Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MASTER CYLINDER ASSEMBLY FOR A HYDRAULIC MOTOR VEHICLE BRAKE SYSTEM WITH TELESCOPIC PISTON ASSEMBLY AND MOTOR VEHICLE BRAKE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/022887
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to a master cylinder assembly (10) for a hydraulic motor vehicle brake system, comprising: a housing (12) inside of which a location opening (14) is provided that extends along a longitudinal axis A; a primary piston (18), which enters the location opening (14), and; a secondary piston (32) placed inside the housing (12). The primary piston (18) delimits a primary pressure chamber (54) and the secondary piston (32) delimits a secondary pressure chamber (56). The primary piston (18) can be axially displaced relative to the housing (12) by means of an actuating force. This master cylinder assembly (10) is characterized in that: the primary piston (18) has an inside opening (34) in which the secondary piston (32) is accommodated in a manner that enables it be displaced, the secondary pressure chamber (56) being situated in the inside opening (34), and; the secondary piston (32), following an axial displacement of the primary piston (18), displaces relative to the secondary piston (32) and into the inside opening (34).

Inventors:
ESANDI MIKEL (ES)
BRAVO VILLAMAYOR ERNESTO (ES)
Application Number:
PCT/EP2006/007980
Publication Date:
April 19, 2007
Filing Date:
August 11, 2006
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
LUCAS AUTOMOTIVE GMBH (DE)
ESANDI MIKEL (ES)
BRAVO VILLAMAYOR ERNESTO (ES)
International Classes:
B60T11/20
Foreign References:
US4161105A1979-07-17
US3701257A1972-10-31
GB2160604A1985-12-24
Attorney, Agent or Firm:
THUM, Bernhard (Schweigerstrasse 2, München, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Hauptbremszylinderanordnung (10) für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage, mit: einem Gehäuse (12), in dem eine entlang einer Längsachse (A) verlaufende Aufnahmeöffnung (14) vorgesehen ist, einem in die Aufnahmeöffnung (14) eindringenden Primärkolben (18) und einem in dem Gehäuse (12) angeordneten Sekundärkolben (32), wobei der Primärkolben (18) eine Primärdruckkammer (54) und der Sekundärkolben (32) eine Sekundärdruckkammer (56) begrenzt, und wobei der Primärkolben (18) mittels einer Betätigungskraft relativ zum Gehäuse (12) axial verlagerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärkolben (18) eine Innenöffnung (34) aufweist, in der der Sekundärkolben (32) axial verlagerbar aufgenommen ist, wobei die Sekundärdruckkammer (56) innerhalb der Innenöffnung (34) angeordnet ist, und dass sich der Sekundärkolben (32) in Folge einer axialen Verlagerung des Primärkolbens (18) relativ zu dem Sekundärkolben (32) in die Innenöffnung (34) hinein verlagert.

2. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Sekundärkolben (32) in axialer Richtung, vorzugsweise über eine Federanordnung (42), an dem Gehäuse (12) abstützt.

3. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Primärkolben (18) und dem Sekundärkolben (32) eine Gegenfederanordnung (48) angeordnet ist, die der Federanordnung (42) entgegenwirkt.

4. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federanordnung (42) und die Gegenfederanordnung (48) derart ausgelegt sind, dass sie den Primärkolben (18) und den Sekundärkolben (32) in eine druckfreie Ausgangsstellung vorspannen.

5. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundärkolben (32) schwimmend in dem Primärkolben (18) aufgenommen ist.

6. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Federanordnung (42) und die Gegenfederanordnung (48) derart ausgelegt sind, dass der Sekundärkolben (32) bei maximaler Verlagerung des Primärkolbens (18) in die Aufnahmeöffnung (14) hinein in der Primärdruckkammer (54) in axialem Abstand zu dem Gehäuse (12) gehalten ist.

7. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärkolben (18) und der Sekundärkolben (32) derart ausgebildet sind, dass bei maximaler Verlagerung des Primärkolbens (18) in die Aufnahmeöffnung (14) hinein der Primärkolben (18) an einem Gehäuseanschlag (70) anliegt und der Sekundärkolben (32) im Wesentlichen vollständig in der Innenöffnung (34) aufgenommen ist.

8. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärkolben (18) dichtend in der Aufnahmeöffnung (14) in dem Gehäuse (12) aufgenommen ist.

9. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass Dichtungen (20, 22, 24, 26) vorgesehen sind, die vorzugsweise in korrespondierenden Dichtungsnuten an dem Gehäuse (12) angeordnet sind.

10. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundärkolben (32) dichtend in der Innenöffnung (34) in dem Primärkolben (18) aufgenommen ist.

11. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Dichtungen (38, 40) vorgesehen sind, die vorzugsweise in Dichtungsnuten an dem Sekundärkolben (18) angeordnet sind.

12. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärdruckkammer (54) und die Sekundärdruckkammer (56) in einer druckfreien Ausgangsstellung jeweils über wenigstens einen, vorzugsweise radialen, Ausgleichskanal (50, 52) zum Druckausgleich mit einem Reservoir verbunden sind, wobei jeder Ausgleichskanal (50, 52) in Folge einer Betätigung verschließbar ist.

13. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärkolben (18) eine in der Primärdruckkammer (54) hydraulisch wirksame Primärdruckfläche (68) aufweist, die auf eine in der Sekundärdruckkammer (56) wirksame Sekundärdruckfläche abgestimmt, vorzugsweise dieser im wesentlichen gleich, ist.

14. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärdruckkammer (54) und die Sekundärdruckkammer (56) jeweils mit einem hydraulischen Bremskreis gekoppelt ist.

15. Hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage mit einer Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, einem Bremspedal und zwei getrennten hydraulischen Bremskreisen, die über die Hauptbremszylinderanordnung (10) ansteuerbar sind, wobei der Primärkolben (18) zum Erzielen einer Bremswirkung in wenigstens einem der hydraulischen Bremskreise nach Maßgabe einer Verlagerung des Bremspedals unmittelbar oder unter Vermittlung einer Pedal betätig ung- übertragungseinrichtung in dem Gehäuse (12) verlagerbar ist.

Description:

Hauptbremszylinderanordnung für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage mit teleskopierbarer Kolbenanordnung und Kraftfahrzeugbremsanlage

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hauptbremszylinderanordnung für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage, mit einem Gehäuse, in dem eine entlang einer Längsachse verlaufende Aufnahmeöffnung vorgesehen ist, einem in die Aufnahmeöffnung eindringenden Primärkolben und einem in dem Gehäuse angeordneten Sekundärkolben, wobei der Primärkolben eine Primärdruckkammer und der Sekundärkolben eine Sekundärdruckkammer begrenzt, und wobei der Primärkolben mittels einer Betätigungskraft relativ zum Gehäuse axial verlagerbar ist.

Derartige Hauptbremszylinderanordnungen sind auch unter der Bzeichnung 'Tandem-Hauptbremszylinderanordnung" aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt beispielsweise das Dokument WO 02/09992 Al eine derartige Hauptbremszylinderanordnung, bei der in einem Gehäuse ein Primärkolben und ein Sekundärkolben angeordnet sind. In Folge einer durch eine Bremspedalbetätigung hervorgerufenen Verlagerung des Primärkolbens drückt die Flüssigkeitssäule der Primärkammer auf den Sekundärkolben und verschiebt diesen, so dass sowohl in der Primärdruckkammer als auch in der Sekundärdruckkammer parallel ein Bremsdruck aufgebaut wird. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, dass das Gehäuse verhältnismäßig lang ausgebildet werden muss, da Primärkolben und Sekundärkolben in Reihe angeordnet sind und sowohl für den Primärkolben als auch für den Sekundärkolben ein hinreichend großer Hub bereitgestellt werden muss. Das Erfordernis eines verhältnismäßig großbauenden Gehäuses ergibt sich also aus der Serienschaltung zweier Kolben- Druckkammer-Anordnungen.

