Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
LUGGAGE-RECEIVING DEVICE FOR A MOTORCYCLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/201491
Kind Code:
A1
Abstract:
A luggage-receiving device (10) for a motor vehicle (1, 1'), in particular for a motorcycle or a vehicle similar to a motorcycle is provided, with at least one vehicle-mounted vehicle structure (11), a cover element (12) which is connected in a hinged manner to the vehicle structure and is designed to be hinged at least between a closed state and an open state, and a flexible luggage container (13), wherein, at least in the open state of the cover element, the flexible luggage container is connected to the cover element and to the vehicle structure in such a manner that a receiving volume (13d) for receiving items of luggage in the luggage container is provided in the interior of the luggage container.

Inventors:
HOMOET BERND-JOSEF (DE)
LEUCHTE PATRICK (DE)
VETTER INGRID (DE)
FUCHS SEBASTIAN (DE)
KREMER BERNHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/053377
Publication Date:
October 24, 2019
Filing Date:
February 12, 2019
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B62J1/12; B62J9/00; B62J1/14; B62J1/28; B62J7/04; B62K19/46
Foreign References:
JP2007153265A2007-06-21
EP1431167A22004-06-23
DE102011078268A12013-01-03
Other References:
None
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche:

1. Gepäckaufnahmevorrichtung (10) für ein Kraftfahrzeug (1 ,1‘), insbe sondere für ein Motorrad oder ein motorradähnliches Fahrzeug, mit zumindest

- einer fahrzeugfesten Fahrzeugstruktur (1 1 ),

- einem klappbar mit der Fahrzeugstruktur (1 1 ) verbundenen De ckelelement (12), welches zumindest zwischen einem ge schlossenen Zustand und einem geöffneten Zustand klappbar ausgebildet ist, und

- einem flexiblen Gepäckbehälter (13),

dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Gepäckbehälter (13) zu mindest in dem geöffneten Zustand des Deckelelements (12) derart mit dem Deckelelement (12) und der Fahrzeugstruktur (1 1 ) verbunden ist, dass im Inneren des Gepäckbehälters (13) ein Aufnahmevolumen (13d) zur Aufnahme von Gepäckstücken in dem Gepäckbehälter (13) bereitgestellt ist.

2. Gepäckaufnahmevorrichtung (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekenn zeichnet, dass der Gepäckbehälter (13) lösbar mit einer Unterseite (12b) des Deckelelements (12) mittels einer ersten Verbindungsvor richtung (15) verbunden oder verbindbar ist.

3. Gepäckaufnahmevorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bodenabschnitt des Gepäckbehälters (13) auf einem Stützbereich (1 1 a) der Fahrzeugstruktur (1 1 ) abgestützt oder mit dem Stützbereich (1 1 a) mittels einer zweiten Verbindungsvor richtung (16) lösbar verbunden oder verbindbar ist.

4. Gepäckaufnahmevorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, dass der Stützbereich (1 1 a) durch einen Heckrahmen, eine mit dem Heckrahmen verbundene Stützfläche und/oder durch eine In nenwand, insbesondere einen Boden, eines Staufaches des Kraftfahr zeugs (1 ,1‘) gebildet ist.

5. Gepäckaufnahmevorrichtung (10) nach mindestens einem der An

sprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die zweite Verbindungsvorrichtung (15,16) jeweils zum Bereitstellen einer lösbaren formschlüssigen und/oder lösbaren kraftschlüssigen Verbin dung mit dem Gepäckbehälter (13) ausgebildet ist, insbesondere je weils einen Reißverschluss (15b), Klettverschluss, eine Verraststruktur und/oder eine Clipstruktur aufweist.

6. Gepäckaufnahmevorrichtung (10) nach mindestens einem der An

sprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verbin dungsvorrichtung (15) ein Zwischenelement (15a) umfasst, welches einerseits mit dem Deckelelement (12) und andererseits mit dem Ge päckbehälter (13) verbunden oder verbindbar ist.

7. Gepäckaufnahmevorrichtung (10) nach mindestens einem der An

sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelelement (12) klappbar mittels einer Drehgelenkvorrichtung (17‘) und/oder einer Schwenkgelenkvorrichtung (17) mittelbar oder unmittelbar mit der Fahrzeugstruktur verbunden ist.

