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Title:
MACHINE AND METHOD FOR COATING WORKPIECES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/129478
Kind Code:
A1
Abstract:
A program-controlled machine (1) for coating workpieces (6), in particular wood-based material boards, comprises a machine table (2), on which the workpiece (6) can be releasably fixed by means of fixing means and a carriage (5), which can be displaced along the machine table (2), wherein an application unit (8) for adhesive and/or a heater (9) for activating an adhesive provided on an edge strip (21) is provided on the carriage. A feed device with a pressing element (9) for pressing and fixing an edge strip (21) on a surface of the workpiece (6) and one or more processing units for removing an overhang of the edge strip (21) on the workpiece (6) are also provided. The invention further relates to a method for coating workpieces (6) with an edge strip (21). A machine of this kind is easy to operate and can be loaded and unloaded both manually or by means of a device.

Inventors:
BUTZER BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/084148
Publication Date:
July 04, 2019
Filing Date:
December 10, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BUTZER BERND (DE)
International Classes:
B27D5/00
Domestic Patent References:
WO1997005993A11997-02-20
WO2004106063A12004-12-09
WO2004113036A12004-12-29
WO2012117375A22012-09-07
Foreign References:
JP2002210713A2002-07-30
DE3914461A11990-11-08
DE202006006244U12006-06-22
EP1780621A12007-05-02
DE102010019346A12011-11-10
JP2005041135A2005-02-17
EP2353815A12011-08-10
EP1464470B12006-10-18
DE102008029166B42010-08-12
DE3248497A11984-07-05
EP0728561A11996-08-28
DE3702154A11988-08-04
DE102011007517A12012-10-18
Attorney, Agent or Firm:
DANTZ, Jan et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Programmgesteuerte Maschine (1 ) zum Beschichten von Werkstücken (6), insbesondere von Holzwerkstoff platten, mit:

a) einem Maschinentisch (2), an dem das Werkstück (6) über Fixiermittel lösbar festlegbar ist;

b) einem entlang dem Maschinentisch (2) verfahrbaren programmge steuerten Schlitten (5);

dadurch gekennzeichnet, dass an dem Schlitten:

c) eine Auftragseinheit (8) für Klebemittel und/oder eine Heizeinrichtung (9) zum Aktivieren eines an einem Kantenband (21 ) vorgesehenen Klebemittels vorgesehen ist;

d) eine Zuführvorrichtung mit einem Andruckelement (9) zum Andrücken und Fixieren eines Kantenbandes (21 ) an einer Oberfläche des Werk stückes (6), und

e) mindestens eine Bearbeitungseinheit zum Entfernen eines Überstan des des Kantenbandes (21 ) an dem Werkstück (6), vorgesehen sind.

2. Maschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5) entlang einer Schiene (15) linear parallel zu der zu beschichtenden Oberfläche des Werkstückes (6) programmgesteuert verfahrbar ist.

3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass min destens ein Anschlag (19) zum Ausrichten des Werkstückes (6) auf dem Maschinentisch (2) vorgesehen ist, der beim oder nach dem Festlegen des Werkstückes (6) durch die Fixiermittel entfernbar ist.

4. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Schlitten (5) mindestens ein Fräswerkzeug (10) vorgesehen ist, das über mindestens einen Motor (1 1 ) horizontal und/oder vertikal programmgesteuert verfahrbar ist.

5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mehrfach magazin (20) mit einer Vielzahl von Kanten bändern (21 ) vorgesehen ist.

6. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Schlitten (5) ein Fräsmotor mit Werkzeug (7) zum Fügen der Werkstückschmalfläche angebracht ist.

7. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5) eine Ziehklingenbearbeitungseinheit (12) mit einer Flach- und/oder Profilziehklinge umfasst.

8. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5) eine Sägeeinheit zum Ablängen des Kan- tenüberstandes aufweist.

9. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Barcode-Scanner vorgesehen ist und der Programm aufruf für die Bearbeitung des Werkstückes (6) über den Barcode-Scanner erfolgen kann.

10. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine eine Bohreinheit zum Herstellen von Bohrun gen, insbesondere von Horizontalbohrungen aufweist.

11. Verfahren zum Beschichten von Werkstücken (6) mit den folgenden Schrit ten:

- Fixieren eines Werkstückes (6) an einem Maschinentisch (2);

- Zuführen eines Kantenbandes (21 ) zu einer Oberfläche des Werkstü ckes (6);

- Aufträgen von Klebemittel auf die Oberfläche des Werkstückes (6) oder das Kantenband (21 ) und/oder Heizen des Kantenbandes durch eine Auftrags- und/oder Heizeinrichtung (8, 9);

- Verfahren eines Schlittens (5) mit einer Zuführvorrichtung für das Kan tenband (21 ) und der Auftrags- und/oder Heizeinrichtung (8, 9) relativ zu dem Werkstück (6) und Aufbringen des Kantenbandes (21 ) auf die Oberfläche des Werkstückes (6) bei gleichzeitiger Entfernung eines Überstandes des bereits aufgebrachten Kantenbandes während der Bewegung des Schlittens (5).

12. Verfahren nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zwei Fräs werkzeuge (1 1 ) vorgesehen sind und bei einer Verfahrbewegung des Schlittens (5) gleichzeitig ein Entfernen eines Überstandes des Kantenban des (21 ) an einer Oberseite und eines Überstandes des Kantenbandes (21 ) an einer Unterseite des Werkstückes (6) erfolgt.

13. Verfahren nach Anspruch 1 1 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ziehklingenbearbeitungseinheit (12) mit mindestens zwei Ziehklingen vor gesehen ist und bei einer Verfahrbewegung des Schlittens (5) gleichzeitig beide Ziehklingen einen Überstand des Kantenbandes (21 ) an einer Ober- Seite und einen Überstandes des Kantenbandes (21 ) an einer Unterseite des Werkstückes (6) entfernen.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Beschichtung und Bearbeitung des Kantenbandes (21 ) das Werkstück (6) gedreht und an einer zweiten Oberfläche mit einem Kanten band (21 ) beschichtet wird.

Description:
Maschine und Verfahren zum Beschichten von Werkstücken

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zum Beschichten von Werk stücken, insbesondere von Holzwerkstoffplatten, mit einem Maschinentisch, an dem das Werkstück über Fixiermittel lösbar festlegbar ist, und einem entlang dem Maschinentisch verfahrbaren Schlitten, sowie ein Verfahren zum Be schichten von Werkstücken.

Die EP 1 464 470 B1 offenbart eine Kantenanleimmaschine, bei der Platten über eine Fördereinrichtung bewegt werden, um diese mit einem Streifen zu beschichten und zu bearbeiten. Dabei wird über optische Erkennungsmittel ei ne Fräseinheit gesteuert, um einen Überstand des Kantenstreifens zu entfer nen.

Solche linear angeordneten Maschinen, wie sie auch in der DE 10 2008 029 1 66 B4 oder in der DE3248497A1 gezeigt sind, haben gemein dass das Werk stück während und zur Bearbeitung über eine Transportkette linear mit einem definierten Vorschub bewegt wird. Dieses Verfahren wird daher auch als Durchlaufverfahren bezeichnet. Da die einzelnen hierfür erforderlichen Bearbei tungsstationen hintereinander angeordnet sind, ist es notwendig einzelne Be arbeitungseinheiten bedingt durch den Vorschub des Werkstücks dem Werk stück nachzuführen. Bearbeitungsstationen die nachgeführt werden müssen, werden oft in doppelter Ausführung auf die Maschine angebracht, um die Län ge der Maschine zu begrenzen. Dadurch erreichen diese Maschinen eine gro ße Maschinenlängen, die wiederum die Werkstück-Zuführung als auch die Rückführung der Werkstücke zur weiteren Beschichtung aufwendig und perso nalintensiv gestaltet. Der Kostenaufwand für eine solche Produktionslinie ist vergleichsweise hoch, so dass sie gerade bei geringen Stückzahlen oft nicht wirtschaftlich sind und sich kleinere Firmen entsprechende Produktionsanlagen auch nicht leisten können.