US 3,800,539 offenbart einen Tandemhauptzylinder mit einem mit einer Bohrung versehenen Gehäuse, in der ein Steuerkolben und ein gleitender Kolben aufgenommen sind. Der Steuerkolben ist derart ausgelegt, dass bei Betätigung des gleitenden Kolbens dieser in dem Steuerkolben aufgenommen werden kann. Darüber hinaus sieht dieses Dokument vor, kippbare Ventile so anzuordnen, dass sie jeweils direkt durch einen der Kolben betätigt werden können.

Als weiteres Dokument zum Stand der Technik ist JP 2002-79930 zu nennen. Dieser Stand der Technik zeigt verschiedene Anordnungen mit ineinander verschachtelten Kolben, um die Gesamtbaugröße der Hauptzylinderanordnung zu reduzieren. Aller-

dings zeigt auch diese Anordnung zwei seriell angeordnete Kolben-Druckkammer- Anordnungen, so dass auch bei dieser Anordnung das Gehäuse verhältnismäßig groß auszuführen ist. Darüber hinaus erfordert die in diesem Dokument beschriebene Anordnung eine Vielzahl von Bauteilen.

Ein weiterer Nachteil dieser Anordnungen liegt darin, dass bei einer Leckage im Bereich einer der beiden Druckkammern jeweils zunächst ein verhältnismäßig großer Leerweg zu überwinden ist, bevor über die ordnungsgemäß funktionierende, das heißt leckagefreie, andere Druckkammer ein Bremsdruck erzeugt werden kann. Dies liegt daran, dass zunächst der der leckagebehafteten Druckkammer zugeordnete Kolben bremswirkungsfrei verlagert wird, bevor in der leckagefreien Druckkammer ein Druck aufgebaut werden kann.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hauptbremszylinderanordnung der eingangs bezeichneten Art bereitzustellen, die bei einfachem Aufbau deutlich kleiner dimensioniert werden kann, als die vorstehend aus dem Stand der Technik gewürdigten Ausführungsformen, und bei der auch selbst im Leckagefall keine Leerwege auftreten.

Diese Aufgabe wird durch eine Hauptbremszylinderanordnung der eingangs bezeichneten Art gelöst, bei der vorgesehen ist, dass der Primärkolben eine Innenöffnung aufweist, in der der Sekundärkolben axial verlagerbar aufgenommen ist, wobei die Sekundärdruckkammer innerhalb der Innenöffnung angeordnet ist, und dass sich der Sekundärkolben in Folge einer axialen Verlagerung des Primärkolbens relativ zu dem Sekundärkolben in die Innenöffnung hinein verlagert.

Erfindungsgemäß sind Primärkolben und Sekundärkolben ineinander verschachtelt angeordnet und zueinander teleskopierbar. Dadurch ist es möglich, den ohnehin für den Primärkolben erforderlichen Bauraum zugleich für die Unterbringung der Sekundärdruckkammer zu nutzen und so die Gesamtanordnung in axialer Richtung kürzer auszugestalten, als dies bei den vorstehend mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten herkömmlichen Ausführungsformen der Fall ist. Ferner lässt sich durch diese Anordnung die Anzahl der erforderlichen Bauteile reduzieren, weil sie einfach aufgebaut ist.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass sich der Sekundärkolben in axialer Richtung, vorzugsweise über eine Federanordnung, an dem Gehäuse abstützt. Dies

bedeutet, dass lediglich der Primärkolben in Folge einer Pedalbetätigung verlagert wird, wohingegen der Sekundärkolben im Wesentlichen in seiner Lage relativ zu dem Gehäuse verharrt, sieht man einmal von der durch eine Komprimierung der Federanordnung bedingten Kolbenverlagerung ab.

