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Title:
MACHINE TOOL MONITORING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/028871
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a machine tool monitoring device having a detection unit (22) for detecting an application in a machine tool (10; 82). According to the invention, at least one component (16; 88) of the machine tool (10; 82) is used as a reflector for a transmitting and/or receiving signal of the detection unit (22).

Inventors:
MAHLER MICHAEL (DE)
KRAPF REINER (DE)
BRAUN HEIKO (DE)
GREEN ROBERT (US)
HEES ALEXANDER WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/059133
Publication Date:
March 13, 2008
Filing Date:
August 31, 2007
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
MAHLER MICHAEL (DE)
KRAPF REINER (DE)
BRAUN HEIKO (DE)
GREEN ROBERT (US)
HEES ALEXANDER WERNER (DE)
International Classes:
B23Q17/24; B23D59/00; B23Q11/00; B27G19/02; B27G19/04; F16P3/14
Foreign References:
EP1422022A12004-05-26
EP1514656A12005-03-16
US5436613A1995-07-25
EP1061487A12000-12-20
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (Stuttgart, DE)
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Claims:

13 . 08 . 07

ROBERT BOSCH GMBH; D-70442 Stuttgart

Ansprüche

1. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung mit einer Erkennungseinheit (22) zur Erkennung einer Anwendungssituation bei einer Werkzeugmaschine (10; 82), dadurch gekennzeich- net, dass zumindest ein Bauelement (16; 88) der Werkzeugmaschine (10; 82) als Reflektor für ein Sende- und/oder Empfangssignal der Erkennungseinheit (22) dient.

2. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zumindest einen Ultrabreitband- Radarsensor (24, 26) .

3. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungsein- heit (22) eine Positions- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung ermöglicht.

4. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Positions- und/oder Ge- schwindigkeitsbestimmung eine Positions- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung von menschlichem oder tierischem Gewebe ist.

5. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Bauelement (16; 88) der Werkzeugmaschine (10; 82) ein Werkstück bearbeitendes Element ist.

6. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Bauelement (16; 88) der Werkzeugmaschine (10) ein Sägeblatt o- der ein Sägeband ist.

7. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (22) zumindest eine Antenne (28) mit einer Sende- und/oder Empfangsrichtung (42) aufweist, die auf das zumindest eine Bauelement (16; 88) gerichtet ist .

8. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (22) zumindest zwei Sensoren (24, 26) aufweist, die in einer Werkzeugmaschinengrundeinbau- stellung beiderseits einer Werkzeugmaschinenarbeitsfläche (14; 84) zum Platzieren eines Werkstücks angeordnet sind.

9. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (22) dazu vorgesehen ist, die dielektrische Konstante zumindest eines Mediums zu ermitteln.

10. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (22) dazu vorgesehen ist, durch die Reflexion des Sende- oder Empfangssignals auf ein Werk- stück (74) die Werkstückdicke (d) zu ermitteln.

11. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Anten- nenarray (34, 40) .

12. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennenarray (34, 40) als phasenvariables Antennenarray ausgebildet ist.

13. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennenarray (34, 40) zumindest eine Ultrabreitband-Radar-Antenne (28) aufweist .

14. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (22) zumindest zwei überwachungsbereiche (76, 78) zum überwachen eines Anwendungsprozesses der Werkzeugmaschine (10) festlegt.

15. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass den überwachungsbereichen (76, 78) jeweils ein unterschiedlicher Betriebsmodus der Werkzeugmaschine (10) zugeordnet ist.

16. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem der überwachungsbereiche (76) ein Warnmodus der Werkzeugmaschine (10) zugeordnet ist.

17. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (22) - im Zusammenwirken mit einer Werkzeugmaschinenantriebseinheit (64) zum Antreiben eines Werkzeugs - zum Verlangsamen eines Werkzeugantriebs im Warnmodus vorgese- hen ist.

18. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem der überwachungsbereiche (78) eine Sicher- heitsabschaltung der Werkzeugmaschine (10) zugeordnet ist .

19. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (22) es ermöglicht, eine Unterscheidung von menschlichem oder tierischem Gewebe einerseits und Holz oder Metall oder Kunststoffen andererseits zu treffen.

20. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (22) eine Recheneinheit (50) um- fasst, die dazu vorgesehen ist, die Anwendungssituation durch eine auf einer unscharfen und/oder neuronalen Logik basierende Auswertung von Kenngrößen zu erkennen.

21. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (22) eine Datenbank (54) aufweist, in welcher einem Satz von Kenngrößen eine Anwendungssituation (58, 68) zugeordnet ist.

22. Werkzeugmaschine mit einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

23. Ultrabreitband-Radar-Sensor zur Erkennung einer Anwendungssituation bei einer Werkzeugmaschine nach Anspruch 22.

24. Verfahren zur Erkennung einer Anwendungssituation bei einem Anwendungsprozess einer Werkzeugmaschine (10; 82), dadurch gekennzeichnet, dass zur Erkennung der Anwendungssituation wenigstens eine Kenngröße aus der Detekti- on von menschlichem oder tierischem Gewebe erfasst wird.

