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Patent Searching and Data


Title:
MACHINE TOOL MONITORING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/072924
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a machine tool monitoring device having a monitoring unit for monitoring a machine tool working region, which is provided in particular for detecting the presence of a material type, in particular human tissue, in the machine tool working region. According to the invention, the machine tool monitoring device has a safety unit which outputs at least one safety status signal depending on at least one parameter.

Inventors:
STELLMANN GEORG (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/066052
Publication Date:
June 23, 2011
Filing Date:
October 25, 2010
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
STELLMANN GEORG (DE)
International Classes:
B23Q11/00; B23Q11/06; F16P3/12
Foreign References:
US20020170399A12002-11-21
US5703452A1997-12-30
DE102008002431A12008-12-18
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung mit einer Überwachungseinheit (10) zur Überwachung eines Werkzeugmaschinenarbeitsbereichs (12), die insbesondere zur Anwesenseinheitserkennung einer Materialart, insbesondere von menschlichem Gewebe, in dem Werkzeugmaschinenarbeitsbereich (12) vorgesehen ist,

gekennzeichnet durch

eine Sicherheitseinheit (14), die dazu vorgesehen ist, abhängig von wenigstens einer Kenngröße wenigstens ein Sicherheitsstatussignal auszugeben.

2. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Sicherheitseinheit (14) wenigstens eine Sensoreinheit (16) aufweist, die dazu vorgesehen ist, wenigstens einen Betätigungsbereich (18) wenigstens eines Betätigungselements (20) zu überwachen.

3. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Sensoreinheit (16) dazu vorgesehen ist, einen Betätigungsbereich (18) eines Schaltbetätigungselements zu überwachen.

4. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,

dass die Sensoreinheit (16) zu einer Anwesenseinheitserkennung wenigstens einer Materialart, zu einer Lebenderkennung und/oder zu einer Erkennung wenigstens eines Fingerabdrucks vorgesehen ist. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Sensoreinheit (16) wenigstens teilweise unmittelbar unterhalb einer Betätigungsfläche (22) des Betätigungselements (20) angeordnet ist.

Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,

dass die Sicherheitseinheit (14) dazu vorgesehen ist, wenigstens eine Kenngröße einer Schutzhaube (24) zu berücksichtigen.

Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Sicherheitseinheit (14) wenigstens ein Bestätigungsbedienelement (26) aufweist.

Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Sicherheitseinheit (14) dazu vorgesehen ist, einen Werkzeugmaschinenbetrieb zumindest zeitweise zu unterbinden.

9. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,

dass die Sicherheitseinheit (14) dazu vorgesehen ist, abhängig von wenigstens einem Bestätigungssignal einen Werkzeugmaschinenbetrieb freizugeben.

Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,

dass die Sicherheitseinheit (14) dazu vorgesehen ist, abhängig von wenigstens einer vom Bestätigungssignal abweichenden Kenngröße den Werkzeugmaschinenbetrieb freizugeben.

1 1 . Werkzeugmaschine mit einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

12. Verfahren mit einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung, die eine Überwachungseinheit aufweist, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass abhängig von wenigstens einer Kenngröße wenigstens ein Sicherheitsstatussignal ausgegeben wird.

Description:
Beschreibung

Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung

Stand der Technik

Es sind bereits Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtungen mit einer Überwachungseinheit, und zwar mit einer Erkennungsvorrichtung bekannt, die zur Anwesenheitserkennung einer Materialart, und zwar von menschlichem Gewebe, in einem Werkzeugmaschinenarbeitsbereich mittels spektraler Auswertung von Strahlung vorgesehen ist. Die Erkennungsvorrichtung weist hierfür eine Sensoreinheit mit einem Empfindlichkeitsbereich zur Strahlungserfassung in einem Wellenlängenbereich auf, der zumindest teilweise im Infrarotspektrum angeordnet ist.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung geht aus von einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung mit einer Überwachungseinheit zur Überwachung eines Werkzeugmaschinenarbeitsbereichs, die insbesondere zur Anwesenseinheitserkennung einer Materialart, insbesondere von menschlichem Gewebe, in dem Werkzeugmaschinenarbeitsbereich vorgesehen ist.

