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Title:
MACHINE TOOL COMPRISING TWO WORKPIECE SPINDLES AND A MACHINING HEAD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/063542
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a machine tool comprising a machine bed (1), a first and second workpiece spindle (2, 3), said spindles (2, 3) running vertically and parallel to one another, in addition to a machining head (5). Said tool is characterised in that the machining head (5) can be displaced horizontally in relation to the machine bed (1) from the first workpiece spindle (2) to the second workpiece spindle (3) and vice versa, in such a way that either a workpiece on the first workpiece spindle (2) or a workpiece on the second workpiece spindle (3) can be alternately machined by the machining head (5). Each workpiece spindle (2, 3) can be displaced individually in a horizontal direction (y-direction) in a linear manner in relation to the machine bed (1). The inventive machine tool permits extremely short down times and a simple construction.

Inventors:
JAEGER HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/DE2005/001544
Publication Date:
June 22, 2006
Filing Date:
September 03, 2005
Export Citation:
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Assignee:
FELSOMAT GMBH & CO KG (DE)
JAEGER HELMUT (DE)
International Classes:
B23Q39/00; B23B3/30; B23Q1/01; B23Q1/66; B23Q11/08
Domestic Patent References:
WO2004045803A12004-06-03
Foreign References:
US4984351A1991-01-15
EP0329983A21989-08-30
Attorney, Agent or Firm:
KOHLER SCHMID MÖBUS (Stuttgart, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Bearbeitungsmaschine umfassend ein Maschinenbett (1) und eine erste und eine zweite Werkstückspindel (2, 3), wobei die Werkstückspindeln

(2, 3) vertikal ausgerichtet und parallel zueinander angeordnet sind, und weiterhin umfassend einen Bearbeitungskopf (5),

dadurch gekennzeichnet,

dass der Bearbeitungskopf (5) von der ersten Werkstückspindel (2) zur zweiten Werkstückspindel (3) und umgekehrt relativ zum Maschinenbett (1) horizontal verfahrbar ist, so dass alternativ entweder ein Werkstück der ersten Werkstückspindel (2) oder ein Werkstück der zweiten Werkstückspindel (3) mit dem Bearbeitungskopf (5) bearbeitbar ist, und dass die Werkstückspindeln (2, 3) jeweils einzeln relativ zum Maschinenbett (1) horizontal in einer Richtung (y-Richtung) linear verfahrbar sind.

2. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) als Wälzfräskopf ausgebildet ist.

3. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) als Wälzschleifkopf ausgebildet ist.

4. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) als Schabkopf ausgebildet ist.

5. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) als Honkopf ausgebildet ist.

6. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) als Entgratungskopf ausgebildet ist.

7. Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) horizontal in einer Richtung (x-Richtung) parallel zu einer Verbindungslinie der Spindelachsen mittels einer X-Führung (9) verfahrbar ist, und dass die y-Richtung senkrecht zur x-Richtung liegt.

8. Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) in vertikaler Richtung (z-Richtung) mittels einer Z-Führung (14) verfahrbar ist.

9. Bearbeitungsmaschine nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bearbeitungsmaschine (5) Rollenschuhe für das Zusammenwirken mit der X-Führung (9) und der Z-Führung (14) vorgesehen sind, und dass die Rollenschuhe der X-Führung (9) und der Z-Führung (14) direkt übereinander liegen, wenn der Bearbeitungskopf (5) sich näherungsweise in einer zur Bearbeitung eines Werkstücks einer Werkstückspindel (2, 3) geeigneten Position befindet.

10. Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) durch einen Fahrständer (10) verfahrbar ist.

11. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrständer (10) in Mineralguss ausgeführt ist.

12. Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) durch einen

Kreuzschlitten verfahrbar ist.

13. Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) als Z-Schlitten ausgebildet ist.

14. Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinenbett (1) als Mineralgussbett ausgebildet ist.

15. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass im Mineralgussbett Y-Führungen (2a, 3a) für die Werkstückspindeln (2, 3) ausgebildet sind.

16. Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das gesamte Maschinenbett (1) einen temperaturisolierten Spänedurchfluss aufweist.

17. Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein bewegliches Schutzschild

(21) vorgesehen ist, wobei ein Schutzschild (21) zwischen der ersten Werkstückspindel (2) und dem Bearbeitungskopf (5) anordenbar ist, wenn der Bearbeitungskopf (5) in einer ersten Position ist, in der ein Werkstück der zweiten Werkstückspindel (3) bearbeitbar ist, und wobei ein Schutzschild zwischen der zweiten Werkstückspindel (3) und dem Bearbeitungskopf (5) anordenbar ist, wenn der Bearbeitungskopf (5) in einer zweiten Position ist, in der ein Werkstück der ersten Werkstückspindel (1) bearbeitbar ist.

18. Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückspindeln (2, 3) ein oben aufgebautes Spannmittel (4) aufweisen.

19. Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf (5) eine Bearbeitungskopfspindel (7) aufweist, mit der ein Bearbeitungswerkzeug (6) des Bearbeitungskopfs (5) während der Bearbeitung eines Werkstücks rotierbar ist, insbesondere mit einer Drehzahl von wenigstens 500 Umdrehungen pro Minute.