Zur Vorspannung von Primärkolben und Sekundärkolben in eine bremswirkungsfreie Ausgangsstellung bei unbetätigtem Bremspedal sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass zwischen dem Primärkolben und dem Sekundärkolben eine Gegenfederanordnung angeordnet ist, die der Federanordnung entgegenwirkt. In diesem Zusammenhang kann vorgesehen sein, dass der Sekundärkolben schwimmend in dem Primärkolben aufgenommen ist. Dies bedeutet, dass die Federanordnung und die Gegenfederanordnung bei unbetätigtem Bremspedal den Sekundärkolben in einer vorbestimmten Lage relativ zu dem Gehäuse und dem Primärkolben halten.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann in diesem Zusammenhang ferner vorgesehen sein, dass die Federanordnung und die Gegenfederanordnung derart ausgelegt sind, dass der Sekundärkolben - bei maximaler Verlagerung des Primärkolbens in die Aufnahmeöffnung hinein - in der Primärdruckkammer in axialem Abstand zu dem Gehäuse gehalten wird. Dieser Erfindungsgedanke ist im Zusammenhang mit der vorstehend angesprochenen schwimmenden Lagerung des Sekundärkolbens zu verstehen. Mit anderen Worten legt sich bei dieser Erfindungsvariante der Sekundärkolben selbst bei maximaler Verlagerung des Primärkolbens und damit bei maximaler Verlagerung der Kolbenanordnung innerhalb des Gehäuses der Hauptbremszylinderanordnung nicht an das Gehäuse an. Dies bedeutet, dass die in der Primärdruckkammer und in der Sekundärdruckkammer hydraulisch wirksamen Flächen des Sekundärkolbens in jeder Betriebsstellung für einen Druckausgleich zwischen Primärdruckkammer und Sekundärdruckkammer sorgen. Alternativ hierzu kann aber auch vorgesehen sein, dass sich der Primärkolben ab einem bestimmten Druckniveau in der Primärdruckkammer an das Gehäuse anlegt.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Primärkolben und der Sekundärkolben derart ausgebildet sind, dass bei maximaler Verlagerung des Primärkolbens in die Aufnahmeöffnung hinein der Primärkolben an einem Gehäuseanschlag anliegt und der Sekundärkolben im Wesentlichen vollständig in der Innenöffnung aufgenommen ist. Mit dieser Maßnahme lässt sich eine optimale Bauraumausnutzung erreichen. Vorteilhafterweise legt sich auch der Sekundärkolben dann an einen Anschlag in der Innenöffnung des Primärkolbens an.

Hinsichtlich der Dichtungssituation sieht eine Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass der Primärkolben dichtend in der Aufnahmeöffnung in dem Gehäuse aufgenommen ist. In einer Ausführungsvariante ist diesbezüglich vorgesehen, dass die Dichtungen, vorzugsweise in Dichtungsnuten, an dem Gehäuse angeordnet sind. Ferner kann in diesem Zusammenhang vorgesehen sein, dass der Sekundärkolben dichtend in der Innenöffnung in dem Primärkolben aufgenommen ist. In gleicher Weise wie vorstehend für das Abdichten des Primärkolbens ausgeführt, kann bei dieser Erfindungsvariante vorgesehen sein, dass die Dichtungen, vorzugsweise in Dichtungsnuten, an dem Sekundärkolben angeordnet sind.

