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Title:
LOWERING SYSTEM, SUPPORT DEVICE AND CEILING FORMWORK, AS WELL AS METHOD FOR LOWERING AND RAISING A CONSTRUCTION SUPPORT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/038078
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a lowering system (10) for the construction sector, in particular for lowering ceiling formworks during the removal of formworks of a building ceiling. The lowering system has: a support housing (1); a reciprocating piston (2) which is mounted in the support housing (1) so as to be displaceable in the direction of a longitudinal axis (L) of the lowering system (10) and can be pushed from an extended working position (P1) to a lowered position (P2); an articulated arm (3) having a rotary joint (7) that is located between its ends and is articulated at one end to the reciprocating piston (2) and at the other end to the support housing (1), the reciprocating piston (2) and the support housing (1) being supported against each other in the working position (P1) by means of the articulated arm (3); and an articulated-arm-holding device which is designed to hold the articulated arm (3) in the working position (P1) in an extended position around a top dead centre, in which extended position the articulated arm (3) has a substantially straight extension axis, and to release the articulated arm (3) in order to move the reciprocating piston (2) into the lowered position (P2), said release being triggered by applying a pulse (25) substantially perpendicular to the extension axis and a joint axis of the rotary joint (7) in a bending direction of the articulated arm (3) from outside the support housing (1) in order to generate a force on the articulated arm (3) in the same direction as the applied pulse (25), which force is equal to or greater than a threshold value for overcoming the top dead centre. The invention also relates to: a support device comprising the lowering system; and a ceiling formwork comprising such a support device. The invention also relates to: a method for lowering a construction support; and a method for raising a construction support.

Inventors:
STURM FLORIAN (DE)
STENKE LUKAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/072538
Publication Date:
February 22, 2024
Filing Date:
August 16, 2023
Export Citation:
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Assignee:
PERI SE (DE)
International Classes:
E04G11/48; B66F3/00; E04G25/06; F16M11/04; E04G5/02; E04G25/00
Domestic Patent References:
WO2019170192A12019-09-12
WO2019162486A12019-08-29
WO2019170192A12019-09-12
Foreign References:
JPH03194063A1991-08-23
KR20070001483A2007-01-04
US20150308612A12015-10-29
EP1884400B12011-01-26
Attorney, Agent or Firm:
K & H BONAPAT KOCH VON BEHREN & PARTNER PATENTANWÄLTE GMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche Absenkeinrichtung (10; 10', 10") mit einem Stützgehäuse (1 ), einem Hubkolben (2), der in dem Stützgehäuse (1 ) verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition (P1 ) in eine Absenkposition (P2) einschiebbar ist, einem Gelenkarm (3) mit einem zwischen seinen Enden angeordneten Drehgelenk (7), der einenends an den Hubkolben (2) und anderenends an das Stützgehäuse (1 ) angelenkt ist, wobei der Hubkolben (2) und das Stützgehäuse (1 ) in der Arbeitsposition (P1 ) über den Gelenkarm (3) gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die eingerichtet ist, in der Arbeitsposition (P1 ) den Gelenkarm (3) in einer Streckstellung um einen oberen Totpunkt zu halten, in der der Gelenkarm (3) eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweist, und ausgelöst durch ein Aufbringen eines Impulses (25) im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks (7) in eine Beugungsrichtung des Gelenkarms (3) von außerhalb des Stützgehäuses (1 ) zur Erzeugung einer Kraft auf den Gelenkarm (3) in gleicher Richtung wie der aufgebrachte Impuls (25), die gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert ist, den Gelenkarm (3) freizugeben, um den Hubkolben (2) in die Absenkposition (P2) zu bewegen. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach Anspruch 1 , wobei die Gelenkarmhaltevorrichtung zumindest ein federndes Druckstück (20), insbesondere mit einer kugelförmigen oder zumindest gewölbten Außenoberfläche eines Druckendstücks (23), das sich federnd von einem Druckstückgehäuse (22) abstützt, von dem Druckstückgehäuse (22) geführt ist und aus einem Ende des Druckstückgehäuses (22) hervorsteht, umfasst, das an oder in dem Gelenkarm (3) angeordnet ist und mit zumindest einer Aussparung (21 ), insbesondere in Form eines Langlochs, an oder in dem Stützgehäuse (1 ) zusammenwirkt, um in der Arbeitsposition (P1 ) den Gelenkarm (3) in der Streckstellung um den oberen Totpunkt zu halten. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach Anspruch 2, wobei das zumindest eine federnde Druckstück (20) wenigstens ein Paar federnde Druckstücke (20) aufweist, die an einer Innenoberfläche des Stützgehäuses (1 ) zugewandten Enden (27) des Drehgelenks (7) voneinander abgewandt, insbesondere in die Gelenkachse des Drehgelenks (7) integriert, angeordnet sind. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Totpunktüberwindungsschwellenwert durch die Kraft bestimmt oder zumindest mitbestimmt ist, die erforderlich ist, das oder die federnden Druckstücke (20) zusammenzudrücken, so dass das oder die federnden Druckstücke (20) aus der jeweiligen Aussparung (21 ) herausgehoben werden und an einer/der Innenseite des Stützgehäuses (1) anliegen. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Gelenkarm (3) ein mit dem Hubkolben (2) drehbar verbundenes Pleuelelement (3a), einen mit dem Stützgehäuse (1 ) drehbar verbundenen Exzenterhebel (3b) und das das Pleuelelement (3a) und den Exzenterhebel (3b) verbindende Drehgelenk (7) umfasst. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach Anspruch 5, wobei an dem Drehgelenk (7) oder an dem Pleuelelement (3a), insbesondere auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer Längsachse der Absenkeinrichtung (10; 10', 10") wie das Drehgelenk (7), oder an dem Exzenterhebel (3b), insbesondere auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer Längsachse der Absenkeinrichtung (10; 10', 10") wie das Drehgelenk (7), eine von außerhalb des Stützgehäuses (1 ) zugängliche Schlagplatte (18) befestigt, insbesondere angeformt, ist, durch deren Aufnahme des aufgebrachten Impulses (25) der Hubkolben (2) in die Absenkposition (P2) bewegbar ist. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer/der Längsachse der Absenkeinrichtung (10; 10', 10") wie das Drehgelenk (7) ein Schlagbolzen (19) derart von dem Stützgehäuse (1 ) geführt und von außerhalb des Stützgehäuses (1 ) zugänglich ist, dass durch einen Schlag auf den Schlagbolzen (19) ein Impuls (25) erzeugt werden kann, der ausreicht, die auf den Gelenkarm (3) wirkende Kraft zu erzeugen, die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und der Gelenkachse wirkt, in die Beugungsrichtung des Gelenkarms (3) gerichtet, und gleich oder größer als der Totpunktüberwindungsschwellenwert ist. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach Anspruch 7, wobei der Schlagbolzen mittels eines Federelements mit einer Federkraft beaufschlagt ist, so dass, wenn der Schlagbolzen freigegeben ist, dieser in Richtung auf und gegen den Gelenkarm (3) beschleunigt wird. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Stützgehäuse (1 ) ein Rückstellfederelement (13), insbesondere in Form einer Schenkelfeder, aufweist, das mit dem Gelenkarm (3) derart zusammenwirkt, dass der Hubkolben (2) mittels des Rückstellfederelements (13) in Richtung der Arbeitsposition (P1 ) gedrückt wird. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Stützgehäuse (1 ) eine Ausnehmung (12b) derart aufweist, dass in die Ausnehmung (12b) hinein und/oder durch diese hindurch in der Absenkposition (P2) zumindest ein nach außen gewandter Abschnitt des Gelenkarms (3), insbesondere des Drehgelenks (7), ragen kann. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach Anspruch 10, wobei an das Stützgehäuse (1 ) eine Gehäuseklappe (30; 40) entweder verformbar ausgeführt und starr angebracht oder starr ausgeführt und angelengt, insbesondere federnd und/oder mittels der Schwerkraft schließend angebracht, ist, die eingerichtet ist, die Ausnehmung (12b) zur Abschirmung gegen äußere Einflüsse zumindest teilweise abzudecken, sobald der zumindest eine nach außen gewandte Abschnitt des Gelenkarms (3) nicht mehr durch die Ausnehmung (12b) hindurchragt.

12. Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach Anspruch 10 oder 1 1 , sofern auf Anspruch 5 rückbezogen, wobei an dem Drehgelenk (7), dem Pleuelelement (3a), insbesondere auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer/der Längsachse der Absenkeinrichtung (10; 10', 10") wie das Drehgelenk (7), oder an dem Exzenterhebel (3b), insbesondere auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer/der Längsachse der Absenkeinrichtung (10; 10', 10") wie das Drehgelenk (7), ein von außerhalb des Stützgehäuses (1 ) betätigbares Klemmhebelelement angeordnet ist, durch dessen Betätigung, beispielsweise in Form eines Klemmens des Klemmhebelelements mit einer Öffnung im oder einer Erhebung am Stützgehäuse (1 ), der Hubkolben (2) in der Arbeits- oder Absenkposition (P2) haltbar ist.

13. Stützvorrichtung (50; 60) für den Baubereich, umfassend zumindest eine Absenkeinrichtung (10; 10', 10") nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stützvorrichtung (50; 60) eine Baustütze, insbesondere Schwerlaststütze, oder ein Traggerüst, insbesondere in Form eines Tragturms, ist.

14. Deckenschalung mit einer Stützvorrichtung (50; 60) nach Anspruch 13 und einem Schalhautelement, wobei das Schalhautelement mittels der Absenkeinrichtung (10; 10', 10") abgestützt ist.