20. Verfahren zum Betrieb einer Bearbeitungsmaschine gemäß einem der Ansprüche 1 bis 19,

mit folgenden Schritten:

a) In die erste Werkstückspindel (2) wird ein zu bearbeitendes Werkstück eingespannt; b) Der Bearbeitungskopf (5) verfährt zur ersten Werkstückspindel (2) und bearbeitet das dortige Werkstück, wobei während der Bearbeitung die erste Werkstückspindel (2) relativ zum Maschinenbett (1) verfahren wird; gleichzeitig wird in die zweite Werkstückspindel (3) ein zu bearbeitendes Werkstück eingespannt, c) Der Bearbeitungskopf (5) verfährt zur zweiten Werkstückspindel (3) und bearbeitet das dortige Werkstück, wobei während der

Bearbeitung die zweite Werkstückspindel (3) relativ zum Maschinenbett (1) verfahren wird; gleichzeitig wird das bearbeitete Werkstück der ersten Werkstückspindel (2) gegen ein zu bearbeitendes Werkstück ausgetauscht, d) Der Bearbeitungskopf (5) verfährt zur ersten Werkstückspindel (2) und bearbeitet das dortige Werkstück, wobei während der Bearbeitung

die erste Werkstückspindel (2) relativ zum Maschinenbett (1) verfahren wird; gleichzeitig wird das bearbeitete Werkstück der zweiten Werkstückspindel (3) gegen ein zu bearbeitendes Werkstück ausgetauscht, e) Die Schritte c) und d) werden ein oder mehrmals wiederholt.

21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass in den Schritten b), c) und d) zwischen dem Bearbeitungskopf (5) und der im Werkstücktausch befindlichen Werkstückspindel (2, 3) ein Schutzschild (21) positioniert wird.

22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21 , dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen des Austausches eines Werkstücks an einer Werkstückspindel (2, 3) folgende Schritte durchlaufen werden: a') die im Werkstücktausch befindliche Werkstückspindel (2, 3) wird relativ zum Maschinenbett (1) und vom Bearbeitungskopf (5) weg verfahren, insbesondere in eine Position, die für einen nachfolgenden Werkstücktausch optimal ist; b') der Werkstücktausch wird durchgeführt; c') die im Werkstücktausch befindliche Werkstückspindel (2, 3) wird relativ zum Maschinenbett (1) und zum Bearbeitungskopf (5) hin verfahren, insbesondere in eine Position, die für den Beginn einer nachfolgenden Bearbeitung durch den Bearbeitungskopf (5) optimal ist.

Description:

Vertikalbearbeitungsmaschine und Verfahren zu deren Betrieb

Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsmaschine umfassend ein Maschinenbett und eine erste und eine zweite Werkstückspindel, wobei die Werkstückspindeln vertikal ausgerichtet und parallel zueinander angeordnet sind, und weiterhin umfassend einen Bearbeitungskopf.

Eine solche Bearbeitungsmaschine ist bekannt geworden aus der Firmendruckschrift „ZS 130 T Power Shaving Maschine" der Gleason-Hurth Maschinen und Werkzeuge GmbH, München, 2001.

Mit Bearbeitungsmaschinen wird an Werkstücken eine Bearbeitung vorgenommen. Dazu wird ein Werkzeug an die Oberfläche des Werkstücks herangeführt, wobei das Werkstück auf einer Werkstückspindel und ggf. auch das Werkzeug auf einer Bearbeitungskopfspindel mit hoher Geschwindigkeit rotieren. Bei der Bearbeitung wird Material von der Oberfläche des Werkstücks abgetragen. Typische Bearbeitungsvorgänge sind beispielsweise Wälzfräsen, Wälzschleifen, Schaben, Honen und Entgraten.

Nach Abschluss der Bearbeitung wird die Werkstückspindel abgebremst, und das bearbeitete Werkstück wird gegen ein zu bearbeitendes Werkstück ausgetauscht. Anschließend wird die Werkstückspindel wieder beschleunigt.

Diejenige Zeit, die bei einer Bearbeitungsmaschine zwischen dem Ende der Bearbeitung eines ersten Werkstücks und dem Beginn der Bearbeitung eines weiteren Werkstücks mit demselben Bearbeitungswerkzeug vergeht, wird als Nebenzeit bezeichnet. Nebenzeit entsteht bei Bearbeitungsmaschinen des Standes der Technik insbesondere durch die erforderliche Zeit für einen Werkstückwechsel an einer Werkstückspindel. Je geringer die Nebenzeit, desto besser ist die Auslastung des Werkzeugs der Bearbeitungsmaschine. Eine hohe Auslastung verringert die Bearbeitungskosten der Werkstücke.

Aus der oben genannten Firmendruckschrift von Gleason-Hurth ist eine Bearbeitungsmaschine mit einem Schabkopf bekannt geworden. Zwei vertikal ausgerichtete Werkstückspindeln sind in einem Drehtisch angeordnet, der um eine vertikale Achse drehbar ist. In einer ersten Position des Drehtisches ist ein Werkstück der ersten Werkstückspindel für eine Bearbeitung durch den Schabkopf orientiert, und an der zweiten Werkstückspindel kann ein Werkstückwechsel erfolgen. Nach Abschluss der Bearbeitung an der ersten

Werkstückspindel wird der Drehtisch in eine zweite Position verfahren, in der ein Werkstück der zweiten Werkstückspindel bearbeitet werden kann, und an der ersten Werkstückspindel kann ein Werkstückwechsel erfolgen. Bei dieser Bearbeitungsmaschine ist die Nebenzeit auf die Verschwenkzeit des Drehtisches verkürzt.

Nachteilig bei diesem Stand der Technik ist es, dass ein relativ großer Drehtisch, in dem zwei schwere Werkstückspindeln gelagert sind, für den Wechsel zwischen den Werkstückspindeln verschwenkt werden muss. Dies erfordert einen großen Kraftaufwand und einen gewissen Zeitaufwand, der zu Lasten der Auslastung der Bearbeitungsmaschine geht.

Aufgabe der Erfindung

Demgegenüber ist es die Aufgabe der Erfindung, bei einer

Bearbeitungsmaschine die Nebenzeit weiter zu verkürzen und dabei den Aufbau der Bearbeitungsmaschine zu vereinfachen.

