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Title:
LOWERING SYSTEM, SUPPORT DEVICE AND CEILING FORMWORK, AS WELL AS METHOD FOR LOWERING AND RAISING A CONSTRUCTION SUPPORT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/038082
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a lowering system (10) for the construction sector, in particular for lowering ceiling formworks during the removal of formworks of a building ceiling. The lowering system has: a support housing (1); a reciprocating piston (2) which is mounted in the support housing (1) so as to be displaceable in the direction of a longitudinal axis (L) of the lowering system (10) and can be pushed from an extended working position (P1) to a lowered position (P2); two articulated arms (3, 3') which each have a rotary joint (7, 7') that is located between its ends, each rotary joint being articulated at one end to the reciprocating piston (2) and at the other end to the support housing (1), the reciprocating piston (2) and the support housing (1) being supported against each other in the working position (P1) by means of the articulated arms (3, 3'); and an articulated-arm-holding device which is designed to hold each of the articulated arms (3, 3') in the working position (P1) in an extended position around a top dead centre, in which extended position the articulated arms (3, 3') have a substantially straight extension axis, and to release the articulated arms (3, 3') in order to move the reciprocating piston (2) into the lowered position (P2), said release being triggered by introducing a force into each of the two articulated arms (3, 3'), which force acts substantially perpendicular to the extension axis and a joint axis of the rotary joint (7, 7') of the relevant articulated arm (3, 3'), is directed in a bending direction of the relevant articulated arm (3, 3'), and is equal to or greater than a top-dead-centre-overcoming threshold value of the relevant articulated arm (3, 3'). The invention also relates to: a support device comprising the lowering system; and a ceiling formwork comprising such a support device. The invention also relates to: a method for lowering a construction support; and a method for raising a construction support.

Inventors:
STURM FLORIAN (DE)
STENKE LUKAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/072548
Publication Date:
February 22, 2024
Filing Date:
August 16, 2023
Export Citation:
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Assignee:
PERI SE (DE)
International Classes:
E04G11/48; E04G25/06
Domestic Patent References:
WO2019170192A12019-09-12
WO2019170192A12019-09-12
Foreign References:
US0260191A1882-06-27
EP3951117A12022-02-09
Attorney, Agent or Firm:
K&H BONAPAT KOCH VON BEHREN PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche Absenkeinrichtung (10; 10'), mit einem Stützgehäuse (1), einem Hubkolben (2), der in dem Stützgehäuse (1) verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition (P1 ) in eine Absenkposition (P2) einschiebbar ist, zwei Gelenkarmen (3, 3') mit jeweils einem zwischen seinen Enden angeordneten Drehgelenk (7, 7'), die jeweils einenends an den Hubkolben (2) und andere- nends an das Stützgehäuse (1 ) angelenkt sind, wobei der Hubkolben (2) und das Stützgehäuse (1) in der Arbeitsposition (PI ) über die Gelenkarme (3, 3') gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die eingerichtet ist, in der Arbeitsposition (PI ) die Gelenkarme (3, 3') jeweils in einer Streckstellung um einen oberen Totpunkt zu halten, in der die Gelenkarme (3, 3') eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweisen, und ausgelöst durch ein Einleiten einer Kraft in jeden der zwei Gelenkarme (3, 3'), die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks (7, 7') des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') wirkt, in eine Beugungsrichtung des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') ist, die Gelenkarme (3, 3') freizugeben, um den Hubkolben (2) in die Absenkposition (P2) zu bewegen. Absenkeinrichtung (10; 10') nach Anspruch 1 , wobei die Gelenkarmhaltevorrichtung zumindest ein federndes Druckstück (40; 40') für zumindest einen der zwei Gelenkarme (3, 3'), insbesondere mit einer kugelförmigen oder zumindest gewölbten Außenoberfläche eines Druckendstücks (43), das sich federnd von einem Druckstückgehäuse (42) abstützt, von dem Druckstückgehäuse (42) geführt ist und aus einem Ende des Druckstückgehäuses (42) hervorsteht, umfasst, das an oder in dem jeweiligen Gelenkarm (3, 3') angeordnet ist und mit zumindest einer Aussparung (41 , 41 '), insbesondere in Form eines Langlochs, an oder in dem Stützgehäuse (1) zusammenwirkt, um in der Arbeitsposition (PI ) den jeweiligen Gelenkarm (3, 3') in der Streckstellung um den oberen Totpunkt zu halten. Absenkeinrichtung (10; 10') nach Anspruch 2, wobei das zumindest ein federnde Druckstück (40; 40') wenigstens ein Paar federnde Druckstücke (40; 40') aufweist, die an einer Innenoberfläche des Stützgehäuses (1 ) zugewandten Enden (45, 45') des jeweiligen Drehgelenks (7, 7') voneinander abgewandt, insbesondere in die Gelenkachse des Drehgelenks (7, 7') von jedem der zwei Gelenkarme (3, 3') integriert, angeordnet sind. Absenkeinrichtung (10; 10') nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Totpunktüberwindungsschwellenwert von jedem der zwei Gelenkarme (3, 3') durch die Kraft bestimmt oder zumindest mitbestimmt ist, die erforderlich ist, das oder die federnden Druckstücke (40; 40') von jedem der zwei Gelenkarme (3, 3') zusammenzudrücken, so dass das oder die federnden Druckstücke (40; 40') aus der jeweiligen Aussparung (41 , 41 ') herausgehoben werden und an einer/der Innenseite des Stützgehäuses (1) anliegen. Absenkeinrichtung (10; 10') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jeder der zwei Gelenkarme (3, 3') ein mit dem Hubkolben (2) drehbar verbundenes Pleuelelement (3a, 3a'), einen mit dem Stützgehäuse (1) drehbar verbundenen Exzenterhebel (3b, 3b') und das das Pleuelelement (3a, 3a') und den Exzenterhebel (3b, 3b') verbindende jeweilige Drehgelenk (7, 7') umfasst. Absenkeinrichtung (10; 10') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zwei Gelenkarme (3, 3') gleich ausgebildet sind, und so angeordnet sind, dass die Beugungsrichtungen der Gelenkarme (3, 3') voneinander weg weisen. Absenkeinrichtung (10; 10') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gelenkarmaushaltevorrichtung ein Schiebeelement (9) mit einem keilförmigen Abschnitt zum Einleiten der Kraft in jeden der zwei Gelenkarme (3, 3') zur Freigabe der Gelenkarme (3, 3') umfasst. Absenkeinrichtung (10; 10') nach Anspruch 7, wobei der keilförmige Abschnitt zwei keilförmig zueinander angeordnete äußere Flanken (26, 26') aufweist, die relativ zu den Gelenkarmen (3, 3') so angeordnet sind, dass bei einer Verschie- bung (28) des Schiebeelements (9) relativ zu dem Stützgehäuse (1 ) in eine Richtung im Wesentlichen entlang der Gelenkachse des Drehgelenks (7, 7') von zumindest einem der Gelenkarme (3, 3') eine Flanke (26) an dem einen Gelenkarm (3) und die andere Flanke (269 an dem anderen Gelenkarm (3') so anliegen, dass die Gelenkarme (3, 3') aufgrund der Verschiebung (28) voneinander weg weisend gebeugt sind.

9. Absenkeinrichtung (10; 10') nach Anspruch 8, sofern rückbezogen auf Anspruch 5, wobei das Schiebeelement (9) an dem Stützgehäuse (1 ) und relativ zu diesem verschiebbar zwischen den Gelenkarmen (3, 3'), insbesondere den Pleuelelementen (3a, 3a') oder auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer Längsachse der Absenkeinrichtung (10; 10') wie zumindest eines der Drehgelenke (7, 7') der Gelenkarme (3, 3'), angeordnet ist.

10. Absenkeinrichtung (10; 10') nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Gelenkarmaushaltevorrichtung ein Auslöserückstellfederelement (14) aufweist, das vorgespannt ist, das Schiebeelement (9) in einer deaktivierten Stellung zu halten, in der mittels des keilförmigen Abschnitts keine Kraft auf jeden der zwei Gelenkarme (3, 3') zur Freigabe der Gelenkarme (3, 3') wirkt, wobei das Schiebeelement (9) mittels des Auslöserückstellfederelements (14) an dem Stützgehäuse (1 ) befestigt ist.

11. Absenkeinrichtung (10; 10') nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei an dem Schiebeelement (9) eine von außerhalb des Stützgehäuses (1 ) zugängliche Werkzeugeingriffsnut (22) oder Schlagplatte befestigt, insbesondere angeformt, ist derart, dass durch deren Aufnahme eines auf die Schlagplatte aufgebrachten Impulses die Kraft in jeden der zwei Gelenkarme (3, 3') zur Freigabe der Gelenkarme (3, 3') mittels des keilförmigen Abschnitts eingeleitet werden kann.

12. Absenkeinrichtung (10; 10') nach einem der Ansprüche 7 bis 11 , sofern rückbezogen auf Anspruch 5, wobei das Schiebeelement (9) zwei Haltenasen (23, 23') aufweist, die eingerichtet sind, in Ausnehmungen (24, 24') der Gelenkarme (3, 3'), insbesondere der Pleuelelemente (3a, 3a'), einzugreifen oder eine Außenkontur jeder der zwei Gelenkarme (3, 3'), insbesondere der Pleuelelemente (3a, 3a'), zu umgreifen, um die Gelenkarme (3, 3') jeweils in der Streckstellung um den oberen Totpunkt zu halten.

13. Absenkeinrichtung (10; 10') nach einem der Ansprüche 7 bis 12, wobei ein Schlagbolzen derart von dem Stützgehäuse (1 ) geführt und von außerhalb des Stützgehäuses (1 ) zugänglich ist, dass durch einen Schlag auf den Schlagbolzen in eine Richtung im Wesentlichen entlang der Gelenkachse des Drehgelenks (7, 7') von zumindest einem der Gelenkarme (3, 3') ein Impuls auf das Schiebeelement (9) erzeugt werden kann, der ausreicht, eine mittels des keilförmigen Abschnitts übertragene Kraft in jeden der zwei Gelenkarme (3, 3') einzuleiten, die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und der Gelenkachse des Drehgelenks (7, 7') des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') wirkt, in eine Beugungsrichtung des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') ist.

14. Absenkeinrichtung (10; 10') nach Anspruch 13, wobei der Schlagbolzen mittels eines Federelements mit einer Federkraft beaufschlagt ist, so dass, wenn der Schlagbolzen freigegeben ist, dieser in Richtung auf und gegen das Schiebeelement (9) beschleunigt wird.

15. Absenkeinrichtung (10; 10') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Stützgehäuse (1 ) zumindest ein Rückstellfederelement (30, 30'), insbesondere in Form einer Schenkelfeder, aufweist, das mit zumindest einem der Gelenkarme (3, 3') derart zusammenwirkt, dass der Hubkolben (2) mittels des Rückstellfederelements (30, 30') in Richtung der Arbeitsposition (PI ) gedrückt wird.

