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Patent Searching and Data


Title:
MACHINE TOOL FOR MACHINING A WORKPIECE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/207223
Kind Code:
A2
Abstract:
The present invention relates to a machine tool for machining a workpiece, comprising a spindle arm with a spindle for receiving a tool or the workpiece, said spindle arm being movably attached to a spindle arm-receiving section that is arranged on a machine frame. The spindle arm comprises: a first spindle arm section hinged to the spindle arm-receiving section and designed as a longitudinal element and being pivotable about a first rotational axis with respect to the spindle arm-receiving section; and a second spindle arm section hinged to the first spindle arm section and designed as a longitudinal element and being pivotable about a second rotational axis with respect to the first spindle arm section. The spindle arm-receiving section comprises: a first subsection and a second subsection, arranged on the machine frame at a distance from each other to receive the spindle arm, the first subsection of the spindle arm-receiving section having a first braced drive for transmission of a first torque onto the first spindle arm section. The first spindle arm section comprises: a first subsection and a second subsection, arranged on the spindle arm-receiving section at a distance from each other to receive the second spindle arm section, the first subsection of the first spindle arm section having a second braced drive for transmission of a second torque onto the second spindle arm section.

Inventors:
KSCHIER UWE (DE)
GEISSLER ALFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/064428
Publication Date:
December 29, 2016
Filing Date:
June 22, 2016
Export Citation:
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Assignee:
DECKEL MAHO PFRONTEN GMBH (DE)
International Classes:
B23Q1/54; B25J9/04
Foreign References:
EP1188511A22002-03-20
Attorney, Agent or Firm:
MERH-IP Matias Erny Reichl Hoffmann Patentanwälte PartG mbB (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Werkzeugmaschine (1) zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks (2), mit einem Spindelarm (30) mit einer Spindel (34) zur Aufnahme eines Werkzeugs (35) oder des Werkstücks (2), wobei der Spindelarm (30) zum Positionieren der Spindel (34) in einem Bearbeitungsraum bewegbar an einem Spindelarmaufnahmeabschnitt (21) angebracht ist, der an einem Maschinenständer (20) angeordnet ist; wobei der Spindelarm (30) zum Verschwenken der Spindel (34) umfasst: einen als Längselement ausgebildeten und gegenüber dem

Spindelarmaufnahmeabschnitt (21) um eine erste Rotationsachse (Rl) drehbaren ersten Spindelarmabschnitt (31), der am Spindelarmaufnahmeabschnitt (21) angelenkt ist, wobei sich die erste Rotationsachse (Rl) in einem ersten Endabschnitt (215) des Spindelarmaufnahmeabschnitts (21) und in einem ersten Endabschnitt (315) des ersten Spindelarmabschnitts (31) befindet; einen als Längselement ausgebildeten und gegenüber dem ersten

Spindelarmabschnitt (31) um eine zweite Rotationsachse (R2) drehbaren zweiten Spindelarmabschnitt (32), der am ersten Spindelarmabschnitt (31) angelenkt ist, wobei sich die zweite Rotationsachse (R2) in einem zweiten Endabschnitt (316) des ersten Spindelarmabschnitts (31) und in einem ersten Endabschnitt (325) des zweiten Spindelarmabschnitts (32) befindet; wobei der Spindelarmaufnahmeabschnitt (21) umfasst: einen ersten Unterabschnitt (211) und einen zweiten Unterabschnitt (212), die zur Aufnahme des Spindelarms (30) voneinander beabstandet an dem

Maschinenständer (20) angeordnet sind, wobei der erste Unterabschnitt (211) des Spindelarmaufnahmeabschnitts (21) einen ersten verspannten Antrieb (213) zur Übertragung eines ersten Drehmoments auf den ersten Spindelarmabschnitt (31) für eine Rotationsbewegung des ersten Spindelarmabschnitts (31) um die erste Rotationsachse (Rl) aufweist; wobei der erste Spindelarmabschnitt (31) umfasst: einen ersten Unterabschnitt (311) und einen zweiten Unterabschnitt (312), die zur Aufnahme des zweiten Spindelarmabschnitts (32) voneinander beabstandet an dem Spindelarmaufnahmeabschnitt (21) angeordnet sind, wobei der erste Unterabschnitt (311) des ersten Spindelarmabschnitts (31) einen zweiten verspannten Antrieb (313) zur Übertragung eines zweiten Drehmoments auf den zweiten Spindelarmabschnitt (32) für eine Rotationsbewegung des zweiten Spindelarmabschnitts (32) um die zweite Rotationsachse (R2) aufweist.

2. Werkzeugmaschine (1) nach Anspruch 1, wobei ein Abstand zwischen den zwei Unterabschnitten (211, 212) des

Spindelarmaufnahmeabschnitts (21) größer ist als ein Abstand zwischen den zwei Unterabschnitten (311, 312) des ersten Spindelarmabschnitts (31), indem der erste Endabschnitt (315) des ersten Spindelarmabschnitts (31) zwischen den zwei

Unterabschnitten (211, 212) des Spindelarmaufnahmeabschnitts (21) angeordnet ist.

3. Werkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste verspannte Antrieb (213) und der zweite verspannte Antrieb (313) jeweils vier mechanisch verspannte Antriebselemente (213A - 213D, 313A - 313D) und jeweils ein Abtriebselement (213E, 313E) aufweisen.

4. Werkzeugmaschine (1) nach Anspruch 3, wobei die vier Antriebselemente (213A - 213D) des ersten verspannten Antriebs (213) am Spindelarmaufnahmeabschnitt (21) entlang eines Kreisbogens mit einem

Mittelpunktswinkel von maximal 180° angeordnet sind; und die vier Antriebselemente (313A - 313D) des zweiten verspannten Antriebs (313) am ersten Spindelarmabschnitt (31) gleichmäßig entlang eines Kreises angeordnet sind. Werkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend einen gegenüber dem zweiten Spindelarmabschnitt (32) um eine dritte

Rotationsachse (R3) drehbaren dritten Spindelarmabschnitt (33) zur Aufnahme der Spindel (34), der am zweiten Spindelarmabschnitt (32) angelenkt ist, wobei sich die dritte Rotationsachse (R3) in einem zweiten Endabschnitt (326) des zweiten Spindelarmabschnitts (32) befindet, und der zweite Spindelarmabschnitt (32) einen dritten Antrieb (323) zur Übertragung eines dritten Drehmoments auf den dritten Spindelarmabschnitt (33) für eine Rotationsbewegung des dritten Spindelarmabschnitts (33) um die dritte

Rotationsachse (R3) aufweist.

Werkzeugmaschine (1) nach Anspruch 5, wobei die erste Rotationsachse (Rl), die zweite Rotationsachse (R2) und die dritte Rotationsachse (R3) parallel zueinander orientiert sind; und die Werkzeugmaschine (1) weiter umfasst: eine numerische Steuerung (40), die dazu ausgelegt ist, den ersten verspannten Antrieb (213) am Spindelarmaufnahmeabschnitt (21), den zweiten verspannten Antrieb (313) am ersten Spindelarmabschnitt (31) und den dritten Antrieb (323) am zweiten Spindelarmabschnitt (32) so zu steuern, dass durch gleichzeitige

Rotationsbewegungen des ersten Spindelarmabschnitts (31) um die erste

Rotationsachse (Rl), des zweiten Spindelarmabschnitts (32) um die zweite

Rotationsachse (R2) und des dritten Spindelarmabschnitts (33) um die dritte Rotationsachse (R3) ein Endabschnitt (345) der Spindel (34) am dritten

Spindelarmabschnitt (33) eine rechtwinklige Bahn in einer Ebene senkrecht zu den parallelen Rotationsachsen (Rl, R2, R3) ausführt.