8. Gepäckaufnahmevorrichtung (10) nach mindestens einem der An

sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelelement (12) eine Oberseite (12a) aufweist, die als Gepäckträger, Karosserie verkleidungsteil oder als Sitzfläche ausgebildet ist.

9. Deckelelement (12) für eine Gepäckaufnahmevorrichtung (10) mit ei ner Oberseite (12a) und einer Unterseite (12b), dadurch gekennzeich net, dass die Unterseite (12b) zum Verbinden mit einem flexiblen Ge- päckbehälter (13) mittels einer ersten Verbindungsvorrichtung (15) ausgebildet ist.

10. Gepäckbehälter (13) für eine Gepäckaufnahmevorrichtung (10), wel cher flexibel verformbar sowie taschenförmig ausgebildet ist, und zum Verbinden mit einer Unterseite (12b) des Deckelelements (12) mittels einer ersten Verbindungsvorrichtung (15) ausgebildet ist.

1 1. Kraftfahrzeug (1 ,1‘), insbesondere Motorrad oder motorradähnliches Fahrzeug, mit einer Gepäckaufnahmevorrichtung (10) dadurch ge kennzeichnet, dass die Gepäckaufnahmevorrichtung (10) gemäß ei nem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.

Description:
Gepäckaufnahmevorrichtung für ein Motorrad Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Gepäckaufnahmevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Motorrad oder ein motorradähnliches Fahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Motorräder weisen in der Regel sehr begrenzten Stauraum für Gepäck auf. Daher sind verschiedene Gepäckbehältnisse bekannt, welche am Fahrzeug befestigt werden können, um zusätzlichen Stauraum bereitzustellen. Hierzu zählen beispielsweise Top-Cases oder seitliche Taschen beziehungsweise Koffer.

Im leeren Zustand werden diese entweder mitgeführt oder müssen vom Fahrzeug abgenommen werden. Entsprechend muss der Transport von Ge genständen bereits vor Fahrtantritt sorgfältig geplant werden. Ergibt sich erst bei einer Fahrt spontan und ungeplant Bedarf für zusätzlichen Stauraum, sind diese Gepäckbehältnisse möglicherweise nicht verfügbar. Gleiches gilt für derartige Fahrzeuge, die aus anderen Gründen, wie beispielsweise einem Fahrzeugdesign nicht über entsprechende Befestigungsmöglichkeiten für die genannten Behältnisse verfügen. Insbesondere bei kleinen oder mittelgroßen Gegenständen, wie Einkäufen oder mitzuführender Bekleidung, werden daher häufig Rucksäcke eingesetzt, die einen Fahrkomfort jedoch deutlich einschränken.

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Verstaumöglichkeit für Gepäck an einem Motorrad oder dergleichen vorzusehen. Insbesondere soll eine Verstaumöglichkeit für kleine und mittelgroße Gegenstände bereit gestellt werden, welche bei spontanem Bedarf verfügbar ist und ansonsten einen Fahrer nicht einschränkt.

Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Gepäckaufnahmevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Demnach wird eine Gepäckaufnahmevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, ins besondere für ein Motorrad oder ein motorradähnliches Fahrzeug, bereitge stellt, mit zumindest

- einer fahrzeugfesten Fahrzeugstruktur,

- einem klappbar mit der Fahrzeugstruktur verbundenen De

ckelelement, welches zumindest zwischen einem geschlosse nen Zustand und einem geöffneten Zustand klappbar ausgebil det ist, und

- einem flexiblen Gepäckbehälter.

Außerdem ist der flexible Gepäckbehälter zumindest in dem geöffneten Zu stand des Deckelelements derart mit dem Deckelelement und der Fahr zeugstruktur verbunden, dass im Inneren des Gepäckbehälters ein Aufnah mevolumen zur Aufnahme von Gepäckstücken in dem Gepäckbehälter be reitgestellt ist.

Folglich ist die Gepäckaufnahmevorrichtung beispielsweise dann bereit zur Aufnahme der Gepäckstücke, wenn sich das Deckelelement in dem geöffne- ten Zustand befindet. Hierzu wird das Deckelelement aus einem geschlosse nen Zustand in den geöffneten Zustand durch eine Klappbewegung relativ zu der Fahrzeugstruktur gebracht.