Es wird vorgeschlagen, dass die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung eine Sicherheitseinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, abhängig von wenigstens einer Kenngröße wenigstens ein Sicherheitsstatussignal auszugeben. Unter einem„Werkzeugmaschinenarbeitsbereich" soll insbesondere ein Bereich einer Werkzeugmaschine in der direkten Umgebung eines Werkzeugs verstanden werden. Unter einem Bereich in der„direkten" Umgebung des Werkzeugs soll insbesondere ein Bereich verstanden werden, bei dem jeder Punkt des Bereichs einen kleinsten Abstand zum Werkzeug aufweist, der maximal 10 cm, bevorzugt maximal 5 cm und besonders bevorzugt maximal 2 cm beträgt. Grundsätzlich ist denkbar, dass die Überwachungseinheit neben dem Werkzeugmaschinenarbeitsbereich auch andere Bereiche überwacht. Vorzugsweise ist die Überwachungseinheit dazu vorgesehen, die Materialart, insbesondere das menschliche Gewebe, mittels spektraler Auswertung von Strahlung vorzunehmen, wobei insbesondere die Überwachungseinheit wenigstens eine Sensoreinheit mit wenigstens einem Empfindlichkeitsbereich zur Strahlungserfassung in einem Wellenlängenbereich aufweist, der zumindest teilweise im Infrarotspektrum angeordnet ist. Unter einer„Strahlung" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine elektromagnetische Strahlung verstanden werden. Unter einem„Spektrum" einer von der Sensoreinheit erfassten Strahlung soll insbesondere eine Verteilung einer Strahlungskenngröße, insbesondere der Intensität der Strahlung in Abhängigkeit von der Wellenlänge, der Frequenz und/oder der Zeit, verstanden werden. Unter einem„Wellenlängenbereich" soll ein spektraler Ausschnitt des elektromagnetischen Spektrums verstanden werden, der durch Angabe zweier Größen definiert wird. Die„Wellenlänge" des Wellenlängenbereichs bezeichnet dessen zentrale Wellenlänge, während unter der„Bandbreite" des Wellenlängenbereichs dessen Halbwertsbreite (auch mit FWHM bezeichnet) zu verstehen ist. Ferner soll unter einer„spektralen Auswertung" einer Strahlung insbesondere eine Signalauswertung verstanden werden, bei der ein Auswerteergebnis durch Erfassung und Verarbeitung eines Charakteristikums eines Spektrums der Strahlung gewonnen wird, insbesondere einer über einen Wellenlängenbereich integrierten Signalintensität. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann eine zuverlässige und schnelle Erkennung einer Anwendungssituation bei einer Werkzeugmaschine kostengünstig erreicht werden. Des Weiteren soll unter einem„menschlichen Gewebe" insbesondere ein Körperteil eines insbesondere unbekleideten menschlichen Organismus verstanden werden, wie beispielsweise Haut, Fingernägel und/oder tiefer liegende Gewebeschichten. Bezüglich eines Aufbaus der Überwachungseinheit, und zwar einer von der Überwachungseinheit gebildeten Erkennungsvorrichtung kann insbesondere auf die Druckschrift DE 10 2008 002 431 .7 verwiesen werden, deren Inhalt, insbesondere hinsichtlich des Aufbaus der Erkennungsvorrichtung als Bestandteil der Offenbarung der vorliegenden Schrift angesehen werden soll. Unter einer„Sicherheitseinheit" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, die Bediensicherheit bei einer Werkzeugmaschine mit einer Überwachungseinheit zu steigern, und zwar, indem die Sicherheitseinheit dazu vorgesehen ist, abhängig von wenigstens ei- ner Kenngröße wenigstens ein Sicherheitsstatussignal auszugeben. Insbesondere ist die Sicherheitseinheit dazu vorgesehen, eine Funktionseinschränkung der Überwachungseinheit zu prüfen bzw. zu diagnostizieren und stellt damit insbesondere eine Diagnoseeinheit dar. Unter einem„Sicherheitsstatussignal" soll dabei insbesondere ein Signal verstanden werden, das einen Informationsgehalt aufweist, inwieweit die Überwachungseinheit ordnungsgemäß funktioniert und/oder insbesondere eine ordnungsgemäße Überwachung, insbesondere aufgrund vorliegender Randparameter vornehmen kann. Das Sicherheitsstatussignal kann von einem Informationssignal an einen Bediener und/oder einem Steuerungssignal an eine Werkzeugmaschineneinheit gebildet sein. Unter einer „Kenngröße" soll insbesondere in diesem Zusammenhang eine von einer ausschließlich von einer Aktivierung der Überwachungseinheit abhängige Kenngröße differierende Kenngröße verstanden werden. Ferner soll unter„dazu vorgesehen" insbesondere speziell ausgestattet, ausgelegt und/oder programmiert verstanden werden.

