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Title:
MAGNETIC FIELD APPLICATOR FOR HEATING MAGNETIC OR MAGNETIZABLE SUBSTANCES OR SOLIDS IN BIOLOGICAL TISSUE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/010501
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a magnetic field applicator for heating magnetic or magnetizable substances or solids in biological tissues, comprising a magnet yoke (2; 25) with two opposite-lying pole shoes (7,8) which are interspaced by means of a field gap (12) on said magnetic yoke, and two magnetizing coils (9,10) which are respectively associated with a pole shoe (7,8) for the generation of a magnetic alternating field. According to the invention, the magnet yoke (2;25) and the pole shoes (7, 8) are made up of ferrite elements(16, 22) which are assembled together and the magnetizing coils (9, 10) are disk coils which have one or several helicoid-shaped windings and the respectively opposite-lying pole shoe ends have a circular magnetizing coil/pole shoe gap (a) therebetween. The invention provides a highly functional magnetic field applicator (1) for effecting hyperthermia and carrying out thermal ablation methods and other medical applications.

Inventors:
FEUCHT PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/006836
Publication Date:
February 15, 2001
Filing Date:
July 18, 2000
Export Citation:
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Assignee:
MFH HYPERTHERMIESYSTEME GMBH (DE)
FEUCHT PETER (DE)
International Classes:
A61N1/40; A61N2/00; A61F7/00; A61N2/10; H01F3/02; H01F3/08; H01F7/20; (IPC1-7): A61N1/40; H01F3/08
Domestic Patent References:
WO1999038175A11999-07-29
WO1997043005A11997-11-20
Foreign References:
EP0913167A21999-05-06
GB2144609A1985-03-06
DE19627817A11998-01-15
US5373144A1994-12-13
EP0403276A21990-12-19
US5197940A1993-03-30
EP0913167A21999-05-06
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 006, no. 243 (E - 145) 2 December 1982 (1982-12-02)
Attorney, Agent or Firm:
Neubauer, Hans-j (Fauststrasse 30 Ingolstadt, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Magnetfeldapplikator zur Aufheizung von magnetischen oder magnetisier baren Substanzen oder Festkörpern in biologischem Gewebe, mit einem Magnetjoch mit zwei gegenüberliegenden, durch einen Befel dungsspalt beabstandeten Polschuhen am Magnetjoch, und mit zwei, jeweils einem Polschuh zugeordneten Magnetspulen zur Erzeu gung eines Magnetwechselfeldes, dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetjoch (2 ; 25) und die Polschuhe (7,8) aus zusammen montierten Ferritbausteinen (16,22) bestehen, und dass die Magnetspulen (9,10) Scheibenspulen mit wenigstens einer schneckenförmig verlaufenden Windung sind, die jeweils einem Polschuh (7,8) zugeordnet sind und das jeweilige Polschuhende mit einem dazwi schenliegenden umlaufenden Magnetspule/PolschuhSpalt (a) umfassen.
2. Magnetfeldapplikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetspulen (9,10) eine oder mehrere Windungen aufweisen, die schneckenförmig verlaufen und die aus verseilten KupferLitzendrähten hergestellt sind.
3. Magnetfeldapplikator nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, dass die Polschuhe (7,8) in einer Draufsicht kreisrund ausgebildet sind und mit gegeneinander weisenden, parallel ausgerichteten Polschuhkreis flächen im Abstand des Befeldungsspalts (12) gegenüberliegen, und dass die Magnetspulen (9,10) entsprechend kreisringförmig ausgebildet sind.
4. Magnetfeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, dass der Magnetspule/PolschuhSpalt (a) in einem Größenbereich von 0,07 bis 0,1 mal dem Polschuhdurchmesser (d) liegt, und dass die Magnetspule (7,8) etwa fächenbündig bezüglich der Polschuh endfläche angeordnet ist, wobei die umlaufende Kante an der Polschuh endfläche abgerundet ist.
5. Magnetfeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass der Poischuhdurchmesser (d) größer als der Befeldungs spart (12) ist.
6. Magnetfeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, dass das Magnetjoch (2 ; 25) aus quaderförmigen Ferritbausteinen (16) zusammengesetzt ist, deren Flächen gegebenenfalls von Sinterschichten befreit und planparallel geschliffen sind, und dass runde Polschuhe (7,8) aus entsprechend bearbeiteten, in der Drauf sicht keilförmigen Ferritbausteinen (22) zusammengesetzt sind.
7. Magnetfeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, dass quaderförmige Ferritbausteine (16) aus aneinandergereih ten, im Magnetjoch (2 ; 25) längs des Magnetflusses ausgerichteten Ferrit platten (18) bestehen, die quer zum Magnetfluss durch Isolations/Küh lungsSpalte (19) voneinander getrennt sind, durch die Kühiluft leitbar ist und die langes des Magnetflusses über einen nur schmalen Anlagespalt (s2) aneinanderliegen.
8. Magnetfeldapplikator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in die Isolations/KühlungsSpalte (19) vorzugsweise in Seitenbereichen Se paratoren (20) aus Kunststoff eingefügt sind und die Ferritplatten (18) über die Separatoren (20) zu Ferritbausteinen (16) als Jochelemente verklebt sind.