Description:

WerkzeugmaschinenüberwachungsVorrichtung

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE 102 61 791 Al ist eine Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung für eine Kreissäge bekannt. Diese weist ei- ne Sensoreinheit zur Erzeugung und Erfassung eines elektromagnetischen Signals auf, welche in der Nähe eines Sägeblatts angeordnet ist. Ein Annähern eines Körperteils an das Sägeblatt kann durch überwachung des Signalspektrums detektiert werden .

Vorteile der Erfindung

Die Erfindung geht aus von einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung mit einer Erkennungseinheit zur Erkennung einer Anwendungssituation bei einer Werkzeugmaschine.

Es wird vorgeschlagen, dass zumindest ein Bauelement der Werkzeugmaschine als Reflektor für ein Sende- und/oder Empfangssignal der Erkennungseinheit dient, wodurch die überwachung eines großen Bereichs der Werkzeugmaschine konstruktiv einfach erreicht werden kann.

Ferner wird vorgeschlagen, dass die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung zumindest einen Ultrabreitband-Radarsensor aufweist. Es kann mit einer Nutzung von ultrabreitbandigen Signalen eine hohe Informationsdichte und dadurch eine effektive überwachung erreicht werden. Unter einem „Ultrabreitband-Radarsensor" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Radarsensor verstanden werden, mittels dessen ein ultrabreitbandiges Radarsignal erzeugt, gesendet, empfangen und/oder ausgewertet werden kann. Unter einem „ultrabreitbandigen (oder Ultra Wide Band oder UWB) Radarsignal" soll insbesondere ein elektromagnetisches Signal verstanden werden, welches ein Frequenzspektrum mit einer Mittenfrequenz im Frequenzbereich von 1 GHz bis 15 GHz und einer Frequenzbandbrei- te von zumindest 500 MHz aufweist. Insbesondere ist der Ultrabreitband-Radarsensor Bestandteil der Erkennungseinheit.

Außerdem wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit, insbesondere ein Ultrabreitband-Radarsensor der Erkennungsein- heit, eine Positions- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung ermöglicht, wodurch eine besonders hohe Genauigkeit in der Erkennung erreicht werden kann. Unter einer „Positionsbestimmung" soll insbesondere die Bestimmung der Position eines mittels der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung über- wachten Objekts relativ zu einem aktiven Objekt der Werkzeugmaschine, wie insbesondere relativ zu einem Werkzeug Vorzugs-

weise in dessen angetriebenem Zustand, verstanden werden. Ferner soll unter einer „Geschwindigkeitsbestimmung" insbesondere die Bestimmung von zumindest einem Bewegungsmerkmal aus der Gruppe Bewegungsrichtung, momentaner Geschwindig- keitswert und momentaner Beschleunigungswert eines sich relativ zu einem aktiven Objekt der Werkzeugmaschine bewegenden Objekts verstanden werden.

In diesem Zusammenhang kann eine hohe Sicherheit erreicht werden, wenn die Positions- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung eine Positions- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung von menschlichem oder tierischem Gewebe ist. Insbesondere erfolgt diese Erkennung von menschlichem oder tierischem Gewebe mittels einer spektralen Auswertung eines ultrabreitbandigen Signals.

In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine Bauelement der Werkzeugmaschine ein Werkstück bearbeitendes Element ist, wodurch ein besonders großer überwachungsbereich in der direkten Umgebung eines Werkstück bearbeitenden Elements erreicht werden kann. In diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine Bauelement der Werkzeugmaschine ein Sägeblatt oder ein Sägeband ist.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit zumindest eine Antenne mit einer Sende- und/oder Empfangsrichtung aufweist, die auf das zumindest eine Bauelement gerichtet ist, wobei ein Aus- wertesignal mit einer hohen Intensität erreicht werden kann.

In einer weiteren Ausführung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit zumindest zwei Sensoren aufweist, die in einer Werkzeugmaschinengrundeinbaustellung beiderseits einer Werkzeugmaschinenarbeitsfläche zum Platzieren eines Werkstücks angeordnet sind, wodurch ein Spannen eines großen überwachungsbereichs konstruktiv einfach erreicht werden kann. Unter einer „Werkzeugmaschinengrundeinbaustellung" soll in diesem Zusammenhang eine Stellung verstanden werden, die bei der Anwendung der Werkzeugmaschine durch einen Endbe- nutzer unter vorschriftsgemäßen Anwendungsbedingungen vorliegt. Die Werkzeugmaschinenarbeitsfläche ist vorzugsweise als Auflagefläche zum Auflegen eines zu bearbeitenden Werkstücks ausgebildet, die in der Werkzeugmaschinengrundeinbau- stellung horizontal ausgerichtet ist. Bei der Anordnung der Sensoren „beiderseits" der Werkzeugmaschinenarbeitsfläche sind die Sensoren vorzugsweise durch die Werkzeugmaschinenarbeitsfläche getrennt, wobei ein erster Sensor unterhalb und ein zweiter Sensor oberhalb der Werkzeugmaschinenarbeitsfläche angeordnet sind.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit dazu vorgesehen ist, die dielektrische Konstante zumindest eines Mediums zu ermitteln, wodurch eine besonders genaue Materialerkennung er- reicht werden kann.

Ferner wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit dazu vorgesehen ist, durch die Reflexion des Sende- oder Empfangssignals auf ein Werkstück die Werkstückdicke zu ermitteln, wodurch zusätzliche Mittel zur Erfassung der Werkstückdicke vorteilhaft eingespart werden können.