Beschreibung der Erfindung

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bearbeitungsmaschine der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Bearbeitungskopf von der ersten Werkstückspindel zur zweiten Werkstückspindel und umgekehrt relativ zum Maschinenbett horizontal verfahrbar ist, so dass alternativ entweder ein Werkstück der ersten Werkstückspindel oder ein Werkstück der zweiten Werkstückspindel mit dem Bearbeitungskopf bearbeitbar ist, und dass die Werkstückspindeln jeweils einzeln relativ zum Maschinenbett horizontal in einer Richtung (y-Richtung) linear verfahrbar sind.

Die Verfahrbarkeit des Bearbeitungskopfes dient erfindungsgemäß dem einfachen und schnellen Wechsel zwischen den Werkstückspindeln bzw. den dort angeordneten Werkstücken. Die erfindungsgemäße Verfahrbarkeit der Werkstückspindeln ist ein Freiheitsgrad, der bei der Werkstückbearbeitung

genutzt werden kann, insbesondere zur Anpassung an die Durchmesser von Werkstück und Werkzeug. Zum Anderen kann ist die unabhängige Verfahrbarkeit der Werkstückspindeln beim Werkstückwechsel von Vorteil.

Bei der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine wird der Bearbeitungskopf hin zu einer der beiden Werkstückspindeln, etwa zur ersten Werkstückspindel, verfahren, um mit seinem Bearbeitungswerkzeug oder auch mehreren Bearbeitungswerkzeugen eine Bearbeitung am dortigen Werkstück vorzunehmen. Während der Bearbeitung des Werkstücks der ersten Werkstückspindel kann der Bearbeitungskopf lokal im Bereich der ersten Werkstückspindel verfahren werden, etwa horizontal entlang einer x-Achse relativ zum Maschinenbett, und/oder die erste Werkstückspindel kann lokal in y-Richtung relativ zum Maschinenbett verfahren werden. Die zweite Werkstückspindel kann von diesen beiden Bewegungen unabhängig in y- Richtung verfahren werden oder auch relativ zum Maschinenbett in Ruhe verbleiben, so dass an ihr leicht ein Werkstückwechsel vorgenommen werden kann. Typischerweise wird man für einen Werkstückwechsel die zweite Werkstückspindel möglichst weit vom Bearbeitungskopf und der anderen Werkstückspindel entfernen. Für diesen Werkstückwechsel steht die gesamte Bearbeitungszeit des Werkstücks der ersten Werkstückspindel zur Verfügung, wobei keinerlei Koordination mit konkreten Abläufen an der ersten Werkstückspindel erforderlich ist. Insbesondere besteht erfindungsgemäß keine Kopplung der Werkstückspindeln über einen Drehtisch.

Wenn die Bearbeitung am Werkstück der ersten Werkstückspindel abgeschlossen ist, braucht lediglich der Bearbeitungskopf zur zweiten Werkstückspindel zu verfahren und kann die Bearbeitung an dem dortigen, kurz zuvor eingespannten Werkstück fortsetzen. Dadurch wird die Nebenzeit, also diejenige Zeit, in der die Werkzeuge keine Bearbeitung vornehmen, auf die Verfahrzeit des Bearbeitungskopfs zwischen den Werkstückspindeln verkürzt.

Der Bearbeitungskopf ist sehr viel leichter und schneller zu verfahren als der Drehtisch des Standes der Technik. Während im Stand der Technik eine

Werkstückspindel auf einer Kreisbahn relativ zum Bearbeitungskopf verschwenkt werden muss, kann erfindungsgemäß der Bearbeitungskopf in einer Linearbewegung zwischen den Werkstückspindeln verfahren werden. Dadurch kommt es (bei gleichem Abstand der Achsen der Werkstückspindeln) zu einer erheblichen Einsparung von Verfahrweglänge, was sich in einer kürzeren Nebenzeit und damit höheren Auslastung der Bearbeitungsmaschine bemerkbar macht.

Die erforderliche Zeit für einen Werkstückwechsel an einer Werkstückspindel hat in der Regel, nämlich solange sie kürzer ist als die Bearbeitungszeit an einer Werkstückspindel, keinen Einfluss auf die Nebenzeit. Die erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine erreicht dadurch eine verbesserte Produktivität, insbesondere wenn die Bearbeitungszeiten der Werkstücke kurz sind im Vergleich zu der erforderlichen Zeit für einen Werkstückwechsel an einer Werkstückspindel.

Der erfindungsgemäße geometrische Aufbau der Bearbeitungsmaschine mit zwei Werkstückspindeln und nur einem zugeordneten Bearbeitungskopf für beide Werkstückspindeln ermöglichst erst die Realisierung kürzester Verfahrwege und damit auch einen vereinfachten, kompakten

Maschinenaufbau. Typischerweise beträgt ein Hub einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine in X-Richtung maximal 600 mm (beispielsweise für einen Fahrständer), und in Z-Richtung maximal 300 mm (beispielsweise für einen Schlitten). Entsprechend kurze Kugelgewindespindeln oder Linearmotoren sind dann möglich. Die Außenabmessungen des

Maschinenbetts betragen typischerweise um 2 m. Durch die kompakten Abmessungen wird eine sehr steife Gesamtmaschine möglich, die eine gute Dynamik (d.h. gute Dämpfung gegenüber hochfrequenten Schwingungen) aufweist. Die geringe Vibrationsneigung verringert den Werkzeugverschleiß bzw. verlängert die Standzeiten der Werkzeuge, und erlaubt bessere

Oberflächengüten der bearbeiteten Werkstücke. Die infolge des kompakten Maschinenaufbaus hohe Steifigkeit der Bearbeitungsmaschine ist insbesondere bei der Hartfeinbearbeitung und bei der Weichbearbeitung von Vorteil.