9. Magnetfeldapplikator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen keilförmigen Ferritbausteinen (22) zur Bildung von Isola tions/KühlungsSpalten (23) Separatoren eingefügt sind, über die be nachbarte Ferritbausteine (22) gegebenenfalls miteinander zu einem Pol schuh verklebt sind, und dass eine axiale, rohrförmige Aussparung (24) zur Bildung jeweils eines rohrförmigen Polschuhs (7,8) vorgesehen ist und durch die Aussparung (24) Küh ! tuft einieitbar ist.
10. Magnetfeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn zeichnet, dass das Magnetjoch (2 ; 25) aus wenigstens einem Vertikaijochteil (3,4 ; 26) und zwei daran angeschlossenen Querjochteilen (5,6 ; 27,28) be steht, und dass an den Querjochteilen (5,6 ; 27,28) die gegeneinandergerichteten Polschuhe (7,8) angeschlossen sind, wobei wenigstens ein Querjochteil (6) relativ gegenüber dem anderen Quer jochteil (5) zur Veränderung der Befeldungsspaltweite verstellbar ist.
11. Magnetfeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge kennzeichnet, dass an toleranzbehafteten Übergangsstellen zwischen Magnetjochbausteinen, insbesondere an Übergangsstellen zwischen rela tiv zueinander verstellbaren Querjochteilen (6) und Vertikaljochteilen (3,4) und/oder an Übergangsstellen zwischen Querjochteilen (5,6) und den Polschuhen (7,8) zur Steuerung des Magnetflusses Zwangsluftspalte (s,) vorzugsweise mit einer Spaltweite von 2 bis 3 mm vorgesehen sind, wobei die Spaltweiten dieser Zwangsluftspalten (s,) sehr groß im Vergleich zu den Anlagespalten (s2) insbesondere im Querjochverstellbereich sind.
12. Magnetfeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge kennzeichnet, dass das Magnetjoch (25) als CBogen ausgeführt ist, bei dem der Bereich der CÖffnung den durch die Polschuhe gebildeten Be feldungsspalt darstellt.
13. Magneffeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge kennzeichnet, dass das Magnetjoch (2) in einer MForm als DreiSchen kelAnordnung ausgebildet ist, mit zwei beabstandeten, parallelen Verti kaljochteilen (3,4) gleicher Geometrie und mit zwei dazwischen ange schlossenen Querjochteilen (5,6) mit jeweils in deren Mitte angeordneten und aufeinander zugerichteten Polschuhen (7,8), wovon wenigstens ein Querjochteil (6) mit angeschlossenem Polschuh (8) und zugeordneter Magnetspule (10) als Baueinheit relativ zum anderen Querjochteil (5) zur Einstellung de Befeldungsspaltweite verstellbar ist.
14. Magnetfeldapplikator nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Baueinheit aus einem unteren Querjochteil (6) und dem zuge ordneten Polschuh (8) mit Magnetspule (10) ortsfest angebracht ist, und dass demgegenüber ein Portal aus den beiden Vertikaljochteilen (3,4) und aus dem oberen Querjochteil (5) und dem zugeordneten Polschuh (7) mit Magnetspule (9) mittels einer Vertikalverstelleinrichtung (11) zur Ein stellung der Befeldungsspaltweite verstellbar ist.
15. Magnetfeldapplikator nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalverstelleinrichtung aus wenigstens einem motorisch steuerba ren, von unten her an den Vertikaijochteilen (3,4) angreifenden Linearan trieb, insbesondere aus einem selbsthemmenden Spindelantrieb (11) be steht.
16. Magnetfeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge kennzeichnet, dass das Magnetjoch (2 ; 25) in einer Tragkonstruktion gehalten ist, in der zudem Kühttuft zuführbar und leitbar ist.
17. Magnetfeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge kennzeichnet, dass der Befeldungsspalt (12) jeweils seitlich zu den Verti kaljochteilen (3,4 ; 26) hin durch Feldbegrenzungsspulen und/oder durch einen Einschubraum umgrenzende, gegebenenfalls gegeneinander verti kai verstellbare Schottwände (14,15) begrenzt ist.
18. Magnetfeldapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch ge kennzeichnet, dass das zu befeldende biologische Gewebe ein Tumorbe reich eines Patienten ist, in das eine magnetische Flüssigkeit mit vor zugsweise magnetischen und/oder magnetisierbaren Nanoteilchen einbringbar ist, wobei der Tumorbereich auf Temperaturwerte vorzugswei se über ca. 41 °C lokal erhitzbar ist.
19. Magnetfeldapplikator nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass Magnetwechselfelder mit Magnetfetdstärken von vorzugsweise 10 bis 15 kA/m und Frequenzen von vorzugsweise 50 bis 100 kHz verwendet werden.
Description:
Maqnetfeldapplikator zur Aufheizung von magnetischen oder magnetisierbaren Substanzen oder Festkörpern in bioloqischem Gewebe Die Erfindung betriffl einen Magnetfeldapplikator zur Aufheizung von magneti- schen oder magnetisierbaren Substanzen oder Festkörpern in biologischem Gewebe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Krebserkrankungen werden in allgemein bekannter Weise durch eine chirurgi- sche Entfernung, eine Chemotherapie, eine Bestrahlungstherapie oder eine Kombination dieser Methoden behandelt. Jede dieser Methoden unterliegt ge- wissen Beschränkungen : Eine operative Entfernung des Tumors ist besonders bei fortgeschrittenen Stadien, nach Metastasierung, bei Lage des Tumors in Nachbarschaft zu kritischen Körperarealen oder diffusem Tumorwachstum mit ungenauer Lokalisation nicht möglich oder bietet nur geringe Heilungschancen.

