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Title:
LOW-TEMPERATURE DISTILLATION PLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/121703
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a low-temperature distillation plant (LTD plant) (1) for the distillation of a mixed liquid (5) to form a pure liquid (6). The LTD plant has an evaporator (2), with a vapour chamber (4) and with a relatively warm mixed liquid (5) that can be introduced, and has a condenser (3), with a vapour chamber (4) and with a relatively cool pure liquid (6) that can be sprayed in, wherein the vapour chambers (4) of the evaporator (2) and of the condenser (3) are connected to one another by vapour connections (10) to form a common vapour chamber (4). According to the invention, the LTD plant comprises at least one assembly device (14) which is connected at an inlet side to the vapour chamber of a supercooling chamber (15), wherein collected mixed liquid (5) can be introduced into the supercooling chamber (15) from a or the coolest evaporator (2). At the outlet side, the assembly device (14) is connected to the vapour chamber of a superheating chamber (16), wherein collected pure liquid (6) can be sprayed into the superheating chamber (16) from a or the warmest condenser (3). The assembly device (14) is furthermore connected to an energy source (8) for cooling the temperature in the supercooling chamber (15) and for heating the temperature in the superheating chamber (16). Furthermore, a heat exchanger (17) is arranged between the outlets of the supercooling chamber (15) and of the superheating chamber (16) for the purposes of cooling the hot collected pure liquid (6) from the superheating chamber (16) as an inlet into a or the coolest condenser (3) and for heating the cold collected mixed liquid (5) from the supercooling chamber (15) as an inlet into a or the warmest evaporator (2). During the process, vapour flows from the supercooling chamber (15) via the assembly device (14) to the superheating chamber (16).

Inventors:
LEHMANN MARKUS (CH)
Application Number:
PCT/EP2017/050346
Publication Date:
July 20, 2017
Filing Date:
January 09, 2017
Export Citation:
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Assignee:
THERMAL PURIFICATION TECH LTD (CH)
International Classes:
B01D1/16; B01D1/26; B01D3/00; B01D5/00; C02F1/04
Domestic Patent References:
WO2015048878A12015-04-09
WO2015114342A12015-08-06
WO2012156646A12012-11-22
WO2008122137A12008-10-16
WO2008122136A12008-10-16
WO2008122136A12008-10-16
WO2015048878A12015-04-09
WO2015114342A12015-08-06
WO2012156646A12012-11-22
Attorney, Agent or Firm:
SCHNEIDER FELDMANN AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Nieder- Temperatur-Destillationsanlage (LTD Anlage) (1) mit einer oder mehreren Stufen (i) verschiedener Mitteltemperaturen Ti5 zur Destillierung einer Mischflüssigkeit (5) zu einer reinen Flüssigkeit (6), wobei jede Stufe einen Verdampfer (2, Ei) mit einem Dampfraum (4) und mit einer wärmeren Ti+ΔΤ einbringbaren Mischflüssigkeit (5) sowie einen Kondensor (3, Ci) mit einem Dampfraum (4) und mit einer kühleren ΤΓΔΤ einsprühbaren reinen Flüssigkeit (6) aufweist, und wobei die Dampfräume (4) des Verdampfers (2, Ei) und des Kondensors (3, Ci) derart durch Dampf Verbindungen (10) miteinander zu einem gemeinsamen Dampfraum (4) verbunden sind, dass sich der Druck und die Temperatur darin jederzeit ungehindert ausgleichen können, gekennzeichnet durch mindestens eine Aggregatseinrichtung (14), welche eingangsseitig mit dem Dampfraum einer Unterkühlkammer (15) verbunden ist, wobei in die Unterkühlkammer (15) aufgefangene Mischflüssigkeit (5) aus einem Verdampfer (2), bei mehreren Verdampfern (Ei) aus dem der kühlsten Stufe (En) einbringbar ist, und ausgangsseitig mit dem Dampfraum einer Überhitzekammer (16) verbunden ist, wobei in die Überhitzekammer (16) aufgefangene reine Flüssigkeit (6) aus einem Kondensor (3), bei mehreren Kondensoren (Ci) aus dem der wärmsten Stufe (Q) einsprühbar ist, wobei die Aggregatseinrichtung (14) zudem mit einer Energiequelle (8) verbunden ist, zum Abkühlen der Temperatur in der Unterkühlkammer (15) und zum Erhitzen der Temperatur in der Überhitzekammer (16), wobei während dem Prozess Dampf von der Unterkühlkammer (15) über die Aggregatseinrichtung (14) zur Überhitzekammer (16) strömt, und wobei ein Wärmetauscher (17) zwischen den Ausgängen der Unterkühlkammer (15) und der Überhitzekammer (16) angeordnet ist zum Abkühlen der heissen aufgefangenen reinen Flüssigkeit (6) aus der Überhitzekammer (16) als Eingang in einen Kondensor (3), bei mehreren Kondensoren (Ci) in den der kühlsten Stufe (Cn) sowie zum Erhitzen der kalten aufgefangenen Mischflüssigkeit (5) aus der Unterkühlkammer (15) als Eingang in einen Verdampfer (2), bei mehreren Verdampfern (Ei) in den der wärmsten Stufe (Ei).

2. LTD Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aggregatseinrichtung (14) mindestens eine Sorptionskammer (18) und/oder eine Desorp- tionskammer (19) mit einem Sorbens (20) umfasst, wobei mindestens zeitweise Dampf aus dem Dampfraum der Unterkühlkammer (15) im Sorbens (20) kondensiert und sorbiert werden kann und mindestens zeitweise reine Flüssigkeit (6) aus dem Sorbens (20) unter Zuführung von Energie (8) zu Dampf desorbiert und dem Dampfraum der Überhitzekammer (16) zugeführt werden kann.

3. LTD Anlage nach Anspruch 2, umfassend mindestens eine Sorptionskammer (18) und eine Desorptionskammer (19), dadurch gekennzeichnet, dass die Sorptionskammer (18) durch mindestens einen Verbindungskanal (21) mit der Desorptionskammer (19) verbunden ist und Transporteinrichtungen (22) für den Hin- und Rücktransport des Sorbens (20) zwischen der Sorptionskammer (18) und der Desorptionskammer (19) vorgesehen sind.

4. LTD Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Sorptionsund Desorptionskammer (18, 19) abwechselnd ein Sorptions- und Desorpti- onsprozess durchgeführt werden kann.