Werkzeugmaschine (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 6, wobei die am Spindelarmaufnahmeabschnitt (21) und am ersten Spindelarmabschnitt (31) angeordneten verspannten Antriebe (213, 313) als Zykloidgetriebe ausgebildet sind; und der am zweiten Spindelarmabschnitt (32) angeordnete dritte Antrieb (323) als gekühlter Torqueantrieb ausgebildet ist.

8. Werkzeugmaschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei

der Spindelarm (30) ein Führungselement (36) zur Leitungsführung an einer Position, an der der zweite Spindelarmabschnitt (32) am ersten Spindelarmabschnitt (31) angelenkt ist, umfasst, wobei das Führungselement (36) mehrere Segmente (363) zur getrennten Führung mehrerer Leitungen (70) aufweist.

9. Werkzeugmaschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, weiter umfassend einen um eine Drehtischrotationachse (R5) rotierbaren Drehtisch (50) am

Maschinenständer (20) zur Aufnahme des Werkstücks (2) oder des Werkzeugs (35).

10. Werkzeugmaschine (1) nach Anspruch 9, weiter umfassend eine erste Linearachse (61) zur Aufnahme des Drehtische (50), wobei der Drehtisch (50) entlang der ersten Linearachse (61) bewegbar und die

Drehtischrotationsachse (R5) in einem Winkel zwischen 0 Grad und 90 Grad zur ersten Linearachse (61) orientiert ist.

11. Werkzeugmaschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, weiter umfassend eine zweite Linearachse (62) zur Aufnahme des Spindelarmaufnahmeabschnitts (21), wobei die zweite Linearachse (62) parallel zur ersten Rotationsachse (Rl) orientiert ist und der Spindelarmaufnahmeabschnitt (21) entlang der zweiten Linearachse (62) am Maschinenständer (20) bewegbar angeordnet ist.

12. Werkzeugmaschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Spindelarmabschnitt (31) einen Pufferabschnitt (317) zum Stoppen einer Rotationsbewegung des zweiten Spindelarmabschnitts (32) in eine Richtung auf den ersten Spindelarmabschnitt (31) zu aufweist.

13. Werkzeugmaschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Maschinenständer (20) eine Aufnahmefläche (200) zur Aufnahme des

Spindelarmaufnahmeabschnitts (21) aufweist; durch eine Richtung von einer Deckenfläche eines Aufstellraumes für die

Werkzeugmaschine (1) zu einer Standfläche der Werkzeugmaschine (1) eine Oben- Unten-Richtung definiert ist; und der Spindelarmaufnahmeabschnitt (21) an der Aufnahmefläche (200) entweder oberhalb der Aufnahmefläche (200) oder unterhalb der Aufnahmefläche (200) oder seitlich der Aufnahmefläche (200) angeordnet ist.

Description:
WERKZEUGMASCHINE ZUR SPANENDEN BEARBEITUNG EINES WERKSTÜCKS

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks, mit einem Spindelarm mit einer Spindel zur Aufnahme eines Werkzeugs oder des Werkstücks, wobei der Spindelarm zum Positionieren der Spindel in einem Bearbeitungsraum bewegbar an einem Spindelarmaufnahmeabschnitt angebracht ist, der an einem Maschinenständer angeordnet ist.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Im Stand der Technik sind Werkzeugmaschinen zur spanenden Bearbeitung von Werkstücken bekannt, die Verschwenkbewegungen der Spindel mit linearen Verfahrbewegungen der Spindel kombinieren.

EP 1 188 511 A2 beschreibt eine Werkzeugmaschine zur spanenden Bearbeitung von Werkstücken mit einem auf/an einem Maschinenständer motorisch verfahrbaren Werkzeugschlitten als Träger einer Bearbeitungseinheit mit mindestens einer Arbeitsspindel und einem Werkstückträger für die Aufnahme der zu bearbeitenden Werkstücke. Der Werkzeugschlitten enthält einen auf/an dem Maschinenständer verfahrbar geführten Querträger mit zwei in dessen Längsrichtung motorisch verschiebbaren Querschlitten, zwischen denen die Bearbeitungseinheit zur Axialbewegung der Arbeitsspindel über einen Koppelmechanismus mit mindestens zwei formsteifen Schwenkarmen gelenkig angeordnet ist.

Zum Abfahren von winkligen oder gekrümmten Oberflächen von Werkstücken sind diese Maschinen aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit der Spindel nicht geeignet.

Bei mehrgliedrigen, längsförmigen und daher torsionsanfälligen Schwenkarmen mit einer größeren Reichweite tritt das Problem auf, die für die Verschwenkbewegungen nötigen Drehmomente so zu übertragen, dass die Positioniergenauigkeit der Spindel nicht darunter leidet und gleichzeitig eine Konstruktion zu wählen, die die bei der spanenden Bearbeitung auftretenden Kräfte aufnehmen kann. ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Werkzeugmaschine zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks bereitzustellen, mit der die Drehmomente für die Rotationsbewegungen der einzelnen Spindelarmabschnitte so übertragen werden können, dass die Positionierung der Spindel am Ende des Spindelarms hochpräzise erfolgt.

Des Weiteren ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Werkzeugmaschine bereitzustellen, mit der ein möglichst großer Teil der Werkstückoberfläche während einer kontinuierlichen Verfahrbewegung der Spindel spanend bearbeitet werden kann.

Diese Aufgaben werden gelöst durch eine Werkzeugmaschine nach Anspruch 1. Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf vorteilhafte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine.

Die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks weist auf: einen Spindelarm mit einer Spindel zur Aufnahme eines Werkzeugs oder des Werkstücks, wobei der Spindelarm zum Positionieren der Spindel in einem Bearbeitungsraum bewegbar an einem Spindelarmaufnahmeabschnitt angebracht ist, der an einem Maschinenständer angeordnet ist.

Dabei umfasst der Spindelarm zum Verschwenken der Spindel einen als Längselement ausgebildeten und gegenüber dem Spindelarmaufnahmeabschnitt um eine erste Rotationsachse drehbaren ersten Spindelarmabschnitt, der am Spindelarmaufnahmeabschnitt angelenkt ist, wobei sich die erste Rotationsachse in einem ersten Endabschnitt des Spindelarmaufnahmeabschnitts und in einem ersten Endabschnitt des ersten Spindelarmabschnitts befindet; und einen als Längselement ausgebildeten und gegenüber dem ersten Spindelarmabschnitt um eine zweite Rotationsachse drehbaren zweiten Spindelarmabschnitt, der am ersten Spindelarmabschnitt angelenkt ist, wobei sich die zweite Rotationsachse in einem zweiten Endabschnitt des ersten Spindelarmabschnitts und in einem ersten Endabschnitt des zweiten Spindelarmabschnitts befindet. Der Spindelarmaufnahmeabschnitt umfasst einen ersten Unterabschnitt und einen zweiten Unterabschnitt, die zur Aufnahme des Spindelarms voneinander beabstandet an dem Maschinenständer angeordnet sind, wobei der erste Unterabschnitt des Spindelarmaufnahmeabschnitts einen ersten verspannten Antrieb zur Übertragung eines ersten Drehmoments auf den ersten Spindelarmabschnitt für eine Rotationsbewegung des ersten Spindelarmabschnitts um die erste Rotationsachse aufweist.

