten Sicherungsteils (27) von dem Schloss körper (19) zu erfassen und ein entsprechendes Detektionssignal zu erzeu gen.

20. Verschlusssystem (11) nach Anspruch 19, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (59) dazu ausgebildet ist, in An sprechen auf das entsprechende Detektionssignal ein Informationssignal zu generieren, das zumindest eine Information über das erfasste Lösen des zweiten Sicherungsteils (27) von dem Schlosskörper (19) repräsentiert.

21. Verschlusssystem (11 ) nach Anspruch 20, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (59) dazu ausgebildet ist, das Informationssignal an einen Benutzer oder an eine Meldezentrale zu über mitteln; und/oder wobei der Schlosskörper (19) einen Speicher (63) aufweist, wobei die Aus- werte- und Steuereinrichtung (59) dazu ausgebildet ist, die zumindest eine Information in den Speicher (63) zu schreiben.

22. Verschlusssystem (11) nach einem Ansprüche 16 bis 19, wobei der Schlosskörper (19) ein Standorterfassungsmodul (65) aufweist, welches mit der Auswerte- und Steuereinrichtung (59) verbunden ist, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (59) dazu ausgebildet ist, ein Positi onssignal des Standorterfassungsmoduls (65) zu speichern oder auszuge ben. 23. Verwendung eines Schlosses (17), eines ersten Sicherungsteils (23) und eines zweiten Sicherungsteils (27), wobei das Schloss (17) einen Schlosskörper (19) aufweist, der einen Ver riegelungsmechanismus (29) beherbergt und einen ersten Einführkanal (21) zum Einführen des ersten Sicherungsteils (23) und einen zweiten Einführ kanal (25) zum Einführen des zweiten Sicherungsteils (27) aufweist, wobei der Verriegelungsmechanismus (29) einen ersten antreibbaren Rie gel (31) zum Verriegeln des ersten Sicherungsteils (23) in dem ersten Ein führkanal (21) und einen zweiten antreibbaren Riegel (33) zum Verriegeln des zweiten Sicherungsteils (27) in dem zweiten Einführkanal (25) aufweist, und wobei der Verriegelungsmechanismus (29) dazu ausgebildet ist, den ersten Riegel (31) und den zweiten Riegel (33) unabhängig voneinander anzutreiben, wobei das Schloss (17) insbesondere gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist, zum Sichern des Schlosses (17) mittels des ersten Sicherungsteils (23) an einem ersten Verschlussteil (13), und zum Sichern eines zweiten Ver schlussteils (15) mittels des zweiten Sicherungsteils (27) an dem ersten Verschlussteil (13), während das Schloss (17) bereits mittels des ersten Si- cherungsteils (23) an dem ersten Verschlussteil (13) gesichert ist.

Description:
Verschlusssvstem

Die Erfindung betrifft ein Verschlusssystem, umfassend ein erstes Verschlussteil, insbesondere Behältnis, ein relativ zu dem ersten Verschlussteil bewegbares zweites Verschlussteil, insbesondere Deckel, und ein mit dem ersten Verschluss teil verbindbares oder verbundenes Schloss.

In zahlreichen Situationen ist es erforderlich bzw. gewünscht, Gegenstände oder Räume vor einem Zugriff bzw. Zugang zu schützen, wozu Verschlusssysteme ge nutzt werden können. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, vertrauliche Do kumente in einem Behältnis aufzubewahren, welches mittels eines Deckels sicher zu verschließen ist und lediglich durch den berechtigten Benutzer wahlweise ge öffnet werden kann.

Um ein solches Behältnis sicher versperren zu können, kann das Behältnis als ein erstes Verschlussteil mit einem Schloss verbunden und ein Deckel durch dieses Schloss als zweites Verschlussteil an dem Behältnis gesichert werden. Beispiels weise kann dazu ein mit dem Behältnis verbundener und zum Öffnen des Behält nisses verschwenkbarer Deckel an einer verschwenkbaren Seite mittels eines Schlosses an dem Behältnis fixiert werden, um das Behältnis sicher versperren zu können. Um ein Behältnis derart zu sichern, können insbesondere U-Bügel- Hangschlösser Verwendung finden, welche einen starren und im Wesentlichen U- förmigen Bügel aufweisen. Dabei können die Schenkel des U-Bügels durch jewei lige Öffnungen an dem Deckel und dem Behältnis geführt werden und an einem Schlosskörper des Schlosses verriegelt werden, um die beiden Verschlussteile aneinander zu fixieren. Ebenso können beispielsweise Drehbügel-Hangschlösser zum Einsatz gelangen. Ein anderes Anwendungsbeispiel kann zwei Türflügel (Schwenk- oder Schiebetürflügel) als Verschlussteile umfassen, die in geschlos sener Stellung mittels eines Schlosses sicher miteinander verbunden werden, um einen Zutritt in einen durch die Tür zugänglichen Raum zu versperren. Ein weite res mögliches Verschlusssystem kann einen Türrahmen und einen relativ zu dem Türrahmen beweglichen Türflügel umfassen.

Meist ist es bei solchen Verschlusssystemen jedoch erforderlich, das Schloss zum Öffnen des Verschlusssystems vollständig von den jeweiligen Verschlussteilen zu lösen, wobei es insbesondere bei der Verwendung eines U-Bügel-Hangschlosses auch erforderlich sein kann, den U-Bügel zum Lösen des Schlosses von den Ver schlussteilen vollständig von dem Schlosskörper zu trennen. Der Vorgang des Öffnens und Versperrens des Verschlusssystems und beispielsweise eines Be hältnisses kann sich dadurch jedoch unerwünscht aufwendig gestalten, da sich das Schloss bzw. dessen Bügel während eines Trennens oder Verbindens mit den Verschlussteilen z.B. verkanten können. Auch kann die Notwendigkeit eines Tren nens des Schlosses bzw. des Bügels von den Verschlussteilen leicht zu einem Verlust des Schlosses oder von Schlossteilen führen, wobei diese Gefahr insbe sondere bei Verschlusssystemen, die ein vollständiges Trennen des jeweiligen Bügels von dem verwendeten Schloss erfordern, besonders erhöht sein kann. Die Gefahr einer unsachgemäßen Bedienung besteht insbesondere, wenn das Ver schlusssystem bzw. das Schloss von einer Vielzahl von verschiedenen Personen benutzt werden soll.

Insbesondere in dem letztgenannten Fall besteht oftmals auch das Bedürfnis, eine elektronische Bedienung bzw. eine Fernbedienung des Schlosses und/oder eine Ferndiagnose oder Dokumentation bezüglich des Zustandes des Schlosses und des Verschlusssystems (geöffnet/verschlossen) durchführen zu können. So kann es beispielsweise bei einem Behältnis zur Aufbewahrung vertraulicher Dokumente gewünscht sein, Öffnungsvorgänge dokumentieren und feststellen zu können, wann und gegebenenfalls durch wen ein Zugriff auf die Dokumente erfolgt ist.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein einfaches und komfortabel zu bedienendes Verschlusssystem zu schaffen, welches insbesondere auch eine sichere Verwah rung des Schlosses gewährleisten und eine schnelle und unkomplizierte Vergabe von Rechten zum Öffnen des Verschlusssystems, eine möglichst aktuelle Kontrol le erfolgter Zugriffe sowie eine Dokumentation der Öffnungsvorgänge bzw. ein Monitoring des Schloss-Zustandes ermöglichen kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verschlusssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass das Schloss einen Schlosskörper umfasst, der einen ersten Einführkanal zum Einführen eines ersten Siche rungsteils und einen zweiten Einführkanal zum Einführen eines zweiten Siche rungsteils aufweist, wobei der Schlosskörper einen Verriegelungsmechanismus beherbergt, welcher einen ersten antreibbaren Riegel zum Verriegeln des ersten Sicherungsteils in dem ersten Einführkanal und einen zweiten antreibbaren Riegel zum Verriegeln des zweiten Sicherungsteils in dem zweiten Einführkanal aufweist, wobei der Verriegelungsmechanismus dazu ausgebildet ist, den ersten Riegel und den zweiten Riegel unabhängig voneinander anzutreiben. Dabei ist das Schloss mittels des ersten Sicherungsteils an dem ersten Verschlussteil sicherbar, und das zweite Verschlussteil ist mittels des zweiten Sicherungsteils an dem ersten Ver schlussteil sicherbar, während das Schloss bereits mittels des ersten Siche rungsteils an dem ersten Verschlussteil gesichert ist.

Bei einem derartigen Verschlusssystem kann das Schloss mittels eines ersten Sicherungsteils an einem ersten Verschlussteil gesichert werden oder bereits ge sichert sein, wobei danach - also nachdem das Schloss bereits mittels des ersten Sicherungsteils an dem ersten Verschlussteil gesichert worden ist - ein zweites Verschlussteil mittels eines zweiten Sicherungsteils wahlweise an dem ersten Verschlussteil gesichert wird. Das erste Sicherungsteil dient somit zum Befestigen des Schlosses an dem ersten Verschlussteil, insbesondere für die Dauer von mehreren Sperr- und Entsperrvorgängen des zweiten Verschlussteils. Das zweite Sicherungsteil dient zum wahlweisen Versperren oder Entsperren des zweiten Verschlussteils mittels des bereits an dem ersten Verschlussteil befestigten Schlosses.