5. LTD Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sorptionskammer (18) mit der Desorptionskammer (19) durch mindestens zwei Verbindungskanäle (21) miteinander verbunden sind, die im Gebrauch stets dichtend mit durchrieselndem Sorbens gefüllt sind, sodass unter Mithilfe der Transporteinrichtungen (22) ein stufenloser Sorptions- und Desorptionsprozess durchgeführt werden kann.

6. LTD Anlage nach Anspruch 2, umfassend mindestens eine Sorptionskammer (18) und eine Desorptionskammer (19), gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (23), welche die Funktionen von Sorptionskammer (18) und Desorp- tionskammer (19) periodisch tauscht zum Ermöglichen einer gestuften Sorption und Desorption, indem die Steuereinrichtung (23) die Dampfverbindungen (10) zur Unterkühlkammer (15) resp. zur Überhitzekammer (16) mit der jeweiligen Sorptionskammer (18) resp. Desorptionskammer (19) alternieren kann, und wobei die Energiequelle (8) stets mit der jeweiligen Desorptionskammer (19) verbunden ist.

7. LTD Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sorbens (20) Zeolith, Silikagel, Ammoniak oder Lithiumbromid ist.

8. LTD Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aggregatseinrichtung einen Kompressor/eine Vakuumpumpe (24) oder Strahldüse (25) umfasst zum Erzeugen eines Unterdrucks in der Unterkühlkammer (15) und eines Überdrucks in der Überhitzekammer (16), wodurch Dampf aus der Unterkühlkammer (15) abgesaugt und in die Überhitzekammer (16) eingebracht wird, unter gleichzeitiger Abkühlung der Unterkühlkammer (15) und Aufheizung der Überhitzekammer (16).

9. LTD Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Absaugvorrichtung (9) zum Absaugen von nicht kondensierbaren Gasen am Ende des Kondensationsprozesses in jedem Kondensor (3) und in der Überhitzekammer (16).

10. LTD Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Zufluss von Mischflüssigkeit (5), einen Abfluss von reiner Flüssigkeit (6) sowie einen Abfluss von Sole (13).

11. LTD Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillationsanlage mehreren Stufen verschiedener Mitteltemperaturen Ti umfasst, wobei alle Verdampfer (2) resp. alle Kondensoren (3) der verschiedenen Stufen durch Leitungen (7) gegenläufig zu einem Kreislauf verbunden sind.

12. LTD nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass Dampfverbindungen (10) aus Dampfräumen (4) verschiedener Stufen mit Leitungen (7) zu Kondensoren (3) anderer Stufen mit niedrigeren Mitteltemperaturen verbunden sind, zum Anheben des Drucks in den jeweiligen Leitungen (7).

13. LTD Anlage nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Aggregatseinrichtung (14) erzeugte Wärme in mehrere Verdampfer (2) verschiedener Stufen verteilt wird.

14. LTD Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass aufgefangene Mischflüssigkeit (5) aus dem Verdampfer (2) der kühlsten Stufe in die Unterkühlkammer (15) einbringbar ist, und aufgefangene reine Flüssigkeit (6) aus dem Kondensor (3) der wärmsten Stufe in die Überhitzekammer (16) einsprühbar ist.

15. LTD Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die im Wärmetauscher (17) abgekühlte reine Flüssigkeit (6) aus der Überhitzekammer (16) als Eingang in den kühlsten Kondensor (3) einsprühbar und/oder die im Wärmetauscher (17) erhitzte Mischflüssigkeit (5) aus der Unterkühlkammer (15) als Eingang in den wärmsten Verdampfer (2) einbringbar ist.

16. LTD Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Aggregatseinrichtung (14) erzeugte Wärme in Teilströmen in mehrere Verdampfer (2) und/oder Kondensoren (3) verschiedener Stufen (Ei, Q) sowie in die Überhitzekammer (16) verteilt werden.

Description:
NIEDER- TEMPERATUR-DESTILLATIONSANLAGE

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine Nieder- Temperatur-Destillationsanlage (LTD Anlage) mit einer oder mehreren Stufen verschiedener Mitteltemperaturen T i5 zur Destillie- rang einer Mischflüssigkeit zu einer reinen Flüssigkeit, wobei jede Stufe einen Verdampfer mit einem Dampfraum und mit einer wärmeren Tj+ΔΤ einbringbaren Mischflüssigkeit sowie einen Kondensor mit einem Dampfraum und mit einer kühleren Τ Γ ΔΤ einsprühbaren reinen Flüssigkeit aufweist. Die Dampfräume des Verdampfers und des Kondensors sind derart durch Dampfverbindungen miteinander zu einem gemeinsamen Dampfraum verbunden, dass sich der Druck und die Temperatur darin jederzeit ungehindert ausgleichen können.

Stand der Technik

Destillationsanlagen werden insbesondere, aber nicht nur, zur Reinigung von Wasser eingesetzt. Dabei wird beispielsweise aus mit Salz oder Schmutz Stoffen verun- reinigtem Wasser, hier Mischwasser genannt, sauberes, reines Wasser bereitgestellt, indem das Mischwasser unter Wärmezufuhr verdampft und anschliessend wieder kondensiert wird. Zurück bleibt eine Sole oder eingedicktes Mischwasser mit einem höheren Anteil an Schmutz Stoffen.

In der WO 2008/122136 wird eine so genannte Nieder- Temperatur- Destillationsanlage oder Low-Temperature Destillation (LTD) Anlage beschrieben, welche sich dadurch auszeichnet, dass der Energiebedarf viel geringer ist als bei herkömmlichen Anlagen. Dies wird dadurch erreicht, indem die Dampfräume von Verdampfer und Kondensor derart zu einem gemeinsamen Dampfraum verbunden sind, dass sich Druck und Temperatur darin jederzeit ungehindert ausbreiten kön- nen. Die in den Dampfraum verdampferseitig eingebrachte Mischflüssigkeit ist mit Τ ί +ΔΤ nur wenige Grade (ΔΤ ist etwa 0.5-4°C) wärmer als die in den Dampfraum kondensorseitig eingesprühte reine Flüssigkeit, wobei der Druck Pi im Dampfraum dem Sättigungsdampfdruck der Mitteltemperatur Ti zwischen der Mischflüssigkeit und der reinen Flüssigkeit entspricht. Die etwas kühlere eingespritzte reine Flüssig- keit fördert zwangsläufig die Kondensation des Dampfes, der aus der etwas wärmeren Mischflüssigkeit durch Verdampfung entsteht. Der Dampf aus dem Verdampfer kondensiert an den feinen kühleren Tröpfchen der eingesprühten Flüssigkeit im Kondensor, die schliesslich dort aufgefangen werden. Die aufgefangenen Flüssigkeiten im Verdampfer und im Kondensor weisen die erwähnte Mitteltemperatur Ti auf. Wichtig ist, dass am Ende des Kondensationsweges nicht kondensierbare Gase aus dem Kondensor abgesaugt werden, da sie den Druck im Dampfraum ungünstig beeinflussen und den Prozess verlangsamen. Eine Temperatur- und Drucküberwachung im Dampfraum regelt dieses Absaugen sparsam.

