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Patent Searching and Data


Title:
MACHINING TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/152198
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a machining tool (1; 100) for materials containing metal, comprising a basic material consisting of a hard metal (4) which has particles of a resistant material (6) embedded into a ductile metallic binder (5). The metallic binder (5) is a Co-Ru alloy and the particles of resistant material (6) are at least predominantly made of tungsten carbide, with an average tungsten carbide grain size of 0.1 - 1.2 µm. The hard metal has a (Co + Ru) content of 5-17 wt.% of the hard metal, an Ru content of 6-16 wt.% of the (Co + Ru content), a Cr content of 2-7.5 wt.% of the (Co + Ru) content, a content of Ti, Ta and/or Nb each of < 0.2 wt.% of the hard metal, and a V content of < 0.3 wt.% of the hard metal.

Inventors:
TOUFAR CHRISTINE (AT)
SCHLEINKOFER UWE (AT)
Application Number:
PCT/AT2017/000012
Publication Date:
September 14, 2017
Filing Date:
March 09, 2017
Export Citation:
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Assignee:
CERATIZIT AUSTRIA GMBH (AT)
International Classes:
C22C29/00; B22F1/05; C22C29/02; C22C29/06; C22C29/08; B22F5/00
Domestic Patent References:
WO2015178484A12015-11-26
Foreign References:
AT15139U12017-01-15
Other References:
"ASM HANDBOOK. POWDER METAL TECHNOLOGIES AND APPLICATIONS.", 1 December 1998, MATERIALS PARK, OH : ASM INTERNATIONAL., US, ISBN: 978-0-87170-387-3, article PETER W LEE: "Cermets and Ceramic Carbides", pages: 933, XP055379284, 023803
K.P. MINGARD ET AL.: "Comparison of EBSD and conventional methods of grain size measurement of hard metals", INT. JOURNAL OF REFRACTORY METALS & HARD MATERIALS, vol. 27, 2009, pages 213 - 223
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Claims:
Ansprüche

Zerspanungswerkzeug (1 ; 100) für Metall enthaltende Werkstoffe, mit einem Grundmaterial aus Hartmetall (4), das in einen duktilen metallischen Binder (5) eingebettete Hartstoffteilchen (6) aufweist, wobei der metallische Binder (5) eine Co-Ru-Legierung ist,

die Hartstoffteilchen (6) zumindest überwiegend durch Wolframkarbid gebildet sind, mit einer mittleren Korngröße des Wolframkarbids von 0,1 - 1 ,2 pm,

einem (Co + Ru)-Gehalt von 5-17 Gew.-% des Hartmetalls,

einem Ru-Gehalt von 6-16 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehalts,

einem Cr-Gehalt von 2-7,5 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehalts,

einem Gehalt von Ti, Ta und/oder Nb von je < 0,2 Gew.-% des Hartmetalls und

einem V-Gehalt von < 0,3 Gew.-% des Hartmetalls, bevorzugt

< 0,2 Gew.-%.

Zerspanungswerkzeug nach Anspruch 1 , wobei das Hartmetall (4) ferner einen Mo-Gehalt im Bereich von 0 - 3,0 Gew.-% vom Hartmetall aufweist.

Zerspanungswerkzeug nach Anspruch 2, wobei das Hartmetall (4) einen Mo-Gehalt im Bereich von 0,1 - 3,0 Gew.-% vom Hartmetall, bevorzugt von 0, 5 - 2,5 Gew.-%, aufweist.

Zerspanungswerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die mittlere Korngröße des Wolframkarbids 0,15 μιη - 0,9 m, beträgt.

Zerspanungswerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Cr-Gehalt kleiner als der Ru-Gehalt ist, bevorzugt weniger als die Hälfte des Ru-Gehalts beträgt.

6. Zerspanungswerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Ru-Gehalt 8-14 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehalts beträgt.

7. Zerspanungswerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Gehalt von Ti, Ta und/oder Nb je von 0 - 0,15 Gew.-% beträgt.

8. Zerspanungswerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Gesamtgehalt von (Ti + Ta + Nb) 0 - 0,2 Gew.-% des Hartmetalls beträgt, bevorzugt 0 - 0,15 Gew.-%.

9. Zerspanungswerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Hartmetall (4) einen WC-Gehalt im Bereich von 80 - 95 Gew.-% aufweist.

10. Zerspanungswerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Grundmaterial ferner mit einer CVD- oder PVD-Hartstoffbeschichtung versehen ist.

11. Zerspanungswerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, das als ein Vollhartmetallwerkzeug mit einem einstückig mit einem Schaft (2) ausgebildeten Schneidenbereich (3) ausgebildet ist.

12. Verwendung eines Hartmetalls (4) für ein Zerspanungswerkzeug (1 ; 100) für Metall enthaltende Werkstoffe,

wobei das Hartmetall (4) in einen duktilen metallischen Binder (5) eingebettete Hartstoffteilchen (6) aufweist, wobei

der metallische Binder (5) eine Co-Ru-Legierung ist,

die Hartstoffteilchen (6) zumindest überwiegend durch Wolframkarbid gebildet sind, mit einer mittleren Korngröße des Wolframkarbids von

0,1 - 1 ,2 pm,

einem (Co + Ru)-Gehalt von 5-17 Gew.-% des Hartmetalls,

einem Ru-Gehalt von 6-16 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehalts,

einem Cr-Gehalt von 2-7,5 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehalts,

einem Gehalt von Ti, Ta und/oder Nb von je < 0,2 Gew.-% des

Hartmetalls, bevorzugt je < 0,15 Gew.-%, und

einem V-Gehalt von < 0,3 Gew.-% des Hartmetalls,

bevorzugt < 0,2 Gew.-%. Verwendung eines Hartmetalls nach Anspruch 12, wobei das Hartmetall (4) einen Mo-Gehalt im Bereich von 0,1 - 3,0 Gew.-% vom Hartmetall aufweist.