Indem das Schloss bzw. dessen Schlosskörper einen jeweiligen Einführkanal zum Einführen zweier Sicherungsteile aufweist und der Verriegelungsmechanismus dazu ausgebildet ist, in die Einführkanäle eingeführte Sicherungsteile wahlweise und unabhängig voneinander zu verriegeln und für ein Lösen von dem Schloss körper freizugeben, kann der Vorgang des Sicherns bzw. Verbindens des Schlos ses mit dem ersten Verschlussteil von dem Vorgang des Sicherns des zweiten Verschlussteils an dem ersten Verschlussteil entkoppelt werden. So kann das Schloss mittels des ersten Sicherungsteils unabhängig von einem Einführen des zweiten Sicherungsteils in den Schlosskörper und unabhängig von einer Position des zweiten Verschlussteils relativ zu dem ersten Verschlussteil mit dem ersten Verschlussteil verbunden und an diesem gesichert bzw. fixiert werden. Das Schloss und das erste Verschlussteil können somit eine feste, aber wahlweise lösbare Einheit bilden.

Das zweite Verschlussteil kann mittels des zweiten Sicherungsteils wahlweise an dieser Einheit gesichert bzw. fixiert werden, indem das zweite Sicherungsteil in den zweiten Einführkanal des Schlosskörpers eingeführt und darin verriegelt wird. Dadurch kann insbesondere eine Fixierung des zweiten Verschlussteils an dem ersten Verschlussteil gegen eine Bewegung relativ zu dem ersten Verschlussteil erfolgen. Das zweite Sicherungsteil kann dabei insbesondere mit dem zweiten Verschlussteil verbunden oder an diesem fixiert sein, sodass durch das Verriegeln des zweiten Sicherungsteils in dem zweiten Einführkanal des Schlosskörpers un mittelbar auch das zweite Verschlussteil an der Einheit aus Schloss und erstem Verschlussteil gesichert ist. Beispielsweise kann so ein schwenkbar mit einem Be hältnis verbundener Deckel in einer Geschlossenstellung an dem Behältnis fixiert und ein Zugriff auf einen Innenraum des Behältnisses verhindert werden.

Um ein in der beschriebenen Art versperrtes Verschlusssystem wahlweise öffnen zu können, kann ein berechtigter Benutzer den Verriegelungsmechanismus zu einem Überführen des zweiten Riegels in eine Freigabestellung ansteuern, so dass das zweite Sicherungsteil von dem Schlosskörper gelöst und das zweite Verschlussteil relativ zu dem ersten Verschlussteil bewegt werden kann. Indem die beiden Sicherungsteile unabhängig voneinander freigegeben werden können, kann dabei das Schloss mittels des ersten Sicherungsteils als Einheit mit dem ers ten Verschlussteil verbunden bleiben. Es ist somit nicht erforderlich, das Schloss von dem ersten Verschlussteil zu lösen, um das Verschlusssystem zu entsperren und eine relative Bewegung der beiden Verschlussteile zueinanderzu ermögli chen. Der Benutzer kann vielmehr komfortabel ausschließlich den Verriegelungs mechanismus bedienen, um eine Bewegung des zweiten Verschlussteils relativ zu dem ersten Verschlussteil zu ermöglichen, ohne das Schloss dabei bewegen zu müssen. Wahlweise kann jedoch auch das erste Sicherungsteil für ein Lösen von dem Schlosskörper durch den Benutzer freigegeben werden, um das Schloss be wusst entfernen und gegebenenfalls austauschen oder anderweitig verwenden zu können. Die Betätigung des Schlosses kann somit flexibel gestaltet werden, wobei insbesondere auch unterschiedliche Berechtigungsstufen für ein Entriegeln des ersten Sicherungsteils (für ein vollständiges Entfernen des Schlosses) oder ein Entriegeln des zweiten Sicherungsteils (für ein Freigeben des zweiten Ver schlussteils) vorgesehen sein können.

Ferner ist auch ein Nachrüsten bzw. Aufrüsten bereits vorhandener Behältnisse oder sonstiger Verschlusssysteme mit derartig ausgebildeten Schlössern auf ein fache und unkomplizierte Weise möglich, um eine komfortablere Benutzung des jeweiligen Verschlusssystems zu ermöglichen. Aufgrund der Ausbildung des Schlosses zur unabhängigen Verriegelung der Sicherungsteile sind dabei grund sätzlich keinerlei komplizierten Montageschritte oder Anpassungsvorgänge erfor derlich. Vielmehr kann ein bereits bestehendes Verschlusssystem unmittelbar durch die Verwendung eines Schlosses der hierin beschriebenen Art bzw. durch ein Nachrüsten mit einem solchen Schloss in der vorstehend erläuterten Weise komfortabel genutzt und bedient werden.

Um den Verriegelungsmechanismus zu betätigen, können beispielsweise mehrere Tasten an dem Schlosskörper vorgesehen sein, über welche ein Benutzer ein Schließgeheimnis, beispielsweise eine Zahlenfolge, eingeben und den freizuge benden Einführkanal bzw. das freizugebende Sicherungsteil wählen kann. Ferner können zur Steuerung des Schlosses bzw. des Verriegelungsmechanismus eine Funkverbindung, beispielsweise mit einem Mobilfunkgerät des Benutzers, ein Touchscreen oder auch ein biometrischer Sensor vorgesehen sein, welcher ein Überprüfen zum Beispiel des Fingerabdrucks des berechtigten Benutzers ermög licht. Der Verriegelungsmechanismus kann dazu ausgebildet sein, den ersten Rie gel und den zweiten Riegel unabhängig voneinander wahlweise zu betätigen, ins besondere von einer Freigabestellung in eine Verriegelungsstellung oder umge kehrt zu bewegen, so dass beispielsweise auch das Verriegeln der jeweiligen Si cherungsteile in Ansprechen auf einen Befehl eines Benutzers erfolgen kann. Al ternativ dazu ist es möglich, dass die Riegel bei einem Einführen eines Siche rungsteils automatisch in die Verriegelungsstellung überführt werden oder sich dauerhaft in der Verriegelungsstellung befinden, sofern kein Befehl zum Überfüh ren eines Riegels in die Freigabestellung vorliegt. Dazu können die Riegel bei spielsweise in Richtung der Verriegelungsstellung vorgespannt sein.

Das Verschlusssystem ermöglicht es, verschiedene Berechtigungsstufen zu ver geben und beispielsweise bestimmten Personen zwar das Öffnen des Verschluss systems durch ein Lösen des zweiten Sicherungsteils von dem Schlosskörper, nicht aber ein Lösen des Schlosses von dem ersten Verschlussteil zu gestatten. Hierfür können für das Entriegeln des ersten Riegels und das Entriegeln des zwei ten Riegels verschiedene Benutzerrechte vergeben werden. Beispielsweise kön nen verschiedene Schließgeheimnisse vorgesehen sein, deren Eingabe zu einer Bewegung eines jeweiligen Riegels in die Freigabestellung führt oder das Einge ben eines Befehls zu einer solchen Bewegung ermöglicht. Ferner können bei einer Ausbildung des Schlosskörpers mit einem biometrischen Sensor zum Überprüfen von Fingerabdrücken verschiedene Benutzer zum Betätigen des Schlosses be rechtigt werden, wobei dem festgestellten Fingerabdruck beispielsweise eine je weilige Berechtigungsstufe zugeordnet sein kann. Das Zuordnen unmittelbar per sonenbezogener Schließgeheimnisse oder das Überprüfen von Fingerabrücken bzw. sonstiger biometrischer Kennzeichen verschiedener zum Öffnen des Ver schlusssystems berechtigter Personen kann darüber hinaus eine verbesserte Do kumentation von Öffnungsvorgängen des Verschlusssystems ermöglichen, indem neben beispielsweise dem Zeitpunkt eines Öffnungsvorgangs auch die Person erfasst werden kann, welche das Verschlusssystem geöffnet hat.

Neben der bereits erläuterten Ausbildung des Verschlusssystems mit einem Be hältnis und einem daran fixierbaren Deckel kann ein solches Verschlusssystem insbesondere auch einen ersten und einen zweiten Türflügel aufweisen, wobei das Schloss mittels des ersten Sicherungsteils an dem ersten Türflügel sicherbar sein kann, während der zweite Türflügel mittels des zweiten Sicherungsteils an der Einheit aus Schloss und erstem Türflügel gesichert werden kann. Ebenso kann das Verschlusssystem einen relativ zu einem Rahmen verschwenkbaren oder ver schiebbaren Türflügel umfassen, der mittels des zweiten Sicherungsteils an dem Rahmen, mit welchem das Schloss verbunden sein kann, fixierbar sein kann. Sol che Türflügel können insbesondere einen Zugang zu Gebäuden oder Fahrzeugin nenräumen ermöglichen. Grundsätzlich ist es auch möglich, das Schloss an dem bewegten Teil des Verschlusssystems, beispielsweise einem Deckel oder einer Tür, mittels des ersten Sicherungsteils zu fixieren, sodass die Einheit aus Schloss und erstem Sicherungsteil zum Versperren des Verschlusssystems bewegbar sein kann.

Mögliche Ausführungsformen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Figuren zu entnehmen.