In der genannten Schrift ist auch ein mehrstufiges Verfahren angegeben, bei dem mehrere Stufen verschiedener Mitteltemperaturen nacheinander angeordnet sind. So kann insgesamt ein grösseres Temperaturgefälle ausgenutzt werden, das beispielsweise als Abwärme einer vorhandenen Industrieanlage zur Verfügung steht.

Um die richtigen Anfangstemperaturen zu erreichen, wird die saubere Flüssigkeit vor dem Eintritt in den Kondensor gekühlt und die Ausgangsflüssigkeit vor Eintritt in den Verdampfer erwärmt. Selbst wenn die Temperaturen in den Kammern derart optimiert werden, dass mittels Wärmetauschern ein Kühlen der einen Flüssigkeit zum gleichzeitigen Wärmen einer anderen Flüssigkeit genutzt werden kann, so fehlt stets Energie, um eine einseitig erhöhte Anfangstemperatur resp. eine Differenz ΔΤ der Anfangstemperaturen zu schaffen. Es ist das stete Bestreben, den Energieaufwand zum Betreiben einer solchen Anlage zu reduzieren. Energie wird einerseits in einer mehrstufigen LTD Anlage benötigt, um die Flüssigkeiten zu den Verdampfern oder Kondensoren der nächsten Stufe zu transportieren und mit dem erforderlichen Druck zu beaufschlagen, sowie um die nicht kondensierbaren Gase abzusaugen. Eine Optimierung in dieser Hinsicht ist nicht Aufgabe der vorliegenden Erfindung.

Andererseits wird Energie benötigt, um die Flüssigkeiten auf die erforderlichen Temperaturen zu erwärmen resp. abzukühlen. Viele LTD Anlagen werden in der Nähe von Industrieanlagen betrieben, die Abwärme produzieren, die ansonsten nicht weiter genutzt werden kann. Solche Industrieanlagen, beispielsweise Kraftwerke, werden oft an Flüssen oder anderen Gewässern gebaut, deren Temperaturen durch die Kühlung der Industrieanlage merklich steigen, was oft unerwünscht ist. Insbesondere Abwärme von weniger als 100°C kann oft nicht sinnvoll resp. wirt- schaftlich genutzt werden und belastet daher die Umwelt. Glücklicherweise eignet sich das LTD Verfahren ausserordentlich gut für die Verwendung solch niedriger Temperaturen, wodurch die Betriebskosten der LTD Anlagen dank der Nutzung solcher Abwärme sehr niedrig ausfallen.

Es werden aber auch Anlagen zum Destillieren von Flüssigkeiten an Orten benötigt, an denen keine Abwärme zur Verfügung steht. In diesen Fällen fliessen die Kosten für die benötigte Energie zur Erreichung der jeweils geforderten Temperaturen der Flüssigkeiten in die Betriebskosten ein.

In der WO 2015/048878 AI ist eine Anlage beschrieben, welche in wesentlichen Teilen gleich aufgebaut ist wie die in der WO 2008/122136 beschriebene. Zur Er- zeugung resp. Aufrechterhaltung der nötigen Anfangstemperaturen werden die beiden Flüssigkeiten, sauberes und verunreinigtes Wasser, aus ihren Reservoirs mit Umgebung stempertaturen abgepumpt und in zwei Wärmetauschern auf die nötigen, unterschiedlichen Temperaturen gebracht. Die Wärmetauscher werden mit einer zirkulierenden Temperierflüssigkeit in einem separaten Kreislauf betrieben, die, unter Verwendung eines Kompressors und einem Ventil, jeweils erwärmt resp. abgekühlt wird. Nachteilig an dieser Anordnung ist, dass eine solche Anlage sehr energieintensiv arbeitet. In der WO 2015/114342 ist ein mehrstufiges Destillationsverfahren beschrieben, das ebenfalls nach dem oben genannten Prinzip arbeitet. Jede Verdampferstufe ist mit einer entsprechenden Kondensorstufe dampfverbunden, wobei im mehrstufigen Verfahren der Kondensorkreislauf gegenläufig zum Verdampferkreislauf zirkuliert. Auch hier wird, am Ende des Destillations Verfahrens, in einem Wärmetauscher Wärmeenergie aus dem sauberen Wasser des Ausflusses der wärmsten Kondensorstufe in das verschmutzte Wasser aus dem Ausfluss der kühlsten Kondensorstufe gebracht. Die Wärme, die zusätzlich dazu noch ins System eingebracht werden muss, erfolgt in einem zweiten Kreislauf mit einem Wärmetauscher, der mit einer Energiequelle versorgt wird und ein zusätzliches Fluid umfasst. Das verschmutzte Wasser wird dort weiter erhitzt, bis es die richtige Temperatur hat, um wieder in den ersten, heissesten Verdampfer eingeleitet zu werden. Diese zusätzliche Energie ist etwa gleich viel wie beim letzten dargestellten Verfahren. In den Verbindungen der Dampfräume aller Stufen sind Ventilatoren angebracht, welche den Dampftransport von den Dampfräumen der Verdampfer in diejenigen der Kondensoren fördern. Diese haben den nachteiligen Effekt, dass sie den optimalen Pro- zessbedingungen entgegenwirken, wodurch der Prozess in allen Kammern verlangsamt wird.