In EP 0 728 561 A1 ist eine Maschine beschrieben, bei der die Werkstücke im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen Durchlaufverfahren während der Be arbeitung fixiert sind, also eine Stationärbearbeitung stattfindet. Über einen Werkzeugträger werden die bei der Durchlaufmaschine hintereinander ange ordneten Bearbeitungseinheiten, einzeln und in zeitlicher Folge nacheinander an der Werkstückfläche vorbeigeführt. Zunächst erfolgt ein Klebstoffauftrag über eine Klebstoffauftragseinheit für ein vorbestimmtes Kantenband, dann können aus einem Werkzeugspeicher nacheinander, eine Kappsäge, ein Bün- digfräsaggreagt, eine Profilziehklinge und eine Flachziehklinge als auch eine Poliereinheit herausgenommen werden. Die DE 37 02 154 A1 und DE 10 201 1 007 517 A1 werden weitere Ausführungen für eine Stationärbearbeitung be schrieben, die mit der EP 0 728 561 A1 gemein haben, dass eine zeitliche auf einander folgender Einsatz der Bearbeitungseinheiten stattfindet und damit ein zeitliche hohe Bearbeitungsdauer für die Anbringung und die Bearbeitung eines Kantenbandes entsteht.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Maschine und ein Ver fahren zum Beschichten von Werkstücken zu schaffen, die kompakt ausgebil det ist und ein einfaches, schnelles Beschichten von Werkstücken ohne manu elle Rüst- und Einstellungsarbeiten bei der Bearbeitung von unterschiedlichen Kantenbändern ermöglicht. Eine solche Maschine soll von einer Stelle aus ent weder manuell oder in einer erweiterten Ausführung automatisch über ein Vor richtung bedienbar sein in dem die Werkstückzufuhr und Entnahme manuell oder über eine Vorrichtung vorgenommen wird.

Diese Aufgabe wird mit einer Maschine mit den Merkmalend es Anspruches 1 sowie einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Maschine umfasst einen entlang eines Maschinenti sches verfahrbaren Schlitten, der eine Auftragseinheit für Klebemittel und/oder eine Heizeinrichtung zum Aktivieren eines an einem Kantenband vorgesehenen Klebemittels aufweist, sowie eine Zuführvorrichtung mit einem Andruckelement zum Andrücken und Fixieren eines Kantenbandes an einer Oberfläche, insbe sondere einer Schmalfläche, eines auf dem Maschinentisch abgelegten Werk stückes, und mindestens eine Bearbeitungseinheit zum Entfernen eines Über standes des Kantenbandes an dem Werkstück. Durch Verfahren des Schlittens können dann nacheinander und zeitgleich die verschiedenen Bearbeitungs schritte zur Beschichtung des Werkstückes an einer Oberfläche mit einem Kan tenband durchgeführt werden. Gerade kleinere Unternehmen können somit ei ne Maschine erwerben, die zur Durchführung aller notwendigen Schritte zum Aufbringen eines Kantenbandes an einem Werkstück erforderlich sind. Dies ermöglicht eine kompakte Bauweise der Maschine, und zudem wird die Anzahl der Komponenten reduziert, da mit einem einzigen Schlitten die verschiedenen Aggregate für den Beschichtungsvorgang eingesetzt werden. Die einzelnen Schritte, wie Klebstoffauftrag, Fräsen, Polieren etc. können zumindest teilweise zeitgleich während der Verfahrbewegung des Schlittens erfolgen, so dass eine sehr schnelle Bearbeitung möglich ist.

