EP1702717A1 | 2006-09-20 | |||
JPS63137542A | 1988-06-09 | |||
EP0824983A1 | 1998-02-25 | |||
KR20130120131A | 2013-11-04 |
Patentansprüche 1. Wartungsstation (10) für Gießwerkzeuge mit einer Handlingseinrichtung (14), an der eine Sprüheinrichtung (16) angeordnet ist, wobei mit der Sprüheinrichtung (16) ein Reinigungsmedium auf eine Oberfläche (1 1 a, 12a) mindestens eines Gießwerkzeugs (13) aufsprühbar ist, wobei das Reinigungsmedium ein Gemisch aus Druckluft und abrasiven Partikel ist. 2. Wartungsstation (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die abrasiven Partikel insbesondere als Eispartikel, Sandkörner und/oder Salzkörner ausgebildet sind. 3. Wartungsstation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Handlingseinrichtung (14) als Roboter ausgebildet ist. 4. Wartungsstation (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Strahlgerät (17) vorgesehen ist, in dem das Reinigungsmedium gelagert ist und das über eine Zuführeinrichtung (15) mit der Sprüheinrichtung (16) verbunden ist. 5. Wartungsstation (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Beschichtungseinrichtung vorgesehen ist, mit der eine Beschichtung auf die Oberfläche (11a, 12a) des Gießwerkzeugs aufbringbar ist. 6. Wartungsstation (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungseinrichtung an der Handlingseinrichtung (14) vorgesehen ist, an der die Sprüh ei nrichtung (16) angeordnet ist, oder dass die Beschichtungseinrichtung an einer gesonderten Handlingseinrichtung angeordnet ist. 7. Wartungsstation (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lärmschutzeinrichtung (18) vorgesehen ist. 8. Wartungsstation (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Absaugeinrichtung (19) vorgesehen ist. 9. Verfahren zum Warten eines Gießwerkzeugs mit einer Wartungsstation (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit den Schritten: Entfernen des Gießwerkzeugs (10) von dem Gießplatz; Überführen des Gießwerkzeugs (10) zu der Wartungsstation (10); Entfernen von Gießresten, die sich auf der Oberfläche (1 1a, 2a) des Gießwerkzeugs (1 1 , 12) befinden, durch abstrahlen oder absprühen der Oberfläche (11a, 12a) mit einem Reinigungsmedium; Aufbringen einer Beschichtung auf die Werkzeugoberflächen (11a, 12a) und Überführen des Gießwerkzeugs (10) zu dem Gießplatz. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entfernen eines ersten Gießwerkzeugs (10) von dem Gießplatz ein zweites gewartetes Gießwerkzeug in den Gießplatz eingebracht wird. |
Gießwerkzeuges
Die Erfindung betrifft eine Wartungsstation für Gießwerkzeuge sowie ein
Verfahren zum Warten eines Gießwerkzeugs.
Zum Herstellen von Gussbauteilen werden sogenannte Kokillen als
Gießwerkzeuge verwendet. Diese Gießwerkzeuge können mehrteilig aufgebaut sein, bspw. in zweiteiliger Form aus einer unteren Werkzeughälfte und einer oberen Werkzeughälfte. In die Kokille wird eine flüssige
Metallschmelze eingebracht, die aushärtet und in erstarrtem Zustand das Gussbauteil oder eine Vorstufe des Gussbauteils, ein sogenanntes
Halbzeug, bildet. Nachdem das Gussbauteil zumindest teilweise ausgehärtet ist, so dass es eine ausreichende Formstabilität aufweist, kann es aus dem Gießwerkzeug entnommen werden. Mit der Zeit bilden sich auf der formgebenden Oberfläche der Werkzeuge, d.h. auf der Werkzeugoberfläche, die mit dem fließfähigen Metall in Kontakt gerät, Ablagerungen durch die einzelnen Gießvorgänge. Ferner, ist auf der formgebenden Oberfläche der Werkzeuge, eine Beschichtung vorgesehen, die durch die wiederholten Gießvorgänge verschleißt.