Vorzugsweise weist die Sicherheitseinheit wenigstens eine Sensoreinheit auf, die dazu vorgesehen ist, wenigstens einen Betätigungsbereich wenigstens eines Betätigungselements zu überwachen. Dabei soll unter einem„Betätigungsbereich" insbesondere eine Betätigungsfläche verstanden werden, die gezielt dazu vorge- sehen ist, während einer Betätigung von einem Bediener kontaktiert zu werden.

Unter einem„Betätigungselement" soll insbesondere ein Element verstanden werden, das insbesondere zur direkten Kontaktierung von einem Bediener vorgesehen ist, wie insbesondere ein Handgriff und/oder besonders vorteilhaft ein Schaltbetätigungselement, das bei einer Einleitung und/oder einer Durchführung eines Schaltvorgangs von einem Bediener betätigt und dabei kontaktiert wird.

Durch eine entsprechende Sensoreinheit kann eine besonders aussagekräftige Kenngröße erfasst werden, und zwar insbesondere, wenn die Sensoreinheit zur Anwesenheitserkennung wenigstens einer Materialart, einer Lebenderkennung und/oder wenigstens eines Fingerabdrucks vorgesehen ist. Ist die Sensoreinheit zu einer Anwesenheitserkennung von menschlichem Gewebe, zu einer Lebenderkennung und/oder zu einer Erkennung zumindest eines Fingerabdrucks vorge- sehen, kann vorteilhaft darauf geschlossen werden, ob der Bediener mit oder ohne Handschuhe arbeitet und ob möglicherweise aufgrund dessen eine Überwachung durch die Überwachungseinheit beeinträchtigt sein könnte. Ist die Sensoreinheit dazu vorgesehen, wenigstens einen Fingerabdruck zu erfassen, kann zudem auf einen bestimmten Bediener geschlossen werden, wodurch eine Nutzung der Werkzeugmaschine nur für einen bestimmten Bediener und/oder für eine bestimmte Bedienergruppe freigegeben werden kann. Es kann eine Nutzung durch einen unbefugten Bediener vermieden und es kann ein Diebstahlschutz erreicht werden. Spuren eines Fingerabdrucks werden zeitpunktunabhängig hinterlassen, sobald glatte Oberflächen mit den Fingern direkt berührt werden. Um Kopien von Fingerabdrücken zu vermeiden, ist es bekannt, eine Lebenderkennung durchzuführen, bei denen Scanner bestimmte Merkmale, wie Puls, Blutzirkulation, Wärmebild oder ein 3D-Tiefenmuster erfassen. Bei einem Fingerabdruckscanner und/oder bei einem Lebenderkennungssensor werden verschiedene Verfahren eingesetzt, wie Infrarotverfahren, kapazitive Verfahren, Ultra-Schall- Verfahren usw., wobei ein Fingerabdruck üblicherweise mit einer Kamera, wie insbesondere mit einer CCD-Kamera, erfasst wird. Die Sensoreinheit zur Anwesenheitserkennung einer Materialart, insbesondere von menschlichem Gewebe, kann vorzugsweise von einer aus der Anwendung einer Überwachungseinheit bekannten Sensoreinheit gebildet sein, wie diese insbesondere aus der DE 10 2008 002 431.7 bekannt ist.