Zur Bestimmung der dielektrischen Konstante und/oder der Werkstückdicke wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit in zumindest einem Betriebsmodus zur Auswertung von zumindest einer Strahlung aus einer Gruppe von zumindest zwei Strah- lungsanteilen dient, die aufgrund einer Reflexion eines Signals an zumindest zwei Schnittstellen eines Mediums voneinander räumlich getrennt sind.

Eine besonders effektive Erkennung kann erreicht werden, wenn die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung, insbesondere die Erkennungseinheit, ein Antennenarray aufweist. Unter einem „Antennenarray" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Gruppe von mehreren voneinander unterschiedlichen Antennen verstanden werden, die in Betrieb mittels einer gemeinsa- men Signalerzeugungseinheit mit einem zu sendenden Signal gespeist werden. Zweckmäßigerweise weist das Antennenarray zumindest eine Ultrabreitband-Radar-Antenne auf.

Es kann die Genauigkeit bei einer Erkennung erhöht werden, wenn das Antennenarray als phasenvariables Antennenarray ausgebildet ist. Unter einem „phasenvariablen" Antennenarray soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Antennenarray verstanden werden, welchem zumindest ein Phasenverschiebungsmittel zugeordnet ist, welches zur änderung zumindest einer relativen Phasenlage zwischen zwei Signalen, die von unterschiedlichen Antennen des Antennenarrays abgestrahlt werden, vorgesehen ist.

Eine hohe Flexibilität in der Gestaltung von überwachungs- funktionen kann erreicht werden, wenn die Erkennungseinheit

zumindest zwei überwachungsbereiche zum überwachen eines Anwendungsprozesses der Werkzeugmaschine festlegt.

Außerdem wird vorgeschlagen, dass den überwachungsbereichen jeweils ein unterschiedlicher Betriebsmodus der Werkzeugmaschine zugeordnet ist, wodurch eine hohe Flexibilität in der Anwendung der Werkzeugmaschine erzielt werden kann.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorge- schlagen, dass zumindest einem der überwachungsbereiche ein

Warnmodus der Werkzeugmaschine zugeordnet ist. Dadurch können vorteilhaft bei Erkennung einer potentiell gefährlichen Anwendungssituation Vorschutzmaßnahmen eingeleitet werden, bevor ein Bediener sich in einer akuten Gefahr befindet.

In diesem Zusammenhang können ein vorteilhafter Warneffekt und eine hohe Sicherheit erreicht werden, wenn die Erkennungseinheit - im Zusammenwirken mit einer Werkzeugmaschinenantriebseinheit zum Antreiben eines Werkzeugs - zum Verlang- samen eines Werkzeugantriebs im Warnmodus vorgesehen ist.

In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass zumindest einem der überwachungsbereiche eine Sicherheitsabschaltung der Werkzeugmaschine zugeordnet ist, wodurch eine hohe Bediensicherheit der Werkzeugmaschine erreicht werden kann.

Ferner wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit es ermöglicht, eine Unterscheidung von menschlichem oder tieri- schem Gewebe einerseits und Holz oder Metall oder Kunststoffen andererseits zu treffen, wobei abhängig von der erkannten

Materialart verschiedene Vorgänge eingeleitet werden können. Wird menschliches Gewebe erkannt, können Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden. Wird ein zu bearbeitendes Werkstück erkannt, können Erfassungsvorgänge zum Charakterisieren eines Werkstückzustands, wie z.B. einer Feuchtigkeit, einer Dicke, einer Vorschubgeschwindigkeit usw., eingeleitet werden.

Vorteilhafterweise umfasst die Erkennungseinheit eine Recheneinheit, die dazu vorgesehen ist, die Anwendungssituation durch eine auf einer unscharfen und/oder neuronalen Logik basierende Auswertung von Kenngrößen zu erkennen. Mit Hilfe einer unscharfen Logik kann von der Recheneinheit anhand des erfassten Signals eine große und komplexe Informationsmenge schnell ausgewertet werden. Eine unscharfe Logik stellt ins- besondere eine Logik dar, die dem Auftreten eines bestimmten Ereignisses einen Wahrscheinlichkeitswert im Intervall zwischen 0 (falsch) und 1 (wahr) zuordnet. Durch eine neuronale Logik können vorteilhafte Selbstlernfunktionen der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung erreicht werden.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit eine Datenbank aufweist, in welcher einem Satz von Kenngrößen eine Anwendungssituation zugeordnet ist. Es kann ein besonders schneller Er- kennungsprozess einer Anwendungssituation vorteilhaft erreicht werden, indem eine Korrelation zwischen erfassten Kenngrößen und einer Anwendungssituation untersucht wird.

Ferner wird ein Verfahren zur Erkennung einer Anwendungssitu- ation bei einem Anwendungsprozess einer Werkzeugmaschine vorgeschlagen, bei welchem zur Erkennung der Anwendungssituation

wenigstens eine Kenngröße aus der Detektion von menschlichem oder tierischem Gewebe erfasst wird, wodurch eine hohe Sicherheit bei der Anwendung der Werkzeugmaschine erreicht werden kann.

Zeichnung

Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.

Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen .

Es zeigen:

Fig. 1 eine Kreissäge mit einem Sägeblatt und einer WerkzeugmaschinenüberwachungsVorrichtung in einer Schnittansicht von vorne,

Fig. 2 die Kreissäge aus Figur 1 in einer Draufsicht von oben,

Fig. 3 eine schematische Darstellung der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung,

Fig. 4 ein von der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung erzeugtes breitbandiges Signal in einer Amplitude-Frequenz-DarStellung,

Fig. 5 eine Datenbank der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung,

Fig. 6 die Bestimmung der Position und der Geschwindigkeit einer Hand relativ zum Sägeblatt,

Fig. 7 die Ermittlung der dielektrischen Konstante eines Werkstücks, Fig. 8 zwei verschiedene überwachungsbereiche der

WerkzeugmaschinenüberwachungsVorrichtung und

Fig. 9 eine Paneelsäge mit der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung in einer Frontansicht.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Figur 1 zeigt eine als Tischkreissäge ausgebildete Werkzeugmaschine 10 von vorne in einer Schnittansicht. Die folgende Beschreibung bezieht sich ferner auf die Figur 2, welche die Werkzeugmaschine 10 in einer Draufsicht von oben darstellt. Die Werkzeugmaschine 10 weist ein Gehäuse 12, eine Arbeitsfläche 14 zum Auflegen eines zu sägenden Werkstücks und ein als Werkstück bearbeitendes Element ausgebildetes Bauelement 16 auf. Insbesondere ist das Bauelement 16 als Sägeblatt aus- gebildet. Alternativ kann das Bauelement 16 als Sägeband und oder als ein weiteres, dem Fachmann als sinnvoll erscheinendes Werkzeug ausgebildet sein. Die Werkzeugmaschine 10 ist in Figur 1 in deren Grundeinbaustellung gezeigt. Zum Bearbeiten eines Werkstücks wird hierbei das Werkstück auf die horizon- tal ausgerichtete Arbeitsfläche 14 aufgelegt und in einer horizontalen Arbeitungsrichtung 18 relativ zum Werkzeug 16 bewegt, die senkrecht zur Zeichnungsebene in Figur 1 ist. Die Werkzeugmaschine 10 ist ferner mit einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 20 versehen, die eine Erkennungsein- heit 22 zur Erkennung einer bei einer Anwendung der Werkzeugmaschine 10 auftretenden Situation aufweist. Insbesondere ist

die Erkennungseinheit 22 auf das Erkennen des Vorhandenseins von menschlichem oder tierischem Gewebe in zumindest einem überwachungsbereich (siehe Figur 8) ausgelegt.

Hierzu ist die Erkennungseinheit 22 mit einer Mehrzahl von

Sensoren 24, 26 versehen. Diese Sensoren 24, 26 sind jeweils als Ultrabreitband-Radarsensoren ausgebildet. Hierbei weisen die Sensoren 24, 26 jeweils zumindest eine Ultrabreitband- Antenne 28 auf, die zum Senden und/oder Empfangen eines in Figur 4 dargestellten Ultrabreitbandsignals vorgesehen ist. Die Sensoren 24 sind in der in Figur 1 dargestellten Grundeinbaustellung der Werkzeugmaschine 10 bezüglich der vertikalen Richtung 30 unterhalb der Arbeitsfläche 14 und insbesondere innerhalb des Gehäuses 12 angeordnet. Hierbei sind die Sensoren 24 von der Arbeitsfläche 14 in vertikaler Richtung nach oben bedeckt. Die Sensoren 26 sind in der Grundeinbaustellung oberhalb der Arbeitsfläche 14 angeordnet. Hierzu sind die Sensoren 26 mittels einer Haltevorrichtung 32 in ihrer die Arbeitsfläche 14 überstehenden Position gehalten. Die Projektionen der Sensoren 26 in vertikaler Richtung 30 nach unten auf die Arbeitsfläche 14 sind in diese Arbeitsfläche 14 eingebettet. Die unteren Sensoren 24 und die oberen Sensoren 26 sind beiderseits der Arbeitsfläche 14 angeordnet, d.h. die unteren Sensoren 24 sind von den oberen Sensoren 26 durch die Arbeitsfläche 14 voneinander getrennt.

Wie der Figur 2 zu entnehmen ist, bilden die Antennen 28 der Sensoren 24.1, 24.3 ein erstes Antennenarray 34.1 mit zwei Antennen 28, während die Antennen 28 der Sensoren 24.2, 24.4 ein zweites Antennenarray 34.2 mit zwei Antennen 28 bilden. Diese Antennenarrays 34.1, 34.2 sind beiderseits einer Bewe-

gungsebene 36 des als Werkzeug ausgebildeten Bauelements 16 unterhalb der Arbeitsfläche 14 angeordnet. In diesem Beispiel entspricht die Bewegungsebene 36 der Rotationsebene des Bauelements 16. Diese enthält den Schwerpunkt des Bauelements 16 und ist senkrecht zu einer Rotationsachse 38 des Bauelements 16 ausgerichtet. Die Antennen 28 der Sensoren 26.1, 26.3,

26.5 und 26.7 bilden ein drittes Antennenarray 40.1 mit vier Antennen 28, während die Antennen 28 der Sensoren 26.2, 26.4,

26.6 und 26.8 ein viertes Antennenarrays 40.2 mit vier Anten- nen 28 bilden. Die Antennenarrays 40.1, 40.2 sind oberhalb der Arbeitsfläche 14 und beiderseits der Bewegungsebene 36 angeordnet. Die Antennenarray 40.1, 40.2 sind ferner jeweils in einem Bereich seitlich des Bauelements 16 angeordnet. Unter einer Anordnung „seitlich" des Bauelements 16 soll die Anordnung, insbesondere die vollständige Einbettung in einem Halbraum verstanden werden, der durch die Bewegungsebene 36 des Bauelements 16 begrenzt ist. Es ist ferner denkbar, dass die Sensoren 24, 26 selbst als Antennenarrays ausgebildet sind.