Deshalb wird die chirurgische Intervention im allgemeinen kombiniert mit Strahlentherapie und Chemotherapie. Erstere kann nur so genau sein, wie die Lokalisation des Tumors durch bildgebende Verfahren unter weitestgehender Aussparung bzw. Schonung des gesunden Gewebes. Chemotherapeutische Mittel wirken dagegen systemisch, d. h. auf den ganzen Körper. Hier ist in der Regel die Knochenmarkstoxizität bzw. die Unspezifität der Therapie limitie- rend. Unerwünschte Nebenwirkungen sind deshalb bei allen diesen Therapie- verfahren nach dem Stand der Technik unvermeidlich und schädigen in der Regel auch gesundes Gewebe.

Als weitere Modalität hat in den letzten Jahren zunehmend die Hyperthermie an Bedeutung gewonnen, bei der das Tumorgewebe auf Temperaturen über 41 °C aufgeheizt wird und so in Kombination mit Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie der Behandlungserfolg, d. h. lokale Kontrolle, z. T. sogar Überleben, verbessert werden kann. Im Temperaturbereich zwischen 41 und 46°C kommt es vom Körper unterstützt zu einem kontrollierten und eher lang- samen Abbau des Tumorgewebes. Dieser Prozess wird Hyperthermie ge- nannt, während bei höheren Temperaturen ab 47°C eine akute Zettzerstörung je nach Temperatur als Nekrose, Koagulation oder Karbonisation stattfindet und deshalb als Thermoablation bezeichnet wird. Hyperthermiesysteme nach dem Stand der Technik sind entweder nur zur vorstehend genannten Hyper- thermie oder nur zur Thermoablation geeignet.

Ein Problem bei der Hyperthermie aligemein besteht darin, dass in der Regel keine genau lokalisierbare und vor allem homogene Erwärmung einer Zielre- gion des Körpers nach Stand der Technik möglich ist. Unter bestimmten phy- siologischen Bedingungen (z. B. Sauerstoffunterversorgung, niedriger pH) im Tumor sind zwar Krebszellen empfindlicher gegenüber Hyperthermie, jedoch triffl dies nur in wenigen Fällen zu. Hyperthermie per se ist nicht wirksamer auf Tumorzellen im Vergleich zu Normalgewebe. Deshalb ist die Begrenzung der Erwärmung auf die ärztlich indizierte Region (die nicht unbedingt nur auf die Geschwulst beschränkt sein muss) von besonderer Bedeutung und nach dem Stand der Technik nicht realisiert.

Nach dem Stand der Technik werden E-Feld dominante Systeme verwendet, die elektromagnetische Wellen in der Regel im Megahertz-Bereich von Dipol- Antennen oder anderen Antennen-Bauformen oder Antennen-Arrays abstrah- len, die zur regionalen oder lokalen Hyperthermie verwendet werden. Dabei nutzt man entweder das elektrische Feld einzelner E-Feld Applikatoren für die sogenannte interstitielle Hyperthermie oder die Interferenz von Antennen-Ar- rays für die Tiefenhyperthermie. Gemeinsame Schwierigkeit aller dieser E-Feld

dominanten Systeme ist, dass die Leistungsabsorption nur durch die aufwen- dige Steuerung des E-Feldes erzielt werden kann und dass die Erwärmung abhängig ist von der elektrischen Leitfähigkeit der jeweiligen Zielgewebe, die naturgemäß sehr heterogen ist, wodurch sich eine ungleichmäßige Erwärmung auch bei homogener Abstrahlung des E-Feldes ergibt. Besonders an den Übergangsstellen von Körperregionen sehr unterschiedlicher elektrischer Leit- fähigkeit kommt es deshalb zu Leistungsüberhöhungen, den sogenannten"hot spots", die zu Schmerzen und Verbrennungen des Patienten führen können.

Die Folge ist eine meist vom Patienten erzwungene Reduktion der insgesamt abgegebenen Leistung, so dass dadurch auch in der Zielregion nicht die erfor- derliche Temperatur zur irreversiblen Schädigung des Tumorgewebes (41- 42°C) erreicht wird und deshalb der Therapieerfolg ausbleibt. Durch die Inter- ferenz von Dipol-Arrays ist außerdem nur die Erzeugung eines zweiten E-Feld Maximums in tiefergelegenen Körperarealen möglich. Die größte Leistungsab- sorption findet aus physikalischen Gründen immer an der Oberfläche des Kör- pers, d. h. bei maximalem Radius statt. Hinzu kommt, dass sich unter Hyper- thermie häufig die Durchblutung sowohl des Tumor-als auch des Normale- webes verändert und diese Veränderung mittels E-Feld dominanter Systeme von außen aufgrund der eher geringen Steuerungsmöglichkeiten des Feldes nicht kompensiert werden kann.

Weitere Verfahren nach dem Stand der Technik sind Ultraschall vorzugsweise zur Thermoablation und interstitielle Mikrowellenapplikatoren. Letztere haben aufgrund der Frequenz eine geringe Eindringtiefe und können deshalb nur in Form von interstitiellen Antennen eingesetzt werden. Darüberhinaus wird Infra- rot für die Ganzkörperhyperthermie eingesetzt, sowie extrakorporale Systeme zur Aufheizung von Körperflüssigkeiten.

Weiter ist ein Hyperthermieverfahren zur Therapie von Prostatakrebs bekannt (US 5 197 940), bei dem im Tumorbereich"Thermoseeds"eingebracht sind, die aus magnetischem, insbesondere ferromagnetischem oder aus magneti-

sierbarem Material bestehen oder ein solches enthalten. Diese Thermoseeds haben eine typische Größe von mehreren Zentimetern Länge und einen Durchmesser im Millimeterbereich. Ersichtlich ist es erforderlich, solche Ther- moseeds in aufwendiger Weise chirurgisch zu implantieren. Diese Thermo- seeds werden bei einer Behandlung mit einem außerhalb eines Patienten er- zeugten Magnetwechselfeld beaufschlagt, wobei durch an sich bekannte Hystereseeffekte Wärme in den Thermoseeds als Hyperthermie entsteht.

Die Erwärmung solcher Seeds geschieht allerdings nach dem Prinzip der "heißen Quellen", d. h. während sich die Seeds aufheizen, fallut die Temperatu- ren in der Umgebung des Seeds exponentiell ab, so dass in der klinischen Anwendung der Abstand zwischen den Seeds nicht größer als 1 cm sein darf.

Bei größeren oder ungleichmäßigen Abständen entsteht eine thermische Un- terdosierung, die ebenfalls den Therapieerfolg verhindern kann. Gerade bei größeren Tumoren entsteht so die Notwendigkeit einer sehr engen Implanta- tion der Seeds, wodurch die Methode chirurgisch aufwendig und für den Pa- tienten belastend ist. Abgesehen vom geringen Abstand müssen die Seeds auch für optimale Leistungsaufnahme parallel zum magnetischen Wechselfeld ausgerichtet sein. Eine Überhitzung wird durch die Curie-Temperatur bei so- genannten selbstregulierenden Thermoseeds verhindert, bei denen nach Er- reichen der Curie-Temperatur das Ferrit in einen nicht-magnetisierbaren Zu- stand übergeht und dann keine weitere Leistungsaufnahme mehr erfolgt.