Durch die Bildung von Ablagerungen, sowie durch den Verschleiß der Beschichtung, wird die Maßhaltigkeit der mit der Werkzeugform hergestellten Bauteile reduziert, wodurch Qualitätseinbußen entstehen. Darüber hinaus erfolgt auch eine Prozessbeeinflussung durch die Verschleißerscheinungen am Werkzeug.
Bislang wird im Stand der Technik das Werkzeug von Hand am Gießplatz gereinigt. Nach der Reinigung wird die Formoberfläche mit einer Schlichte versehen, und damit eine neue Beschichtung aufgetragen. Da die Reinigung und die Beschichtung unmittelbar am Gießplatz stattfinden, weist das Werkzeug eine Temperatur im Bereich von ca. 350 °C auf. Hieraus ergibt sich eine große thermische Belastung für das Reinigungspersonal. Darüber hinaus werden abgetragene Schlichte-Rückstände in Form von Staub aufgewirbelt, die von dem Mitarbeiter eingeatmet werden können. Nicht zuletzt entsteht durch die Reinigung und Beschichtung des Werkzeugs am Gießplatz eine Produktionsunterbrechung.
Ausgehend von diesem Stand der Technik macht es sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, eine Vorrichtung sowie ein vereinfachtes Verfahren zum Warten anzugeben, mit der/dem die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine solche Wartungsstation bzw. ein Verfahren zum Warten von Gießwerkzeugen anzugeben, welches weitestgehend selbstständig ausführbar ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 9 und mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche stellen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung dar.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Wartungsstation für Gießwerkzeuge vor, mit einer Handling-Einrichtung, an der eine
Sprüheinrichtung angeordnet ist, wobei mit der Sprüheinrichtung ein
Reinigungsmedium auf eine Oberfläche mindestens eines Gießwerkzeuges aufsprüh- oder aufstrahlbar ist, wobei das Reinigungsmedium ein Gemisch aus Druckluft und abrasiven Partikeln ist.
Die abrasiven Partikel können insbesondere als Eispartikel, Sandkörner und/oder Salzkörner ausgebildet sein.
Weiterhin kann die Handling-Einrichtung als Roboter ausgebildet sein. Durch diesen Aufbau kann auf besonders einfache Weise die Formoberfläche des Gießwerkzeugs gereinigt werden. Darüber hinaus kann ein Strahlgerät vorgesehen sein, in dem das
Reinigungsmedium gelagert ist. Das Reinigungsmedium kann über eine Zuführeinrichtung mit der Sprüheinrichtung verbunden sein.
Weiterhin kann eine Beschichtungseinrichtung vorgesehen sein, mit der eine Beschichtung auf die Oberfläche des Werkzeugs aufbringbar ist.
In einer ersten Ausführungsform ist die Beschichtungseinrichtung an der Handling-Einrichtung vorgesehen, an der auch die Sprüheinrichtung angeordnet ist. Alternativ dazu ist in einer zweiten Ausführungsform die Beschichtungseinrichtung an einer gesonderten Handling-Einrichtung angeordnet.
Darüber hinaus kann an der Wartungsstation eine Lärmschutzeinrichtung vorgesehen sein. Dadurch werden Lärmemissionen reduziert und die Arbeitssicherheit sowie die Arbeitsergonomie erhöht.
