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Title:
METHOD AND APPARATUS FOR ASSESSING VoIP PACKET PRODUCTION AND PACKET TRANSMISSION AND INDICATION AT THE END POINTS INVOLVED IN THE VoIP COMMUNICATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/081750
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method and an apparatus for assessing and indicating of the quality of VoIP calls, having the steps of end‑point reception of the VoIP packets via an IP network link, end‑point determination of the VoIP quality (QRX) of the received VoIP packet sequence, of the VoIP quality (QTX) of the transmitted VoIP packet sequence, exchange of the quality information (QRX and QTX) between the end points, determination of the difference between the received VoIP quality and the VoIP quality transmitted from the opposite end (QRX‑QTX); supply of the determined VoIP quality information for quality indication; and end‑point indication of the quality information in visual and/or audible form.

Inventors:
ZAENCKER OLAF (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/050007
Publication Date:
July 22, 2010
Filing Date:
January 04, 2010
Export Citation:
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Assignee:
VOIPFUTURE LTD (DE)
ZAENCKER OLAF (DE)
International Classes:
H04L29/06; H04L12/26; H04L29/08
Domestic Patent References:
WO2002030042A22002-04-11
Foreign References:
US20080062887A12008-03-13
US20070058546A12007-03-15
US20030048812A12003-03-13
Attorney, Agent or Firm:
VOSSIUS & PARTNER (NO. 31) (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Beurteilung einer VoIP -Paketerzeugung und -Paketübertragung, mit den Schritten: a) endpunktseitiges Empfangen einer VoIP -Paketfolge (RXA, RXB) über eine IP- Netzwerk- Verbindung; gekennzeichnet durch b) endpunktseitiges Bestimmen der VoIP- Qualität (QRXA, QRXB) der empfangenen VoIP-Paketfolge (RXA, RXB); c) Zuführen der bestimmten Qualitätsinformation (QRXA, QRXB) einer Qualitätsindikation; und d) endpunktseitige Indikation der Qualitätsinformation (QRXA, QRXB).

2. Verfahren nach Anspruch 1, ferner mit dem Schritt: endpunktseitiges Bestimmen der VoIP- Qualität (QTXA, QTXB) der vom Endpunkt in seiner Funktion als Sender gesendeten VoIP-Paketfolge (TXA, TXB), wobei in Schritt c) die zugeführte Qualitätsinformation aus der Qualität (QRXA, QRXB) der empfangenen VoIP-Paketfolge (RXA, RXB), der Qualität (QTXA, QTXB) der vom Endpunkt ins seiner Funktion als Sender gesendeten VoIP-Paketfolge (TXA, TXB) , oder aus der Kombination von Beidem besteht.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Bestimmung der Qualität kontinuierlich während einer Paketübertragung und/oder am Ende einer Paketübertragung erfolgt.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Erzeugen von Qualitätsinformationen für ungestörte Sequenzen einer Paketübertragung oder vollständig ungestörte Paketübertragungen reduziert oder vollständig unterdrückt wird.

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erzeugten Qualitätsinformationen in gut/schlecht-Aussagen oder in einer, die graduelle Abweichung der Qualität von Normal- bzw. Sollzustand ausdrückenden Aussage besteht und / oder sich die Qualitätsinformationen auf das gesamte VoIP-Gespräch beziehen, oder nur auf Teile davon.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei ferner jeder Endpunkt (A, B) die in seiner Funktion als Sender (A, B) ermittelte Sende-Signalqualität (QTXA, QTXB) dem jeweils anderen Endpunkt übermittelt, oder wobei ferner jeder Endpunkt (A, B) die in seiner Funktion als Empfänger (A, B) ermittelte Empfangs-Signalqualität (QRXA, QRXB) dem jeweils anderen Endpunkt übermittelt.

7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei

(i) ein Endpunkt (A, B) die Differenz aus an diesem Endpunkt (A, B) ermittelte Empfangs- Signalqualität (QRXA, QRXB) und am anderen Endpunkt (B, A) ermittelte Sende- Signalqualität (QTXB, QTXA) aus der Qualitätsinformation, die in seiner Funktion als Empfänger bestimmt wird, und der Qualitätsinformation, die vom jeweils anderen Endpunkt in dessen Funktion als Sender übertragen wird, bildet; und/oder

(ii) ein Endpunkt (A, B) die Differenz aus an diesem Endpunkt (A, B) ermittelte Sende- Signalqualität (QTXA, QTXB) und am anderen Endpunkt (B, A) ermittelte Empfangs- Signalqualität (QRXB, QRXA) aus der Qualitätsinformation, die in seiner Funktion als Sender bestimmt wird, und der Qualitätsinformation, die vom jeweils anderen Endpunkt in dessen Funktion als Empfänger übertragen wird, bildet.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei ein Endpunkt (A, B) die Differenz der Qualitätsinformationen dem jeweils anderen Endpunkt übermittelt.

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei Schritt d) in Form eines optischen Indikators erfolgt.

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die optische Anzeige den zurückliegenden Verlauf der Qualitätsinformation aufsummiert.

11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Anzeige je nach Typ des Endpunktes als Indikator (LED), als das Qualitätsproblem beschreibende Klartext-Information und / oder als eindeutiges Symbol erfolgt.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Signalisierung der Qualitätsinformation eine zeitliche Hysterese aufweist.

13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Indikation der Qualitätsinformation akustisch erfolgt.