Als Magnetfeldapplikator für das Magnetwechselfeld ist hier eine Magnetspule eines Schwingkreises verwendet, in derem Achsbereich die Körperregion eines Patienten mit den implantieren Thermoseeds einbringbar ist. Konkret sind hier Luftspulen verwendet, in deren mittleren Bereichen ein Patient bei einer Behandlung auf einer nicht magnetisierbaren Abstützplatte sitzt.

Nachteilig an der interstitiellen Hyperthermie mit Thermoseeds ist der hohe chirurgische Aufwand und die hohe Invasivität der Methode, das Risiko einer

nicht exakten Ausrichtung oder Positionsänderung der Seeds und dem damit verbundenen Risiko thermischer Unterdosierung sowie eine Begrenzung der Methode auf Tumore kleinerer Ausdehnung.

Bei einem weiteren bekannten Hyperthermieverfahren (WO 97/43005) zur Tumortherapie werden magnetisierbare Mikrokapseln vorgeschlagen, die durch den Blutstrom in den Tumorbereich gelangen. Damit sollen unter ande- rem chirurgische Implantationen von magnetisierbaren Elementen vermieden werden, da bei Implantationen neben den Beschwernissen für einen Patienten auch die Gefahr besteht, dass bei einem Schnitt in den Tumor entartete Tu- morzellen in gesundes Gewebe streuen. Zur Befeldung wird ein lineares Magnetwechselfeld verwendet mit einer Frequenz im Bereich zwischen 10 kHz bis 500 kHz. Die Mikrokapseln sollen in Verbindung mit einem hochmagneti- sierbaren Material verwendet werden, so dass die für die Befeldung erforderli- che Stärke des Magnetwechselfeldes hinsichtlich des apparativen Aufbaus der erforderlichen Kühisysteme sowie der elektrischen Energieversorgung be- herrschbar werden. Ein konkreter apparativer Aufbau ist jedoch nicht angege- ben.

In einem weitgehend ähnlichen bekannten Hyperthermieverfahren (EP 0 913 167 A2) werden zur Befeldung rotierende Magnetfelder mit einer Frequenz im Bereich größer 10 kHz verwendet. Zur Erzeugung des hier ver- wendeten rotierenden Magnetwechselfeldes ist lediglich skizzenhaft und schematisch ein gattungsgemäßer Magnetfeldapplikator angegeben. Der Magnetfeldapplikator umfasst ein Magnetjoch mit jeweils zwei gegenüberlie- genden, durch einen Befeldungsspalt beabstandeten Polschuhen und zwei jeweils diesen Polschuhen zugeordneten Magnetspulen. Konkret ist ein recht- eckiges Magnetjoch gezeigt, bei dem ausgehend von der Mitte jedes Joch- schenkels ein Polschuh auf die Mitte des Rechtecks zugerichtet ist, wodurch dort ein Befeldungsraum gebildet wird. An den Polschuhen sind Zylinderspulen angebracht, die jeweils gegenüberliegend miteinander und mit einer zugeord-

neten Kondensatoranordnung zu einem Schwingkreis verbunden sind.

Diese schematische Darstellung eines Magnetfeldapplikators zur Durchführung des vorstehenden Hyperthermieverfahrens führt noch zu keiner, über ein Ex- perimentierstadion hinausgehenden konstruktiven Serienlösung, wie sie hin- sichtlich günstiger Herstellungs-und Betriebskosten, eines geringen Einbau- raums mit geringer Streufeldbelastung und eines optimalen therapeutischen Effekts zur Verwendung im Krankenhausbetrieb erforderlich ist.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Magnetfeldapplikator zur Aufheizung von magnetischen oder magnetisierbaren Substanzen oder Festkörpern in biologischem Gewebe zu schaffen, der die vorstehenden Forderungen hin- sichtlich einer Serienlösung für den Krankenhausbetrieb oder eines anderwei- tigen, ggf. industriellen Einsatzes erfullt.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Gemäß Anspruch 1 bestehen das Magnetjoch und die Polschuhe aus zusam- mengesetzten und zusammenmontierten Ferritbausteinen. Die Magnetspulen sind Scheibenspulen mit wenigstens einer schneckenförmig verlaufenden Windung, die jeweils einem Polschuh zugeordnet sind und das jeweilige Pol- schuhende mit einem dazwischenliegenden, umlaufenden Magnetspu- le/Polschuh-Spalt umfassen.

Für die Hyperthermie, insbesondere mit magnetischen Flüssigkeiten, werden Wechselfeldstärken von ca. 15 bis 20 kA/m bei ca. 50 bis 100 kHz benötigt.

Bei einem Befeldungsvolumen von 8 bis 30 1 sind dabei von einer Hyperther- mieanlage Wirkleistungen von ca. 18 kW bis 80 kW aufzubringen. Diese Ener- gie muss als Hochfrequenz erzeugt werden und dann als Wärme wieder ab- geführt werden, da für die Hyperthermie im Körper eines Patienten nur einige Watt in der magnetischen Flüssigkeit entstehen.