Vorzugsweise ist der Schlitten entlang einer Schiene linear parallel zu einer zu beschichtenden Oberfläche verfahrbar. Die Führung des Schlittens kann dabei an ein oder mehreren Schienen erfolgen, wobei die Schienen zur Führung des Schlittens vorzugsweise auf einer Seite des Werkstückes angeordnet sind, so dass die gegenüberliegende Seite für die Beschickung des Maschinentisches oder andere Bearbeitungsvorgänge genutzt werden kann.

Vorzugsweise ist mindestens ein Anschlag zum Ausrichten des Werkstückes auf dem Maschinentisch vorgesehen, der beim oder nach dem Festlegen des Werkstückes durch die Fixiermittel insbesondere automatisch entfernbar ist. Dadurch kann das Werkstück auf dem Maschinentisch abgelegt und gegen den Anschlag verschoben werden, der beispielsweise im Bereich der zu beschich tenden Oberfläche angeordnet ist. Dabei können mehrere Anschläge winklig zueinander ausgerichtet sein, insbesondere rechtwinklig zur Anlage an Längs und Querseite. Das Werkstück kann dann in der Position an den Anschlägen fi xiert werden, wobei die Anschläge automatisch oder durch Betätigungsmittel entfernt werden, beispielsweise durch Verschwenken oder Verschieben, um dann an der zu beschichtenden Oberfläche das Kantenband aufbringen zu können. Die zuvor an dem mindestens einen Anschlag anliegende Oberfläche wird durch das Entfernen des Anschlages freigegeben. Optional kann zusätz lich vor der Bearbeitung die tatsächliche Werkstückdicke über einen mechani schen oder optischen Taster erfasst werden.

An dem Schlitten ist vorzugsweise mindestens ein Fräswerkzeug vorgesehen ist, das über mindestens einen Motor horizontal und/oder vertikal programmge steuert verfahrbar ist. Dadurch kann ein Überstand eines Kantenbandes bei un terschiedlich dicken Werkstücken erfolgen, die eine vertikales Verfahren des Fräswerkzeuges erfordern. Die Bewegung des Fräswerkzeuges in horizontale Richtung erfolgt dabei vorzugsweise senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schlittens, so dass auch Überstände an geneigt zur Vertikalen ausgerichteten Kantenbändern abgetrennt werden können.

An der Maschine ist vorzugsweise ein Mehrfach magazin mit einer Vielzahl von Kantenbändern vorgesehen, wobei eines dieser Kantenbänder der Zuführvor richtung zur Beschichtung zugeführt wird. Durch die Vorsehung eines Magazins kann dann schnell ein Wechsel des Kantenbandes vorgenommen werden, so dass die Beschichtung flexibel erfolgt.

An dem Schlitten ist vorzugsweise ein Fräsmotor mit Werkzeug zum Fügen der Oberfläche, insbesondere der Werkstückschmalfläche angebracht. Dieses Fü gen durch Abfräsen einer Oberfläche gewährleistet eine besonders ebene Oberfläche an dem Werkstück.

Der Schlitten kann optional zusätzlich mit einer Ziehklingenbearbeitungseinheit mit einer Flach- und/oder Profilziehklinge ausgestattet sein, so dass eine Kante des Kantenbandes abgetrennt wird, insbesondere zur Herstellung einer abge rundeten Kante.

Der Schlitten weist ergänzende vorzugsweise eine Sägeeinheit zum Ablängen des Kantenüberstandes, beispielsweise eine Kappsäge, auf.

Für eine einfache Handhabung kann die Maschine einen Barcode-Scanner o- der ein anderes Lesgerät aufweisen, und der Programmaufruf für die Bearbei tung des Werkstückes kann über die eingelesenen Daten erfolgen.

