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Patent Searching and Data


Title:
MAGNETIC RADIAL BEARING WITH THREE-PHASE ACTUATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/159842
Kind Code:
A1
Abstract:
A magnetic radial bearing with low eddy current losses is made compact and easily actuable. For this purpose, a radial bearing with four coils (S1, S2, S3, S4) is proposed, said coils lying opposite one another in pairs on two axes (X, Y). The coils are actuated by a three-phase current (U, V and W). The amplitudes of the currents of the phases (U, V and W) are each evaluated using a sine function which is phase-shifted with respect to one another through 120°. The actuation is performed by an actuating device at a variable working point, which fixes the value for the evaluation of the amplitudes for the individual phases corresponding to the respective sine function.

Inventors:
VOLLMER ROLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/057548
Publication Date:
November 29, 2012
Filing Date:
April 25, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
VOLLMER ROLF (DE)
International Classes:
F16C32/04
Domestic Patent References:
WO1997007341A11997-02-27
Foreign References:
DE102007028229B32008-09-18
Other References:
GERHARD SCHWEITZER; ERIC H. MASLEN: "Magnetic Bearings", vol. XV, 2009, SPRINGERVERLAG, pages: 82 - 84,96
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Magnetisches Radiallager mit

- einem Stator (4), der eine erste Spule (Sl), eine zweite Spule (S2), eine dritte Spule (S3) und eine vierte Spule

(S4) aufweist, von denen sich die erste Spule (Sl) und die dritte Spule (S3) auf einer ersten Achse (Y) sowie die zweite und die vierte Spule auf einer zweiten Achse (X) gegenüberstehen,

g e k e n n z e i c h n e t d u r c h

- eine Ansteuereinrichtung zum Ansteuern der Spulen des Stators mit einem 3-phasigen Strom, der die Phasen U, V und W aufweist, wobei

- zur Steuerung der ersten Achse (Y)

o ein erster Anschluss (S2A) der zweiten Spule (S2) und ein erster Anschluss (S4A) der vierten Spule (S4) mit der Phase U,

o ein zweiter Anschluss (S2B) der zweiten Spule (S2) mit der Phase W und

o ein zweiter Anschluss (S4B) der vierten Spule (S4) mit der Phase V verbunden ist,

- zur Steuerung der zweiten Achse (X)

o ein erster Anschluss (S1A) der ersten Spule (Sl) und ein erster Anschluss (S3A) der dritten Spule (S3) mit der Phase U,

o ein zweiter Anschluss (S1B) der ersten Spule (Sl) mit der Phase W und

o ein zweiter Anschluss (S3B) der dritten Spule (S3) mit der Phase V verbunden ist,

- die Amplituden der Ströme der Phasen U, V und W jeweils mit einer untereinander um 120 Grad phasenverschoben Sinusfunktion (fu, fv, fw) bewertet sind,

- die Ansteuerung durch die Ansteuereinrichtung für jede der Achsen (X, Y) jeweils in einem variablen Arbeitspunkt er- folgt, der für die einzelnen Phasen entsprechend der je¬ weiligen Sinusfunktion den Wert für die Bewertung der Amplituden festlegt.

2. Magnetisches Radiallager nach Anspruch 1, wobei die erste Achse (Y) senkrecht auf der zweiten Achse (X) steht.

3. Magnetisches Radiallager nach Anspruch 1 oder 2, wobei für den variablen Arbeitspunkt ein Arbeitsbereich (ab) definiert ist, der zwischen zwei Grenzwerten liegt, welche von einem Winkelwert (ag) einen vorgegebenen Abstand besitzen, wobei der Winkelwert einem Schnittpunkt zweier der Sinusfunktionen zugeordnet ist.

4. Magnetisches Radiallager nach Anspruch 3, wobei der Arbeitsbereich (ab) eine Ausdehnung von n/3 aufweist.

5. Magnetisches Radiallager nach einem der vorhergehenden An- Sprüche, wobei die Spulen (Sl bis S4) des Stators (4) jeweils bzgl . der Rotationsachse des Radiallagers axiale Spulen sind.

6. Magnetisches Radiallager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Spulen (Sl bis S4) des Stators (4) den gleichen Wickelsinn besitzen.

7. Magnetisches Radiallager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mit der Ansteuereinrichtung eine Grunderregung der Spulen mit einer Polpaarzahl null einstellbar ist.