In der WO 2012/156646 ist ein weiteres Destillationsverfahren dieser Art beschrie- ben. Die Energiezufuhr geschieht auch hier durch eine Wärmequelle, welche die verschmutzte Flüssigkeit erwärmt, bevor diese in den Verdampfer eingelassen wird. Zusätzlich zum für den Prozess üblichen Gasfluss vom Verdampfer zum Kondensor ist hier ein Gasfluss vom Kondensor zum Verdampfer vorgesehen, der durch einen Ventilator angetrieben werden muss. Nachteilig an diesem ist sicherlich, dass der bereits saubere Dampf wieder mit der verschmutzten Flüssigkeit vermischt wird und dadurch mindestens teilweise kondensiert. Dies erhöht den Energiebedarf zusätzlich und bremst den Destillationsprozess. Die erforderliche Wärme zur Erzeugen der heissen Mischflüssigkeiten werden durch Heizungen erreicht. Darstellung der Erfindung

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine LTD Anlage eingangs und nach dem Stand der Technik beschriebenen Art derart zu verbessern, dass deren Energiebedarf zum Temperieren der Flüssigkeiten auf die jeweils geforderten Tem- peraturen reduziert wird.

Die Aufgabe wird gelöst durch die Kennzeichen des unabhängigen Patentanspruchs. Die erfindungsgemässe LTD Anlage weist eine LTD Anlage nach dem Stand der Technik auf, umfassend zusätzlich mindestens eine Aggregatseinrichtung, eine Unterkühlkammer, eine Überhitzekammer sowie einen Wärmetauscher, wobei diese Komponenten wie folgt in der LTD Anlage angeschlossen sind: Die Aggregatseinrichtung ist eingangsseitig mit dem Dampfraum der Unterkühlkammer verbunden, wobei in die Unterkühlkammer aufgefangene Mischflüssigkeit aus einem Verdampfer einbringbar, bei mehreren Verdampfern aus dem der kühlsten Stufe ist. Aus- gangsseitig ist die Aggregatseinrichtung mit dem Dampfraum der Überhitzekammer verbunden, wobei in die Überhitzekammer aufgefangene reine Flüssigkeit aus einem Kondensor, bei mehreren Kondensoren aus dem der wärmsten Stufe einsprüh- bar ist. Zudem ist die Aggregatseinrichtung mit einer Energiequelle verbunden, zum Abkühlen der Temperatur in der Unterkühlkammer und zum Erhitzen der Temperatur in der Überhitzekammer. Während dem Prozess strömt Dampf von der Unter- kühlkammer über die Aggregatseinrichtung zur Überhitzekammer. Der Wärmetauscher ist zwischen den Ausgängen der Unterkühlkammer und der Überhitzekammer angeordnet, zum Abkühlen der heissen aufgefangenen reinen Flüssigkeit aus der Überhitzekammer als Eingang in einen Kondensor, bei mehreren Kondensoren in den der kühlsten Stufe, sowie zum Erhitzen der kalten aufgefangenen Mischflüssig- keit aus der Unterkühlkammer als Eingang in einen Verdampfer, bei mehreren Verdampfern in den der wärmsten Stufe.

Die der Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, dass die LTD Anlage er- findungsgemäss eine Aggregatseinrichtung umfasst, welche die erforderliche Temperaturdifferenz erzeugt, die zwischen dem kältesten Kondensor und dem wärmsten Verdampfer benötigt wird. Dazu werden entsprechende aufgefangene Flüssigkeiten aus dem kühlsten Verdampfer und dem wärmsten Kondensor entnommen und noch mehr gekühlt resp. erhitzt: Die bereits kühle Mischflüssigkeit wird in der Unterkühlkammer weiter abgekühlt und die bereits warme reine Flüssigkeit wird in der Überhitzekammer weiter erhitzt. Die Unterkühlkammer sowie die Überhitzekammer sind mit ihren jeweiligen Dampfräumen mit der Aggregatseinrichtung dampfverbunden, die ihrerseits verschiedenartig ausgestaltet sein kann. Insbesondere kann sie eine oder mehrere Sorptionskammern enthalten oder den Temperaturunterschied mittels einer Strahldüse oder eines Kompressors resp. einer Vakuumpumpe erzeu- gen. Der aus der Unterkühlkammer in die Aggregatskammer eingeströmte Dampf kann dort zwischenzeitlich seinen Aggregatszustand ändern, bevor er aus der Aggregatskammer wieder in Form von Dampf in die Überhitzekammer eingeströmt und dort erneut kondensiert wird.

Kalte Mischflüssigkeit und heisse reine Flüssigkeit stehen nun in den Auffangbe- cken der Unterkühlkammer und der Überhitzekammer zur Verfügung. Als Eingänge in die LTD Anlage wird aber heisse Mischflüssigkeit und kalte reine Flüssigkeit benötigt. Aus diesem Grund ist ein Wärmetauscher mit einer Gegenstromeinrich- tung zwischen den Flüssigkeitsausgängen der Unterkühlkammer und der Überhitzekammer angeordnet, damit die Wärme von der heissen reinen Flüssigkeit auf die kalte Mischflüssigkeit abgegeben werden kann, sodass die geforderten Temperaturen der entsprechenden Flüssigkeiten erreicht werden.

Im weiteren Gegensatz zu den Anlagen nach dem Stand der Technik wird die benötigte Energie dem System in einer Dampfkammer zugeführt und nicht in einer Flüssigkeitsleitung. Die Aggregatseinrichtung, welche für die Energiezufuhr in dieser Dampfleitung verantwortlich ist, erzeugt direkt die Temperaturdifferenz zwischen den Dampfräumen von Unterkühlkammer und Überhitzekammer und arbeitet mit einem hohen Wirkungsgrad.

Anlagen nach dem Stand der Technik benötigen jeweils eine Energiequelle, welche die verschmutzte Flüssigkeit vor dem Eintritt in den ersten resp. heissesten Ver- dampfer auf die nötige Temperatur erwärmt. Dies geschieht in den genannten Anlagen durch zirkulierende Flüssigkeit in einem Wärmetauscher, welche ihre Wärme auf die verschmutzte Flüssigkeit abgeben oder durch Heizungen. Die Wirkungsgrade solcher Wärmetauscher sind aber relativ gering.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Im Folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen näher erklärt. Es

eine schematische Darstellung einer Nieder- Temperatur Destillationsanlage (LTD Anlage nach dem Stand der Technik: a) in einfachster Ausführung; b) mehrstufig; eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen LTD Anlage in einfachster Form;

Aggregatseinrichtungen, ausgestaltet als a) Sorptionskammer, kontinuierlich arbeitend; b) Sorptionskammer, diskontinuierlich arbeitend; c) Kompressor/Vakuumpumpe; d) Strahldüse; eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen mehrstufigen LTD Anlage.