Die Bearbeitungseinheit an dem Schlitten umfasst vorzugsweise ein durch ein einen Motor angetriebenes Fräswerkzeug. Über das Fräswerkzeug kann dann ein Überstand des Kantenbandes entfernt werden. Zusätzlich kann die Bearbei tungseinheit in Bewegungsrichtung dahinter mindestens eine Ziehklinge auf weisen, mittels der die befräste Oberfläche des Kantenbandes egalisiert wird, beispielsweise wenn dieses aus einem dünnen Kunststoffmaterial besteht. Zu dem können auch weitere Bearbeitungseinheiten an dem Schlitten vorgesehen werden, insbesondere eine Fräseineinheit zum Fügen der Werkstückschmalflä che sowie eine Poliereinheit oder eine Sprüheinheit zum Aufbringen eines Trennmittels vor der Beschichtung mit dem Kantenband.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise plattenförmige Werkstücke beschichtet, insbesondere Holzwerkstoffplatten, wie Span- oder MDF-Platten. Auch eine Beschichtung von Kunststoffplatten oder Verbund werkstoffplatten ist möglich. Vorzugsweise werden die Schmalflächen solcher Platten mit einem Kantenband beschichtet.

Zunächst wird ein Werkstück an einem Maschinentisch fixiert, um dann ein Kantenband zu einer Oberfläche des Werkstückes zuzuführen, wobei gleichzei- tig ein Klebemittel auf die Oberfläche des Werkstückes oder des Kantenbandes aufgebracht wird und/oder ein Erhitzen des Kantenbandes an einer Heizeinrich tung erfolgt, insbesondere zum Verkleben oder Verschweißen des Kantenban des. Ein Schlitten mit der Zuführvorrichtung für das Kantenband und der Auf trags- und/oder Heizeinrichtung wird relativ zu dem Werkstück verfahren, um das Kantenband auf die Oberfläche des Werkstückes aufzubringen, wobei gleichzeitig ein Überstand des bereits aufgebrachten Kantenbandes während der Bewegung des Schlittens entfernt wird. Dadurch kann durch Verfahren des Schlittens in einem Schritt das Kantenband an einer Oberfläche fixiert und be arbeitet werden.

An dem Schlitten sind mindestens eine- vorzugsweise mehrere Bearbeitungs einheiten vorgesehen, wobei zeitgleich zu dem Aufbringen des Kantenbandes ein Überstand des bereits aufgebrachten Kantenbandes über die Bearbei tungseinheit entfernt wird. Die Vorschubbewegung des Schlittens kann somit für zahlreiche Bearbeitungsschritte verwendet werden, die zwar durch ver schiedene Bearbeitungsaggregate an dem Schlitten durchgeführt werden, aber zumindest teilweise gleichzeitig während der Verfahrbewegung des Schlittens ablaufen.

Für eine besonders effektive Bearbeitung des Werkstückes kann der Schlitten zur Bearbeitung in gegenläufige Richtung erfolgen, so dass eine Bearbeitung des Werkstückes sowohl bei einer Bewegung des Schlittens in eine erste Rich tung als auch bei einer Bewegung des Schlittens in eine gegenüberliegende zweite Richtung erfolgt.

Nach dem Beschichten und der Bearbeitung einer Oberfläche an einem Werk stück wird das Werkstück vorzugsweise gedreht und an einer zweiten Oberflä che mit einem Kantenband beschichtet. Beispielsweise kann eine Möbelplatte an zwei, drei oder vier Schmalseiten mit einem entsprechenden Kantenband beschichtet und bearbeitet werden.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen

Maschine zum Beschichten von Werkstücken;

Figur 2 eine Seitenansicht der Maschine der Figur 1 ; Figur 3 eine schematische Ansicht eines Werkstückes und Dar stellung des Ablaufs, bei der Entfernung eines Überstan des des Kantenbandes;

Figuren 4A und 4B zwei schematische Ansichten eines Werkstückes mit un terschiedlichen Schmalflächenneigungen Kantenbän dern, und

Figuren 5A und 5B zwei unterschiedliche Werkstückformen mit einem be schichteten Kantenband.