Des weiteren werden mit der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine erweiterte Möglichkeiten der Bearbeitung von Werkstücken geschaffen. Auf beiden Werkstückspindeln lassen sich gleiche oder unterschiedliche Bearbeitungsvorgänge realisieren. Bei Bedarf können auf den beiden Werkstückspindeln gleiche oder aber auch unterschiedliche Werkstücke bearbeitet werden. Dies erhöht die Einsatzbreite der erfindungsgemäßen Maschine. Wird eine der beiden Werkstückspindeln zur Umbestückung abgestellt, so kann die erfindungsgemäße Maschine uneingeschränkt weiterbetrieben werden und dies im Einsatz mit der anderen Werkstückspindel.

Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine, bei denen der Bearbeitungskopf als Wälzfräskopf, Wälzschleifkopf, Schabkopf, Honkopf oder Entgratungskopf ausgebildet ist. All diese Bearbeitungsköpfe bzw. die zugehörigen Bearbeitungsverfahren werden bei der Herstellung von Zahnrädern als Werkstücken eingesetzt; in diesen Bearbeitungsverfahren rotieren sowohl Werkstück als auch Werkzeug. Bei diesen Prozessen kann die y-Verfahrbarkeit der Werkstückspindeln gut dazu eingesetzt werden, um eine Radienanpassung vorzunehmen. Beim Wälzfräsen wird eine „Schnecke" als Werkzeug in Z-Richtung durch ein „Schneckenrad" als Werkstück getrieben. Die Spanung wird durch eine Differenz der Umfangsgeschwindigkeiten von Werkstück und Werkzeug erreicht. Beim sich in der Regel an das Wälzfräsen anschließenden Wälzschleifen wird ein Werkzeug mit einem größeren Durchmesser eingesetzt, und der Materialabtrag ist geringer. Beim Schaben und dem ähnlichen Prozess des Entgratens von Zahnrädern werden zwei Stirnräder eingesetzt, wobei das Werkzeugrad gegenüber dem Werkstückrad leicht verkippt ist, was zur Spanung führt. Beim Honen dient als Werkzeug ein großes Hohlrad, in dessen Inneren das Werkstück kämmt. Das Hohlrad oszilliert geringfügig linear in z-Richtung.

Besonders bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine, bei der vorgesehen ist, dass der

Bearbeitungskopf horizontal in einer Richtung (x-Richtung) parallel zu einer Verbindungslinie der Spindelachsen mittels einer X-Führung verfahrbar ist, und dass die y-Richtung senkrecht zur x-Richtung liegt. Die Verbindungslinie wird in der Regel genommen, wenn beide Werkstückspindeln sich jeweils an dem Endpunkt ihrer y-Verfahrbarkeit (d.h. am Endanschlag der zugehörigen y- Führungen) befinden, der dem Bearbeitungskopf am nächsten liegt. Die lineare Bewegung entlang der x-Führung ist besonders schnell und hat geringe Nebenzeiten. Die x-Führung sorgt dabei auch für Stabilität und damit gute Fertigungsgenauigkeit.

Weiterhin bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der der Bearbeitungskopf in vertikaler Richtung (z-Richtung) mittels einer Z-Führung verfahrbar ist. Die z- Führung sorgt für Stabilität und damit gute Fertigungsgenauigkeit.

Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung der letzten beiden Ausführungsformen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass bei der Bearbeitungsmaschine Rollenschuhe für das Zusammenwirken mit der X- Führung und der Z-Führung vorgesehen sind, und dass die Rollenschuhe der X-Führung und der Z-Führung direkt übereinander liegen, wenn der Bearbeitungskopf sich näherungsweise in einer zur Bearbeitung eines Werkstücks einer Werkstückspindel geeigneten Position befindet. Die Rollenschuhe befinden sich insbesondere dann direkt übereinander, wenn die Rollenschuhe in einer Projektionsebene, zu der parallel die X-Führungen oder bevorzugt die Z-Führungen verlaufen, ineinander liegen oder sich zumindest teilweise überlappen. Dadurch wird eine hohe Steifigkeit der

Bearbeitungsmaschine erreicht, und die Zerspanungskraft kann direkt auf das Maschinenbett einwirken. Der direkteste (kürzeste) Kraftfluss in das Maschinenbett ist in der Nähe der Bearbeitungsposition gegeben, so dass Momente an der Bearbeitungsmaschine minimiert werden. Die Rollenschuhe sind typischerweise an der Rück- oder Unterseite eines Schlittens oder

Fahrständers angeordnet. Es versteht sich, dass die Rollschuhführung durch andere Führungsmittel ersetzt werden kann, wie z.B. hydrostatische Führungsmittel.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine ist der Bearbeitungskopf durch einen Fahrständer verfahrbar. Der Fahrständer ist dabei bevorzugt in Mineralguss ausgeführt. Alternativ ist der Werkzeugträger durch einen Kreuzschlitten verfahrbar. Diese Weiterbildungen sind in der Praxis erprobt.

Bei einer anderen Ausführungsform ist der Bearbeitungskopf als Z-Schlitten ausgebildet. Der Z-Schlitten wirkt unmittelbar mit den Führungen (X-

Führung, Z-Führung) zusammen. Dadurch entfällt eine separate Befestigung des Bearbeitungskopfs auf einem Schlitten, d.h. es entfallen Trennstellen und deren Bearbeitung. Insgesamt wird dadurch die erreichbare Präzision mit der Bearbeitungsmaschine verbessert, und die Bearbeitungsmaschine erfährt weniger Schwingungen.

Bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der das Maschinenbett als Mineralgussbett ausgebildet ist. Das Mineralgussbett verbessert die Dämpfungseigenschaften der Drehmaschine.

Besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung dieser Ausführungsform, bei der im Mineralgussbett Y-Führungen für die Werkstückspindeln ausgebildet sind. Das gesamte Maschinenbett kann dann in einer einzigen Aufspannung mit großer Präzision gefertigt werden. Trennstellen und deren Bearbeitung entfallen. Dadurch werden Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Werkstückbearbeitung an der Bearbeitungsmaschine weiter verbessert.

Vorteilhafter Weise ist bei einer Ausführungsform vorgesehen, dass das gesamte Maschinenbett einen temperaturisolierten Spänedurchfluss aufweist. Dadurch wird ein Wärmeeintrag durch heiße Späne und damit eine Wärmeausdehnung im Maschinenbett verhindert. Bevorzugt ist ein Spänetrichter am Maschinenbett ausgebildet, der durch einen hinreichend steilen Schüttwinkel die Ausbildung von Spänenestern verhindert. Der

Spänetrichter ist bevorzugt aus doppelwandigem Blech gefertigt, so dass zwischen den Blechen ein kühlender Luftstrom eingerichtet werden kann. Alternativ kann der Spänedurchfluss auch wassergekühlt sein. Der Spänedurchfluss deckt erfindungsgemäß das Maschinenbett so vollständig ab, dass bei der Bearbeitung eines Werkstücks entstehende Späne nicht direkt in Kontakt mit dem Maschinenbett kommen können, sondern vollständig in den Spänedurchfluss gelangen.

Ganz besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der vorgesehen ist, dass wenigstens ein bewegliches Schutzschild vorgesehen ist, wobei ein Schutzschild zwischen der ersten Werkstückspindel und dem Bearbeitungskopf anordenbar ist, wenn der Bearbeitungskopf in einer ersten Position ist, in der ein Werkstück der zweiten Werkstückspindel bearbeitbar ist, und wobei ein Schutzschild zwischen der zweiten Werkstückspindel und dem Bearbeitungskopf anordenbar ist, wenn der Bearbeitungskopf in einer zweiten Position ist, in der ein Werkstück der ersten Werkstückspindel bearbeitbar ist. Durch die Bearbeitung eines Werkstücks an einer Werkstückspindel entstehen Späne, Staub und Zerspanungsdämpfe. Diese würden den Werkstückwechsel an der benachbarten Werkstückspindel behindern. Durch den Schutzschild wird diese Beeinträchtigung unterbunden, und durch die Beweglichkeit des Schutzschildes wird ein Wechsel zwischen den Werkstückspindeln für den Bearbeitungskopf möglich. Durch den Schutzschild oder die Schutzschilde erfolgt eine Trennung in zwei Arbeitsräume, nämlich einem Arbeitsraum für die Bearbeitung eines Werkstücks und ein Arbeitsraum für den Wechsel eines Werkstücks.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Werkstückspindeln ein oben aufgebautes Spannmittel auf. Mit anderen Worten, die Werkstückspindeln sind stehend angeordnet, und der Bearbeitungskopf hängend. Die stehenden Werkstückspindeln sind mit wenig konstruktivem Aufwand verschieblich lagerbar. Ein Krafteintrag kann direkt in den Boden erfolgen, wodurch die Bearbeitungsmaschine nur wenig schwingungsanfällig

ist.

Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine, bei der der Bearbeitungskopf eine Bearbeitungskopfspindel aufweist, mit der ein Bearbeitungswerkzeug des Bearbeitungskopfs während der Bearbeitung eines Werkstücks rotierbar ist, insbesondere mit einer Drehzahl von wenigstens 500 Umdrehungen pro Minute. Die Bearbeitungskopfspindel macht diverse Bearbeitungsverfahren, insbesondere Wälzfräsen, Wälzschleifen, Schaben, Honen und Entgraten möglich. Im Falle eines auf der Bearbeitungskopfspindel rotierenden, im Wesentlichen runden Werkzeugs und einem auf einer Werkstückspindel rotierenden, im Wesentlichen runden Werkstücks kann mit den verfahrbaren Werkstückspindeln eine Radienanpassung leicht vorgenommen werden.

In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine, mit folgenden Schritten: a) In die erste Werkstückspindel wird ein zu bearbeitendes Werkstück eingespannt; b) Der Bearbeitungskopf verfährt zur ersten Werkstückspindel und bearbeitet das dortige Werkstück, wobei während der Bearbeitung die erste Werkstückspindel relativ zum Maschinenbett verfahren wird; gleichzeitig wird in die zweite Werkstückspindel ein zu bearbeitendes Werkstück eingespannt, c) Der Bearbeitungskopf verfährt zur zweiten Werkstückspindel und bearbeitet das dortige Werkstück, wobei während der Bearbeitung die zweite Werkstückspindel relativ zum Maschinenbett verfahren wird; gleichzeitig wird das bearbeitete Werkstück der ersten Werkstückspindel gegen ein zu bearbeitendes Werkstück ausgetauscht, d) Der Bearbeitungskopf verfährt zur ersten Werkstückspindel und bearbeitet das dortige Werkstück, wobei während der Bearbeitung die erste Werkstückspindel relativ zum Maschinenbett verfahren wird; gleichzeitig wird das bearbeitete Werkstück der zweiten Werkstückspindel gegen ein zu