Die Erkennungseinheit 22 weist Sensoren 24, 26 auf, die in der Werkzeugmaschinengrundeinbaustellung, wie oben beschrieben, beiderseits der Arbeitsfläche 14 angeordnet sind, wie z.B. die Sensoren 24.1 und 26.1. Die Antennen 28 weisen je- weils eine Sende- und/oder Empfangsrichtung 42 auf, die auf das als Werkzeug ausgebildete Bauelement 16 gerichtet ist. Hierbei bildet diese Richtung 42 mit der horizontalen Arbeitsfläche 14 und mit der vertikal ausgerichteten Bewegungsebene 36 einen spitzen Winkel OC bzw. ß, wobei die Summe der Winkel OC und ß vorzugsweise einem Winkel von 90° entspricht. Bei einem Senden eines Sendesignals durch eine Antenne 28

entspricht die Senderichtung 42 vorzugsweise einer Richtung, in welcher das Sendesignal mit der höchsten Intensität gestrahlt wird. Bei einem Empfangen eines Empfangssignals entspricht die Empfangsrichtung 42 vorzugsweise einer Richtung, in welcher die Antenne 28 die größte Empfangssensibilität aufweist. Die Ausrichtung der Sende- und/oder Empfangsrichtung 42 kann durch eine angepasste Ausrichtung der entsprechenden Antenne 28 relativ zur Arbeitsfläche 14 festgelegt werden, und/oder es kann für einen Sensor 24, 26 eine opti- sehe Einheit vorgesehen sein, die zum Bündeln einer Strahlung dient. Beispielsweise kann die Sende- und/oder Empfangsrichtung 42 einer optischen Achse der optischen Einheit entsprechen. Im betrachteten Fall sind die Antennenarrays 34, 40 als phasenvariable Antennenarrays ausgebildet. Hierbei können in- nerhalb eines Antennenarrays 34, 40 relative Phasenlagen zwischen Sendesignalen, die von den einzelnen, das entsprechende Antennenarray 34, 40 bildenden Antennen 28 erzeugt werden, gesteuert werden. Es kann hierbei mittels konstruktiver und/oder destruktiver Interferenzen ein Sendesignal zur Strahlung in einer bevorzugten Senderichtung 42 gebündelt werden. Die Steuerung der relativen Phasenlagen erfolgt mittels nicht näher dargestellter Phasenverschiebeelemente .

Mit der in Figur 1 gezeigten Ausrichtung der Sende- und/oder Empfangsrichtung 42 wird das als Werkzeug ausgebildete Bauelement 16 als Reflektor für ein Sende- und/oder Empfangssignal der Erkennungseinheit 22 genutzt. Beispielsweise wird von einer Antenne 28 unterhalb der Arbeitsfläche 14 vom Innenraum der Werkzeugmaschine 10 ein Sendesignal auf das Bauelement 16 gerichtet. Das Sendesignal wird vorzugsweise auf einen Reflexionspunkt am Bauelement 16 gerichtet, der im Bereich eines

für das Bauelement 16 vorgesehenen Spalts 44 in der Arbeitsfläche 14 angeordnet ist, und gelangt, durch den schrägen Einfallswinkel auf das Bauelement 16 bedingt, in den Halbraum oberhalb der Arbeitsfläche 14, in welchem es an einem Objekt, wie z.B. einem Werkstück oder an einer Hand eines Bedieners, reflektiert oder abgelenkt werden kann. Beispielsweise kann das Sendesignal auf eine sich im nahen Bereich des Bauelements 16 befindende Hand eines Bedieners reflektiert und dabei auf das Bauelement 16 zurück gerichtet werden. Nach er- neuter Reflexion am Bauelement 16 wird es als Empfangssignal von einem Sensor 24 und/oder 26 empfangen.

Mittels der Erkennungseinheit 22 können verschiedene überwachungsfunktionen bei einer Bearbeitung eines Werkstücks rea- lisiert werden. Der Aufbau und die Funktionsweise der Erkennungseinheit 22 sind in Figur 3 erläutert.

Figur 3 zeigt die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 20 mit der Erkennungseinheit 22 und das als Werkzeug ausgebilde- te Bauelement 16 der Werkzeugmaschine 10. Der übersichtlichkeit halber wird in der Erkennungseinheit 22 lediglich der Sensor 24.1 dargestellt. Zum Senden bzw. Empfangen eines Signals ist, wie oben beschrieben, der Sensor 24.1 mit einer Ultrabreitband-Antenne 28 versehen. Das zu sendende Signal (siehe Figur 4) wird in einer für einen ultrabreitbandigen Betrieb vorgesehenen Signalerzeugungseinheit 46 des Sensors 24.1 erzeugt und auf die Antenne 28 gegeben. Nach einem Empfangen eines Signals durch die Antenne 28 wird dieses in einer Signalaufbereitungseinheit 48 gefiltert, verstärkt, in eine digitale Form umgewandelt und anschließend auf eine Recheneinheit 50 der Erkennungseinheit 22 zur Verarbeitung ge-

geben. Die Erkennungseinheit 22 weist ferner eine Speichereinheit 52 auf, in der eine Datenbank 54 mit überwachungsinformationen gespeichert wird. Diese Datenbank 54, deren Funktion unten beschrieben wird, kann mit Hilfe einer Eingabeeinheit 56 von einem Endbenutzer oder bei einer Werkeinstellung programmiert werden. Die Recheneinheit 50 weist vorzugsweise zumindest einen Mikroprozessor auf oder sie kann als Mikroprozessor ausgebildet sein.