In fluidischen Bremssystemen sind regelmäßig Volumenausgleich-Maßnahmen zu ergreifen, um beispielsweise Leckagen, temperaturbedingte Volumenschwankungen oder Verschleißeffekte auszugleichen. Letzteres ist insbesondere dann erforderlich, wenn es an zugeordneten Radbremseinheiten zu einem gewissen Belagverschleiß kommt, der eine Veränderung, insbesondere ein dauerhaftes Nachrücken eines Bremskolbens in der Radbremseinheit erfordert. Gerade in solchen Situationen ist dann ein Nachströmen von Hydraulikfluid in das Fluidsystem erforderlich. Um diesem Erfordernis Rechnung zu tragen, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Primärdruckkammer und die Sekundärdruckkammer in einer druckfreien Ausgangsstellung jeweils über wenigstens einen, vorzugsweise radialen, Ausgleichskanal zum Druckausgleich mit einem Reservoir verbunden sind, wobei jeder Ausgleichskanal in Folge einer Betätigung verschließbar ist. Mit anderen Worten wird unmittelbar in Folge einer Pedal betätig ung der jeweilige Ausgleichskanal verschlossen, so dass in üblicher Weise ein Druckaufbau möglich ist. Bei jeder Freigabe des Bremspedals kann dann aber über den Ausgleichskanal Hydraulikfluid nachströmen, um die vorstehend beschriebenen im Betrieb des Bremssystems üblicherweise auftretenden Effekte, wie Leckagen, Verschleiß oder Volumenschwankungen, auszugleichen.

Vorstehend wurde bereits auf die hydraulisch wirksamen Kolbenflächen Bezug genommen. Es bietet sich im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung an, dass der Primärkolben eine in der Primärdruckkammer hydraulisch wirksame Primärdruckfläche aufweist, die auf eine in der Sekundärdruckkammer hydraulisch wirksame Sekundärdruckfläche abgestimmt, vorzugsweise dieser im wesentlichen gleich, ist. Selbstverständlich können aber auch Hauptbremszylinderanordnungen der erfindungsgemäßen Art Anwendung finden, bei denen sich die hydraulisch wirksame Primärdruckfläche des Primärkolbens von der hydraulisch

wirksamen Sekundärdruckfläche des Sekundärkolbens betragsmäßig deutlich unterscheidet. Auch die Federanordnung und die Gegenfederanordnung können unter Berücksichtigung der Flächendifferenz zwischen Primärdruckfläche und Sekundärdruckfläche unterschiedlich aufeinander abgestimmt sein.

Die Erfindung betrifft ferner eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage mit einer Hauptbremszylinderanordnung der vorstehend beschriebenen Art, einem Bremspedal und zwei getrennten hydraulischen Bremskreisen, die über die Hauptbremszylinderanordnung ansteuerbar sind, wobei der Primärkolben zum Erzielen einer Bremswirkung in wenigstens einem der hydraulischen Bremskreise nach Maßgabe einer Verlagerung des Bremspedals unmittelbar oder unter Vermittlung einer Pedalbetäti- gungs-übertragungseinrichtung in dem Gehäuse verlagerbar ist.

Wenn im Rahmen dieser Erfindungsbeschreibung von einer Pedalbetätigungs- übertragungseinrichtung die Rede ist, dann bedeutet dies, dass eine Pedalbetätigungskraft unmittelbar über eine mechanische übertragungsstrecke auf den Primärkolben übertragen werden kann. Gleichsam kann dies aber auch bedeuten, dass zwischen das Bremspedal und dem Primärkolben eine mechanische, pneumatische oder elektronische übertragungseinrichtung angeordnet sein kann. So kann beispielsweise ein herkömmlicher pneumatischer Bremskraftverstärker zwischen dem Bremspedal und dem Primärkolben angeordnet sein. Gleichermaßen kann auch ein reiner Bremsdruckerzeuger anstelle des pneumatischen Bremskraftverstärkers angeordnet sein, bei dem im Normal-Betriebsfall die Bremspedal betätig ung zwar elektronisch erfasst, jedoch nicht mechanisch auf den Primärkolben übertragen wird. Vielmehr wird bei einem derartigen Bremskrafterzeuger die Betätigungskraft "synthetisch" nach Maßgabe der erfassten Pedalbetätigung, jedoch vom Bremspedal mechanisch entkoppelt erzeugt.

Im Folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren beispielhaft erläutert. Es stellen dar:

Fig.l eine erfindungsgemäße Hauptbremszylinderanordnung in Ruhestellung;

Fig.2 die in Fig.l gezeigte erfindungsgemäße Hauptbremszylinderanordnung in einer teilweise betätigten Stellung und

Fig.3 die erfindungsgemäße Hauptbremszylinderanordnung in einer maximal betätigten Stellung.