Description:
ZERSPANUNGSWERKZEUG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe und die Verwendung eines Hartmetalls für ein

Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe.

Für eine zerspanende Bearbeitung von Metall enthaltenden Werkstoffen, wie insbesondere Metallen und Metall enthaltenden Verbundwerkstoffen, kommen üblicherweise Zerspanungswerkzeuge aus Hartmetall zum Einsatz. Hartmetall ist ein Verbundwerkstoff, bei dem harte Teilchen, die insbesondere durch Metall-Karbide und -Karbonitride gebildet sein können, in einem duktilen metallischen Binder eingebettet sind. Am weitesten verbreitet ist dabei

Hartmetall, bei dem die harten Teilchen zumindest überwiegend durch

Wolframkarbid (WC) gebildet sind und der Binder eine Cobalt- oder

Nickel-Basislegierung ist, insbesondere eine Cobalt-Basislegierung.

Basislegierung eines Metalls bedeutet dabei, dass dieses Metall den

Hauptbestandteil der Legierung bildet.

Als Zerspanungswerkzeuge kommen dabei sowohl Vollhartmetallwerkzeuge, bei denen ein Schneidenbereich einstückig mit dem Werkzeugschaft aus dem Hartmetall ausgebildet ist, als auch Werkzeuge mit auswechselbaren, an einem Werkzeuggrundkörper befestigten Schneideinsätzen aus Hartmetall zum Einsatz. Bei den Vollhartmetallwerkzeugen können gegebenenfalls auch verschiedene Bereiche aus unterschiedlichen Hartmetallsorten ausgebildet sein. Ferner werden die Zerspanungswerkzeuge oftmals auch mit einer Hartstoffbeschichtung versehen, die z.B. mittels eines PVD-Verfahrens

(physical vapor deposition) oder eines CVD-Verfahrens (chemical vapor deposition) auf dem Hartmetall abgeschieden wird. Im Bereich der Zerspanungswerkzeuge mit auswechselbaren Schneideinsätzen kommt für die Schneideinsätze teilweise bereits Hartmetall zum Einsatz, bei dem der metallische Binder durch eine Cobalt-Ruthenium-Legierung

(Co-Ru-Legierung) gebildet ist. Neben Cobalt und Ruthenium kann die

Co-Ru-Legierung dabei ferner auch noch weitere Elemente aufweisen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese bekannten Hartmetalle noch nicht die für viele Zerspanungsanwendungen gewünschte Kombination aus einer hohen

Warmfestigkeit, einer feinen Korngröße der Wolframkarbidkörner und einer hohen Risszähigkeit aufweisen.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes

Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkzeuge und eine

entsprechende verbesserte Verwendung eines Hartmetalls für ein

Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe bereitzustellen, mit denen insbesondere eine verbesserte Kombination aus hoher Warmfestigkeit, feiner Korngröße und hoher Risszähigkeit erzielt werden.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe nach Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Das Zerspanungswerkzeug weist ein Grundmaterial aus Hartmetall auf, das in einen duktilen metallischen Binder eingebettete Hartstoffteilchen aufweist. Der metallische Binder ist eine Co-Ru-Legierung. Die Hartstoffteilchen sind zumindest überwiegend durch Wolframkarbid gebildet, mit einer mittleren

Korngröße des Wolframkarbid von 0,1 - 1 ,2 μητι. Das Grundmaterial hat einen (Co + Ru)-Gehalt von 5-17 Gew.-% des Hartmetalls, einen Ru-Gehalt

(Ruthenium-Gehalt) von 6-16 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehalts, einen Cr-Gehalt (Chrom-Gehalt) von 2-7,5 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehalts, einen Gehalt von Ti (Titan), Ta (Tantal) und/oder Nb (Niob) von je < 0,2 Gew.-% des Hartmetalls, und einen V-Gehalt (Vanadium-Gehalt) von < 0,3 Gew.-% des Hartmetalls, bevorzugt < 0,2 Gew.-%. Unter dem (Co + Ru)-Gehalt ist dabei vorliegend der Gesamtgehalt (in Gew.-%) an Cobalt und Ruthenium in dem Hartmetall zu verstehen, der sich durch Addition des Co-Gehaltes (Cobalt-Gehaltes) in Gew.-% und des Ru-Gehaltes (Ruthenium-Gehaltes) in Gew.-% ergibt. Mit dem Ru-Gehalt in der angegebenen Bandbreite kann insbesondere eine hohe Warmfestigkeit erreicht werden. Bei einem Ru-Gehalt unterhalb von ca.

6 Gew.-% des Gesamtbindergehaltes (d.h. des (Co + Ru)-Gehalts) wird keine ausreichende Verbesserung der Warmfestigkeit erreicht, wohingegen bei einem zu hohen Ru-Gehalt oberhalb von ca. 16 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes eine negative Beeinflussung der Gefügeeigenschaften auftritt. Um ein

unerwünschtes Kornwachstum der WC-Körner während des Sinterns

zuverlässig zu unterdrücken und somit eine gewünschte gleichmäßige geringe Korngröße der Wolframkarbidkörner zu erhalten, ist die Zugabe von Cr als Kornwachstumshemmer in einer Menge von zumindest 2 Gew.-% des

