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Title:
MATERIAL COMPOSITE AND USE OF A MATERIAL COMPOSITE, AND PACKAGING HAVING A MATERIAL COMPOSITE AND PROCESS FOR PRODUCING THE PACKAGING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/139762
Kind Code:
A1
Abstract:
Adherable material composite having a large-area extent, a composite face (4), which extends in a first direction (x) and in a second direction (y) running substantially perpendicular to the first direction (x), and having a composite thickness (5) extending in a third direction (z) which runs substantially perpendicular to the composite face (4), wherein the material composite (3) is formed from a first composite region (6) and at least a second composite region (7) which adjoins the first composite region (6) at least in certain portions, and wherein the second composite region (7) has adhesive properties, such that the material composite (3) is adherable, in particular redetachably adherable, to a surface of a body by way of the composite face (4).

Inventors:
ROTHEN JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/001591
Publication Date:
October 18, 2012
Filing Date:
April 12, 2012
Export Citation:
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Assignee:
RWR PATENTVERWALTUNG GBR (DE)
ROTHEN JOSEF (DE)
International Classes:
B65D77/20; C09J7/10; C09J7/35
Domestic Patent References:
WO2004080826A22004-09-23
WO1997019867A11997-06-05
Foreign References:
EP2123727A22009-11-25
EP1418212A12004-05-12
US5660922A1997-08-26
US6660922B12003-12-09
DE10357322A12005-06-30
Attorney, Agent or Firm:
Grosse Schumacher Knauer von Hirschhausen (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Anhaftbarer Materialverbund mit einer flächenhaften Ausdehnung, einer Verbundfläche (4), die sich in einer ersten Richtung (x) und in einer zu der ersten Richtung (x) im Wesentlichen senkrecht verlaufenden zweiten Richtung (y) erstreckt, und mit einer Verbunddicke (5), welche sich in eine dritte Richtung (z) erstreckt, die zur Verbundfläche (4) im Wesentlichen senkrecht verläuft, wobei der Materialverbund (3) aus einem flächig extrudierbaren oder extrudierten ersten Verbundbereich (6) und wenigstens einem flächig extrudierbaren oder extrudierten, vorzugsweise koextrudierten, zumindest abschnittsweise an den ersten Verbund bereich (6) angrenzenden zweiten Verbundbereich (7) gebildet ist, der erste und/oder der zweite Verbundbereich (6, 7) einen Klebstoff umfasst, der zweite Verbund bereich (7) haftende Eigenschaften aufweist, so dass der Materialverbund (3) mit der Verbundfläche (4) an einer Oberfläche eines Körpers oder an Oberflächen mehrerer Körper anhaftbar, insbesondere wiederab- lösbar, anhaftbar, ist und, der Materialverbund (3) trägerlos gebildet ist.

2. Materialverbund nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Materi- alverbund (3) auf einem Substrat (9) angeordnet ist.

3. Materialverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verbund bereich (6) und der zweite Verbund bereich (7) haftende Eigenschaften aufweist.

4. Materialverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder der zweite Verbundbereich (6, 7) einen Klebstoff um- fasst, der für einen Lebensmittelkontakt geeignet ist, und der vorzugsweise folienartig gebildet ist.

5. Materialverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff aus einem insbesondere reaktivierbaren Heißschmelzklebstoff gebildet ist.

6. Materialverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verbund bereich (6) eine sich im Wesentlichen parallel zur dritten Richtung (z) erstreckende Verbundbereichsdicke (8) aufweist, mit der die oberflächenhaftende Wirkung des zweiten Verbundbereichs (7) funktionell unterstützt wird oder funktionell unterstützbar ist.

7. Materialverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftungseigenschaften des Materialverbunds (3) auf der Oberfläche (1 ) eines Körpers (2) dadurch beeinflussbar sind, dass der erste und/oder der zweite Verbund bereich (6, 7) aus einem Werkstoff gebildet sind, dessen Zusammensetzung auf den Werkstoff abgestimmt ist, aus dem die Oberfläche (1 ) des Körpers (2) gebildet ist, wobei die Haftungseigenschaften die Haftungsstärke, die Haftungsgeschwindigkeit, den Haftungsbildungsdruck, die Haftungsdauer, den Haftungsaufwand und/oder die Wiederablösbarkeit des Materialverbunds (3) umfassen.

8. Materialverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der erste Verbundbereich (6) als Schicht (10) des Materialverbunds (3) gebildet ist, die eine flächenhafte Ausdehnung aufweist, welche im Wesentlichen parallel zu flächenhaften Ausdehnung des Materialverbunds (3) orientiert ist, und welche vorzugsweise im Wesentlichen flächengleich mit der flächigen Ausdehnung des Materialverbunds (3) ist. Materialverbund nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Verbundbereich (7) auf dem ersten Verbundbereich (6) zumindest abschnittsweise aufgeschichtet ist, wodurch der Materialverbund (3) zumindest abschnittsweise mehrschichtig ist, und dass, vorzugsweise, die Verbundbereichsdicke (8) des ersten und/oder des zweiten Verbund bereichs (6, 7) zumindest abschnittsweise entlang der ersten Richtung (x) und/oder entlang der zweiten Richtung (y) variiert.

Materialverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch mehrere, insbesondere flächenhafte oder streifenartige Abschnitte (13), in denen der erste und der zweite Verbundbereich (6, 7) entlang einer Grenzfläche (14) aneinander angrenzen. 11. Materialverbund nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (13) ein im Wesentlichen regelmäßiges Muster bilden, bei dem ein erster Abschnitt (13) oder eine erste Gruppe von Abschnitten (16) zu mindestens einem zweiten Abschnitt (13') oder zu mindestens einer zweiten Gruppe von Abschnitten (16') entlang der ersten Richtung (x) und/oder entlang der zweiten Richtung (y) einen im Wesentlichen konstanten Abstand (A) aufweisen.

Materialverbund nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzfläche (14) zumindest bereichsweise im Wesentlichen parallel zu der Verbundfläche (4) verläuft.

Materialverbund nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzfläche (14) zumindest bereichsweise im Wesentlichen senkrecht zu der Verbundfläche (4) verläuft.

14. Materialverbund nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzfläche (14) zumindest einen abgewinkelten Bereich (17) umfasst.

15. Materialverbund nach einem der Ansprüche 10 bis 14, gekennzeichnet durch eine zumindest bereichsweise gekrümmte Grenzfläche (14).

16. Materialverbund nach einem der Ansprüche 2 bis 15, gekennzeichnet durch einen Außen-Verbundbereich (20), der so angeordnet ist, dass der erste und der zweite Verbund bereich (6, 7) zwischen dem Außen-Verbundbereich (20) und dem Substrat (9) angeordnet sind.

17. Materialverbund nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Außen-Verbundbereich (20) zumindest abschnittsweise haftend auf dem zweiten Verbundbereich (7) angeordnet ist.

18. Materialverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 17 zum Erzeugen einer insbesondere dauerhaft haftenden Verbindung zumindest eines ersten Werkstoffs an zumindest einem zweiten Werkstoff, bei dem der erste Verbundbereich (6) an dem ersten Werkstoff haftet und der zweite Verbundbereich (7) an dem zweiten Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbund bereiche (6, 7) des Materialverbunds (3) nach dem Erzeugen der Verbindung beider Werkstoff derart trennbar sind, dass die Werkstoffe, an denen die Verbundbereiche (6, 7) anhaften, nach der Trennung der Verbundbereiche (6, 7) eine für eine Wiederverwertung der Werkstoffe ausreichende Sortenreinheit aufweisen.

19. Materialverbund nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch einen aktivierbaren Wirkstoff (21 ), der beim Aktivieren das Trennen der Verbund bereiche (6, 7) bewirkt.

20. Materialverbund nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff (21 ) im Bereich der Grenzfläche (14) der Verbundbereiche (6, 7) des Materialverbunds (3) angeordnet ist.