In Fig.l ist eine erfindungsgemäße Hauptbremszylinderanordnung in einem achsenthaltenden Längsschnitt gezeigt und allgemein mit 10 bezeichnet. Diese umfasst ein Gehäuse 12, das sich entlang einer Längsachse A erstreckt. Das Gehäuse 12 weist eine zumindest teilweise zylindrisch ausgebildete Aufnahmeöffnung 14 auf, die an dem in Fig.l links gezeigten Ende mit einem Gehäuseboden 16 einseitig verschlossen ist.

In der Aufnahmeöffnung 14 ist ein Primärkolben 18 entlang der Längsachse A verschiebbar aufgenommen. Der Primärkolben 18 ist in der Aufnahmeöffnung 14 dichtend geführt. Hierzu sind stehende Dichtungen 20, 22, 24 und 26 vorgesehen, die in zugeordneten umlaufenden Gehäusenuten fest aufgenommen sind. Zwischen den Dichtungspaaren 20 und 22 sowie 24 und 26 sind Reservoiröffnungen 28 und 30 vorgesehen, über die die Aufnahmeöffnung 14 mit einem nicht gezeigten Fluidreser- voir verbunden ist.

Ferner ist in dem Gehäuse 12 ein Sekundärkolben 32 vorgesehen. Der Sekundärkolben 32 ist in seinem maximalen Außendurchmesser deutlich kleiner ausgebildet, als der Primärkolben 18. Der Sekundärkolben 32 ist in einer Innenöffnung 34 in dem Primärkolben 18 aufgenommen. Auch die Innenöffnung 34 ist durch einen Boden 36 verschlossen. An dem Sekundärkolben 32 sind ebenfalls in Umfangsrichtung verlaufende Ringnuten angeordnet, in denen Dichtungselemente 38, 40 aufgenommen sind.

Der Sekundärkolben ist an seinem in Fig.l linken Ende über eine Schraubendruckfeder 42 in die in Fig.l gezeigte Stellung vorgespannt. Die Schraubendruckfeder 42 ist hierzu auf einem durchmesserreduzierten Führungszapfenbereich 44 aufgeschoben, um ein Ausknicken zu verhindern. Gleichsam ist an dem Sekundärkolben 32 an seinem in Fig.l rechten Ende ein durchmesserreduzierter Führungszapfenbereich 46 vorgesehen, auf dem eine weitere Schraubendruckfeder 48 aufgeschoben ist. Die Schraubendruckfeder 42 stützt sich mit ihrem in Fig.l linken Ende am Gehäuseboden 16 ab. Die Schraubendruckfeder 48 stützt sich mit ihrem in Fig.l rechten Ende am Boden 36 des Primärkolbens 18 ab.

In Fig.l erkennt man ferner, dass in dem Primärkolben Ausgleichskanäle 50, 52 vorgesehen sind, über die eine von dem Primärkolben 18, dem Gehäuse 12 und dem Sekundärkolben 32 begrenzte Primärdruckkammer 54 mit der Reservoiröffnung 28 in dem in Fig.l gezeigten Ausgangszustand verbunden ist. Der Ausgleichskanal 52 verbindet eine innerhalb des Primärkolbens 18 in dessen Innenöffnung 34 ausgebildete, von dem Sekundärkolben 32 begrenzte Sekundärdruckkammer 56 mit der Reservoiröffnung 30.

Schließlich zeigt Fig.l ferner, dass die Primärdruckkammer 54 über einen Druckfluid- kanal 58 mit einem nicht gezeigten ersten fluidischen Bremskreis verbunden ist. Die Sekundärdruckkammer 56 ist über einen Durchbruch 60 mit einem Peripherkanal 62 fluidisch verbunden, der wiederum in einen zweiten Druckfluidkanal 64 mündet. Der zweite Druckfluidkanal 64 ist mit einem nicht gezeigten zweiten fluidischen Bremskreis gekoppelt.