(Co + Ru)-Gehaltes angezeigt. Da das Cr bis zu einem gewissen Prozentsatz in dem Binder löslich ist, wird der Cr-Gehalt sinnvollerweise auf den Bindergehalt des Hartmetalls bezogen, d.h. auf den (Co + Ru)-Gehalt. Andererseits muss der Cr-Gehalt ausreichend niedrig unterhalb von ca. 7,5 Gew.-% des

(Co + Ru)-Gehaltes gehalten werden, um die Benetzung der

Wolframkarbidkörner durch das Cobalt nicht nachteilig zu beeinflussen. Um eine hohe Härte zu erreichen, kann es vorteilhaft sein, in geringen Mengen Vanadium insbesondere in Form von VC (Vanadiumkarbid) hinzuzugeben, wobei allerdings der V-Gehalt ca. 0,3 Gew.-% des Hartmetalls nicht

überschreiten sollte, um eine Versprödung und somit Absenkung der

Risszähigkeit zu vermeiden. Bevorzugt sollte der V-Gehalt kleiner als

0,2 Gew.-% des Hartmetalls sein. Je nach gewünschten Eigenschaften des resultierenden Hartmetalls kann es vorteilhaft sein, auch geringe Mengen an Ti, Ta und/oder Nb hinzuzugeben, wobei die Zugabe insbesondere in Form von TiC, TaC, NbC oder in Form von Mischkarbiden erfolgen kann. Um die über den angegebenen Ru-Gehalt und Cr-Gehalt erreichten Eigenschaftsverbesserungen nicht zu gefährden, ist es jedoch wichtig, den Ti-Gehalt, den Ta-Gehalt und den Nb-Gehalt jeweils zumindest kleiner als 0,2 Gew.-% des Hartmetalls zu halten, bevorzugt jeweils kleiner als 0,15 Gew.-% des Hartmetalls. Das

Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe kann dabei z.B. als ein sogenanntes Vollhartmetallwerkzeug ausgebildet sein, bei dem der für die Zerspanung ausgebildete Schneidenbereich einstückig mit einem Schaft aus Hartmetall ausgebildet ist. Dabei können aber z.B. auch Bereiche mit

verschiedenem Hartmetall zum Einsatz kommen, z.B. der Schneidenbereich eine andere Hartmetallsorte als der Schaftbereich aufweisen. Das

Zerspanungswerkzeug kann aber z.B. auch als ein auswechselbarer

Schneideinsatz ausgebildet sein, der dazu ausgebildet ist, an einem

entsprechenden Werkzeughalter befestigt zu werden. Ferner kann das Grundmaterial aus Hartmetall bei dem Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe gegebenenfalls auch noch in an sich bekannter Weise mit einer Hartstoffbeschichtung versehen sein, die insbesondere z.B. mittels eines CVD-Verfahrens (chemical apor deposition) oder eines PVD-Verfahrens (pjiysical yapor deposition) ausgebildet sein kann. Mit dem erfindungsgemäßen Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe wird eine besonders vorteilhafte Kombination aus hoher Warmfestigkeit, feiner Korngröße und hoher Risszähigkeit bereitgestellt, die sich insbesondere auch für eine zerspanende Bearbeitung von schwer zerspanbaren Materialien wie insbesondere

hochlegierten Stählen, Titanlegierungen und Superlegierungen eignet. Die Zusammensetzung des Grundmaterials kann insbesondere durch

Elementanalyse mittels RFA (Röntgenfluoreszenz-Analyse) bestimmt werden.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Hartmetall ferner einen Mo-Gehalt im Bereich von 0 - 3,0 Gew.-% vom Hartmetall auf. Der Mo-Gehalt (Molybdän-Gehalt) beträgt dabei bevorzugt zwischen 0,1 und 3,0 Gew.-% vom Hartmetall, besonders bevorzugt zwischen 0,15 und 2,5 Gew.-% vom

Hartmetall. Es hat sich gezeigt, dass sich eine gezielte Zugabe von Molybdän besonders vorteilhaft auf die Eigenschaften des Hartmetalls auswirkt, insbesondere eine besonders vorteilhafte Kombination aus feiner Korngröße des WC und hoher Risszähigkeit ermöglicht. Das Molybdän kann dabei insbesondere in Form von M02C (Molybdänkarbid) zugegeben sein, es ist jedoch z.B. auch eine Zugabe als metallisches Molybdän möglich. Die Zugabe von Molybdän in den angegebenen Mengen hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt. Bei einer Mo-Zugabe in größeren Mengen von mehr als

3,0 Gew.-% ist zumindest keine weitere Verbesserung der Eigenschaften des Hartmetalls zu beobachten. Eine Zugabe von mehr als 2,5 Gew.-% vom

Hartmetall ist ferner auch unter Kostengesichtspunkten nachteilig. Gemäß einer Weiterbildung beträgt die mittlere Korngröße des Wolframkarbids 0, 15 im - 0,9 μηη. Es hat sich gezeigt, dass sich insbesondere bei solchen Korngrößen in Verbindung mit der angegebenen Zusammensetzung des Hartmetalls eine vorteilhafte Kombination aus Härte, Risszähigkeit und

Warmfestigkeit ergibt, die neben einer Verwendung in auswechselbaren Schneideinsätzen auch eine Verwendung als Vollhartmetallwerkzeug

ermöglicht.

Bevorzugt ist der Cr-Gehalt kleiner als der Ru-Gehalt. Insbesondere beträgt der Cr-Gehalt bevorzugt weniger als die Hälfte des Ru-Gehalts. In diesem Fall wird zuverlässig erreicht, dass einerseits die gewünschte Erhöhung der

Warmfestigkeit eintritt und eine relativ kleine mittlere Korngröße der

Wolframkarbidkörner erzielt wird, andererseits aber die Benetzung der

Wolframkarbidkörner durch den Binder nicht unnötig nachteilig beeinflusst wird und Ausscheidungen von Chromkarbid vermieden werden.