14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die akustische Indikation „in band" über das, zur Kommunikation verwendete akustische Ausgabegerät oder über einen separaten akustischen Signalgeber erfolgt.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, wobei die akustische Anzeige als, das Qualitäts- Problem eindeutig beschreibende Ansage in Klartext, oder als Ton oder Tonfolge erfolgt, wobei im Falle des Tones oder der Tonfolge ein Parameter variiert, um die Qualität bzw. den Grad der Abweichung vom Soll- oder Normalzustand der Qualität auszudrücken.

16. Verfahren mach Anspruch 15, wobei der Parameter Lautstärke oder Tonhöhe ist.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, wobei die optische und akustische Signalisierung kombiniert wird

18. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei als Qualitätsinformation der Abstand oder die Varianz des Abstandes einzelner IP -Pakete oder eine Information, welche die konkrete Ursache der eingeschränkten Qualität ausdrückt ausgewertet wird.

19. Vorrichtung zur Beurteilung einer VoIP-Paketerzeugung und -Paketübertragung, mit einem endpunktseitigen Empfänger zum Empfangen einer VoIP -Paketfolge über eine IP-

Netzwerk- Verbindung; gekennzeichnet durch eine endpunktseitige Einrichtung zum Bestimmen der Qualität (QRXA, QRXB) der empfangenen VoIP-Paketfolge (RXA, RXB); eine endpunktseitige Einrichtung zum Bestimmen der Qualität (QTXA, QTXB) der gesendeten VoIP-Paketfolge (RXA, RXB); eine endpunktseitige Einrichtung zum Austausch dieser Qualitätsinformation zwischen den beteiligten Endpunkten; einer endpunktseitigen Einrichtung zum Bestimmen der Differenz der Qualitätsinformation der empfangenen und von der Gegenseite gesendeten VoIP -Paketfolge bzw. Bestimmen der Differenz der Qualitätsinformation der gesendeten und von der Gegenseite empfangenen VoIP-Paketfolge; eine endpunktseitige Einrichtung zum Austausch der Differenz der Qualitätsinformation zwischen den beteiligten Endpunkten eine Einrichtung zum Zufuhren der bestimmten VoIP- Qualitätsinformation zu einer Qualitätsindikation; und eine endpunktseitige Indikationseinrichtung zur Indikation der Qualitätsinformation.

20. VoIP-Paketerzeugungs- und -Paketübertragungssystem mit: einem ersten Endpunkt (A) mit einem Sender und einem Empfänger; einem zweiten Endpunkt (B) mit einem Sender und einem Empfänger; dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der beiden Empfänger (A, B) eine Einrichtung zum Bestimmen der

Empfänger-Qualität (QRXA, QRXB) der empfangenen VoIP-Paketfolge (RXA, RXB) vom jeweils anderen Endpunkt und zum Übertragen der Empfänger-Qualitätsinformation (QRXA, QRXB) zum Sende-Endpunkt aufweist; dass der jeweils andere Endpunkt eine Einrichtung zum senderseitigen Bestimmen der Qualität (QTXA, QTXB) dieser gesendeten VoIP-Paketfolge und zum Übertragen der Sende-Qualitätsinformation (QTXA, QTXB) zum Empfängerendpunkt aufweist; dass

(i) der Empfängerendpunkt eine Einrichtung zur Bildung der Differenz beider

Qualitätsinformationen (QRXA-QTXB bzw. QRXB-QTXA) und zum Zuführen der bestimmten Qualitätsinformation zu einer Qualitätsindikation aufweist, wobei die Qualitätsinformation aus der Differenz von Empfänger-Qualität und der Sende-

Qualität des jeweils anderen Endpunktes ermittelt wird; und/oder

(ii) der Senderendpunkt eine Einrichtung zur Bildung der Differenz beider Qualitätsinformationen (QTXA-QRXB bzw. QTXB-QRXA) und zum Zuführen der bestimmten Qualitätsinformation zu einer Qualitätsindikation aufweist, wobei die Qualitätsinformation aus der Differenz von Sende-Qualität und der Empfänger-

Qualität des jeweils anderen Endpunktes ermittelt wird; und das der Empfangerendpunkt und der Senderendpunkt eine Indikationseinrichtung zur Indikation einer oder mehrerer der vorgenannten Qualitätsinformationen aufweisen.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung einer VoIP-Paketerzeugung und Paketübertragung und Indikation an den, an der VoIP-Kommunikation beteiligten

Endpunkten

Die Erfindung betrifft das Gebiet der Telefonie über Datennetze, kurz VoP (Voice over Internet Protocol). Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beurteilung einer VoIP-Paketerzeugung und -Paketübertragung und Indikation an den, an der VoIP- Kommunikation beteiligten Endpunkten.

Auf Grund der Tatsache, dass die traditionelle, drahtgebundene (TDM = Time Division Multiplex) Telefonie über ein eigenes Netzwerk, eigene dedizierte Geräte für die Vermittlung und Weiterleitung von Gesprächen und dedizierte Endgeräte verfügt, wird permanent eine hohe Sprachqualität erreicht. Durch die Exklusivität der Infrastruktur besteht im Bereich der traditionellen Telefonie keine Notwendigkeit, der Gesprächsqualität große Beachtung zu schenken.

Zunehmend wird die TDM-TeI efonie jedoch durch VoIP (Voice over Internet Protocol) ergänzt bzw. substituiert. Im Gegensatz zur TDM-Telefonie stehen bei der VoIP-Telefonie weder ein eigenes Netzwerk, noch eigene Komponenten für die Vermittlung und Weiterleitung von Gesprächen zur Verfügung. In einigen Fällen (bekannt als „Soft-Client") ist dem Dienst VoIP nicht einmal ein dediziertes Endgerät zugeordnet.