8. Magnetisches Radiallager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mit der Ansteuereinrichtung eine Tragerregung der Spulen mit einer Polpaarzahl eins einstellbar ist. 9. Verfahren zum Steuern eines magnetischen Radiallagers mit einem Stator (4), der eine erste Spule (Sl), eine zweite Spu¬ le (S2), eine dritte Spule (S3) und eine vierte Spule (S4) aufweist, von denen sich die erste Spule und die dritte Spule auf einer ersten Achse (Y) sowie die zweite und die vierte Spule auf einer zweiten Achse (X) gegenüberstehen,

g e k e n n z e i c h n e t d u r c h

- Ansteuern der Spulen des Stators mit einem 3-phasigen

Strom, der die Phasen U, V und W aufweist, wobei - zur Steuerung der ersten Achse (Y)

o ein erster Anschluss (S2A) der zweiten Spule (S2) und ein erster Anschluss (S4A) der vierten Spule (S4) mit der Phase U,

o ein zweiter Anschluss (S2B) der zweiten Spule (S2) mit der Phase W und

o ein zweiter Anschluss (S4B) der vierten Spule (S4) mit der Phase V verbunden ist,

- zur Steuerung der zweiten Achse (X)

o ein erster Anschluss (S1A) der ersten Spule (Sl) und ein erster Anschluss (S3A) der dritten Spule (S3) mit der Phase U,

o ein zweiter Anschluss (S1B) der ersten Spule (Sl) mit der Phase W und

o ein zweiter Anschluss (S3B) der dritten Spule mit der

Phase V verbunden ist,

- die Amplituden der Ströme der Phasen U, V und W jeweils mit einer untereinander um 120 Grad phasenverschoben Sinusfunktion (fu, fv, fw) bewertet werden,

- die Ansteuerung für jede der Achsen (X, Y) jeweils in einem variablen Arbeitspunkt erfolgt, der für die einzelnen Phasen entsprechend der jeweiligen Sinusfunktion den Wert für die Bewertung der Amplituden festlegt.

Description:
Beschreibung

Magnetisches Radiallager mit drei-phasiger Ansteuerung Die vorliegende Erfindung betrifft ein magnetisches Radialla ¬ ger mit einem Stator, der eine erste Spule, eine zweite Spu ¬ le, eine dritte Spule und eine vierte Spule ausweist, von de ¬ nen sich die erste Spule und die dritte Spule auf einer ers ¬ ten Achse sowie die zweite und die vierte Spule auf einer zweiten Achse gegenüberstehen. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Steuern eines derartigen magnetischen Radiallagers.

Magnetische Radiallager erzeugen in rotierenden Wellen Wir- beiströme. Diese führen zu unerwünschter Erwärmung der Welle. Die damit verbundene Verlustleistung reduziert den Wirkungs ¬ grad der Maschine. Ein geblechter magnetischer Rückschluss auf der Welle, der die Wirbelströme reduzieren würde, verrin ¬ gert die Steifigkeit der Welle.

Es wurde bislang daher ein Kompromiss aus möglichst geringen Wirbelstromverlusten und möglichst hoher Steifigkeit gesucht. Für die Wirbelstromverluste sind im Wesentlichen die Polzah ¬ len der Magnetfelder, die Wellendrehzahl und die Art der Ble- chung verantwortlich. Um geringe Ummagnetisierungsfrequenzen zu erreichen, wird eine geringe Polzahl angestrebt. Dadurch dringt aber das magnetische Feld tief in den Rotor ein und erfordert somit eine Blechung mit hohem Rotorj och, was dann zu einer dünnen Welle führt. Wenn kritische Schwingneigungen überschritten werden, muss die Polzahl erhöht werden, was wieder zu höheren Frequenzen und Verlusten führt.

In FIG 1 ist ein Querschnitt durch ein herkömmliches radiales Magnetlager dargestellt. Der Stator weist hier acht in axiale Nuten eingelegte Spulen auf, wobei in FIG 1 lediglich die

Spulen 1 und die Spulenkerne 2 schematisch angedeutet sind. Im Inneren des Stators wird ein Rotor 3 magnetisch gehalten. Bei dem Rotor 3 handelt es sich um die zu lagernde Welle. Die Achsen der Spulen 1 verlaufen hier im Wesentlichen radial bezüglich der Drehachse des Rotors 3.