Wege zur Ausführung der Erfindung

Die Fig. la zeigt eine schematische Darstellung einer Nieder- Temperatur Destillati- onsanlage (LTD Anlage) 1 nach dem Stand der Technik als einfachste Ausführung mit nur einer Stufe. Sie umfasst einen Verdampfer 2 mit einem Dampfraum 4, in den Mischflüssigkeit 5, die zu destillieren ist, eingebracht werden kann um zu verdampfen. Nicht verdampfte Mischflüssigkeit 5 wird im Verdampfer 2 auch wieder aufgefangen. Die LTD Anlage umfasst zudem einen Kondensor 3 mit einem Dampfraum 4, in den reine Flüssigkeit 6, die dem Destillat der Mischflüssigkeit 5 entspricht, eingesprüht werden kann, um kleinste Tröpfchen zu bilden, an denen Dampf kondensieren kann. Diese Tröpfchen werden schliesslich wieder im Kondensor 3 als reine Flüssigkeit 6 aufgefangen. Die Dampfräume 4 von Verdampfer 2 und Kondensor 3 sind jeweils derart durch eine Dampfverbindung 10 zu einem gemeinsamen Dampfraum 4 miteinander verbunden, dass sich Druck und Temperatur darin jederzeit ungehindert ausbreiten können. Der gemeinsame Dampfraum 4 verbindet somit den Verdampfer 2 mit dem Kondensor 3.

In der Darstellung nach Fig. 1 werden beide Flüssigkeiten 5, 6 in den Dampfraum 4 eingesprüht, wobei die Mischflüssigkeit 5 mit Ti+ΔΤ wenige Grade wärmer ist als die reine Flüssigkeit 6 mit Τ Γ ΔΤ. Der Druck im Dampfraum 4 entspricht dabei dem Sättigungsdruck Pi der Mitteltemperatur Ti der beiden Flüssigkeiten 5, 6. In Folge der physikalischen Verhältnisse im Dampfraum 4 verdampft die Mischflüssigkeit 5 und verbreitet sich bis in den Kondensor-Bereich des Dampfraums 4. Dort trifft der Dampf auf die fein versprühten, kühleren Tröpfchen der reinen Flüssigkeit 6, kondensiert daran, fällt und wird schliesslich am Boden des Kondensors 3 aufgefangen. Die nicht verdampfte Mischflüssigkeit 5 fällt ebenfalls und wird am Boden des Verdampfers 2 aufgefangen. Die Temperaturen der aufgefangenen Flüssigkeiten 5, 6 sind etwa gleich hoch und entsprechen der Mitteltemperatur Ti deren Ausgangs- temperaturen. Leitungen 7 entnehmen die aufgefangenen Flüssigkeiten 5, 6, denen dann mittels Energiequelle resp. Wärmesenke 8, Wärme zu- resp. abgeführt wird, um die Mischtemperatur wieder auf Τ+ΔΤ zu erwärmen und die reine Flüssigkeit 6 wieder auf Τ-ΔΤ abzukühlen. Die temperierten Flüssigkeiten 5, 6 werden in Leitungen 7 wieder in den Verdampfer 2 eingebracht resp. in den Kondensor 3 einge- sprüht. So entstehen zwei Kreisläufe, ein Verdampferkreislauf und ein Kondensorkreislauf.

Der Prozess läuft kontinuierlich weiter. Ein Vorratsbecken 11 mit Mischflüssigkeit 5 sorgt für Nachschub, in ein Endbecken 12 kann die gewonnene reine Flüssigkeit 6 als Destillat abgegeben werden, und dem Verdampfungskreislauf wird Sole oder eingedickte Mischflüssigkeit 13 entnommen, die einen höheren Anteil an Salzen oder Schmutz Stoffen aufweist als die Mischflüssigkeit 5 aus dem Vorratsbecken 11. Gegebenenfalls müssen nicht kondensierbare Gase am Ende des Kondensationsweges mittels einer Absaugvorrichtung 9 aus dem Kondensor 3 abgesaugt werden, damit der Prozess optimal läuft. Fig. lb zeigt eine LTD Anlage 1 mit mehreren, beispielsweise n Stufen, wobei in dieser Abbildung n=4 ist. Sie weist n Paare von Verdampfern 2 und Kondensoren 3 auf, die hier mit E l5 E n resp. C l5 C n bezeichnet sind, mit jeweils verschiedenen Mitteltemperaturen T i=l, 2, ... n. Der Verdampferkreislauf beginnt bei der heissesten Stufe E l5 wonach jede Leitung 7 aus einem Verdampfer Ei Mischflüssig- keit zum Verdampfer E i+1 der nächst kühleren Stufe bringt, um dort eingebracht oder eingesprüht zu werden. Die Mischflüssigkeit 5 aus dem kühlsten Verdampfer E n wird anschliessend durch eine Energiequelle 8 erwärmt und erneut in den wärmsten Verdampfer E 1 eingebracht oder eingesprüht. Der Kondensorkreislauf läuft gegenläufig zum Verdampferkreislauf. Der Kondensorkreislauf beginnt bei der kühlsten Stufe C n , wonach jede Leitung 7 aus einem Kondensor Q reine Flüssigkeit

6 zum Kondensor C der nächst wärmeren Stufe bringt, um dort eingesprüht zu werden. In der Figur wurde aus Übersichtsgründen darauf verzichtet, die Leitungen

7 zu den Einsprühdüsen resp. von den Auffangbecken weg zu führen. Die reine Flüssigkeit 6 aus dem wärmsten Kondensor d wird anschliessend mittels einer Wärmesenke 8 abgekühlt und erneut in den kühlsten Kondensor C N eingesprüht.

Eine einfache, einstufige Ausführung einer erfindungsgemässen LTD Anlage 1 ist in Fig. 2 dargestellt. Der prinzipielle Destillationsprozess läuft gleich wie jener nach dem Stand der Technik. Die Referenzzeichen bezeichnen jeweils dieselben Komponenten. Die erfindungsgemässe LTD Anlage 1 einfachster Art weist nur eine Stufe auf mit einer Mitteltemperatur T i5 zur Destillierung einer Mischflüssigkeit 5 zu einer reinen Flüssigkeit 6. Sie umfasst einen Verdampfer 2 mit einer um ΔΤ wärmeren, einbringbaren Mischflüssigkeit 5 und einen Kondensor 3 mit einer um ΔΤ kühleren, einsprühbaren reinen Flüssigkeit 6 sowie miteinander durch eine Dampfverbindung 10 verbundene Dampfräume 4, in denen sich Druck und Temperatur von Verdamp- fer und Kondensor jederzeit ungehindert ausgleichen können. Leitungen 7 bilden einen Verdampferkreislauf und einen Kondensorkreislauf aus, wie in der Ausführung gemäss dem Stand der Technik beschrieben.