Eine Maschine 1 zum Beschichten von Werkstücken 6 umfasst einen Maschi nentisch 2, beispielsweise eine Stahlplatte, die auf einem Gestell 3 mit Pfosten 4 abgestützt ist. An dem Maschinentisch 2 kann zur Fixierung eines Werkstü ckes 6, insbesondere eines plattenförmigen Werkstückes 6, eine Saugeinrich tung vorgesehen sein, mittels der das Werkstück 6 durch Unterdrück fixiert wird. Alternativ können mechanische Haltemittel vorgesehen sein, die von oben das Werkstück 6 klemmend an dem Maschinentisch 2 fixieren.

An dem Maschinentisch 2 ist ein Schlitten 5 verfahrbar, wobei der Schlitten 5 an einer oder mehreren Schienen geführt ist, die auf einer Seite des Maschi nentisches 2 angeordnet sind. An dem Schlitten 5 sind eine Vielzahl von Ag gregaten zur Bearbeitung und Beschichtung des Werkstückes 6 vorgesehen. Zudem ist benachbart zu der Maschine 1 ein Mehrfachmagazin 20 für eine Vielzahl von Kantenbändern 21 vorgesehen, die beispielsweise auf Rollen auf gewickelt sind und über eine Zuführvorrichtung dem Werkstück 6 auf dem Ma schinentisch 2 zuführbar sind.

Für einen Beschichtungsvorgang eines Kantenbandes 21 wird ein Werkstück 6 auf den Maschinentisch 2 bis zu mindestens einem Anschlag 19 geschoben, wie dies in Figur 2 gezeigt ist. Anschließend wird das Werkstück 6 über die ei ne Saugvorrichtung oder mechanische Spannmittel fixiert, und der mindestens eine Anschlag 19 entfernt, indem er abgesenkt, verschwenkt oder auf andere Weise von der zu beschichtenden Kante des Werkstückes 6 weggenommen wird. Die Kante des Werkstückes 6 ist somit frei zugänglich, wobei es sich vor zugsweise um die Schmalkante an einem plattenförmigen Werkstück handelt. Für die Ausrichtung des Werkstückes 6 können die Anschläge 19 auch winkel förmig ausgerichtet sein. In einem ersten Schritt kann nun eine Auftragseinheit 8 für Klebemittel ein Kle bemittel auf das Kantenband 21 oder die zu beschichtende Oberfläche des Werkstückes 6 aufbringen. Alternativ oder zusätzlich kann über eine Heizein richtung ein Klebstoff aktiviert werden, der wahlweise an dem Kantenband 21 oder der Oberfläche des Werkstückes 6 vorgesehen ist, insbesondere kann ein Klebemittel aus Kunststoff aufgeschmolzen werden. Die Heizeinrichtung kann durch Wärmestrahlung oder durch einen Laser betrieben werden. Anschlie ßend kann das Kantenband 21 auf die Oberfläche des Werkstückes 6 aufge bracht werden, wobei ein Andruckmittel 9 das Kantenband auf die zu beschich tende Oberfläche drückt. Das Andruckmittel 9 kann ein oder mehrere Rollen umfassen, die das Kantenband 21 gegen die Oberfläche drücken. Die An druckmittel 9 sind dabei vorzugsweise auswechselbar an dem Schlitten 5 ge halten, sodass durch Auswechseln der Rollen unterschiedeliche Formen an Oberflächen beschichtet werden können, die beispielsweise geneigt oder ge rundet ausgebildet sind. Die Heizeinrichtung wäre, wenn vorhanden benachbart zu der Anpressvorrichtung 9 abgeordnet.

Vor der Auftragseinheit 8 ist eine Fügefräseinheit 7 vorgesehen, welche eine Oberfläche vor der Beschichtung fügt um eine einwandfreie Klebfuge zu erhal ten.