VoIP (Voice over Internet Protocol) ist eine Technologie welche es ermöglicht, den kontinuierlichen Audiostrom eines Telefonates in Form von Datenpaketen über ein paketorientiertes Netzwerk (IPNetzwerk) zu übertragen. Im Gegensatz zu sonstigem Datenverkehr in IP -Netzwerken erfordert das Medium Sprache (Audio), wenn es in Form von Datenpaketen übertragen werden soll, einen kontinuierlichen Datenfluss, der Pakete in immer gleichen zeitlichen Abständen (isochron) überträgt. IP -Netzwerke sind jedoch grundsätzlich nicht dafür ausgelegt, die isochrone Übertragung eines Stromes von Datenpaketen zu gewährleisten. Darüber hinaus konkurrieren die VoIP-Datenpakete mit den Datenpaketen anderer Anwendungen um dieselbe Bandbreite bzw. Übertragungsinfrastruktur (IP-Netzwerk und dessen aktive Komponenten).

IP-Netzwerke sind somit nicht dafür ausgelegt, eine garantierte Übertragung zu ermöglichen. So kommt es selbst bei priorisierter Übertragung der VoIP-Pakete zu Verzögerungen (Delay), Schwankungen in der Gleichmäßigkeit der Übertragung (Jitter) und Verlusten von VoIP -Paketen. Die Ursachen für die Störungen von VoIP können entweder in der Übertragung (also im verwendeten IP-Netzwerk) oder im VoIP-System lokalisiert sein. Als Ursachen kommen Probleme bei der Implementierung, der Konfiguration und/oder der Auslastung in Frage.

Der VoIP -Datenverkehr unterliegt also zahlreichen Störeinflüssen mit dem Resultat schlechter Qualität - z.B. schlechter Sprachqualität. Zur weitestgehenden Vermeidung schlechter Qualität empfehlen die Hersteller von VoIP-Systemen üblicherweise, die IP-Netzwerke vor dem geplanten Einsatz eines VoIP-Systems auf ihre VoP -Fähigkeit hin zu untersuchen. Diese Untersuchung (auch VoIP-Assessment, VoIP Pre-Deployment, etc., genannt) erfolgt, indem künstlicher VoIP-Verkehr in das zu untersuchende IP-Netzwerk eingespeist und nach der Übertragung auf seine Qualität hin bewertet wird, hn Falle schlechter Untersuchungsergebnisse kann das IP-Netzwerk in seiner Leistung erweitert werden (mehr Bandbreite, Priorisierung von Verkehr, physikalische und/oder logische Restrukturierung, andere aktive Komponenten, etc.).

Beim IP-Netzwerk kann es sich um ein lokales Datennetz (LAN) und/oder ein Weitverkehrsnetz (WAN) handeln. Konsequenterweise wird auch VoIP über WLAN transportiert (VoWLAN). Zusätzlich zu den, für drahtgebundene IP-Netzwerke üblichen Einflussgrößen kommt bei WLAN u.a. die Güte einer Funkzelle selbst, sowie das Verlassen bzw. Wechseln von Funkzellen als Störgröße hinzu.

VoIP, dass keine Dienstgüte garantieren kann, wird in zunehmendem Maße die traditionelle TDM-Telefonie als Sprachdienst ersetzen. Dies führt mit Blick auf den Benutzer zu Problemen, da einerseits der Sprachdienst als „mission critical" bezeichnet werden kann, die Benutzer aber gleichzeitig die hohe Qualität der TDM-Telefonie erwarten. Insbesondere bei Verwendung mobiler Endpunkte treten weitere Einflüsse auf, die zur Störung der VoIP-Qualität führen. Häufig führen die Kommunikationspartner (Benutzer) das Gespräch trotz schlechter oder bereits unterbrochener Verbindung noch einige Zeit weiter, ohne sich der Störung oder gar Unterbrechung bewusst zu sein. Zum Stand der Technik wird verwiesen auf die US 208/062887, WO 02/30042, US 2007/058546, oder US 2003/048812.

Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Weg anzugeben, mit dem einem Benutzer von VoIP in Echtzeit bzw. zeitnah eine Beurteilung der gerade durchgeführten VoIP Paketerzeugung und -Paketübertragung ermöglicht wird. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche gelöst.

Gemäß einem ersten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Beurteilung einer IP- Netzwerk-Paketerzeugung und -Übertragung bereit. Erfindungsgemäß geschieht dies durch endpunktseitiges Empfangen einer VoIP-Paketfolge über eine IP -Netzwerk-Verbindung; endpunktseitiges Bestimmen der Qualität (QRX) der empfangenen Paketfolge (RX); Zuführen der bestimmten Qualitätsinformation (QRX) einer Qualitätsindikation; und endpunktseitige Indikation der Qualitätsinformation.

Vorzugsweise weist das Verfahren den weiteren Schritt des endpunktseitigen Bestimmens der Qualität (QTX) der vom Endpunkt in seiner Funktion als Sender gesendeten Paketfolge (TX) auf, wobei die der Qualitätsindikation zugeführte Qualitätsinformation aus der Qualität (QRX) der empfangenen Paketfolge (RX), der Qualität (QTX) der vom Endpunkt ins seiner Funktion als Sender gesendeten Paketfolge (TX), oder einer Kombination von Beidem bestehen kann. Im Fall eines Endpunktes A handelt es sich um die Qualitätsinformationen QRXA und QTXA.

Die Bestimmung der Qualität erfolgt vorzugsweise kontinuierlich oder zyklisch während der Übertragung einer VoIP-Paketfolge und/oder am Ende der Übertragung einer VoIP-Paketfolge.