16. Absenkeinrichtung (10; 10') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Stützgehäuse (1 ) zumindest eine Ausnehmung (12b, 12b') derart aufweist, dass in die Ausnehmung (12b, 12b') hinein und/oder durch diese hindurch in der Absenkposition (P2) zumindest ein nach außen gewandter Abschnitt von zumin- dest einem der zwei Gelenkarme (3, 3'), insbesondere von zumindest einem der zwei Drehgelenke (7, 7'), ragen kann. Absenkeinrichtung (10; 10') nach Anspruch 16, wobei an das Stützgehäuse (1 ) zumindest eine Gehäuseklappe entweder verformbar ausgeführt und starr angebracht oder starr ausgeführt und angelenkt, insbesondere federnd und/oder mittels der Schwerkraft schließend angebracht, ist, die eingerichtet ist, die zumindest eine Ausnehmung (12b, 12b') zur Abschirmung gegen äußere Einflüsse zumindest teilweise abzudecken, sobald der zumindest eine nach außen gewandte Abschnitt von zumindest dem einen der zwei Gelenkarme (3, 3') nicht mehr durch die zumindest eine Ausnehmung (12b, 12b') hindurchragt. Absenkeinrichtung (10; 10') nach Anspruch 16 oder 17, sofern auf Anspruch 5 rückbezogen, wobei an dem Drehgelenk (7, 7'), dem Pleuelelement (3a, 3a'), insbesondere auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer/der Längsachse der Absenkeinrichtung (10; 10') wie das Drehgelenk (7, 7'), oder an dem Exzenterhebel (3b, 3b'), insbesondere auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer/der Längsachse der Absenkeinrichtung (10; 10') wie das Drehgelenk (7, 7'), von zumindest einem der zwei Gelenkarme (3, 3') ein von außerhalb des Stützgehäuses (1 ) betätigbares Klemmhebelelement angeordnet ist, durch dessen Betätigung, beispielsweise in Form eines Klemmens des Klemmhebelelements mit einer Öffnung im oder einer Erhebung am Stützgehäuse (1 ), der Hubkolben (2) in der Ar- beits- oder Absenkposition (P2) haltbar ist. Stützvorrichtung (70; 80) für den Baubereich, umfassend zumindest eine Absenkeinrichtung (10; 10') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stützvorrichtung (70; 80) eine Baustütze, insbesondere Schwerlaststütze, oder ein Traggerüst, insbesondere in Form eines Tragturms, ist. Deckenschalung mit einer Stützvorrichtung (70; 80) nach Anspruch 19 und einem Schalhautelement, wobei das Schalhautelement mittels der Absenkeinrichtung (10; 10') abgestützt ist. fahren zum Absenken einer Baustütze mit den folgenden Schritten:

Bereitstellen der Baustütze mit einer Absenkeinrichtung (10; 10'), mit einem Stützgehäuse (1 ), einem Hubkolben (2), der in dem Stützgehäuse (1 ) verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition (PI ) in eine Absenkposition (P2) einschiebbar ist, zwei Gelenkarmen (3, 3') mit jeweils einem zwischen seinen Enden angeordneten Drehgelenk (7, 7'), die jeweils einenends an den Hubkolben (2) und anderenends an das Stützgehäuse (1 ) angelenkt sind, wobei der Hubkolben (2) und das Stützgehäuse (1 ) in der Arbeitsposition (PI ) über die Gelenkarme (3, 3') gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die in der Arbeitsposition (PI ) die Gelenkarme (3, 3') jeweils in einer Streckstellung um einen oberen Totpunkt hält, in der die Gelenkarme (3, 3') eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweisen,

Halten des Hubkolbens (2) in der Arbeitsposition (PI ),

Einleiten einer Kraft in jeden der zwei Gelenkarme (3, 3'), die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks (7, 7') des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') wirkt, in eine Beugungsrichtung des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') ist,

Freigeben der Gelenkarme (3, 3') durch die Gelenkarmhaltevorrichtung ausgelöst durch das Einleiten der Kraft, und

Bewegen des Hubkolbens (2) in die Absenkposition (P2). fahren zum Anheben einer Baustütze mit den folgenden Schritten:

Bereitstellen der Baustütze mit einer Absenkeinrichtung (10; 10'), mit einem Stützgehäuse (1 ), einem Hubkolben (2), der in dem Stützgehäuse (1 ) verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition (PI ) in eine Absenkposition (P2) einschiebbar ist, zwei Gelenkarmen (3, 3') mit jeweils einem zwischen seinen Enden angeordneten Drehgelenk (7, 7'), die jeweils einenends an den Hubkolben (2) und anderenends an das Stützgehäuse (1 ) angelenkt sind, wobei der Hubkolben (2) und das Stützgehäuse (1 ) in der Arbeitsposition (PI ) über die Gelenkarme (3, 3') gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die in der Arbeitsposition (PI ) die Gelenkarme (3, 3') jeweils in einer Streckstellung um einen oberen Totpunkt hält, in der die Gelenkarme (3, 3') eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweisen, mit dem Hubkolben (2) in der Absenkposition (P2),

Heben des Hubkolbens (2) von der Absenkposition (P2) in die Arbeitsposition (PI ), z.B. mittels zumindest eines Rückstellfederelements des Stützgehäuses (1), insbesondere in Form einer Schenkelfeder, das mit zumindest einem der zwei Gelenkarme (3, 3') derart zusammenwirkt, dass der Hubkolben (2) mittels des zumindest einen Rückstellfederelements in Richtung der Arbeitsposition (PI ) gedrückt wird, und

Halten der Gelenkarme (3, 3') in der Arbeitsposition (PI) durch die Gelenkarmhaltevorrichtung, wobei die Gelenkarme (3, 3') jeweils in der Streckstellung um den oberen Totpunkt gehalten werden, in der die Gelenkarme (3, 3') eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweisen, solange, bis ausgelöst durch ein Einleiten einer Kraft in jeden der zwei Gelenkarme (3, 3'), die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks (7, 7') des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') wirkt, in eine Beugungsrichtung des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert des jeweiligen Gelenkarms (3, 3') ist, die Gelenkarme (3, 3') freigegeben werden.

Description:
Absenkeinrichtung, Stützvorrichtung und Deckenschalung, sowie Verfahren zum Absenken und Anheben einer Baustütze

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Absenkeinrichtung für den Baubereich, insbesondere zum Absenken von Deckenschalungen beim Ausschalen einer Bauwerksdecke. Die Absenkeinrichtung weist einen Hubkolben und eine Stützbasis auf, wobei der Hubkolben in der Stützbasis verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Position in eine Absenkposition in die Stützbasis einschiebbar ist. Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Stützvorrichtung damit und eine Deckenschalung mit einer solchen Stützvorrichtung. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Absenken einer Baustütze und ein Verfahren zum Anheben einer Baustütze.

Zum Betonieren von Gebäudeteilen, z. B. Bauwerksdecken, wird deren Form zunächst durch eine die Oberfläche des Gebäudeteils abbildende Schalhaut vorgegeben. Die Schalhaut ist üblicherweise durch Schalungselemente in Form von einfachen Schalungsplatten oder sogenannten Rahmenschalungselementen gebildet, die in der Regel einen Stahl- oder Aluminiumrahmen aufweisen.

Im Falle von Bauwerksdecken wird die Schalhaut mittels Unterstützungselementen bzw. Stützvorrichtungen abgestützt. Derlei Stützvorrichtungen können beispielsweise Baustützen, die häufig als Teleskopsteher ausgeführt sind, Traggerüste und/oder Konsolen sein. Nach dem Betonieren steht die von den Schalungselementen und den Stützvorrichtungen ausgebildete Deckenschalung unter Last, d. h. das Gewicht der Bauwerksdecke ist auf die Bauwerksdeckenschalung, insbesondere die Stützvorrichtungen, abgestützt. Beim Ausschalen der zumindest teilweise ausgehärteten Bauwerksdecke, d. h. beim Entfernen der Bauwerksdeckenschalung nach dem Abbinden des Betons der Bauwerksdecke, führt diese Belastung dazu, dass die Teile der Bauwerksdeckenschalung nur sehr schwer zu lösen sind. Um dies zu vermeiden ist es bekannt, Absenkeinrichtungen in die Stützvorrichtungen zu integrieren, die es ermöglichen, die Schalungselemente durch Betätigen eines Ausschalmechanismus der Absenkeinrichtungen einige Zentimeter von der Oberfläche der Bauwerksdecke abzusenken, damit der Auflagedruck auf den Unterstützungselementen entfällt.

Zum Schnellabsenken von Betonschalungen unter Last sollte das Betätigen Lösen der Absenkeinrichtung annähernd lastfrei, d.h. ohne Kraftaufwand, möglich sein. Bei gattungsgemäßen Absenkeinrichtungen ist eine Arretiervorrichtung ähnlich einem Teleskopsteher z.B. von einem Bolzen oder einem Keil ausgebildet, die den Hubkolben in der Arbeitsposition fixiert, d.h. dessen Verschiebbarkeit in der Stützbasis behindert. Der Hubkolben ist dabei über den Bolzen oder den Keil auf der Stützbasis abgestützt. Zum Lösen des Ausschalmechanismus wird der Keil oder der Bolzen gelöst, d.h. entfernt, so dass die Verschiebbarkeit des Hubkolbens wiederhergestellt ist. Der Hubkolben kann dadurch - der Schwerkraft folgend - selbsttätig aus der Arbeitsposition in die Absenkposition überführt werden.

Nach dem Betonieren und Abbinden der Bauwerksdecke herrscht allerdings ein hoher Auflagedruck der Schalung und der Bauwerksdecke auf dem zu lösenden Bolzen oder Keil, wodurch deren Entfernen aus ihrer den Hubkolben fixierenden Funktionsstellung in der Regel sehr schwergängig ist und einen sehr großen Kraftaufwand erfordert. So ist z.B. das beim Ausschalen der Deckenschalung notwendige Lösen der Unterstützungselemente beim Absenken der Deckenschalung relativ schwer zu bewerkstelligen. Ohne Hilfsmittel, wie z.B. Hammerschläge, Hebel oder eine mobile Hydraulik, ist das Aktivieren des Absenkmechanismus der bekannten Absenkeinrichtungen in der Regel nicht möglich. Unkontrollierte Hammerschläge beim Lösen der Unterstützungselemente können zu Funktionseinschränkungen und ggf. sogar zu einem frühzeitigem Bauteilversagen Verschleiß führen. Der durchzuführende Eösevorgang der Unterstützungselemente, bevor im Anschluss vollständig ausgeschalt werden kann, führt deshalb in aller Regel zu einem erheblichen Personal- und Zeitaufwand.

Aus der WO 2019/170192 A1 ist eine Absenkeinrichtung bekannt, bei der der Hubkolben mittels eines Gelenkarms, der einen an der Stützbasis drehbar gelagerten Exzenterhebel und ein am Hubkolben drehbar gelagertes Pleuelelement aufweist, gegeneinander abgestützt. Eine obere Totpunktlage, in welcher die mittels einer bolzenartigen Drehachse gelenkig miteinander verbundenen Teile des Gelenkarms gestreckt sind, also etwa einen 180°-Winkel miteinander bilden, entspricht der Arbeitsposition, in welcher der Hubkolben gegenüber der Stützbasis herausgeschoben ist, und eine untere Totpunktlage, in der die Teile des Gelenkarms etwa einen O°-Winkel miteinander bilden, entspricht der Absenkposition, in welcher der Hubkolben gegenüber der Stützbasis eingeschoben ist. An der Stützbasis oberhalb der Drehachse in der oberen Totpunktlage ist ein in Draufsicht etwa J-förmiger Schieber mit einem langen Schenkel, einem kurzen Schenkel und einer die Schenkel verbindenden Basis horizontal verschiebbar gelagert, wobei der lange Schenkel einen Anschlag für das Pleuelelement bildet und der kurze Schenkel in einer Arretierstellung des Schiebers das Pleuelelement umgreift, während er in einer Freigabestellung einen Schwenkweg des Pleuelelements von dem langen Schenkel weg freigibt. Zum Auslösen des Wegschwenkens des Pleuelelements von dem langen Schenkel weist der lange Schenkel eine keilförmige Schräge auf, welche beim Überführen des Schiebers von der Arretierstellung in die Freigabestellung gegen das Pleuelelement drückt und dadurch die Totpunktlage auflöst. Der Schieber ist in Richtung der Arretierstellung federvorgespannt und muss zur Freigabe des Pleuelelements gegen die Federspannung zurückgezogen werden. Zu diesem Zweck ist an der außerhalb der Stützbasis befindlichen Basis des Schiebers eine Werkzeugeingriffsnut vorgesehen.