Die Sensoreinheit kann zur Überwachung des Betätigungsbereichs des Betätigungselements bzw. zur Erfassung einer Kenngröße, von der abhängig das Sicherheitsstatussignal ausgegeben wird, in einer Betriebsstellung betrachtet, seitlich neben dem Betätigungsbereich und/oder oberhalb des Betätigungsbereichs angeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist die Sensoreinheit jedoch wenigstens teilweise, in einer Betriebsstellung betrachtet, unmittelbar unterhalb einer Betätigungsfläche des Betätigungselements angeordnet, wodurch vorteilhaft einfach eine exakte Kenngröße erfasst werden kann. Dabei soll unter„unmittelbar unterhalb" insbesondere verstanden werden, dass insbesondere zumindest eine senkrecht auf der Betätigungsfläche stehende Gerade existiert, die zumindest einen Teil der Sensoreinheit schneidet. In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Sicherheitseinheit dazu vorgesehen ist, wenigstens eine Kenngröße einer Schutzhaube zu berück- sichtigen. Unter einer„Kenngröße" einer Schutzhaube soll dabei insbesondere eine Größe verstanden werden, die einen Informationsgehalt über eine Anwesenheit einer Schutzhaube und/oder vorteilhaft über eine Stellung einer Schutzhaube enthält. Durch eine entsprechende Berücksichtigung kann vorteilhaft auf einen Status geschlossen werden, inwieweit die Werkzeugmaschinenüberwachungseinheit in ihrer Überwachungsfunktion eingeschränkt ist.

Ferner wird vorgeschlagen, dass die Sicherheitseinheit wenigstens ein Bestätigungsbedienelement aufweist. Dabei soll unter einem„Bestätigungsbedienele- ment" insbesondere ein Element verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, von einem Bediener zur Bestätigung wenigstens eines von einem Bediener wahrgenommenen Signals und/oder Zustands betätigt zu werden, wie insbesondere ein Bestätigungsbedienknopf, ein Bestätigungsbediendrehknebel, ein Bestätigungsbedienkipphebel usw. Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann sichergestellt werden, dass von einem Bediener bestimmte Signale wahrgenommen wurden. Das Bestätigungsbedienelement kann einstückig mit einem bereits mit zumindest einer Funktion belegten Bedienelement ausgeführt sein, wie einstückig mit einem Einschaltbedienelement, das dazu vorgesehen ist, einen Betrieb der Werkzeugmaschine zu aktivieren und insbesondere einen Motor zu starten. Besonders vorteilhaft ist das Bestätigungsbedienelement jedoch von einem separaten Bedienelement ausgeführt, wodurch dieses gezielt auf seine Funktion ausgelegt werden kann, wie insbesondere hinsichtlich einer Beschriftung, einer Farbe und/oder Größe, und eine bewusste Wahrnehmung durch einen Bediener unterstützt werden kann.

Ist die Sicherheitseinheit dazu vorgesehen, einen Werkzeugmaschinenbetrieb zumindest zeitweise zu unterbinden, kann eine vorteilhaft hohe Sicherheit erreicht werden. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Sicherheitseinheit dazu vorgesehen ist, abhängig von wenigstens einem Bestätigungssignal, insbesondere eingeleitet durch das Bestätigungsbedienelement, einen Werkzeugmaschinenbetrieb freizugeben. Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann einem Bediener eine erhöhte Bedienflexibilität ermöglicht wer- den. Ist die Sicherheitseinheit dazu vorgesehen, abhängig von wenigstens einer vom Bestätigungssignal abweichenden Kenngröße den Werkzeugmaschinenbetrieb freizugeben, kann vorteilhaft unterstützt werden, dass von einem Bediener bestimmte Signale bewusst wahrgenommen werden. Besonders vorteilhaft ist die abweichende Kenngröße von einer Zeitkenngröße gebildet, d.h. dass insbesondere erst nach einer bestimmten Zeitspanne der Werkzeugmaschinenbetrieb mittels des Bestätigungssignals freigegeben werden kann, vorzugsweise nach einer Zeitspanne größer als eine halbe Sekunde und kleiner als drei Sekunden. Insbesondere kann mittels einer entsprechenden Ausgestaltung vermieden werden, dass ein Einschaltbetätigungselement und ein Bestätigungsbedienelement zur

Freigabe des Werkzeugmaschinenbetriebs gleichzeitig betätigt werden.