bearbeitendes Werkstück ausgetauscht, e) Die Schritte c) und d) werden ein oder mehrmals wiederholt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Nebenzeit der betriebenen Bearbeitungsmaschine auf die Zeit des Verfahrens des Bearbeitungskopfs zwischen den Werkstückspindeln verkürzt und dadurch die Produktivität der betriebenen Bearbeitungsmaschine optimiert. Der Austausch eines Werkstücks im obigen Sinne umfasst typischerweise folgende Schritte: Die entsprechende Werkstückspindel wird abgebremst und gegebenenfalls in einer Drehwinkellage positioniert, ein Spannmittel wird gelöst, das bearbeitete Werkstück wird entnommen, das Spannmittel wird gereinigt, ein zu bearbeitendes Werkstück wird beladen, das Spannmittel wird gespannt, die planparallele Anlage wird mit an sich bekannten Sensoren kontrolliert, und schließlich wird die Werkstückspindel wieder auf volle Drehzahl beschleunigt. Beim erfindungsgemäßen Verfahren findet eine Bearbeitung stets nur an einer Werkstückspindel statt. Ein bearbeitetes Werkstück der ersten Werkstückspindel kann im Rahmen der Erfindung ein zu bearbeitendes Werkstück der zweiten Werkstückspindel darstellen, oder umgekehrt. Dazu kann ein Zwischenlager eingesetzt werden. Werkstücke und Bearbeitungsart an der ersten und zweiten Werkstückspindel können aber auch völlig unabhängig voneinander sein.

Bei einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in den Schritten b), c) und d) zwischen dem Bearbeitungskopf und der im Werkstücktausch befindlichen Werkstückspindel ein Schutzschild positioniert. Der Schutzschild verhindert eine Verschmutzung der jeweils im Werkstücktausch befindlichen Werkstückspindel durch die Bearbeitung an der anderen Werkstückspindel, und ein ausreichender Personenschutz bzw. Schutz von Werkstückhandlingmaschinen ist gewährleistet, um ein einen Werkstücktausch an der nicht rotierenden Werkstückspindel vorzunehmen. Ebenfalls können die Abmessungen, d.h. die Zwischenräume zwischen den Werkstückspindeln einerseits und dem Bearbeitungskopf andererseits minimiert werden, wenn zwischen dem in Bearbeitung befindlichen

Werkstück und der im Werkstücktausch befindlichen Werkstückspindel ein Schutzschild vorgesehen ist. Mit dieser Maßnahme lässt sich die Nebenzeit noch weiter verkürzen.

Eine weitere, vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass im Rahmen des Austausches eines Werkstücks an einer Werkstückspindel folgende Schritte durchlaufen werden: a') die im Werkstücktausch befindliche Werkstückspindel wird relativ zum Maschinenbett und vom Bearbeitungskopf weg verfahren, insbesondere in eine Position, die für einen nachfolgenden Werkstücktausch optimal ist; b') der Werkstücktausch wird durchgeführt; c') die im Werkstücktausch befindliche Werkstückspindel wird relativ zum Maschinenbett und zum Bearbeitungskopf hin verfahren, insbesondere in eine Position, die für den Beginn einer nachfolgenden Bearbeitung durch den Bearbeitungskopf optimal ist.

Durch das Entfernen der im Werkstücktausch befindlichen Werkstückspindel wird der Werkstückwechsel vereinfacht. Insbesondere stehen für den Werkstücktausch und etwaige Werkstückhandlingmaschinen mehr Platz zur Verfügung. Diese Verfahrensvariante verlängert zwar die Werkstückwechselzeit. Da aber für den Werkstückwechsel die gesamte

Bearbeitungszeit an der anderen Werkstückspindel zur Verfügung steht, wird in der Regel die Nebenzeit nicht verlängert. In Verfahrensschritt c') erfolgt typischerweise ein Verfahren bis an einen vom Bearbeitungskopf entfernt liegenden Anschlag der Y-Führung der Werkstückspindel.

Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.

Zeichnung

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine in schematischer Schrägansicht;

Fig. 2 eine schematische Draufsicht der Ausführungsform von Fig. 1 auf Höhe des Schlittens mit zusätzlichen Schutzschilden in einer zu Fig. 1 veränderten Bearbeitungsposition.

Fig. 1 zeigt eine Vertikalbearbeitungsmaschine gemäß der Erfindung. Bei der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine sind Nebenzeiten auf ein Minimum verkürzt, und weiterhin ist die Bearbeitungsmaschine einfach und kompakt, aber extrem eigensteif und mit hervorragender Zugänglichkeit aufgebaut.

Die Bearbeitungsmaschine, die in Fig. 1 als eine Schabemaschine ausgeführt ist, umfasst ein Maschinenbett 1 , in dem eine erste Werkstückspindel 2 und eine zweite Werkstückspindel 3 angeordnet sind. Die Werkstückspindeln 2, 3 sind mit Y-Führungen 2a, 3a horizontal in Y-Richtung verfahrbar. Alternativ zu den in Fig. 1 gezeigten Y-Führungen 2a, 3a mit Führungsschienen beiderseits der Werkstückspindeln 2, 3 können beispielsweise auch Führungsschienen auf nur je einer Seite der Werkstückspindeln direkt an den Seitenwänden des Maschinenbetts 1 vorgesehen sein, insbesondere mit jeweils einer oberen und einer unteren Führungsschiene für jede Werkstückspindel. Zum Verfahren der Werkstückspindeln 2, 3 werden zwei nicht dargestellte Kugelgewindetriebe eingesetzt, mit denen die Werkstückspindeln 2, 3 einzeln und unabhängig voneinander verfahren werden können.