Das Kantenband 21 besitzt meist eine größere Breite als die Dicke des Werk stückes 6, so dass an einer Unterseite und einer Oberseite ein Überstand vor gesehen ist, der nachfolgend entfernt werden muss. Hierfür kann ein Fräswerk zeug 10 eingesetzt werden, das über einen Motor 1 1 angetrieben ist. Das Fräswerkzeug 10 ist über eine gesteuerten Kreuzsupport sowohl in der Höhe für die Positionierung bei unterschiedlichen Werkstückdicken als auch horizon tal zum Werkstück 6 hin verfahrbar, um unterschiedlich dicke Kantenbänder bearbeiten zu können. Je nach Material des Kantenbandes 21 kann eine Ent fernung eines Überstandes auch durch eine Ziehklinge 12 erfolgen, insbeson dere eine Flachziehklinge oder ein Profil-Ziehklingenaggregat welches das be- fräste Kantenprofil egalisiert. Die Ziehklinge 12 kann zudem dafür eingesetzt werden, Klebstoffreste aus einer Klebefuge zu entfernen durch eine keilförmig angeordnete Schneide und durch Bewegen der Schneide parallel zur Werk stückoberfläche. Es sind vorzugsweise zwei Ziehklingen 12 vorhanden, eine erste Flachziehklinge zum Entfernen der Klebstoffreste und eine zweite Profil ziehklinge, die einen dem Kantenband die gewünchte gerundete Form gibt. Die Ziehklingen 12 können zu dem Werkstück 6 hin vorgespannt sein, vorzugswei se durch eine Pneumatik.

An dem Schlitten 5 ist ferner eine Poliereinheit 13 vorgesehen, die rotierend angetriebene Textilscheiben aufweist und die Klebefuge reinigen und polieren kann, was gerade bei Kunststoffkantenbändern vorteilhaft ist.

An dem Schlitten 5 sind somit eine Vielzahl von Bearbeitungsaggregaten vor gesehen, wobei optional einige dieser Bearbeitungsaggregate weggelassen werden können, insbesondere ist bei Einsatz einer Auftragseinheit 8 für Klebe mittel eine Heizeinrichtung meist nicht mehr erforderlich, und umgekehrt ist bei Einsatz der Heizeinrichtung die Auftragseinheit 8 entbehrlich.

Der Schlitten 5 ist in horizontale Richtung über den Motor 14 linear verfahrbar, wobei gemäß Figur 2 erkennbar ist, dass der Schlitten 5 entlang von Schienen 15 linear geführt ist, die auf einer Seite des Maschinentisches 2 angeordnet sind.

Nachdem eine Oberfläche des Werkstückes 6 mit einem Kantenband 21 be schichtet und bearbeitet wurde, die Überstände entfernt wurden und optional Reinigungs- und Polierschritte erfolgt sind, kann das Werkstück 6 nun gedreht werden, beispielsweise um 90°, um eine zweite Schmalseite zu beschichten. Dieser Vorgang kann wiederholt werden, bis drei oder vier Oberflächen an dem Werkstück 6 beschichtet sind.

In Figur 3 ist das Entfernen eines Überstandes eines Kantenbandes an einer Schmalseite eines Werkstückes 6 schematisch dargestellt. Das Fräswerkzeug 10 kann bei einer Bewegung in eine erste horizontalen Richtung einen Über stand an der oberen Schmalseite des Werkstückes 6 entfernen, dann an der schmalen Stirnseite vertikal über den Motor 10 bewegt werden, um dann an schließend bei einer gegenläufigen Bewegung des Schlittens 5 die Unterseite zu bearbeiten und den Überstand des Kantenbandes an der unteren Schmal seite des Werkstückes 6 zu entfernen. In einem letzten Schritt wird dann die gegenüberliegende Stirnseite durch eine Aufwärtsbewegung des Fräswerkzeu ges 10 entfernt, so dass das Fräswerkzeug 10 eine umlaufende schlaufenför mige Bewegung ausführt. Entsprechende Bewegungen könnte optional auch durch andere Werkzeuge erfolgen, beispielsweise eine Ziehklinge 12, eine Po liereinheit 16, um die Oberfläche im Bereich des beschichteten Kantenbandes 21 zu bearbeiten. Die Bewegung kann auf Basis der gespeicherten Daten zu dem Werkstück 6 gesteuert werden. Alternativ können auch Sensoren vorge sehen werden, mittels denen die Kontur des Werkstückes 6 und des Kanten bandes 21 nachgefahren wird.