Zusätzlich oder alternativ kann eine Absaugeinrichtung vorgesehen sein, zur Absaugung der bei der Reinigung aufgewirbelten Ablagerungsreste. Dadurch kann verhindert werden, dass sich dieser Staub in der Umgebung der Reinigungsstation niederschlägt, bzw. von einem Bediener eingeatmet wird.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Warten eines Gießwerkzeugs mit einer im Vorhergehenden beschriebenen
Wartungsstation, mit den Schritten: Entfernen des Gießwerkzeugs von dem Gießplatz, Überführen des Gießwerkzeuges zu der Wartungsstation, Entfernen von Gießresten, die sich auf der Oberfläche des Gießwerkzeuges befinden, durch Abstrahlen oder Absprühen der Oberfläche mit einem Reinigungsmedium, Aufbringen einer Beschichtung auf die
Werkzeugoberfläche und Überführen des Gießwerkzeuges zu dem
Gießplatz. Dadurch kann das Gießwerkzeug an einem Wartungsort und damit nicht unmittelbar am Gießplatz gewartet werden, so dass das
Wartungspersonal nicht mit einer derart hohen Temperatur beaufschlagt wird, wie im Stand der Technik.
Darüber hinaus kann nach dem Entfernen eines ersten Gießwerkzeuges von dem Gießplatz ein zweites, gewartetes Gießwerkzeug in den Gießplatz eingebracht werden. Dies bietet den Vorteil, dass am Gießplatz unmittelbar weiter produziert werden kann, so dass Produktionsausfallzeiten auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figurenbeschreibung näher erläutert. Die Ansprüche, die Figuren und die Beschreibung enthalten eine Vielzahl von Merkmalen, die im Folgenden im Zusammenhang mit beispielhaft beschriebenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung erläutert werden. Der Fachmann wird diese Merkmale auch einzeln und in anderen Kombinationen betrachten, um weitere Ausführungsformen zu bilden, die an entsprechende Anwendungen der Erfindung angepasst sind.
Es zeigt in schematischer Darstellung:
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau einer Wartungsstation für
Gießwerkzeuge, gemäß der vorliegenden Erfindung.
In Fig. 1 ist eine Wartungsstation 10 für Gießwerkzeuge 13 schematisch dargestellt. Das Gießwerkzeug 13 ist zweiteilig aufgebaut, mit einem
Oberwerkzeug 11 und einem Unterwerkzeug 12. Diese Werkzeughälften 11 , 12 sind miteinander schwenk- oder drehbar verbunden, so dass das
Werkzeug 13 in eine offene Position und in eine geschlossene Position überführbar ist. Fig. 1 zeigt eine offene Position, in der geschlossenen Position bilden die Werkzeughälften 11 , 12 eine Kavität aus, in die das Formteil eingegossen wird. Die inneren Werkzeugoberflächen 11a bzw. 12a bilden dann die Formoberflächen für das herzustellende Bauteil. Das Gießwerkzeug 13 wird von dem Gießplatz entfernt und wie in Fig. 1 dargestellt, in die Wartungsstation 10 eingebracht. Dabei wird es in einer vorbestimmten Position zu einer Handling-Einrichtung 14, bspw. einem Roboter ausgerichtet. Hierzu können Positionierhilfen vorgesehen sein, bspw. Anschlagelemente, oder Einrastmulden, in denen das Gießwerkzeug 13 relativ zu einem Werkhallenboden einrastet. Alternativ dazu können auch Stützträger 20 vorgesehen sein, die das Gießwerkzeug 13 aufnehmen und somit vorbestimmt zum Roboter 14 ausrichten.
An dem Roboter 14 ist eine Sprüheinrichtung 16 vorgesehen. Die
Sprüheinrichtung 16 ist über eine Zuführeinrichtung 15 mit einem Strahlgerät 17 verbunden. Das Strahlgerät 17 umfasst ein Reservoir, in dem abrasive Partikel, insbesondere Eis, Salz- und/oder Sandkörner gelagert sind. Diese werden über die Zuführeinrichtung, bspw. eine Leitung 15 zur
Sprüheinrichtung 16 zugeführt. Aus der Sprüheinrichtung 16 wird das Reinigungsmedium, d.h. die Druckluft vermischt mit den abrasiven Partikeln auf die Formoberflächen 11 a, 1 1 b des Gießwerkzeuges 13 aufgesprüht. Dadurch werden beide Werkzeughälften 11 , 12 mit dem Reinigungsmedium bestrahlt und von Ablagerung bzw. Beschichtungsresten gesäubert. Hierzu fährt die Handling-Einrichtung 14 den Strahlkopf 16 über die
Formoberflächen 1 1 a, 12a selbsttätig, so dass die Formoberflächen vollständig von Rückständen bzw. Beschichtungen gereinigt werden. Der Strahldruck, mit dem das Reinigungsmedium auf die Formoberflächen 11 a, 12a gestrahlt wird, beträgt zwischen 4 und 8 bar, bevorzugt 6 bar.