Das Maschinenbett 1 ist ortsfest aufgestellt und bevorzugt als Monoblock ausgestaltet. Die Spindelachsen der Werkstückspindeln 2, 3 sind beide vertikal ausgerichtet, entsprechend der z-Richtung in Fig. 1. Die Werkstückspindeln 2,

3 weisen jeweils ein oben liegendes Spannmittel 4 auf, das als Spannfutter ausgebildet ist und in das ein Werkstück (nicht dargestellt) eingespannt werden kann. Weiterhin weist die Vertikalbearbeitungsmaschine einen Bearbeitungskopf 5, hier einen Schabkopf, auf, an dem ein Bearbeitungswerkzeug 6, hier ein Schabrad, angeordnet ist. Das Werkzeug 6 ist auf einer Bearbeitungskopfspindel 7 befestigt. Die Bearbeitungskopfspindel 7, und damit auch das Werkzeug 6, sind über eine Welle 8 mittels eines nicht dargestellten Motors in Pfeilrichtungen 7a rotierbar. Drehsinn und Drehzahl sind nach der Art der Bearbeitung und dem zu bearbeitenden Werkstück wählbar bzw. Steuer- und regelbar.

Das Maschinenbett 1 weist X-Führungen 9 für einen Fahrständer 10 auf. Der Fahrständer 10 ist mittels eines Motors 11 entlang dieser X-Führungen 9 in x- Richtung verfahrbar. Die x-Richtung ist parallel zu der Richtung, in der die Werkstückspindeln 2, 3 samt ihrer Führungen 2a, 3a aufgereiht sind. An dem Fahrständer 10 sind wiederum Z-Führungen 14 angeordnet, auf denen ein Schlitten 12 mit Hilfe eines Motors 13 parallel zu den Spindelachsen der Werkstückspindeln 2, 3, also vertikal in Z-Richtung, verfahrbar ist. Auf dem Schlitten 12 ist der Bearbeitungskopf 5 angeordnet, wobei die Bearbeitungskopfspindel 7 in einer Aufhängung 12a gehalten und rotierbar (Pfeilrichtung 7a) gelagert ist. Die Bearbeitungskopfspindel 7 samt Welle 8 sind in der Aufhängung 12a um eine Achse B schwenkbar. In der Stellung der Bearbeitungsmaschine von Fig. 1 ist die B-Achse in etwa parallel zur x- Richtung. Die gesamte Aufhängung 12a ist wiederum gegenüber dem Schlitten 12 um eine Achse A schwenkbar. In der gezeigten Stellung der

Bearbeitungsmaschine ist die A-Achse ungefähr parallel zur Y-Richtung. Die Verkippung des Bearbeitungskopfs 5 bzgl. der Achsen A, B ist über nicht dargestellte Motoren automatisiert einstellbar. Fasst man die Bearbeitungskopfspindel 7 mit Werkzeug 6 und samt aller ihrer Halterungsteile als eine Einheit, nämlich als den Bearbeitungskopf 5, auf, so ist der Bearbeitungskopf 5 auch als Schlitten 12 ausgebildet. Dieser Aufbau ist besonders präzise. Durch den Schlitten 12 ist der Bearbeitungskopf 5 relativ zum Maschinenbett 1 , und damit auch relativ zu den im Maschinenbett 1

gelagerten Werkstückspindeln 2, 3, in x- und z-Richtung verfahr- und ausrichtbar. Die Motoren 11 , 13 wirken bevorzugt mit einer Kugelrollspindel zusammen, können aber auch als Lineardirektantrieb wirken.

Zur Bearbeitung eines Werkstücks im Spannmittel 4 beispielsweise der ersten Werkstückspindel 2 wird der Bearbeitungskopf 5 so ausgerichtet und verfahren, dass das rotierende Werkzeug 6 dieses Werkstück berührt, während das Werkstück mit der gewünschten Drehzahl um die Spindelachse der ersten Werkstückspindel 2 dreht; die Werkstückspindel 2 kann sowohl als Motorspindel als auch als angetriebene Spindel ausgeführt sein; jedenfalls sind die Werkstückspindeln 2, 3 jeweils einzeln ansteuerbar. Während der Bearbeitung eines Werkstücks durch das Werkzeug 6 wird Material vom Werkstück abgetragen. Das abgetragene Material gelangt in einen Spänetrichter 15, wo es infolge Schwerkraft an den Innenwänden des Spänetrichters 15 nach unten gleitet und über einen nicht dargestellten Späneförderer abgeführt wird. Der Spänetrichter 15 ist aus doppelwandigem Blech (Bleche haben einen Abstand und dadurch wird die Luftkühlung erreicht) gefertigt, so dass die im Spänetrichter 15 innen liegende Blechlage luftgekühlt ist. Der Bearbeitungskopf 5 kann während der Werkstückbearbeitung mittels der Motoren 11 , 13 in x- und/oder z-Richtung nachgeführt werden. Auch kann die Werkstückspindel 2 während der Bearbeitung in Y-Richtung nachgeführt werden.

Währenddessen findet an der zweiten Werkstückspindel 3 keine Bearbeitung eines Werkstücks statt. An der zweiten Werkstückspindel 3 besteht vielmehr die Möglichkeit, manuell oder mittels nicht dargestellter automatischer Vorrichtungen ein bearbeitetes Werkstück im Spannmittel 4 der zweiten Werkstückspindel 3 gegen ein noch zu bearbeitendes Werkstück auszutauschen. Für den Austausch wird die Werkstückspindel 3 an den in Fig. 1 dem Betrachter zugewandten vorderen Anschlag der Führung 3a verfahren. Insgesamt wird dadurch ein pausenloser, zwischen den Werkstückspindeln 2, 3 pendelnder, quasi endloser Betrieb des Bearbeitungskopfes 5 bzw. der Bearbeitungsmaschine möglich. Durch einen Werkstückwechsel entstehen

keinerlei Stillstandzeiten. Das Werkszeug 6 ist nur dann nicht im Einsatz, wenn von einer Werkstückspindel 2, 3 zur anderen gependelt wird, oder wenn das Werkzeug 6 des Bearbeitungskopfes ausgetauscht werden muss, etwa aufgrund von Verschleiß oder für einen Wechsel der Bearbeitungsart.