Materialverbund nach Anspruch 19 oder 20, gekennzeichnet durch eine den Wirkstoff (21 ) umfassende Grenzschicht (22), die in dem Bereich zwischen dem ersten Verbundbereich (6) und dem zweiten Verbund bereich (7) angeordnet ist.

Materialverbund nach einem der Ansprüche 19 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff (21 ) durch Verändern der Energiebilanz des Wirkstoffs (21 ) aktivierbar ist, etwa durch einen Energieeintrag in den Wirkstoff (21 ), insbesondere durch elektrische Energie, thermische Energie, Strahlungsenergie, Schallenergie oder Kombinationen daraus.

Verwendung eines Materialverbunds nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialverbund (3) zur Kennzeichnung (11 ) oder Identifizierung des Körpers (2) dient, auf dessen Oberfläche (1 ) dar Materialverbund (3) anhaftbar ist.

Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialverbund (3) bedruckbar und/oder beschriftbar ist.

Verwendung eines Materialverbunds nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Materialverbund (3) ein Material aufbringbar ist, wodurch der Materialverbund (3) als Haftmittel für das auf der Oberfläche (1 ) des Körpers (2) anhaftbare Material dient.

26. Verwendung nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialverbund (3) auf einem Zylinder oder auf einer Rolle aufwickelbar und/oder von einem Zylinder oder einer Rolle abwickelbar ist.

27. Verwendung eines Materialverbunds nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialverbund (3) eine Verpackung oder einen Verpackungsbestandteil (23, 24), insbesondere eine Lebensmittelverpackung oder einen Lebensmittelverpackungsbestandteil bildet.

28. Verpackung mit einem ersten Verpackungsbestandteil (23) und zumindest einem zweiten Verpackungsbestandteil (24), bei dem die Verpackungsbestandteile (23, 24) zumindest abschnittsweise einen oder mehrere vorzugsweise luftdicht abgeschlossene Hohlräume (25) zur Aufnahme des zu verpackenden Verpackungsguts (26) begrenzen, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verpackungsbestandteil (23) und/oder der zweite Verpackungsbestandteil (24) aus einem Materialverbund (3) nach einem der Ansprüche 3 bis 25, gebildet ist, dass der erste und der zweite Verpackungsbestandteil (23, 24) zumindest abschnittsweise unter Bildung zumindest einer Kontaktfläche (27) sowie eines oder mehrerer vorzugsweise luftdicht abgeschlossener Hohlräume (25) zur Aufnahme des zu verpackenden Verpackungsguts (26) miteinander in Kontakt stehen, und dass der erste Verpackungsbestandteil (23) und der zweite Verpackungsbestandteil (24) durch insbesondere thermischen Energieeintrag im Bereich der Kontaktfläche (27) miteinander verbindbar oder verbunden sind.

29. Verpackung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialverbund (3) ein Substrat (9) aus einer Kunststofffolie umfasst, insbesondere aus einer Polyethylenterephthalat- Folie (PET-Folie).

30. Verpackung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass erste Verbundbereich (6) des Materialverbunds (3) einen Heißschmelzklebstoff umfasst, und dass der zweite Verbundbereich (7) des Materialverbunds (3) einen Klebstoff umfasst, der für einen Lebensmittelkontakt geeignet ist, und der vorzugsweise folienartig gebildet ist. Verpackung nach einem der Ansprüche 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Verpackungsbestandteil (24) aus einer Kunststofffolie, insbesondere aus einer Polyethylenterephthalat-Folie (PET-Folie) gebildet ist oder eine Kunststofffolie, insbesondere eine Polyethylenterephthalat-Folie (PET- Folie) umfasst.