Der wesentliche Unterschied der erfindungsgemässen Anlage gegenüber einer LTD Anlage 1 nach dem Stand der Technik besteht darin, dass die Energiequelle 8 und Wärmesenke 8 durch andere Komponenten ersetzt und miteinander verbunden sind. Eine Aggregatseinrichtung 14 bildet das Kernstück der erfindungsgemässen LTD Anlage, umgeben von einer Unterkühlkammer 15, einer Überhitzekammer 16 und einem Wärmetauscher 17. Die Aggregatseinrichtung 14 ist eingangsseitig mit dem Dampfraum der Unterkühlkammer 15 verbunden, wobei in die Unterkühlkammer 15 aufgefangene Mischflüssigkeit 5 aus dem Verdampfer 2 einbringbar ist. Aus- gangsseitig ist sie mit dem Dampfraum der Überhitzekammer 16 verbunden, wobei in die Überhitzekammer 16 aufgefangene reine Flüssigkeit 6 aus dem Kondensor 3 einsprühbar ist. Diese Verbindungen sind, im Gegensatz zu den Leitungen 7, in de- nen Flüssigkeiten fliessen, Dampfverbindungen 10, die mit entsprechend grossem Durchmesser ausgestaltet sind, um einen guten Druckausgleich zur Aggregatseinrichtung 14 zu gewährleisten. In diesen Dampfverbindungen 10 strömt zusätzlich zur eigentlichen Destillationsanlage Dampf von der Unterkühlkammer 15 über die Aggregatseinrichtung 14 zur Überhitzekammer 16, in welcher der Dampf wieder kondensiert wird. Die Aggregatseinrichtung 14 ist mit einer Energiequelle 8 verbunden und sorgt für die Abkühlung der Temperatur in der Unterkühlkammer 15 und die Erhitzung der Temperatur in der Überhitzekammer 16.

Ein Wärmetauscher 17 ist zwischen den Ausgängen der Unterkühlkammer 15 und der Überhitzekammer 16 angeordnet. Er sorgt für das Abkühlen der heissen, aufge- fangenen reinen Flüssigkeit 6 aus der Überhitzekammer 16, die durch Leitungen 7 gekühlt zum Eingang in den Kondensor 3 geleitet werden. Zudem sorgt der Wärmetauscher 17 für das Erhitzen der kalten, aufgefangenen Mischflüssigkeit 5 aus der Unterkühlkammer 15, die durch Leitungen 7 erwärmt zum Eingang in den Verdampfer 2 geleitet werden. Die Leitungen 7 laufen im Wärmetauscher 17 gegenläufig, sodass ein maximaler Temperaturaustausch der beiden Flüssigkeiten 5, 6 ermöglicht wird.

Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass insgesamt weniger Energie von aussen zugefügt und auch weniger Wärme abgeführt werden muss, um die erforderliche Temperaturdifferenz von (η+1)-ΔΤ zu erreichen, wobei n die Anzahl der Stufen bei mehrstufigen Anlagen angibt. Die Energiequelle 8 und Wärmesenke 8 für die Abkühlung und Erwärmung der Flüssigkeiten aus dem Stand der Technik wurden hierfür zusammengefasst, wodurch Wärme in den Prozess zurückgeführt wird. Zudem ergibt sich eine grössere Produktivität, da zusätzlich Dampf aus dem Verdampferkreislauf über die Aggregatseinrichtung 14 in den Kondensorkreislauf befördert wird.

Es ist zu beachten, dass der Aufbau eines Verdampfers 2, eines Kondensors 3, einer Unterkühlkammer 15 und einer Überhitzekammer 16 prinzipiell identisch sein kann. Die Flüssigkeiten 5, 6 können in allen Ausführungen eingesprüht werden. Zudem umfasst jede der genannten Kammern 2, 3, 15, 16 einen Dampfraum 4 und ein unteres Auffangbecken zum Auffangen der eingebrachten Flüssigkeiten, eine obere Zuleitung 7 zur Einsprühanlage, eine untere Ableitung 7 aus dem Auffangbecken und eine Dampfverbindung 10 zum resp. aus dem Dampfraum 4, als Verbindung zu einem anderen Dampfraum 4 oder zur Aggregatseinrichtung 14. Alternativ dazu kann die Mischflüssigkeit 5 auch auf andere Art in einen Verdampfer 2 oder in die Unterkühlkammer eingebracht werden, ein Einsprühen ist nicht zwingend. Andererseits vereinfacht die Vereinheitlichung der Kammern 2, 3, 15, 16 die erfin- dungsgemässe LTD Anlage 1.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aggregatseinrich- tung 14 mindestens eine Sorptionskammer 18 und/oder Desorptionskammer 19 mit einem Sorbens 20. Unter den Begriff Sorption fällt jede Art von Aufnahme eines Stoffes an der Oberfläche eines anderen Stoffes oder in einem anderen Stoff, dem sogenannten Sorbens. Insbesondere umfasst die Sorption die Adsorption, die Aufnahme an einem Feststoff, sowie die Absorption, die Aufnahme durch eine Flüssig- keit. Die Desorption beschreibt den Umkehrprozess der Sorption und lässt den sor- bierten Stoff wieder frei. Während eine Sorption dem aufzunehmenden Stoff Wärme entzieht, fügt die Desorption dem abgegebenen Stoff wieder ebenso viel Wärme zu. Diese Prozesse erlauben es demnach, eine grosse Temperaturdifferenz zwischen dem Ausgangsstoff und dem Endstoff zu erzeugen, was im vorliegenden Fall wünschenswert ist.