Das Erzeugen von Qualitätsinformationen für ungestörte Sequenzen innerhalb einer VoIP- Paketfolge oder vollständig ungestörter Übertragungen von VoIP-Paketfolgen wird vorzugsweise reduziert oder vollständig unterdrückt. Die erzeugten Qualitätsinformationen bestehen vorzugsweise in gut/schlecht- Aussagen oder in einer, die graduelle Abweichung der Qualität von Normal- bzw. Sollzustand ausdrückenden Aussage. Die Qualitätsinformationen können sich auf das gesamte VoIP-Gespräch beziehen, oder nur auf Teile davon. Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform übermittelt jeder Endpunkt (A, B) die in seiner Funktion als Sender (A, B) ermittelte Sendequalität einer VoIP-Paketfolge (QTXA, QTXB) dem jeweils anderen Endpunkt. Alternativ aber auch ergänzend übermittelt ferner jeder Endpunkt (A, B) die in seiner Funktion als Empfänger (A, B) ermittelte Empfangsqualität einer VoIP-Paketfolge (QRXA, QRXB) dem jeweils anderen Endpunkt. Es ist weiter bevorzugt, dass ein Endpunkt (A, B) der VoIP-Paketerzeugung und -Paketverbindung die Differenz aus der Qualitätsinformation, die in der Funktion als Empfänger bestimmt wird, und der Qualitätsinformation, die vom jeweils anderen Endpunkt in dessen Funktion als Sender übertragen wird, bildet. Die so gebildete Differenz zweier Qualitätsinformationen repräsentiert die Qualität der IP-Netzwerk-Paketverbindung (QRXA-QTXB = Qualität der IP -Netzwerk- Paketverbindung in Rückrichtung bzw. QRXB-QTXA = Qualität der IP-Netzwerk- Paketverbindung in Hinrichtung). Alternativ oder aber auch zusätzlich bildet ein Endpunkt (A, B) die Differenz QTXA-QRXB bzw. QTXB-QRXA aus der Qualitätsinformation, die in seiner Funktion als Sender bestimmt wird, und der Qualitätsinformation, die vom jeweils anderen Endpunkt in dessen Funktion als Empfänger übertragen wird.

Die Qualitätsindikation erfolgt vorzugsweise in Form eines optischen und/oder akustischen Indikators. Dabei kann im Falle einer optischen Anzeige der zurückliegende Verlauf der Qualitätsinformation aufsummiert angezeigt werden.

Erfmdungsgemäß wird beispielsweise als Qualitätsinformation der Abstand und die Varianz des Abstandes einzelner VoIP-Pakete oder eine „höherwertige" Information, welche die konkrete Ursache der eingeschränkten Qualität ausdrückt (z.B.: „Konfiguration der SampleRate des Senders fehlerhaft" oder „Auslastung des IP -Netzwerkes / Pufferung von Paketen", o.a.) ausgewertet.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Vorrichtung zur Beurteilung einer VoIP- Paketerzeugung und -Paketübertragung bereitgestellt. Diese weist auf: einen endpunktseitigen Empfänger zum Empfangen einer VoIP-Paketfolge (RX) über eine IP -Netzwerk- Verbindung; eine endpunktseitige Einrichtung zum Bestimmen der Qualität (QRX) der empfangenen VoIP- Paketfolge (RX); eine Einrichtung zum Zuführen der bestimmten Qualitätsinformation zu einer Qualitätsindikation; und eine endpunktseitige Indikationseinrichtung zur Indikation der Qualitätsinformation (QRX). Schließlich wird gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt ein VoIP-Paketerzeugungs- und -Paketübertragungssystem mit einem ersten Endpunkt (A) mit einem Sender und einem Empfänger und einem zweiten Endpunkt (B) mit einem Sender und einem Empfanger bereitgestellt. Mindestens einer der beiden Empfänger (A, B) weist eine Einrichtung zum Bestimmen der Empfänger-Qualität (QRX, z.B. QRXA für Endpunkt A) der empfangenen VoIP- Paketfolge (RX, z.B. RXA am Endpunkt A) vom jeweils anderen Endpunkt auf. Der jeweils andere Endpunkt weist eine Einrichtung zum senderseitigen Bestimmen der Sende-Qualität (QTX, z.B. QTXB für Endpunkt B) dieser gesendeten VoIP-Paketfolge (TX, z.B. TXB am Endpunkt B) und zum Übertragen der Sende-Qualitätsinformation (QTX, z.B. QTXB für Endpunkt B) zum Empfängerendpunkt (z.B. Endpunkt A) auf. Ferner weist der Empfängerendpunkt (z.B. Endpunkt A) eine Einrichtung zum Zuführen der bestimmten Qualitätsinformation zu einer Qualitätsindikation auf, wobei die Qualitätsinformation aus der Empfänger-Qualität (z.B. QRXA am Endpunkt A), der Sende-Qualität (z.B. QTXB am Endpunkt B) oder aus der Differenz von beiden besteht, und eine Indikationseinrichtung zur Indikation der Qualitätsinformation.

So weist (i) der Empfängerendpunkt eine Einrichtung zur Bildung der Differenz beider Qualitätsinformationen (QRXA-QTXB bzw. QRXB-QTXA) und zum Zuführen der bestimmten Qualitätsinformation zu einer Qualitätsindikation auf, wobei die Qualitätsinformation aus der Differenz von Empfänger-Qualität und der Sende-Qualität des jeweils anderen Endpunktes ermittelt wird; und/oder (ii) der Senderendpunkt eine Einrichtung zur Bildung der Differenz beider Qualitätsinformationen (QTXA-QRXB bzw. QTXB-QRXA) und zum Zuführen der bestimmten Qualitätsinformation zu einer Qualitätsindikation auf, wobei die Qualitätsinformation aus der Differenz von Sende-Qualität und der Empfänger-Qualität des jeweils anderen Endpunktes ermittelt wird.