Der erste Spindelarmabschnitt umfasst einen ersten Unterabschnitt und einen zweiten Unterabschnitt, die zur Aufnahme des zweiten Spindelarmabschnitts voneinander beabstandet an dem Spindelarmaufnahmeabschnitt angeordnet sind, wobei der erste Unterabschnitt des ersten Spindelarmabschnitts einen zweiten verspannten Antrieb zur Übertragung eines zweiten Drehmoments auf den zweiten Spindelarmabschnitt für eine Rotationsbewegung des zweiten Spindelarmabschnitts um die zweite Rotationsachse aufweist. Somit kann der Spindelarm als Ganzes verschwenkt werden; gleichzeitig kann aber auch jeder seiner Abschnitte einzeln verschwenkt werden. Durch die Ausbildung des ersten und zweiten Spindelarmabschnitts als Längselemente wird eine Einklapp- oder Ausklappbewegung des Spindelarms bei gleichzeitiger Verschwenkung des Spindelarms ermöglicht. Auf diese Weise kann ein großer Bereich des Bearbeitungsraums mittels einer geringen Anzahl an Einzelverfahrbewegungen erreicht werden, so dass die Spindel schnell zu ihrer endgültigen Ausrichtungsposition gefahren werden kann.

Durch das Anbringen der einzelnen Spindelarmabschnitte zwischen zwei Unterabschnitten des jeweils vorgelagerten Spindelarmabschnitts bzw. das Anbringen des ersten Spindelarmabschnitts zwischen zwei Unterabschnitten des

Spindelarmaufnahmeabschnitts wird eine hohe Stabilität in der Aufhängung und eine hohe Torsionssteifigkeit des langen Spindelarms erreicht.

Durch das Anbringen der Antriebe für die Rotation des ersten und des zweiten Spindelarmabschnitts direkt am jeweiligen Gelenk kann das benötigte Drehmoment bedarfsgenau auf den jeweiligen nachgelagerten Spindelarmabschnitt übertragen werden. Damit kann die Spindel am einen Ende des Spindelarms genau positioniert werden, obwohl ihre Bewegung auch aus der Rotationsbewegung des ersten Spindelarmabschnitts resultiert, die am anderen Ende des Spindelarmabschnitts und damit verhältnismäßig weit entfernt von der Spindel stattfindet. Die Anzahl der Antriebe an einem Gelenk ist nicht auf 1 beschränkt, sondern hängt davon ab, wieviel Kraft am jeweiligen Gelenk übertragen werden soll, also beispielsweise auch vom Gewicht der Spindelarmabschnitte und von der Art der spanenden Bearbeitung bzw. vom zu bearbeitenden Werkstoff. Auch an den jeweiligen zweiten Unterabschnitten des Spindelarmaufnahmeabschnitts und der Spindelarmabschnitte kann jeweils ein Antrieb angebracht sein. Es ist ebenso möglich, an einigen, aber nicht an allen zweiten Unterabschnitten des Spindelarmaufnahmeabschnitts und der Spindelarmabschnitte einen Antrieb anzubringen.

Die Verspannung der Antriebe reduziert das Umkehrspiel im Getriebe und trägt so zur genauen Positionierung der Spindel bei.

Vorzugsweise ist bei der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine ein Abstand zwischen den zwei Unterabschnitten des Spindelarmaufnahmeabschnitts größer als ein Abstand zwischen den zwei Unterabschnitten des ersten Spindelarmabschnitts, indem der erste Endabschnitt des ersten Spindelarmabschnitts zwischen den zwei Unterabschnitten des Spindelarmaufnahmeabschnitts angeordnet ist.

Die Abmessungen der Spindelarmabschnitte in der Breite werden also stufenweise kleiner. Durch eine solche Anordnung ist es möglich, sehr kleine Winkel zwischen dem ersten und zweiten Spindelarmschnitt zu bilden, also den Spindelarm fast vollständig zusammenzuklappen, so dass der erste und der zweite Spindelarm fast parallel orientiert sind. Dadurch können auch Spindelpositionen nahe des ersten Spindelarmabschnitts erreicht werden. Somit wird der Schwenkbereich für die Spindel insgesamt vergrößert. Vorzugsweise weisen der erste verspannte Antrieb und der zweite verspannte Antrieb jeweils vier mechanisch verspannte Antriebselemente und jeweils ein Abtriebselement auf.

Dies hat den Vorteil, dass mit einem großen Abtriebselement ein großvolumiger„Antrieb zum Übertragen des benötigten Drehmoments realisiert werden kann, dieser aber dennoch sehr genau arbeitet, da jeweils je zwei der vier Antriebselemente mechanisch verspannt werden können und so das Umkehrspiel fast vollständig eliminiert wird.

Vorzugsweise sind die vier Antriebselemente des ersten verspannten Antriebs am Spindelarmaufnahmeabschnitt entlang eines Kreisbogens mit einem Mittelpunktswinkel von maximal 180° angeordnet; und sind die vier Antriebselemente des zweiten verspannten Antriebs am ersten Spindelarmabschnitt gleichmäßig entlang eines Kreises angeordnet.

Die unterschiedliche Anordnung gezüglich des Spindelarmaufnahmeabschnitts und des ersten Spindelarmabschnitts hat ihren Grund in der unterschiedlichen Größe der Abtriebselemente am Gelenk der ersten Rotationsachse und am Gelenk der zweiten Rotationsachse. Während das Abtriebselement an der zweiten Rotationsachse klein genug ist, um die Antriebselemente gleichmäßig um das Abtriebselement verteilen zu können, ohne den verfügbaren Schwenkbereich einzuschränken, ist dies für das große Abtriebselement an der ersten Rotationsachse nicht mehr möglich.

Vorzugsweise weist die Werkzeugmaschine weiter einen gegenüber dem zweiten Spindelarmabschnitt um eine dritte Rotationsachse drehbaren dritten Spindelarmabschnitt zur Aufnahme der Spindel auf, der am zweiten Spindelarmabschnitt angelenkt ist, wobei sich die dritte Rotationsachse in einem zweiten Endabschnitt des zweiten Spindelarmabschnitts befindet, und der zweite Spindelarmabschnitt einen dritten Antrieb zur Übertragung eines dritten Drehmoments auf den dritten Spindelarmabschnitt für eine Rotationsbewegung des dritten Spindelarmabschnitts um die dritte Rotationsachse aufweist.

Der dritte Freiheitsgrad in Form der dritten Rotationsachse ermöglicht neben der Positionierung der Spindel im Bearbeitungsraum auch eine Ausrichtung der Spindel, so dass z.B. mit einem in der Spindel aufgenommenen Werkzeug die Oberflächenkontur eines Werkstücks abgefahren und bearbeitet werden kann. Dabei ist die erfindungsgemäße Werkzeugachse nicht auf drei Spindelarmrotationsachsen beschränkt, sondern der Spindelarm kann auch mehr als drei (z.B. vier) einzeln bewegliche Abschnitte aufweisen.