Mit der im Patentanspruch 1 beanspruchten Anordnung ist es möglich, das befeldete Volumen sowie Streufelder vorteilhaft klein zu halten und weitgehend auf einen zu therapierenden Bereich im Körper eines Patienten zu begrenzen, so dass der erforderliche Energieaufwand und Aufwand für den Wärmetrans- port reduzierbar ist. Dazu tragen insbesondere ein Magnetjoch und Polschuhe aus Ferritbausteinen sowie die Scheibenspule mit wenigstens einer schneckenförmigen Windung bei. Durch die spezielle Ausgestaltung der Magnetspulen in Verbindung mit dem umlaufenden Magnetspule/Polschuh- Spalt werden unerwünschte Überhöhungen der Flussdichten in Verbindung mit großen Verlusten wesentlich reduziert. Im Vergleich mit der vorgeschlagenen Anordnung treten beispielsweise bei der im Stand der Technik angegebenen Anordnung mit Zylinderspulen um die Polschuhe in deren letzter Windung zum Befeldungsspalt durch induktive Erwärmung hohe Temperaturen mit erhebli- chen Problemen bei einer Wärmeabfuhr auf. Die erfindungsgemäße, schei- benförmige Spulenausführung in Verbindung mit dem Magnetspule/Polschuh- Spalt führt dagegen zu wesentlichen geringeren Flussdichten auf der umlau- fenden Kante der jeweils zugeordneten Polschuhe.

Die Verwendung von Ferritbausteinen ermöglicht in Verbindung mit der hohen Wechselfrequenz von ca. 50 bis 100 kHz eine vorteilhafte Begrenzung des Befeldungsvolumens, wobei im Ferritvolumen etwa nur 1/2000 der Energie bewegt wird, die ein äquivalentes Luftvolumen hätte. Diesem erheblichen Vor- teil steht gegenüber, dass die Ferritbausteine jedoch verlustbehaftet sind, wo- bei z. B. eine Verdopplung der Flussdichte im Arbeitsbereich bereits 5 bis 6-fache Verluste bringen kann. Es werden daher nachstehend geeignete Maß- nahmen angegeben, um die Flussdichten klein zu halten und insbesondere unerwünschte Flussdichteerhöhungen zu vermeiden oder wenigstens stark zu reduzieren.

Ferrite sind keramikartige Bausteine, die sich nicht in beliebigen Gestalten mit vertretbarem Aufwand herstellen lassen, insbesondere nicht in der Gesamtge-

stalt des hier-verwendeten Magnetjochs. Daher wird erfindungsgemäß vorge- schlagen, das Magnetjoch aus Ferritbausteinen zusammenzusetzen, wobei an den Übergangsstellen Störungen eines möglichst gleichmäßigen Flussverlau- fes auftreten können. Vorteilhafte Lösungen zur Beherrschung dieser Proble- me sind weiter unten angegeben.

Der erfindungsgemäße Magnetfeldapplikator ist gleichermaßen geeignet so- wohl für die Durchführung von Hyperthermien als auch für Thermoablations- verfahren. Darüberhinaus ist der erfindungsgemäße Magnetfeldapplikator ge- eignet zur Erwärmung auch anderer Substanzen oder Festkörper für medizini- sche Anwendungen außerhalb der Krebstherapie. Unter letzteren werden alle erwärmungsbedingten medizinischen Anwendungen verstanden, wie z. B. wärmeinduzierte Implantat-bzw. Stentregenerierung, Implantat-bzw. Stent- oberflächenaktivierung, Aufheizung von nicht durch Krebs erkrankten bzw. entzündlichen Körperregionen zu Therapiezwecken, die erleichtere Konstrast- mittelverteilung oder-verbesserung mittels Magnetwechselfeldanregung super- paramagnetischer Kontrastmittel, das Einschalten molekularbiologischer, zell- biologischer und entwicklungsphysiologischer Vorgänge mittels Anregung Magnetcarriergestützter Gentransfersysteme, Liganden, Rezeptoren, Transmit- tern, sonstigen Signalmolekülen sowie die Auslösung von Stoffwechselvorgän- gen und endokrinen Prozessen.

In einer konkreten Ausführungsform nach Anspruch 2 sollen die Magnetspulen eine oder mehrere Windungen aufweisen, die schneckenförmig verlaufen und aus verseilten Kupfer-Litzendrähten hergestellt sein, um Wirbelstromverluste möglichst klein zu halten.

In einer besonders vorteilhaften Ausbildung werden nach Anspruch 3 die Pol- schuhe zylindrisch bzw. in einer Draufsicht kreisrund ausgeführt, wobei sie mit gegeneinanderweisenden, parallel ausgerichteten Polschuhkreisflächen im Abstand des Befeldungsspalts gegenüberliegen. Entsprechend sind dann die

Magnetspulen kreisringförmig ausgebildet. Dies führt zu einer Vergleichmäßi- gung des Magnefflusses mit einer Reduzierung von Erwärmungen, die an- sonsten an räumlichen Ecken und Kanten erhöht auftreten würden.

Energetisch und flusstechnisch besonders günstige Verhältnisse ergeben sich nach Anspruch 4, wenn die scheibenförmige Magnetspule möglichst nahe am Befeldungsspalt angeordnet ist, insbesondere in einer flächenbündigen Anord- nung bezüglich der jeweils zugeordneten Polschuhendfläche. Eine weitere Op- timierung wird erreicht, wenn dabei der Magnetspule/Polschuh-Spalt in einer Größe von etwa 1/10 des Polschuhdurchmessers (0,07 bis 0,1-fach) liegt und die umlaufende Kante der jeweiligen Polschuhendfläche abgerundet ist. Damit werden schädliche Flussdichteüberhöhungen stark reduziert.

Gemäß Anspruch 5 soll der Polschuhdurchmesser größer als die Befeldungs- spaltweite sein. Dadurch werden Streufelder außerhalb der Polschuhe bzw. des Befeldungsvolumens reduziert, wodurch die Flussdichte in den Ferritbau- steinen und damit die Verluste im Ferritmaterial relativ klein gehalten werden können. Bei Polschuhen mit relativ kleinem Querschnitt würden diese Verluste in den Ferritbausteinen überproportional steigen.

Gemäß Anspruch 6 ist das Magnetjoch aus quaderförmigen Ferritbausteien zusammengesetzt, deren Flächen zur Schaffung gleichmäßiger Übergänge plan-parallel geschliffen sind, wobei ggf. äußere Sinterschichten entfernt sind.

Entsprechend sind die runden Polschuhe aus keilförmigen Ferritbausteinen wie aus Tortenstücken zusammengesetzt, wobei auch hier benachbarte Flä- chen plan-parallel geschliffen sind.