Bei einigen Ausführungsformen kann das erste Sicherungsteil stiftförmig ausgebil det sein. Alternativ oder zusätzlich kann bei einigen Ausführungsformen auch das zweite Sicherungsteil stiftförmig ausgebildet sein. Insbesondere können die Siche rungsteile als jeweilige Stifte mit verdicktem Kopf ausgebildet sein, so dass bei spielsweise das erste Sicherungsteil durch eine Durchtrittsöffnung des ersten Ver schlussteils hindurch in den ersten Einführkanal des Schlosskörpers hineingeführt werden kann, wobei der verdickte Kopf die Durchtrittsöffnung überdecken und das Schloss dadurch fixieren kann.

Bei einigen Ausführungsformen kann das zweite Sicherungsteil an dem zweiten Verschlussteil befestigt sein. Insbesondere kann das zweite Sicherungsteil dabei an dem zweiten Verschlussteil angeschraubt oder angeschweißt sein.

Ferner kann das zweite Sicherungsteil als ein aus dem zweiten Verschlussteil herausragender Stift ausgebildet sein, wobei das zweite Sicherungsteil insbeson dere in Richtung des Schlosses bzw. des zweiten Einführkanals aus dem Ver schlussteil herausragen kann. Dadurch kann das gesamte Verschlusssystem stets miteinander verbunden bleiben, ohne dass Bestandteile dessen voneinander ge trennt werden müssen, um eine Relativbewegung zwischen dem ersten Ver schlussteil und dem zweiten Verschlussteil zu ermöglichen. Ferner kann dadurch zum Fixieren des zweiten Verschlussteils an dem ersten Verschlussteil lediglich eine vorbestimmte Relativbewegung zwischen den beiden Verschlussteilen erfor derlich sein, wobei das zweite Sicherungsteil automatisch in den zweiten Einführ kanal des Schlosskörpers eingeführt und dort verriegelt werden kann. Beispiels- weise kann infolge eines Schwenkens eines Deckels zum Verschließen eines Be hältnisses ein in Richtung des Schlosses herausragendes zweites Sicherungsteil unmittelbar in den zweiten Einführkanal eingeführt und verriegelt werden, ohne dass erst der Deckel geschlossen und das zweite Sicherungsteil daraufhin in ei nem weiteren Schritt manuell in den zweiten Einführkanal eingeführt werden muss. Gleichermaßen kann beispielsweise auch ein aus einer Schiebetür heraus ragender Stift automatisch infolge des Schließens der Schiebetür in einen zuge ordneten zweiten Einführkanal eingeführt werden.

Das erste Verschlussteil kann bei einigen Ausführungsformen einen Aufnahmeab schnitt aufweisen, an welchem das Schloss montierbar ist, beispielsweise indem das Schloss in den Aufnahmeabschnitt einsetzbar ist. Insbesondere kann der Auf nahmeabschnitt dabei als eine an einer Außenseite des ersten Verschlussteils ausgebildete Vertiefung ausgebildet sein, in welche das Schloss zur Verbindung mit dem ersten Verschlussteil einsetzbar ist und welche das Schloss umgeben kann. Das erste Verschlussteil kann dadurch insbesondere auf das Schloss abge stimmt sein, wobei grundsätzlich auch eine als Adapter wirkende Halterung für das Schloss vorgesehen sein kann, um eine Anpassung an verschiedengroße Schlös ser zu ermöglichen und beispielsweise bereits bestehende Verschlusssysteme mit einem Schloss der beschriebenen Art nachrüsten zu können. Alternativ zu einer Vertiefung kann der Aufnahmeabschnitt des ersten Verschlussteils auch durch eine im Wesentlichen plane Fläche gebildet sein. An dem Aufnahmeabschnitt kann das Schloss unmittelbar oder mittels einer Halterung montiert werden, wie nachfolgend noch erläutert wird.

Der Aufnahmeabschnitt kann eine zu dem ersten Einführkanal fluchtende erste Durchtrittsöffnung und/oder eine zu dem zweiten Einführkanal fluchtende zweite Durchtrittsöffnung aufweisen. Die Durchtrittsöffnungen können umfänglich ge schlossen sein. Entsprechend können das erste Sicherungsteil und/oder das zwei te Sicherungsteil durch die jeweilige Durchtrittsöffnung hindurch in den zugeordne- ten Einführkanal eingeführt werden. Insbesondere kann das Schloss dadurch an dem ersten Verschlussteil gesichert sein, wobei das erste Sicherungsteil insbe sondere als Stift mit verdicktem Kopf ausgebildet sein kann, welcher die erste Durchtrittsöffnung bei verriegeltem Sicherungsteil übergreift und das Schloss dadurch in dem Aufnahmeabschnitt fixiert. Ferner kann das Schloss zwischen den Durchtrittsöffnungen stegartig von dem ersten Verschlussteil verdeckt sein, um eine möglichst stabile Lagerung des Schlosses in dem Aufnahmeabschnitt errei chen zu können.

Bei einigen Ausführungsformen kann das erste Verschlussteil ein Basisteil und eine Halterung aufweisen, welche an dem Basisteil befestigt ist und den Aufnah meabschnitt des ersten Verschlussteils bildet oder begrenzt. Eine solche Halte rung kann insbesondere schalenförmig oder rahmenförmig ausgebildet sein und das Schloss, insbesondere abschnittsweise, umgreifen. Die Halterung kann damit gewissermaßen als Adapter wirken, um das Schloss in den Aufnahmeabschnitt einsetzen zu können bzw. einen Aufnahmeabschnitt ausbilden zu können. Eine solche zweiteilige Ausbildung des ersten Verschlussteils mit einem Basisteil und einer Halterung kann insbesondere die Fertigung vereinfachen, indem die auf das Schloss möglichst genau abzustimmende Halterung gesondert von dem Basisteil gefertigt und etwaige Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden können. Insbe sondere kann auch die Halterung jeweilige, zu den Einführkanälen fluchtende Hal terungs-Durchtrittsöffnungen aufweisen, um einen Eintritt der jeweiligen Siche rungsteile in die zugeordneten Einführkanäle zu ermöglichen.

Ferner kann das Basisteil des ersten Verschlussteil bei einigen Ausführungsfor men eine Außenseite und eine Innenseite aufweisen, wobei die Halterung an der Außenseite des Basisteils anbringbar sein kann, und wobei die Halterung mittels von der Innenseite durch das Basisteil geführter Befestigungselemente an dem Basisteil befestigbar sein kann. Beispielsweise können die Halterung und das Schloss an einer Außenseite eines Behältnisses anbringbar bzw. mit dem Behält- nis verbindbar sein, wobei die Befestigung der Halterung von der Innenseite des Behältnisses erfolgen kann. Dadurch kann erreicht werden, dass die Befesti gungselemente von außen, insbesondere bei geschlossenem Deckel, nicht zu gänglich bzw. lösbar sind und die Halterung nicht unrechtmäßig von dem Basisteil entfernt werden kann. Insbesondere kann die Halterung dabei von der Innenseite an dem Basisteil festgeschraubt sein.

Alternativ dazu kann das Basisteil des ersten Verschlussteils bei einigen Ausfüh rungsformen eine Außenseite und eine Innenseite aufweisen, wobei die Halterung zumindest einen Befestigungsdurchgang (z.B. Befestigungsöffnung) aufweisen kann, durch welchen ein Befestigungselement zum Anbringen der Halterung an der Außenseite des Basisteils hindurchführbar ist, wobei der Befestigungsdurch gang von dem Schloss verdeckt sein kann, wenn das Schloss an dem Aufnahme abschnitt montiert ist (insbesondere in die Halterung eingesetzt ist). Insbesondere können an der Halterung mehrere Befestigungsdurchgänge vorgesehen sein, durch welche jeweilige Befestigungselemente hindurchgeführt werden können, um die Halterung an der Außenseite des Basisteils anzubringen. Beispielsweise kann die Halterung an der Außenseite des Basisteils mittels mehrerer Schrauben ange schraubt sein. Indem die Befestigungsdurchgänge dabei derart positioniert sind, dass das in die Halterung eingesetzte Schloss die Befestigungsdurchgänge und entsprechend die durchgeführten Befestigungselemente überdeckt, kann ein Zu griff auf die Befestigungselemente zum Lösen der Halterung von dem Basisteil zuverlässig verhindert werden. Aufgrund der unabhängigen Verriegelung des ers ten Sicherungsteils und des zweiten Sicherungsteils kann das Schloss auch bei geöffnetem Verschlusssystem in einer vorbestimmten Position verbleiben und in dieser Position durch das erste Sicherungsteil gesichert sein, sodass ein Zugriff auf die Befestigungselemente lediglich durch Personen erfolgen kann, die zu ei nem Überführen (auch) des ersten Riegels in die Freigabestellung und einem Ent nehmen des Schlosses aus der Halterung befugt sind. Grundsätzlich kann die Halterung auch durch eine Kombination von Befestigungs elementen, von welchen einige an der Außenseite anbringbar und andere von der Innenseite durch das Basisteil hindurch führbar sind, mit dem Basisteil verbindbar und an dem Basisteil fixierbar sein.