Wurde von der Sicherheitseinheit erkannt, dass die Funktion der Überwachungseinheit eingeschränkt ist, wie beispielsweise wenn eine Schutzhaube geöffnet ist und/oder ein Bediener Handschuhe trägt und eine Hand eines Bedieners dadurch erschwert von einem zu bearbeitenden Gegenstand unterschieden werden kann, besteht die Möglichkeit, die Überwachungseinheit dennoch aktiv zu lassen, um zwar eingeschränkt, jedoch zumindest teilweise eine Überwachungsfunktion zu gewährleisten. Ferner besteht die Möglichkeit, die Überwachungseinheit um- zustellen oder zu deaktivieren. Bei einer Umstellung können abhängig von der erfassten Kenngröße durch die Sicherheitseinheit verschiedene, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Parameter umgestellt werden, beispielsweise können andere Sensoreinheiten aktiviert und/oder es können zur konventionellen Anwendung, beispielsweise bei geschlossener Schutzhaube und/oder einer Bedie- nung ohne Handschuhe, vorgesehene Sensoreinheiten verstellt werden. Insbesondere können nach einer Umstellung zusätzlich oder alternativ auch andere Bereiche, wie vor der Umstellung überwacht werden.

Die Werkzeugmaschinenüberwachungseinheit kann bei verschiedenen, dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Werkzeugmaschinen angewandt werden, jedoch besonders vorteilhaft bei Kreissägen. Zeichnungen

Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnun- gen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in

Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer von einer Kreissäge gebildeten

Werkzeugmaschine in einer Seitenansicht,

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Frontansicht der Werkzeugmaschi- ne aus Figur 1 ,

Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt III aus Figur 2 und

Fig. 4 ein Flussdiagramm über einen Betriebsablauf der Werkzeugmaschine.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer von einer Kreissäge gebildeten Werkzeugmaschine in einer Seitenansicht. Die Werkzeugmaschine weist ein scheibenförmiges von einem Sägeblatt 30 gebildetes Werkzeug auf, das in einem Sägebetrieb mittels einer in einem Antriebsgehäuse 32 angeordneten und als Elektromotor ausgebildeten Antriebseinheit 34 rotatorisch angetrieben wird. Die Werkzeugmaschine weist eine Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung mit einer Überwachungseinheit 10 auf, die zur Anwesenheitserkennung einer Materialart, und zwar von menschlichem Gewebe, in einem Werkzeugmaschinenarbeitsbereich 12 mittels spektraler Auswertung von Strahlung vorgesehen ist. Die Überwachungseinheit 10 weist eine Auswerteeinheit 36 und eine Sensoreinheit 28 auf, die im vorderen Bereich einer Schutzhaube 24 der Werkzeugmaschine angeordnet ist und die einen Empfindlichkeitsbereich zur Strahlungserfassung in einem Wellenlängenbereich aufweist, der teilweise im Infrarotspektrum angeordnet ist. Die Auswerteeinheit 36 weist eine nicht näher dargestellte Recheneinheit, eine Speichereinheit und ein in der Speichereinheit ge- speichertes Betriebsprogramm auf. Die Überwachungseinheit 10 weist einen Re- aktionsbereich 40 auf, welcher einer mit der Antriebseinheit 34 gekoppelten Akto- reinheit 38 zugeordnet ist, die mit der Überwachungseinheit 10 in Wirkverbindung steht. Wird durch die Überwachungseinheit 10 das Vorhandensein von menschlichem Gewebe im Reaktionsbereich 40 erkannt, so wird ein Betätigungssignal zu der Aktoreinheit 38 übertragen, die anhand dieses Betätigungssignals die An- triebseinheit 34 stoppt. Der Reaktionsbereich 40 entspricht im Wesentlichen dem

Werkzeugmaschinenarbeitsbereich 12, der in einer Arbeitsrichtung 42 vor dem Sägeblatt 30 angeordnet ist.

Die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung weist eine Sicherheitseinheit 14 auf, die dazu vorgesehen ist, abhängig von Kenngrößen Sicherheitsstatussignale auszugeben. Die Sicherheitseinheit 14 weist eine Sensoreinheit 16 auf, die dazu vorgesehen ist, einen Betätigungsbereich 18 eines Betätigungselements 20, und zwar einen Betätigungsbereich 18 eines Einschaltbetätigungselements zu überwachen (Figuren 2 und 3). Das Einschaltbetätigungselement dient dazu, die Werkzeugmaschine in Betrieb zu nehmen, und zwar insbesondere dazu, die