Zur Senkung der Wirbelstromverluste wird mit Anspruch 7 vorgeschlagen, die quaderförmigen Ferritbausteine aus aneinandergereihten Ferritplatten herzu- stellen und jeweils durch Isolations/Kühlungs-Spalte beabstandet zu halten. Im montierten Zustand sind diese Ferritplatten longs des Magnefflusses ausge-

richtet. Zur Herstellung einstückiger Ferritbausteine aus den Ferritplatten wer- den diese nach Anspruch 8 mittels Separatoren aus Kunststoff auf Abstand gehalten und miteinander über die Separatoren verklebt.

Ahnlich werden nach Anspruch 9 die keilförmigen Ferritbausteine zur Bildung der Polschuhe hergestellt, wobei eine rohrförmige mittlere Aussparung offen- gelassen wird, durch die Kühlluft einleitbar ist. Zur Verklebung der Ferritplatten wird vorzugsweise ein temperaturbeständiger, Zwei-Komponenten-Klebstoff verwendet.

Die Spalte zwischen den Ferritplatten dienen sowohl der elektrischen Isolation als auch der Kühlung, indem durch die Spalte Kühttuft geblasen wird. Die Kühlung ist erforderlich, da trotz geringer Leitfähigkeit der Ferrite relativ große Wirbelströme entstehen und die dadurch erzeugte Wärme abgeführt werden muss. Eine Flüssigkeitskühlung wäre zwar effektiver, ist aber wegen der Isola- tionsforderungen nicht realisierbar. Eine Ölkühlung ist wegen der Brennbarkeit von Olen mit Gefahren verbunden und vergleichbare nichtbrennbare Flüssig- keiten enthalten regelmäßig Giftstoffe. Aligemein wäre bei einer Flüssigkeits- kühlung das Dichtproblem insbesondere bei einem beweglichen Jochteil in Verbindung mit den übrigen technischen Schwierigkeiten nur mit hohem Auf- wand lösbar.

In einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 10 besteht das Mag- netjoch aus wenigstens einem Vertikaljochteil und zwei daran angeschlosse- nen Querjochteilen, wobei an den Querjochteilen die gegeneinandergerichte- ten Polschuhe angeschlossen sind. Wenigstens ein Querjochteil ist relativ ge- genüber dem anderen Querjochteil zur Veränderung der Befeldungsspaltweite verstellbar. Wie bereits ausgeführt, soll für insgesamt günstige Verhältnisse das befeldete Volumen so klein wie irgend möglich gehalten werden. Dies kann bei der verlagerbaren Querjochteilausführung dadurch erzielt werden, dass zur bequemen Einbringung, z. B. eines Patienten, in den Befeldungsspalt

der Polschuhabstand durch Verlagerung wenigstens eines Querjochteils ver- größert und anschließend für die Befeldung wieder so weit wie möglich ver- kleinert wird.

Einerseits wird, wie weiter oben angegeben, der Magnetfluss an Übergangs- stellen dadurch gesteuert, dass einerseits herstellungsbedingte, magnetisch inaktive Sinterschichten von etwa 0,1 bis 0,2 mm entfernt werden und zudem magnetisch leitende Fläche plan-parallel geschliffen werden. Wegen der ho- hen Ferrit-Permeabilität wirken sich kleinste Unebenheiten aus, so dass eine Flusssteuerung mit Zwangsluftspaiten gemäß Anspruch 11 zweckmäßig ist.

Insbesondere ist dies mit Zwangsspalten von 2 bis 3 mm an den Übergangs- stellen zwischen den beweglichen Querjochteilen und angrenzenden Vertikal- jochteilen und/oder an Übergangsstellen zwischen Querjochteilen und den Polschuhen vorteilhaft. Im Bereich solcher relativ breiter Zwangsspalte kann je nach den Gegebenheiten eine Sinterschicht zur Reduzierung der Herstel- lungskosten ein einem Ferritbaustein verbleiben.

Grundsätzlich kann nach Anspruch 12 das Magnetjoch als C-Bogen ausgeführt sein, bei dem der Bereich der C-Offnung den durch die Polschuhe gebildeten Befeldungsspalt darstellt. Vorteilhaft ist hier die gute Zugänglichkeit der Pol- schuhe und der Magnetspulen und damit des gesamten Befeldungsspalts. Al- lerdings treten bei einem C-Bogen relativ große Streufelder auf und für den Magnetrückschluss unterschiedlich lange Flusswege sowie Umleitungsproble- me an den Ecken.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform nach Anspruch 13 weist dage- gen ein Magnetjoch in einer M-Form als Drei-Schenkel-Anordnung auf mit zwei beabstandeten, parallelen Vertikaljochteilen gleicher Geometrie und mit zwei dazwischen angeschlossenen Querjochteilen, an denen im mittleren Bereich die aufeinander zugerichteten Polschuhe mit den Magnetspulen angeordnet sind. Ein Querjochteil mit zugeordneter Magnetspule ist als Baueinheit relativ

zum anderen Querjochteil zur Einstellung der Befeldungsspaltweite verstellbar ausgeführt. Vorteilhaft wird hier der magnetische Rückschluss zu beiden Sei- ten auf zwei gleich lange Wege aufgeteilt, die die gleiche Geometrie haben.

Die Mechanik für die Relativerstellung wenigstens eines Querjochteils ist ge- genüber einem C-Magnetjoch einfacher ausführbar, da die Vertikaljochteile als beidseitige Abstützungen nützbar sind.

Dazu wird nach Anspruch 14 eine Baueinheit aus einem unteren Querjochteil und dem zugeordneten Polschuh mit Magnetspule ortsfest angebracht. Auf diesem ortsfesten Polschuh kann dann beispielsweise ein Patientenschlitten mit Patientenlager und Schlittenpositionsanzeige aus Kunststoffmaterial ange- bracht werden, wobei dann der Patient bei einer Einstellung der Befeldungs- spaltweite nicht mehr bewegt werden muss. Gegenüber dieser ortsfesten Bau- einheit ist dann ein Portal aus den beiden Vertikaljochteilen aus dem oberen Querjochteil mit dem zugeordneten Polschuh mit Magnetspule mittels einer Vertikalverstelleinrichtung zur Einstellung der Befeldungspaltweite verstellbar.