15. Verfahren zum Absenken einer Baustütze mit den folgenden Schritten:

Bereitstellen der Baustütze mit einer Absenkeinrichtung (10; 10', 10"), insbesondere an einem unterem Ende der Baustütze in dessen aufgerichtetem Zustand, wenn die Baustütze aufgerichtet ist, mit einem Stützgehäuse (1 ), einem Hubkolben (2), der in dem Stützgehäuse (1 ) verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition (P1 ) in eine Absenkposition (P2) einschiebbar ist, einem Gelenkarm (3) mit einem Drehgelenk (7), der einen- ends an den Hubkolben (2) und anderenends an das Stützgehäuse (1) angelenkt ist, wobei der Hubkolben (2) und das Stützgehäuse (1 ) in der Arbeitsposition (P1 ) über den Gelenkarm (3) gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die in der Arbeitsposition (P1 ) den Gelenkarm (3) in einer Streckstellung um den oberen Totpunkt hält, in der der Gelenkarm (3) eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweist,

Halten des Hubkolbens (2) in der Arbeitsposition (PI ),

- Aufbringen eines Impulses (25) im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks (7) in eine Beugungsrichtung des Gelenkarms (3) von außerhalb des Stützgehäuses (1 ) zur Erzeugung einer Kraft auf den Gelenkarm (3) in gleicher Richtung wie der aufgebrachte Impuls (25), die gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert ist,

Freigeben des Gelenkarms (3) durch die Gelenkarmhaltevorrichtung ausgelöst durch das Aufbringen des Impulses (25), und

Bewegen des Hubkolbens (2) in die Absenkposition (P2). Verfahren zum Anheben einer Baustütze mit den folgenden Schritten:

Bereitstellen der Baustütze mit einer Absenkeinrichtung (10; 10', 10"), insbesondere an einem unterem Ende der Baustütze in dessen aufgerichtetem Zustand, wenn die Baustütze aufgerichtet ist, mit einem Stützgehäuse (1 ), einem Hubkolben (2), der in dem Stützgehäuse (1 ) verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition (P1 ) in eine Absenkposition (P2) einschiebbar ist, einem Gelenkarm (3) mit einem Drehgelenk (7), der einen- ends an den Hubkolben (2) und anderenends an das Stützgehäuse (1 ) angelenkt ist, wobei der Hubkolben (2) und das Stützgehäuse (1 ) in der Arbeitsposition (P1 ) über den Gelenkarm (3) gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die in der Arbeitsposition (P1 ) den Gelenkarm (3) in einer Streckstellung um den oberen Totpunkt hält, in der der Gelenkarm (3) eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweist, mit dem Hubkolben (2) in der Absenkposition (P2), Heben des Hubkolbens (2) von der Absenkposition (P2) in die Arbeitsposition (P1 ), z.B. mittels eines Rückstellfederelements (13) des Stützgehäuses (1 ), insbesondere in Form einer Schenkelfeder, das mit dem Gelenkarm (3) derart zusammenwirkt, dass der Hubkolben (2) mittels des Rückstellfederelements (13) in Richtung der Arbeitsposition (PI ) gedrückt wird, und

Halten des Gelenkarms (3) in der Arbeitsposition (P1 ) durch die Gelenkarmhaltevorrichtung, wobei der Gelenkarm (3) in der Streckstellung um den oberen Totpunkt gehalten wird, in der der Gelenkarm (3) eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweist, solange, bis ausgelöst durch ein Aufbringen ei- nes Impulses (25) im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer

Gelenkachse des Drehgelenks (7) in eine Beugungsrichtung des Gelenkarms (3) von außerhalb des Stützgehäuses (1 ) zur Erzeugung einer Kraft auf den Gelenkarm (3) in gleicher Richtung wie der aufgebrachte Impuls (25), die gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert ist, der Gelenkarm (3) freigegeben wird.

Description:
Absenkeinrichtung, Stützvorrichtung und Deckenschalung, sowie Verfahren zum Absenken und Anheben einer Baustütze

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Absenkeinrichtung für den Baubereich, insbesondere zum Absenken von Deckenschalungen beim Ausschalen einer Bauwerksdecke. Die Absenkeinrichtung weist einen Hubkolben und eine Stützbasis auf, wobei der Hubkolben in der Stützbasis verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Position in eine Absenkposition in die Stützbasis einschiebbar ist. Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Stützvorrichtung damit und eine Deckenschalung mit einer solchen Stützvorrichtung. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Absenken einer Baustütze und ein Verfahren zum Anheben einer Baustütze.

Zum Betonieren von Gebäudeteilen, z. B. Bauwerksdecken, wird deren Form zunächst durch eine die Oberfläche des Gebäudeteils abbildende Schalhaut vorgegeben. Die Schalhaut ist üblicherweise durch Schalungselemente in Form von einfachen Schalungsplatten oder sogenannten Rahmenschalungselementen gebildet, die in der Regel einen Stahl- oder Aluminiumrahmen aufweisen.

Im Falle von Bauwerksdecken wird die Schalhaut mittels Unterstützungselementen bzw. Stützvorrichtungen abgestützt. Derlei Stützvorrichtungen können beispielsweise Baustützen, die häufig als Teleskopsteher ausgeführt sind, Traggerüste und/oder Konsolen sein. Nach dem Betonieren steht die von den Schalungselementen und den Stützvorrichtungen ausgebildete Deckenschalung unter Last, d. h. das Gewicht der Bauwerksdecke ist auf die Bauwerksdeckenschalung, insbesondere die Stützvorrichtungen, abgestützt. Beim Ausschalen der zumindest teilweise ausgehärteten Bauwerksdecke, d. h. beim Entfernen der Bauwerksdeckenschalung nach dem Abbinden des Betons der Bauwerksdecke, führt diese Belastung dazu, dass die Teile der Bauwerksdeckenschalung nur sehr schwer zu lösen sind. Um dies zu vermeiden ist es bekannt, Absenkeinrichtungen in die Stützvorrichtungen zu integrieren, die es ermöglichen, die Schalungselemente durch Betätigen eines Ausschalmechanismus der Absenkeinrichtungen einige Zentimeter von der Oberfläche der Bauwerksdecke abzusenken, damit der Auflagedruck auf den Unterstützungselementen entfällt.

Zum Schnellabsenken von Betonschalungen unter Last sollte das Betätigen Lösen der Absenkeinrichtung annähernd lastfrei, d.h. ohne Kraftaufwand, möglich sein. Bei gattungsgemäßen Absenkeinrichtungen ist eine Arretiervorrichtung ähnlich einem Teleskopsteher z.B. von einem Bolzen oder einem Keil ausgebildet, die den Hubkolben in der Arbeitsposition fixiert, d.h. dessen Verschiebbarkeit in der Stützbasis behindert. Der Hubkolben ist dabei über den Bolzen oder den Keil auf der Stützbasis abgestützt. Zum Lösen des Ausschalmechanismus wird der Keil oder der Bolzen gelöst, d.h. entfernt, so dass die Verschiebbarkeit des Hubkolbens wiederhergestellt ist. Der Hubkolben kann dadurch - der Schwerkraft folgend - selbsttätig aus der Arbeitsposition in die Absenkposition überführt werden.

Nach dem Betonieren und Abbinden der Bauwerksdecke herrscht allerdings ein hoher Auflagedruck der Schalung und der Bauwerksdecke auf dem zu lösenden Bolzen oder Keil, wodurch deren Entfernen aus ihrer den Hubkolben fixierenden Funktionsstellung in der Regel sehr schwergängig ist und einen sehr großen Kraftaufwand erfordert. So ist z.B. das beim Ausschalen der Deckenschalung notwendige Lösen der Unterstützungselemente beim Absenken der Deckenschalung relativ schwer zu bewerkstelligen. Ohne Hilfsmittel, wie z.B. Hammerschläge, Hebel oder eine mobile Hydraulik, ist das Aktivieren des Absenkmechanismus der bekannten Absenkeinrichtungen in der Regel nicht möglich. Unkontrollierte Hammerschläge beim Lösen der Unterstützungselemente können zu Funktionseinschränkungen und ggf. sogar zu einem frühzeitigem Bauteilversagen Verschleiß führen. Der durchzuführende Eösevorgang der Unterstützungselemente, bevor im Anschluss vollständig ausgeschalt werden kann, führt deshalb in aller Regel zu einem erheblichen Personal- und Zeitaufwand.

Aus der WO 2019/170192 A1 ist eine Absenkeinrichtung bekannt, bei der der Hubkolben mittels eines Gelenkarms, der einen an der Stützbasis drehbar gelagerten Exzenterhebel und ein am Hubkolben drehbar gelagertes Pleuelelement aufweist, gegeneinander abgestützt. Eine obere Totpunktlage, in welcher die mittels einer bolzenartigen Drehachse gelenkig miteinander verbundenen Teile des Gelenkarms gestreckt sind, also etwa einen 180°-Winkel miteinander bilden, entspricht der Arbeitsposition, in welcher der Hubkolben gegenüber der Stützbasis herausgeschoben ist, und eine untere Totpunktlage, in der die Teile des Gelenkarms etwa einen O°-Winkel miteinander bilden, entspricht der Absenkposition, in welcher der Hubkolben gegenüber der Stützbasis eingeschoben ist. An der Stützbasis oberhalb der Drehachse in der oberen Totpunktlage ist ein in Draufsicht etwa J-förmiger Schieber mit einem langen Schenkel, einem kurzen Schenkel und einer die Schenkel verbindenden Basis horizontal verschiebbar gelagert, wobei der lange Schenkel einen Anschlag für das Pleuelelement bildet und der kurze Schenkel in einer Arretierstellung des Schiebers das Pleuelelement umgreift, während er in einer Freigabestellung einen Schwenkweg des Pleuelelements von dem langen Schenkel weg freigibt. Zum Auslösen des Wegschwenkens des Pleuelelements von dem langen Schenkel weist der lange Schenkel eine keilförmige Schräge auf, welche beim Überführen des Schiebers von der Arretierstellung in die Freigabestellung gegen das Pleuelelement drückt und dadurch die Totpunktlage auflöst. Der Schieber ist in Richtung der Arretierstellung federvorgespannt und muss zur Freigabe des Pleuelelements gegen die Federspannung zurückgezogen werden. Zu diesem Zweck ist an der außerhalb der Stützbasis befindlichen Basis des Schiebers eine Werkzeugeingriffsnut vorgesehen.