Aus dem Buch „Magnetic Bearings" von Gerhard Schweitzer und Eric H. Maslen, Springerverlag Berlin, 2009, XV, Seiten 82 bis 84 und 96 sind auch radiale Magnetlager mit axialen Spu ¬ len bekannt. Dies bedeutet, dass sich die Spulenachsen paral ¬ lel zur Lagerachse erstrecken. Dementsprechend erfolgt die Flussführung sowohl in den Spulen als auch im Rotor im We- sentlichen in axialer Richtung.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein einfach und zuverlässig steuerbares bzw. regelbares radiales Magnetlager zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus soll auch ein geeignetes Verfahren zum Steuern des magnetischen Radiallagers bereitgestellt werden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein magneti ¬ sches Radiallager mit

- einem Stator, der eine erste Spule, eine zweite Spule, ei ¬ ne dritte Spule und eine vierte Spule aufweist, von denen sich die erste Spule und die dritte Spule auf einer ersten Achse sowie die zweite und die vierte Spule auf einer zweiten Achse gegenüberstehen, und mit

- einer Ansteuereinrichtung zum Ansteuern der Spulen des

Stators mit einem 3-phasigen Strom, der die Phasen U, V und W aufweist, wobei

- zur Steuerung der ersten Achse

o ein erster Anschluss der zweiten Spule und ein erster Anschluss der vierten Spule mit der Phase U,

o ein zweiter Anschluss der zweiten Spule mit der Phase W und

o ein zweiter Anschluss der vierten Spule mit der Phase V verbunden ist,

- zur Steuerung der zweiten Achse

o ein erster Anschluss der ersten Spule und ein erster

Anschluss der dritten Spule mit der Phase U, o ein zweiter Anschluss der ersten Spule mit der Phase W und

o ein zweiter Anschluss der dritten Spule mit der Phase V verbunden ist,

- die Amplituden der Ströme der Phasen U, V und W jeweils mit einer untereinander um 120 Grad phasenverschoben Sinusfunktion bewertet sind, und

- die Ansteuerung durch die Ansteuereinrichtung für jede der Achsen jeweils in einem variablen Arbeitspunkt erfolgt, der für die einzelnen Phasen entsprechend der jeweiligen

Sinusfunktion den Wert für die Bewertung der Amplituden festlegt .

Darüber hinaus wird erfindungsgemäß bereitgestellt ein Ver- fahren zum Steuern eines magnetischen Radiallagers mit einem Stator, der eine erste Spule, eine zweite Spule, eine dritte Spule und eine vierte Spule aufweist, von denen sich die ers ¬ te Spule und die dritte Spule auf einer ersten Achse sowie die zweite und die vierte Spule auf einer zweiten Achse gege- nüberstehen, durch

- Ansteuern der Spulen des Stators mit einem 3-phasigen

Strom, der die Phasen U, V und W aufweist, wobei

- zur Steuerung der ersten Achse

o ein erster Anschluss der zweiten Spule und ein erster Anschluss der vierten Spule mit der Phase U,

o ein zweiter Anschluss der zweiten Spule mit der Phase W und

o ein zweiter Anschluss der vierten Spule mit der Phase V verbunden ist,

- zur Steuerung der zweiten Achse

o ein erster Anschluss der ersten Spule und ein erster

Anschluss der dritten Spule mit der Phase U,

o ein zweiter Anschluss der ersten Spule mit der Phase W und

o ein zweiter Anschluss der dritten Spule mit der Phase V verbunden ist, - die Amplituden der Ströme der Phasen U, V und W jeweils mit einer untereinander um 120 Grad phasenverschoben Sinusfunktion bewertet werden, und

- die Ansteuerung für jede der Achsen jeweils in einem vari- ablen Arbeitspunkt erfolgt, der für die einzelnen Phasen entsprechend der jeweiligen Sinusfunktion den Wert für die Bewertung der Amplituden festlegt.

In vorteilhafter Weise können die Spulen des Radiallagers dreiphasig angesteuert werden, und es kann eine sehr niedrige Polzahl erreicht werden, nämlich die Polpaarzahl p = 0 für die Grunderregung bzw. Vormagnetisierung. Das Tragfeld lässt sich mit einer Polpaarzahl p = 1 erzeugen. Insgesamt lassen sich so sehr geringe Ummagnetisierungsfrequenzen erzielen, sodass die Wirbelstromverluste entsprechend gering sind.