Der Gepäckbehälter selbst ist flexibel ausgestaltet. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass der Gepäckbehälter zumindest abschnittsweise oder voll ständig faltbar oder zusammenklappbar ausgebildet ist. Auf diese Weise kann dieser in einem nicht genutzten Zustand in seinem Volumen deutlich verkleinert werden und ist somit leicht am oder im Kraftfahrzeug verstaubar. Im Bedarfsfall lässt sich dieser entsprechend leicht entfalten oder aufklap pen. Die Flexibilität des Gepäckbehälters kann vorzugsweise durch eine fle xible Wandung des Gepäckbehälters bereitgestellt werden. Zum Beispiel kann diese ganz oder abschnittsweise aus textilem Material, Leder oder Kunststoff gefertigt sein.

Im geöffneten Zustand des Deckelelements ist der Gepäckbehälter sowohl mit dem Deckelelement als auch mit der Fahrzeugstruktur verbunden und bildet gleichzeitig das Aufnahmevolumen, in welchem die Gepäckstücke zum Transport angeordnet werden können. Dies bedeutet, dass der Gepäckbe hälter in einem aufgefalteten oder aufgeklappten Zustand vorliegt, um in sei nem Inneren das Aufnahmevolumen zu definieren. Durch die flexible Ausge staltung kann der Gepäckbehälter anschließend mit deutlich reduziertem Vo lumen platzsparend verstaut werden und bleibt dennoch jederzeit für einen spontanen Bedarf verfügbar.

Als motorradähnliche Fahrzeuge sind im Rahmen dieser Beschreibung ins besondere alle Einspurfahrzeuge aber auch Mehrspurfahrzeuge jeweils mit entsprechend schmaler Spurbreite, besonders bevorzugt alle Neigefahrzeu ge einschließlich zweirädrige, dreirädrige oder vierrädrige Motorroller bezie hungsweise Scooter, aber auch nicht-neigungsfähige Quads zu verstehen. Gemäß einer Ausführungsform kann der Gepäckbehälter lösbar mit einer Unterseite des Deckelelements mittels einer ersten Verbindungsvorrichtung verbunden oder verbindbar ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass mit Hilfe der ersten Verbindungsvorrichtung der Gepäckbehälter fest an der Unterseite des Deckelelements befestigt werden kann. Dies kann entweder der Fall sein durch ein Verbinden, sobald das Deckelelement sich in der geöffneten Posi tion befindet. Auf diese Weise wird der separate Gepäckbehälter an dem De ckelelement zumindest für den Transport befestigt.

Vorzugsweise kann der Gepäckbehälter aber auch bereits an der Unterseite (lösbar) befestigt sein, wenn sich das Deckelelement noch in der geschlos senen Position befindet. In diesem Fall ist der Gepäckbehälter zwischen der Unterseite des Deckelelementes und der darunter angeordneten Fahr zeugstruktur platziert. In diesem geschlossenen Zustand des Deckelele ments kann der Gepäckbehälter aufgrund seiner flexiblen Ausgestaltung zu sammengefaltet oder zusammengeklappt angeordnet sein. Der Gepäckbe hälter wird dann (aufgrund seiner Verbindung mit der Unterseite des De ckelelements) zusammen mit dem Deckelelement aufgeklappt. Beispielswei se kann sich hierbei der Gepäckbehälter aufgrund seiner flexiblen Ausgestal tung aus dem zuvor zusammengefalteten oder zusammengeklappten Zu stand entfalten beziehungsweise auseinanderklappen, um das beschriebene Aufnahmevolumen zu bilden. Somit ist der Gepäckbehälter in dem geschlos senen Zustand des Deckelelementes (versteckt) verstaut und wird erst im Bedarfsfall entfaltet.

Umgekehrt kann der Gepäckbehälter durch Zuklappen des Deckelelements in den geschlossenen Zustand ebenfalls zusammengefaltet beziehungsweise zusammengeklappt werden.

Beispielsweise ist die erste Verbindungsvorrichtung lösbar ausgebildet, so dass das Befestigen des separaten Gepäckbehälters oder ein Entfernen des Gepäckbehälters ermöglicht wird. So kann der Gepäckbehälter zum Be- oder Entladen von dem Fahrzeug entfernt werden. Die in dem Gepäckbehälter aufgenommenen Gegenstände lassen sich so bequem in dem Gepäckbehäl ter von dem Fahrzeug weg- oder zu diesem hin transportieren.