Verfahren zur Herstellung einer Verpackung, insbesondere einer Verpackung nach einem der Ansprüche 28 bis 31 , umfassend einen ersten Verpackungsbestandteil (23) und zumindest einen zweiten Verpackungsbestandteil (24), bei dem die Verpackungsbestandteile (23, 24) zumindest abschnittsweise einen oder mehrere vorzugsweise luftdicht abgeschlossene Hohlräume (25) zur Aufnahme des zu verpackenden Verpackungsguts (26) begrenzen, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder der zweite Verpackungsbestandteil (23, 24) aus einem Materialverbund (3) nach einem der Ansprüche 3 bis 25 gebildet ist, dass der erste und der zweite Verpackungsbestandteil (23, 24) zumindest abschnittsweise unter Bildung zumindest einer Kontaktfläche (27) sowie eines oder mehrerer vorzugsweise luftdicht abgeschlossener Hohlräume (26) zur Aufnahme des zu verpackenden Verpackungsguts (26) miteinander in Kontakt gebracht werden, und dass der erste Verpackungsbestandteil (23) und der zweite Verpackungsbestandteil (24) durch insbesondere thermischen Energieeintrag im Bereich der Kontaktfläche (27) miteinander vorzugsweise luftdicht verbunden werden.

Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass der aus dem Materialverbund (3) gebildete erste und/oder zweite Verpackungsbestandteil (23, 24) durch Koextrusion der Verbundbereiche (6, 7) auf ein Substrat (9) gebildet wird.

Verfahren nach Anspruch 32 oder 33, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder der zweite Verbundbereich aus einem Klebstoff gebildet wird, der der für einen Lebensmittelkontakt geeignet ist, und der vorzugsweise folienartig gebildet ist.

Verfahren nach einem der Ansprüche 32 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Verpackungsbestandteil (24) durch Tiefziehen aus einer Kunststofffolie, insbesondere aus einer Polyethylenterephthalat-Folie (PET- Folie) gebildet wird.

Description:
Materialverbund und

Verwendung eines Materialverbunds, sowie

Verpackung mit Materialverbund und

Verfahren zur Herstellung der Verpackung

GEBIET DER ERFINDUNG

Die Erfindung betrifft einen auf der Oberfläche eines Körpers anhaftbaren Materialverbund mit einer flächenhaften Ausdehnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Demnach umfasst der Materialverbund eine Verbundfläche, die sich in einer ersten Richtung und in einer zu der ersten Richtung im Wesentlichen senkrecht verlaufenden zweiten Richtung erstreckt. Die Verbundfläche wird beim Anhaften des Materi- alverbunds an der Oberfläche des Körpers kontaktiert. Außerdem umfasst der Materialverbund eine Verbunddicke, welche sich in eine dritte Richtung erstreckt, die zur Verbundfläche im Wesentlichen senkrecht verläuft respektive zur Verbundflächen-Normalen parallel verläuft. Die Verbundlänge, Verbundbreite und die Verbunddicke bilden die Materialverbundmaße, d. h. die Gesamtabmessungen des Materialverbunds. Die Verbundfläche wird von der Verbundlänge und der Verbundbreite aufgespannt. Die Oberfläche des Körpers kann eben oder zumindest be-

BESTÄTIGUNGSKOPIE reichsweise gekrümmt sein, wodurch die Verbundfläche zur Anpassung an die Oberfläche des Körpers flexibel respektive krümmbar sein kann.

TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND

Bei der Verbindung zweier Körper, beispielsweise einer Folie mit einer Kunststoff- Verpackung oder einem Verpackungs-Karton, gewinnt die Verwendung von Haftmitteln wie etwa eine im Kontaktbereich beider Körper aufgetragene Klebstoffschicht zunehmend an Bedeutung. Das Kleben stellt eine Art der Verbindung dar, die immer häufiger und in immer mehr industriellen und alltäglichen Bereichen angewendet wird (siehe u. A. US 6,660,922 A). Es werden - beispielsweise gemäß der DE 103 57 322 A1 - sowohl dauerhafte Klebstoffverbindungen angestrebt als auch solche, die nur zeitweise andauern. Wahlweise können auch Klebverbindungen erforderlich sein, die lösbar, vorzugsweise mehrmals anbringbar oder wieder lösbar sein sollen. Die gemäß der US 6,660,922 A und der DE 103 57 322 A1 beschriebenen Mittel zum Verkleben von Materialien sind jedoch nur beschränkt einsetzbar und kaum wiederverwertbar, insbesondere in Verbindung mit Lebensmitteln können die dort beschriebenen Klebstoffe nicht oder zumindest nicht uneingeschränkt verwendet werden.