Durch die genaue Positionierung des Gießwerkzeugs 13 relativ zu dem Handling-Roboter 14, kann der Handling-Roboter 14 oder eine mit dem Roboter 14 verbundene Steuerungseinheit bzw. Regelungseinheit für jedes Gießwerkzeug 13 einmal eingelernt werden. Hierzu wird durch das
Werkstattpersonal der Roboter 14 von Hand geführt und ein erstes
Werkzeug eines Typs gereinigt. Die dabei durchgeführte Bewegungsbahn der Sprüheinrichtung 16 wird gespeichert und hinterlegt. Nachfolgende Gießwerkzeuge 13, des gleichen Typs werden dann selbsttätig von dem Roboter 14 gereinigt.
Im Anschluss daran wird eine neue Schlichte auf die Formoberflächen 11a, 12a aufgebracht. Diese Schlichte kann bspw. eine Beschichtung aus
Keramik sein. Hierzu kann eine Beschichtungseinrichtung, in Fig. 1 nicht dargestellt, an dem Roboter 14 vorgesehen sein. Der Roboter führt diese Beschichtungseinrichtung über die Formflächen 1 1a, 12a, um diese mit einer keramischen Beschichtung zu versehen. Nachdem die Formoberflächen 1 1a, 12a vollständig beschichtet wurden, ist der Wartungsvorgang an dem
Gießwerkzeug abgeschlossen. Das Gießwerkzeug 13 kann aus der
Wartungsstation 0 entnommen werden und zurück zum Gießplatz gebracht werden.
Zur Schallisolierung kann ein Lärmschutz 18 an der Wartungsstation 10 vorgesehen sein. Dieser Lärmschutz 18 kann bspw. aus Lärmschutzwänden ausgebildet sein, die um die Handling-Einrichtung 14 und das Gießwerkzeug 13 herum angeordnet sind. Der Lärmschutz 18 kann nach oben hin offen oder auch geschlossen sein.
Weiterhin ist in Fig. 1 eine Absaugeinrichtung 19 vorgesehen, die beispielhaft im oberen Bereich der Wartungsstation 10 angeordnet ist. Alternativ dazu kann die Absaugeinrichtung 19 auch seitlich angebracht sein. Mit der Absaugeinrichtung 19 wird der Staub, der beim Reinigen entsteht abgesaugt. In einer weiteren, alternativen Ausführungsform kann die Absaugung direkt an der Handling-Einrichtung 14 vorgesehen sein. Dadurch wird
aufgewirbelter Staub, mit Beschichtungsresten unmittelbar an der Oberfläche des Werkzeugs 13 abgefangen und abgesaugt.
Im Folgenden sollen die Vorteile der Erfindung kurz zusammengefasst werden. Durch selbsttätige Reinigung der Gießwerkzeuge mit Hilfe einer Handling-Einheit wird die Mitarbeiterbelastung reduziert und unnötige Verunreinigung am Gießplatz verhindert. Darüber hinaus bietet eine selbsttätige Wartung mittels eines Roboters eine wiederholgenaue Reinigung und Beschichtung des Werkzeugs. Nicht zuletzt bietet diese Erfindung den Vorteil, dass pro Zeiteinheit mehrere Formteile ausgebracht werden können, da die Verwendung des Gießplatzes nur kurzzeitig unterbrochen ist.
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