Die Verbindung des Gepäckbehälters mit der Fahrzeugstruktur kann zum Beispiel derart ausgestaltet sein, dass ein Bodenabschnitt des Gepäckbehäl ters auf einem Stützbereich der Fahrzeugstruktur abgestützt wird. Alternativ oder zusätzlich kann der Bodenabschnitt mit dem Stützbereich mittels einer zweiten Verbindungsvorrichtung lösbar verbunden oder verbindbar ausgebil det sein.

Das Abstützen erfolgt durch einfaches und loses Aufstellen des Bodenab schnitts auf dem Stützbereich, so dass eine Kontaktverbindung geschaffen ist. Dagegen kann eine feste Verbindung mithilfe des zweiten Verbindungs abschnitts erfolgen. Dieser ist beispielsweise derart ausgestaltet, dass eine haltbare Fixierung des Gepäckbehälters an dem Stützbereich bereitgestellt wird. Diese kann jedoch ebenfalls lösbar ausgestaltet sein, um im Bedarfsfall eine Entnahme des Gepäckbehälters zu ermöglichen.

Der Stützbereich kann insbesondere eben oder wannenförmig ausgebildet sein, um einen zusätzlichen Seitenhalt zu gewähren. Der wannenförmige Stützbereich kann zum Beispiel durch ein Staufach (hierzu kann auch ein Flelmfach zählen) gebildet werden, welches unterhalb des (zugeklappten) Deckelelements angeordnet ist. Mit Hilfe des Gepäckbehälters, welcher auf beziehungsweise in dem wannenförmigen Stützbereich angeordnet ist, kann eine Staufachvergrößerung über einen oberen Rand des Staufaches hinaus erfolgen, indem der Gepäckbehälter im geöffneten Zustand des Deckelele ments über den oberen Rand hervorsteht.

Der beschriebene Stützbereich kann zum Beispiel durch einen Heckrahmen des Fahrzeugs, eine mit dem Heckrahmen verbundene Stützfläche und/oder durch eine Innenwand, insbesondere einen Boden, eines Staufaches des Fahrzeugs gebildet sein.

Die erste und/oder die zweite Verbindungsvorrichtung können jeweils zum Bereitstellen einer lösbaren formschlüssigen und/oder lösbaren kraftschlüs sigen Verbindung mit dem Gepäckbehälter ausgebildet sein. Zum Beispiel kann jede dieser Verbindungsvorrichtungen unabhängig von der jeweils an deren Vorrichtung einen Reißverschluss, Klettverschluss, eine Verraststruk- tur und/oder eine Clipstruktur aufweisen. Diese Verschlüsse eignen sich in besonderer Weise für eine leicht zu lösende aber dennoch haltbare Verbin dung, um den Gepäckbehälter während der Fahrt sicher an seinem Platz zu halten.

Des Weiteren kann die erste Verbindungsvorrichtung ein Zwischenelement umfassen, welches einerseits mit dem Deckelelement und andererseits mit dem Gepäckbehälter verbunden oder verbindbar ist. Dieses Zwischenele ment kann zum Beispiel einerseits mit der Unterseite des Deckelelementes verbunden sein und andererseits zum (lösbaren) Verbinden mit dem Ge päckbehälter ausgestaltet sein.

Gemäß einer Ausführungsform ist das Zwischenelement ebenfalls flexibel, vorzugsweise aus dem gleichen flexiblen Material gefertigt, wie der Gepäck behälter. Das Zwischenelement kann derart ausgestaltet sein, dass es das Aufnahmevolumen des Gepäckbehälters im verbundenen Zustand ver schließt und gleichzeitig die Verbindung zwischen Gepäckbehälter und De ckelelement herstellt. Zum Beispiel kann das Zwischenelement schlauchför mig ausgebildet sein und an einem ersten Ende umlaufend mit einem oberen freien Rand des Gepäckbehälters verbunden sein. Ein zu dem ersten Ende entgegengesetzt angeordnetes zweites Ende ist mit seinem Rand umlaufend mit der Unterseite des Deckelelementes verbunden, so dass das Zwischen element das Aufnahmevolumen bis zur Unterseite des Deckelelementes fort setzt. Die beschriebene Klappbarkeit des Deckelelements kann zum Beispiel dadurch bereitgestellt werden, dass das Deckelelement klappbar mittels ei ner Drehgelenkvorrichtung und/oder einer Schwenkgelenkvorrichtung mittel bar oder unmittelbar mit der Fahrzeugstruktur verbunden ist. Insbesondere kann hierzu eine Doppelhebelkinematik mit Totpunkt und einer optionalen Federvorspannung zum Einsatz kommen, um das Deckelelement in einem geöffneten Zustand zu arretieren.