Bei einigen Ausführungsformen kann das erste Verschlussteil eine Zugangsseite aufweisen, durch welche das Schloss in den Aufnahmeabschnitt des ersten Ver schlussteils einsetzbar ist, wobei das erste Verschlussteil einen Blockierabschnitt aufweisen kann, der das eingesetzte Schloss an der Zugangsseite teilweise über greift. Insbesondere kann die Zugangsseite dabei einer Außenseite des Ver schlussteils entsprechen. Indem der Blockierabschnitt das Schloss an der Zu gangsseite teilweise übergreift, kann der Blockierabschnitt den Schlosskörper ge gen eine translatorische Entnahmebewegung senkrecht zu seiner Erstreckungs ebene bzw. senkrecht zu der von den beiden Einführkanälen aufgespannten Ebe ne blockieren. Eingesetzt werden kann der Schlosskörper in den Aufnahmeab schnitt dabei, solange kein Sicherungsteil in die Einführkanäle des Schlosskörpers eingeführt ist. Dabei kann der Blockierabschnitt unmittelbar an einem Aufnahme abschnitt des ersten Verschlussteils bzw. eines Basisteils des ersten Ver schlussteils oder an einer Halterung ausgebildet sein, welche den Aufnahmeab schnitt bildet oder begrenzt.

Bei einigen Ausführungsformen kann das an dem Aufnahmeabschnitt montierte bzw. in den Aufnahmeabschnitt eingesetzte und mittels des ersten Sicherungsteils an dem ersten Verschlussteil gesicherte Schloss an oder in dem Aufnahmeab schnitt des ersten Verschlussteils bezüglich einer Schwenkachse, welche die Ach sen der beiden Einführkanäle des Schlosskörpers senkrecht schneidet, mit einem begrenzten Spiel schwenkbar gelagert sein. Insbesondere kann dies eine gering fügige Auslenkung des Schlosses ermöglichen, um beispielsweise ein mit dem zweiten Verschlussteil verbundenes und aus diesem stiftförmig in Richtung des Schlosses herausragendes zweites Sicherungsteil durch eine Schwenkbewegung vereinfacht in den zweiten Einführkanal einführen zu können. Beispielsweise kann das Schloss dazu mit einem begrenzten Spiel relativ zu dem genannten Blockier abschnitt in dem Aufnahmeabschnitt gelagert sein.

Das zweite Sicherungsteil kann an dem zweiten Verschlussteil dauerhaft befestigt sein. Insbesondere kann das zweite Sicherungsteil dabei starr oder pendelnd, d.h. mit einem begrenzten eindimensionalen oder zweidimensionalen Auslenkspiel, an dem zweiten Verschlussteil befestigt sein, um eine, insbesondere geringfügige, Auslenkung zwischen dem zweiten Verschlussteil und dem zweiten Sicherungsteil zu ermöglichen. Hierfür kann beispielsweise ein Kugelgelenk oder eine Scharnier verbindung zwischen dem zweiten Sicherungsteil und dem zweiten Verschlussteil vorgesehen sein. Dadurch kann das Einführen des mit dem zweiten Verschlussteil verbundenen zweiten Sicherungsteils in den zweiten Einführkanal des Schlosses erleichtert werden, wenn das Schloss mittels des ersten Sicherungsteils an dem ersten Verschlussteil fixiert und entsprechend gleichermaßen allenfalls geringfügig auslenkbar ist. Insbesondere kann dies bei Verschlusssystemen vorgesehen sein, bei welchen eine Schwenkbewegung zum Verbinden der beiden Verschlussteile erforderlich ist.

Bei einigen Ausführungsformen kann das zweite Sicherungsteil durch eine Schwenkbewegung des zweiten Verschlussteils relativ zu dem ersten Verschluss teil in den zweiten Einführkanal des Schlosskörpers einführbar sein. Insbesondere kann ein solches Verschlusssystem dabei ein Behältnis mit einem relativ dazu verschwenkbaren Deckel oder einen Rahmen mit einer verschwenkbaren Tür um fassen, wobei das zweite Sicherungsteil an dem verschwenkbaren Teil angeord net und gemeinsam mit diesem verschwenkbar sein kann.

Unter einem Behältnis kann im Zusammenhang mit der Erfindung insbesondere eine hohle Struktur mit einer Zugangsöffnung zu verstehen sein, die durch das zweite Verschlussteil (z.B. Deckel, Tür) verschließbar ist. Bei einigen Ausfüh rungsformen kann das Behältnis tragbar sein.

Bei einigen Ausführungsformen kann das zweite Verschlussteil den ersten Ein führkanal des Schlosskörpers verdecken, wenn das zweite Sicherungsteil in den zweiten Einführkanal des Schlosskörpers eingeführt ist. Ist das zweite Siche rungsteil in den zweiten Einführkanal des Schlosskörpers eingeführt, befindet sich das Verschlusssystem in einem Zustand, in welchem eine Fixierung der beiden Verschlussteile aneinander gewünscht ist, um einen Zugriff auf bzw. Zugang zu den durch das Verschlusssystem gesicherten Gegenständen oder Räumen zu versperren. Indem der erste Einführkanal in diesen Zustand durch das zweite Ver schlussteil verdeckt sein kann, kann einem Zugriff auf das in den ersten Einführ kanal eingeführte und das Schloss an dem ersten Verschlussteil fixierende erste Sicherungsteil entgegengewirkt werden. Insbesondere können dadurch Auf bruchsversuche verhindert werden, die darauf abzielen, das Schloss von den Ver schlussteilen und insbesondere dem ersten Verschlussteil zu trennen.

Der erste Einführkanal und der zweite Einführkanal des Schlosskörpers können bei einigen Ausführungsformen benachbart und/oder parallel zueinander verlau fen.

Der erste Riegel kann bei einigen Ausführungsformen in einer Verriegelungsstel lung seitlich in den zugeordneten Einführkanal eingreifen und in einer Freigabe stellung aus dem zugeordneten Einführkanal zurückgezogen sein, so dass das erste Sicherungsteil aus dem Einführkanal entnehmbar bzw. von dem Schlosskör per lösbar sein kann. Analog dazu kann auch der zweite Riegel in einer Verriege lungsstellung seitlich in den zugeordneten Einführkanal eingreifen und in einer Freigabestellung aus dem zugeordneten Einführkanal zurückgezogen sein. Alternativ hierzu können der erste Riegel und/oder der zweite Riegel dazu ausge bildet sein, ein jeweiliges Blockierelement zu hintergreifen, das entweder seitlich in den zugeordneten Einführkanal eingreift oder aus dem zugeordneten Einführkanal zurückgedrängt ist. Bei einer solchen Ausführungsform dienen die Riegel lediglich indirekt zum Verriegeln des jeweiligen Sicherungsteils, beispielsweise im Falle einer Automatikfunktion mit federvorgespannten Blockierelementen.

Der erste und der zweite Riegel oder die genannten Blockierelemente können in Richtung einer Verriegelungsstellung vorgespannt sein, um eine Automatikfunktion zu ermöglichen, oder der erste Riegel und der zweite Riegel können aktiv aus ei ner Freigabestellung mittels des Verriegelungsmechanismus und insbesondere auf Befehl eines Benutzers in eine Verriegelungsstellung bewegbar sein.

Bei einigen Ausführungsformen kann der Verriegelungsmechanismus dazu aus gebildet sein, unabhängig voneinander wahlweise den ersten Riegel von einer Verriegelungsstellung, in welcher das eingeführte erste Sicherungsteil in dem ers ten Einführkanal verriegelt ist, in eine Freigabestellung zu bewegen oder für eine Bewegung in eine Freigabestellung freizugeben, in welcher das erste Siche rungsteil für ein Lösen von dem Schlosskörper freigegeben ist; oder den zweiten Riegel von einer Verriegelungsstellung, in welcher das eingeführte zweite Siche rungsteil in dem zweiten Einführkanal verriegelt ist, in eine Freigabestellung zu bewegen oder für eine Bewegung in eine Freigabestellung freizugeben, in welcher das zweite Sicherungsteil für ein Lösen von dem Schlosskörper freigegeben ist.

Der Verriegelungsmechanismus kann bei einigen Ausführungsformen als elektro mechanischer Verriegelungsmechanismus ausgebildet sein, wobei der erste Rie gel elektrisch antreibbar ist und der zweite Riegel elektrisch antreibbar ist.

Bei einigen Ausführungsformen kann der Verriegelungsmechanismus einen jewei ligen Elektromotor zum Antreiben des ersten Riegels und des zweiten Riegels aufweisen. Entsprechend können die beiden Riegel, durch Ansteuern des jeweili gen Elektromotors, flexibel und unabhängig voneinander aus einer Verriegelungs stellung in eine Freigabestellung bewegt werden. Alternativ dazu kann der Verrie gelungsmechanismus bei anderen Ausführungsformen einen gemeinsamen Elekt romotor zum Antreiben des ersten Riegels und des zweiten Riegels aufweisen. Beispielsweise kann ein solcher gemeinsamer Elektromotor einen Nocken antrei ben, welcher derart geformt ist, dass in Abhängigkeit von der Drehstellung des Nockens der erste Riegel und der zweite Riegel, oder lediglich der erste Riegel, oder lediglich der zweite Riegel, oder keiner der Riegel eine Verriegelungsstellung einnimmt, um eine unabhängige Einstellung der Riegel zu ermöglichen. Dies kann insbesondere durch jeweilige angepasste radiale Ausdehnungen des Nockens in Richtung der beiden Einführkanäle in Abhängigkeit von der Drehstellung erfolgen.