Gemäß einer Weiterbildung beträgt der Ru-Gehalt 8-14 Gew.-% des

(Co + Ru)-Gehalts. In diesem Fall wird durch den relativ hohen Ru-Gehalt zuverlässig eine deutliche Erhöhung der Warmfestigkeit erreicht und

andererseits auch zuverlässig ein zu hoher Ru-Gehalt verhindert, der sich negativ auf die Gefügeeigenschaften auswirken würde.

Gemäß einer Weiterbildung beträgt der Gehalt von Ti, Ta und/oder Nb je von 0 - 0,15 Gew.-%. Mit anderen Worten kann z.B. keines von Ti, Ta und Nb, in dem Hartmetall enthalten sein, es können jedoch auch nur eines von Ti, Ta und Nb, zwei von Ti, Ta und Nb oder alle drei in einer Menge bis zu jeweils 0,15 Gew.-% in dem Hartmetall enthalten sein. In dieser Weise lassen sich einerseits über gezielte Zugabe der Elemente die Eigenschaften des

Hartmetalls zusätzlich beeinflussen, andererseits ermöglicht dieser Gehalt an Ti, Ta und/oder Nb auch die Verwendung von Ausgangmaterialien, die bereits in geringen Mengen Ti, Ta und/oder Nb aufweisen, z.B. durch einen

Recycling-Prozess rückgewonnenes Hartmetallpulver.

Bevorzugt beträgt der Gesamtgehalt von (Ti + Ta + Nb) zwischen 0 und

0,2 Gew.-% des Hartmetalls, mehr bevorzugt zwischen 0 und 0,15 Gew.-%.

In diesem Fall sind die zusätzlichen Gesamtmengen an Ti, Ta und Nb so gering gehalten, dass eine negative Beeinflussung der über den Ru-Gehalt und den Cr-Gehalt sowie gegebenenfalls den Mo-Gehalt erzielten positiven Wirkungen verhindert ist. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist das Hartmetall einen WC-Gehalt im Bereich von 80 - 95 Gew.-% auf.

Gemäß einer Weiterbildung kann das Grundmaterial des

Zerspanungswerkzeugs ferner mit einer CVD- oder PVD-Hartstoffbeschichtung versehen sein. In diesem Fall können die Eigenschaften des

Zerspanungswerkzeugs noch besser an die Bedingungen bei der Bearbeitung des Metall enthaltenden Werkstoffs angepasst werden. Es ist jedoch zu beachten, dass sich je nach zu bearbeitendem Werkstoff auch eine Bearbeitung ohne weitere Hartstoffbesch ichtung als vorteilhaft erweisen kann.

Gemäß einer Weiterbildung ist das Zerspanungswerkzeug als ein

Vollhartmetallwerkzeug mit einem einstückig mit einem Schaft ausgebildeten Schneidenbereich ausgebildet. Die über die angegebene Zusammensetzung erzielbare Kombination von hoher Warmfestigkeit, großer Härte und gleichzeitig relativ hoher Risszähigkeit hat sich insbesondere für derartige

Zerspanungswerkzeuge als besonders vorteilhaft herausgestellt.

Die Aufgabe wird auch durch eine Verwendung eines Hartmetalls für ein

Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe nach Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Das Hartmetall weist in einen duktilen metallischen Binder eingebettete

Hartstoffteilchen auf. Der metallische Binder ist eine Co-Ru-Legierung. Die Hartstoffteilchen sind zumindest überwiegend durch Wolframkarbid gebildet sind, mit einer mittleren Korngröße des Wolframkarbid von 0,1 - 1 ,2 μιτι. Das Hartmetall hat einen (Co + Ru)-Gehalt von 5-17 Gew.-% des Hartmetalls, einen Ru-Gehalt von 6-16 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehalts, einen Cr-Gehalt von 2-7,5 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehalts, einen Gehalt von Ti, Ta und/oder Nb von je < 0,2 Gew.-% des Hartmetalls, bevorzugt je < 0,15 Gew.-%, und einen V-Gehalt von < 0,3 Gew.-% des Hartmetalls, bevorzugt < 0,2 Gew.-%. Mit der beschriebenen Verwendung des Hartmetalls wird eine besonders vorteilhafte Kombination aus hoher Warmfestigkeit, feiner Korngröße und hoher Risszähigkeit erzielt, die sich insbesondere auch für eine zerspanende

Bearbeitung von schwer zerspanbaren Materialien wie insbesondere

hochlegierten Stählen, Titanlegierungen und Superlegierungen eignet. Gemäß einer Weiterbildung weist das Hartmetall einen Mo-Gehalt im Bereich von 0,1 - 3,0 Gew.-% vom Hartmetall auf. Als Ausgangspulver zur Einstellung des Mo-Gehalts kann insbesondere Mo2C-Pulver zum Einsatz kommen. Es ist jedoch z.B. auch eine Zugabe als metallisches Molybdän möglich. Die Zugabe von Molybdän in den angegebenen Mengen hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt.

Weitere Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.