Die Lastaufnahme einer solchen Absenkeinrichtung ist durch die zulässigen Lasten des Gelenkarms und dessen Lagerungen begrenzt, eine Erhöhung der möglichen Lastaufnahme ist daher wünschenswert. Der Gelenkarm nimmt bauart- und funktionsbedingt einen vergleichsweise großen Bauraum in Längsrichtung der Absenkeinrichtung ein und erfordert einen großen Drehweg um etwa 180° des Exzenterhebels. Da Exzenterhebel und Pleuelelement miteinander scheren, kann grober Baustellenschmutz, der in den Bereich zwischen den beweglichen Teile gelangt, die Bewegung stören und so der zuverlässige Betrieb erschwert werden. Dasselbe gilt für den Bereich zwischen dem Pleuelelement und dem Schieber. Beide Bereiche liegen eingekapselt im Inneren der Stützbasis und sind für eine Reinigung schwer zugänglich. Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, eine Absenkeinrichtung, eine Stützvorrichtung sowie auch eine Deckenschalung bereitzustellen, die die Nachteile des Standes der Technik verringern kann, insbesondere eine erhöhte Lastaufnahme, ein möglichst sicheres und zügiges wie auch zuverlässiges Absenken unter Last, z.B. Ausschalen von belasteten Deckenschalungen, unter kompletter Entlastung der Baustütze bei möglichst kompakter Bauweise und möglichster Schonung von betätigten und/oder belasteten Bauteilen erlaubt, um den Baustellenablauf zu vereinfachen, die Ergonomie bei der Betätigung zu verbessern, die Baustelleneffizienz zu erhöhen, die Lebensdauer der Baustützen zu verlängern und die Kosten zu senken.

Die die Absenkeinrichtung betreffende Aufgabe wird erfindungsgemäß wenigstens in Teilaspekten durch eine Absenkeinrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Stützvorrichtung ist in Anspruch 13 angegeben. Die erfindungsgemäße Deckenschalung weist die in Anspruch 14 angegebenen Merkmale auf. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Absenken einer Baustütze weist die in Anspruch 15 angegebenen Schritte auf. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Absenken einer Baustütze weist die in Anspruch 16 angegebenen Schritte auf. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen sowie in der Beschreibung angegeben.

Die erfindungsgemäße Absenkeinrichtung ist insbesondere für Stützvorrichtungen im Baubereich sowie zum Absenken von Deckenschalungen beim Ausschalen einer Bauwerksdecke geeignet. Die Absenkeinrichtung weist einen, insbesondere einenends einen Stützkopf ausbildenden, Hubkolben und ein Stützgehäuse auf. Der Hubkolben ist in dem Stützgehäuse verschiebbar in Richtung einer Längsachse der Absenkeinrichtung gelagert und von einer herausgeschobenen Abstütz- oder Arbeitsposition in eine Absenkposition in die Stützbasis einschiebbar. Ferner weist die Absenkeinrichtung zwei Gelenkarme mit jeweils einem zwischen seinen Enden angeordneten Drehgelenk, die jeweils einenends an den Hubkolben und anderenends an das Stützgehäuse angelenkt sind, wobei der Hubkolben und das Stützgehäuse in der Arbeitsposition über die Gelenkarme gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die eingerichtet ist, in der Arbeitsposition die Gelenkarme jeweils in einer Streckstellung um einen oberen Totpunkt zu halten, in der die Gelenkarme eine im Wesentlichen ge- rade Streckachse aufweisen, und ausgelöst durch ein Einleiten einer Kraft in jeden der zwei Gelenkarme, die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks des jeweiligen Gelenkarms wirkt, in eine Beugungsrichtung des jeweiligen Gelenkarms gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert des jeweiligen Gelenkarms ist, die Gelenkarme freizugeben, um den Hubkolben in die Absenkposition zu bewegen.

Die Längsachse der Absenkeinrichtung fällt mit der Längsachse des Hubkolbens zusammen und definiert somit eine Bewegungsrichtung des Hubkolbens, die auch einer Richtung eines Abstützens entspricht. Zur Beschreibung der Erfindung wird die Richtung des Abstützens dem Haupt-Einsatzzweck der Absenkeinrichtung entsprechend auch als vertikale Richtung angenommen, wobei die Richtung des Ausschiebens des Hubkolbens als „oben" angenommen wird. Selbstverständlich kann die Absenkeinrichtung auch so eingesetzt werden, dass die Längsachse sich horizontal oder schräg erstreckt oder die Absenkeinrichtung kopfüber, also nach unten ausfahrend, angeordnet ist. Soweit zur Beschreibung der Absenkeinrichtung erwähnt, beziehen sich Richtungsangaben wie vertikal, horizontal, oben, unten, seitlich aber nicht global auf die Umgebung, sondern lokal auf die Absenkeinrichtung, wobei der Hubkolben in diesem Sinne nach „oben" ausfährt und eine Anlenkachse jedes Gelenkarms am Stützgehäuse in Bezug auf eine Anlenkachse des Gelenkarms am Hubkolben „unten" liegt. Die Gelenkarme befindet sich in der Arbeitsposition in einer Streckstellung, in welcher ein Anlenkpunkt am Hubkolben, ein Drehpunkt des Drehgelenks und ein Anlenkpunkt am Stützgehäuse auf einer vertikalen Linie liegen. Als Anlenkpunkte und Drehpunkte sind dabei Punkte auf jeweilige Anlenkachsen und der Gelenkachse des Drehgelenks zu verstehen, die in einer senkrecht zu den Anlenkachsen und der Gelenkachse des Drehgelenks stehenden (Sch nitt-)E bene liegen. Die Streckstellung entspricht somit einem Drehgelenkwinkel von etwa 180°. Dies ist eine obere Totpunktlage, in der alle Kräfte in den jeweiligen Achsen in einer Linie wirken und in einem labilen Gleichgewicht abgestützt werden. Wird der Drehgelenkwinkel kleiner als 180°, beugen sich die Gelenkarme und der Hubkolben senkt sich gegenüber dem Stützgehäuse ab. Es versteht sich, dass die Gelenkarme bzw. das jeweilige Drehgelenk in der Arbeitsposition auch geringfügig über die Streckstellung hinaus überstreckt sein kann, also um bis zu 1 oder wenig mehr Grad über den oberen Totpunkt hinaus geschwenkt sein und sich seitlich gegen eine Anlage abstützen können. Dies kann Toleranzen in der gegenseitigen Lage der Bauelemente wie auch Verschleißeffekte ausgleichen, sodass die Arbeitsposition im Sinne einer Abstützung der Bauelemente zuverlässig eingenommen werden kann. In Rückschwenkrichtung kann eine Anlage vorgesehen sein, welche das Überstrecken begrenzt. So kann auch die Stützlast die Gelenkarme weiter gegen die Anlage drücken, sodass zu einer Überwindung der Totpunktlage eine Kraft erforderlich ist, was grundsätzlich zum zuverlässigen Betrieb beitragen kann.

Die obere Totpunktlage ermöglicht eine optimale Kraftübertragung, ist aber potenziell instabil. Durch die Gelenkarmhaltevorrichtung kann das Gleichgewicht um den oberen Totpunkt sicher gehalten werden, das heißt, dass unter normalen Betriebsbedingungen das labile Gleichgewicht nicht gebrochen wird. Die Gelenkarmhaltevorrichtung ist ferner eingerichtet, ausgelöst durch ein Einleiten einer Kraft in jeden der zwei Gelenkarme, die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks des jeweiligen Gelenkarms wirkt, in eine Beugungsrichtung des jeweiligen Gelenkarms gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert des jeweiligen Gelenkarms ist, die Gelenkarme freizugeben, um den Hubkolben in die Absenkposition zu bewegen. Das Vorsehen zweier Gelenkarme ermöglicht das Abstützen und Absenken auch großer Lasten. Bei mechanischem Herausziehen des Hubkolbens nach oben kann der Gelenkarm selbsttätig die Streckstellung einnehmen und durch die Gelenkarmhaltevorrichtung gehalten werden, was die Betriebssicherheit und Effizienz bei der Handhabung verbessern kann. Durch das Beugen des Gelenkarms erfolgt eine vollständig Entlastung des abgestützten Bauteils. Durch die Ausbildung der erfindungsgemäßen Absenkeinrichtung mit einem einen Stützkopf aufweisenden Hubkolben entsprechend einem Teleskopständer ist die erfindungsgemäße Absenkeinrichtung leicht in verschiedenste Unterstützungselemente bzw. Stützvorrichtungen integrierbar oder an diese ankoppelbar. Die erfindungsgemäße Absenkeinrichtung hat ein einfaches Wirkprinzip, das sich auf eine Vielzahl von Unterstützungselementen anwenden lässt. Sie ermöglicht eine deutliche Zeitersparnis beim Ausschalen von Betondecken und hat somit einen positiven Kosteneffekt. Durch die Einleitung der Kraft auf die jeweiligen Gelenkarme kann ein ergibt sich als Handhabungsvorteil, dass kein oder ein nur geringer Hilfsmitteleinsatz beim Ausschalen notwendig ist und die Möglichkeit ohne vorherigen Lösevorgang unter Last auszuschalen.

Die Gelenkarmhaltevorrichtung kann zumindest ein federndes Druckstück für zumindest einen der zwei Gelenkarme umfassen, das an oder in dem jeweiligen Gelenkarm angeordnet ist und mit zumindest einer Aussparung, insbesondere in Form eines Langlochs, an oder in dem Stützgehäuse zusammenwirkt, um in der Arbeitsposition den jeweiligen Gelenkarm in der Streckstellung um den oberen Totpunkt zu halten. Das federnde Druckstück kann beispielsweise mit einer kugelförmigen oder zumindest gewölbten Außenoberfläche eines Druckendstücks, das sich federnd von einem Druckstückgehäuse abstützt, von dem Druckstückgehäuse geführt ist und aus einem Ende des Druckstückgehäuses hervorsteht, versehen sein. Das Druckendstück kann eine Kugel sein. Derartige Druckstücke sind an sich bekannt und können günstig als Standardbauteile entsprechend Spezifikation, insbesondere hinsichtlich Federweg und Druckkraft, zugekauft werden. In der Endposition kann das Druckstück in die jeweilige Aussparung einklinken und den Gelenkarm in einer definierten Position sicher halten, bis die Druckkraft durch eine äußere Kraft überwunden wird.

Vorteilhaft kann das zumindest eine federnde Druckstück wenigstens ein Paar federnder Druckstücke aufweisen, die an einer Innenoberfläche des Stützgehäuses zugewandten Enden des jeweiligen Drehgelenks voneinander abgewandt, insbesondere in die Gelenkachse des Drehgelenks von jedem der zwei Gelenkarme integriert, angeordnet sind. Dies ermöglicht einen symmetrischen Betrieb, bei dem Momente in einer durch die Achse des Drehgelenks des Gelenkarms verlaufenden Ebene vermieden oder zumindest minimiert werden können.

Der Totpunktüberwindungsschwellenwert von jedem der zwei Gelenkarme kann durch die Kraft bestimmt oder zumindest mitbestimmt sein, die erforderlich ist, das oder die federnden Druckstücke von jedem der zwei Gelenkarme zusammenzudrücken, so dass das oder die federnden Druckstücke aus der jeweiligen Aussparung herausgehoben werden und an einer/der Innenseite des Stützgehäuses anliegen. Die Druckkraft des Druckstücks bestimmt somit zusammen mit der Eingriffgeometrie an der Aussparung, insbesondere der Eingrifftiefe und der Randgestaltung der Aussparung, den Totpunktüberwindungsschwellenwert.

Vorteilhaft kann jeder der zwei Gelenkarme ein mit dem Hubkolben drehbar verbundenes Pleuelelement, einen mit dem Stützgehäuse drehbar verbundenen Exzenterhebel und das das Pleuelelement und den Exzenterhebel verbindende jeweilige Drehgelenk umfassen.

Besonders vorteilhaft können die zwei Gelenkarme gleich ausgebildet sein, und so angeordnet sind, dass die Beugungsrichtungen der Gelenkarme voneinander weg weisen. Dies ermöglicht eine besonders platzsparende Anordnung der Gelenkarme und eine symmetrische Lastaufnahme in den Gelenkarmen. Jeder Gelenkarm kann die volle Breite eines Innenraums des Stützgehäuses und/oder des Hubkolbens ausnutzen, wodurch eine besonders hohe Lastaufnahme erzielt werden kann.