Bei einigen Ausführungsformen kann der Verriegelungsmechanismus eine elekt ronische Auswerte- und Steuereinrichtung aufweisen, welche insbesondere dazu ausgebildet sein kann,

Verriegelungsbefehle oder Entriegelungsbefehle eines Benutzers zu erfas sen; und/oder

Bewegungen des ersten Riegels oder des zweiten Riegels zu steuern (z.B. durch Ansteuerung von entsprechenden Elektromotoren); und/oder Bewegungen des ersten Riegels oder des zweiten Riegels zu erfassen (z.B. über zugeordnete Sensoren); und/oder

Benutzerrechte zu speichern (z.B. in einem zugeordneten Speicher) und anzuwenden (z.B. für eine Steuerung von Bewegungen des ersten Riegels oder des zweiten Riegels); und/oder

Zustands- oder Benutzungsinformationen des Schlosses (z.B. Öffnungszu stand, Standort, Identität des Benutzers, Zeitpunkt der Benutzung) zu spei chern; und/oder Zustands- oder Benutzungsinformationen des Schlosses (z.B. Öffnungszu stand, Standort, Identität des Benutzers, Zeitpunkt der Benutzung) auszu geben.

Hierdurch können insbesondere eine schnelle und unkomplizierte Vergabe und Anwendung von Rechten zum Öffnen des Verschlusssystems, eine aktuelle Kon trolle erfolgter Zugriffe sowie eine abrufbare Dokumentation der Öffnungsvorgänge bzw. ein Monitoring des Schloss-Zustandes ermöglicht werden. Insbesondere kann hierbei auch eine Kommunikation mit einer Meldezentrale erfolgen, wie nachfolgend noch erläutert wird.

Insbesondere kann die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, den zweiten Riegel in Ansprechen auf einen Befehl eines Benutzers wahlweise von einer Verriegelungsstellung in eine Freigabestellung zu bewegen. Insbeson dere kann die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, sowohl den zweiten Riegel als auch den ersten Riegel unabhängig voneinander in Ansprechen auf einen Befehl eines Benutzers wahlweise von der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung zu bewegen. Ferner kann die Auswerte- und Steuereinrichtung auch dazu ausgebildet sein, den zweiten Riegel und/oder den ersten Riegel durch Ansteuern des Verriegelungsmechanismus bei einem dahingehenden Befehl des Benutzers von der Freigabestellung in die Verriegelungsstellung zu bewegen. Da bei kann ein Benutzer Befehle zur Steuerung des Verriegelungsmechanismus bei spielsweise über einen Touchscreen, jeweilige Tasten, insbesondere zur Eingabe eines Schließgeheimnisses, und/oder ein Funkmodul eingeben und an die Aus- werte- und Steuereinrichtung übermitteln.

Bei einigen Ausführungsformen kann der Schlosskörper ein Funkmodul aufwei sen, welches mit der Auswerte- und Steuereinrichtung zum drahtlosen Empfangen von Befehlen eines Benutzers für den Verriegelungsmechanismus und/oder zum drahtlosen Übermitteln von Zustands- oder Benutzungsinformationen an einen Benutzer verbunden ist. Beispielsweise kann das Funkmodul dabei über eine NFC-, eine NB-loT, eine Bluetooth-, eine Z-Wave, eine WLAN-/WiFi-, eine ANT-, eine EnOcean-, eine IP500-, eine KNX RF-, eine ZigBee-Verbindung und/oder eine Mobilfunkverbindung mit einem mobilen Gerät, insbesondere einem Mobil funkgerät, des Benutzers in Verbindung stehen und eine Kommunikation ermögli chen.

Ferner kann das Funkmodul über zumindest eine der genannten Verbindungen mit einer Meldezentrale verbunden sein. Eine solche Meldezentrale kann eine zentrale Datenbank zur Speicherung von Informationen, die von einer Vielzahl von verbundenen Schlössern empfangen werden, und/oder eine zentrale Steuerein richtung zur Steuerung einer Vielzahl von verbundenen Schlössern umfassen. Die Meldezentrale kann somit insbesondere als eine Plattform für die Verwaltung einer Vielzahl von Schlössern dienen, die über deren Funkmodule mit der Meldezentrale koppelbar sind. Beispielsweise kann eine solche Meldezentrale durch einen PC gebildet sein, welcher zur zentralen Steuerung verschiedener Geräte beispiels weise in einem Gebäude vorgesehen sein kann.

Insbesondere können neben dem Empfang von Befehlen des Benutzers über das Funkmodul beispielsweise ein Verriegelungszustand, insbesondere des zweiten Sicherungsteils, übermittelt werden, so dass ein sich entfernt von dem Schloss bzw. dem Verschlusssystem aufhaltender Benutzer stets darüber informiert wer den kann, ob das Verschlusssystem verschlossen oder geöffnet ist. Beispielswei se kann einem Benutzer oder der Meldezentrale so mitgeteilt werden, wenn ein, rechtmäßiger oder gegebenenfalls unrechtmäßiger, Zugriff auf in einem Behältnis aufbewahrte Dokumente oder Gegenstände erfolgt. Hierbei können auch Informa tionen über die Person, welche das Verschlusssystem öffnet, und entsprechende Zeitdaten übermittelt werden. Ebenso können derartige Informationen (ggf. ge sammelt und zwischengespeichert) über das Funkmodul weitergeleitet und so dann beispielsweise in einer zentralen Datenbank bzw. einem zentralen Speicher der genannten Meldezentrale gespeichert werden, um erfolgte Öffnungsvorgänge des Verschlusssystems dokumentieren und nachträglich nachvollziehen zu kön nen.

Bei einigen Ausführungsformen kann der Schlosskörper wenigstens einen Sensor aufweisen, welcher mit der Auswerte- und Steuereinrichtung verbunden ist und welcher dazu ausgebildet ist, das Lösen des zweiten Sicherungsteils von dem Schlosskörper zu erfassen und ein entsprechendes Detektionssignal zu erzeugen. Ein solcher Sensor kann beispielsweise als mechanischer Kontaktsensor ausge bildet und an einem unteren Ende des zweiten Einführkanals innerhalb des Schlosskörpers angeordnet sein, so dass der Sensor durch das eingeführte zweite Sicherungsteil kontaktiert werden kann. Ist das zweite Sicherungsteil hingegen von dem Schlosskörper gelöst und das Verschlusssystem entsperrt, entfällt die Kontaktierung des Sensors, so dass beispielsweise das Öffnen eines Behältnisses erkannt werden kann. Grundsätzlich kann ein solcher Sensor auch andersartig, beispielsweise als berührungslos detektierender Sensor (insbesondere magne tisch, kapazitiv oder optisch detektierend), ausgebildet und an verschiedenen Stel len in der Nähe des zweiten Einführkanals angeordnet sein, um von dem zweiten Sicherungsteil ausgelöst werden zu können. Ferner kann der Schlosskörper einen weiteren Sensor umfassen, um auch das Lösen des ersten Sicherungsteils von dem Schlosskörper detektieren zu können.

Bei einigen Ausführungsformen kann die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, in Ansprechen auf das entsprechende Detektionssignal ein In formationssignal zu generieren, das zumindest eine Information über das erfasste Lösen des zweiten Sicherungsteils von dem Schlosskörper repräsentiert. Dabei kann beispielsweise lediglich eine Information darüber übermittelt werden, dass ein Lösen erfolgt ist, wobei durch das Informationssignal auch eine Vielzahl von weiteren Informationen repräsentiert sein können. Beispielsweise können der Zeitpunkt des Lösens, der Standort des Verschlusssystems, wozu das Schloss beispielsweise ein GPS-Modul oder ein sonstiges Standorterfassungsmodul um- fassen kann, oder der zeitliche Abstand zu einem vorhergehenden Lösen durch das Informationssignal übermittelbar sein.

Die Auswerte- und Steuereinrichtung kann dazu ausgebildet sein, das Informati onssignal an den Benutzer oder eine andere bestimmte Person oder an eine Mel dezentrale zu übermitteln. Alternativ oder zusätzlich kann der Schlosskörper einen Speicher aufweisen, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein kann, das Informationssignal an den Speicher zu übermitteln und die zumin dest eine Information in den Speicher zu schreiben, wobei der Speicher von dem Benutzer auslesbar sein kann. Beispielsweise kann das Informationssignal über das bereits genannte Funkmodul an ein Mobilfunkgerät des Benutzers oder an eine Meldezentrale gesendet werden, wobei die Auswertung des Informationssig nals zum Wiedergeben und Darstellen der enthaltenen Informationen durch eine Anwendung (App) auf dem Mobilfunkgerät oder durch einen PC erfolgen kann.