Von den Figuren zeigen:

Fig. 1a) und b) schematische Darstellungen von einem Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe gemäß einer ersten Ausführungsform;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Zerspanungswerkzeugs für

Metall enthaltende Werkstoffe gemäß einer zweiten

Ausführungsform mit einem Werkzeuggrundkörper, der diesen aufnimmt;

Fig. 3: eine elektronenmikroskopische Aufnahme mit 10.000-facher

Vergrößerung eines Grundmaterials aus Hartmetall für ein

Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe gemäß einem ersten Beispiel einer Ausführungsform;

Fig. 4: eine elektronenmikroskopische Aufnahme mit 10.000-facher

Vergrößerung eines Grundmaterials aus Hartmetall für ein

Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe gemäß einem zweiten Beispiel einer Ausführungsform; und

Fig. 5: eine elektronenmikroskopische Aufnahme mit 10.000-facher

Vergrößerung eines Hartmetalls gemäß einem nicht erfindungsgemäßen Vergleichsbeispiel. AUSFÜHRUNGSFORMEN

ERSTE AUSFÜHRUNGSFORM Eine erste Ausführungsform eines Zerspanungswerkzeugs 1 für Metall enthaltende Werkstoffe ist in Fig. 1 a) und Fig. 1 b) schematisch dargestellt, wobei Fig. 1 a) eine schematische Stirnansicht entlang einer Längsachse des des Zerspanungswerkzeugs 1 ist und Fig. 1 b) eine schematische Seitenansicht in einer Richtung senkrecht zu der Längsachse ist.

Wie in den Fig. 1 a) und Fig. 1 b) zu sehen ist, ist das Zerspanungswerkzeug 1 für Metall enthaltende Werkstoffe gemäß der ersten Ausführungsform als ein Vollhartmetallwerkzeug mit einem einstückig mit einem Schaft 2 ausgebildeten Schneidenbereich 3 ausgebildet. Obwohl das Zerspanungswerkzeug 1 für Metall enthaltende Werkstoffe in den Fig. 1 a) und Fig. 1 b) als Fräser ausgebildet ist, ist es z.B. auch möglich, das Vollhartmetallwerkzeug für andere Zerspanungsvorgänge auszubilden, wie z.B. als Bohrer, Reibahle, Entgrater, etc. Das Zerspanungswerkzeug 1 weist ein Grundmaterial aus Hartmetall 4 auf, das in einen duktilen metallischen Binder 5 eingebettete Hartstoffteilchen 6 aufweist. Der metallische Binder 5 ist eine Co-Ru-Legierung, die aber neben Cobalt und Ruthenium noch andere Legierungselemente aufweist, wie weiter unten noch erläutert wird. Die Hartstoffteilchen 6 sind zumindest überwiegend durch

Wolframkarbid gebildet, wobei die WC-Körner eine mittlere Korngröße im

Bereich von 0,1 μιτι bis 1 ,2 μιτι haben. Neben den WC-Körnern können in geringeren Mengen noch weitere Hartstoffteilchen, wie z.B. TiC, TaC, NbC, etc. vorliegen. Das Hartmetall weist einen Gesamtgehalt an Cobalt und Ruthenium ((Co + Ru)-Gehalt) von 5-17 Gew.-% des Hartmetalls auf, wobei der Ru-Gehalt zwischen 6 und 16 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehalts beträgt. Das Hartmetall weist ferner einen Chrom-Gehalt im Bereich von 2 bis 7,5 Gew.-% des

(Co + Ru)-Gehalts auf. Ein Gehalt von Ti, Ta und Nb ist jeweils kleiner als 0,2 Gew.-% des Hartmetalls und ein Vanadiumgehalt ist kleiner als 0,3 Gew.-%, bevorzugt kleiner als 0,2 Gew.-%. Bevorzugt kann das Hartmetall ferner noch Molybdän aufweisen, wobei ein Molybdän-Gehalt bevorzugt im Bereich von 0,1 - 3,0 Gew.-% vom Hartmetall, bevorzugt im Bereich von 0,15 - 2,5 Gew.-% vom Hartmetall liegt. Die Herstellung des Zerspanungswerkzeugs 1 erfolgt in einem pulvermetallurgischen Herstellungsverfahren, wie anschließend noch mit Bezug auf konkrete Beispiele beschrieben wird. Obwohl bei der

Ausführungsform eine einstückige Ausbildung aus einem einzigen Hartmetall vorliegt, ist es z.B. auch möglich, verschiedene Bereiche des

Zerspanungswerkzeugs 1 aus unterschiedlichen Hartmetall-Sorten auszubilden. ZWEITE AUSFÜHRUNGSFORM

In Fig. 2 ist schematisch eine zweite Ausführungsform eines

Zerspanungswerkzeugs 100 für Metall enthaltende Werkstoffe dargestellt. Das Zerspanungswerkzeug 100 gemäß der zweiten Ausführungsform ist als ein auswechselbarer Schneideinsatz ausgebildet, der dazu ausgebildet ist, an einem Werkzeuggrundkörper 101 befestigt zu werden.

Obwohl in Fig. 2 schematisch als Zerspanungswerkzeug 100 ein

Schneideinsatz für eine Drehbearbeitung dargestellt ist, kann der

Schneideinsatz auch für eine andere Bearbeitungsart ausgebildet sein, z.B. zum Fräsen, Bohren, etc. Obwohl der konkret dargestellte Schneideinsatz zur Befestigung mittels einer Befestigungsschraube ausgebildet ist, ist auch eine Ausgestaltung zur Befestigung in anderer Weise möglich, z.B. für eine

Befestigung mittels einer Spannklemme, eines Klemmkeils, etc.

Auch das Zerspanungswerkzeug 100 gemäß der zweiten Ausführungsform weist ein Grundmaterial aus Hartmetall 4 auf, wie es mit Bezug auf die erste Ausführungsform beschrieben wurde. BEISPIELE

Die Herstellung der Hartmetalle als Grundmaterial für eine

Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe gemäß den

nachfolgenden Beispielen erfolgte jeweils in einem pulvermetallurgischen Herstellungsverfahren, wobei jeweils in einem ersten Schritt die Ausgangspulver miteinander vermischt wurden, d.h. WC-Pulver, Co-Pulver, Ru-Pulver, Cr3C2-Pulver sowie ggfs. Mo2C-Pulver und/oder VC-Pulver. Bei Vergleichsbeispiel 1 und bei Vergleichsbeispiel 3, die jeweils kein Ruthenium enthalten, kam entsprechend kein Ru-Pulver zum Einsatz.