In Ausführungsformen kann die Gelenkarmaushaltevorrichtung ein Schiebeelement mit einem keilförmigen Abschnitt zum Einleiten der Kraft in jeden der zwei Gelenkarme zur Freigabe der Gelenkarme umfassen. Mit dem Schiebeelement kann die Krafteinleitung konstruktiv besonderes einfach umgesetzt werden, der Mechanismus ist einfach und robust.

Dabei kann der keilförmige Abschnitt zwei keilförmig zueinander angeordnete äußere Flanken aufweisen, die relativ zu den Gelenkarmen so angeordnet sind, dass bei einer Verschiebung des Schiebeelements relativ zu dem Stützgehäuse in eine Richtung im Wesentlichen entlang der Gelenkachse des Drehgelenks von zumindest einem der Gelenkarme eine Flanke an dem einen Gelenkarm und die andere Flanke an dem anderen Gelenkarm so anliegen, dass die Gelenkarme aufgrund der Verschiebung voneinander weg weisend gebeugt sind oder werden. Damit kann erreicht werden, dass sich beide Gelenkarme durch Betätigung eines einzigen Elements, nämlich des Schiebeelements, gleichermaßen beugen. Die beidseitigen Flanken können symmetrisch voneinander weg gerichtete Verdrängungswirkungen aufweisen und somit die Gelenkarme zuverlässig in voneinander weg weisenden Richtungen beugen. Wenn das Schiebeelement an dem Stützgehäuse und relativ zu diesem verschiebbar zwischen den Gelenkarmen, insbesondere den Pleuelelementen oder auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer Längsachse der Absenkeinrichtung wie zumindest eines der Drehgelenke der Gelenkarme, angeordnet ist, ist die Krafteinleitung besonders effektiv und können die beiden Gelenkarme gleichzeitig und symmetrisch in voneinander weg gerichteten Richtungen gebeugt werden.

Vorteilhaft kann das Schiebelement eine oder zwei Haltenasen aufweisen, die eingerichtet sind, in eine Ausnehmung eines oder beider der Gelenkarme einzugreifen oder eine Außenkontur eines oder beider der Gelenkarme zu umgreifen, um den oder die Gelenkarme in der Streckstellung um den Totpunkt zu halten. Das Schiebeelement kann somit gleichzeitig als Gelenkarmhaltevorrichtung zum Halten des oder der Gelenkarme in der Streckstellung wie auch als Gelenkarmauslösevorrichtung zum Auslösen der Beugung der Gelenkarme dienen.

Für ein zuverlässiges und einfaches Überwinden des Totpunktüberwindungsschwellenwerts kann ein Schlagbolzen vorgesehen sein, der derart von dem Stützgehäuse geführt und von außerhalb des Stützgehäuses zugänglich ist, dass durch einen Schlag auf den Schlagbolzen in eine Richtung im Wesentlichen entlang der Gelenkachse des Drehgelenks von zumindest einem der Gelenkarme ein Impuls auf das Schiebeelement erzeugt werden kann, der ausreicht, eine mittels des keilförmigen Abschnitts übertragene Kraft in jeden der zwei Gelenkarme einzuleiten, die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und der Gelenkachse des Drehgelenks des jeweiligen Gelenkarms wirkt, in eine Beugungsrichtung des jeweiligen Gelenkarms gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert des jeweiligen Gelenkarms ist. Durch den geführten Schlagbolzen kann die Richtung des auf das Schiebeelement wirkenden Kraft zuverlässig eingehalten und Fehlschläge vermieden oder verringert werden, da auch die Richtung des von außen aufgebrachten Impulses mit der Richtung der Kraft auf den Gelenkarm übereinstimmt. Das Schiebelement kann zur Aufnahme des Impulses von dem Schlagbolzen eine Schlagplatte aufweisen, auf welche der Schlagbolzen trifft. Die Schlagplatte kann jede denkbare Form aufweisen, die geeignet ist, den Impuls aufzunehmen, und kann etwa als Erhebung oder als ambossartiges Element am Schiebeelement oder in Form einer gehärteten Fläche des Schiebeelements ausgebildet sein.

Vorteilhaft kann der Schlagbolzen mittels eines Federelements mit einer Federkraft beaufschlagt sein, so dass, wenn der Schlagbolzen freigegeben ist, dieser in Richtung auf und gegen das Schiebeelement beschleunigt wird. Auf diese Weise kann auch ohne Hammerschlag der Totpunktüberwindungsschwellenwert besonders zuverlässig und einfach sowie reproduzierbar mit der immer gleichen, definierten und wohldosierten Kraft überwunden werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Federrückstellung vorgesehen sein, welche den Schlagbolzen und/oder das Schiebeelement nach erfolgter Hammer- oder Federbetätigung wieder in die Ausgangslage zurückbringt und so den Absenk-Auslösemechanismus für den nächsten Absenkvorgang wieder „scharf" schaltet.

In Ausführungsformen kann auch zumindest ein Rückstellfederelement, insbesondere in Form einer Schenkelfeder, vorgesehen sein, das mit zumindest einem der Gelenkarme und/oder direkt mit dem Hubkolben derart zusammenwirkt, dass der Hubkolben mittels des Rückstellfederelements in Richtung der Arbeitsposition gedrückt wird. So kann eine automatische oder zumindest unterstützte Rückführung des Gelenkarms in die Streckstellung erreicht werden. Eine Schenkelfeder weist ein in etwa zylindrisches Mittelstück und zwei etwa tangential von dem Mittelstück abragende Schenkel auf. Besonders funktional und platzsparend kann das Rückstellfederelement in Form einer Schenkelfeder in den Mechanismus integriert werden, indem das Mittelstück um die Drehachse der unteren Anlenkung des jeweiligen Gelenkarms am Stützgehäuse gelagert ist und der erste Schenkel nach unten gegen das Stützgehäuse abgestützt ist und der zweite Schenkel in Hubrichtung gegen die Gelenkachse des Drehgelenks abgestützt ist, oder das Mittelstück um die Gelenkachse des Drehgelenks gelagert ist und der erste Schenkel nach unten gegen die Drehachse der unteren Anlenkung des Gelenkarms am Stützgehäuse abgestützt ist und der zweite Schenkel in Hubrichtung gegen die Drehachse der oberen Anlenkung des Gelenkarms am Hubkolben abgestützt ist, so dass der Hubkolben mittels des Rückstellfederelements in Richtung der Arbeitsposition gedrückt werden kann. So kann das Rückstellfederelement direkt an der Achse, um welche drehend es wirken soll, gelagert sein. Vorteilhaft kann das Stützgehäuse zumindest eine Ausnehmung derart aufweisen, dass in die Ausnehmung hinein und/oder durch diese hindurch in der Absenkposition zumindest ein nach außen gewandter Abschnitt von zumindest einem der zwei Gelenkarme, insbesondere von zumindest einem der zwei Drehgelenke, ragen kann. Dadurch kann die Abmessung der Absenkeinrichtung in Längsrichtung verringert werden, da die Länge der Glieder der Gelenkarme, insbesondere eines Exzenterhebels und des Pleuelelements, nicht mehr durch die Abmessungen des Stützgehäuses begrenzt sind und der Hub des Hubkolbens durch längere Gelenkarmglieder, die seitlich aus dem Stützgehäuse ragen können, dargestellt werden kann, sodass das Drehgelenk in der Absenkposition nicht mehr auf einen Drehgelenkwinkel von 0° in eine untere Totpunktlage drehen muss, sondern die Absenkposition bereits bei seitlich aus dem Stützgehäuse ragendem Drehgelenk eingenommen wird. Der Schwenkbereich der Gelenkarme ist daher nicht auf das Innere des Stützgehäuses beschränkt, die Länge der Gelenkarme kann unabhängig vom Querschnitt des Stützgehäuses und des Hubkolbens ausgelegt werden. Als weitere Folge scheren die Glieder der Gelenkarme nicht mehr miteinander, was auch konstruktiv ausschließt, dass diese sich durch groben Schmutz verklemmen können, sodass ein zuverlässiger Betrieb sichergestellt und vorzeitiger Verschleiß vermieden werden kann. Auch können das Drehgelenk und die Anlenkungen der Gelenkarme einfacher und stabiler durch einfache Achsbolzen ausgeführt werden, da die Drehgelenkachse nicht durch eines der Gelenkarmglieder durchschwenkt.

Um das Innere des Stützgehäuses, insbesondere den Drehbereich des Drehgelenks, vor Verschmutzungen zu schützen und den reibungslosen Betrieb sicherzustellen, kann an das Stützgehäuse zumindest eine Gehäuseklappe angebracht und eingerichtet sein, die zumindest eine Ausnehmung zur Abschirmung gegen äußere Einflüsse zumindest teilweise abzudecken, sobald der zumindest eine nach außen gewandte Abschnitt von zumindest dem einen der zwei Gelenkarme nicht mehr durch die Ausnehmung hindurchragt. Die Gehäuseklappe kann beispielsweise verformbar ausgeführt und starr angebracht sein oder starr ausgeführt und angelenkt, insbesondere federnd und/oder mittels der Schwerkraft schließend, sein. Beispielsweise kann die Gehäuseklappe elastische Eigenschaften aufweisen, wie z.B. dünner Fed er Werkstoff oder Kunststoffwerkstoff. Dadurch kann die Betriebssicherheit weiter verbessert werden. An dem Drehgelenk oder an dem Pleuelelement oder an dem Exzenterhebel, insbesondere auf im Wesentlichen gleicher Höhe auf einer/der Längsachse der Absenkeinrichtung wie das jeweilige Drehgelenk, von zumindest einem der Gelenkarme kann ein von außerhalb des Stützgehäuses betätigbares Klemmhebelelement angeordnet sein, durch dessen Betätigung, beispielsweise in Form eines Klemmens des Klemmhebelelements mit einer Öffnung im oder einer Erhebung am Stützgehäuse, der Hubkolben in der Ar- beits- oder Absenkposition haltbar ist. Mit einem solchen Klemmhebelelement kann die jeweilige Position besonders sicher gehalten werden. Das Klemmhebelelement kann alternativ oder zusätzlich zu anderen Halteelementen, wie etwa Federdruckstücken oder dergleichen, vorgesehen sein.

Die erfindungsgemäße Stützvorrichtung für den Baubereich umfasst zumindest eine Absenkeinrichtung gemäß vorstehender Beschreibung, wobei die Stützvorrichtung eine Baustütze, insbesondere Schwerlaststütze, oder ein Traggerüst, insbesondere in Form eines Tragturms, ist. Das Traggerüst kann auch weitere allgemeine Tragstrukturen wie Fachwerkbinder, Trägerroste, oder andere Lastaufnahmeelemente wie etwa eine Konsole oder eine dem mit der Entwicklung von Tragkonstruktionen im Baubereich betrauten Fachmann geläufige andere Tragvorrichtung sein oder umfassen.

Die erfindungsgemäße Deckenschalung weist die vorstehend beschriebene Stützvorrichtung und ein Schalhautelement auf, wobei das Schalhautelement mittels der Absenkeinrichtung abgestützt ist. Dabei wird beispielsweise eine Frischbetondecke über die genannten Schalhautelemente abgestützt. Andere Anwendungen für die erfindungsgemäße Stützvorrichtung oder Absenkeinrichtung, die kein Schalhautelement erfordern, betreffen beispielsweise Fertigelementdecken bzw. bestehende Betondecken im Rückbau, die direkt über Träger-Stützen-Unterstell ungen abgestützt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Absenken einer Baustütze weist die folgenden Schritte auf:

Bereitstellen der Baustütze mit einer Absenkeinrichtung, mit einem Stützgehäuse, einem Hubkolben, der in dem Stützgehäuse verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition in eine Absenkposition einschiebbar ist, zwei Gelenkarmen mit jeweils einem zwischen seinen Enden angeordneten Drehgelenk, die jeweils einenends an den Hubkolben und anderenends an das Stützgehäuse angelenkt sind, wobei der Hubkolben und das Stützgehäuse in der Arbeitsposition über die Gelenkarme gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die in der Arbeitsposition die Gelenkarme jeweils in einer Streckstellung um einen oberen Totpunkt hält, in der die Gelenkarme eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweisen,

Halten des Hubkolbens in der Arbeitsposition,

Einleiten einer Kraft in jeden der zwei Gelenkarme, die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks des jeweiligen Gelenkarms wirkt, in eine Beugungsrichtung des jeweiligen Gelenkarms gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert des jeweiligen Gelenkarms ist,

Freigeben der Gelenkarme durch die Gelenkarmhaltevorrichtung ausgelöst durch das Einleiten der Kraft, und

Bewegen des Hubkolbens in die Absenkposition.