Dabei kann Dampf aus dem Dampfraum der Unterkühlkammer im Sorbens 20 sor- biert werden und Dampf aus dem Sorbens 20 unter Zuführung von Energie 8 desor- biert werden, der schliesslich in den Dampfraum 4 der Überhitzekammer 16 zugeführt werden kann. Mit einer solchen Einrichtung kann erst eine Sorption durchgeführt werden, wobei nur die Dampf Verbindung 10 zur Unterkühlkammer 15 offen ist, bis das Sorbens 20 mit angereichertem Dampf gesättigt ist, der an der Oberfläche des Sorbens 20 kondensiert. Die Dampfverbindung 10 zur Überhitzekammer 16 bleibt in dieser Phase geschlossen. In einer anschliessenden Phase wird nur die Dampf Verbindung 10 zur Überhitzekammer 16 geöffnet und die andere Dampf Verbindung 10 zur Unterkühlkammer 15 wieder geschlossen. Unter Zufuhr von Wärme wird nun reine Flüssigkeit 6 wieder aus der Oberfläche des Sorbens 20 verdampft und durch die Dampfverbindung 10 zum Dampfraum 4 der Überhitzekammer 16 gebracht, wo er erneut an den fein gesprühten Tröpfchen niederer Temperatur kondensiert und schliesslich im Becken aufgefangen wird.

In Fig. 3a ist eine bevorzugte Anordnung mit einem Sorbens 20 dargestellt. In dieser umfasst die Aggregatseinrichtung 14 je eine separate Sorptionskammer 18 und Desorption skammer 19, wobei beide durch mindestens einen Verbindungskanal 21 miteinander verbunden sind. Transporteinrichtungen 22 sind für den Hin- und Rücktransport des Sorbens 20 zwischen der Sorptionskammer 18 und der Desorpti- onskammer 19 vorgesehen. Eine solche Anordnung kann kontinuierlich arbeiten, indem Sorbens 20 in Portionen oder rieselnd je nach Sättigungsstand durch den Verbindungskanal 21 zwischen der Sorptionskammer 18 und der Desorptionskam- mer 19 hin- und her transportiert wird. In einer verbesserten Anordnung sind die Sorptionskammer 18 und die Desorpti- onskammer 19 durch mindestens zwei Verbindungskanäle 21 miteinander verbunden, die im Gebrauch stets dichtend mit durchrieselndem Sorbens 20 gefüllt sind. Unter Mithilfe von Transporteinrichtungen 22 kann so ein stufenloser Sorptions- und Desorptionsprozess durchgeführt werden, wobei das Sorbens 20 in einem Kreislauf die Sorptionskammer 18 und die Desorptionskammer 19 passiert.

Andererseits kann, wie in Fig. 3b dargestellt, in der Sorptions- und Desorptionskammer 18, 19 jeweils abwechselnd ein Sorptions- und Desorptionsprozess durchgeführt werden. Dazu wird unter Mithilfe einer Steuereinrichtung 23 die Funktionen von Sorptionskammer 18 und Desorptionskammer 19 periodisch getauscht, indem die Steuereinrichtung 23 die Dampfverbindungen 10 zur Unterkühlkammer 15 resp. zur Überhitzekammer 16 mit der jeweiligen Sorptionskammer 18 resp. Desorptionskammer 19 alternieren kann. Die Energiequelle 8 ist stets mit der jeweiligen Desorptionskammer 19 verbunden. Bei Sättigung des Sorbens 20 in der Sorptionskammer 18 und vollständiger Trocknung des Sorbens 20 in der Desorptionskammer 19 werden beide Dampfverbindungen 10 mit den jeweils anderen Kammern 18, 19 verbunden, sodass diese ihre Funktionen wechseln. Das Sorbens 20 bleibt jeweils in derselben Kammer 18, 19, es werden keine Transporteinrichtungen 22 benötigt. Die Energiequelle 8 ist stets mit der jeweiligen Desorptionskammer 19 verbunden. Die Steuereinrichtung 23 ermöglicht die gestufte Sorption und Desorption, indem sie die jeweiligen Zugänge der Dampfverbindung 10 alternieret.

Das Sorbens 20 kann beispielsweise ein festes Adsorbens wie Zeolith oder Silikagel sein, oder, im Fall eines flüssigen Absorbens, beispielsweise Ammoniak oder Lithi- umbromid. Prinzipell können auch gasförmige Sorbens eingesetzt werden.

In zwei alternativen Ausführungen gem. Fig. 3c und 3d kann die LTD Anlage 1 mit einer Aggregatseinrichtung 14 in Form eines Kompressors resp. einer Vakuumpumpe 24 (Fig. 3c) oder einer Strahldüse 25 (Fig. 3d) ausgestaltet sein zum Erzeugen eines Unterdrucks in der Unterkühlkammer 15 und eines Überdrucks in der Überhitzekammer 16. Durch jede der genannten Ausführungen der Aggregatseinrichtung 14 wird Dampf aus der Unterkühlkammer 15 abgesaugt und in die Überhitzekammer 16 eingebracht, unter gleichzeitiger Abkühlung der Unterkühlkammer 15 und Aufheizung der Überhitzekammer 16. In all diesen Ausführungen wird die erforderliche Temperaturdifferenz für die gesamte LTD Anlage 1 zentral in der Aggregatseinrichtung 14 erzeugt. Dies erspart Wärmeverluste, die gezwungenermassen austreten, wenn Erwärmung und Abkühlung separat erzeugt werden, beispielsweise durch Heizungen, Ventilatoren oder Wärmetauscher. Die erfindungsgemässe LTD Anlage 1 umfasst vorzugsweise eine Absaugvorrichtung 9 zum Absaugen von nicht kondensierbaren Gasen am Ende des Kondensationsprozesses in jedem Kondensor 3 und in der Überhitzekammer 16. Diese Absaugvorrichtung 9 wird bei Bedarf in Betrieb gesetzt, sobald der Druck in einer Kammer den Sättigungsdruck des vorhandenen Dampfes um mehr als einen vorge- gebenen Wert übersteigt, der nur wenige Prozent beträgt.