In Figur 4 ist das Spektrum eines am Eingang einer der Antennen 28 angelegten Sendesignals dargestellt, wobei eine Amplitude A auf der Y-Achse und eine Frequenz V auf der X-Achse aufgetragen sind. Das Sendesignal wird mit einer Mittenfrequenz V M von 5 GHz und einer Signalbandbreite δv von 2 GHz um diese Mittenfrequenz V M übertragen. Dabei beträgt eine Unterfrequenz V 1 = 4 GHz und eine Oberfrequenz V 2 = 6 GHz. Beispielsweise kann das Sendesignal mittels der Erzeugung von Pulsen hergestellt werden, wobei die Pulse jeweils mit einer Pulsdauer im Nanosekundenbereich übertragen werden und regel- mäßig aufeinander folgen. Weitere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Erzeugungsverfahren von ultrabreitbandigen Signalen sind denkbar.

Figur 5 zeigt die in der Speichereinheit 52 gespeicherte Da- tenbank 54. Mittels der Datenbank 54 kann die Recheneinheit

50 einem erfassten Empfangssignal eine Anwendungssituation 58 zuordnen, die z.B. dem Auflegen eines Werkstücks auf die Arbeitsfläche 14 entspricht. In der Datenbank 54 sind in einer Zuordnungstabelle Signalmuster, z.B. A 3 , B 2 usw., jeweils ei- ner Anwendungssituation A bzw. B usw. zugeordnet. Insbesondere ermöglicht es die Erkennungseinheit 22, eine Unterschei-

düng von menschlichem oder tierischem Gewebe einerseits und Holz oder Metall oder Kunststoff andererseits zu treffen. Diese verschiedenen Anwendungssituationen unterscheiden sich durch ein jeweils unterschiedliches Spektrum eines empfange- nen Signals. Diese charakteristischen Spektren, die jeweils eine Signatur für ein bestimmtes Material darstellen, sind als Signalmuster Ai, B 2 usw. in der Datenbank 54 gespeichert. Ausgehend vom erfassten Empfangssignal untersucht die Recheneinheit 50 eine Korrelation zwischen dem Empfangssignal und den Signalmustern, bis ein Signalmuster 60, welches die größte Korrelation mit dem erfassten Empfangssignal aufweist, bestimmt wird. Die Bestimmung des passenden Signalmusters 60 wird mittels einer Methode der Fuzzy-Logik (unscharfe Logik) durchgeführt. In der Datenbank 54 sind in einer weiteren Zu- Ordnungstabelle Anwendungssituationen A, B, C usw. Vorgehensweisen I, II, III usw. für die Werkstückbearbeitung zugeordnet. Wenn eine Anwendungssituation von der Recheneinheit 50 erkannt wird, kann auf diese Anwendungssituation reagiert werden, indem eine Aktorikeinheit 62 (siehe Figur 3) , welche zur Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen ist und mit der Erkennungseinheit 22 verbunden ist, dem Vorgehen entsprechend einen Verlauf der Werkstückbearbeitung ggf. modifiziert. Die Aktorikeinheit 62 steht hierbei in Wirkverbindung mit einer Antriebseinheit 64 (siehe Figur 3), die zum Antrei- ben des Bauelements 16 vorgesehen ist, und/oder sie dient zum Antreiben von nicht näher dargestellten Sicherungsmitteln, die zum Schutz des Bedieners vorgesehen sind. Im betrachteten Beispiel ist die Anwendungssituation 58 einem Vorgehen 66 zugeordnet, das in der Datenbank 54 dem Eintrag I entspricht. Bei diesem Vorgehen 66 wird z.B. der Betrieb der Werkzeugmaschine 10 unverändert fortgesetzt.

Es wird ferner angenommen, dass ein Finger des Bedieners dem angetriebenen Bauelement 16 angenähert wird. Dies widerspiegelt sich im Spektrum des Empfangssignals u.a. durch multiple Resonanzfrequenzen, die das menschliche Gewebe charakterisieren. Diese Anwendungssituation ist als Anwendungssituation 68 bezeichnet, die von der Recheneinheit 50 anhand des erfassten Empfangssignals durch die Bestimmung eines korrelierten Signalmusters 70 erkannt wird. In der Datenbank 54 ist der An- Wendungssituation 68 ein Vorgehen 72 zugeordnet, in dem der Antrieb des Bauelements 16 abgeschaltet wird.