Vorzugsweise sind die erste Rotationsachse, die zweite Rotationsachse und die dritte Rotationsachse parallel zueinander orientiert; und vorzugsweise weist die Werkzeugmaschine weiter eine numerische Steuerung auf, die dazu ausgelegt ist, den ersten verspannten Antrieb am Spindelarmaufnahmeabschnitt, den zweiten verspannten Antrieb am ersten Spindelarmabschnitt und den dritten Antrieb am zweiten Spindelarmabschnitt so zu steuern, dass durch gleichzeitige Rotationsbewegungen des ersten Spindelarmabschnitts um die erste Rotationsachse, des zweiten Spindelarmabschnitts um die zweite Rotationsachse und des dritten Spindelarmabschnitts um die dritte Rotationsachse ein Endabschnitt der Spindel am dritten Spindelarmabschnitt eine rechtwinklige Bahn in einer Ebene senkrecht zu den parallelen Rotationsachsen ausführt. Das heißt, dass bei einem vor dem Spindelarm positionierten, beispielsweise quaderförmigen Werkstück die dem Spindelarm zugewandte Oberfläche und die nach oben weisende Oberfläche des Werkstücks in einer kontinuierlichen Bewegung der Spindel durch gleichzeitige Rotationsbewegungen der Spindelarmabschnitte um die jeweiligen Rotationsachsen abgefahren werden können. Eine entsprechende kontinuierliche Abfahrbewegung der Spindel ist auch bei abgerundeten Kanten des Werkstücks oder bei kugelförmigen Werkstücken möglich. Wird das Werkstück zusätzlich gedreht, ist somit eine Rundum-Bearbeitungsbewegung der Spindel möglich.

Vorzugsweise sind die am Spindelarmaufnahmeabschnitt und am ersten Spindelarmabschnitt angeordneten verspannten Antriebe als Zykloidgetriebe ausgebildet; und ist der am zweiten Spindelarmabschnitt angeordnete dritte Antrieb als gekühlter Torqueantrieb ausgebildet.

Zykloidgetriebe haben den Vorteil, dass sie besonders verschleißarm und langlebig sind und hinsichtlich des langen Spindelarms und der spanenden Bearbeitung ausreichend hohe Kräfte übertragen können. Ein Torqueantrieb hat den Vorteil, dass er große Beschleunigungen und eine hohe Dynamik des Systems ermöglicht und aufgrund des Fehlens mechanischer Elemente wartungsarm ist. Die Kühlung dient zur Kompensation der vermehrten Wärmeentwicklung beim Torqueantrieb.

Vorzugsweise umfasst der Spindelarm ein Führungselement zur Leitungsführung an einer Position, an der der zweite Spindelarmabschnitt am ersten Spindelarmabschnitt angelenkt ist, wobei das Führungselement mehrere Segmente zur getrennten Führung mehrerer Leitungen aufweist.

Für die Energieversorgung der Antriebe am Spindelarm und für die Kühlmittelversorgung des gekühlten Torqueantriebs müssen Versorgungsleitungen wie Stromkabel oder flüssigkeitsführende Schläuche zu verschiedenen Positionen am Spindelarm bzw. bis zur Spindel geführt werden. Diese werden vorzugsweise innerhalb des Spindelarms geführt. Um bei einer Schwenkbewegung des zweiten Spindelarmabschnitts Biegungsbelastungen der Leitungen am Gelenk der zweiten Rotationsachse zu vermeiden, befindet sich an diesem Gelenk ein Führungselement, wobei die verschiedenen Versorgungsleitungen durch verschiedene Segmente des Führungselements geführt werden. Die Versorgungsleitungen sind dabei nicht im oder am Gelenk fixiert, sondern sind schwimmend durch das Führungselement geführt. Der Spindelarm kann mehrere Führungselemente aufweisen, so dass mehrere Gelenke oder jedes Gelenk des Spindelarms ein entsprechendes Führungselement aufweisen.

Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine weiterhin einen um eine Drehtisch rotationsachse rotierbaren Drehtisch am Maschinenständer zur Aufnahme des Werkstücks oder des Werkzeugs auf.

Üblicherweise ist das zu bearbeitende Werkstück auf dem Drehtisch befestigt und das Bearbeitungswerkzeug in der Spindel aufgenommen. Es ist jedoch auch möglich, ein Werkstück an der Spindel und ein Werkzeug auf dem Drehtisch zu befestigen. Die oben beschriebenen Beweglichkeiten des Spindelarms dienen dazu, die Spindel an den Drehtisch heranzufahren, bis der erforderliche Abstand erreicht ist, um die Werkstückoberfläche bearbeiten zu können, und dazu, das Werkstück in der Höhe abzufahren. Auch die Bearbeitung der nach oben weisenden Oberfläche des Werkstücks ist durch Bewegungen des Spindelarms möglich. Um jedoch auch die vom Spindelarm abgewandte Seite des Werkstücks bearbeiten zu können, ist ein Drehtisch erforderlich, mit dem dem Spindelarm nach Bedarf eine andere Seite des Werkstücks zugewandt werden kann. Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine weiterhin eine erste Linearachse zur Aufnahme des Drehtischs auf, wobei der Drehtisch entlang der ersten Linearachse bewegbar und die Drehtischrotationsachse in einem Winkel zwischen 0 Grad und 90 Grad zur ersten Linearachse orientiert ist. Um das Werkstück zusätzlich zu einer Bearbeitung in der Höhe und in der Länge auch in der Breite bearbeiten zu können, muss dessen Position bei gleichbleibendem Abstand zum Spindelarmaufnahmeabschnitt relativ zur Spindel seitlich verschiebbar sein. Dies wird beispielsweise durch einen verschiebbaren Drehtisch realisiert. Somit ist die gesamte Oberfläche des Werkstücks mit Ausnahme der Befestigungsfläche des Werkstücks auf dem Tisch mit dem Spindelkopf erreichbar. Zusätzlich kann der Drehtisch auch verschwenkbar (also um eine weitere Achse neben der Drehtischrotationsachse drehbar) sein, so dass beispielsweise das Werkstück dem Spindelarm zugeneigt werden kann. Aufgrund der großen Reichweite des Spindelarms (bei fast gestrecktem ersten und zweiten Spindelarmabschnitt) und der Möglichkeit, den dritten Spindelarmabschnitt nahe an den Spindelarmaufnahmeabschnitt heranzubringen, können sowohl kleine als auch große Werkstücke rundumbearbeitet werden.

Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine weiterhin eine zweite Linearachse zur Aufnahme des Spindelarmaufnahmeabschnitts auf, wobei die zweite Linearachse parallel zur ersten Rotationsachse orientiert ist und der Spindelarmaufnahmeabschnitt entlang der zweiten Linearachse am Maschinenständer bewegbar angeordnet ist.

Vor allem bei langen Werkstücken kann es vorteilhaft sein, anstatt des Drehtisches den Spindelarm oder sowohl den Drehtisch als auch den Spindelarm verschieben zu können.

Vorzugsweise weist der erste Spindelarmabschnitt einen Pufferabschnitt zum Stoppen einer Rotationsbewegung des zweiten Spindelarmabschnitts in eine Richtung auf den ersten Spindelarmabschnitt zu auf.