Generell kann das Mobilfunkgerät oder die Meldezentrale die empfangenen Infor mationen speichern, beispielsweise um eine nachträgliche Überprüfung erfolgter Öffnungsvorgänge zu ermöglichen. Die Meldezentrale kann eine zentrale und aus lesbare Datenbank bereitstellen, in welcher sämtliche Informationen über das Ver schlusssystem bzw. dessen Zustand jederzeit überprüfbar und abrufbar sein kön nen. Alternativ oder zusätzlich zu einer solchen zentralen Datenbank kann der Schlosskörper einen Speicher aufweisen, welcher beispielsweise auf Anfrage des Benutzers oder der Meldezentrale über das Funkmodul ausgelesen werden kann, um die in dem Speicher vorhandenen Informationen übermitteln zu können. Ein Benutzer kann so die gespeicherten, insbesondere sämtliche, Öffnungsvorgänge des Verschlusssystems nachvollziehen und beispielsweise feststellen, zu wel chem Zeitpunkt auf in einem Behältnis aufbewahrte Gegenstände oder Dokumen te zugegriffen wurde. Bei einigen Ausführungsformen kann der Schlosskörper ein Standorterfassungs modul aufweisen. Das Standorterfassungsmodul kann insbesondere mit der ge nannten Auswerte- und Steuereinrichtung verbunden sein, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung ein Positionssignal des Standorterfassungsmoduls spei chern oder ausgeben kann. Insbesondere kann durch ein Erfassen des Standorts einem Benutzer oder einer Meldezentrale automatisch oder aufgrund einer Abfra ge die Position des Verschlusssystems mitgeteilt werden, beispielsweise über das genannte Funkmodul. Insbesondere bei Verschlusssystemen, die zwischen ver schiedenen Orten, beispielsweise zur Belieferung eines Kunden, bewegt werden, kann dadurch jederzeit der Standort verfolgt und beispielsweise überprüft werden, dass ein Öffnen des Verschlusssystems erst an dem Bestimmungsort erfolgt. Bei spielsweise kann dies bei Verschlusssystemen zum Sichern von Behältnissen o- der Container vorgesehen sein, wobei das Standorterfassungsmodul insbesonde re als GPS-Empfänger ausgebildet sein kann. Ferner kann das Standorterfas sungsmodul auch zu einer Kommunikation mit lokalen Standortermittlungssyste men ausgebildet sein, welche beispielsweise zu einem Ermitteln von Positionen in einem bestimmten Gebäude vorgesehen sein können.

Ferner kann das Schloss bei einigen Ausführungsformen eine Alarmeinrichtung aufweisen, welche zu einem Auslösen eines Alarms bei einem Erfassen eines Aufbruchs- oder Manipulationsversuchs ausgebildet ist. Beispielsweise kann eine solche Alarmeinrichtung einen Beschleunigungs- oder Erschütterungssensor um fassen, so dass ein Aufbruchsversuch anhand der in der Regel damit einherge henden Erschütterungen erfasst werden kann. Die Alarmeinrichtung kann dabei insbesondere einen Lautsprecher umfassen und zum Auslösen eines akustisch wahrnehmbaren Alarmsignals ausgebildet sein, um sich in der Nähe des Ver schlusssystems befindende Personen auf den Aufbruchsversuch aufmerksam zu machen. Ferner kann die Alarmeinrichtung bei Schlössern mit Funkmodul auch zu einem Übersenden des Alarmsignals über das Funkmodul an einen sich entfernt von dem Verschlusssystem aufhaltenden Benutzer oder an eine Meldezentrale ausgebildet sein. Ebenso können erzeugte Alarmsignale, beispielsweise mit einer Information über den Zeitpunkt des Alarms, in einem von dem Schlosskörper um fassten Speicher gespeichert oder über das Funkmodul an eine zentrale Daten bank übermittelt werden, um eine nachträgliche Überprüfung der Gründe für die Alarmauslösung zu unterstützen.

Die Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung eines Schlosses, eines ers ten Sicherungsteils und eines zweiten Sicherungsteils, wobei das Schloss einen Schlosskörper aufweist, der einen Verriegelungsmechanismus beherbergt und einen ersten Einführkanal zum Einführen des ersten Sicherungsteils und einen zweiten Einführkanal zum Einführen des zweiten Sicherungsteils aufweist, wobei der Verriegelungsmechanismus einen ersten antreibbaren Riegel zum Verriegeln des ersten Sicherungsteils in dem ersten Einführkanal und einen zweiten antreib baren Riegel zum Verriegeln des zweiten Sicherungsteils in dem zweiten Einführ kanal aufweist, und wobei der Verriegelungsmechanismus dazu ausgebildet ist, den ersten Riegel und den zweiten Riegel unabhängig voneinander anzutreiben; und zwar zum Sichern des Schlosses mittels des ersten Sicherungsteils an einem ersten Verschlussteil und zum Sichern eines zweiten Verschlussteils mittels des zweiten Sicherungsteils an dem ersten Verschlussteil. Dabei kann das Schloss insbesondere nach einer der hierin offenbarten Ausführungsformen ausgebildet sein.

Die Erfindung wird im Folgenden rein beispielhaft anhand eines Ausführungsbei spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 A und 1 B jeweilige perspektivische Ansichten eines ersten Ver schlussteils eines Verschlusssystems, Fig. 2A und 2B jeweilige perspektivische Ansichten des ersten Ver schlussteils und eines damit verbundenen zweiten Ver schlussteils des Verschlusssystems,

Fig. 3A bis 3C jeweilige perspektivische Ansichten einer Flalterung des Ver schlussteils und eines darin einsetzbaren Schlosses des Verschlusssystems,

Fig. 4A bis 4C zwei perspektivische Ansichten sowie eine seitliche Schnitt darstellung der Flalterung bei eingesetztem Schloss, und

Fig. 5 eine schematische Darstellung des Schlosses.

Fig. 1 A zeigt ein erstes Verschlussteil 13 eines Verschlusssystems 11 , wobei das erste Verschlussteil 13 als Behältnis mit offener Oberseite ausgebildet ist und ein Basisteil 41 sowie eine Flalterung 43 umfasst. Wie die Fig. 2A und 2B zeigen, ist mit dem ersten Verschlussteil 13 ein einen Deckel des Behältnisses bildendes zweites Verschlussteil 15 verbunden, wobei das zweite Verschlussteil 15 um eine Schwenkachse S1 verschwenkbar ist, um das erste Verschlussteil 13 bzw. das Behältnis verschließen oder öffnen zu können.

Die Flalterung 43 kann dabei an einer Außenseite 45 des ersten Verschlussteils 13 in einen Aufnahmeabschnitt 35 eingesetzt werden, so dass die Flalterung 43 im eingesetzten Zustand den Aufnahmeabschnitt 35 des ersten Verschlussteils 13 begrenzt (vgl. Fig. 1A, 1B, 2A und 2B). Die Befestigung der Flalterung 43 erfolgt hingegen von einer Innenseite 47 des ersten Verschlussteils 13, wozu die in den Aufnahmeabschnitt 35 eingesetzte Flalterung 43 mittels mehrerer, hier als Schrauben ausgebildeter Befestigungselemente 49 mit einem Rahmen 73 und dem ersten Verschlussteil 13 verbunden werden kann. Dabei können die Befesti gungselemente 49, welche gehärtet oder ungehärtet ausgebildet sein können, von der Innenseite 47 des ersten Verschlussteils 13 ausgehend in jeweilige Befesti gungskanäle 75 der Halterung 43 eingeschraubt werden, um die Halterung 43 in dem Aufnahmeabschnitt 35 zu fixieren (vgl. insbesondere Fig. 1 B). Sofern das zweite Verschlussteil 15 an dem ersten Verschlussteil 13 gesichert bzw. der De ckel des Behältnisses geschlossen ist, sind die Befestigungselemente 49 somit von außen nicht zugänglich, so dass ein Lösen der Halterung 43 von dem Basis teil 41 verhindert werden kann (vgl. auch Fig. 2B).

Die Halterung 43 weist ferner eine erste Halterungs-Durchtrittsöffnung 69 und eine zweite Halterungs-Durchtrittsöffnung 71 auf, welche im mit dem Basisteil 41 ver bundenen Zustand der Halterung 43 mit einer jeweiligen an dem Basisteil 41 aus gebildeten ersten Durchtrittsöffnung 37 bzw. zweiten Durchtrittsöffnung 39 fluchten (vgl. insbesondere Fig. 1 A und 2A). Wie Fig. 2A zeigt, kann dabei ein stiftförmig ausgebildetes erstes Sicherungsteil 23 durch die erste Durchtrittsöffnung 37 und die erste Halterungs-Durchtrittsöffnung 69 hindurchgeführt werden, während ein zweites Sicherungsteil 27 durch die zweite Durchtrittsöffnung 39 und die zweite Halterungs-Durchtrittsöffnung 71 hindurch in den Aufnahmeabschnitt 35 hinein geführt werden kann. Das zweite Sicherungsteil 27 ist dabei dauerhaft mit dem zweiten Verschlussteil 15 verbunden und kann durch ein Verschwenken des zwei ten Verschlussteils 15 um die Schwenkachse S1 unmittelbar durch die zweite Durchtrittsöffnung 39 und die zweite Halterungs-Durchtrittsöffnung 71 hindurch geführt werden, so dass das erste Sicherungsteil 23 und das zweite Sicherungsteil 27 im geschlossenen Zustand des ersten Verschlussteils 13 bzw. des Behältnis ses in den Aufnahmeabschnitt 35 des ersten Verschlussteils 13 hineinragen (vgl. Fig. 2B). Das zweite Sicherungsteil 27 kann dabei insbesondere pendelnd (z.B. über eine Scharnierverbindung) mit dem zweiten Verschlussteil 15 verbunden sein, um ein gewisses Auslenken bzw. Verschwenken des zweiten Sicherungsteils 27 relativ zu einer Ausrichtung senkrecht zu der Ebene, in welcher sich das zweite Verschlussteil 15 erstreckt, zu ermöglichen und das Führen des zweiten Siche- rungsteils 27 durch die zweite Durchtrittsöffnung 39 und die zweite Halterungs- Durchtrittsöffnung 71 hindurch zu erleichtern.