Der technische Vorteil der Erfindung liegt in der Indikation einer Dienst- bzw. Applikations- bezogenen Qualitätsinformation für VoIP, die es ermöglicht, am sendenden Endpunkt (z.B. Endpunkt B; das entspricht der Rückrichtung) u.a. die Empfangsqualität des gesendeten VoIP- Gespräches auf Seiten des Empfängers (z.B. QRXA) darzustellen. Weiterhin wird als Vorteil angesehen, dass durch den Austausch von Qualitätsinformationen zwischen Sender und Empfänger an beiden Endpunkten die Berechnung und Indikation einer Qualitätsdifferenz, die somit der Qualität der Übertragungsstrecke (IP -Netzwerk) entspricht, möglich ist. Darüber hinaus ist es für bestimmte Arten von Endpunkten vorteilhaft, die Qualitätsinformation alternativ durch eine akustische „in band" Indikation zu realisieren.

Die Erfindung wird nun anhand der beigefugten Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausfuhrungsform des Erfindung;

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 3 Beispiel 1 für eine bevorzugte Ausführungsform nach Fig. 2; Fig. 4 Beispiel 2 für eine bevorzugte Ausführungsform nach Fig. 2; und

Fig. 5 ein Beispiel einer erfindungsgemäßen optischen Qualitätsanzeige an einem Endpunkt.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In dieser Ausführungsform erfolgt in dem Endpunkt A oder in dem Endpunkt B oder beiden Endpunkten eine Überwachung der Erzeugung der Vo IP -Paketfolgen und der IP -Netzwerk- Verbindung. Insbesondere zeigt Fig. 1 zwei Endpunkte A und B, die miteinander in Kommunikation stehen. Für einen VoIP-CaIl in Rückrichtung, also von Endpunkt B zu Endpunkt A, ist Endpunkt B als Sender B anzusehen, während Endpunkt A der Empfänger A ist.

Im Endpunkt A erfolgt zunächst eine Bestimmung der vom Empfänger A empfangenen Qualität QRXA (Rückrichtung, von Endpunkt B gesendet = TXB) des Dienstes VoIP, also der über die IP-Netzwerk-Verbindung empfangenen VoIP -Paketfolge. Vorzugsweise wird im Endpunkt A zusätzlich auch die Qualität der vom eigenen Sender A gesendeten (Sprach-) Paketfolge QTXA (Sender A = TXA, Hinrichtung) bestimmt. Das Ergebnis der Qualitätsbestimmung A am Endpunkt A wird dann am Endpunkt A einer Qualitätsindikation zugeführt. Abschließend wird dem Benutzer am Endpunkt A alternativ die Qualitätsinformation QRXA, QTXA bzw. beide gleichzeitig angezeigt. Dies erfolgt beispielsweise optisch und/oder akustisch.

In Hinrichtung fungiert Endpunkt A als Sender A, dessen von Endpunkt B empfangene Qualität QRXB am Endpunkt B beurteilt wird. Vorzugsweise wird dort auch die Qualität der eigenen, vom Endpunkt B gesendeten VoIP -Paketfolge QTXB bestimmt. Endpunkt B kann für den Benutzer am Endpunkt B somit alternativ die Qualitätsinformationen QRXB, QTXB bzw. beide gleichzeitig einer optischen und/oder akustischen Indikation zuführen. Der Begriff „Endpunkt" gilt dabei als Sammelbegriff für drahtgebundene oder drahtlose (mobile) VoIP-Geräte bzw. VoIP -Applikationen, die einem Benutzer oder einer Benutzergruppe zugeordnet sind. Dabei kann es sich um IP -Telefone, DSL-Boxen, Integrated Access Devices (IADs) (Triple Play, Quadrupel Play), Media Gateways, Session Border Controller und ähnliche Geräte handeln. Weiterhin ist im Interesse der Einfachheit der Darstellung in Fig. 1 eine bidirektionale VoIP-Kommunikation gewählt. Grundsätzlich gilt das Gesagte jedoch auch für eine Kommunikation, an der mehr als zwei Endpunkte teilnehmen, wie z.B. eine VoIP- Telefonkonferenz oder allgemein eine Point-to-Multipoint Verbindung. Weiterhin ist das Verfahren auch für andere Übertragungsverfahren (z.B. Mobiltelefonie) oder Medien (z.B. Video) anwendbar.

Sowohl die Bestimmung, als auch die Indikation der Qualitätsinformation erfolgt vorzugsweise kontinuierlich bzw. zyklisch während des VoIP-Gespräches (einer VoIP-Paketfolge) und/oder am Ende eines VoIP-Gespräches (einer VoIP-Paketfolge). Weiterhin kann - zum Zwecke der Reduzierung der Information auf das Wesentliche - optional die Erzeugung und Indikation von Qualitätsinformationen für ungestörte Sequenzen eines VoIP-Gespräches oder für komplett ungestörte VoIP-Gespräche reduziert oder gänzlich unterdrückt werden. In diesem Fall der Reduzierung auf schlechte Qualität würde die Indikation / Anzeige der Qualität den Charakter einer Qualitätswarnung haben.

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.

In dieser bevorzugten Ausführungsform tauschen die an einer VoIP-Kommunikation beteiligten Endpunkte A und B die Ergebnisse ihrer jeweiligen Qualitätsbestimmung A (QTXA, QRXA) bzw. B (QTXB, QRXB) untereinander aus. Dabei kann der Austausch der Qualitätsinformation kontinuierlich bzw. zyklisch während des VoIP-Gespräches und/oder am Ende eines VoIP- Gespräches erfolgen.