Dies hat den Vorteil, dass Beschädigungen am ersten und am zweiten Spindelarmabschnitt vor allem bei schnellen oder unkontrollierten Bewegungen des Spindelarms vermieden werden. Vorzugsweise weist der Maschinenständer eine Aufnahmefläche zur Aufnahme des Spindelarmaufnahmeabschnitts auf und ist durch eine Richtung von einer Deckenfläche eines Aufstell raumes für die Werkzeugmaschine zu einer Standfläche der Werkzeugmaschine eine Oben-Unten-Richtung definiert und ist der Spindelarmaufnahmeabschnitt an der Aufnahmefläche entweder oberhalb der Aufnahmefläche oder unterhalb der Aufnahmefläche oder " seitlich der Aufnahmefläche angeordnet.

Dies hat den Vorteil, dass der Schwenkarm je nach Bedarf oder angepasst an die Platzverhältnisse entweder auf dem Maschinenständer stehend oder von oben oder seitlich hängend montiert werden kann. KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine von schräg vorne.

Fig. 2A zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine von schräg vorne in Schnittansicht.

Fig. 2B zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Führungselements einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine.

Fig. 3A zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine von der Seite.

Fig. 3B zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine von der Seite in Schnittansicht.

Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine von der anderen Seite.

Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine von schräg hinten.

Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine von vorne.

Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine von hinten.

Fig. 8A zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine in einer Position einer Positionierbewegung der Spindel für ein langes Werkzeug. Fig. 8B zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine in einer weiteren Position einer Positionierbewegung der Spindel.

Fig. 8C zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine in einer weiteren Position einer Positionierbewegung der Spindel.

Fig. 8D zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine in einer weiteren Position einer Positionierbewegung der Spindel.

Fig. 8E zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine in einer weiteren Position einer Positionierbewegung der Spindel.

Fig. 9A zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine in einer Position einer Positionierbewegung der Spindel für ein kurzes Werkzeug. Fig. 9B zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine in einer weiteren Position einer Positionierbewegung der Spindel.

Fig. 9C zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine in einer weiteren Position einer Positionierbewegung der Spindel.

Fig. 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen

Werkzeugmaschine.

Fig. 11 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen

Werkzeugmaschine aus einer weiteren Perspektive.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER FIGUREN UND BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGS- BEISPIELE DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG

Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung detailliert anhand von Ausführungsbeispielen und der beispielhaften Figuren beschrieben und erläutert.

Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine 1 aus einer Perspektive von schräg vorne. Auf einer Aufnahmefläche 200 des Maschinenständers 20 ist der zweiteilige Spindelarmaufnahmeabschnitt 21 mit einem ersten Unterabschnitt 211 und einem zweiten Unterabschnitt 212 angebracht, wobei in Fig. 1 nur der erste Unterabschnitt 211 zu sehen ist und der zweite Unterabschnitt 212 vom Spindelarm 30 verdeckt ist.

Der Spindelarm 30 ist dreiteilig aufgebaut und besteht aus einem ersten Spindelarmabschnitt 31, einem zweiten Spindelarmabschnitt 32 und einem dritten Spindelarmabschnitt 33. Der erste Spindelarmabschnitt 31 ist längsförmig mit einem ersten Endabschnitt 315, der zwischen den Unterabschnitten 211, 212 des Spindelarmaufnahmeabschnitts 21 angeordnet ist, und einem zweiten Endabschnitt 316, der zweiteilig aus einem ersten Unterabschnitt 311 und einem zweiten Unterabschnitt 312 aufgebaut ist. Der zweite Spindelarmabschnitt 32 ist ebenfalls längsförmig mit einem ersten Endabschnitt 325, der zwischen den Unterabschnitten 311, 312 des ersten Spindelarmabschnitts 31 angeordnet ist, und einem zweiten Endabschnitt 326, der in dieser Ausführungsform zweiteilig aus einem ersten Unterabschnitt 321 und einem zweiten Unterabschnitt 322 aufgebaut ist. Der dritte Spindelarmabschnitt 33 ist zwischen den Unterabschnitten 321, 322 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 angeordnet und trägt die Spindel 34. Somit ist jeder Abschnitt des Spindelarms 30 an genau einem anderen Abschnitt des Spindelarms 30 montiert, wobei sich die Gabelform der zwei beabstandeten Unterabschnitte an einem Ende der Längselemente ausgehend vom Spindelarmaufnahmeabschnitt 21 über den gesamten Spindelarm 30 (erster, zweiter und dritter Spindelarmabschnitt 31, 32, 33) bis hin zu dem Ende des Spindelarms 30 zieht, an dem die Spindel 34 aufgenommen ist. Dabei sind die Unterabschnitte 211, 212 des Spindelarmaufnahmeabschnitts 21 nicht miteinander verbunden, wohingegen die Unterabschnitte 311, 312 des ersten Spindelarmabschnitts 31 und die Unterabschnitte 321, 322 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 in einer Richtung auf die Mitte des jeweiligen längsförmigen Spindelarmabschnitts hinzu verbunden sind. Aufgrund der dreigliedrigen Form des Spindelarms 30 können alle drei Abschnitte 31, 32, 33 des Spindelarms 30 separat verschwenkt werden, wobei die Spindel 34 die Summe der Verschwenkbewegungen der Spindelarmabschnitte 31, 32, 33 ausführt. Im Einzelnen ist dazu der erste Endabschnitt 315 des ersten Spindelarmabschnitts 31 an einem ersten Endabschnitt 215 des Spindelarmaufnahmeabschnitts 21 angelenkt (der zweite Endabschnitt 216 des Spindelarmaufnahmeabschnitts 21 ist auf der Aufnahmefläche 200 des Maschinenständers 20 montiert), so dass der erste Spindelarmabschnitt 31 (und somit der gesamte Spindelarm 30) um eine erste Rotationsachse Rl drehbar ist. Die Anordnung der Getriebe zur Übertragung der Rotationsbewegung auf den ersten Spindelarmabschnitt 31 wird anhand von Fig. 3 genauer beschrieben. In ähnlicher Weise ist der erste Endabschnitt 325 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 an dem zweiten Endabschnitt 316 des ersten Spindelarmabschnitts 31 angelenkt, so dass der zweite Spindelarmabschnitt 32 (mitsamt dem dritten Spindelarmabschnitt 33 und der Spindel 34) um eine zweite Rotationsachse R2 drehbar ist. Der dritte Spindelarmabschnitt 33 ist um eine dritte Rotationsachse R3 rotierbar am zweiten Endabschnitt 326 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 angebracht und dient zur Aufnahme der Spindel 34, die in Längsrichtung der Spindel um die Spindelrotationsachse R4 (siehe Fig. 2A) rotierbar ist. Somit sind alle drei Gelenke des Spindelarms als Scharniergelenke ausgebildet, wobei die drei Rotationsachsen Rl, R2, R3 parallel zueinander und parallel zu einer Standfläche der Werkzeugmaschine 1 orientiert sind.

Daneben weist der Maschinenständer 20 der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine 1 zwei Führungsschienen einer ersten Linearachse 61 auf, auf denen einen Schlitten 51 parallel zu den Rotationsachsen Rl, R2, R3 verfahrbar ist. Auf dem Schlitten 51 ist ein Drehtisch 50 montiert, der um eine Drehtischrotationsachse R5 (siehe Fig. 2A) rotierbar ist, die senkrecht auf der Standfläche der Werkzeugmaschine 1 steht. Der Drehtisch 50 kann auch zusätzlich auf dem Schlitten 51 verschwenkbar ausgebildet sein.