Eine Vertikalverstelleinrichtung kann nach Anspruch 15 als einfacher Linear- antrieb ausgeführt werden, der vorzugsweise jeweils an einem Vertikalmag- netjochteil angreift. Beispielsweise kann ein selbsthemmender Spindeltrieb eingesetzt werden, wodurch die Gesamtanordnung sehr sicher ausführbar ist ohne die Gefahr, dass schwere Magnetjochbauteile durch Fehler in der Ver- stelleinrichtung zu einer Gefährdung eines Patienten führen.

In einer vorteilhaften Weiterbildung nach Anspruch 16 kann das Magnetjoch in einer Tragkonstruktion gehalten sein, in der zudem Kühiluft zuführbar und leit- bar ist, welche dann die Kühlluftspalte der Ferritbausteine zur Wärmeabfuhr durchströmt.

Je nach den Gegebenheiten und den speziellen Erfordernissen kann nach An- spruch 17 der Befeldungsspalt und damit das Befeldungsvolumen seitlich

durch Feldbegrenzungsspulen und/oder durch Schottwände begrenzt sein.

Grundsätzlich kann der erfindungsgemäße Magneffeldapplikator für eine ge- nau lokalisierte und berührungsfreie Hyperthermie an allen möglichen zu be- feldenden Geweben, Körpern, Gegenständen und Massen unter Verwendung eingebrachter magnetischer und/oder magnetisierbarer Substanzen zu geeig- neten Zwecken verwendet werden. Eine bevorzugte Anwendung des Magnet- feldapplikators liegt nach Anspruch 18 jedoch im medizinischen Bereich, ins- besondere in der Krebstherapie, wobei vorzugsweise als Substanz eine mag- netisierbare Flüssigkeit mit magnetisierbaren Nanoteilchen verwendet ist. Ein Tumorbereich soll damit auf Temperaturwerte über ca. 41°C lokal erhitzbar sein.

Nach Anspruch 19 werden dazu Magnetwechselfelder mit Magneffeldstärken von ca. 10 bis 15 kA/m und Frequenzen von ca. 50 bis 100 kHz eingesetzt. In Verbindung mit dem vorstehend beanspruchten Magnetfeldapplikator werden dann die erforderlichen Temperaturen für eine Tumortherapie erreicht. Für eine Thermoseed-Anwendung des Magneffeldapplikators reichen bereits 1 bis 2 kA/m aus. Je nach den vorliegenden Gegebenheiten können auch Frequen- zen in einem weiteren Frequenzbereich von 20 bis 500 kHz geeignet sein.

Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.

Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch einen Magnetfeldapplikator, Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf den Magneffeldapplikator der Fig. 1, Fig. 3 eine schematische Seitenansicht des Magneffeldapplikators der Fig. 1,

Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Polschuh mit keilförmigen Ferritbausteinen, Fig. 5 eine Seitenansicht des Polschuh der Fig. 4, Fig. 6 eine schematische, perspektivische und vergrößerte Darstellung des Aufbaus quaderförmiger Ferritbausteine, Fig. 7 eine schematische und vergrößerte Darstellung eines Übergangsberei- ches zwischen einem Vertikaljochteil und einem Querjochteil, Fig. 8 eine schematische Seitenansicht einer flächenbündig mit einer Pol- schuhendfläche angeordneten Magnetspule, und Fig. 9 eine schematische Ansicht eines alternativen Magnetfeldapplikators in der Form eines C-Bogens.

In der Fig. 1 ist schematisch ein Magnetfeldapplikator 1 für die Hyperthermie dargestellt, in den ein zu befeldender Körper, in den eine magnetische oder magnetisierbare Substanz oder Festkörper einbringbar ist, bestrahlbar ist. Als zu befeldender Körper eignet sich insbesondere ein Tumorbereich in einem menschlichen Körper, in dem eine Flüssigkeit mit z. B. magnetischen Nanoteil- chen eingebracht ist, wobei der Tumorbereich auf Temperaturwerte vorzugs- weise von über ca. 41 °C erhitzbar ist.

Der Magnetfeldapplikator 1 umfasst ein Magnetjoch 2, das in einer M-Form als Drei-Schenkel-Anordnung ausgebildet ist und zwei beabstandete, parallele Vertikaljochteile 3,4 sowie zwei dazwischen angeschlossene Querjochteile 5, 6 aufweist.

Eine Baueinheit aus unterem Querjochteil 6 und diesem zugeordneten unteren Polschuh 8 mit unterer Magnetspule 10 ist ortsfest angebracht. Demgegenüber

kann ein Portal aus den beiden Vertikaljochteilen 3,4, dem angeschlossenen oberen Querjochteil 5 sowie diesem zugeordneten oberen Polschuh 7 mit obe- rer Magnetspule 9 mittels eines hier lediglich schematisch dargestellten, selbsthemmenden Spindelantriebs 11 zur Einstellung der Befeldungsspaltweite des Befeldungsspaltes 12 verstellt werden.

Der Fig. 1 kann weiter entnommen werden, dass der Befeldungsspalt 12 durch Schottwände 14,15 begrenzt ist, die einen Einschubraum 13 umgrenzen. Die Schottwände 14,15 können dabei gegeneinander vertikal verstellbar sein.

Wie dies insbesondere auch aus der Fig. 8 ersichtlich ist, sind die obere Mag- netspule 9 und die untere Magnetspule 10 als Scheibenspulen ausgebildet mit einer oder mehreren Windungen, die schneckenförmig verlaufen und aus ver- seilten Kupfer-Litzendrähten hergestellt sind.