Die Art der zwischen beiden Endpunkten A und B ausgetauschten Qualitätsinformation kann entweder den Charakter einer reinen gut/schlecht-Aussage besitzen, oder aber die graduelle Abweichung der ermittelten, wirklichen Qualität vom Normal- bzw. Sollzustand der Qualität ausdrücken. Sowohl die gut/schlecht-Aussage, als auch die graduelle Qualitätsinformation kann sich auf ein komplettes VoIP-Gespräch beziehen, oder aber nur auf die von schlechter Qualität betroffenen Sequenzen eines VoIP-Gespräches.

In der in Fig, 2 gezeigten bevorzugten Ausführungsform verfügen die an einer bilateralen VoIP- Kommunikation beteiligten Endpunkte nach dem gegenseitigem Austausch der Qualitätsinformationen somit über insgesamt vier verschiedene Qualitätsinformationen (QTXA, QRXA, QTXB, QRXB) -jeweils zwei durch die Qualitätsbestimmung des eigenen Endpunktes erzeugte Qualitätsinformationen und zwei, durch die Qualitätsbestimmung der Gegenseite erzeugte und von dieser empfangene Qualitätsinformationen. Damit sind die Endpunkte (z.B. Endpunkt A) in der Lage, die auf der Gegenseite (Endpunkt B) empfangene Qualität (QRXB) anzuzeigen oder aus der Differenz zweier Qualitätsinformationen eine neue Qualitätsinformation (z.B. QRXB-QTXA, das entspricht - bezogen auf die Hinrichtung - der Differenz aus empfangener und gesendeter Qualität und damit dem Beitrag des IP-Netzwerkes zur Qualitätsveränderang bei Betrachtung der Übertragung von Endpunkt A zu Endpunkt B) zu bestimmen und einer Indikation zuzuführen. Desgleichen kann der selbe Endpunkt (z.B. Endpunkt A) auf Grund des Vorliegens aller vier Qualitätsinformationen natürlich auch für die Rückrichtung die Differenz der Qualitätsinformationen (z.B. QRXA-QTXB) bilden und anzeigen. Die für Endpunkt A gemachten Aussagen gelten sinngemäß auch für den Endpunkt B.

Die beiden folgenden Figuren erläutern, in welche Richtung die Qualitätsinformation übertragen werden und welcher der beiden, an einer bilateralen Kommunikation beteiligten Endpunkte die Differenzbildung vornehmen kann.

Fig. 3 konkretisiert die Darstellung aus Fig. 2 an Hand Beispiel 1. Beispiel 1 erläutert die Bestimmung und Indikation der Qualitätsinformation an Hand der Rückrichtung (Endpunkt B sendet und Endpunkt A empfängt) des VoIP-Gesprächs. Die Konkretisierung bezieht sich im Wesentlichen auf die Übertragung der Qualitätsinformation und die daraus resultierende Möglichkeit der Differenzbildung. Alle Ausführungen in Beispiel 1 zur Rückrichtung gelten dabei sinngemäß auch für die Hinrichtung.

Der sendende Endpunkt B bestimmt die Sendequalität QTXB der durch ihn gesendeten VoIP- Paketfolge TXB, der empfangende Endpunkt bestimmt die Empfangsqualität QRXA der von ihm empfangenen VoP-Paketfolge RXA, welche der von Endpunkt B gesendeten VoIP- Paketfolge TXB entspricht. Der empfangende Endpunkt A überträgt die Information zur Empfangsqualität (QRXA) der durch ihn empfangenen VoIP-Paketfolge (RXA) an den sendenden Endpunkt B. Damit ist Endpunkt B in der Lage, zusätzlich auch die Differenz zweier Qualitätsinformationen zu bilden - in diesem Falle aus der an Endpunkt A empfangenen Qualität (QRXA) und der von Endpunkt B gesendeten Qualität (QTXB). Das Ergebnis der Differenzbildung (QRXA - QTXB) entspricht der Qualität der Übertragung der VoIP-Paketfolge in Rückrichtung. Damit stehen dem Endpunkt B drei verschiedene, teils auf der Gegenseite (QRXA) ermittelte Qualitätsinformationen (QRXA, QTXB, QRXA-QTXB) zur Verfügung, welche alternativ oder in beliebiger Kombination der Indikation der Qualität am Endpunkt B zugeführt werden können. Endpunkt A steht lediglich die Qualitätsinformation (QRXA) der durch ihn empfangenen VoIP-Paketfolge (RXA) für die Indikation der Qualität an Endpunkt B zur Verfügung.

Stellt man sich das in Beispiel 1 für die Rückrichtung geschilderte Verfahren in gleicher Weise für die Hinrichtung vor, so verfügen beide Endpunkte A und B jeweils über vier Qualitätsinformationen, welche alternativ oder in beliebiger Kombination der Indikation zugeführt werden können.

Fig. 4 konkretisiert die Darstellung aus Fig. 2 an Hand eines weiteren Beispiels 2. Beispiel 2 erläutert ebenso wie Beispiel 1 die Bestimmung und Indikation der Qualitätsinformation an Hand der Rückrichtung (Endpunkt B sendet und Endpunkt A empfängt) des VoIP-Gesprächs. Die Konkretisierung bezieht sich im Wesentlichen auf die Übertragung der Qualitätsinformation und die daraus resultierende Möglichkeit der Differenzbildung - die sich in Bezug auf die Richtung der Übertragung der Qualitätsinformation und des Endpunktes, welcher die Differenzbildung vornimmt, von Beispiel 1 unterscheidet. Alle Ausführungen in Beispiel 2 zur Rückrichtung gelten sinngemäß auch für die Hinrichtung.