Fig. 2A zeigt einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine 1 entlang einer Längsrichtung des Spindelarms 30. Gut sichtbar sind zum Einen die Verstrebungen des ersten Spindelarmabschnitts 31 und des zweiten Spindelarmabschnitts 32 in der Breite sowie die Anordnung der Spindel 34 am zweiten Endabschnitt 326 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 und zum Anderen die Lage der parallelen Rotationsachsen Rl, R2, R3 der Spindelarmabschnitte 31, 32, 33, der Spindelrotationsachse R4 und der Drehtischrotationachse R5.

Die Lage der ersten Rotationsachse Rl im Raum ist fix. Die Richtungen der zweiten und dritten Rotationsachse R2 und R3 sind ebenfalls unveränderlich, nämlich parallel zur ersten Rotationsachse Rl, allerdings hängt deren Höhe über dem Boden von der Orientierung des ersten Spindelarmabschnitts 31 (für R2) bzw. von der Orientierung des ersten und zweiten Spindelarmabschnitts 31 und 32 (für R3) ab. Die Orientierung der Spindelrotationsachse R4 entspricht der Ausrichtung der Spindel 34 und hängt von der Orientierung aller drei Spindelarmabschnitte 31, 32, 33 ab. Die Orientierung der Drehtischrotationsachse R5 ist unabhängig vom Spindelarm 30 und steht bei nicht verschwenkbarem Drehtisch 50 senkrecht auf die Bodenfläche.

Am Gelenk der zweiten Rotationsachse R2 ist ein Führungselement 36 gezeigt, durch das Leitungen 70 (Versorgungsleitungen für Kühlflüssigkeit und Stromkabel) geführt werden. Eine beispielhafte Form des Führungselements 36 ist in Fig. 2B dargestellt. Das Führungselement 36 ist kreisförmig mit einem kreisförmigen Mantel 361 und Stegen 362, die das Führungselement 36 in mehrere Segmente 363 aufteilen. Die Leitungen 70 werden einzeln durch die Segmente 363 geführt, wobei die Leitungen 70 nicht am Führungselement 36 befestigt sind, um Biegebelastungen bei einer Rotation des zweiten Spindelarmabschnitts 32 um die zweite Rotationsachse R2 zu vermeiden. Das Führungselement 36 ist drehfest mit dem zweiten Spindelarmabschnitt 32 verbunden, so dass es sich bei einer Verschwenkbewegung des zweiten Spindelarmabschnitts 32 entsprechend mitdreht. Somit können die Leitungen 70, die bis zum zweiten Endabschnitt 326 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 geführt werden, in einer Längsrichtung des zweiten Spindelarmabschnitts 32 in einem geraden Verlauf innerhalb des zweiten Spindelabschnitts 32 geführt werden. Auch das Gelenk an der ersten Rotationsachse Rl und das Gelenk an der dritten Rotationsachse R3 können entsprechende Führungselemente 36 aufweisen. Fig. 3A zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine 1 von der Seite. In dieser Ansicht sind die drei Rotationsachsen Rl, R2, R3 senkrecht zur Papierebene orientiert. Zur Übertragung einer Drehbewegung auf den ersten Spindelarmabschnitt 31 weist der erste Unterabschnitt 211 des Spindelarmaufnahmeabschnitts 21 einen ersten verspannten Antrieb 213 auf, der aus vier kreisförmigen Antriebselementen 213A - 213D und einem kreisförmigen Abtriebselement 213E mit größerem, z.B. sechsfachem Radius im Vergleich zum Radius der Antriebselemente 213A - 213D besteht. Die Antriebselemente 213A - 213D sind umfänglich am Abtriebselement 213E angeordnet und übertragen gemeinsam ein Drehmoment auf das Abtriebselement 213E. Die Verspannung der Antriebselemente 213A - 213D zur Eliminierung des Umkehrspiels und damit zur genaueren Positionierung der Spindel 34 kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass je zwei der vier Antriebselemente 213A - 213D mittels eines Riemens mechanisch verspannt sind, wobei die Riemen jeweils um die zwei Antriebselemente 213A, 213B bzw. 213C, 213D und um einen dritten Fixpunkt in der Kreisfläche des Abtriebselements 213E laufen und so zwei Dreiecke bilden. Die Antriebselemente 213A - 213D am Spindelarmaufnahmeabschnitt 21 sind nicht gleichmäßig über dem Umfang des Abtriebselements 213E verteilt, sondern nur auf der unteren Kreisbogen hälfte des Abtriebselements 213E, um den Verschwenkbereich des ersten Spindelarmabschnitts 31 nicht einzuschränken. Der erste verspannte Antrieb 213 am Spindelarmaufnahmeabschnitt 21 kann als Zykloidgetriebe ausgebildet sein, das sich durch besonders hohe Steifigkeit im Vergleich zu anderen Getrieben auszeichnet. Mit Hilfe eines verspannten Zykloidgetriebes kann der verhältnismäßig schwere und lange Spindelarm 30 präzise bewegt werden, so dass die Spindel 34 genau positioniert werden kann, obwohl eine der drei Rotationsbewegungen zur Positionierung der Spindel 34 entfernt von der Spindel 34 am entgegengesetzten Ende des Spindelarms 30 und eine zweite Rotationsbewegung in etwa in der Mitte des Spindelarms 30 erfolgt.

Zur Übertragung einer Drehbewegung auf den zweiten Spindelarmabschnitt 32, die unabhängig von der Drehbewegung des ersten Spindelarmabschnitts 31 erfolgt, weist der erste Unterabschnitt 311 des ersten Spindelarmabschnitts 31 einen zweiten verspannten Antrieb 313 auf, der aus vier kreisförmigen Antriebselementen 313A - 313D und einem kreisförmigen Abtriebselement 313E mit größerem, z.B. zweifachem Radius im Vergleich zum Radius der Antriebselemente 313A - 313D besteht. Die Antriebselemente 313A - 313D sind umfänglich am Abtriebselement 313E angeordnet und übertragen gemeinsam ein Drehmoment auf das Abtriebselement 313E. Die Verspannung der Antriebselemente 313A - 313D zur Eliminierung des Umkehrspiels und damit zur genaueren Positionierung der Spindel 34 kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass je zwei der vier Antriebselemente 313A - 313D mittels eines Riemens mechanisch verspannt sind, wobei die Riemen jeweils um die zwei Antriebselemente 313A, 313B bzw. 313C, 313D und um einen dritten Fixpunkt außerhalb der Kreisfläche des Abtriebselements 313E laufen und so zwei Dreiecke bilden. Die Antriebselemente 313A - 313D am ersten Spindelarmabschnitt 31 sind gleichmäßig über dem Umfang des Abtriebselements 213E verteilt. Der zweite verspannte Antrieb 313 am ersten Spindelarmabschnitt 31 kann ebenfalls als Zykloidgetriebe ausgebildet sein.