Der Fig. 8 ist ferner zu entnehmen, dass die Magnetspulen 9,10 die Pol- schuhenden mit einem dazwischenliegenden und umlaufenden Magnetspu- le/Polschuh-Spalt (a) umfassen. Wie dies insbesondere aus der Fig. 4 ersicht- lich ist, die eine Draufsicht auf einen der Polschuhe 7,8 zeigt, sind die Pol- schuhe 7,8 kreisrund ausgebildet. Der Magnetspule/Polschuh-Spalt (a) liegt in einem Größenbereich von 0,07 bis 0,1 mal dem Polschuhdurchmesser (d), wobei die Magnetspule in etwa flächenbündig mit der Polschuhendfläche an- geordnet ist und die umlaufende Kante an der Polschuhendfläche abgerundet ist.

Des weiteren wird in Abhängigkeit vom Polschuhdurchmesser (d) auch die Größe des Befeldungsspaites 12 ausgelegt, um die Streufelder zu reduzieren.

So ist in einer bevorzugten Ausführungsform zur Vermeidung von Streufeldern der Polschuhdurchmesser (d) größer ais der Befeldungsspalt 12.

Wie dies aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, die jeweils eine Seitenansicht bzw. eine Draufsicht auf das Magnetjoch 2 zeigen, ist das Magnetjoch 2 aus quaderförmigen Ferritbausteinen 16 zusammengesetzt, deren Oberflächen von Sinterschichten befreit und jeweils plan-parallel geschliffen sind. Diese qua- derförmigen Ferritbausteine 16 sind wiederum, wie dies aus der Fig. 6 ersicht- lich ist, aus aneinandergereihten, im Magnetjoch 2 längs der Magnefflussrich- tung 17 ausgerichteten Ferritplatten 18 aufgebaut.

Diese Ferritplatten 18 sind quer zur Magnefflussrichtung 17 durch Isolat- ons-/Kühlungs-Spalte 19 voneinander getrennt. In diese Isolations-/Kühlungs- Spalte 19 sind in Seitenbereichen Kunststoff-Separatoren 20 eingefügt, wobei die Ferritplatten 18 über diese Kunststoff-Separatoren 20 zu den quaderförmi- gen Ferritbausteinen 16 als Jochelemente verklebt sind. Durch die Isolat- ons-/Kühlungs-Spalte 19 kann zur Kühlung des Magnetjochs 2 Kühlluft geleitet werden, wie dies in der Fig. 6 mit dem Pfeil 21 schematisch dargestellt ist.

Den Fig. 4 und 5 kann entnommen werden, dass die runden Poischuhe 7,8 aus in der Draufsicht keilförmigen Ferritbausteinen 22 zusammengesetzt sind, deren Oberflächen ebenfalls von Sinterschichten befreit und plan-parallel ge- schliffen sind. Zwischen die keilförmigen Ferritbausteine 22 sind zur Bildung von lediglich schematisch dargestellten Isolations-/Kühlungs-Spalten 23 eben- falls Separatoren eingefügt, über die benachbarte Ferritbausteine 22 miteinan- der verklebt sind. Die Separatoren sind in den schematischen Darstellungen der Fig. 4 und 5 nicht dargestellt.

Den Fig. 4 und 5 kann weiter entnommen werden, dass die Polschuhe 7,8 eine axiale, rohrförmige Aussparung 24 aufweisen, durch die Kühttuft in den Magnetfeldapplikator 1 einleitbar ist, wie dies insbesondere auch aus der Fig. 1 ersichtlich ist.

In Fig. 7 ist dargestelit, dass die quaderförmigen Ferritbausteine 16 ängs der Magnetflussrichtung 17 nur über einen sehr schmalen Anlagespalt (s2) anei- nanderliegen. Wie dies weiter aus der Fig. 7 ersichtlich ist, sind insbesondere an den Übergangsstellen zwischen dem relativ zum unteren Querjochteil 6 verstellbaren Vertikaljochteilen 3,4 sowie an den Übergangsstellen zwischen den Querjochteilen 5,6 und den Polschuhen 7,8 zur vorteilhaften Steuerung des Magnefflusses Zwangsluftspalte (Si) vorgesehen. Diese Zwangsluftspalte (si) weisen beispielsweise eine Spaltweite von 2 bis 3 mm auf und sind sehr groß im Vergleich zu den Anlagespalten (s2).

Das Magnetfeld wird durch die Magnetspulen 9,10 erzeugt, die mit einem Kondensator, der hier nicht dargestelit ist, zu einem Schwingkreis verbunden sind, in dem dann die Energie als Blindleistung mit der Resonanzfrequenz des Kreises pendelt. Die Magneffeldstärken liegen vorzugsweise im Bereich von 1 bis 20 kA/m, während die Frequenzen im Bereich von vorzugsweise 20 bis 500 kHz liegen. Für eine Thermoseed-Anwendung des Magnetfeldapplikators riechen 1 bis 2 kA/m aus, während für Anwendungen mit magnetischen Flüs- sigkeiten höhere Feldstärken benötigt werden.

In der Fig. 9 ist schließlich eine alternative Ausführungsform eines Magnet- jochs 25 dargestellt, das die Form eines C-Bogens aufweist. Dieser C-Bogen umfasst ein Vertikaljochteil 26 und ein oberes Querjochteil 27 sowie ein unte- res Querjochteil 28. Das Magnetjoch 25 ist bis auf die äußere Form grundsätz- lich mit den gleichen Bauteilen aufgebaut wie das Magnetjoch 2, so dass glei- che Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet werden. So sind das Verti- kaljochteil 26 das obere Querjochteil 27 und das untere Querjochteil 28 aus quaderförmigen Ferritbausteinen 16 aufgebaut und umfasst das Magnetjoch 25 Polschuhe 7,8 mit diesen entsprechend zugeordneten Magnetspulen 9,10.

Ein derartiger C-Bogen hat den Vorteil der guten Zugänglichkeit, jedoch den Nachteil, dass mit ihm größeres Streufeld erzeugt wird.