Vorzugsweise steht die erste Achse senkrecht auf der zweiten Achse. Damit können orthogonale Kräfte erzeugt werden, mit denen der Rotor exakt in der Mitte des Stators gehalten wer- den kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist für den variablen Arbeitspunkt ein Arbeitsbereich definiert, der zwischen zwei Grenzwerten liegt, welche von einem Winkelwert einen vorgege- benen Abstand besitzen, wobei der Winkelwert einem Schnitt ¬ punkt zweier der Sinusfunktionen zugeordnet ist. Die Be ¬ schränkung des Arbeitspunkts auf den Arbeitsbereich gewährleistet, dass stets die gewünschten Kräfte von den einzelnen Spulen erzeugt werden.

Speziell kann der Arbeitsbereich eine Ausdehnung von n/3 aufweisen. Bei dieser Ausdehnung des Arbeitsbereichs sind stets eindeutige Kraftverhältnisse der Spulen gegeben. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Spulen des Stators je ¬ weils bzgl. der Rotationsachse des Radiallagers axiale Spulen sind. Dies hat den Vorteil, dass das Radiallager sehr kompakt gebaut werden kann. Weiterhin sollten die Spulen des Stators den gleichen Wickelsinn besitzen. Dadurch lässt sich die Ansteuerung einfacher gestalten .

Wie oben bereits angedeutet wurde, ist in einer bevorzugten Ausführungsform die Grunderregung der Spulen durch die An- steuereinrichtung mit einer Polpaarzahl p = 0 einstellbar. Dies hat den genannten Vorteil der geringen Wirbelstromver- luste.

Außerdem kann mit der Ansteuereinrichtung eine Tragerregung der Spulen mit einer Polpaarzahl p = 1 einstellbar sein. Damit kann bei sehr niedriger Polpaarzahl eine Kraft in die Richtung einer der Achsen senkrecht zur Rotationsachse des Rotors erzielt werden. Da die Polpaarzahl wiederum sehr gering ist, ist mit entsprechend geringen Wirbelstromverlusten zu rechnen. Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:

FIG 1 einen Querschnitt durch ein herkömmliches magneti ¬ sches Radiallager;

FIG 2 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes mag ¬ netisches Radiallager;

FIG 3 einen Schnitt entlang einer der Achsen

das magnetische Radiallager von FIG 2;

FIG 4 eine Schaltung der Spulen des magnetischen Radiallagers mit dreiphasiger Ansteuerung und

FIG 5 eine Bewertung der Ansteuerströme der drei Phasen. Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. In dem Ausführungsbeispiel von FIG 2 ist ein magnetisches Ra ¬ diallager mit einem Stator 4 und einem Rotor 3 dargestellt. Der Stator 4 besitzt ein Gehäuse 5, das hohlzylindrisch ausgebildet ist. Im Inneren des Gehäuses 5 befinden sich, ange ¬ schmiegt an die Gehäusewand oder zumindest der Gehäusewand nachgebildet vier Spulen Sl, S2, S3 und S4. Bei diesen Spulen Sl bis S4 handelt es sich um Axialspulen bzw. axiale Spulen. Dies bedeutet, dass die Spulenachse parallel zur Lagerachse (senkrecht zur Zeichnungsebene von FIG 2) verläuft. In der Schnittdarstellung von FIG 2 erstreckt sich jede Spule Sl bis S4 in einem Quadranten innerhalb des Gehäuses 5. Jede Spule erstreckt sich nahezu über die gesamten 90° des jeweiligen Quadranten. Dabei verlaufen jeweils ein äußerer Abschnitt und ein innerer Abschnitt konzentrisch zu dem Gehäuse 5. Im Inneren des Lagers ergibt sich dadurch ein Freiraum, in dem der Rotor 3 frei beweglich ist. Der Rotor 3 besitzt hier eine