Antriebseinheit 34 zu starten. Das Einschaltbetätigungselement wird von einem Drucktaster gebildet. Die Sensoreinheit 16 ist zur Anwesenheitserkennung einer Materialart, und zwar zur Anwesenheitserkennung von menschlichem Gewebe vorgesehen. Alternativ und/oder zusätzlich könnte auch eine Sensoreinheit 16' vorgesehen sein, die zu einer Lebenderkennung und/oder zur Erkennung eines

Fingerabdrucks vorgesehen ist, wie dies in Figur 3 schematisch dargestellt ist. Die Sensoreinheit 16 ist unmittelbar unterhalb einer Betätigungsfläche 22 des Betätigungselements 20 angeordnet. Ein senkrecht auf der Betätigungsfläche 22 stehende Gerade 46, die parallel zu einer Betätigungsrichtung des Betätigungs- elements 20 verläuft, schneidet die Sensoreinheit 16. Eine die Betätigungsfläche

22 bildende Wand des Betätigungselements 20 ist hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften so ausgelegt, dass sie in zu untersuchenden Wellenlängenbereichen nahezu transparent ist, d.h. insbesondere eine Absorption und Reflektion jeweils unter 20% aufweist.

Die Sensoreinheit 16 weist eine Sendeeinheit und eine Empfangseinheit auf. Die Sendeeinheit umfasst mehrere, von LED gebildete Sendemittel. Die Empfangseinheit umfasst zwei von Photodioden gebildete Empfangsmittel, die unterschiedliche Empfindlichkeitsbereiche aufweisen, wobei sich die Empfindlichkeitsberei- che teilweise überlappen. Die Sicherheitseinheit 14 weist eine Auswerteeinheit auf, die dazu vorgesehen ist mittels einer spektralen Auswertung von Strahlung auf ein menschliches Gewebe zu schließen. Die Auswerteeinheit ist einstückig mit der Auswerteeinheit 36 der Überwachungseinheit 10 ausgebildet. Mittels der Sensoreinheit 16 und der Auswerteeinheit 36 kann erkannt werden, ob ein Be- diener mit oder ohne Handschuh das Einschaltbetätigungselement betätigt.

Zudem ist die Sicherheitseinheit 14 dazu vorgesehen, eine Kenngröße der Schutzhaube 24 zu berücksichtigen. Die Sicherheitseinheit 14 weist hierfür in einem Lagerbereich der Schutzhaube 24 eine Sensoreinheit 44 auf, die dazu vorgesehen ist, einen Schwenkwinkel und ein Vorhandensein der Schutzhaube 24 zu erfassen. Ausgehend von dem Schwenkwinkel wird in der Auswerteeinheit der

Sicherheitseinheit 14 darauf geschlossen, ob die Schutzhaube 24 in einer ordnungsgemäßen Schutzstellung ist oder soweit nach oben geschwenkt ist, dass ein Schutz wesentlich beeinträchtigt ist und insbesondere ein Zugangsbereich zum Sägeblatt 30 entsteht, der außerhalb eines Überwachungsbereichs der Überwachungseinheit 10 liegt.

Ferner weist die Sicherheitseinheit 14 ein Bestätigungsbedienelement 26 auf (Figur 2). Das Bestätigungsbedienelement 26 ist getrennt von dem Betätigungselement 20 ausgebildet und wird von einem Druckknopf gebildet, der mit einer Warnfarbe, wie insbesondere mit Rot, gekennzeichnet und beleuchtet ist.

Die Werkzeugmaschine ist in der Weise ausgebildet, dass es nach jedem Arbeitsgang zu einer automatischen Abschaltung kommt, d.h. wird erkannt, dass ein Sägevorgang eines Gegenstands durchgeführt wurde, wird die Antriebsein- heit 34 gestoppt. Aufgrund dessen ist eine häufige Bedienung des Einschaltbetä- tigungselements erforderlich, was zu einer vorteilhaft häufigen Prüfungsmöglichkeit durch die Sensoreinheit 16 führt.