Im Unterschied zu Beispiel 1 nimmt in Beispiel 2 der sendende Endpunkt B die Übertragung der Qualitätsinformation (QTXB) an den empfangenden Endpunkt A vor. Damit ist der empfangende Endpunkt A in der Lage, eine Differenzbildung zweier Qualitätsinformationen (QRXA und QTXB) durchzuführen. In Beispiel 2 stehen Endpunkt A drei, teils auf der Gegenseite erzeugte Qualitätsinformationen (QRXA, QTXB, QRXA-QTXB) zur Verfügung, welche alternativ oder in beliebiger Kombination der Indikation der Qualität am Endpunkt A zugeführt werden können. Endpunkt B steht lediglich die Qualitätsinformation (QTXB) der durch ihn gesendeten VoIP-Paketfolge (TXA) für die Indikation der Qualität zur Verfügung. Stellt man sich das in Beispiel 2 für die Rückrichtung geschilderte Verfahren in gleicher Weise für die Hinrichtung vor, so verfugen beide Endpunkte A und B jeweils über vier Qualitätsinformationen, welche alternativ oder in beliebiger Kombination der Indikation zugeführt werden können.

Beide Varianten (Beispiel 1 = Fig. 3 und Beispiel 2 = Fig. 4) stellen zunächst Alternativen dar, jedoch besteht auch die Möglichkeit der Kombination beider Varianten in den Endpunkten.

Die Art der Indikation der Qualität kann erfindungsgemäß variieren. Im einfachsten Fall kann es sich um eine gut/schlecht Aussage handeln, jedoch sind auch komplexere Qualitätsindikationen wie beispielsweise in Form eines Balkens variabler Breite möglich. Dies ist beispielsweise in Fig. 5 dargestellt. Ein solcher Balken-Indikator kann unterschiedliche Ausführungen haben und entweder eine aufbereitete, höherwertige Qualitätsinformation repräsentieren, oder direkt aus einem KPI (Key Performance Indicator) abgeleitet werden, wie beispielsweise dem Abstand der Vo IP -Pakete (Interarrival Time) bzw. deren Varianz. Im letzteren Fall würde ein z.B. in der Mitte des Indikators befindlicher Balken auf den Normalzustand des Paketabstandes (z.B. 20 ms) normiert sein. Bei guter Qualität (oberer Teil von Fig. 5) ist somit nur der mittlere Balken zu sehen. Abweichungen bzw. negative oder positive Varianzen des Abstandes der VoIP-Pakete (Jitter) in Bezug auf den Normalzustand würden sich in entsprechenden zusätzlichen Balken zu beiden Seiten des mittleren Balkens ausdrücken. Alternativ kann der, den Normalzustand symbolisierende Balken auch außerhalb der Mitte liegen, da auch die negativen und positiven Abweichungen des Paketabstandes (Jitter) nicht notwendigerweise symmetrisch zum Normalzustand auftreten. Grundsätzlich sind bei einer anderen Form der Sprachübertragung als VoIP (z.B. bei Mobiltelefonen), bei anderen Medien als Sprache (z.B. Video) oder bei anderen Protokollen als IP auch andere KPI möglich.

Sofern sich die Ursache eines VoIP-Qualitätsproblems lokalisieren lässt (IP -Netzwerk bzw. VoIP-System), wird vorzugsweise auch diese Information zur Anzeige gebracht. Ist es darüber hinaus möglich, den Charakter eines VoIP-Qualitätsproblems zu bestimmen (Implementierungsproblem, Konfigurationsproblem, Performanceproblem), so kann die Anzeige auch dies berücksichtigen. Lässt sich die Störung lokalisieren oder der Charakter der Störung bestimmen, so erfolgt vorzugsweise eine Anzeige als eindeutiges Symbol (Endpunkt, Netzwerk) und/oder im Klartext. Die Lokalisierung von VoIP-Qualitätsproblemen kann z.B. durch die Interpretation (z.B. durch Mustererkennung und Ableiten einer entsprechenden Information) der gemessenen Parameter selbst, welche letztlich die Qualitätsinformation bilden, erfolgen.

Weiterhin ist die Lokalisierung von VoIP-Qualitätsproblemen auch dadurch möglich, dass die Qualitätsbestimmung an zwei Punkten, bereits auf der Sendeseite (QTX), also am Beginn der Übertragungsstrecke (z.B. IP-Netzwerk) und auf der Empfangsseite (QRX), also am Ende der Übertragungsstrecke erfolgt. Die Lokalisierung ist somit folgendermaßen möglich: - Die Qualität der Sendeseite (QTX) stellt per se bereits eine Lokalisierung für den Sender als Ursache für schlechte Qualität dar

- Die Differenz (QRX-QTX) aus der Qualität einer VoIP-Paketfolge auf der Empfangsseite (QRX) und der Qualität der gleichen VoIP-Paketfolge auf der Sendeseite (QTX) entspricht der Lokalisierung für die Übertragungsstrecke (z.B. IP-Netzwerk) als Ursache für die schlechte Qualität.

Während sich die bisherigen Ausführungen zur Übertragungsstrecke immer auf die gesamte Übertragungsstrecke (z.B. der gesamte Abschnitt eines lokalen Netzwerkes LAN zwischen zwei IP -Telefonen) bezogen, können bei Verwendung entsprechender Einrichtungen für die Qualitätsbestimmung natürlich auch Teilabschnitte einer Übertragungsstrecke (im Falle des LAN z.B. Uplink, Backbone, Downlink) auf ihre Qualität hin untersucht werden.