Als Co-Pulver wurde ein Pulver mit einer mittleren Partikelgröße im Bereich zwischen 0,6 und 1 ,8 pm verwendet, im Speziellen mit einer mittleren

Partikelgröße von ca. 0,8 pm (FSSS 1 pm). Als Ru-Pulver wurde ein Pulver mit einer relativ großen mittleren Partikelgröße von ca. 38,5 pm verwendet, das zur Verfügung stand, es können aber z.B. auch andere Ru-Pulver mit

Partikelgrößen zwischen < 1 pm und 95 pm ohne weiteres zum Einsatz kommen. Ferner wurde Cr3C2-Pulver mit einer mittleren Partikelgröße im

Bereich von ca. 1 - 2 pm verwendet. Das verwendete WC-Pulver hatte für die meisten Beispiele und Vergleichsbeispiele eine mittlere Partikelgröße im

Bereich von 0,3 - 2,5 pm, im speziellen Fall ca. 0,8 pm. Das verwendete

Mo2C-Pulver wies eine mittlere Partikelgröße von ca. 2 pm auf. Es kam ein VC-Pulver mit einer mittleren Partikelgröße von ca. 1 pm zum Einsatz.

Bei den Versuchen wurde das Pulvergemisch unter Beigabe von einem

Diethylether aufweisenden Mahlmedium und üblichen Presshilfsmitteln (z.B. Paraffinwachs) für ca. 3 Stunden in einem Attritormahlwerk gemahlen. Die so erhaltene Suspension wurde anschließend in an sich bekannter Weise in einem Sprühturm sprühgetrocknet. Anschließend wurden bei dem Versuchen stabförmige Grünkörper durch Drybag-Pressen erzeugt. Die derart erzeugten Grünkörper für

Werkzeugrohlinge wurden anschließend bei 1430 °C in einem

Sinter-HIP-Verfahren (HIP = Heißisostatisches Pressen) verdichtet. Aus einem Teil der in dieser Weise gefertigten Werkzeugrohlinge wurden durch Schleifbearbeitung in an sich bekannter Weise Vollhartmetallfräser als

Zerspanungswerkzeuge 1 für Metall enthaltende Werkstoffe gefertigt, mit denen dann Zerspanungsversuche durchgeführt wurden. Ferner wurden bei einem Teil der Beispiele die bei dem Mahlen erzeugte Suspension auch sprühgetrocknet und das derart erzeugte Granulat in einer Matrizenpresse zu Grünlingen für auswechselbare Schneideinsätze

kompaktiert. Auch diese Grünlinge für auswechselbare Schneideinsätze wurden anschließend in entsprechender Weise gesintert, um auswechselbare

Schneideinsätze als Zerspanungswerkzeuge 100 für Metall enthaltende

Werkstoffe zu erzeugen.

Obwohl oben eine Herstellung mit einem Mahlen unter Zugabe eines

organischen Lösungsmittels und anschließendem Sprühtrocknen beschrieben wurde, ist es z.B. auch möglich, als Mahlmedium anstelle des organischen Lösungsmittels Wasser zu verwenden, wie in dem technischen Gebiet der pulvermetallurgischen Herstellung von Hartmetallen bekannt ist. Ferner können neben dem beschriebenen Drybag-Pressen auch die anderen in diesem Gebiet üblichen Formgebungsverfahren, wie insbesondere Strangpressen oder

Matrizenpressen, zum Einsatz kommen. Zur Einstellung der Kohlenstoffbilanz des Werkzeugrohlings kann ferner in an sich bekannter Weise in geringen Mengen Ruß oder Wolfram hinzudosiert werden. Anstelle des in den Versuchen verwendeten Cr3C2-Pulvers kann ferner z.B. auch Chromnitrid-Pulver,

Chromkarbonitrid-Pulver oder ähnliches in entsprechenden Mengen zum

Einsatz kommen. Anstelle des bei den Versuchen verwendeten Mo2C-Pulvers kann ferner auch metallisches Mo-Pulver zur Anwendung kommen. Anstelle des Trocknens der erhaltenen Suspension nach dem Mahlvorgang durch Sprühtrocknen in einem Sprühturm kamen bei einigen Beispielen auch ein Trocknen in einem Rotationsverdampfer und ein anschließendes Absieben mit einem Sieb mit 250 μιτι Maschenweite zum Einsatz.

Es ist zu beachten, dass in der obigen Beschreibung der Gehalt der

Bestandteile des Hartmetalls teilweise auf das gesamte Hartmetall bezogen ist und teilweise nur auf den (Co + Ru)-Gehalt. Ferner wird in der obigen

Beschreibung oftmals auf den Gehalt der jeweiligen Metalle Cr, Mo, etc. Bezug genommen. Bei der folgenden Beschreibung von Herstellungsbeispielen (und auch in Tabelle 1), bei denen die resultierende Zusammensetzung durch die Anteile der jeweiligen Ausgangsmaterialien bestimmt wurde, sind hingegen generell die Anteile in Gewichtsprozent am Hartmetall ausgedrückt. Die auf 100% fehlenden Gewichtsprozent entfallen dabei jeweils auf Wolf ramkarbid.

BEISPIEL 1

Es wurde ein Hartmetall als Grundmaterial für ein Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt.