Der Gelenkarm nimmt bauart- und funktionsbedingt einen vergleichsweise großen Bauraum in Längsrichtung der Absenkeinrichtung ein und erfordert einen großen Drehweg um etwa 180° des Exzenterhebels. Da Exzenterhebel und Pleuelelement miteinander scheren, kann grober Baustellenschmutz, der in den Bereich zwischen den beweglichen Teile gelangt, die Bewegung stören und so der zuverlässige Betrieb erschwert werden. Dasselbe gilt für den Bereich zwischen dem Pleuelelement und dem Schieber. Beide Bereiche liegen eingekapselt im Inneren der Stützbasis und sind für eine Reinigung schwer zugänglich. Die Betätigung des Schiebers zum Einleiten des Absenkens erfordert einen zielgenauen Werkzeugeinsatz an der Eingriffsnut des Schiebers und kann unhandlich und kraftraubend sein. Der Eingriff der keilförmigen Schräge an dem Pleuelelement ist gleitend bzw. schabend und kann schnell zu Verschleiß und Versagen bzw. unzuverlässiger Funktion führen. Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, eine Absenkeinrichtung, eine Stützvorrichtung sowie auch eine Deckenschalung bereitzustellen, die die Nachteile des Standes der Technik verringern kann, insbesondere ein möglichst leichtgängiges, sicheres und zügiges wie auch zuverlässiges Absenken unter Last, z.B. Ausschalen von belasteten Deckenschalungen, unter kompletter Entlastung der Baustütze bei möglichst kompakter Bauweise und möglichster Schonung von betätigten und/oder belasteten Bauteilen erlaubt, um den Baustellenablauf zu vereinfachen, die Ergonomie bei der Betätigung zu verbessern, die Baustelleneffizienz zu erhöhen, die Lebensdauer der Baustützen zu verlängern und die Kosten zu senken.

Die die Absenkeinrichtung betreffende Aufgabe wird erfi nd ungs gemäß wenigstens in Teilaspekten durch eine Absenkeinrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Stützvorrichtung ist in Anspruch 13 angegeben. Die erfindungsgemäße Deckenschalung weist die in Anspruch 14 angegebenen Merkmale auf. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Absenken einer Baustütze weist die in Anspruch 15 angegebenen Schritte auf. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Absenken einer Baustütze weist die in Anspruch 16 angegebenen Schritte auf. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen sowie in der Beschreibung angegeben.

Die erfindungsgemäße Absenkeinrichtung ist insbesondere für Stützvorrichtungen im Baubereich sowie zum Absenken von Deckenschalungen beim Ausschalen einer Bauwerksdecke geeignet. Die Absenkeinrichtung weist einen, insbesondere einenends einen Stützkopf ausbildenden, Hubkolben und ein Stützgehäuse auf. Der Hubkolben ist in dem Stützgehäuse verschiebbar in Richtung einer Längsachse der Absenkeinrichtung gelagert und von einer herausgeschobenen Abstütz- oder Arbeitsposition in eine Absenkposition in die Stützbasis einschiebbar. Ferner weist die Absenkeinrichtung einen Gelenkarm mit einem zwischen seinen Enden angeordneten Drehgelenk, der einenends an den Hubkolben und anderenends an das Stützgehäuse angelenkt ist, auf, wobei der Hubkolben und das Stützgehäuse in der Arbeitsposition über den Gelenkarm gegeneinander abgestützt sind. Erfindungsgemäß ist eine Gelenkarmhaltevorrichtung vorgesehen, die eingerichtet ist, in der Arbeitsposition den Gelenkarm in einer Streckstellung um einen oberen Totpunkt zu halten, in der der Gelenkarm eine im Wesentlichen gera- de Streckachse aufweist, und ausgelöst durch ein Aufbringen eines Impulses im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks in eine Beugungsrichtung des Gelenkarms von außerhalb des Stützgehäuses zur Erzeugung einer Kraft auf den Gelenkarm in gleicher Richtung wie der aufgebrachte Impuls, die gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert ist, den Gelenkarm freizugeben, um den Hubkolben in die Absenkposition zu bewegen.

Die Längsachse der Absenkeinrichtung fällt mit der Längsachse des Hubkolbens zusammen und definiert somit eine Bewegungsrichtung des Hubkolbens, die auch einer Richtung eines Abstützens entspricht. Zur Beschreibung der Erfindung wird die Richtung des Abstützens dem Haupt-Einsatzzweck der Absenkeinrichtung entsprechend auch als vertikale Richtung angenommen, wobei die Richtung des Ausschiebens des Hubkolbens als „oben" angenommen wird. Selbstverständlich kann die Absenkeinrichtung auch so eingesetzt werden, dass die Längsachse sich horizontal oder schräg erstreckt oder die Absenkeinrichtung kopfüber, also nach unten ausfahrend, angeordnet ist. Soweit zur Beschreibung der Absenkeinrichtung erwähnt, beziehen sich Richtungsangaben wie vertikal, horizontal, oben, unten, seitlich aber nicht global auf die Umgebung, sondern lokal auf die Absenkeinrichtung, wobei der Hubkolben in diesem Sinne nach „oben" ausfährt und eine Anlenkachse des Gelenkarms am Stützgehäuse in Bezug auf eine Anlenkachse des Gelenkarms am Hubkolben „unten" liegt. Der Gelenkarm befindet sich in der Arbeitsposition in einer Streckstellung, in welcher ein Anlenkpunkt am Hubkolben, ein Drehpunkt des Drehgelenks und ein Anlenkpunkt am Stützgehäuse auf einer vertikalen Linie liegen. Als Anlenkpunkte und Drehpunkte sind dabei Punkte auf den Mittellinien der jeweilige Anlenkachsen und der Gelenkachse des Drehgelenks zu verstehen, die in einer senkrecht zu den Anlenkachsen und der Gelenkachse des Drehgelenks stehenden Ebene liegen. Die Streckstellung entspricht somit einem Drehgelenkwinkel von etwa 180°. Dies ist eine obere Totpunktlage, in der alle Kräfte in den jeweiligen Achsen in einer Linie wirken und in einem labilen Gleichgewicht abgestützt werden. Wird der Drehgelenkwinkel kleiner als 180°, beugt sich der Gelenkarm und der Hubkolben senkt sich gegenüber dem Stützgehäuse ab. Es versteht sich, dass der Gelenkarm bzw. das Drehgelenk in der Arbeitsposition auch geringfügig über die Streckstellung hinaus überstreckt sein kann, also um bis zu 1 oder wenig mehr Grad über den oberen Totpunkt hinaus geschwenkt sein und sich seitlich gegen eine Anlage abstützen kann. Dies kann Toleranzen in der gegenseitigen Lage der Bauelemente wie auch Verschleißeffekte ausgleichen, sodass die Arbeitsposition im Sinne einer Abstützung der Bauelemente zuverlässig eingenommen werden kann. In Rückschwenkrichtung kann eine Anlage vorgesehen sein, welche das Überstrecken begrenzt. So kann auch die Stützlast den Gelenkarm weiter gegen die Anlage drücken, sodass zu einer Überwindung der Totpunktlage eine Kraft erforderlich ist, was grundsätzlich zum zuverlässigen Betrieb beitragen kann.

Die obere Totpunktlage ermöglicht eine optimale Kraftübertragung, ist aber potenziell instabil. Durch die Gelenkarmhaltevorrichtung kann das Gleichgewicht um den oberen Totpunkt sicher gehalten werden, das heißt, dass unter normalen Betriebsbedingungen das labile Gleichgewicht nicht gebrochen wird. Die Gelenkarmhaltevorrichtung ist ferner eingerichtet, ausgelöst durch ein Aufbringen eines Impulses im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und der Gelenkachse des Drehgelenks in eine Beugungsrichtung des Gelenkarms von außerhalb des Stützgehäuses zur Erzeugung einer Kraft auf den Gelenkarm in gleicher Richtung wie der aufgebrachte Impuls, die gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert ist, den Gelenkarm freizugeben, um den Hubkolben in die Absenkposition zu bewegen. Dies ermöglicht das Absenken auch großer Lasten durch einen vergleichsweise leichten Kraftaufwand, etwa einen Hammerschlag. Der aufgebrachte Impuls wirkt außerdem direkt in Richtung der Beugung des Gelenkarms, was auch ein intuitiveres und ergonomischeres Arbeiten ermöglichen kann. Bei mechanischem Herausziehen des Hubkolbens nach oben kann der Gelenkarm selbsttätig die Streckstellung einnehmen und durch die Gelenkarmhaltevorrichtung gehalten werden, was die Betriebssicherheit und Effizienz bei der Handhabung verbessern kann. Durch das Beugen des Gelenkarms erfolgt eine vollständig Entlastung des abgestützten Bauteils. Der Impuls von außen kann, muss aber nicht an der Gelenkarmhaltevorrichtung einzuleiten sein. Durch die Ausbildung der erfindungsgemäßen Absenkeinrichtung mit einem einen Stützkopf aufweisenden Hubkolben entsprechend einem Teleskopständer ist die erfindungsgemäße Absenkeinrichtung leicht in verschiedenste Unterstützungselemente bzw. Stützvorrichtungen integrierbar oder an diese ankoppelbar. Die erfindungsgemäße Absenkeinrichtung hat ein einfaches Wirkprinzip, das sich auf eine Vielzahl von Unterstützungselementen anwenden lässt. Sie ermöglicht eine deutliche Zeitersparnis beim Ausschalen von Betondecken und hat somit einen positiven Kosteneffekt. Durch den geringen Kraftaufwand ergibt sich als Handhabungsvorteil, dass kein oder ein nur geringer Hilfsmitteleinsatz beim Ausschalen notwendig ist und die Möglichkeit ohne vorherigen Lösevorgang unter Last auszuschalen.

Die Gelenkarmhaltevorrichtung kann zumindest ein federndes Druckstück umfassen, das an oder in dem Gelenkarm angeordnet ist und mit zumindest einer Aussparung, insbesondere in Form eines Langlochs, an oder in dem Stützgehäuse zusammenwirkt, um in der Arbeitsposition den Gelenkarm in der Streckstellung um den oberen Totpunkt zu halten. Das federnde Druckstück kann beispielsweise mit einer kugelförmigen oder zumindest gewölbten Außenoberfläche eines Druckendstücks, das sich federnd von einem Druckstückgehäuse abstützt, von dem Druckstückgehäuse geführt ist und aus einem Ende des Druckstückgehäuses hervorsteht, versehen sein. Das Druckendstück kann eine Kugel sein. Derartige Druckstücke sind an sich bekannt und können günstig als Standardbauteile entsprechend Spezifikation, insbesondere hinsichtlich Federweg und Druckkraft, zugekauft werden. In der Endposition kann das Druckstück in die jeweilige Aussparung einklinken und den Gelenkarm in einer definierten Position sicher halten, bis die Druckkraft durch eine äußere Kraft überwunden wird.