Das Verfahren nutzt die vorstehend beschriebene Absenkeinrichtung in bestimmungsgemäßer Weise und kann daher die gleichen Vorteile und Wirkungen wie dieses erzielen. Es kann beispielsweise durch Erleichterung eines Ausschalvorgangs auf der Baustelle zu beträchtlichen Zeit- und Kosteneinsparungen beitragen.

Ferner kann durch Betätigung eines an dem freien Endabschnitt von zumindest einem der Gelenkarme angeordneten und von außerhalb des Stützgehäuses betätigbaren Klemmhebelelements der Hubkolben in der Arbeits- oder Absenkposition gehalten werden. Die Betätigung kann beispielsweise in Form eines Verklemmens des Klemmhebelelements mit einer Öffnung im oder einer Erhebung am Stützgehäuse erfolgen. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Anheben einer Baustütze weist die folgenden Schritte auf:

Bereitstellen der Baustütze mit einer Absenkeinrichtung, mit einem Stützgehäuse, einem Hubkolben, der in dem Stützgehäuse verschiebbar gelagert ist und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition in eine Absenkposition einschiebbar ist, zwei Gelenkarmen mit jeweils einem zwischen seinen Enden angeordneten Drehgelenk, die jeweils einenends an den Hubkolben und anderenends an das Stützgehäuse angelenkt sind, wobei der Hubkolben und das Stützgehäuse in der Arbeitsposition über die Gelenkarme gegeneinander abgestützt sind, und einer Gelenkarmhaltevorrichtung, die in der Arbeitsposition die Gelenkarme jeweils in einer Streckstellung um einen oberen Totpunkt hält, in der die Gelenkarme eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweisen, mit dem Hubkolben in der Absenkposition,

Heben des Hubkolbens von der Absenkposition in die Arbeitsposition, z.B. mittels zumindest eines Rückstellfederelements des Stützgehäuses, insbesondere in Form einer Schenkelfeder, das mit zumindest einem der zwei Gelenkarme derart zusammenwirkt, dass der Hubkolben mittels des zumindest einen Rückstellfederelements in Richtung der Arbeitsposition gedrückt wird, und

Halten der Gelenkarme in der Arbeitsposition durch die Gelenkarmhaltevorrichtung, wobei die Gelenkarme jeweils in der Streckstellung um den oberen Totpunkt gehalten werden, in der die Gelenkarme eine im Wesentlichen gerade Streckachse aufweisen, solange, bis ausgelöst durch ein Einleiten einer Kraft in jeden der zwei Gelenkarme, die im Wesentlichen senkrecht zu der Streckachse und einer Gelenkachse des Drehgelenks des jeweiligen Gelenkarms wirkt, in eine Beugungsrichtung des jeweiligen Gelenkarms gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert des jeweiligen Gelenkarms ist, die Gelenkarme freigegeben werden. Das Verfahren nutzt die vorstehend beschriebene Absenkeinrichtung in bestimmungsgemäßer Weise und kann daher die gleichen Vorteile und Wirkungen wie dieses erzielen. Es kann beispielsweise durch Erleichterung eines Einschalvorgangs auf der Baustelle zu beträchtlichen Zeit- und Kosteneinsparungen beitragen.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, aus den Patentansprüchen sowie anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt. Die in der Zeichnung gezeigten Merkmale sind derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein. In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder sich entsprechende Elemente.

Es zeigen:

Fign. 1 A, 1 B eine Absenkeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel in einer Arbeitsposition A und in einer Absenkposition B in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht;

Fign. 2A, 2B die Absenkeinrichtung von Fign. 1 A, 1 B, in der Arbeitsposition A und der Absenkposition B in einer entlang einer Ebene ll-ll in Fig. 1 A bzw. 1 B geschnittenen Draufsicht;

Fig. 3 die Absenkeinrichtung von Fig. 1 B in der der Absenkposition B in einer weiter geschnittenen Seitenansicht;

Fign. 4A-4D eine Absenkeinrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in der Arbeitsposition in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht A, in einer teilweise geschnittenen Stirnseitigen Ansicht B, in einer entlang einer Ebene C-C geschnittenen Draufsicht C und einer entlang einer Ebene D-D geschnittenen Draufsicht D; Fign. 5A, 5B die Absenkeinrichtung von Fign. 4A-4D in der Absenkposition in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht A und in einer entlang einer Ebene B-B in Fig. 5A geschnittenen Draufsicht B;

Fig. 6 ein Federdruckelement in der Absenkeinrichtung von Fign. 4A-5B in zwei perspektivischen Ansichten;

Fig. 7 eine Stützvorrichtung mit einer Strebe und einer erfindungsgemäßen

Absenkeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 8 eine Stützvorrichtung in Form einer Baustütze gemäß einem weiteren

Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 9 einen oberen Teil einer Baustütze mit einem herkömmlichen Absenkmechanismus.

In den Fig. 1 A bis Fig. 3 ist eine Absenkeinrichtung 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Absenkeinrichtung 10 weist eine mit L bezeichnete Längsachse, ein Stützgehäuse 1 , einen Hubkolben 2, und eine Gelenkarmanordnung mit zwei Gelenkarmen 3, 3' mit jeweils einem zwischen deren jeweiligen Enden angeordneten Drehgelenk 7, 7', wobei jeder Gelenkarm 3, 3' einenends über eine obere Anlenkung 4, 4' an den Hubkolben 2 und anderenends über eine untere Anlenkung 5, 5' an das Stützgehäuse 1 angelenkt ist, auf. Der Hubkolben 2 ist in dem Stützgehäuse 1 verschiebbar in Richtung einer Längsachse L gelagert und von einer herausgeschobenen Arbeitsposition P1 in eine Absenkposition P2 einschiebbar. Der Hubkolben 2 sowie die Stellung der Gelenkarme 3, 3' sind in den Fign. 1 A und 2A in der Arbeitsposition P1 und in Fign. 1 B, 2B und 3 in der Absenkposition P2 dargestellt. Dabei ist die Absenkeinrichtung 10 in Fign. 1 A und 1 B in einer Seitenansicht dargestellt, in welcher das Stützgehäuse 1 in einer Mittelebene entlang der Längsachse L geschnitten ist, ist in Fig. 3 in einer Ansicht entsprechend Fig. 1 B dargestellt, wobei auch der Hubkolben 2 geschnitten ist, ferner zeigen Fig. 2A und 2B eine entlang einer Ebene ll-ll in Fig. 1 A, 1 B, welche oberhalb eines Schiebeelements 9 verläuft, geschnittene Draufsichten. Für die Zwecke der Beschreibung wird die Längsachse L als vertikale Achse z definiert und die Ausschubrichtung des Hubkolbens 2 als „oben", also positiv vertikal, definiert unabhängig von der Lage der Absenkeinrichtung 10, 10' bzw. der Stützvorrichtung 70, 80 vlg. Fign. 7-9, später beschrieben im Raum. Somit fällt die Ausschubrichtung des Hubkolbens 2 entlang der Längsachse L mit einer lokalen vertikalen Richtung z zusammen. Die Drehachsen der oberen Anlenkung 4, 4', des Drehgelenks 7, 7' und der unteren Anlenkung 5, 5' der jeweiligen Gelenkarme 3, 3' verlaufen parallel zu einer Richtung, die rechtwinklig zur vertikalen Achse z steht und als Querrichtung y definiert sei. Eine Richtung, in welche der Gelenkarm 3, 3' aus der Streckstellung heraus ausschwenkt und die rechtwinklig zu den Achsen z und y steht, definiert somit eine verbleibende lokale Richtung oder Ausschwenkrichtung x, wobei der eine der Gelenkarme 3, 3' hier der Gelenkarm 3 nach positiv x ausschwenkt und der andere der Gelenkarme 3, 3' hier der Gelenkarm 3' nach negativ x ausschwenkt.

Genauer gesagt weist der Hubkolben 2 einen Schaftabschnitt 15 und eine an einem oberen Ende des Schaftabschnitts 15 angeordneten Flanschplatte 16 auf und weist die Stützbasis 1 einen Schaftabschnitt 12 und eine an deren unterem Ende angeordnete Flanschplatte 1 1 auf. Die Fl an sch platten 1 1 , 16 bilden auch jeweils einen Stützkopf der Absenkeinrichtung aus und können in an sich bekannter Weise mit dem jeweiligen Schaftabschnitt 12, 15 verbunden, vorzugsweise verschweißt sein, vgl. für den Hubkolben 2 insbesondere die Schnittdarstellung in Fig. 3. Der Schaftabschnitt 12 des Stützgehäuses 1 ist etwas größer im Querschnitt als der Schaftabschnitt 15 des Hubkolbens 2, sodass der Schaftabschnitt 12 des Stützgehäuses 1 den Schaftabschnitt 15 des Hubkolbens 2 in Richtung der Längsachse L verschiebbar aufnimmt. Der Schaftabschnitt 12 des Stützgehäuses 1 weist einen oberen Rand 12a auf, auf welchem eine Unterseite der Flanschplatte 16 des Hubkolbens 2 in der Absenkposition P2 aufsetzen kann. Dabei kann der obere Rand 12a mittig eine Einsenkung aufweisen, sodass die Unterseite der Flanschplatte 16 des Hubkolbens 2 nur in den Ecken des oberen Randes 12a aufsitzt, was eine Nivellierung erleichtern kann. Das Aufsetzen des Hubkolbens 2 auf dem oberen Rand 12a ist jedoch nicht zwingend, vielmehr können am Schaftabschnitt 15 des Hubkolbens 2 oder am Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 andere Anschlagelemente vorgesehen sein, welche einen Einschubweg des Hubkolbens 2 begrenzen. Der Höhenunterschied entlang der Längsachse L zwischen der Arbeitsposition P1 und der Absenkposition P2 ist durch einen Hub H gekennzeichnet. Der Hub H kann typischerweise etwa 20 mm betragen, aber das ist rein beispielhaft.

Jeder Gelenkarm 3, 3' weist als ein erstes oder oberes Glied ein Pleuelelement 3a, 3a' und als ein zweites oder unteres Glied einen Exzenterhebel 3b, 3b' auf. Das Pleuelelement 3a, 3a' ist an einem gebundenen Endabschnitt über die obere Anlenkung 4, 4' an den Hubkolben 2 angelenkt. Der Exzenterhebel 3b, 3b' ist an einem gebundenen Endabschnitt über die untere Anlenkung 5, 5' an das Stützgehäuse 1 angelenkt. Das Pleuelelement 3a, 3a' und der Exzenterhebel 3b, 3b' sind an ihren freien Enden mittels des Drehgelenks 7, 7' zueinander drehbar verbunden. In einer Streckstellung des Gelenkarms 3, 3', in welcher ein Drehgelenkwinkel im Drehgelenk 7, 7' zwischen dem Pleuelelement 3a, 3a' und dem Exzenterhebel 3b, 3b' etwa 180° beträgt, befinden sich das Pleuelelement 3a, 3a' und der Exzenterhebel 3b, 3b' in im Wesentlichen gerader Verlängerung der Längsachse L des Stützgehäuses 1 in Einschubrichtung des Hubkolbens 2 gesehen jenseits, also unterhalb, der oberen Anlenkung 4, 4' und stützen sich gegen das Stützgehäuse 1 nach unten, gegen den Hubkolben 2 nach oben und gegeneinander ab. Eine Anlenkachse S, S' jedes Gelenkarms 3, 3' kann als eine Verbindungslinie definiert werden, die sich durch die obere Anlenkung 4, 4' und die untere Anlenkung 5, 5' in der Streckstellung erstreckt. Dabei sind die Anlenkachsen S, S' jeweils parallel zur Längsachse L des Stützgehäuses versetzt. In der Streckstellung liegt die Gelenkachse des Drehgelenks 4, 4' in der Anlenkachse S, S' des jeweiligen Gelenkarms 3, 3', und der Gelenkarm 3, 3' weist eine Streckachse auf, die mit der Anlenkachse S, S' zusammenfällt. Die Streckstellung der Gelenkarme 3, 3' definiert die höchste Stellung des Hubkolbens 2 und legt somit die Arbeitsposition P1 fest. Somit sind der Hubkolben 2 und das Stützgehäuse 1 in der Arbeitsposition P1 über die Gelenkarme 3, 3' in der Streckstellung des Gelenkarms 3, 3' gegeneinander abgestützt. In der Absenkposition P2 befinden sich die Gelenkarme 3, 3' in einer Beugestellung, in welcher ein Drehgelenkwinkel im Drehgelenk 7, 7' zwischen dem Pleuelelement 3a, 3a' und dem Exzenterhebel 3b, 3b' weniger als 180° beträgt und das Drehgelenk 7, 7' gegenüber der Längsachse seitlich ausgeschwenkt ist. Wie dargestellt, beugen die Gelenkarme 3, 3' seitlich von der Anlenkachse S, S' weg in entgegengesetzte, also voneinander weg weisende Richtungen.