Beispielsweise kann das Deckelelement im geöffneten Zustand im Wesentli chen senkrecht (also nahezu senkrecht) am Fahrzeug ausgerichtet sein.

Dies bietet einerseits eine verbesserte fahrzeugfeste Befestigungsmöglich keit für den Gepäckbehälter. Zudem kann auf diese Weise gegebenenfalls eine Rückenlehne für einen Fahrer bereitgestellt werden. Aufgrund des Tot punkts kann eine (leichte) Kraft abgestützt werden, so dass sich der Fahrer zumindest leicht anlehnen kann.

Zum Beispiel kann das Deckelelement eine Oberseite aufweisen, die als Ge päckträger, Karosserieverkleidungsteil oder als Sitzfläche ausgebildet ist. Die Sitzfläche kann vorzugsweise die Sitzfläche für einen Mitfahrer, den soge nannten Sozius, darstellen und somit unmittelbar angrenzend oder zumin dest benachbart zu einem Sitz des Fahrers angeordnet sein.

Des Weiteren wird ein Deckelelement für eine Gepäckaufnahmevorrichtung mit einer Oberseite und einer Unterseite bereitgestellt, wobei die Unterseite zum Verbinden mit dem Gepäckbehälter mittels der ersten Verbindungsvor richtung ausgebildet ist. Des Weiteren kann das Deckelelement gemäß der gegebenen Beschreibung ausgestaltet sein.

Außerdem wird ein Gepäckbehälter für die Gepäckaufnahmevorrichtung be reitgestellt, welcher flexibel verformbar sowie taschenförmig ausgebildet und zum Verbinden mit einer Unterseite des Deckelelements mittels der ersten Verbindungsvorrichtung ausgebildet ist. Des Weiteren kann der Gepäckbe hälter gemäß der gegebenen Beschreibung ausgebildet sein.

Ferner wird ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Motorrad oder ein motorrad ähnliches Fahrzeug, mit einer Gepäckaufnahmevorrichtung bereitgestellt, wobei die Gepäckaufnahmevorrichtung gemäß der Beschreibung ausgeführt ist.

Mit der beschriebenen Gepäckaufnahmevorrichtung kann also ein flexibles Verstausystem bereitgestellt werden. Dieses kann sich beispielsweise im Bedarfsfall aus dem hinteren Sitzplatz (Soziusplatz) entfalten. Im zusam mengefalteten Zustand ist es dagegen verstaut und ist spontan jederzeit ver fügbar und einsetzbar. Zudem ist der Gepäckbehälter leicht abnehmbar und ebenso leicht wieder an dem Fahrzeug zu befestigen. Es kann auf diese Weise zusätzlicher Stauraum geschaffen oder das Volumen bestehender Staufächer im Bedarfsfall deutlich vergrößert werden.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschreiben. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Heckansicht eines Fahrzeugs mit einer ersten Ausführungsform einer Gepäckaufnahmevorrichtung gemäß der Beschreibung im geöffneten Zustand,

Fig. 2 das Fahrzeug gemäß Fig. 1 mit entnommenem Gepäckbehäl ter,

Fig. 3 das Fahrzeug gemäß Fig. 1 mit der Gepäckaufnahme

vorrichtung im geschlossenen Zustand.

Fig. 4 die Gepäckaufnahmevorrichtung aus Fig. 1 in einer Detailan sicht, Fig. 5 eine Unterseite der Gepäckaufnahmevorrichtung aus Fig. 4, Fig. 6 eine seitliche Schnittansicht der Gepäckaufnahmevorrichtung aus Fig. 4,

Fig. 7 zwei Detailansichten zu der Schnittansicht aus Fig. 6, Fig. 8 eine perspektivische Heckansicht eines Fahrzeugs mit einer zweiten Ausführungsform einer Gepäckaufnahmevorrichtung gemäß der Beschreibung im geöffneten Zustand,

Fig. 9 Teile der Gepäckaufnahmevorrichtung aus Fig. 8 Fig. 10 den Gepäckbehälter aus Fig. 8 und 9, Fig. 1 1 das Fahrzeug gemäß Fig. 8 ohne Gepäckbehälter, Fig. 12 das Fahrzeug gemäß Fig. 1 1 ohne Zwischenelement, Fig. 13 das Fahrzeug gemäß Fig. 8 mit der Gepäckaufnahme

vorrichtung im geschlossenen Zustand,

Fig. 14 ein Deckelelement der Gepäckaufnahmevorrichtung aus Fig. 8 im geöffneten Zustand.

Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Heckbereich eines Kraft fahrzeugs 1 , welches beispielhaft als Motorrad ausgebildet ist. Ebenso kann das Kraftfahrzeug 1 aber auch ein motorradähnliches Fahrzeug sein. Das Kraftfahrzeug 1 umfasst eine erste Ausführungsform einer Gepäckaufnah mevorrichtung 10, wobei diese in Fig. 1 in einem geöffneten, also in einem aufgeklappten Zustand abgebildet ist.

Die Gepäckaufnahmevorrichtung 10 umfasst zumindest

- eine fahrzeugfeste Fahrzeugstruktur 1 1 ,

- ein klappbar mit der Fahrzeugstruktur 1 1 verbundenes De

ckelelement 12, welches zumindest zwischen dem in Fig. 1 dargestellten geöffneten Zustand und einem geschlossenen Zustand (siehe Fig. 3) klappbar ausgebildet ist, und

- einem flexiblen Gepäckbehälter 13.

Der flexible Gepäckbehälter 13 ist zumindest in dem geöffneten Zustand des Deckelelements 12 derart mit dem Deckelelement 12 und der Fahrzeugstruk tur 1 1 verbunden, dass im Inneren des Gepäckbehälters 13 ein Aufnahmevo lumen 13d (siehe Fig. 6) zur Aufnahme von Gepäckstücken (nicht darge stellt) in dem Gepäckbehälter 13 bereitgestellt ist. Der Gepäckgehälter 13 weist lediglich beispielhaft zwei Handgriffe 13a sowie einen wiederver schließbaren Verschluss 13b in Form eines Reißverschlusses auf, um einen wiederverschließbaren Zugang zu dem Aufnahmevolumen 13d bereitzustel len.

Die Gepäckaufnahmevorrichtung 10 ist in Fahrtrichtung F hinter einem Fah rersitz 14 angeordnet. Das Deckelelement 12 definiert einen Sitz für einen Beifahrer, indem auf einer Oberseite 12a eine Sitzfläche vorgesehen ist, die im geschlossenen, also im zugeklappten Zustand (dargestellt in Fig. 3) der Gepäckaufnahmevorrichtung 10 für den Beifahrer nutzbar ist. Alternativ und daher nicht dargestellt, kann das Deckelelement 12 eine Oberseite aufwei sen, die als Gepäckträger oder Karosserieverkleidungsteil ausgebildet ist. Die Gepäckaufnahmevorrichtung 10 ist derart ausgebildet, dass der Gepäck behälter 13 lösbar mit einer Unterseite 12b des Deckelelements 12 mittels einer ersten Verbindungsvorrichtung 15 (siehe Fig. 6 und 7) verbunden ist. Die erste Verbindungsvorrichtung 15 ist zum Bereitstellen einer lösbaren formschlüssigen Verbindung mit dem Gepäckbehälter 13 vorgesehen, und weist hierzu eine Verraststruktur auf. Diese ist in Fig. 6 - 7 beispielhaft dar gestellt.

Die erste Verbindungsvorrichtung 15 kann alternativ oder zusätzlich als lös bare kraftschlüssige Verbindung ausgeführt sein.

In jeder dieser Varianten kann der Gepäckbehälter 13 wahlweise im Bedarfs fall entnommen und von dem Kraftfahrzeug 1 entfernt werden. Fig. 2 zeigt das Kraftfahrzeug 1 nach dem Entfernen des Gepäckbehälters 13.

Die Entnahme des Gepäckbehälters 13 bietet sich beispielsweise zum Bela den oder Entladen des Gepäckbehälters 13 an. Ein Bodenabschnitt 13c des Gepäckbehälters 13 ist derart ausgebildet, dass dieser auf einem Stützbe reich 1 1 a der Fahrzeugstruktur 1 1 abgestützt ist. Der Stützbereich 1 1 a ist in Fig. 2 erkennbar und beispielhaft als eine mit dem Heckrahmen verbundene Stützfläche ausgebildet.