In Fig. 2 ist die Vertikalbearbeitungsmaschine weitestgehend vergleichbar mit Fig. 1 in einem Horizontalschnitt auf Höhe des Schlittens 12 mit Blick nach unten dargestellt.

Der Bearbeitungskopf 5, mit dem Werkzeug 6, ist auf dem Schlitten 12 angeordnet, der mittels der Z-Führungen 14 senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 2 in z-Richtung verfahrbar ist. Diese Z-Führungen 14 sind auf dem beweglichen Fahrständer 10 angebracht, der seinerseits mittels der X- Führungen 9 in x-Richtung verfahrbar ist. Die X-Führungen 9 sind im Maschinenbett 1 angebracht.

Der Bearbeitungskopf 5 ist - anders als in Fig. 1 - nahe an die zweite Werkstückspindel 3 herangefahren, um ein dort eingespanntes Werkstück (nicht dargestellt) zu bearbeiten. Der Bearbeitungskopf 5 und die Werkstückspindel 3 sind gemeinsam von Schutzvorrichtungen umgeben, so dass Schmutz, der bei einer Bearbeitung des Werkstücks der zweiten Werkstückspindel 3 entsteht, nicht zur ersten Werkstückspindel 2 oder einem in diesem Bereich tätigen Werker gelangen kann. Diese Schutzvorrichtungen umfassen ein Schutzschild 21 und eine Schutzwand 22.

Der Schutzschild 21 ist zwischen der ersten Werkstückspindel 2, welche sich gerade im Werkstückwechsel befindet, und dem Bearbeitungskopf 5, welcher gerade ein Werkstück der zweiten Werkstückspindel 3 bearbeitet (=erste Position des Bearbeitungskopfs 5), angeordnet. Der Schutzschild 21 ist in einer Halterung 23 am Fahrständer 10 befestigt; es sind aber auch andere Befestigungsorte (insbesondere das Maschinenbett 1) denkbar. Das Schutzschild 21 kann aus dem Bereich zwischen Werkstückspindel 2 und Bearbeitungskopf 5 herausgefahren werden, etwa nach oben (aus der

Zeichenebene heraus), wenn der Bearbeitungskopf 5 in x-Richtung nach links zur ersten Werkstückspindel 2 verfahren werden soll. In einer solchen herausgefahrenen Stellung befindet sich im Zustand von Fig. 2 ein nicht dargestelltes weiteres, gleichartiges Schutzschild, das in der Halterung 24 am Fahrständer 10 befestigt ist. Dieses weitere Schutzschild kommt nach dem Verfahren des Bearbeitungskopfes 5 nach links zur ersten Werkstückspindel 2 (=zweite Position des Bearbeitungskopfes 5) zum Einsatz.

Die Schutzwand 22 ist zwischen der zweiten Werkstückspindel 3 und dem Bearbeitungskopf 5 einerseits und andererseits einem vorderen Bereich der Bearbeitungsmaschine, der für einen Werker 25 zugänglich ist, angeordnet. Die Schutzwand 22 ist in einer Halterung 26 und weiteren, nicht dargestellten Halterungen am Maschinenbett 1 befestigt; es sind aber auch andere Befestigungsorte denkbar. Die Schutzwand 22 verhindert, dass der Werker 25 während des Bearbeitungsvorgangs eines Werkstücks auf der zweiten

Werkstückspindel 3 von Verschmutzungen betroffen wird oder der Werker 25 gar in die bewegten Teile am Bearbeitungskopf 5 oder der Werkstückspindel 3 fassen kann. In der Schutzwand 22 ist ein Sichtfenster angebracht, das dem Werker 25 eine visuelle Kontrolle des Bearbeitungsprozesses an der zweiten Werkstückspindel 3 gestattet. Wenn der Bearbeitungskopf 5 zur anderen Werkstückspindel 2 verfahren wird, wird die Schutzwand 22 mit nicht dargestellten Vorrichtungen nach links in eine Halterung 27 verfahren. Alternativ kann auch vorgesehen sein, die Schutzwand 22 herauszufahren, etwa nach oben, und eine weitere, gleichartige Schutzwand im Bereich der Halterung 27 einzusetzen.

Das Schutzschild 21, die Schutzwand 22 und weitere, nicht dargestellte rechtsseitige und rückwärtige Begrenzungen grenzen einen Arbeitsraum 28 um die zweite Werkstückspindel 3 für die Werkstückbearbeitung ab. Ein anderer Arbeitsraum 29 um die erste Werkstückspindel 2 ist für den Werker 25 frei zugänglich, so dass dieser manuell ein Werkstück der ersten Werkstückspindel 2 austauschen kann. Für diesen Austausch wurde die erste Werkstückspindel 2 nach vorne auf den Werker 25 zu verfahren. Alternativ zum Werker 25 kann

auch eine automatische Werkstückwechselvorrichtung vorgesehen sein. Der Werkstückwechsel findet erfindungsgemäß gleichzeitig mit dem Bearbeitungsprozess an der anderen Werkstückspindel 3 statt.

Erfindungsgemäß sind die Arbeitsräume 28, 29 um die Werkstückspindeln 2, 3 herum jeweils gegenüber dem anderen Arbeitsraum 29, 28 spandicht und schmiermitteldicht abgeschirmt, so dass derjenige Arbeitsraum, in dem ein Werkstück gewechselt wird, jeweils spanfrei als auch kühl- und schmiermittelfrei ist.