In Figur 4 ist ein Flussdiagramm eines Ablaufs der Werkzeugmaschine darge- stellt. Liegt eine Betätigung E des Betätigungselements 20 vor, wird eine Diagnose D mittels der Sicherheitseinheit 14 gestartet. In einem ersten Schritt wird von der Sicherheitseinheit 14 eine maschinenseitige, insbesondere auf die Sensoreinheit 28 und die Auswerteeinheit 36 bezogene Statusprüfung S durchgeführt. Wird bei einer maschinenseitigen Statusüberprüfung S durch die Sicherheitsein- heit 14 ein negativer Status festgestellt, wird in einer nächsten Prüfung SH die

Kenngröße der Schutzhaube 24 ausgewertet. Ist die Schutzhaube 24 in einer ordnungsgemäßen Stellung, wird auf einen Defekt DEF in der Überwachungseinheit 10 geschlossen. Bei der Werkzeugmaschine sind verschiedene Einstellungen, die von einem Bediener ausgewählt werden können, möglich wie nach einem erkannten Defekt DEF weiter verfahren werden kann. Bei einer ersten Einstellung ist ein Werkzeugmaschinenbetrieb durch die Sicherheitseinheit 14 unterbunden, wobei der Werkzeugmaschinenbetrieb durch ein mittels einer Betätigung des Bestätigungsbedienelements 26 ausgelöstes Bestätigungssignal freigegeben wird. Bei einer zweiten Einstellung kann erst nach einer gewissen Zeitspanne nach Betätigung des Betätigungselements 20 durch eine Betätigung des Bestätigungsbedienelements 26 der Werkzeugmaschinenbetrieb freigegeben werden. Die Zeitspanne beträgt 1 sec. Grundsätzlich sind auch andere Zeitspannen denkbar. Damit kann insbesondere sicher vermieden werden, dass bei einem erkannten Defekt ein Bediener durch eine gleichzeitige Betätigung des Betätigungselements 20 und des Bestätigungsbedienelements 26 eine Freigabe einfach erreichen kann. Bei einer dritten Einstellung ist ein Werkzeugmaschinenbetrieb dauerhaft unterbunden. Anstatt den verschiedenen Einstellungen ist auch denkbar, dass die Werkzeugmaschine nur eine Festeinstellung aufweist, die einer der drei verschiedenen Einstellungen entsprechen kann. Wird bei der Prüfung SH erkannt, dass die Schutzhaube 24 entfernt oder in einer nicht ordnungsgemäßen Stellung angeordnet ist, ist ein Werkzeugmaschinenbetrieb durch die Sicherheitseinheit 14 unterbunden, wobei der Werkzeugmaschinenbetrieb durch ein mittels einer Betätigung B des Bestätigungsbedienelements 26 ausgelöstes Bestätigungssignal freigegeben werden kann. Die Antriebseinheit 34 startet ST. Es können damit vorteilhaft auch Anwendungen ohne Schutzhaube 24 durchgeführt werden, wie insbesondere ein Schneiden von Nuten, und der Bediener ist ausdrücklich auf die deaktivierte Überwachungseinheit 10 hingewiesen und hat dies auch bestätigt. Wird ein positiver Status bei der Statusüberprüfung S festgestellt, wird eine

Hauterkennungsprüfung H aktiviert und in einer Prüfung HE werden die von der Sensoreinheit 16 erfassten Kenngrößen ausgewertet. Liegt ein positives Prüfungsergebnis bei der Prüfung HE vor, d.h. wird bei der Prüfung HE auf ein Vorliegen von Haut geschlossen, wird die Antriebseinheit 34 gestartet ST. Liegt ein negatives Prüfungsergebnis bei der Prüfung HE vor, d.h. kann nicht auf ein Vorliegen von Haut geschlossen werden, ist ein Werkzeugmaschinenbetrieb durch die Sicherheitseinheit 14 unterbunden, wobei der Werkzeugmaschinenbetrieb durch ein mittels einer Betätigung B des Bestätigungsbedienelements 26 ausgelöstes Bestätigungssignal freigegeben werden kann. Die Antriebseinheit 34 startet ST.

Wird der Werkzeugmaschinenbetrieb durch die Sicherheitseinheit 14 unterbunden, gibt die Sicherheitseinheit 14 ein akustisches und optisches Signal aus, das den Bediener darauf hinweist, dass eine Betätigung des Bestätigungsbedienelements 26 erforderlich ist, um die Antriebseinheit 34 zu starten. Ferner signalisiert die Sicherheitseinheit 14 einem Bediener, dass ein Betrieb mit einer zumindest eingeschränkten Überwachungsfunktion vorliegt, und zwar wird eine den Reakti- onsbereich 40 optisch kennzeichnende Beleuchtung deaktiviert.