Das Abstützen kann gemäß der Darstellung durch eine feste Verbindung mithilfe einer zweiten Verbindungsvorrichtung 1 6 erfolgen, die insbesondere aus den Fig. 5, 6 und 7 ersichtlich ist. Diese ist beispielsweise derart ausge staltet, dass eine haltbare und lösbare Fixierung des Gepäckbehälters 13 an dem Stützbereich 1 1 a bereitgestellt wird, um im Bedarfsfall eine Entnahme des Gepäckbehälters 13 zu ermöglichen. Hierzu ist die zweite Verbindungs vorrichtung 1 6 zum Bereitstellen einer lösbaren formschlüssigen und/oder lösbaren kraftschlüssigen Verbindung mit dem Gepäckbehälter 13 ausgebil det. So können dem Gepäckbehälter 13 zugeordnete Fortsätze in entspre chende Ausnehmungen des Stützbereichs 1 1 a eingreifen und verrasten. Ei- ne umgekehrte Anordnung ist ebenso möglich, so dass die Fortsätze dem Stützbereich 1 1 a und die Ausnehmungen dem Gepäckbehälters 13 zugeord net sind (nicht dargestellt).

Alternativ kann auf die zweite Verbindungsvorrichtung 16 verzichtet werden, so dass das Abstützen durch einfaches und loses Aufstellen des Bodenab schnitts auf dem Stützbereich erfolgen kann, um die Kontaktverbindung zu schaffen (ebenfalls nicht dargestellt).

Zur Bereitstellung der Klappbarkeit des Deckelelements 12 ist die Gepäck aufnahmevorrichtung 10 derart ausgebildet, dass das Deckelelement 12 klappbar mittels einer Schwenkgelenkvorrichtung 17 verbunden ist. Diese ist gemäß der dargestellten Ausführungsform vorzugsweise als Doppelhebelki nematik, insbesondere mit Totpunkt, ausgeführt sein, um das Deckelelement in der geöffneten Stellung zu halten. Über die beiden Hebel 17a der Doppel hebelkinematik 17 wird ein Viergelenk bereitgestellt, über welches das De ckelelement 12 mit der Fahrzeugstruktur 1 1 beziehungsweise dem Stützbe reich 1 1 a verbunden ist, wie beispielsweise aus Fig. 4 erkennbar ist.

Die dargestellte Ausführungsform ermöglicht, dass der Gepäckbehälter 13 an der Unterseite 12b des Deckelelements 12 (lösbar) befestigt ist. In dem ge schlossenen Zustand der Gepäckaufnahmevorrichtung 10 und damit auch des Deckelelements 12 ist der Gepäckbehälter 13 zwischen der Unterseite 12b des Deckelelementes 12 und der darunter angeordneten Fahrzeugstruk tur 1 1 platziert. In diesem geschlossenen Zustand des Deckelelements 12 kann der Gepäckbehälter 13 aufgrund seiner flexiblen Ausgestaltung zu sammengefaltet oder zusammengeklappt sein. Der Gepäckbehälter 13 wird dann zusammen mit dem Deckelelement 12 aufgeklappt. Hierbei wird der Gepäckbehälter 13 aus dem zuvor zusammengefalteten oder zusammenge klappten Zustand entfaltet beziehungsweise auseinanderklappt, um das be schriebene Aufnahmevolumen 13d zu bilden. Somit ist der Gepäckbehälter 13 in dem in Fig. 3 dargestellten geschlossenen Zustand des Deckelelemen- tes 12 (versteckt) am Kraftfahrzeug 1 verstaut und wird erst im Bedarfsfall entfaltet und sichtbar.

Fig. 8 zeigt eine perspektivische Heckansicht eines Fahrzeugs 1‘ mit einer zweiten Ausführungsform einer Gepäckaufnahmevorrichtung 10 im geöffne ten, also aufgeklappten Zustand. Die zweite Ausführungsform stimmt im We sentlichen mit der ersten Ausführungsform überein, so dass zur Erläuterung auf die dortige Beschreibung verwiesen wird und im Folgenden lediglich die Unterschiede beider Ausführungsformen beschrieben werden. Alle sonstigen Merkmale und Komponenten, sofern vergleichbar oder gleichwirkend, weisen die gleichen Bezugszeichen auf und können entsprechend übernommen werden.