Grundsätzlich können erfindungsgemäß alle vorgenannten Varianten einer Qualitätsindikation kombiniert werden. Entsprechend Art und Typ des betreffenden Endpunktes und der anzuzeigenden optischen Qualitätsinformation erfolgt die Anzeige als ja/nein-Information (beispielsweise über eine oder mehrere LEDs = Light Emitting Diode) und/oder in komplexerer Form über ein Display (maximale Flexibilität in Bezug auf die Form der Darstellung - Balken und/oder Symbole und/oder Klartext, etc.).

Ergänzend zu einer rein kontinuierlichen oder zyklischen optischen Indikation der VoIP-Qualität in Echtzeit während eines VoIP-Gespräches am Endpunkt ist eine Anzeige mit Verzögerung bzw. „Nachzieh Effekt" (Hysterese) möglich. Das ist bei Endpunkten sinnvoll, bei denen man nicht gleichzeitig telefonieren und einen optischen Indikator betrachten kann (z.B. Mobil telefon am Ohr eines Benutzers). Alternativ zu einer (zeitlichen) Hysterese ist eine kumulative optische Indikation möglich, welche eine summarische Information („Gedächtnis") über den bisherigen Verlauf der Qualitätsinformation eines VoIP-Gespräches bereitstellt.

Alternativ zum bevorzugten Lösungsansatz der Anzeige der empfangenen Qualität (QRX; QRXA für Endpunkt A) kann ein Endpunkt (Endpunkt A) auch die eigene, gesendete Qualität

(QTXA) anzeigen. Das ist besonders dann von Interesse, wenn es sich bei dem Endpunkt um ein

Gerät handelt, welches nicht dediziert dem Dienst VoIP zur Verfügung steht, wie z.B. ein PC, auf dem ein VoIP Soft-Client, aber parallel dazu auch andere Applikationen gleichzeitig laufen können. Eine weitere Alternative zur Indikation der empfangenen oder der gesendeten Qualität besteht in der Indikation der Qualitätsdifferenz (siehe Beschreibung Fig. 3 bzw. 4).

Eine weitere Alternative besteht darin, die Qualität über einen Browser anzuzeigen. Diese Anzeige kann entweder im Gerät selbst erfolgen (z.B. IP-Phone mit Display und Browser), oder in einem separaten Gerät (z.B. PC).

Alternativ zur Indikation der VoIP-Qualität selbst kann die optische Indikation auch darauf beschränkt werden, nur die Abweichung der VoIP-Qualität vom Normalzustand darzustellen. Somit würde bei guter Qualität (Normalzustand, Sollzustand) keine Anzeige erfolgen - sondern erst wenn sich die Qualität verschlechtert, d.h. vom Normalzustand / Sollzustand abweicht.

Neben der optischen Indikation kann alternativ wie beschrieben auch eine akustische Indikation erfolgen. Diese ist immer dann sinnvoll, wenn entweder ein Endpunkt nicht über die Voraussetzungen für eine optische Indikation verfügt (z.B. Fehlen eines Displays), oder die Benutzung eines Endpunktes (z.B. Mobiltelefon am Ohr des Benutzers) das zur eigentlichen Kommunikation zeitgleiche Betrachten eines optischen Indikators nicht zulässt.

Die akustische Indikation kann entweder „in band", d.h. über den zur Kommunikation benutzten Wiedergabekanal (Hörer, Lautsprecher) erfolgen, oder über einen separaten Tongeber. Im Falle der akustischen „in band" Indikation wird erfindungsgemäß beispielsweise eine, die Qualität im Klartext beschreibende Ansage eingespielt. Alternativ wird bei der akustischen „in band" Indikation oder bei Verwendung eines separaten Tongebers ein Tonsignal benutzt, welches sich entsprechend der zu indizierenden Qualität graduell variieren lässt (z.B. Länge eines intermittierenden Tones, Tonhöhe, etc.).

Das Verfahren zur Indikation einer VoIP-Qualitätsinformation an VoIP-Endpunkten ist am Beispiel der Übertragung über reine IP -Netzwerken beschrieben worden. Darüber hinaus kann das beschriebene Verfahren auch dann angewendet werden, wenn das IP-Protokoll über ein anderes Netzwerk übertragen (getunnelt) wird oder die VoIP -Pakete ein anderes Transportprotokoll als IP verwenden. Insbesondere bei Mobiltelefonen, die im Vergleich zu drahtgebundenen Netzwerken über einen unsicheren Übertragungskanal verfügen, kann eine optische und/oder akustische Indikation auch ohne Verwendung von VoIP von Bedeutung sein. Außer für das Medium Sprache kann das erfindungsgemäße Verfahren auch für andere Medien, wie z.B. Video angewendet werden.

Legende

TX = Transmit (gesendete VolP-Paketfolge)

TXA = am Endpunkt A gesendete VolP-Pakeifolge

TXB = am Endpunkt B gesendete VoiP-Paketfolge

QTX = Qualiiatsmformaiion für eine gesendete VolP-Paketfoige

QTXA = am Endpunkt A ermittelte Qualiiatsinformation für die von Endpunkt A gesendete VolP-Paketfolge

QTXB = am Endpunkt B ermittelte Qualitatsinformation für die von Endpunkt B gesendete VolP-Pakeffolge

RX = Recβrvβ (empfangene VolP-Paketfolge)

RXA = am Endpunkt A empfangene VolP-Pakeifolge

RXB = am Endpunkt B empfangene VolP-Paketfolge

QRX = Qualitatsinformation für eine empfangene VolP-Paketfolge

QRXA = am Endpunkt A ermittelte Qualiiatsinformation für die von Endpunkt A empfangene VolP-Pakeifolge

QRXB = am Endpunkt B ermittelte Qualiiäismformation für die von Endpunkt B empfangene VolP-Paketfolge