Das Pleuelelement 3a, 3a' kann als rohrförmiger oder monolithischer Hebelarm ausgebildet sein. Der Exzenterhebel 3b, 3b' kann zwei parallele, plattenförmige Wangen 20a, 20b bzw. 20a', 20b' aufweisen, welche das Pleuelelement 3a, 3a' im Bereich des Drehgelenks 7, 7' zwischen sich aufnehmen, vgl. Fig. 2B.

Die obere Anlenkung 4, 4' weist in diesem Ausführungsbeispiel eine durchgehende Welle oder Bolzen auf, der in Bohrungen in Wandungen des Schaftabschnitts 15 des Hubkolbens 2 und des Pleuelelements 3a, 3a' des Gelenkarms 3, 3' gelagert ist und eine obere Anlenkachse definiert. Die untere Anlenkung 5, 5' weist in diesem Ausführungsbeispiel eine durchgehende Welle oder Bolzen auf, der in Bohrungen in Wandungen des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 und des Exzenterhebels 3b, 3b' des Gelenkarms 3, 3' gelagert ist und eine untere Anlenkachse definiert. Das Drehgelenk 7, 7' weist in diesem Ausführungsbeispiel eine durchgehende Welle oder Bolzen auf, der in Bohrungen in Wandungen des Pleuelelements 3a, 3a' und des Exzenterhebels 3b, 3b' des Gelenkarms 3, 3' gelagert ist und eine Drehgelenkachse definiert. Zur axialen Abstützung zwischen den Bauelementen können Scheiben vorgesehen sein, die auf dem jeweiligen Bolzen angeordnet sind. Anstelle von durchgehenden Bolzen können auch anders ausgebildete Drehlager vorgesehen sein. Der Bolzen der oberen Anlenkung 4, 4' kann durch eine Führungsöffnung, etwa ein Langloch, in der Wandung des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 ragen oder im Inneren des Stützgehäuses 1 verschwinden. Die axiale Sicherung der Bolzen kann einenends über einen Kopf des Bolzens und anderenends über ein Befestigungsmittel 47, wie etwa einen Sprengring, eine Sicherungsmutter, einen Sicherungsstift oder dergleichen erfolgen, wie für die untere Anlenkung 5, 5' eines anderen Ausführungsbeispiels in Fig. 4B, 4C gezeigt. In Abwandlungen können Bolzen der oberen Anlenkung 4, 4' und/oder der unteren Anlenkung 5, 5' auch in jeweilige Bohrungen in einer Wandung des Schaftabschnitts 15 des Hubkolbens 2 bzw. des Schaftabschnitts 1 1 des Stützgehäuses 1 oder der Wangen 20a, 20b, 20a', 20b' der Exzenterhebel 3b, 3b' eingeschraubt oder auf Pressung eingesetzt oder eingeschlagen sein. In der Streckstellung des Gelenkarms 3, 3' befindet sich der Hubkolben 2 in der Arbeitsposition P1. Dies entspricht einer Totpunktlage des Gelenkarms. Gegebenenfalls kann in der Arbeitsposition P1 der Gelenkarm 3, 3' auch geringfügig, etwa 0,5, 5'° oder 1 °, über die Totpunktlage hinaus, also über 180° Drehgelenkwinkel hinaus, überstreckt sein, sodass sich das Gleichgewicht zwischen Hubkolben 2, Gelenkarm 3, 3' und Stützgehäuse 1 stabilisiert, wenn der Gelenkarm 3, 3', insbesondere im Bereich des Drehgelenks 7, 7', an dem Stützgehäuse 1 , insbesondere einer Innenwand des Schaftabschnitts 12 desselben, oder einem sonstigen Anschlagelement zur Anlage kommt und durch die auf den Hubkolben 2 nach unten wirkende Stützlast dagegen gedrückt wird. Eine zur Überwindung dieser Stellung erforderliche Kraft ist ein Totpunktüberwindungsschwellenwert.

Die Absenkeinrichtung 10 dieses Ausführungsbeispiels weist eine Gelenkarmhaltevorrichtung auf, die ausgebildet ist, in der Arbeitsposition P1 die Gelenkarme 3, 3' jeweils in der Streckstellung um den oberen Totpunkt zu halten, in der die Gelenkarme 3, 3' die im Wesentlichen gerade Streckachse aufweisen. Die Gelenkarmhaltevorrichtung weist ein Schiebeelement 9 auf, das in Seitenwandungen des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 in einer Auslöserichtung 28, die parallel zu den Gelenk- und Anlenkachsen der Gelenkarme 3, 3' verläuft, verschiebbar gelagert ist, vgl. Fig. 2A. Das Schiebeelement erstreckt sich dabei in horizontaler Richtung zwischen den Gelenkarmen 3, 3' hindurch. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Schiebeelement 9 in einer Höhe bezüglich der Längsachse L gelagert, dass es sich auf Höhe der Pleuelelemente 3a, 3a' zwischen den gelenkarmen 3, 3' erstreckt. Das Schiebeelement 9 ist mittels eines Mitnehmers 14 und eines Federelements 13, das an der Wandung des Stützgehäuses 1 abgestützt ist, entgegen der Auslöserichtung 28 in einer Halterichtung 25 vorgespannt.

Das Schiebeelement 9 weist einen Endabschnitt 21 auf, in dem eine Werkzeugeingriffnut 22 ausgebildet ist. An der Werkzeugeingriffnut 22 kann das Schiebeelement 9 mit einem Werkzeug gegriffen werden, um es in Auslöserichtung 28 zu bewegen, indem das Werkzeug an dem Schiebeelement 9 in Auslöserichtung 28 zieht. Das Schiebeelement 9 weist auch zwei Haltenasen 23, 23' aufweist, die entgegen der Auslöserichtung 28 weisen. Jedes Pleuelelement 3a, 3a' weist eine Ausnehmung 24, 24' auf, in welche die jeweilige Haltenase 23, 23' greifen kann. Durch den Eingriff der Haltenasen 23, 23' in die Ausnehmungen 24, 24' wird ein Ausschwenken des jeweiligen Pleuelelements 3a, 3a' blockiert, die Gelenkarme 3, 3' sind in der Streckstellung gegen eine Beugung blockiert und der Hubkolben 2 ist in der Arbeitsposition P1 arretiert. Der Zug oder Druck des Federelements 27 in Halterichtung 25, die der Auslöserichtung 28 entgegen gerichtet ist, sichert die Haltenasen 23, 23' in der jeweiligen Ausnehmung 24, 24k Es versteht sich, dass die Positionierung des Schiebeelements 9 in vertikaler Lage ganz optional ist und etwa auch auf Höhe der Drehgelenke 7, 7' oder der Exzenterhebel 3b, 3b' gewählt sein kann. Auch können die Haltenasen 23, 23' das Pleuelelement 3a, 3a' oder ein sonstiges Teil des Gelenkhebels 3, 3' ganz umgreifen, sodass eine Ausnehmung 24, 24' in diesem Fall entbehrlich ist.

An einem den Haltenasen entgegengesetzten Ende des Schiebeelements 9 ist ein keilförmiger Abschnitt ausgebildet, der zum Einleiten einer Kraft in jeden der zwei Gelenkarme beim Betätigen des Schiebeelements 9 in Auslöserichtung 28 ausgebildet ist. Hierzu sind am Schiebeelement 9 zwei keilförmig zueinander angeordnete äußere Flanken 26, 26' derart ausgebildet, sich das Schiebeelement 9 entgegen der Auslöserichtung 28 verbreitert. Die Pleuelelemente 3a, 3a' weisen zueinander weisende keilförmige Gegenflächen 27, 27' auf, an welchen sich die keilförmigen Flanken 26, 26' des Schiebeelements 9 anlegen können, um bei Betätigung in Auslöserichtung 28 die Pleuelelemente 3a, 3a' auseinander zu drängen. So kann erreicht werden, dass bei einer Verschiebung 28 des Schiebeelements 9 relativ zu dem Stützgehäuse 1 in eine Richtung im Wesentlichen entlang der Gelenkachse des Drehgelenks 7, 7' von zumindest einem der Gelenkarme 3, 3' eine Flanke 26 an dem einen Gelenkarm 3 und die andere Flanke 26' an dem anderen Gelenkarm 3' so anliegen, dass die Gelenkarme 3, 3' aufgrund der Verschiebung 28 voneinander weg weisend gebeugt sind.

Die Betätigung des Schiebeelements 9 erfolgt aus der Arbeitsposition P1 heraus, in welcher die Haltenasen 23, 23' sich im Eingriff mit den Ausnehmungen 24, 24' befinden, indem an dem Endabschnitt 21 , etwa mit Hilfe der Werkzeugeingriffnut 22, gezogen wird, um das Schiebeelement 9 in Auslöserichtung 28 zu verschieben. Dadurch kommen zunächst die Haltenasen 23, 23' von den Ausnehmungen 24, 24' frei, und danach kommen die keilförmig ausgebildeten seitlichen Flanken 26, 26' des Schiebeelements 9 zur Anlage an den Gegenflächen 27, 27' der Pleuelelemente 3a, 3a'. Da die Arretierung der Pleuelelemente 3a, 3a' aufgehoben ist, können die Pleuelelemente 3a, 3a' auseinander gedrängt werden, die Gelenkarme 3, 3' können sich beugen, und der Hubkolben 2 kann in die Absenkposition P2 gelangen. In der Absenkposition P2 kann vorgesehen sein, dass sich die Haltenasen 23, 23' unter der Rückstellwirkung des Federelements 14 seitlich an Flanken 29, 29' der Pleuelelemente 3a, 3a' anlegen, ohne den Schwenkweg der Pleuelelemente 3a, 3a' zu behindern. Der Hubkolben 2 kann daher jederzeit von der Absenkposition P2 in die Arbeitsposition P1 gebracht werden, wo die Haltenasen 23, 23' unter der Wirkung des Federelements 14 in die Ausnehmungen 24, 24' einrasten und die Arbeitsposition P1 sichern.

Somit bildet das Schiebeelement 9 nicht nur eine Gelenkarmhaltevorrichtung, sondern auch eine Gelenkarmauslösevorrichtung. Zur Aufbringung eines Impulses zum Verschieben des Schiebeelements 9 zum Aufbringen der Kraft auf die Gelenkarme 3, 3' zum Auslösen des Beugens der Gelenkarme 3, 3' genügt ein Zug an dem Endabschnitt 21 des Schiebeelements 9. Alternativ kann der Impuls auch durch Hammerschlag auf das von der anderen Seite aus zugängliche Ende des Schiebeelements 9 aufgebracht werden. Auf dieses Weise kann eine Kraft, die im Wesentlichen senkrecht zu der Drehachse des Drehgelenks 7, 7' und zu der Längsachse L des Stützgehäuses 1 steht, in eine Beugungsrichtung jedes Gelenkarms 3, 3' gerichtet und gleich oder größer als der Totpunktüberwindungsschwellenwert ist, um den Gelenkarm 3, 3' freizugeben, auf den Gelenkarm 3, 3' ausgeübt werden, um den Hubkolben 2 in die Absenkposition P2 zu bewegen.