Zur Übertragung einer Drehbewegung auf den dritten Spindelarmabschnitt 33, die unabhängig von den Drehbewegungen des ersten und zweiten Spindelarmabschnitts 31, 32 erfolgt, weist der zweite Endabschnitt 326 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 einen dritten Antrieb 323 auf. Im in Fig. 3A gezeigten Ausführungsbeispiel ist der zweite Endabschnitt 326 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 so wie die entsprechenden Endabschnitte 215 und 316 des Spindelarmaufnahmeabschnitts 21 und des ersten Spindelarmabschnitts 31 zweiteilig bzw. gabelförmig ausgebildet, so dass sich in diesem Ausführungsbeispiel der dritte Antrieb 323 zwischen den Unterabschnitten 321, 322 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 befindet. Der dritte Antrieb 323 kann als gekühlter Torqueantrieb ausgebildet sein, der sich aufgrund der Kühlung durch thermische Stabilität , eine hohe Dynamik und durch hohe Antriebssteifigkeit auszeichnet.

Die Beweglichkeit des Spindelarms 30 wird nochmals anhand Fig. 3B erläutert. In Fig. 3B ist eine Schnittansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine aus der gleichen Perspektive wie in Fig. 3A gezeigt. Die Rotationsachsen Rl, R2, R3 des Spindelarms 30 sind senkrecht zur Papierebene orientiert. Der Spindelarmaufnahmeabschnitt 21 ist auf der Aufnahmefläche 200 des Maschinenständers 20 angeordnet, wobei in Fig. 3B nur einer der beiden räumlich getrennten Unterabschnitte 211, 212 des Spindelarmaufnahmeabschnitts 21 sichtbar ist. An den Spindelarmaufnahmeabschnitt 21 ist der Spindelarm 30 am ersten Endabschnitt 315 des ersten Spindelarmabschnitts 31 angelenkt, so dass der erste Endabschnitt 215 des Spindelarmaufnahmeabschnitts 21 und der erste Endabschnitt 315 des ersten Spindelarmabschnitts 31 ein Scharniergelenk bilden. Aufgrund der Größe der beteiligten Komponenten (also des ersten Endabschnitts 215 des Spindelarmaufnaheabschnitts 21, des ersten Endabschnitts 315 des ersten Spindelarmabschnitts 31 und des großen radförmigen Abtriebselement 213E) kann der Motor des ersten verspannten Antriebs 213 an diesem Gelenk dabei platzsparend in der Hohlwelle des Gelenks untergebracht sein. Am ersten Spindelarmabschnitt 31 befindet sich der Pufferabschnitt 317, der eine Bewegung des zweiten Spindelarmabschnitts 32 um die zweiten Rotationsachse R2 auf den ersten Spindelarm 31 zu stoppt.

Ein ähnlicher Aufbau in etwas kleinerer Form findet sich auch am Gelenk der zweiten Rotationsachse R2. Dort ist der zweite Spindelarmabschnitt 32 mit seinem ersten Endabschnitt 325 am zweiten Endabschnitt 316 des ersten Spindelarmabschnitts 31 angelenkt. Gezeigt ist auch das im Vergleich zum Abtriebselement 213E kleinere Abtriebselement 313E des zweiten verspannten Antriebs 313. Auch hier ist wieder nur einer der beiden Unterabschnitte 311, 312 des zweiten Endabschnitts 316 des ersten Spindelarmabschnitts 31 gezeigt. Am Gelenk der dritten Rotationsachse R3 befindet sich die Spindel 34 am dritten Spindelarmabschnitt 33, der zwischen den Unterabschnitten 321, 322 des zweiten Endabschnitts 326 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 untergebracht ist und um die dritte Rotationsachse R3 rotierbar ist. Das in der Spindel 34 aufgenommene Werkzeug 35 (nicht gezeigt) ist, alleine oder mit dem Spindelkopf, um die Achse R4 rotierbar, um die spanende Bearbeitung auszuführen.

Ebenfalls gezeigt sind der um die Achse R5 drehbare Tisch 50 mit Palette auf dem Schlitten 51, der auf den Führungsschienen der ersten Linearachse 61 verfahrbar gelagert ist. Fig. 4 zeigt den Aufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine 1 im Vergleich zu Fig. 3A von der gegenüberliegenden Seite. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Verteilung der Antriebe an den beiden Seiten der Werkzeugmaschine 1 nicht symmetrisch. Während am zweiten Unterabschnitt 212 des Spindelarmaufnahmeabschnitts 21 genauso wie am ersten Unterabschnitt 211 (siehe Fig. 3A) vier Antriebselemente 214A-D ein Abtriebselement 214E in Rotation versetzen, befinden sich am zweiten Unterabschnitt 312 des ersten Spindelarmabschnitts 31 im Gegensatz zum ersten Unterabschnitt 311 (siehe Fig. 3A) keine Antriebselemente. Die Verteilung der Antriebe hängt von der Größe des Drehmoments ab, das am jeweiligen Gelenk übertragen werden soll und kann bei einem anderen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine 1 symmetrisch oder in einer anderen Weise asymmetrisch sein.

Figs. 5, 6 und 7 zeigen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine 1 aus weiteren Perspektiven (Fig. 5 von schräg hinten, Fig. 6 von vorne, Fig. 7 von hinten), bei denen die Zweiteiligkeit bzw. die Gabelform im Aufbau des Spindelarmaufnahmeabschnitts 21 mit den zwei Unterabschnitten 211, 212 und der Spindelarmabschnitte 31 und 32 mit jeweils zwei Unterabschnitten 311, 312 und 321, 322 an ihren zweiten Endabschnitten 316 und 326 zum Ausdruck kommt. Figs. 8A-E zeigen verschiedene Bearbeitungspositionen des Spindelarms 30 mit einem langen Bohrwerkzeug 35 während einer Rundumbearbeitung eines würfelförmigen Werkstücks 2, wobei das Werkzeug 35 am Spindelarm 30 eine Bahn entlang zweier benachbarter Oberflächen des Würfels abfährt, die nachfolgend als Vorderseite und Oberseite des Werkstücks 2 bezeichnet werden. In Figs. 8A-C ist die Spindel 34 auf die Vorderseite ausgerichtet, Fig. 8D zeigt den Übergang zur Oberseite. In Fig. 8E ist die Spindel 34 auf die Oberseite ausgerichtet.

In Fig. 8A ist eine Positionierung der Spindel 34 mit dem Werkzeug 35 auf die untere Kante der Vorderseite des Werkstücks 2 gezeigt, in Fig. 8B eine Positionierung der Spindel 34 (das Werkzeug 35 ist nicht gezeigt) auf den mittleren Bereich der Vorderseite des Werkstücks 2 und in Fig. 8C eine Positionierung der Spindel 34 (das Werkzeug 35 ist nicht gezeigt) auf die obere Kante der Vorderseite des Werkstücks 2. Anhand von Figs. 8A-C ist ersichtlich, dass der Winkel zwischen dem Spindelarmaufnahmeabschnitt 21 und dem ersten Spindelarmabschnitt 31 bei einer Verfahr- oder Bearbeitungsbewegung der Spindel entlang der Vorderfläche des Werkstücks 2 von unten nach oben größer wird und der Winkel ß zwischen ersten Spindelarmabschnitt 31 und zweitem Spindelarmabschnitt 32 keinen großen Veränderungen unterworfen ist. Der Winkel γ zwischen dem zweiten Spindelarmabschnitt 32 und dem dritten Spindelarmabschnitt 33 wird ebenfalls größer. Die Veränderungen der Winkel hängen jedoch von der Größe und der Entfernung des Werkstücks 2 vom Spindelarmaufnahmeabschnitt 21 ab. Zudem ist die Winkelkombination (α; ß; γ), mit der eine bestimmte Spindelorientierung erreicht wird, nicht notwendigerweise eindeutig, da dieselbe Orientierung beispielsweise auch bei einem kleineren Winkel ß erreicht wird, wenn zugleich ein größerer Winkel α gewählt wird. Aufgrund der komplexen Berechnungen wird deswegen vorzugsweise eine CNC-Steuerung zum Steuern der Verschwenkbewegungen der Spindelarmabschnitte 31, 32, 33 verwendet, die eine geeignete Winkelkombination (α; ß; γ) für eine bestimmte Spindelpositionierung ermittelt. Zum Bearbeiten von Werkstücken 2 mit einer größeren Höhe als das in Figs. 8A-C gezeigte Werkstück 2 wird der erste Spindelarmabschnitt 31 noch weiter nach rechts geschwenkt, so dass der Winkel größer wird als 180° .