Vorteilhaft kann das zumindest eine federnde Druckstück wenigstens ein Paar federnder Druckstücke aufweisen, die jeweils an einer Innenoberfläche des Stützgehäuses zugewandten Enden des Drehgelenks voneinander abgewandt, insbesondere in die Gelenkachse des Drehgelenks integriert, angeordnet sind. Dies ermöglicht einen symmetrischen Betrieb, bei dem Momente in einer durch die Achse des Drehgelenks des Gelenkarms verlaufenden Ebene vermieden oder zumindest minimiert werden können.

Der Totpunktüberwindungsschwellenwert kann dabei durch die Kraft bestimmt oder zumindest mitbestimmt ist, die erforderlich ist, das oder die federnden Druckstücke zusammenzudrücken, so dass das oder die federnden Druckstücke aus der jeweiligen Aussparung herausgehoben werden und an einer/der Innenseite des Stützgehäuses anliegen. Die Druckkraft des Druckstücks bestimmt somit zusammen mit der Eingriffgeo- metrie an der Aussparung, insbesondere der Eingrifftiefe und der Randgestaltung der Aussparung, den Totpunktüberwindungsschwellenwert.

Vorteilhaft kann der Gelenkarm ein mit dem Hubkolben drehbar verbundenes Pleuelelement, einen mit dem Stützgehäuse drehbar verbundenen Exzenterhebel und das das Pleuelelement und den Exzenterhebel verbindende Drehgelenk umfassen.

Für ein zuverlässiges und einfaches Überwinden des Totpunktüberwindungsschwellenwerts kann an dem Drehgelenk oder an dem Pleuelelement, insbesondere auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer Längsachse der Absenkeinrichtung wie das Drehgelenk, oder an dem Exzenterhebel, insbesondere auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer Längsachse der Absenkeinrichtung wie das Drehgelenk, eine von außerhalb des Stützgehäuses zugängliche Schlagplatte befestigt, insbesondere angeformt, sein, durch deren Aufnahme des aufgebrachten Impulses der Hubkolben in die Absenkposition bewegbar ist. Als Schlagplatte wird im Sinne der Erfindung jedwede Fläche verstanden, die zur Aufnahme des Impulses geeignet ist, etwa in Art eines Vorsprungs, Stempels, Ambosses, Umfangsrings oder dergleichen.

Alternativ oder zusätzlich kann auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer/der Längsachse der Absenkeinrichtung wie das Drehgelenk ein Schlagbolzen derart von dem Stützgehäuse geführt und von außerhalb des Stützgehäuses zugänglich ist, dass durch einen Schlag auf den Schlagbolzen ein Impuls erzeugt werden kann, der ausreicht, die auf den Gelenkarm wirkende Kraft zu erzeugen, die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und der Gelenkachse wirkt, in die Beugungsrichtung des Gelenkarms gerichtet, und gleich oder größer als der Totpunktüberwindungsschwellenwert ist. Durch den geführten Schlagbolzen bzw. die Schlagplatte kann die Richtung des auf den Gelenkarm wirkenden Kraft zuverlässig eingehalten und Fehlschläge vermieden oder verringert werden, da auch die Richtung des von außen aufgebrachten Impulses mit der Richtung der Kraft auf den Gelenkarm übereinstimmt. Der Schlagbolzen kann auch den von außen aufgebrachten Impuls auf die Schlagplatte übertragen. Vorteilhaft kann der Schlagbolzen mittels eines Federelements mit einer Federkraft beaufschlagt sein, so dass, wenn der Schlagbolzen freigegeben ist, dieser in Richtung auf und gegen den Gelenkarm beschleunigt wird. Auf diese Weise kann auch ohne Hammerschlag der Totpunktüberwindungsschwellenwert besonders zuverlässig und einfach sowie reproduzierbar mit der immer gleichen, definierten und wohldosierten Kraft überwunden werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Federrückstellung vorgesehen sein, welche den Schlagbolzen bzw. das Schiebeelement nach erfolgter Hammer- oder Federbetätigung wieder in die Ausgangslage zurückbringt und so den Absenk-Auslösemechanismus für den nächsten Absenkvorgang wieder „scharf" schaltet.

In Ausführungsformen kann auch ein Rückstellfederelement, insbesondere in Form einer Schenkelfeder, vorgesehen sein, das mit dem Gelenkarm und/oder direkt mit dem Hubkolben derart zusammenwirkt, dass der Hubkolben mittels des Rückstellfederelements in Richtung der Arbeitsposition gedrückt wird. So kann eine automatische oder zumindest unterstützte Rückführung des Gelenkarms in die Streckstellung erreicht werden. Eine Schenkelfeder weist ein in etwa zylindrisches Mittelstück und zwei etwa tangential von dem Mittelstück abragende Schenkel auf. Besonders funktional und platzsparend kann das Rückstellfederelement in Form einer Schenkelfeder in den Mechanismus integriert werden, indem das Mittelstück um die Drehachse der unteren Anlenkung des Gelenkarms am Stützgehäuse gelagert ist und der erste Schenkel nach unten gegen das Stützgehäuse abgestützt ist und der zweite Schenkel in Hubrichtung gegen die Gelenkachse des Drehgelenks abgestützt ist, oder das Mittelstück um die Gelenkachse des Drehgelenks gelagert ist und der erste Schenkel nach unten gegen die Drehachse der unteren Anlenkung des Gelenkarms am Stützgehäuse abgestützt ist und der zweite Schenkel in Hubrichtung gegen die Drehachse der oberen Anlenkung des Gelenkarms am Hubkolben abgestützt ist, so dass der Hubkolben mittels des Rückstellfederelements in Richtung der Arbeitsposition gedrückt werden kann. So kann das Rückstellfederelement direkt an der Achse, um welche drehend es wirken soll, gelagert sein.

Vorteilhaft kann das Stützgehäuse eine Ausnehmung derart aufweisen, dass in die Ausnehmung hinein und/oder durch diese hindurch in der Absenkposition zumindest ein nach außen gewandter Abschnitt des Gelenkarms, insbesondere des Drehgelenks, ragen kann. Dadurch kann die Abmessung der Absenkeinrichtung in Längsrichtung verringert werden, da die Länge der Glieder des Gelenkarms, insbesondere eines Exzenterhebels und des Pleuelelements, nicht mehr durch die Abmessungen des Stützgehäuses begrenzt sind und der Hub des Hubkolbens durch längere Gelenkarmglieder, die seitlich aus dem Stützgehäuse ragen können, dargestellt werden kann, sodass das Drehgelenk in der Absenkposition nicht mehr auf einen Drehgelenkwinkel von 0° in eine untere Totpunktlage drehen muss, sondern die Absenkposition bereits bei seitlich aus dem Stützgehäuse ragendem Drehgelenk eingenommen wird. Der Schwenkbereich des Gelenkarms ist daher nicht auf das Innere des Stützgehäuses beschränkt, die Länge des Gelenkarms kann unabhängig vom Querschnitt des Stützgehäuses und des Hubkolbens ausgelegt werden. Als weitere Folge scheren die Glieder des Gelenkarms nicht mehr miteinander, was auch konstruktiv ausschließt, dass diese sich durch groben Schmutz verklemmen können, sodass ein zuverlässiger Betrieb sichergestellt und vorzeitiger Verschleiß vermieden werden kann. Auch können das Drehgelenk und die Anlenkungen des Gelenkarms einfacher und stabiler durch einfache Achsbolzen ausgeführt werden, da die Drehgelenkachse nicht durch eines der Gelenkarmglieder durchschwenkt.

Um das Innere des Stützgehäuses, insbesondere den Drehbereich des Drehgelenks, vor Verschmutzungen zu schützen und den reibungslosen Betrieb sicherzustellen, kann an das Stützgehäuse eine Gehäuseklappe angebracht und eingerichtet sein, die Ausnehmung zur Abschirmung gegen äußere Einflüsse zumindest teilweise abzudecken, sobald der zumindest eine nach außen gewandte Abschnitt des Gelenkarms nicht mehr durch die Ausnehmung hindurchragt. Die Gehäuseklappe kann beispielsweise verformbar ausgeführt und starr angebracht sein oder starr ausgeführt und angelenkt, insbesondere federnd und/oder mittels der Schwerkraft schließend, sein. Beispielsweise kann die Gehäuseklappe elastische Eigenschaften aufweisen, wie z.B. dünner Fed er Werkstoff oder Kunststoffwerkstoff. Dadurch kann die Betriebssicherheit weiter verbessert werden.

An dem Drehgelenk oder an dem Pleuelelement oder an dem Exzenterhebel, insbesondere auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer/der Längsachse der Absenkeinrichtung wie das Drehgelenk, kann ein von außerhalb des Stützgehäuses betätigbares Klemmhebelelement angeordnet sein, durch dessen Betätigung, beispielsweise in Form eines Klemmens des Klemmhebelelements mit einer Öffnung im oder einer Erhebung am Stützgehäuse, der Hubkolben in der Arbeits- oder Absenkposition haltbar ist. Mit einem solchen Klemmhebelelement kann die jeweilige Position besonders sicher gehalten werden. Das Klemmhebelelement kann alternativ oder zusätzlich zu anderen Halteelementen, wie etwa Federdruckstücken oder dergleichen, vorgesehen sein.

Die erfindungsgemäße Stützvorrichtung für den Baubereich umfasst zumindest eine Absenkeinrichtung gemäß vorstehender Beschreibung, wobei die Stützvorrichtung eine Baustütze, insbesondere Schwerlaststütze, oder ein Traggerüst, insbesondere in Form eines Tragturms, ist. Das Traggerüst kann auch weitere allgemeine Tragstrukturen wie Fachwerkbinder, Trägerroste, oder andere Eastaufnahmeelemente wie etwa eine Konsole oder eine dem mit der Entwicklung von Tragkonstruktionen im Baubereich betrauten Fachmann geläufige andere Tragvorrichtung sein oder umfassen.