Mittels der Eingabeeinheit 56 kann ein Bediener eine Konfiguration der Datenbank 54 durchführen. Der Bediener kann insbe- sondere die Datenbank 54 an neue Anwendungen der Werkzeugmaschine 10 anpassen, z.B. bei dem Einsatz von weiteren Sägemitteln oder neuartigem Zubehör, und/oder er kann neue Vorgehensweisen einstellen, die bestimmten Anwendungssituationen zugeordnet sind. Zur Erweiterung der Datenbank 54 mit neuen Anwendungssituationen und neuen Vorgehensweisen für diese Anwendungssituationen ist ein Lernmodus der Werkzeugmaschine 10 vorgesehen. In diesem Modus können Anwendungssituationen von dem Bediener absichtlich geschaffen werden, wobei die Recheneinheit 50 selbständig lernen kann, solche Anwendungssituati- onen zu erkennen und zu ermitteln, welche Vorgehensweisen diesen Anwendungssituationen angepasst sind. Dabei lernt die Recheneinheit 50, diese Anwendungssituationen jeweils mit einem oder mehreren Signalmustern zu korrelieren. Hierzu arbeitet die Recheneinheit 50 in diesem Modus auf der Basis einer neuronalen Logik, die eine solche Selbstlernfunktion erlaubt.

Mittels der Recheneinheit 50 kann ferner die Position eines erkannten Objekts relativ zum Bauelement 16 und insbesondere der Abstand zum Bauelement 16 bestimmt werden. Dies ist in der Figur 6 dargestellt. Hierzu kann die Recheneinheit 50 zur Bestimmung eines Abstands D zwischen einer erkannten Hand und dem Bauelement 16 eine Laufzeit zwischen der Erzeugung eines Sendesignals und dem Empfang des entsprechenden Empfangssignals erfassen, wie z.B. durch Durchführung einer Phasenlagen- auswertung. Durch eine Auswertung von Frequenz- und/oder Pha- senverschiebungen zwischen dem Sendesignal und dem Empfangssignal kann eine Geschwindigkeit V, mit der sich die Hand relativ zum Bauelement 16 bewegt, überwacht werden.

Die Benutzung des als Werkzeug ausgebildeten Bauelements 16 als Reflektor ermöglicht ferner die Bestimmung der dielektrischen Konstante eines auf der Arbeitsfläche 14 aufgelegten Mediums. Dies ist schematisch in Figur 7 dargestellt. Hierbei wird von einem der oberen Sensoren 26 ein Sendesignal mit der schrägen Senderichtung 42 auf das Bauelement 16 gerichtet. Im betrachteten Beispiel wird angenommen, dass das Sendesignal von einem der Sensoren 26.1, 26.3, 26.5, 26.7 gesendet wird. Nach einer Reflexion auf das Bauelement 16 bildet die Richtung des Sendesignals in einer vertikalen Ebene, die der Zeichnungsebene entspricht, einen Winkel OCi mit einer verti- kal ausgerichteten Normale zur Werkstückoberfläche. Ein Teil des Sendesignals wird an einer ersten Schnittstelle zwischen Luft und Werkstück 74 reflektiert, während ein Teil durch das Werkstück 74 transmittiert wird. Hierbei bildet der transmit- tierte Strahl einen Winkel CC 2 mit der gleichen Normale zur Werkstückoberfläche. Dieser transmittierte Strahlungsteil wird an einer zweiten Schnittstelle des Werkstücks 74 zur Ar-

beitsfläche 14 reflektiert. Die Position der Sensoren 26, und zwar beispielsweise der horizontale Abstand X des Sensors 26.3 zur Bewegungsebene 36 ist derart gewählt, dass lediglich der Strahlungsanteil erfasst wird, der an der ersten Schnitt- stelle reflektiert wird. Hierdurch kann der Reflexionsfaktor des Mediums des Werkstücks 74 bestimmt werden. Mittels der Bestimmung des Reflexionsfaktors bei unterschiedlichen Polarisationen des Sendesignals kann die dielektrische Konstante des Mediums des Werkstücks 74 ermittelt werden. Dies erfolgt mittels der Recheneinheit 50 der Erkennungseinheit 22. Es ist ferner möglich, den Sensor 26.3 in einer horizontalen Richtung senkrecht zur Bewegungsebene 36 derart zu verschieben, d.h. den Abstand X derart zu wählen, dass der Sensor 26.3 den Strahlungsanteil erfasst, der an der zweiten Schnittstelle reflektiert wird. Durch die Bestimmung des Verschiebabstands können der Winkel OC 2 und daher die Dicke d des Werkstücks 74 ermittelt werden. Dies wird wiederum mithilfe der Recheneinheit 50 der Erkennungseinheit 22 ermittelt. Alternativ oder zusätzlich ist der Einsatz einer Antenne 28 für den Sensor 26.3 denkbar, die einen Empfangswinkel aufweist, der die Erfassung beider Strahlungsanteile ermöglicht. Hierbei kann das Sendesignal als gepulstes Sendesignal ausgebildet sein, wobei mittels einer Laufzeiterfassung des Sendesignals zwischen den beiden Strahlungsanteilen unterschieden werden kann. Es ist ferner der Einsatz eines Antennenarrays denkbar, wobei die einzelnen Antennen des Antennenarrays jeweils zur gezielten Erfassung eines der Strahlungsanteile ausgelegt sind, wodurch wiederum zwischen den beiden Strahlungsanteilen unterschieden werden kann.