Welle 6, die mantelartig von einem Blech 7 umgeben ist. Zwi ¬ schen dem Rotor 3 und dem Stator 4 befindet sich der Lagerspalt, der typischerweise 2/10 bis 3/10 mm beträgt. Die Spulen S2 und S4 stehen sich auf einer ersten Achse X gegenüber, die die Winkelhalbierende des zweiten und vierten Quadranten bildet und durch die Lagerachse verläuft. Außerdem stehen sich die Spulen Sl und S3 auf einer zweiten Achse Y gegenüber, die die Winkelhalbierende des ersten Quadranten und des dritten Quadranten bildet und ebenfalls durch die La ¬ gerachse verläuft. Dementsprechend üben die Spulen S2 und S4 in erster Linie Kräfte entlang der X-Achse und die Spulen Sl und S3 in erster Linie Kräfte auf der Y-Achse aus. In FIG 3 ist das magnetische Radiallager von FIG 2 entlang eines axialen Schnitts durch die X- oder Y-Achse dargestellt. In dieser Darstellung ist der Rotor mit der Welle 6 und dem Blech 7 gut zu erkennen. Er ist hier erkennbar umgeben von den Spulen S2 und S4. Symbolisch ist in FIG 3 auch die Flussführung 8 des magnetischen Flusses dargestellt. Demnach wird der magnetische Fluss in axialer Richtung durch die Spule ge ¬ führt und außerhalb der Spule in entgegengesetzter Richtung durch das Blech 7 zurückgeführt. Durch die vier axialen Spulen kann ein magnetisches Radiallager mit dicker Welle 6 und geringer Rotorblechtiefe sowie kurzer Bauweise realisiert werden . Insbesondere ist bei dieser Bauweise eine axiale Flussführung mit niedrigster Polzahl möglich. Die Vormagnetisierung kann durch ein Feld mit der Polpaarzahl p = 0 erzeugt werden. Dabei sind am Umfang verteilt lauter Nordpole N oder lauter Südpole S angeordnet. Dies ist in FIG 3 mit den Symbolen N und S angedeutet.

Sind die Pole am Umfang gleichstark ausgeprägt, entspricht dies einer Grunderregung ohne Tragkraft. Ist hingegen Trag ¬ kraft erforderlich (die Welle 6 ist entgegen der Gewichts- kraft nach oben zu ziehen) , so sind die Pole in den Spulen Sl und S2 stärker auszubilden als die Pole in den Spulen S3 und S4. Durch diese ungleiche Ausbildung der Pole ergibt sich im niedrigsten Fall die Polpaarzahl p = 1. Es kann mit den gleichen Spulen sowohl die Grunderregung als auch die Tragerre- gung erzeugt werden.

Aufgrund der niedrigen Polpaarzahlen wird eine sehr geringe Ummagnetisierungsfrequenz erzeugt, so dass die Wirbelstromverluste entsprechend niedrig sind. Außerdem wir durch die axiale Flussführung eine geringe Eindringtiefe erreicht.

Anhand der FIG 4 und FIG 5 wird nun erläutert, wie das magne ¬ tische Radiallager angesteuert werden kann, um den Rotor stabil in dem Stator zu halten. FIG 4 zeigt hierzu eine Schal- tung der Spulen Sl bis S4. Jede der Spulen besitzt einen ersten Anschluss und einen zweiten Anschluss. Demnach hat die erste Spule Sl einen ersten Anschluss S1A und einen zweiten Anschluss S1B. Die zweite Spule S2 hat einen ersten Anschluss S2A und einen zweiten Anschluss S2B. Die dritte Spule besitzt einen ersten Anschluss S3A und einen zweiten Anschluss S3B. Schließlich weist die vierte Spule S4 einen ersten Anschluss S4A und einen zweiten Anschluss S4B auf. Die Spulen Sl und S3 stehen sich auf der zweiten Achse Y und die Spulen S2 und S4 auf der ersten Achse X gegenüber.

Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Spulen Sl bis S4 durch einen dreiphasigen Strom angesteuert. Dieser Strom be- sitzt die Phasen U, V und W. Zur Steuerung bzw. Regelung der Kräfte entlang der Y-Achse (zweite Achse) sind die ersten An ¬ schlüsse S1A und S3A der ersten Spule Sl und der dritten Spu ¬ le S3 mit der Phase U verbunden. Der zweite Anschluss S1B der ersten Spule Sl ist mit Phase W und der zweite Anschluss S3B der dritten Spule S3 ist mit der Phase V verbunden. Analog sind zur Steuerung bzw. Regelung der Kräfte entlang der X- Achse (erste Achse) die ersten Anschlüsse S2A und S4A der zweiten Spule S2 und der vierten Spule S4 mit der Phase U, der zweite Anschluss S2B der zweiten Spule S2 mit der Phase W und der zweite Anschluss S4B der vierten Spule S4 mit der

Phase V verbunden. Dementsprechend fließt beispielsweise in die Spule Sl ein Strom I w und aus ihr heraus ein Strom Iui , wobei I w = Iui . In die Spule S3 fließt der Strom I v und aus ihr heraus der Strom Iu2, wobei I v = Iu2 · Aus den Spulen Sl und S3 fließt damit der Strom Iu = Iui + Iu2 · Sind die Ströme I v und I w der Phasen V und W gleich, so fließt durch alle Spulen der gleiche Strom. Der Rotor 3 wird dann von allen vier Spulen mit gleicher Kraft angezogen. Dies entspricht der Grunderregung .