Alternativ oder als zusätzliche Option zu der Betätigung durch Zug oder Hammerschlag kann das Schiebeelement 9 mittels eines weiteren Federelements nicht näher dargestellt mit einer Federkraft beaufschlagt sein, so dass, wenn das Schiebeelement 9 freigegeben ist, dieses in Auslöserichtung 28 beschleunigt wird. In diesem Fall muss das Schiebeelement 9 selbst nicht zwingend von außen zugänglich sein, sondern kann ein Sperr- element, etwa in Form einer Raste, vorgesehen sein, welches den Weg das Schiebeelement 9 sperrt und welches von außen betätigbar ist, um das Schiebeelement 9 freizugeben, damit dieses durch das Federelement beschleunigt werden kann. Ferner kann auch eine Rückstellmechanik vorgesehen sein, die das federbeaufschlagte Schiebeelement 9 gegen die Federkraft in eine Ausgangslage zurückzubringen, wobei das Sperrelement, gegebenenfalls aufgrund einer Federvorspannung oder Eigenelastizität, in die Sperrstellung zurückspringen kann, um so das Schiebeelement 9 wieder „scharf" zu stellen.

Der Hubkolben 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch Rückstellfederelemente 30, 30' in Ausschubrichtung vorgespannt, vgl. Fig. 3. Jedes Rückstellfederelement 30, 30' wirkt mit einem der Gelenkarme 3, 3' und/oder direkt mit dem Hubkolben 2 und/oder direkt mit dem Stützgehäuse 1 derart zusammen, dass der Hubkolben 2 mittels des Rückstellfederelements 30, 30' in Richtung der Arbeitsposition P1 gedrückt wird. Das Rückstellfederelement 30, 30' ist in diesem Ausführungsbeispiel als Schenkelfeder ausgebildet, dessen in etwa zylindrisches Mittelstück 31 , 31 ' um die Drehachse der unteren Anlenkung 5, 5' gelagert ist, wobei von dem Mittelstück ein erster Schenkel 32, 32' und ein zweiter Schenkel 33, 33' etwa tangential abragen. Der erste Schenkel 32, 32' ist dabei nach unten gegen eine Oberfläche 11 a der Flanschplatte 1 1 des Stützgehäuses 1 abgestützt und der zweite Schenkel 33, 33' ist in Streckrichtung oder Hubrichtung gegen die Achse des Drehgelenks 7, 7' abgestützt. Das Rückstellfederelement 30, 30' ist in der Beugestellung des Gelenkarms 3, 3' zusammengedrückt, so dass die Federkraft zunächst in einer Spreizrichtung des Rückstellfederelements 30, 30' um die Achse der unteren Anlenkung 5, 5' herum wirkt. Dadurch wird der der Exzenterhebel 3b, 3b' dazu gedrängt, um die untere Anlenkung 5, 5' herum zu drehen, richtet sich auf und streckt dadurch das Drehgelenk 7, 7', und der Hubkolben 2 wird in Ausschubrichtung gedrückt. So kann der Hubkolben 2 mittels der Rückstellfederelemente 30, 30' in Richtung der Arbeitsposition P1 gedrückt werden. In der Streckstellung, vgl. Fig. 1 A, kann das Rückstellfederelement 30, 30' auch eine Vorspannung in Streckrichtung ausüben und die Totpunktlage unterstützen. Das Rückstellfederelement 30, 30' ermöglicht eine automatische Rückstellung des Hubkolbens 2 in die Arbeitsposition P1. Somit ist die Schnellabsenkung der Absenkeinrichtung 10 aktiviert. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine Ausnehmung 12b, 12b' in der Wandung des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 vorgesehen, durch welche ein nach außen gewandter Abschnitt des Gelenkarms 3, 3', insbesondere des Drehgelenks 7, 7', in der Absenkstellung P2 über die Grenzen des Querschnitts des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 hinausragen kann. Daher können vergleichsweise lange Gelenkarmglieder 3a, 3a', 3b, 3b' verwendet werden, ohne dass die Abmessungen des Schaftbschnitts 12 verändert werden müssen. Dadurch kann erreicht werden, dass der Drehgelenkwinkel in der Absenkstellung P2 nicht kleiner als etwa 90° werden muss, um den erforderlichen Hub H zu erreichen.

Eine Absenkeinrichtung 10' nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist in Fign. 4A bis 5B dargestellt. Die Absenkeinrichtung 10' dieses Ausführungsbeispiels ist eine Abwandlung des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels und unterscheidet sich davon nur im Hinblick auf die nachstehend beschriebenen Merkmale. Der Aufbau der Absenkeinrichtung 10' mit Stützgehäuse 1 , Hubkolben 2, Gelenkarmen 3, 3', Anlenkungen 4, 4', 5, 5', Drehgelenk 7, 7'entspricht somit grundsätzlich dem der Absenkeinrichtung 10 des vorherigen Ausführungsbeispiels. Allerdings weist ein Schiebeelement 9 dieses Ausführungsbeispiels, das ansonsten entsprechend dem Schiebeelement 9 des vorherigen Ausführungsbeispiels ausgebildet und angeordnet ist, keine Haltenasen auf, und die Gelenkarmhaltevorrichtung weist stattdessen federnde Druckstücke 40, 40' auf, die in Ausnehmungen 41 , 41 ' am Stützgehäuse in Form von Eanglöchern eingreifen.

Der Hubkolben 2 sowie die Stellung des Schwenkarms 3 der Absenkeinrichtung 10' sind in den Fign. 4A bis 4D in der Arbeitsposition P1 und in der Fign. 5A, 5B in der Absenkposition P2 dargestellt. Dabei ist die Absenkeinrichtung 10' in Fign. 4A und 5A in einer Seitenansicht dargestellt, in welcher das Stützgehäuse 1 in einer Mittelebene entlang der Eängsachse E geschnitten ist, in Fig. 4B in einer stirnseitigen Ansicht gemäß Pfeilrichtung B in Fig. 4A, wobei das Stützgehäuse 1 wieder in einer Mittelebene entlang der Eängsachse E geschnitten ist, in Fig. 4C in einer entlang einer Ebene C-C in Fig. 4A auf Höhe der Drehgelenke 7, 7' geschnittenen Draufsicht, und in Fign. 4D und 5B in einer entlang einer Ebene D-D in Fig. 4A bzw. B-B in Fig. 5A etwas oberhalb des Schiebeelements 9 geschnittenen Draufsicht. In diesem Ausführungsbeispiel weist die Gelenkarmhaltevorrichtung ein Paar federnder Druckstücke 40, 40' auf, die am Gelenkarm 3, 3' voneinander abgewandt und einer Innenoberfläche des Stützgehäuses 1 zugewandt angeordnet sind, und die mit zumindest einer jeweiligen Aussparung 41 , 41 ' in Form eines Langlochs in dem Stützgehäuse 1 Zusammenwirken, um in der Arbeitsposition P1 den Gelenkarm 3, 3' in der Streckstellung um den Totpunkt zu halten. In diesem Ausführungsbeispiel sind die federnden Druckstücke 40, 40' in eine Stützwelle des Drehgelenks 7, 7' an entgegengesetzten Enden bzw. Stirnseiten 45, 45' der Stützwelle integriert. Die federnden Druckstücke 40, 40' können jeweils ein Druckendstück 43 aufweisen, das sich federnd, hier mittels eines im Druckstückgehäuse 42 befindlichen Druckelements 24, etwa einer Druckfeder oder eines Gaspolsters, von einem Druckstückgehäuse 42 abstützt, von dem Druckstückgehäuse 42 geführt ist und aus einem Ende des Druckstückgehäuses 42 hervorsteht, vgl. Fig. 6. Das Druckendstück 43 kann eine kugelförmige oder zumindest ballige oder gewölbte Außenoberfläche aufweisen und kann insbesondere als kugelförmiges Druckendstück 43 ausgeführt sein, das sich in dem Druckstückgehäuse 42 drehen kann. In Abwandlungen sind aber auch Druckendstücke mit einer keilförmigen oder konischen Außenoberfläche möglich.

Die Summe der Haltewirkungen aller federnder Druckstücke 40, 40' in den jeweiligen Ausnehmungen 41 , 41 ' bestimmt die Haltewirkung der Gelenkarmhaltevorrichtung insgesamt. Damit ist der Totpunktüberwindungsschwellenwert durch die Kraft bestimmt oder zumindest mitbestimmt, die erforderlich ist, das oder die federnden Druckstücke 40, 40' zusammenzudrücken, so dass das oder die federnden Druckstücke 40, 40' aus der jeweiligen Aussparung 41 , 41 ' herausgehoben werden und an einer/der Innenseite des Stützgehäuses 1 anliegen. Die Haltewirkung jedes federnden Druckstücks 40, 40' wird unter anderem durch die Form des Druckendstücks 43, die Eindringtiefe in die Aussparung 41 , 41 ' und die Form eines Randes der Aussparung 41 , 41 ' bestimmt. Erst dann, wenn eine Kraft, die im Wesentlichen senkrecht zu der Gelenkachse des Drehgelenks 7, 7' und zu der Längsachse L des Stützgehäuses 1 steht, in eine Beugungsrichtung des Gelenkarms 3, 3' gerichtet und gleich oder größer als ein Totpunktüberwindungsschwellenwert ist, in den Gelenkarm 3, 3' eingeleitet wird, gibt die durch die fe- dernden Druckstücke 40, 40' gebildete Gelenkarmhaltevorrichtung den Gelenkarm 3, 3' frei, um den Hubkolben 2 in die Absenkposition P2 zu bewegen.

Es sei angemerkt, dass grundsätzlich auch nur ein federndes Druckstück 40, 40' ausreichen kann, um die Haltewirkung zu erzielen, eine paarweise Anordnung hat jedoch den Vorteil einer symmetrischen Kraftausübung und kann Querkräfte im Gelenkarm 3, 3' und Biegemomente auf das Drehgelenk 4, 4' vermeiden. Umgekehrt können auch mehr als zwei federnde Druckstücke 40, 40' bzw. mehr als ein Paar federnder Druckstücke 40, 40' vorgesehen sein, um die Haltewirkung oder die Haltesicherheit zu erhöhen.

Der Aufbau, die Anordnung und Lagerung und die Funktion des Schiebeelements 9 im Hinblick auf eine Überwindung der Totpunktlage der Gelenkarme 3, 3' durch Anlage der keilförmig ausgebildeten äußeren Flanken 46, 46' an Gegenflächen 27, 27' der Pleuelelemente 3a, 3a' bei Verschiebung entlang der Auslöserichtung 28 entspricht der Beschreibung des Schiebeelements 9 des vorherigen Ausführungsbeispiels, vgl. Fig. 4D, 5B.

Obschon das Schiebeelement 9 dieses Ausführungsbeispiels keine Haltenasen aufweist, können solche Haltenasen wie im ersten Ausführungsbeispiel vorhanden sein, um als zusätzliche Sicherung und Arretierung der Gelenkarmhaltevorrichtung zu dienen.