Um das zweite Verschlussteil 15 sicher an dem ersten Verschlussteil 13 fixieren und das Verschlusssystem 11 versperren zu können, kann ein Schloss 17 über eine Zugangsseite 51 in den Aufnahmeabschnitt 35 bzw. die Halterung 43 einge setzt werden, an welchem die Sicherungsteile 23 und 27 verriegelt werden können (vgl. Fig. 3A bis 3C). Das dafür vorgesehene Schloss 17 sowie das Einsetzen desselben in die Halterung 43 bzw. den Aufnahmeabschnitt 35, welchen die Halte rung 43 begrenzt, ist in den Fig. 3A bis 4C veranschaulicht. Dabei sind zur besse ren Übersichtlichkeit lediglich das Schloss 17 und die Halterung 43 gezeigt, wobei die Halterung 43 insbesondere wie in den Fig. 1 A und 1 B veranschaulicht zu nächst mit dem ersten Verschlussteil 13 verbunden werden kann, bevor das Schloss 17 in die Halterung 43 eingesetzt wird. Alternativ können auch das Schloss 17 und die Halterung 43 gemeinsam in den Aufnahmeabschnitt 35 einge setzt werden (ohne Sicherungsteile 23 und 27). Zur Veranschaulichung der Funk tionsweise des Schlosses 17 ist das Schloss 17 ferner schematisch in Fig. 5 dar gestellt.

Das verwendete Schloss 17 weist einen Schlosskörper 19 mit einem ersten Ein führkanal 21 und einen zweiten Einführkanal 25 auf, wobei das erste Siche rungsteil 23 in den ersten Einführkanal 21 und das zweite Sicherungsteil 27 in den zweiten Einführkanal 25 einführbar ist. Dabei erstreckt sich der erste Einführkanal 21 entlang einer ersten Achse A1 und der zweite Einführkanal 25 entlang einer zweiten Achse A2, wobei die Achsen A1 und A2 parallel zueinander ausgerichtet sind (vgl. Fig. 5).

Der Schlosskörper 19 beherbergt ferner einen elektromechanischen Verriege lungsmechanismus 29, mittels dessen die eingeführten Sicherungsteile 23 und 27 wahlweise an dem Schlosskörper 19 verriegelbar oder für ein Entnehmen aus den jeweiligen Einführkanälen 21 und 25 und Lösen von dem Schlosskörper 19 frei- gebbar sind (vgl. Fig. 5). Dazu umfasst der Verriegelungsmechanismus 29 einen elektrisch antreibbaren ersten Riegel 31, welcher in einer in Fig. 5 veranschaulich ten Verriegelungsstellung in den ersten Einführkanal 21 hineinragt und das erste Sicherungsteil 23 durch Eingreifen in eine Einbuchtung 36 an dem Schlosskörper 19 verriegelt. Durch Zurückziehen des ersten Riegels 31 mittels eines ersten Elektromotors 55 aus dem ersten Einführkanal 21 kann der erste Riegel 31 durch den Verriegelungsmechanismus 29 in eine Freigabestellung überführt oder für eine derartige Bewegung freigegeben werden, sodass das erste Sicherungsteil 23 aus dem ersten Einführkanal 21 entnommen werden kann. Ferner umfasst der Verriegelungsmechanismus 29 einen mittels eines zweiten Elektromotors 57 an treibbaren zweiten Riegel 33, um unabhängig von dem ersten Sicherungsteil 23 das in den zweiten Einführkanal 25 eingeführte zweite Sicherungsteil 27 in glei cher Weise wahlweise an Schlosskörper 19 verriegeln oder für ein Lösen von dem Schlosskörper 19 freigeben zu können.

Das Schloss 17 kann von der Zugangsseite 51 in die Halterung 43 bzw. den Auf nahmeabschnitt 35 des ersten Verschlussteils 13 eingesetzt werden, so dass die Einführkanäle 21 und 25 in Flucht zu den Halterungs-Durchtrittsöffnungen 69 und 71 und entsprechend auch mit den Durchtrittsöffnungen 37 und 39 des ersten Verschlussteils 13 angeordnet werden können (vgl. insbesondere Fig. 4A und 4B). Um das eingesetzte Schloss 17 gegen eine translatorische Entnahme aus der Hal terung 43 in einer Richtung senkrecht zu der Ebene zu sichern, in welcher die Achsen A1 und A2 der Einführkanäle 21 und 25 verlaufen, weist die Halterung 43 einen Blockierabschnitt 53 auf, welcher das eingesetzte Schloss 17 an einem Hal teabschnitt 77 übergreift. Um das Schloss 17 korrekt in die Halterung 43 einzu bringen, ist daher eine Kombination aus einer translatorischen Bewegung von ei nem dem Halteabschnitt 77 gegenüberliegenden Ende des Schlosses 17 in Rich tung des Blockierabschnitts 53 und einer Schwenkbewegung um eine Schwenk achse S2 erforderlich, wie Fig. 3C zeigt. Das in die Halterung 43 eingesetzte Schloss 17 ist ferner mit einem geringfügigen Winkelspiel von dem Blockierabschnitt 53 umgriffen, so dass das Schloss 17 in durch das Spiel vorgegebenem Maße um die Schwenkachse S2 in der Halterung 43 verschwenkbar ist (vgl. Fig. 4C). Insbesondere kann dieses Verschwenken des Schlosses 17 auch erfolgen bzw. möglich sein, wenn bereits das erste Siche rungsteil 23 durch die erste Durchtrittsöffnung 37 und die erste Halterungs- Durchtrittsöffnung 69 in den ersten Einführkanal 21 des Schlosskörpers 19 einge führt ist. Hierdurch wird ein Einführen des zweiten Sicherungsteils 27 in den zwei ten Einführkanal 25 infolge einer Schwenkbewegung des zweiten Verschlussteils 15 um die Schwenkachse S1 vereinfacht (vgl. auch Fig. 2A). Alternativ oder zu sätzlich kann das zweite Sicherungsteil 27, wie bereits erläutert, mit einem be grenzten Auslenkspiel an dem zweiten Verschlussteil 15 befestigt sein (nicht ge zeigt), um das Einschwenken in den zweiten Einführkanal 25 zu erleichtern.

Durch die Verwendung des Schlosses 17 als Bestandteil des Verschlusssystems 11 kann eine sichere, komfortable und einfache Benutzung bzw. Bedienung des Verschlusssystems 11 ermöglicht werden. Indem der Verriegelungsmechanismus 29 einen ersten Elektromotor 55 zum Antreiben des ersten Riegels 31 und einen zweiten Elektromotor 57 zum Antreiben des zweiten Riegels 33 umfasst, können die Riegel 31 und 33 unabhängig voneinander angetrieben und die Sicherungstei le 23 und 27 unabhängig voneinander an dem Schlosskörper 19 verriegelt oder für ein Lösen von dem Schlosskörper 19 freigegeben werden (vgl. Fig. 5). Durch die se Möglichkeit des unabhängigen Verriegelns der beiden Sicherungsteile 23 und 27 kann das Schloss 17 zunächst durch das erste Sicherungsteil 23 mit dem ers ten Verschlussteil 13 verbunden und daran fixiert werden, sodass das Schoss 17 mit dem ersten Verschlussteil 13 eine fest verbundene, jedoch wahlweise lösbare Einheit bilden kann. Dazu kann das erste Sicherungsteil 23 bei in den Aufnahme abschnitt 35 eingesetztem Schloss 17 durch die erste Durchtrittsöffnung 37 des Basisteils 41 sowie die erste Halterungs-Durchtrittsöffnung 69 der Halterung 43 hindurch in den ersten Eintrittskanal 21 geführt und dort mittels des ersten Riegels 31 verriegelt wird (vgl. insbesondere Fig. 2A, 4A, 4B und 5). Unabhängig von ei nem Einführen des zweiten Sicherungsteils 27 in den zweiten Einführkanal 25 bzw. unabhängig von der Relativstellung des zweiten Verschlussteils 15 zu dem ersten Verschlussteil 13 kann das Schloss 17 somit fest in das Verschlusssystem 11 integriert werden.

Wird ausgehend von der Darstellung der Fig. 2A das zweite Verschlussteil 15 durch Verschwenken um die Schwenkachse S1 in Kontakt zu dem ersten Ver schlussteil 13 gebracht (Geschlossenstellung), kann automatisch das damit ver bundene und in Richtung des Aufnahmeabschnitts 35 bzw. des eingesetzten Schlosses 17 herausragende zweite Sicherungsteil 27 in den zweiten Einführkanal 25 eingeführt werden und dort - ebenfalls automatisch auf aufgrund eines Benut zerbefehls - mittels des zweiten Riegels 33 verriegelt werden (vgl. insbesondere Fig. 2A, 2B und 5). Bei geschlossenem erstem Verschlussteil 13 verdeckt das zweite Verschlussteil 15 ferner das erste Sicherungsteil 23 und damit den ersten Einführkanal 21 , so dass einem externen Zugriff auf das erste Sicherungsteil 23, beispielsweise im Zuge von Aufbruchs- oder Manipulationsversuchen zum Lösen des Schlosses 17 aus dem Aufnahmeabschnitt 35, entgegengewirkt werden kann (vgl. Fig. 2B).