Zur Betätigung wird eine Kraft F über ein nicht gezeigtes Krafteingangsglied, das in eine Kolbenmündung 66 eindringt, auf den Primärkolben 18 ausgeübt. Dieser wird in der Folge im Gehäuse 12 in Fig.l nach links verschoben, so dass sich der Abstand zwischen der Stirnfläche 68 des Primärkolbens 18 und einem Anschlag 70 am Gehäuseboden 16 ausgehend von der in Fig.l gezeigten Distanz S 0 verkleinert. Dabei wird in der Primärdruckkammer 54 ein Druck aufgebaut. Gleichsam schiebt sich aber der Sekundärkolben 32 in die Innenöffnung 34, so dass sich der Abstand zwischen der Stirnfläche 72 am Sekundärkolben 32 und einem Anschlag 74 ausgehend von der Distanz S 0 verkleinert. Dabei wird die Schraubendruckfeder 48 komprimiert, wohingegen die Schraubendruckfeder 42 im Wesentlichen unkomprimiert bleibt. Somit wird auch in der Sekundärdruckkammer 56 ein Fluiddruck aufgebaut, der über den Durchbruch 60, den Peripherkanal 62 und den Druckfluidkanal 64 in den zweiten fluidischen Bremskreis eingeleitet werden kann. Der Sekundärkolben 32 bleibt druckenlastet.

Fig.2 zeigt nun eine Zwischenstellung der erfindungsgemäßen Hauptbremszylinderanordnung 10 in Folge einer Bremspedalbetätigung. Man erkennt, dass der Primärkolben 18 in Folge der auf ihn einwirkenden Kraft F in dem Gehäuse 12 nach links verschoben wurde, und zwar so weit, dass der Abstand zwischen dem Anschlag 70 und der Stirnfläche 78 des Primärkolbens auf die Distanz S 1 reduziert wurde.

Unmittelbar nach einer anfänglichen Verschiebung des Primärkobens 18 ausgehend von dem Zustand gemäß Fig.l gleiten die Ausgleichskanäle 50 und 52 an den Ringdichtungen 20 und 24 vorbei, so dass die Ausgleichskanäle 50 und 52 von den Reservoiröffnungen 28 und 30 fluidisch isoliert werden. In Folge der Verlagerung des Primärkolbens wird die Primärdruckkammer 54 verkleinert, so dass in dieser ein Druck aufgebaut wird.

In Folge der Verlagerung des Primärkolbens 18 verschiebt sich aber auch, wie oben bereits geschildert, der Sekundärkolben 32 in die Innenöffnung 34 hinein, wobei die Schraubendruckfeder 48 komprimiert wird. Somit wird auch die Sekundärdruckkammer 56 in ihrem Volumen verkleinert, so dass in dieser ein Bremsdruck aufgebaut wird. Der Bremsdruck wird über die Druckfluidkanäle 58 und 64 in die jeweiligen hydraulischen Bremskreise eingeleitet. Man erkennt in Fig.2, dass lediglich eine Bewegung des Primärkolbens 18 erforderlich ist, um in beiden Druckkammern, nämlich der Primärdruckkammer 54 und in der Sekundärdruckkammer 56, einen Bremsdruck zu erzeugen.

Es sei ferner angemerkt, dass die hydraulisch aktive ringförmige Stirnfläche 68 des Primärkolbens 18 betragsmäßig im Wesentlichen gleich der in der in der Sekundärdruckkammer 56 hydraulisch aktiven Stirnfläche des Sekundärkolbens 32 ausgebildet ist, wobei sich die Stirnfläche des Sekundärkolbens 32 aus der Stirnfläche 72 und der in Fig.2 nach rechts weisenden Stirnfläche des Führungszapfenbereichs 46 zusammensetzen.