Zum Betrieb der LTD Anlage 1 ist ein Zufluss von Mischflüssigkeit 5 vorgesehen, ein Abfluss von reiner Flüssigkeit 6 sowie ein Abfluss von Sole 13, welche eine höhere Konzentration an Salz oder/und an Schmutz Stoffen aufweist als der Zufluss der Mischflüssigkeit 5. Gemäss Fig. 4 kann die erfindungsgemässe LTD Anlage 1 insbesondere eine mehrstufige Destillationsanlage verschiedener Mitteltemperaturen Ti umfassen, mit i=l, 2, ...n, bei n Stufen. Bei einer solchen LTD Anlage 1 sind alle Verdampfer 2, hier bezeichnet mit Ei resp. alle Kondensoren 3, hier bezeichnet mit C i5 der jeweils verschiedenen Stufen i durch Leitungen 7 gegenläufig zu einem Kreislauf verbunden, wie bereits in Fig. lb dargestellt und beschrieben. Aus Übersichtsgründen wurde auf die Darstellung der Verbindung zwischen dem Wärmetauscher 17 und dem kühlsten Kondensor C n verzichtet; zwei Dreiecke stehen stellvertretend dafür ein. Am Ende des Verdampferkreislaufs, d.h. nach dem kühlsten Verdampfer E n , ist gleichsam die Unterkühlkammer 15 angeordnet, als wäre sie ein weiterer Verdampfer E. Zudem ist am Ende des Kondensorkreislaufs, d.h. nach dem wärmsten Kondensor Q, gleichsam die Überhitzekammer 16 angeordnet, als wäre sie ein weiterer Kondensor C. Zwischen der Unterkühlkammer 15 und der Überhitzekammer 16 ist die Aggregatseinrichtung 14 angeordnet, welche durch Dampfverbindungen 10 mit diesen verbunden ist, wie bereits angegeben. Eine Steuereinheit 23 steuert nach Bedarf die Energiezufuhr durch die Energiequelle 8 und die Aggregatseinrichtung 14.

Im Unterschied zu allen Verdampfer- Kondensor Paaren E i5 , i=l ...n, deren Dampfräume 4 jeweils miteinander verbunden sind und somit dieselbe Mitteltemperatur Ti haben, weisen die Temperaturen der Dampfräume 4 der Unterkühlkammer 15 und der Überhitzekammer 16 und somit auch der darin aufgefangenen Flüssigkeiten den grössten Unterschied der gesamten Anlage auf. Bereits die in diesen beiden Kammern 15, 16 eingelassenen Flüssigkeiten stammen, beim mehrstufigen Verfahren, aus dem kältesten Verdampfer E n und dem wärmsten Kondensor Q; ihre Temperaturdifferenz wird aber durch die Aggregatseinrichtung 14 erneut vergrös- sert. Die einzige Energiezufuhr zur Erzeugung der erforderliche Temperaturdifferenz der verschiedenen Verdampfer- und Kondensorstufen wird durch die Aggregatseinrichtung 14 in die Dampfräume der Unterkühlkammer 15 und der Überhitze- kammer 16 eingebracht.

Die Darstellung in Fig. 4 versteht sich als Funktionsschema-Darstellung und nicht als räumlich optimierte Anordnungsvorgabe. Insbesondere wurde bei den Leitungen 7 im Kondensorkreiskauf darauf verzichtet, den Einlauf jeweils nach oben zu führen und den Auslauf von unten der Kammern C wegführen zu lassen, damit die Darstel- lung übersichtlich bleibt. Vorteilhaft ist einerseits, wenn aufgefangene Mischflüssigkeit 5 aus dem Verdampfer E n der kühlsten Stufe in die Unterkühlkammer 15 einbringbar oder einsprühbar ist, und aufgefangene reine Flüssigkeit 6 aus dem Kondensor 3 der wärmsten Stufe Q in die Überhitzekammer 16 einsprühbar ist. Andererseits ist es auch vorteilhaft, wenn im Wärmetauscher 17 abgekühlte reine Flüssigkeit 6 aus der Überhitzekammer 16 als Eingang in den kühlsten Kondensor C n einsprühbar und die im Wärmetauscher 17 erhitzte Mischflüssigkeit 5 aus der Unterkühlkammer 15 als Eingang in den wärmsten Verdampfer E 1 einsprühbar oder einbringbar ist.

Zudem können auch (nicht dargestellte) Teilströme aus verschiedenen Kondensoren C oder Verdampfern E in Leitungen 7 und/oder Dampfleitungen 10 mit zu- oder wegführenden Leitungen 7 und/oder Dampfleitungen 10 der Aggregatseinrichtung 14 und/oder des Wärmetauschers 17 verbunden sein, um weitere thermische Ver- besserungen zu erreichen, wobei auch Teilströme innerhalb des Wärmetauschers 17 zu- und/oder weggeführt werden können. Dadurch können gezielt kleinere Temperaturanpassungen in einzelnen Kondensoren C und/oder Verdampfern E erfolgen, ohne dass dazu externe Wärme erforderlich ist und ohne dass Wärme an die Umwelt verloren geht. In einer weiter verbesserten LTD Anlage, die nicht dargestellt ist, sind weitere Dampfverbindungen 10 aus Dampfräumen 4 verschiedener Stufen mit Leitungen 7 zu Kondensoren anderer Stufen mit niedrigeren Mitteltemperaturen verbunden, zum Anheben des Drucks in den jeweiligen Leitungen 7. Dadurch kann zusätzlich zur Verringerung des Energieaufwandes zum Erzeugen von Temperaturdifferenzen auch der Energieverbrauch zum Erzeugen der geforderten Druckdifferenzen verringert werden. Die hier beschriebene erfindungsgemässe LTD Anlage 1 lässt sich problemlos mit anderen Optimierungsmethoden kombinieren.

Insbesondere kann die in der Aggregatseinrichtung 14 erzeugte Wärme in Teilströmen in mehrere Verdampfer 2 und/oder Kondensoren 3 verschiedener Stufen E Q sowie in die Überhitzekammer 16 verteilt werden. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, indem zusätzlich zum genannten Wärmetauscher 17 weitere Wärmetauscher angeordnet werden, welche zwischen verschiedenen Leitungen 7 gegenläufig angeordnet sind. Bezugszeichenliste

1 Nieder- Temperatur-Destillationsanlage (LTD Anlage)

2 E, Ei Verdampfer

3 C, Q Kondensor

4 Dampfraum

5 Mischflüssigkeit

6 Reine Flüssigkeit

7 Leitungen, Flüssigkeitsleitungen

8 Energiequelle, Wärmesenke

9 Ab saug Vorrichtung, V

10 Dampf Verbindungen

11 Vorratsbecken an Mischflüssigkeit

12 Endbecken mit reiner Flüssigkeit, Destillat

13 Sole

14 Aggregatseinrichtung

15 Unterkühlkammer

16 Überhitzekammer

17 Wärmetauscher

18 Sorptionskammer

19 Desorptionskammer

20 Sorbens

21 Verbindung skanal

22 Transporteinrichtung

23 Steuereinrichtung

24 Kompressor, Vakuumpumpe

25 Strahldüse