Die erfindungsgemäße Deckenschalung weist die vorstehend beschriebene Stützvorrichtung und ein Schalhautelement auf, wobei das Schalhautelement mittels der Absenkeinrichtung abgestützt ist. Dabei wird beispielsweise eine Frischbetondecke über die genannten Schalhautelemente abgestützt. Andere Anwendungen für die erfindungsgemäße Stützvorrichtung oder Absenkeinrichtung, die kein Schalhautelement erfordern, betreffen beispielsweise Fertigelementdecken bzw. bestehende Betondecken im Rückbau, die direkt über Träger-Stützen-Unterstell ungen abgestützt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Absenken einer Baustütze weist die folgenden Schritte auf:

Bereitstellen der Baustütze mit einer Absenkeinrichtung, insbesondere an einem unterem Ende der Baustütze in dessen aufgerichtetem Zustand, wenn die Baustütze aufgerichtet ist, mit einem Stützgehäuse, einem Hubkolben, der in dem Stützgehäuse verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition in eine Absenkposition einschiebbar ist, einem Gelenkarm mit einem Drehgelenk, der einenends an den Hubkolben und anderenends an das Stützgehäuse angelenkt ist, wobei der Hubkolben und das Stützgehäuse in der Arbeitsposition über den Gelenkarm gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die in der Arbeitsposition den Gelenkarm in einer Streckstellung um den oberen Totpunkt hält, in der der Gelenkarm eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweist,

Halten des Hubkolbens in der Arbeitsposition,

- Aufbringen eines Impulses im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks in eine Beugungsrichtung des Gelenkarms von außerhalb des Stützgehäuses zur Erzeugung einer Kraft auf den Gelenkarm in gleicher Richtung wie der aufgebrachte Impuls, die gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert ist,

Freigeben des Gelenkarms durch die Gelenkarmhaltevorrichtung ausgelöst durch das Aufbringen des Impulses, und

Bewegen des Hubkolbens in die Absenkposition.

Das Verfahren nutzt die vorstehend beschriebene Absenkeinrichtung in bestimmungsgemäßer Weise und kann daher die gleichen Vorteile und Wirkungen wie dieses erzielen. Es kann beispielsweise durch Erleichterung eines Ausschalvorgangs auf der Baustelle zu beträchtlichen Zeit- und Kosteneinsparungen beitragen.

Ferner kann durch Betätigung eines an dem freien Endabschnitt des Gelenkarms angeordneten und von außerhalb des Stützgehäuses betätigbaren Klemmhebelelements der Hubkolben in der Arbeits- oder Absenkposition gehalten werden. Die Betätigung kann beispielsweise in Form eines Verklemmens des Klemmhebelelements mit einer Öffnung im oder einer Erhebung am Stützgehäuse erfolgen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Anheben einer Baustütze weist die folgenden Schritte auf: Bereitstellen der Baustütze mit einer Absenkeinrichtung, insbesondere an einem unterem Ende der Baustütze in dessen aufgerichtetem Zustand, wenn die Baustütze aufgerichtet ist, mit einem Stützgehäuse, einem Hubkolben, der in dem Stützgehäuse verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition in eine Absenkposition einschiebbar ist, einem Gelenkarm mit einem Drehgelenk, der einenends an den Hubkolben und anderenends an das Stützgehäuse angelenkt ist, wobei der Hubkolben und das Stützgehäuse in der Arbeitsposition über den Gelenkarm gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die in der Arbeitsposition den Gelenkarm in einer Streckstellung um den oberen Totpunkt hält, in der der Gelenkarm eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweist, mit dem Hubkolben in der Absenkposition,

Heben des Hubkolbens von der Absenkposition in die Arbeitsposition, z.B. mittels eines Rückstellfederelements des Stützgehäuses, insbesondere in Form einer Schenkelfeder, das mit dem Gelenkarm derart zusammenwirkt, dass der Hubkolben mittels des Rückstellfederelements in Richtung der Arbeitsposition gedrückt wird, und

Halten des Gelenkarms in der Arbeitsposition durch die Gelenkarmhaltevorrichtung, wobei der Gelenkarm in der Streckstellung um den oberen Totpunkt gehalten wird, in der der Gelenkarm eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweist, solange, bis ausgelöst durch ein Aufbringen eines Impulses im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks in eine Beugungsrichtung des Gelenkarms von außerhalb des Stützgehäuses zur Erzeugung einer Kraft auf den Gelenkarm in gleicher Richtung wie der aufgebrachte Impuls, die gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert ist, der Gelenkarm freigegeben wird.

Das Verfahren nutzt die vorstehend beschriebene Absenkeinrichtung in bestimmungsgemäßer Weise und kann daher die gleichen Vorteile und Wirkungen wie dieses erzie- len. Es kann beispielsweise durch Erleichterung eines Einschalvorgangs auf der Baustelle zu beträchtlichen Zeit- und Kosteneinsparungen beitragen.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, aus den Patentansprüchen sowie anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt. Die in der Zeichnung gezeigten Merkmale sind derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein. In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder sich entsprechende Elemente.

Es zeigen:

Fign. 1 A-1 E eine Absenkeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel in einer Arbeitsposition A und in einer Absenkposition B in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht, in der Arbeitsposition in einer teilweise geschnittenen stirnseitigen Ansicht C und einer geschnittenen Draufsicht D sowie einer Einzelheit E;

Fig. 2 ein Federdruckelement in der Absenkeinrichtung von 1 A-1 E in zwei per- spektivischen Ansichten;

Fign. 3A, 3B in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht eine Absenkeinrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in einer Arbeitsposition A und in einer Absenkposition B;

Fign. 4A, 4B in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht eine Absenkeinrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in einer Arbeitsposition A und in einer Absenkposition B;

Fig. 5 eine Stützvorrichtung mit einer Strebe und einer erfindungsgemäßen

Absenkeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 6 eine Stützvorrichtung in Form einer Baustütze gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 7 einen oberen Teil einer Baustütze mit einem herkömmlichen Absenkmechanismus.

In den Fig. 1 A bis Fig. 3B ist eine Absenkeinrichtung 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Absenkeinrichtung 10 weist eine mit E bezeichnete Längsachse, ein Stützgehäuse 1 , einen Hubkolben 2, und einen Gelenkarm 3 mit einem zwischen seinen Enden angeordneten Drehgelenk 7, wobei der Gelenkarm 3 einenends über eine obere Anlenkung 4 an den Hubkolben 2 und anderenends über eine untere Anlenkung 5 an das Stützgehäuse 1 angelenkt ist, auf. Der Hubkolben 2 ist in dem Stützgehäuse 1 verschiebbar in Richtung einer Längsachse L gelagert und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition P1 in eine Absenkposition P2 einschiebbar. Der Hubkolben 2 sowie die Stellung des Gelenkarms 3 sind in den Fign. 1 A, 1 C und 1 D in der Arbeitsposition und in Fig. 1 B und 3B in der Absenkposition dargestellt. Dabei ist die Absenkeinrichtung 10 in Fign. 1 A und 1 B in einer Seitenansicht dargestellt, in welcher das Stützgehäuse 1 in einer Mittelebene entlang der Längsachse L geschnitten ist, ist in Fig. 1 C in einer stirnseitigen Ansicht gemäß Pfeilen C-C in Fig. 1A dargestellt, in welcher das Stützgehäuse 1 in einer Mittelebene entlang der Längsachse L geschnitten ist, ferner zeigt Fig. 1 D eine entlang einer Ebene D-D in Fig. 1 C, welche die Ebene des Drehgelenks 7 ist, geschnittene Draufsicht und zeigt Fig. 1 E eine Einzelheit der Fig. 1 D im Bereich des Drehgelenks 7 in vergrößerter Darstellung.

Für die Zwecke der Beschreibung wird die Längsachse L als vertikale Achse z definiert und die Ausschubrichtung des Hubkolbens 2 als „oben", also positiv vertikal, definiert unabhängig von der Lage der Absenkeinrichtung 10, 10', 10" bzw. der Stützvorrichtung 50, 60 im Raum. Somit fällt die Ausschubrichtung des Hubkolbens 2 entlang der Längsachse L mit einer lokalen vertikalen Richtung z zusammen. Die Drehachsen der oberen Anlenkung 4, des Drehgelenks 7 und der unteren Anlenkung 5 verlaufen parallel zu einer Richtung, die rechtwinklig zur vertikalen Achse z steht und als Querrichtung y definiert sei. Eine Richtung, in welche der Gelenkarm 3 aus der Streckstellung heraus ausschwenkt und die rechtwinklig zu den Achsen z und y steht, definiert somit eine verbleibende lokale Richtung oder Ausschwenkrichtung x.

Genauer gesagt weist der Hubkolben 2 einen Schaftabschnitt 15 und eine an einem oberen Ende des Schaftabschnitts 15 angeordneten Flanschplatte 16 auf und weist die Stützbasis 1 einen Schaftabschnitt 12 und eine an deren unterem Ende angeordnete Flanschplatte 1 1 auf. Die Fl an sch platten 1 1 , 16 bilden auch jeweils einen Stützkopf der Absenkeinrichtung aus und können in an sich bekannter Weise mit dem jeweiligen Schaftabschnitt 12, 15 verbunden, vorzugsweise verschweißt sein. Der Schaftabschnitt 12 des Stützgehäuses 1 ist etwas größer im Querschnitt als der Schaftabschnitt 15 des Hubkolbens 2, sodass der Schaftabschnitt 12 des Stützgehäuses 1 den Schaftabschnitt 15 des Hubkolbens 2 in Richtung der Längsachse L verschiebbar aufnimmt. Der Schaftabschnitt 12 des Stützgehäuses 1 weist einen oberen Rand 12a auf, auf welchem eine Unterseite der Flanschplatte 16 des Hubkolbens 2 in der Absenkposition P2 aufsetzen kann. Dabei kann der obere Rand 12a mittig eine Einsenkung aufweisen, sodass die Unterseite der Flanschplatte 16 des Hubkolbens 2 nur in den Ecken des oberen Randes 12a aufsitzt, was eine Nivellierung erleichtern kann. Das Aufsetzen des Hubkolbens 2 auf dem oberen Rand 12a ist jedoch nicht zwingend, vielmehr können am Schaftabschnitt 15 des Hubkolbens 2 oder am Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 andere Anschlagelemente vorgesehen sein, welche einen Einschubweg des Hubkolbens 2 begrenzen. Der Höhenunterschied entlang der Längsachse L zwischen der Arbeitsposition P1 und der Absenkposition P2 ist durch einen Hub H gekennzeichnet. Der Hub H kann typischerweise etwa 20 mm betragen, aber das ist rein beispielhaft.