Fig.3 zeigt schließlich eine maximal betätigte Stellung der erfindungsgemäßen Hauptbremszylinderanordnung 10. In dieser wurde der Primärkolben 18 unter Wirkung der Kraft F entlang der Längsachse A so weit in das Gehäuse 12 eingedrückt, bis sich die Stirnfläche 68 an den Anschlag 70 angelegt hat. Ein weiteres axiales Verlagern des Primärkolbens 18 in das Gehäuse 12 hinein ist nicht mehr möglich. Gleichermaßen ist der durch die verhältnismäßig steif ausgebildete Schraubendruckfeder 42 am Gehäuseboden 16 abgestützte Sekundärkolben 32 vollständig in die Innenöffnung 34 des Primärkolbens 18 eingeschoben, so dass die Stirnfläche 72 an dem Anschlag 74 anliegt. Der Sekundärkolben 32 ist somit mit seiner gesamten Länge in den Primärkolben 18 eingeschoben, wobei die Schraubendruckfeder 48 weitgehend komprimiert ist. Man erkennt in Fig.3 aber auch, dass der Sekundärkolben 32 aufgrund der steif ausgebildeten Feder 42 selbst in der maximal betätigten Stellung gemäß Fig.3 immer noch in Abstand d von dem Gehäuseboden 16 gehalten wird.

Wie aus den verschiedenen Betriebszuständen gemäß Fig.l bis 3 der erfindungsgemäßen Hauptbremszylinderanordnung hervorgeht, lassen sich durch die erfindungsgemäße Anordnung die folgenden wesentlichen Vorteile gegenüber den mit Bezug auf den Stand der Technik beschriebenen Ausführungsformen feststellen:

- Durch die verschachtelte, teleskopierbare Anordnung von Primärkolben 18 und Sekundärkolben 32 lässt sich im Vergleich zu den Dokumenten gemäß dem Stand der Technik die Hauptbremszylinderanordnung 10 in Richtung der Längsachse A deutlich kürzer ausbilden. Dies zeigt insbesondere Rg.3, bei der Primärkolben 18 und Sekundärkolben 32 vollständig ineinander geschoben sind.

- Der vorstehende Vorteil wird insbesondere im Hinblick auf JP 2002-79930 mit dem weiteren Vorteil einer geringen Anzahl von erforderlichen Bauteilen erreicht. Im Endeffekt sind lediglich Primärkolben 18 und Sekundärkolben 32 erforderlich, die über die ohnehin vorhandenen Schraubendruckfedern 42 und 48 in die in Fig.l gezeigte Ausgangsstellung vorgespannt sind.

- Als weiterer Vorteil ist anzuführen, dass im Falle einer Leckage in einem der an die Druckfluidkanäle 58 und 64 anschließenden fluidischen Bremskreise kein Leerweg vor dem Erzielen einer Bremswirkung auftritt. Da bei einer Verlagerung des Primärkolbens 18 zugleich der Sekundärkolben 32 in die Innenöffnung 34 eintaucht wird für den Fall einer Leckage in dem dem Druckfluidkanal 58 zugeordneten fluidischen Bremskreis in jedem Fall über die Volumenreduzierung der Sekundärdruckkammer 56 in dem dem Druckfluidkanal 64 zugeordneten Bremskreis ein Bremsdruck aufgebaut. Weist hingegen der dem Druckfluidkanal 64 zugeordnete Bremskreis eine Leckage auf, so wird durch eine Volumenverkleinerung der Primärdruckkammer 54 in Folge einer Verlagerung des Primärkolbens 18 unmittelbar in dem dem Druckfluidkanal 58 zugeordneten fluidischen Bremskreis ein Bremsdruck aufgebaut. Somit unterscheidet sich die Erfindung auch wesentlich hinsichtlich eines leckagebehafteten Notbetriebs vom Stand der Technik, da leerwegfrei ein Bremsdruck in dem noch funktionsfähigen, das heißt leckagefreien, Bremskreis aufgebaut werden kann.