In einem weiteren, zeichnerisch nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel ist in Abwandlung der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele eine oder beide der Ausnehmungen 12b, 12b' in der Wandung des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 durch eine Gehäuseklappe abgedeckt, sodass auch der jeweilige Gelenkarm 3, 3' in Ausschwenkrichtung abgedeckt ist. So können eventuell durch die jeweilige Ausnehmung 12b, 12b' eindringende Schmutzpartikel abgewiesen oder zumindest weitgehend von den Gelenkarmen 3, 3' ferngehalten werden. Die Gehäuseklappe kann aus einem starren Werkstoff hergestellt sein und mittels eines Anlenkung mittels Stift, Clip oder Bolzen oder dergleichen schwenkbar hängend am Stützgehäuse 1 gelagert sein. In der Arbeitsposition P1 liegt die Gehäuseklappe unter der Wirkung ihres Eigengewichts nach unten herab und liegt an einer Außenfläche des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 an, sodass die Ausnehmung 12b, 12b' abgedeckt ist. In der Absenkposition P2 wird die Gehäuseklappe durch den nach außen seitlich sich wegbeugenden Gelenkarm 3, 3' ebenfalls nach außen gedrängt und öffnet sich ein wenig, indem sie um die Anlenkung schwenkt. Beim Ausschieben des Hubkolbens 2 in die Arbeitsstellung P1 schließt sich die Gehäuseklappe selbsttätig wieder. Die Gehäuseklappe kann auch durch ein Federelement in Schließrichtung vorgespannt sein. In einer Abwandlung kann die Gehäuseklappe aus einem biegsamen, insbesondere elastischen, Material hergestellt sein und über einen Stöpsel oder dergleichen im oberen Bereich des Schaftabschnitts 12 des Stützgehäuses 1 hängend befestigt sein. Wie zuvor deckt die Gehäuseklappe die Ausnehmung 12b, 12b' ab, sodass auch der Gelenkarm 3, 3' in Ausschwenkrichtung abgedeckt ist, und wird in der Absenkposition P2 von dem Gelenkarm 3, 3' nach außen weggedrängt. Hier erfolgt das Wegdrängen aber nicht durch Schwenken um eine Anlenkung, sondern in Form einer Biegung im Material der Gehäuseklappe, und die Rückstellung in die Schließstellung erfolgt durch Schwerkraft und/oder Eigenelastizität der Gehäuseklappe.

In einer Abwandlung kann zur Arretierung eines oder beider der Gelenkarme 3, 3' in der Streckstellung ein Klemmhebel nicht näher dargestellt vorgesehen sein. Der Klemmhebel kann beispielsweise an dem Pleuelelement 3a, 3a' des jeweiligen Gelenkarms 3, 3' drehbar gelagert sein und zwischen einer Klemmstellung und einer Freigabestellung schwenkbar sein. In einer Klemmstellung kann der Klemmhebel mit einem Ende in eine Klemmnut oder hinter eine Erhebung eingreifen, die in der Bodenplatte 1 1 des Stützgehäuses 1 ausgebildet ist, wenn sich der Gelenkarm 3, 3' in der Streckstellung befindet. In der Freigabestellung kann das Ende des Klemmhebels von der Klemmnut oder Erhebung freikommen, sodass auch die Ausschwenkbewegung des Gelenkarms 3, 3' freigegeben ist. Ein solcher Klemmhebel kann somit eine Arretiervorrichtung für den Gelenkarm 3, 3' in der Streckstellung bzw. der Arbeitsposition P1 des Hubkolbens 2 bilden. Der Klemmhebel kann auch eine Gelenkarmhaltevorrichtung im Sinne der Erfindung sein oder bilden. Durch den Einsatz einer solchen Arretiervorrichtung kann eine genaue senkrechte Ausrichtung des Hubkolbens 2 in der Totpunktstellung erzielt und eine einfache Entsicherung zum Absenken des Hubkolbens 2 bereitgestellt werden. Ein Klemmhebel kann statt am Gelenkarm 3, 3' auch am Stützgehäuse 1 gelagert sein und in der Klemmstellung in oder hinter ein Eingriffelement am Gelenkarm 3, 3' greifen.

Fig. 5 zeigt eine Stützvorrichtung 70 mit einer Strebe 71 und der Absenkeinrichtung 10 des ersten Ausführungsbeispiels, wobei die Stützvorrichtung 70 ebenfalls eine Ausführungsform der Erfindung ist. Die Stützvorrichtung 70 eignet sich für den Baubereich, so kann die Strebe 71 beispielsweise eine Baustütze, insbesondere Schwerlaststütze oder ein Steher eines Traggerüsts, etwa eines Tragturms, sein. Die Strebe 71 weist endseits eine Flanschplatte 72 auf, die mit der Flanschplatte 16 des Hubkolbens 2 der Absenkeinrichtung 10 zusammenpasst. So weist die Flanschplatte 72 der Strebe 71 ein Bohrbild von Bohrungen auf, das mit Bohrungen an der Flanschplatte 16 des Hubkolbens 2 wenigstens teilweise übereinstimmt, sodass die Flanschplatten 16, 72 miteinander verschraubt und/oder verstiftet werden kann. Zur Erleichterung der Montage können auch Zentrierelemente und Zentriergegenelemente vorgesehen sein.

Fig. 6 zeigt eine Stützvorrichtung 80 mit einer als Schwerlaststütze für den Baubereich ausgeführten Strebe 61 und der Absenkeinrichtung 10 des ersten Ausführungsbeispiels. In Fig. 7 ist der Kopfbereich der Baustütze 61 aus Fig. 6 genauer dargestellt. Die Schwerlaststütze oder Strebe 61 ist in an sich bekannter Art in Form einer teleskopierba- ren Baustütze mit einem Außenrohr 82, in dem ein Innenohr 83 längsverschieblich geführt ist, ausgeführt. Das Innenrohr 83 ist an seinem freien Ende mit einer Kopfplatte 84 versehen. Zur Eängeneinstellung der Strebe 61 dient hier ein Absteckbolzen 85, der Durchgangsausnehmungen 86 des Innenrohrs 83 durchgreift und in einem Eangloch 91 des Außenrohrs 82 geführt ist. Der Absteckbolzen 85 ist in einer zur Eängsachse E der Stützvorrichtung 80 axialen Richtung auf einer Stellmutter 87, die in ein Außengewinde 88 des Außenrohrs 82 eingreift, gegen das Außenrohr 82 abgestützt. Die Absenkeinrichtung 10 ist rein beispielhaft fußseitig an der Strebe 61 befestigt. Der Stützkopf 16 der Absenkeinrichtung 10 ist dazu mit einer Fußplatte 89 des Außenrohrs 82 der Strebe 61 verschraubt oder kann in an derer Weise an der Fußplatte 89 befestigt sein. Es versteht sich, dass die Absenkeinrichtung 10 auch an der Kopfplatte 84 der Baustütze befestigt sein kann. Die Stellmutter 87 kann mittels eines an der Stellmutter 87 angebrachten Handgriffs 90 bewegt werden. Auf diese Weise wird bestimmungsgemäß die Stellmutter 87 zum Anheben des Innenrohrs 83 gegenüber dem Außenrohr 82 betätigt. Zum Lösen unter Last kann, wenn die Krafteinwirkung am Handgriff 90 nicht ausreicht, mit einem Hammer auf richtungweisenden Schlagnocken 92 der Stellmutter 87 geschlagen oder ein spezieller Löseschlüssel verwendet werden.

Die teleskopierbare Strebe 61 ist im Bauwesen wohlbekannt und vielfach eingesetzt. Allerdings kann der Lösevorgang mühsam und zeitraubend sein, da sich die Stellmutter 87 unter Last durch Verspannungen und Reibung im Gewinde nur schwer bewegen lässt, wobei dieses Problem durch Verschmutzungen, Alterung und Verschleiß, Korrosion und mechanische Beschädigungen im Gewinde im Laufe der Zeit zunehmen. Zudem liegen die zum Lösen erforderlichen Elemente oft an einer erhöhten, schwer zugänglichen Stelle, was den Einsatz von Gerüsten, Leitern, Steigern oder anderen Geräts oder die Bedienung in hängender Lage von oben erfordert. Die Folgen sind ein erschwertes Absenken der Baustützen, die Notwenigkeit von oft mehrfachen Hammerschlägen auf ein sich drehendes Element oder des Einsatzes von Spezialwerkzeug, ein hoher Zeit- und Kraftaufwand bei Ablassen von Deckenstützen und Kostensteigerungen vor allem in Premiummärkten. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Absenkeinrichtung 10 erleichtert und beschleunigt den Absenkvorgang beträchtlich, was auch zu spürbaren Einsparungen führen kann. Dennoch kann die herkömmliche Strebe 61 zusammen mit der erfindungsgemäßen Absenkeinrichtung 10 weiter eingesetzt werden, wobei die Stellmutter 87 nur noch zur Längen-Voreinstellung oder Längenjustierung ohne Last verwendet wird, das Absenken aber nur noch über die Absenkeinrichtung 10 erfolgt. Es sei angemerkt, dass das Anheben in die Arbeitsposition P1 vor Ort über die Absenkeinrichtung 10 erfolgen kann. In der Praxis kann es aber vorteilhaft sein, die Stützvorrichtung 80 und die Absenkeinrichtung 10 mit dem Hubkolben 2 in Arbeitsposition P1 zu montieren und zu platzieren und die letzte Längeneinstellung zum Abstützen einer Schalung oder dergleichen über die Stellmutter 87 vorzunehmen.

Alle beschriebenen Stützvorrichtungen 70, 80 bilden eigenständige Ausführungsbeispiele der Erfindung. Auch wenn jede Stützvorrichtung 70, 80 im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel einer Absenkeinrichtung 10 beschrieben ist, kann in jeder Stützvorrichtung 70, 70', 80 eine beliebige der Absenkeinrichtungen 10, 10' oder eine ihrer beschriebenen Varianten verwendet werden.

In einer zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Absenkeinrichtung 10, 10' auch in anderen Anwendungen eingesetzt werden, wie etwa an einer Fahrbahnplattenkonsole. Eine Fahrbahnplattenkonsole kann von einer dreiecksförmigen Stahlträgerkonstruktion mit verschiedene Verschraubungsmöglichkeiten ausbildenden Bohrungen ausgebildet sein. An eine dieser Bohrungen kann die erfindungsgemäße Absenkeinrichtung 10, 10' mit Führungsbolzen befestigt sein. Die Stahlträgerkonstruktion kann derart einstellbar sein, dass sie an unterschiedliche Neigungswinkel von Seitenwänden einer Kastenkonstruktion zur Einschalung einer Fahrbahnplatte angepasst werden kann.

In einer weiteren, zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsform kann der Stützkopf 16 des Hubkolbens 2 eine Rolle aufweisen, über welche beispielsweise eine Schiene einer Deckenschalung bei einem Vorschubbetonierverfahren, d. h. einer Taktschiebeanlage, wie diese üblicherweise im Brückenbau eingesetzt wird, geführt werden kann. Dabei kann ein zusätzlicher Führungsbolzen durch Bolzendurchführungsbohrungen in dem Stützgehäuse 1 und Führungsschlitze im Hubkolben 2 geführt sein.

Die unter Bezug auf die dargestellten und/oder beschriebenen Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung können auch bei anderen Ausführungsformen der Erfindung vorhanden sein, außer wenn es anders angegeben ist oder sich aus technischen Gründen von selbst verbietet. Beispielsweise können optional beschriebene Schlagbolzen mit Federvorspannung in jeder der Absenkeinrichtungen 10, 10' der beschriebenen Ausführungsbeispiele vorgesehen sein. Im Übrigen wird der Gegenstand der Erfindung allein durch den oder die unabhängigen Patentansprüche definiert. Weitere Gegenstände können durch jedwede Kombination von hierin beschriebenen Merkmalen gebildet werden, die gegenüber dem Stand der Technik neu ist und diesem gegenüber eine objektive Aufgabe in nicht naheliegender Weise löst, ohne dass es dafür zwingend anderer Merkmale, die zur Eösung dieser Aufgabe nicht erforderlich sind, bedürfte, auch wenn diese anderen Merkmale in den hierin beschriebenen Ausführungsbeispielen vorhanden sind.

Mit der vorliegenden Erfindung wird eine nachrüstbare, kompakte Schnell- Absenkeinrichtung insbesondere für belastete Baustützen geschaffen, welche die Bau- stützen komplett entlasten, die Baustellenabläufe vereinfachen und die Ausschalgeschwindigkeit bekannter Deckenausschalungssysteme verbessern kann. In Ausführungsformen kann das Absenken großer Lasten durch leichten Kraftaufwand wie beispielsweise einfachen Hammerschlag und/oder eine automatische Rückstellung des Absenkmechanismus nach Anheben der Deckenstütze ermöglicht werden.