Der Gelenkarm 3 weist als ein erstes oder oberes Glied ein Pleuelelement 3a und als ein zweites oder unteres Glied einen Exzenterhebel 3b auf. Das Pleuelelement 3a ist an einem gebundenen Endabschnitt über die obere Anlenkung 4 an den Hubkolben 2 angelenkt. Der Exzenterhebel 3b ist an einem gebundenen Endabschnitt über die untere Anlenkung 5 an das Stützgehäuse 1 angelenkt. Das Pleuelelement 3a und der Exzenterhebel 3b sind an ihren freien Enden mittels des Drehgelenks 7 zueinander drehbar verbunden. In einer Streckstellung des Gelenkarms 3, in welcher ein Drehgelenkwinkel im Drehgelenk 7 zwischen dem Pleuelelement 3a und dem Exzenterhebel 3b etwa 180° beträgt, befinden sich das Pleuelelement 3a und der Exzenterhebel 3b in im Wesentlichen gerader Verlängerung der Längsachse L des Stützgehäuses 1 in Einschubrichtung des Hubkolbens 2 gesehen jenseits, also unterhalb, der oberen Anlenkung 4 und stützen sich gegen das Stützgehäuse 1 nach unten, gegen den Hubkolben 2 nach oben und gegeneinander ab. Die Streckstellung des Gelenkarms 3 definiert die höchste Stellung des Hubkolbens 2 und legt somit die Arbeitsposition P1 fest. Somit sind der Hubkolben 2 und das Stützgehäuse 1 in der Arbeitsposition P1 über den Gelenkarm 3 in der Streckstellung des Gelenkarms 3 gegeneinander abgestützt. In der Absenkposition P2 ist der Gelenkarm in einer Beugestellung, in welcher ein Drehgelenkwinkel im Drehgelenk 7 zwischen dem Pleuelelement 3a und dem Exzenterhebel 3b weniger als 180° beträgt und das Drehgelenk 7 gegenüber der Längsachse seitlich ausgeschwenkt ist.

Das Pleuelelement 3a kann als rohrförmiger oder monolithischer Hebelarm ausgebildet sein. Der Exzenterhebel 3b kann zwei parallele, plattenförmige Wangen 28a, 28b aufweisen, welche das Pleuelelement 3a im Bereich des Drehgelenks 7 zwischen sich aufnehmen, vgl. Fig. 1 C.

Die obere Anlenkung 4 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine durchgehende Welle oder Bolzen auf, der in Bohrungen in Wandungen des Schaftabschnitts 15 des Hubkolbens 2 und des Pleuelelements 3a des Gelenkarms 3 gelagert ist und eine obere Schwenkachse definiert. Die untere Anlenkung 5 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine durchgehende Welle oder Bolzen auf, der in Bohrungen in Wandungen des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 und des Exzenterhebels 3b des Gelenkarms 3 gelagert ist und eine untere Schwenkachse definiert. Das Drehgelenk 7 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine durchgehende Welle oder Bolzen auf, der in Bohrungen in Wandungen des Pleuelelements 3a und des Exzenterhebels 3b des Gelenkarms 3 gelagert ist und eine Drehgelenkachse definiert. Zur axialen Abstützung zwischen den Bauelementen können Scheiben vorgesehen sein, die auf dem jeweiligen Bolzen angeordnet sind. Anstelle von durchgehenden Bolzen können auch anders ausgebildete Drehlager vorgesehen sein. Der Bolzen der oberen Anlenkung 4 kann durch eine Führungsöffnung, etwa ein Langloch, in der Wandung des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 ragen oder im Inneren des Stützgehäuses 1 verschwinden. Die axiale Sicherung der Bolzen kann einenends über einen Kopf des Bolzens und anderenends über ein Befestigungsmittel 17, wie etwa einen Sprengring, eine Sicherungsmutter, einen Sicherungsstift oder dergleichen erfolgen, wie für die untere Anlenkung 5 in Fig. 1 C gezeigt, siehe auch die Darstellung des Drehgelenks 7 in Fig. 1 D. In Abwandlungen können Bolzen der oberen Anlenkung 4 und/oder der unteren Anlenkung 5 auch in jeweilige Bohrungen in einer Wandung des Schaftabschnitts 15 des Hubkolbens 2 bzw. des Schaftabschnitts 1 1 des Stützgehäuses 1 oder in Wangen 28a, 28b des Exzenterhebels 3b eingeschraubt oder auf Pressung eingesetzt oder eingeschlagen sein.

In der Streckstellung des Gelenkarms 3 befindet sich der Hubkolben 2 in der Arbeitsposition P1. Dies entspricht einer Totpunktlage des Gelenkarms. Gegebenenfalls kann in der Arbeitsposition P1 der Gelenkarm 3 auch geringfügig, etwa 0,5° oder 1 °, über die Totpunktlage hinaus, also über 180° Drehgelenkwinkel hinaus, überstreckt sein, sodass sich das Gleichgewicht zwischen Hubkolben 2, Gelenkarm 3 und Stützgehäuse 1 stabilisiert, wenn der Gelenkarm 3, insbesondere im Bereich des Drehgelenks 7, an dem Stützgehäuse 1 , insbesondere einer Innenwand des Schaftabschnitts 12 desselben, oder einem sonstigen Anschlagelement zur Anlage kommt und durch die auf den Hubkolben

2 nach unten wirkende Stützlast dagegen gedrückt wird. Eine zur Überwindung dieser Stellung erforderliche Kraft ist ein Totpunktüberwindungsschwellenwert.

Um diese Kraft aufzubringen, kann wobei eine Gelenkarmauslösevorrichtung in Form eines Schlagbolzens 19 vorgesehen sein. Der Schlagbolzen 19 ist in einer Buchse 6, die auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf der Längsachse L wie das Drehgelenk 7 in die Wandung des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 eingesetzt ist, horizontal geführt und weist eine von außen zugängliche Schlagfläche 19a auf, die von außen mit einem Impuls 25, etwa durch Hammerschlag, beaufschlagt werden kann. Der Impuls wird über eine am anderen axialen Ende des Schlagbolzens 19 vorgesehene Stoßfläche 19b auf eine am Pleuelelement 3a im Bereich des Drehgelenks 7 in Form einer ringförmigen Erhebung ausgebildeten Schlagplatte 18 übertragen. Auf dieses Weise kann eine Kraft, die im Wesentlichen senkrecht zu der Drehachse des Drehgelenks 7 und zu der Längsachse L des Stützgehäuses 1 steht, in eine Beugungsrichtung des Gelenkarms 3 gerichtet und gleich oder größer als der Totpunktüberwindungsschwellenwert ist, um den Gelenkarm 3 freizugeben, auf den Gelenkarm 3 ausgeübt werden, um den Hubkolben 2 in die Absenkposition P2 zu bewegen. Die Schlagplatte 18 kann auch auf andere Weise denn als ringförmige Erhebung ausgebildet sein, etwa als ambossartige einseitige Erhebung oder als gehärteter Bereich, oder ganz weggelassen werden. Auch kann alternativ zu dem Schlagbolzen 19 die Schlagplatte 18, beispielsweise in Form einer ringförmig umlaufenden oder ambossartigen einseitigen Erhebung, durch eine Gehäuseöffnung in der Wandung des Stützgehäuses 12 hindurch von außen für einen Hammerschlag oder dergleichen zugänglich sein oder hindurchragen.

Alternativ oder als zusätzliche Option zu der Betätigung durch Hammerschlag kann der Schlagbolzen 19 mittels eines Federelements mit einer Federkraft beaufschlagt sein, so dass, wenn der Schlagbolzen 19 freigegeben ist, dieser in Richtung auf und gegen den Gelenkarm 3 beschleunigt wird. In diesem Fall muss der Schlagbolzen selbst nicht zwingend von außen zugänglich sein, sondern kann ein Sperrelement, etwa in Form einer Raste, vorgesehen sein, welches den Weg des Schlagbolzens sperrt und welches von außen betätigbar ist, um den Schlagbolzen freizugeben, damit dieser durch das Federelement beschleunigt werden kann. Ferner kann auch eine Rückstellmechanik vorgesehen sein, die den federbeaufschlagten Schlagbolzen gegen die Federkraft in eine Ausgangslage zurückzubringen, wobei das Sperrelement, gegebenenfalls aufgrund einer Federvorspannung oder Eigenelastizität, in die Sperrstellung zurückspringen kann, um so den Schlagbolzen wieder „scharf" zu stellen.

Es sei angemerkt, dass die Stoßfläche 19b auch als Anlagefläche in Streck- bzw. Überstreckrichtung des Gelenkhebels 3 im Drehgelenk 7 dienen kann. Alternativ oder zusätzlich kann, obschon zeichnerisch nicht näher dargestellt, der Exzenterhebel 3b am unteren Ende abragende Anschlagnocke aufweisen, die zur Anlage an der Bodenplatte 1 1 des Stützgehäuses 1 in Streckstellung oder geringer Überstreckstellung ausgebildet ist.