Durch wahlweises Überführen des zweiten Riegels 33 in die Freigabestellung mit tels des zweiten Elektromotors 57 kann nach einem solchen Versperren des Ver schlusssystems 11 das zweite Verschlussteil 15 freigegeben und gegenüber dem ersten Verschlussteil 13 in Richtung einer Offenstellung bewegt werden, um einen Zugriff auf das Behältnis zu ermöglichen. Dabei kann das Freigeben des zweiten Sicherungsteils 27, durch Ansteuern des zweiten Elektromotors 57, vollkommen unabhängig von der Verriegelung des ersten Sicherungsteils 23 erfolgen, so dass das Schloss 17 weiterhin eine gemeinsame Einheit mit dem ersten Verschlussteil 13 bilden kann. Entsprechend ist es nicht erforderlich, die Sicherungsteile 23 und 27 oder das Schloss 17 von den Verschlussteilen 13 und 15 zu lösen, um ein Öff nen des Verschlusssystems 11 zu ermöglichen. Vielmehr können sämtliche Be standteile des Verschlusssystems 11 stets miteinander verbunden bleiben, so dass einem möglichen Verlust eines der Bestandteile des Verlustsystems 11 zu verlässig entgegengewirkt werden kann.

Wie Fig. 5 ferner veranschaulicht, umfasst der Schlosskörper 19 eine Auswerte- und Steuereinrichtung 59, welche mit dem Verriegelungsmechanismus 29 verbun den und zum Steuern des Verriegelungsmechanismus 29 ausgebildet ist. Die Auswerte- und Steuereinrichtung 59 ist dabei mit einem Funkmodul 61 verbunden, um drahtlos Befehle eines Benutzers oder einer Meldezentrale zur Steuerung des Verriegelungsmechanismus 29 empfangen und/oder Informationen an den Benut zer senden zu können. Beispielsweise kann das Funkmodul 61 dazu ausgebildet sein, mit einem mobilen Gerät des Benutzers über eine Bluetooth-, eine WiFi- LL/LAN-Verbindung und/oder eine Mobilfunkverbindung zu kommunizieren. Dies kann es einem Benutzer ermöglichen, komfortabel, beispielsweise über eine App eines Mobilfunkgeräts, Steuerbefehle für den Verriegelungsmechanismus 29 an das Schloss 17 zu übermitteln, um z.B. den zweiten Riegel 33 in die Freigabeposi tion zu bewegen und das zweite Verschlussteil 15 relativ zu dem ersten Ver schlussteil 13 bewegen zu können. Ferner kann das Funkmodul 61 dazu ausge bildet sein, mit der Meldezentrale über eine Mobilfunkverbindung zu kommunizie ren, beispielsweise um Informationen überZugriffsrechte zu empfangen oder eine Dokumentation aktueller oder zurückliegender Öffnungsvorgänge an die Melde zentrale zu übermitteln.

An den Enden des ersten Einführkanals 21 und des zweiten Einführkanals 25 sind darüber hinaus jeweilige Sensoren 67a und 67b angeordnet, welche dazu ausge bildet sind, das jeweilige eingeführte Sicherungsteil 23 bzw. 27 zu erfassen. Die Sensoren 67a und 67b, die beispielsweise als mechanische Kontaktsensoren ausgebildet sein können, ermöglichen entsprechend auch, ein Lösen der Siche- rungsteile 23 und 27 von dem Schlosskörper 19 zu detektieren und ein entspre chendes Detektionssignal an die Auswerte- und Steuereinrichtung 59 zu übermit teln. Diese Information kann daraufhin beispielsweise über das Funkmodul 61 an einen Benutzer oder eine Meldezentrale übermittelt werden, sodass dem Benutzer insbesondere Bewegungen des zweiten Verschlussteils 15 relativ zu dem ersten Verschlussteil 13 angezeigt werden können und der Benutzer über Öffnungsvor gänge des Verschlusssystems informiert werden kann. Zusätzlich dazu kann ei nem Benutzer bzw. einer Meldezentrale beispielsweise eine Zeitinformation über mittelt werden, so dass ein Benutzer auch über einen Zeitpunkt, zu dem das Ver schlusssystem geöffnet wird, informiert werden kann. Dazu kann beispielsweise die Auswerte- und Steuereinrichtung 59 eine Zeitmesseinrichtung umfassen.

Ferner weist der Schlosskörper 19 ein Standorterfassungsmodul 65 auf, so dass einem Benutzer oder einer Meldezentrale über das Funkmodul 61 auch Informati onen über den Standort des Schlosses 17 und damit des Verschlusssystems 11 übermittelt werden können. Dies kann insbesondere bei Verschlusssystemen 11 relevant sein, die zu verschickende Gegenstände verschließen, indem ein Benut zer durch die übermittelten Informationen sicherstellen kann, dass das Ver schlusssystem 11 erst an dem vorgesehenen Ort von dem berechtigten Adressa ten geöffnet wird.

Als alternative oder zusätzliche Möglichkeit zu einer direkten Übermittlung der ge nannten Information an einen Benutzer oder an eine Meldezentrale ist mit der Auswerte- und Steuereinrichtung 59 ein Speicher 63 verbunden, wobei die Aus- werte- und Steuereinrichtung 59 dazu ausgebildet sein kann, die bei einem Lösen insbesondere des zweiten Sicherungsteils 27 von dem Schlosskörper 19 ermittel ten Informationen in den Speicher 63 einzuschreiben und erst in Ansprechen auf eine Anfrage eines Benutzers oder einer Meldezentrale über das Funkmodul 61 an den Benutzer bzw. die Meldezentrale zu übermitteln. Dadurch können sämtli che der Informationen auch beispielsweise bei einer lediglich kurzreichweitigen Funkverbindung, beispielsweise einer Bluetooth-Verbindung, für einen berechtig ten Benutzer zur Verfügung gestellt werden, wenn dieser sich in die Nähe des Verschlusssystems 11 begibt und eine Überprüfung vornehmen möchte.

Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Aufnahmeabschnitt 35 an der Au ßenseite 45 des ersten Verschlussteils 13 durch eine Aussparung gebildet, in wel che die Halterung 43 eingesetzt wird (vgl. Fig. 1A, 1B, 2A und 2B). Alternativ hier zu kann die Außenseite 45 des ersten Verschlussteils 13 eine im Wesentlichen plane Fläche bzw. durchgehende Wand aufweisen, auf welche die Halterung 43 aufgesetzt wird. Bei einer solchen Ausführungsform kann das Schloss 17, wenn es an dem Aufnahmeabschnitt 35 montiert ist, Befestigungsdurchgänge bzw. hier in von außen zugängliche Befestigungselemente (z.B. Schrauben, Gewindebol zen) zur Befestigung der Halterung 43 verdecken.

Das hier gezeigte Schloss 17 ermöglicht somit eine komfortable Nutzung und Be dienung des Verschlusssystems 11 und kann auf vorteilhafte Weise unabhängig von einer Fixierung des zweiten Verschlussteils 13 mit dem ersten Verschlussteil 13 zu einer Einheit verbunden werden. Die Verwendung eines solchen Schlosses 17 als Bestandteil eines Verschlusssystems 11 , beispielsweise auch zum Versper ren von Türen, kann entsprechend die Funktionalität bestehender Verschlusssys teme weitreichend verbessern, so dass sich derartige Schlösser 17 insbesondere auch zum Nachrüsten bereits bestehender Verschlusssysteme eignen.

Bezuqszeichenliste

11 Verschlusssystem

13 erstes Verschlussteil

15 zweites Verschlussteil

17 Schloss

19 Schlosskörper

21 erster Einführkanal

23 erstes Sicherungsteil

25 zweiter Einführkanal

27 zweites Sicherungsteil

29 Verriegelungsmechanismus

31 erster Riegel

33 zweiter Riegel

35 Aufnahmeabschnitt

36 Einbuchtung

37 erste Durchtrittsöffnung

39 zweite Durchtrittsöffnung

41 Basisteil

43 Halterung

45 Außenseite

47 Innenseite

49 Befestigungselement

51 Zugangsseite

53 Blockierabschnitt

55 erster Elektromotor

57 zweiter Elektromotor

59 Auswerte- und Steuereinrichtung

61 Funkmodul

63 Speicher

65 Standorterfassungsmodul

67a Sensor an dem ersten Einführkanal

67b Sensor an dem zweiten Einführkanal

69 erste Halterungs-Durchtrittsöffnung

71 zweite Halterungs-Durchtrittsöffnung

73 Rahmen

75 Befestigungskanal

77 Halteabschnitt

A1 Achse des ersten Einführkanals

A2 Achse des zweiten Einführkanals

S1 Schwenkachse des zweiten Verschlussteils

S2 Schwenkachse des Schlosses