In einer erweiterten Ausführung kann mittels einer zusätzlich auf dem Schlitten angebrachten Bearbeitungseinheit, in der Funktion identisch mit Motor 1 1 und Werkzeug 10 statt einer umlaufenden Bewegung auch eine Bearbeitung immer nur in einer Richtung erfolgen, also beispielsweise von links nach rechts, wäh rend bei der gegenüberliegenden Bewegung von rechts nach links nur ein Rücksetzen des Schlittens 5 ohne Bearbeitung erfolgt. Dies reduziert die Bear beitungsdauer der Werkstücke und die Werkstücke können in einer schnelleren Folge gelöst und zum nächsten Beschichtungsvorgang gebracht werden.

Zusätzlich ist es möglich, einzelne Aggregate über einen Antrieb ebenfalls be wegbar auszugestalten, so dass diese relativ zu dem Schlitten 5 bewegt wer den können. Vorzugsweise wird jedoch der Schlitten 5 als Einheit bewegt, um eine entsprechende Bearbeitung an dem Werkstück 6 durchzuführen.

In den Figuren 4A und 4B sind zwei Ansichten eines Werkstückes 6 gezeigt, das an einer Schmalseite mit einem Kantenband 21 beschichtet ist. In Figur 4A ist das Kantenband 21 dabei an einer Schmalseite aufgebracht, die rechtwinklig zur Flauptfläche des Werkstückes 6 ausgerichtet ist. In Figur 4B ist das Kan tenband 21 hingegen winklig zur Flauptfläche des Werkstückes 6 ausgerichtet, also winklig zur vertikalen und horizontalen Richtung. Um ein solches Kanten band 21 zu beschichten, wird die Andruckmittel in der vorgesehenen Kanten form montiert, um dann die Schmalfläche mit dem Kantenband und den weite ren Bearbeitungsschritten beschichten und bearbeiten zu können. Zudem kön nen optional auch gerundete Kantenbänder auf eine Oberfläche eines Werk stückes 6 aufgebracht werden.

In den Figuren 5A und 5B sind zwei Werkstücke 6 in Draufsicht gezeigt, wobei in Figur 5A ein in Draufsicht rechteckförmiges Werkstück 6 an einer Schmalsei te mit einem Kantenband 21 beschichtet ist. In Figur 5B ist ein fünfeckiges Werkstück an einer Schmalseite beschichtet, da die Maschine 1 die Beschich tung von unterschiedlich geformten Werkstücken 6 ermöglicht.

Die Maschine 1 kann optional zusätzliche Bearbeitungsaggregate aufweisen, beispielsweise eine Bohreinheit zum Herstellen von Bohrungen, insbesondere von Horizontalbohrungen an dem Werkstück 6 oder andere Werkzeuge. Der Schlitten 5 kann für die Bearbeitung des Kantenüberstands an den Stirn seiten auch eine Bearbeitungseinheit mit einer Säge, insbesondere einer Kappsäge oder einer rotierenden Säge aufweisen.

Zudem kann die Maschine optional auch zwei programmgesteuert verfahrbare Schlitten 5 aufweisen, die an gegenüberliegenden Seiten eines Werkstückes gleichzeitig eine Beschichtung und Bearbeitung vornehmen.

Bezugszeichenliste

1 Maschine

2 Maschinentisch

3 Gestell

4 Pfosten

5 Schlitten

6 Werkstück

7 Fügefräseinheit

8 Auftragseinheit

9 Andruckmittel

10 Fräswerkzeug

1 1 Motor

12 Ziehklinge

14 Motor

15 Schiene

1 6 Führung

17 Florizontalführung

19 Anschlag

20 Mehrfachmagazin

21 Kantenband