Der Hubkolben 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch ein Rückstellfederelement 13 in Ausschubrichtung vorgespannt, vgl. Fig. 1 A und Fig. 1 B. Das Rückstellfederelement 13 wirkt mit dem Gelenkarm 3 und/oder direkt mit dem Hubkolben 2 und/oder direkt mit dem Stützgehäuse 1 derart zusammen, dass der Hubkolben 2 mittels des Rückstellfederelements in Richtung der Arbeitsposition P1 gedrückt wird. Das Rückstellfederelement 13 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Schenkelfeder ausgebildet, dessen in etwa zylindrisches Mittelstück um die Drehachse des der unteren Anlenkung 5 gelagert ist, wobei von dem Mittelstück ein erster Schenkel und ein zweiter Schenkel etwa tangential abragen. Der erste Schenkel ist dabei nach unten gegen eine Oberfläche 1 1 a der Flanschplatte 1 1 des Stützgehäuses 1 abgestützt und der zweite Schenkel ist in Streckrichtung oder Hubrichtung gegen die Achse des Drehgelenks 7 abgestützt. Das Rückstellfederelement 13 ist in der Beugestellung des Gelenkarms 3 zusammengedrückt, so dass die Federkraft zunächst in einer Spreizrichtung des Rückstellfederelements 13 um die Achse der unteren Anlenkung 5 herum wirkt, vgl. Fig. 1 B. Dadurch wird der der Exzenterhebel 3b dazu gedrängt, um die untere Anlenkung 5 herum zu drehen, richtet sich auf und streckt dadurch das Drehgelenk 7, und der Hubkolben 2 wird in Ausschubrichtung gedrückt. So kann der Hubkolben 2 mittels des Rückstellfederelements 13 in Richtung der Arbeitsposition P1 gedrückt werden. In der Streckstellung, vgl. Fig. 1 A, kann das Rückstellfederelement 13 auch eine Vorspannung in Streckrichtung ausüben und die Totpunktlage unterstützen. Das Rückstellfederelement 13 ermöglicht eine automatische Rückstellung des Hubkolbens 2 in die Arbeitsposition P1. Somit ist die Schnellabsenkung der Absenkeinrichtung 10 aktiviert.

In diesem Ausführungsbeispiel weist die Absenkeinrichtung 10 ferner eine Gelenkarmhaltevorrichtung auf, welche eingerichtet ist, in der Arbeitsposition P1 den Gelenkarm 3 in der Streckstellung zu halten. In diesem Ausführungsbeispiel weist die Gelenkarmhaltevorrichtung ein Paar federnder Druckstücke 20 auf, die am Gelenkarm 3 voneinander abgewandt und einer Innenoberfläche des Stützgehäuses 1 zugewandt angeordnet sind, und die mit zumindest einer jeweiligen Aussparung 21 in Form eines Langlochs in dem Stützgehäuse 1 Zusammenwirken, um in der Arbeitsposition P1 den Gelenkarm 3 in der Streckstellung um den Totpunkt zu halten. In diesem Ausführungsbeispiel sind die federnden Druckstücke 20 in eine Stützwelle des Drehgelenks 7 an entgegengesetzten Enden bzw. Stirnseiten 27 der Stützwelle integriert. Die federnden Druckstücke 20 können jeweils ein Druckendstück 23 aufweisen, das sich federnd, hier mittels eines im Druckstückgehäuse 22 befindlichen Druckelements 24, etwa einer Druckfeder oder eines Gaspolsters, von einem Druckstückgehäuse 22 abstützt, von dem Druckstückgehäuse 22 geführt ist und aus einem Ende des Druckstückgehäuses 22 hervorsteht, vgl. Fig. 1 E. Das Druckendstück 23 kann eine kugelförmige oder zumindest ballige oder gewölbte Außenoberfläche aufweisen und kann insbesondere als kugelförmiges Druckendstück 23 ausgeführt sein, das sich in dem Druckstückgehäuse 22 drehen kann. In Abwandlungen sind aber auch Druckendstücke mit einer keilförmigen oder konischen Außenoberfläche möglich.

Die Summe der Haltewirkungen aller federnder Druckstücke 20 in den jeweiligen Ausnehmungen 21 bestimmt die Haltewirkung der Gelenkarmhaltevorrichtung insgesamt. Damit ist der Totpunktüberwindungsschwellenwert durch die Kraft bestimmt oder zumindest mitbestimmt, die erforderlich ist, das oder die federnden Druckstücke 20 zusammenzudrücken, so dass das oder die federnden Druckstücke 20 aus der jeweiligen Aussparung 21 herausgehoben werden und an einer/der Innenseite des Stützgehäuses 1 anliegen. Die Haltewirkung jedes federnden Druckstücks 20 wird unter anderem durch die Form des Druckendstücks 23, die Eindringtiefe in die Aussparung 21 und die Form eines Randes der Aussparung 21 bestimmt. Erst dann, wenn eine Kraft, die im Wesentlichen senkrecht zu der Gelenkachse des Drehgelenks 7 und zu der Längsachse L des Stützgehäuses 1 steht, in eine Beugungsrichtung des Gelenkarms 3 gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert ist, in den Gelenkarm 3 eingeleitet wird, gibt die durch die federnden Druckstücke 20 gebildete Gelenkarmhaltevorrichtung den Gelenkarm 3 frei, um den Hubkolben 2 in die Absenkposition P2 zu bewegen.

Es sei angemerkt, dass grundsätzlich auch nur ein federndes Druckstück 20 ausreichen kann, um die Haltewirkung zu erzielen, eine paarweise Anordnung hat jedoch den Vorteil einer symmetrischen Kraftausübung und kann Querkräfte im Gelenkarm 3 und Biegemomente auf das Drehgelenk 4 vermeiden. Umgekehrt können auch mehr als zwei federnde Druckstücke 20 bzw. mehr als ein Paar federnder Druckstücke 20 vorgesehen sein, um die Haltewirkung oder die Haltesicherheit zu erhöhen. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine Ausnehmung 12b in der Wandung des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 vorgesehen, durch welche ein nach außen gewandter Abschnitt des Gelenkarms 3, insbesondere des Drehgelenks 7, in der Absenkstellung P2 über die Grenzen des Querschnitts des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 hinausragen kann. Daher können vergleichsweise lange Gelenkarmglieder 3a, 3b verwendet werden, ohne dass die Abmessungen des Schaftabschnitts 12 verändert werden müssen. Dadurch kann erreicht werden, dass der Drehgelenkwinkel in der Absenkstellung P2 nicht kleiner als etwa 70° werden muss, um den erforderlichen Hub H zu erreichen.

Eine Absenkeinrichtung 10' nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist in Fign. 3A und 3B dargestellt. Die Absenkeinrichtung 10' dieses Ausführungsbeispiels ist eine Abwandlung des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels und unterscheidet sich davon nur im Hinblick auf die nachstehend beschriebenen Merkmale, und die Fign. 3A und 3B entsprechen in Ansicht und Schnittführung den Fign. 1 A und 1 B. Der Aufbau der Absenkeinrichtung 10' mit Stützgehäuse 1 , Hubkolben 2, Gelenkarm 3, oberer Anlenkung 4, unterer Anlenkung 5, Drehgelenk 7, Rückstellfederelement 13 und Schlagbolzen 19 entspricht somit grundsätzlich dem der Absenkeinrichtung 10 des vorherigen Ausführungsbeispiels.

Zusätzlich ist in diesem Ausführungsbeispiel die Ausnehmung 12b in der Wandung des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 durch eine Gehäuseklappe 30 abgedeckt, sodass auch der Gelenkarm 3 in Ausschwenkrichtung abgedeckt ist. So können eventuell durch die Ausnehmung 12b eindringende Schmutzpartikel abgewiesen oder zumindest weitgehend von dem Gelenkhebel 3 ferngehalten werden. Die Gehäuseklappe 30 kann aus einem starren Werkstoff hergestellt sein und mittels eines Anlenkung 31 mittels Stift, Clip oder Bolzen oder dergleichen schwenkbar hängend am Stützgehäuse 12 gelagert sein. In der Arbeitsposition P1 liegt die Gehäuseklappe unter der Wirkung ihres Eigengewichts nach unten herab und liegt an einer Außenfläche des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 an, sodass die Ausnehmung 12b abgedeckt ist, vgl. Fig. 3A. In der Absenkposition P2 wird die Gehäuseklappe 30 durch den nach außen seitlich sich wegbeugenden Gelenkarm 3 ebenfalls nach außen gedrängt und öffnet sich ein wenig, indem sie um die Anlenkung 31 schwenkt. Beim Ausschieben des Hubkolbens 2 in die Arbeitsstellung P1 schließt sich die Gehäuseklappe 30 selbsttätig wieder. Die Gehäuseklappe 30 kann auch durch ein Federelement nicht näher dargestellt in Schließrichtung vorgespannt sein.

Eine Absenkeinrichtung 10" nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist in Fign. 4A und 4B dargestellt. Die Absenkeinrichtung 10' dieses Ausführungsbeispiels ist eine Abwandlung des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels und unterscheidet sich davon nur im Hinblick auf die nachstehend beschriebenen Merkmale, und die Fign. 4A und 4B entsprechen in Ansicht und Schnittführung den Fign. 3A und 3B. Der Aufbau der Absenkeinrichtung 10" mit Stützgehäuse 1 , Hubkolben 2, Gelenkarm 3, oberer Anlenkung 4, unterer Anlenkung 5, Drehgelenk 7, Rückstellfederelement 13 und Schlagbolzen 19 entspricht somit grundsätzlich dem der Absenkeinrichtung 10' der vorherigen Ausführungsbeispiele. Abweichend von dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel ist eine andere Gehäuseklappe 40 vorgesehen, welche aus einem biegsamen, insbesondere elastischen, Material hergestellt ist und über einen Stöpsel 41 im oberen Bereich des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 hängend befestigt ist. Wie deckt die Gehäuseklappe 40 die Ausnehmung 12b in der Wandung des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 ab, sodass auch der Gelenkarm 3 in Ausschwenkrichtung abgedeckt ist, wird in der Absenkposition P2 von dem Gelenkarm 3 nach außen weggedrängt. Hier erfolgt das Wegdrängen aber nicht durch Schwenken um eine Anlenkung, sondern in Form einer Biegung im Material der Gehäuseklappe 40, und die Rückstellung in die Schließstellung erfolgt durch Schwerkraft und/oder Eigenelastizität der Gehäuseklappe 40. Dabei kann ein oberer Abschnitt 40a der Gehäuseklappe 40 stets an der Wandung des Schaftabschnitts 12 anliegen und nur ein unterer Abschnitt 40b der Gehäuseklappe 40 von dem Wegklappen und zurückklappen betroffen sein.