Durch die Mehrzahl der Antennen 28 und deren verteilte Anordnung um das Bauelement 16 können flexibel mehrere überwachungsbereiche der Werkzeugmaschine 10 durch die Erkennungseinheit 22 festgelegt werden. Dies ist in Figur 8 darge- stellt, welche die Werkzeugmaschine 10 in einer Draufsicht von oben darstellt. Die Erkennungseinheit 22 legt zwei überwachungsbereiche 76, 78 fest. Die Projektionen der überwachungsbereiche 76, 78 in vertikaler Richtung 30 nach unten auf die Arbeitsfläche 14, die den Begrenzungen der überwa- chungsbereiche 76, 78 in der Arbeitsfläche 14 entsprechen, sind mittels einer gestrichelten Linie dargestellt. Der überwachungsbereich 78 umschließt das Bauelement 16 und entspricht einem Aktorikbereich. Wird mittels der Erkennungseinheit 22 das Vorhandensein von menschlichem oder tierischem Gewebe im überwachungsbereich 78 beim rotierenden Bauelement 16 erkannt, so wird, wie oben beschrieben, eine Sicherheitsmaßnahme der Aktorikeinheit 62 ausgelöst. Insbesondere wird mittels der Aktorikeinheit 62 eine Sicherheitsabschaltung der Werkzeugmaschine 10, insbesondere eine Sicherheitsabschaltung der Antriebseinheit 64, ausgelöst. Der überwachungsbereich 76 umschließt den überwachungsbereich 78 und setzt sich aus Punkten zusammen, die einen kleinsten Abstand zum Bauelement 16 aufweisen, der größer ist als der kleinste Abstand der Punkte des überwachungsbereichs 78 zum Bauelement 16. Der ü- berwachungsbereich 76 entspricht einem Warnbereich und ist einem Warnmodus der Werkzeugmaschine 10 zugeordnet. Wird das Vorhandensein von menschlichem oder tierischem Gewebe im ü- berwachungsbereich 76 erkannt, so kann der Bediener mittels einer optischen und/oder akustischen Ausgabeeinheit 80 (siehe Figur 3) gewarnt werden. Ein weiterer Warnmodus erfolgt mittels der Aktorikeinheit 62, welche in Verbindung mit der An-

triebseinheit 64 die Drehzahl des rotierenden Bauelements 16 ändert, so dass der Bediener auf die potentielle Gefahr durch ein Verlangsamen des Antriebs des Bauelements 16 gewarnt wird. Die Vorgehensweisen für die überwachungsbereiche 76, 78 sind in der Datenbank 54 gespeichert.

Die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 20 kann mit Vorteil bei weiteren stationären Werkzeugmaschinen eingesetzt werden, wie z.B. Bandsägen, Kappsägen, Hobeln usw. Ferner ist denkbar, die erfindungsgemäße Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 20 bei einer Kapp- und Gehrungssäge, bei einer Paneelsäge, bei einer Zugsäge usw. einzusetzen. Beispielsweise wird in Figur 9 der Einsatz bei einer als Paneelsäge ausgebildeten Werkzeugmaschine 82 gezeigt. Die in Figur 9 in einer Frontansicht dargestellte Werkzeugmaschine 82 weist auf bekannte Weise eine Arbeitsfläche 84 und eine Werkzeuglagereinheit 86 zum Lagern eines als Werkzeug, und zwar als Sägeblatt, ausgebildeten Bauelements 88 auf, die relativ zur Arbeitsfläche 84 beweglich gelagert ist. Die Werkzeuglagereinheit 86 kann zur Bearbeitung eines auf der Arbeitsfläche 84 aufgelegten Werkstücks, ausgehend von einer in Figur 9 gezeigten Ruheposition, vertikal nach unten mittels einer mit der Werkzeuglagereinheit 86 festen Betätigungseinheit 90 bis zur Herstellung eines Kontakts des Bauelements 88 mit dem Werkstück gefahren werden. Die Werkzeugmaschine 82 weist ferner eine als Schutzhaube ausgebildete Schutzvorrichtung 92 zum teilweisen Bedecken des Bauelements 88 auf. Ferner ist die Werkzeugmaschine 82 mit der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 20 versehen. Diese weist vier Sensoren 24.1 bis 24.4 auf, die unterhalb der Arbeitsfläche 84 angeordnet sind (siehe hierzu Figur 2) und von welchen in der Figur zwei

Sensoren 24.1, 24.2 zu sehen sind. Ferner sind vier Sensoren 26.1 bis 26.4 vorgesehen, die oberhalb der Arbeitsfläche 84 angeordnet sind. Die obige Beschreibung der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 20, insbesondere bezüglich der Anordnung der Sensoren 24, 26 relativ zur Arbeitsfläche 84 und zu einer Bewegungsebene 94, insbesondere einer Rotationsebene des Bauelements 88, bezüglich der Ausrichtung der Sende- und Empfangsrichtung 42 und der Nutzung des Bauelements 88 als Reflektor für ein Sende- oder Empfangssignal findet entsprechende Anwendung. Die Sensoren 26 sind an einer Haltevorrichtung 96 gehalten, die fest mit der Werkzeuglagereinheit 86 gelagert ist und insbesondere an der Schutzvorrichtung 92 befestigt ist. Hierbei werden die Sensoren 26 bei einer Bewegung der Werkzeuglagereinheit 86 relativ zur Arbeitsfläche 14 mitgenommen .