Ein erster Unterschied besteht in der Ausführung des Kraftfahrzeugs 1‘ als solchem. Dieses ist im Unterschied zu dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Motorrad 1 als Motorroller 1‘ dargestellt. Selbstverständlich kann das Kraft fahrzeug 1‘ aber ebenso auch als Motorrad oder als ein anderes motorrad ähnliches Fahrzeug ausgebildet sein.

Gemäß der dargestellten zweiten Ausführungsform ist der Stützbereich 1 1 a wannenförmig ausgebildet und wird durch ein Staufach, zum Beispiel ein Helmfach, gebildet. Dieses ist unterhalb des (geschlossenen) Deckelele ments 12 angeordnet. Ein Aufstützen des Bodenabschnitts 13c des Gepäck behälters 13 erfolgt durch einfaches und loses Aufstellen des Bodenab schnitts 13c des Gepäckbehälters 13 auf dem Stützbereich 1 1 a. Mit Hilfe des Gepäckbehälters 13, welcher in dem wannenförmigen Stützbereich 1 1 a an geordnet ist, kann eine Staufachvergrößerung über einen oberen Rand 11 e des Staufaches hinaus erfolgen, indem der Gepäckbehälter 13 im geöffneten Zustand des Deckelelements 1 1 über den oberen Rand 11 e übersteht.

Des Weiteren kann die erste Verbindungsvorrichtung 15 ein (zusätzliches) abnehmbares Zwischenelement 15a umfassen, welches einerseits mit dem Deckelelement 12 und andererseits mit dem Gepäckbehälter 13 verbunden ist. Dieses Zwischenelement 15a ist hierzu schlauchförmig ausgeführt und an einem Ende mit der Unterseite 12b des Deckelelementes 12 verbunden (sie he Fig. 1 1 und 12) sowie andererseits zum (lösbaren) Verbinden mit dem Gepäckbehälter 13 ausgestaltet. Dies kann beispielsweise mittels eines Reißverschlusses 15b oder anderer Verbindungselemente erfolgen.

Zum Beispiel kann das Zwischenelement 15a ebenfalls flexibel (vorzugswei se aus dem gleichen flexiblen Material) gefertigt sein wie der Gepäckbehälter 13. Das Zwischenelement 15a kann derart ausgestaltet sein, dass es das Aufnahmevolumen 13d des Gepäckbehälters 13 im verbundenen Zustand (siehe Fig. 8) verschließt und gleichzeitig die Verbindung zwischen Gepäck behälter 13 und Deckelelement 12 herstellt.

In Fig. 9 ist das Deckelelement 12 und der Gepäckbehälter 13 nochmals se parat dargestellt, wie sie in Fig. 8 verbaut sind. Es ist erkennbar, dass der Gepäckbehälter 13 aufgrund seiner Flexibilität entsprechend verformbar ist. Fig. 10 zeigt beispielhaft den Gepäckbehälter 13 in einem freien, nicht ver bundenen Gebrauchszustand, in dem dieser an den Griffen 13a getragen werden kann. Aus dieser Darstellung wird die eigentliche Form des Gepäck behälters 13 ersichtlich, die beispielhaft beutel- beziehungsweise taschen förmig ausgebildet ist. Die Verbindung mit der ersten Verbindungsvorrichtung 15 beziehungsweise dessen Zwischenelement 15a erfolgt an dem oberen Rand 13e des Gepäckbehälters 13, zum Beispiel mittels des um den Rand umlaufenden Reißverschlusses 15b oder anderer Verschlusselemente.

In Fig. 14 ist das Deckelelement 12 der Gepäckaufnahmevorrichtung 10 aus Fig. 8 in geöffnetem, also aufgeklapptem Zustand in teilweise geschnittener Ansicht dargestellt. Hierbei ist die für die beschriebene Klappbarkeit des De ckelelements 12 vorgesehene Drehgelenkvorrichtung 17‘ erkennbar. Diese verbindet das Deckelelement 12 mit der Fahrzeugstruktur (siehe Fig. 8 - 13) und ermöglicht dessen Drehung um eine definierte Drehachse D. Optional kann die Drehgelenkvorrichtung 17‘eine Arretierung zur Feststellung des De ckelelementes 12 aufweisen.