In einer Abwandlung kann zur Arretierung des Gelenkarms 3 in der Streckstellung ferner ein Klemmhebel nicht näher dargestellt vorgesehen sein. Der Klemmhebel kann beispielsweise an dem Pleuelelement 3a des Gelenkarms 3 drehbar gelagert sein und zwischen einer Klemmstellung und einer Freigabestellung schwenkbar sein. In einer Klemmstellung kann der Klemmhebel mit einem Ende in eine Klemmnut oder hinter eine Erhebung eingreifen, die in der Bodenplatte 1 1 des Stützgehäuses 1 ausgebildet ist, wenn sich der Gelenkarm 3 in der Streckstellung befindet. In der Freigabestellung kann das Ende des Klemmhebels von der Klemmnut oder Erhebung freikommen, sodass auch die Ausschwenkbewegung des Gelenkarms 3 freigegeben ist. Ein solcher Klemmhebel kann somit eine Arretiervorrichtung für den Gelenkarm 3 in der Streckstellung bzw. der Arbeitsposition P1 des Hubkolbens 2 bilden. Der Klemmhebel kann auch eine Gelenkarmhaltevorrichtung im Sinne der Erfindung sein oder bilden. Durch den Einsatz einer solchen Arretiervorrichtung kann eine genaue senkrechte Ausrichtung des Hubkolbens 2 in der Totpunktstellung erzielt und eine einfache Entsicherung zum Absenken des Hubkolbens 2 bereitgestellt werden. Ein Klemmhebel kann statt am Gelenkarm 3 auch am Stützgehäuse 1 gelagert sein und in der Klemmstellung in oder hinter ein Eingriffelement am Gelenkarm 3 greifen.

Fig. 5 zeigt eine Stützvorrichtung 50 mit einer Strebe 51 und der Absenkeinrichtung 10 des ersten Ausführungsbeispiels, wobei die Stützvorrichtung 50 ebenfalls eine Ausführungsform der Erfindung ist. Die Stützvorrichtung 50 eignet sich für den Baubereich, so kann die Strebe 51 beispielsweise eine Baustütze, insbesondere Schwerlaststütze oder ein Steher eines Traggerüsts, etwa eines Tragturms, sein. Die Strebe 51 weist endseits eine Flanschplatte 52 auf, die mit der Flanschplatte 16 des Hubkolbens 2 der Absenkeinrichtung 10 zusammenpasst. So weist die Flanschplatte 52 der Strebe 51 ein Bohrbild von Bohrungen auf, das mit Bohrungen an der Flanschplatte 16 des Hubkolbens 2 wenigstens teilweise übereinstimmt, sodass die Flanschplatten 16, 52 miteinander verschraubt und/oder verstiftet werden kann. Zur Erleichterung der Montage können auch Zentrierelemente und Zentriergegenelemente vorgesehen sein.

Fig. 6 zeigt eine Stützvorrichtung 60 mit einer als Schwerlaststütze für den Baubereich ausgeführten Strebe 61 und der Absenkeinrichtung 10 des ersten Ausführungsbeispiels. In Fig. 7 ist der Kopfbereich der Baustütze 61 aus Fig. 6 genauer dargestellt. Die Schwerlaststütze oder Strebe 61 ist in an sich bekannter Art in Form einer teles kopier baren Baustütze mit einem Außenrohr 62, in dem ein Innenohr 63 längsverschieblich geführt ist, ausgeführt. Das Innenrohr 63 ist an seinem freien Ende mit einer Kopfplatte 64 versehen. Zur Längeneinstellung der Strebe 61 dient hier ein Absteckbolzen 65, der Durchgangsausnehmungen 66 des Innenrohrs 63 durchgreift und in einem Langloch 71 des Außenrohrs 62 geführt ist. Der Absteckbolzen 65 ist in einer zur Längsachse L der Stützvorrichtung 60 axialen Richtung auf einer Stellmutter 67, die in ein Außengewinde 68 des Außenrohrs 62 eingreift, gegen das Außenrohr 62 abgestützt. Die Absenkeinrichtung 10 ist rein beispielhaft fußseitig an der Strebe 61 befestigt. Der Stützkopf 16 der Absenkeinrichtung 10 ist dazu mit einer Fußplatte 69 des Außenrohrs 62 der Strebe 61 verschraubt oder kann in an derer Weise an der Fußplatte 69 befestigt sein. Es versteht sich, dass die Absenkeinrichtung 10 auch an der Kopfplatte 64 der Baustütze befestigt sein kann. Die Stellmutter 67 kann mittels eines an der Stellmutter 67 angebrachten Handgriffs 70 bewegt werden. Auf diese Weise wird bestimmungsgemäß die Stellmutter 67 zum Anheben des Innenrohrs 63 gegenüber dem Außenrohr 62 betätigt. Zum Lösen unter Last kann, wenn die Krafteinwirkung am Handgriff 70 nicht ausreicht, mit einem Hammer auf richtungweisenden Schlagnocken 72 der Stellmutter 67 geschlagen oder ein spezieller Löseschlüssel verwendet werden.

Die teleskopierbare Strebe 61 ist im Bauwesen wohlbekannt und vielfach eingesetzt. Allerdings kann der Lösevorgang mühsam und zeitraubend sein, da sich die Stellmutter 67 unter Last durch Verspannungen und Reibung im Gewinde nur schwer bewegen lässt, wobei dieses Problem durch Verschmutzungen, Alterung und Verschleiß, Korrosion und mechanische Beschädigungen im Gewinde im Laufe der Zeit zunehmen. Zudem liegen die zum Lösen erforderlichen Elemente oft an einer erhöhten, schwer zugänglichen Stelle, was den Einsatz von Gerüsten, Leitern, Steigern oder anderen Geräts oder die Bedienung in hängender Lage von oben erfordert. Die Eolgen sind ein erschwertes Absenken der Baustützen, die Notwenigkeit von oft mehrfachen Hammerschlägen auf ein sich drehendes Element oder des Einsatzes von Spezialwerkzeug, ein hoher Zeit- und Kraftaufwand bei Ablassen von Deckenstützen und Kostensteigerungen vor allem in Premiummärkten. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Absenkeinrichtung 10 erleichtert und beschleunigt den Absenkvorgang beträchtlich, was auch zu spürbaren Einsparungen führen kann. Dennoch kann die herkömmliche Strebe 61 zusammen mit der erfindungsgemäßen Absenkeinrichtung 10 weiter eingesetzt werden, wobei die Stellmutter 67 nur noch zur Längen-Voreinstellung oder Längenjustierung ohne Last verwendet wird, das Absenken aber nur noch über die Absenkeinrichtung 10 erfolgt. Es sei angemerkt, dass das Anheben in die Arbeitsposition P1 vor Ort über die Absenkeinrichtung 10 erfolgen kann. In der Praxis kann es aber vorteilhaft sein, die Stützvorrichtung 60 und die Absenkeinrichtung 10 mit dem Hubkolben 2 in Arbeitsposition P1 zu montieren und zu platzieren und die letzte Längeneinstellung zum Abstützen einer Schalung oder dergleichen über die Stellmutter 67 vorzunehmen.

Alle beschriebenen Stützvorrichtungen 50, 60 bilden eigenständige Ausführungsbeispiele der Erfindung. Auch wenn jede Stützvorrichtung 50, 60 im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel einer Absenkeinrichtung 10 beschrieben ist, kann in jeder Stützvorrichtung 50, 60 eine beliebige der Absenkeinrichtungen 10, 10', 10" oder eine ihrer beschriebenen Varianten verwendet werden.

In einer zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Absenkeinrichtung 10, 10', 10" auch in anderen Anwendungen eingesetzt werden, wie etwa an einer Fahrbahnplattenkonsole. Eine Fahrbahnplattenkonsole kann von einer dreiecksförmigen Stahlträgerkonstruktion mit verschiedene Verschraubungsmöglichkeiten ausbildenden Bohrungen ausgebildet sein. An eine dieser Bohrungen kann die erfindungsgemäße Absenkeinrichtung 10, 10', 10" mit Führungsbolzen befestigt sein. Die Stahlträgerkonstruktion kann derart einstellbar sein, dass sie an unterschiedliche Neigungswinkel von Seitenwänden einer Kastenkonstruktion zur Einschalung einer Fahrbahnplatte angepasst werden kann.

In einer weiteren, zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsform kann der Stützkopf 16 des Hubkolbens 2 eine Rolle aufweisen, über welche beispielsweise eine Schiene einer Deckenschalung bei einem Vorschubbetonierverfahren, d. h. einer Taktschiebeanlage, wie diese üblicherweise im Brückenbau eingesetzt wird, geführt werden kann. Dabei kann ein zusätzlicher Führungsbolzen durch Bolzendurchführungsbohrungen in dem Stützgehäuse 1 und Führungsschlitze im Hubkolben 2 geführt sein.

Die unter Bezug auf die dargestellten und/oder beschriebenen Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung können auch bei anderen Ausführungsformen der Erfindung vorhanden sein, außer wenn es anders angegeben ist oder sich aus technischen Gründen von selbst verbietet. Beispielsweise können optional beschriebene Schlagbolzen mit Federvorspannung in jeder der Absenkeinrichtungen 10, 10', 10" der beschriebenen Ausführungsbeispiele vorgesehen sein. Im Übrigen wird der Gegenstand der Erfindung allein durch den oder die unabhängigen Patentansprüche definiert. Weitere Gegenstände können durch jedwede Kombination von hierin beschriebenen Merkmalen gebildet werden, die gegenüber dem Stand der Technik neu ist und diesem gegenüber eine objektive Aufgabe in nicht naheliegender Weise löst, ohne dass es dafür zwingend anderer Merkmale, die zur Lösung dieser Aufgabe nicht erforderlich sind, bedürfte, auch wenn diese anderen Merkmale in den hierin beschriebenen Ausführungsbeispielen vorhanden sind. Mit der vorliegenden Erfindung wird eine nachrüstbare, kompakte Schnell- Absenkeinrichtung insbesondere für belastete Baustützen geschaffen, welche die Baustützen komplett entlasten, die Baustellenabläufe vereinfachen und die Ausschalgeschwindigkeit bekannter Deckenausschalungssysteme verbessern kann. In Ausführungsformen kann das Absenken großer Lasten durch leichten Kraftaufwand wie beispiels- weise einfachen Hammerschlag und/oder eine automatische Rückstellung des Absenkmechanismus nach Anheben der Deckenstütze ermöglicht werden.