In FIG 5 ist ein Phasendiagramm der Ströme der Phasen U, V und W wiedergegeben. Erfindungsgemäß wird jede Phase entspre ¬ chend den dort dargestellten Sinusfunktionen fu, fv, fw bewertet .

Diese Bewertung und eine entsprechende Ansteuerung nimmt eine Ansteuervorrichtung vor, die an die Spulen Sl bis S4 angeschlossen ist. Um den sinusförmigen Verlauf dieser Funktionen fu, fv und fw erkennen zu können, ist jeweils eine ganze Periode (2n) der jeweiligen Funktion dargestellt. Es ergibt sich demnach für einen bestimmten Arbeitspunkt, der einem Winkel φ entspricht, jeweils ein relativer Stromwert I/Io- Die Sinusfunktionen fu, fv und fw sind jeweils um 120° (2n/3) gegeneinander phasen ¬ verschoben . Wie oben erwähnt wurde, fließt bei der Grunderregung durch alle Spulen der gleiche Strom. Insbesondere fließt demnach an den Anschlüssen S1B und S3B der Phasen W und V der gleiche Strom. Dies aber bedeutet, dass sich die Sinusfunktionen fv und fw bei dem Arbeitspunkt der Grunderregung schneiden müs- sen. Dem Schnittpunkt ist in FIG 5 ein Arbeitspunkt ag der Grunderregung zugeordnet. In diesem Arbeitspunkt ag ergibt sich betragsmäßig ein Maximum der Bewertungs- bzw. Sinusfunktion fu der Phase U. Der Betrag der Funktion fu an dieser Stelle ist doppelt so hoch wie der der Funktionen fv und fw. Dementsprechend ist der Strom der Phase U doppelt so groß wie derjenige der Phase V oder W. Grundsätzlich entspricht der Strom der Phase U immer der Summe der Ströme der Phasen V und W, was unmittelbar aus FIG 4 hervorgeht. Um den Arbeitspunkt ag der Grunderregung herum lässt sich ein Arbeitsbereich ab definieren. Beispielsweise beträgt die Aus ¬ dehnung des Arbeitsbereichs ab n/3. Die Grenzwerte bzw. Gren ¬ zen des Arbeitsbereichs ab liegen demnach bei ag +/- n/6. An diesen Grenzen werden bzgl. der Achse X oder der Achse Y eine Maximalkraft in der einen Richtung oder in der entgegengesetzten Richtung ausgeübt. Für die Ansteuereinrichtung genügt es also, den Arbeitspunkt (Ansteuerwinkel φ) im Arbeitsbe ¬ reich ab zu wählen, um die notwendigen Kräfte bzw. Gegenkräfte zu erzeugen. Dies gilt sowohl für die Kräfte auf der X- als auch auf der Y-Achse.

Dies kann nochmal anhand eines Beispiels verdeutlicht werden: Fließt in der Phase W kein Strom (linke Grenze des Arbeitsbe- reichs ab) , so fließt durch die Spule Sl kein Strom. Der Strom in den Phasen U und V ist dann gleich aber entgegengesetzt. Die Spule Sl erzeugt damit kein Feld, während die Spu ¬ le S3 maximales Feld produziert. Dementsprechend zieht das magnetische Radiallager den Rotor 3 gemäß FIG 2 auf der Y- Achse nach links unten. Entsprechendes gilt für alle anderen Arbeitspunkte .

Die erfindungsgemäße Kombination eines axialen Felds mit ei ¬ ner dreiphasigen Einspeisung bei einem magnetischen Radiallager löst die wesentlichen Probleme derartiger Lager, insbesondere diejenigen der Wirbelstromverluste. Insgesamt kann ein derartig realisiertes magnetisches Radiallager sehr kom ¬ pakt gebaut werden. Damit wird der Lagerabstand reduziert, und die Wellenbiegeschwingungsfrequenz wird erhöht. Außerdem können die Herstellungskosten sehr gering gehalten werden.