Die Möglichkeit, durch Verschwenken des ersten Spindelarmabschnitts 31 einen Winkel a>180° zwischen Spindelarmaufnahmeabschnitt 21 und erstem Spindelarmabschnitt 31 zu bilden, wird jedoch auch schon bei dem in Figs. 8A-E gezeigten Werkstück 2 genutzt, wie in Fig. 8D ersichtlich ist. Dort ist der Übergang der Bewegung des Spindelarms von einer Bearbeitung der Vorderseite zur Bearbeitung der Oberseite gezeigt. Aufgrund des langen Bearbeitungswerkzeugs 35 wird die Werkzeugspitze so von der Werkstückoberseite weit genug entfernt gehalten. Auch in dieser Position ist jedoch eine Bearbeitung, z.B. eines kugelförmigen Werkstücks 2, möglich. Fig. 8E zeigt eine Spindelposition zum Bearbeiten der Oberseite eines würfelförmigen Werkstücks 2 mit dem langen Werkzeug 35. In dieser Position bilden der zweite Spindelarmabschnitt 32 und die Längsachse des Werkzeugs 35 einen rechten Winkel.

In Figs. 9A-C ist wie in Fig. 8E die Oberseitenbearbeitung eines würfelförmigen Werkstücks 2 gezeigt, allerdings mit einem kurzen Werkzeug 35 an der Spindel 34. Fig. 9A zeigt dabei die Bearbeitung der vorderen Kante der Oberseite des Werkstücks 2, Fig. 9B zeigt die Bearbeitung in einem mittleren Bereich der Oberseite und Fig. 9C zeigt die Bearbeitung der hinteren Kante der Oberseite. Im Vergleich zur Oberseitenbearbeitung mit einem langen Werkzeug ist dabei der Winkel ß während der gesamten Verfahrbahn entlang der Oberseite kleiner.

Figs. 10 und 11 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine 1 aus zwei verschiedenen Perspektiven von schräg vorne. Im Unterschied zu Figs. 1-9 ist in Figs. 10 und 11 hat der Maschinenständer 20 die Form eines langen Maschinenbetts, wobei der Spindelarmaufnahmeabschnitt 21 mit dem Spindelarm 30 auf zwei Führungsschienen einer zweiten Linearachse 62, die parallel zu den drei Rotationsachsen Rl, R2, R3 verläuft, verfahrbar ist.

Außerdem ist der zweite Endabschnitt 326 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 nicht zweiteilig bzw. gabelförmig ausgebildet, sondern besteht nur noch aus einem Teil, neben dem der dritte Spindelarmabschnitt 33 mit der Spindel 34 angeordnet ist.

Zudem ist der Drehtisch 50 nicht mehr linear verfahrbar, sondern nur rotierbar in den Maschinenständer 20 eingesetzt.

Die Antriebe für die Rotationsbewegungen sind in diesem Ausführungsbeispiel in der Hohlwelle des Gelenks der ersten Rotationsachse Rl (erster verspannter Antrieb 211), im ersten Unterabschnitt 311 des ersten Spindelarmabschnitts 31 (zweiter verspannter Antrieb 311) und im zweiten Endabschnitt 326 des zweiten Spindelarmabschnitts 32 (dritter Antrieb 321) untergebracht.

Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern vielmehr können die einzelnen Aspekte bzw. einzelnen Merkmale der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele kombiniert werden, um weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung bereitzustellen.

Insbesondere kann eine erfindungsgemäße Werkzeugmaschine 1 auch beide Linearachsen 61 und 62 umfassen. Weiterhin kann eine erfindungsgemäße Werkzeugmaschine 1 zwei Bearbeitungsstationen umfassen, die sich an gegenüberliegenden Seiten der Werkzeugmaschine 1 befinden, wobei die 360°- Verschwenkbarkeit des zweiten Spindelarmabschnitts 32 ausgenutzt wird, um von einer Bearbeitungsstation zu der anderen zu wechseln. Eine erfindungsgemäße Werkzeugmaschine 1 kann auch aus mehr als drei Spindelarmabschnitten 31, 32, 33 (z.B. aus vier Spindelarmabschnitten) bestehen, von denen jeder einzeln rotierbar ist. Weiterhin ist es möglich das Werkstück 2 an der Spindel 34 aufzunehmen und das Werkzeug 35 auf dem Drehtisch zu montieren. LISTE DER BEZUGSZEICHEN

1 Werkzeugmaschine

2 Werkstück

20 Maschinenständer

200 Aufnahmefläche

21 Spindelarmaufnahmeabschnitt

211 erster Unterabschnitt des Spindelarmaufnahmeabschnitts

212 zweiter Unterabschnitt des Spindelarmaufnahmeabschnitts

213 erster verspannter Antrieb

213A - 213D Antriebselemente des ersten verspannten Antriebs

213E Abtriebselement des ersten verspannten Antriebs

214 vierter verspannter Antrieb

214A - 214D Antriebselemente des vierten verspannten Antriebs

214E Abtriebselement des vierten verspannten Antriebs

215 erster Endabschnitt des Spindelarmaufnahmeabschnitts

216 zweiter Endabschnitt des Spindelarmaufnahmeabschnitts

30 Spindelarm

31 erster Spindelarmabschnitt

311 erster Unterabschnitt des ersten Spindelarmabschnitts 312 zweiter Unterabschnitt des ersten Spindelarmabschnitts

313 zweiter verspannter Antrieb

313A - 313D Antriebselemente des zweiten verspannten Antriebs

313E Abtriebselement des zweiten verspannten Antriebs

315 erster Endabschnitt des ersten Spindelarmabschnitts 316 zweiter Endabschnitt des ersten Spindelarmabschnitts

317 Pufferabschnitt

32 zweiter Spindelarmabschnitt

321 erster Unterabschnitt des zweiten Spindelarmabschnitts 322 zweiter Unterabschnitt des zweiten Spindelarmabschnitts 323 dritter Antrieb

325 erster Endabschnitt des zweiten Spindelarmabschnitts

326 zweiter Endabschnitt des zweiten Spindelarmabschnitts 33 dritter Spindelarmabschnitt

34 Spindel

345 Endabschnitt der Spindel

35 Werkzeug

36 Führungselement

361 Mantel

362 Steg

363 Segment

40 numerische Steuerung

50 Drehtisch

51 Schlitten

61 erste Linearachse

62 zweite Linearachse

70 Leitung Rl erste Rotationsachse

R2 zweite Rotationsachse

R3 dritte Rotationsachse

R4 Spindelrotationsachse

R5 Drehtischrotationsachse