Das Hartmetall gemäß Beispiel 1 weist einen Co-Gehalt von 10 Gew.-% des Hartmetalls, einen Ru-Gehalt von 1 ,5 Gew.-% und einen über die Zugabe von 0,6 Gew.-% Cr3C2-Pulver eingestellten Cr-Gehalt auf, Rest Wolframkarbid

(WC). Die Herstellung des Hartmetalls erfolgte in einem pulvermetallurgischen Verfahren. Es resultieren somit: ein (Co + Ru)-Gehalt von 1 1 ,5 Gew.-% des Hartmetalls, ein Ru-Gehalt von ca. 13 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes und ein Cr-Gehalt von ca. 4,5 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes.

Bei der Probe wurde die Härte über eine Vickershärte-Messung (HV30) bestimmt und es wurde die Risszähigkeit Ki c (Shetty) bestimmt. Zur

Überprüfung der Kohlenstoffbilanz und der resultierenden Korngröße wurden ferner in an sich bekannter Weise die magnetische Koerzitivfeldstärke Hc und die Sättigungsmagnetisierung 4πσ bestimmt. Die Korngröße wurde ferner als „linear intercept length", gemäß dem internationalen Standard ISO

4499-2:2008(E) gemessen. Als Grundlage dienten EBSD-Aufnahmen an polierten Schliffen. Die Messmethodik an solchen Aufnahmen ist z.B.

beschrieben in: K.P. Mingard et al.,„Comparison of EBSD and conventional methods of grain size measurement of hard metals", Int. Journal of Refractory Metals & Hard Materials 27 (2009) 213-223". Die ermittelten Werte sind unten in Tabelle 2 zusammengefasst. Eine elektronenmikroskopische Aufnahme eines Schliffes der Probe gemäß Beispiel 1 mit 10.000-facher Vergrößerung ist in Fig. 3 zu sehen.

BEISPIEL 2

Analog zu der Herstellung des in Beispiel 1 beschriebenen Hartmetalls wurde in einem zweiten Beispiel ein Hartmetall mit einem Co-Gehalt von 10 Gew.-%, einem Ru-Gehalt von 1 ,5 Gew.-%, einem über die Zugabe von 0,6 Gew.-% Cr3C2-Pulver eingestellten Cr-Gehalt und zusätzlich einem über die Zugabe von 0,6 Gew.-% M02C eingestellten Mo-Gehalt, Rest Wolframkarbid (WC), hergestellt. Es resultieren somit: ein (Co + Ru)-Gehalt von 11 ,5 Gew.-% des Hartmetalls, ein Ru-Gehalt von ca. 13 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes, ein Cr-Gehalt von ca. 4,5 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes und ein Mo-Gehalt von ca. 0,56 Gew.-% des Hartmetalls.

Es wurden wiederum die in Tabelle 2 zusammengefassten Messgrößen ermittelt. Eine elektronenmikroskopische Aufnahme mit 10.000-facher

Vergrößerung der Probe gemäß Beispiel 2 ist in Fig. 4 dargestellt. Es zeigt sich aus dem Vergleich mit Beispiel 1 , dass sich der zusätzliche Mo-Gehalt bei im Wesentlichen gleichbleibender Risszähigkeit positiv auf die Härte ausgewirkt hat. VERGLEICHSBEISPIEL 1

Als Vergleichsbeispiel 1 wurde in analoger Weise ein Hartmetall mit einem Co-Gehalt von 11 ,5 Gew.-%, einem über die Zugabe von 0,6 Gew.-% Cr3C2- Pulver eingestellten Cr-Gehalt, Rest Wolframkarbid (WC), hergestellt. Auch zu diesem Vergleichsbeispiel 1 wurden die in Tabelle 2

zusammengestellten Messgrößen ermittelt. In Fig. 5 ist eine

elektronenmikroskopische Aufnahme mit 10.000-facher Vergrößerung der Probe gemäß Vergleichsbeispiel 1 gezeigt. Ein Vergleich der in Tabelle 2 zusammengefassten Ergebnisse zeigt, dass bei dem Ru-enthaltenden Beispiel 1 bei im Wesentlichen gleicher Härte eine verbesserte Risszähigkeit gegenüber dem Ru-freien Vergleichsbeispiel 1 erreicht wurde. BEISPIEL 3

Analog zu dem zuvor beschriebenen Herstellungsverfahren wurde ferner durch zusätzliche Zugabe von VC (Vanadiumkarbid) ein weiteres Hartmetall hergestellt wie folgt: 10 Gew.-% Co, 1 ,5 Gew.-% Ru, 0,6 Gew.-% Cr3C 2 , 0,1 Gew.-% VC. Die ermittelten Messwerte sind aus Tabelle 2 ersichtlich. Es ist zu erkennen, dass bei dem schwach mit VC dotierten Beispiel 3 die ermittelte Härte zwar noch etwas höher ist, allerdings verbunden mit einer leicht abgeschwächten Risszähigkeit. Es resultieren somit: ein (Co + Ru)-Gehalt von 11 ,5 Gew.-% des Hartmetalls, ein Ru-Gehalt von ca. 13 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes, ein Cr-Gehalt von ca. 4,5 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes und ein V-Gehalt von ca. 0,08 Gew.-% des Hartmetalls.

VERGLEICHSBEISPIEL 2

In analoger Weise wurde als Vergleichsbeispiel 2 ein Hartmetall wie folgt hergestellt: 10 Gew.-% Co, 1 ,5 Gew.-% Ru, 0,6 Gew.-% Cr3C2, 0,4 Gew.-% VC. Es resultieren somit: ein (Co + Ru)-Gehalt von 11 ,5 Gew.-% des Hartmetalls, ein Ru-Gehalt von ca. 13 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes, ein Cr-Gehalt von ca. 4,5 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes und ein V-Gehalt von

ca. 0,32 Gew.-% des Hartmetalls.

Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist, weist das Hartmetall gemäß diesem

Vergleichsbeispiel bei zwar leicht verbesserter Härte eine deutlich

verschlechterte Risszähigkeit auf.

BEISPIEL 4

Als Beispiel 4 wurde ferner ein Hartmetall als Grundmaterial für ein

Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe mit den folgenden Ausgangsmaterialien hergestellt: 8,7 Gew.-% Co, 1 ,3 Gew.-% Ru, 0,6 Gew.-% Cr3C2, 0,3 Gew.-% M02C. Es resultieren somit: ein (Co + Ru)-Gehalt von

10 Gew.-% des Hartmetalls, ein Ru-Gehalt von ca. 13 Gew.-% des

(Co + Ru)-Gehaltes, ein Cr-Gehalt von ca. 5,2 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes und ein Mo-Gehalt von ca. 0,28 Gew.-% des Hartmetalls. Wie aus den ermittelten Werten aus Tabelle 2 ersichtlich ist, wird

erwartungsgemäß mit dem geringeren Gesamt-Bindergehalt (Co + Ru) eine deutlich größere Härte erreicht, überraschenderweise ist aber die damit einhergehende Abschwächung der Risszähigkeit nur relativ gering. VERGLEICHSBEISPIEL 3

Als Vergleichsbeispiel 3 wurde ferner ein Ruthenium-freies Hartmetall untersucht, das einen Co-Gehalt von 10 Gew.-% und eine zu Beispiel 4 vergleichbare Menge an Mo und Cr aufweist. Wie aus Tabelle 4 ersichtlich ist, wurde bei Beispiel 4 eine deutlich größere Härte HV30 erzielt als bei diesem Vergleichsbeispiel 3.

BEISPIEL 5

Als Beispiel 5 wurde mit einem entsprechenden Herstellungsverfahren ein Hartmetall als Grundmaterial für ein Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe mit den folgenden Ausgangsmaterialien hergestellt: 5,5 Gew.-% Co, 0,8 Gew.-% Ru, 0,4 Gew.-% Cr3C2, 0,2 Gew.-% M02C. Es resultieren somit: ein (Co + Ru)-Gehalt von 6,3 Gew.-% des Hartmetalls, ein Ru-Gehalt von ca. 13 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes, ein Cr-Gehalt von ca. 5,5 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes und ein Mo-Gehalt von ca. 0,19 Gew.-% des Hartmetalls. Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist, resultiert aus dem deutlich geringeren Gesamt-Bindergehalt (Co + Ru) eine deutliche Erhöhung der Härte, wobei überraschenderweise eine nur vergleichsweise geringe Absenkung der Risszähigkeit zu beobachten ist.

BEISPIEL 6

Ein Hartmetall als Grundmaterial für ein Zerspanungswerkzeug für Metall enthaltende Werkstoffe wurde als Beispiel 6 aus den folgenden

Ausgangsmaterialien hergestellt: 13 Gew.-% Co, 1 ,9 Gew.-% Ru, 1 ,2 Gew.-% Cr3C2, 0,8 Gew.-% M02C. Es resultieren somit: ein (Co + Ru)-Gehalt von 14,9 Gew.-% des Hartmetalls, ein Ru-Gehalt von ca. 13 Gew.-% des

(Co + Ru)-Gehaltes, ein Cr-Gehalt von ca. 7 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes und ein Mo-Gehalt von ca. 0,75 Gew.-% des Hartmetalls. BEISPIEL 7

Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Beispielen und

Vergleichsbeispielen kam bei Beispiel 7 ein WC-Pulver mit einer mittleren Partikelgröße zwischen 0,1 und 1 ,2 um zum Einsatz, im Speziellen mit einer mittleren Partikelgröße von ca. 0,5 um. Die Zusammensetzung wurde über die folgenden Ausgangsmaterialien eingestellt: 7,1 Gew.-% Co, 1 ,1 Gew.-% Ru, 0,5 Gew.-% Cr3C2 und 0,1 Gew.-% VC. Es resultieren somit: ein (Co + Ru)- Gehalt von 8,2 Gew.-% des Hartmetalls, ein Ru-Gehalt von ca. 13,4 Gew.-% des (Co + Ru)-Gehaltes, ein Cr-Gehalt von ca. 5,3 Gew.-% des

(Co + Ru)-Gehaltes und ein V-Gehalt von ca. 0,08 Gew.-% des Hartmetalls.

TABELLE 1

In Tabelle 1 sind die Zusammensetzungen der jeweiligen Beispiele und

Vergleichsbeispiele in Gewichtsprozent des Hartmetalls zusammengefasst, wobei der Rest zu 100 % jeweils durch WC gebildet ist. In der nachfolgenden Tabelle sind die ermittelten Messwerte zu den jeweiligen Beispielen und Vergleichsbeispielen zusammengefasst. TABELLE 2

mittl. WC- HV30 Risszähigkeit Korngröße Kic [MPavm] [pm]

Beispiel 1 0,36 1622 10,7

Beispiel 2 0,31 1636 10,8

Vergleichs0,42 1554 10,8 beispiel 1

Beispiel 3 0,33 1650 10,2

Vergleichs0,29 1800 9,2 beispiel 2

Beispiel 4 0,33 1697 10,4

Vergleichs0,36 1600 10,4 beispiel 3

Beispiel 5 0,34 1918 9,6

Beispiel 6 0,30 1536 1 1 ,4

Beispiel 7 0, 18 1851 10,2




 
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