Eine unkomplizierte Wiederablösbarkeit einer Folie oder einer Haftschicht ist regelmäßig bei Lebensmittel-Mehrwegverpackungen erwünscht, damit bei der Reinigung der Verpackung die zur Kennzeichnung der Verpackung verwendete Haftschicht entfernt und nach anschließender Wiederbefüllung der Verpackung diese gemäß der Füllung neu gekennzeichnet werden kann. Dabei können sich die vor der Wiederbefüllung verwendeten Materialien zur Kennzeichnung von denen unterscheiden, die nach der Befüllung verwendet werden. So kann es beispielsweise bei (Karton-)Verpackungen zweckmäßig sein, dass eine aufgeklebte Folie, welche über einen Träger und ein auf dem Träger angeordnetes Haftmittel verfügt, im Hinblick auf die Verwertung oder Widerverwendung der Verpackung leicht ablösbar ist. Es kann alternativ gewünscht sein, dass eine Kennzeichnung ganz bewusst nicht ablösbar ist, damit die Kennzeichnung der Verpackung auch bei z.B. unvorsichtiger Handhabung nicht verloren geht. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn die Kennzeichnung der Verpackung auf eine beispielsweise stoffliche Gefährlichkeit des Inhalts der Verpackung hinweist.

Problematisch bei der Herstellung von (selbst-)klebenden Materialien zur Kennzeichnung oder von Prozesswerkstoffen für die Haftung oder das Verkleben von solchen Materialien ist regelmäßig die klebstoffbasierte Verbindung unterschiedli- eher Werkstoffe respektive deren Haftung, da die Werkstoffe oftmals unterschiedliche Oberflächeneigenschaften aufweisen. So ist es aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit der beteiligten Materialien regelmäßig schwierig, eine Folie oder einen Kunststoff auf einem Steingut haftend respektive klebend anzuordnen. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass ein keramischer oder Steingut umfassender Werkstoff eines organischen Klebers wie etwa Zement oder einiger Silikate bedarf, während eine Oberfläche, die aus einem Kunststoff gebildet ist, eines anorganischen Klebers mit etwa einem Polyurethan (PU) oder einem Epoxidharz bedarf.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen anzugeben, die zu einem kostengünstig bereit zu stellenden, anhaftbaren, flächenartigen Materialverbund führen, der unter anderem im Bereich der (Lebensmittel-) Verpackungsindustrie einsetzbar ist. Darüber hinaus kann es wünschenswert sein, dass der Materialverbund auf den Oberflächen mehrerer Körper aus vorgegebenen Materialien respektive Werkstoffen derart haftend anordbar ist, dass die für den jeweiligen Einsatzbereich gewünschten Eigenschaften der Haftverbindung wie etwa Haftfestigkeit, Haftdauer, Haftgeschwindigkeit und/oder eine gewünschte Wiederlösbarkeit der Haftverbindung auch im Hinblick auf die Wiederverwertbarkeit oder Recyclefähigkeit der Werkstoffe möglichst uneingeschränkt realisierbar sind. Diese Aufgabe wird durch einen Materialverbund nach Anspruch 1 und durch eine Verwendung des erfindungsgemäßen Materialverbunds gemäß der Ansprüche 23 und 25 gelöst. Im Übrigen wird die Aufgabe auch durch eine Verpackung nach Anspruch 28 und ein Verfahren nach Anspruch 32 gelöst.

Demnach ist bei dem erfindungsgemäßen Materialverbund vorgesehen, dass der Materialverbund aus einem ersten Verbundbereich und wenigstens einem zumindest abschnittsweise an den ersten Verbund bereich angrenzenden zweiten Verbundbereich gebildet ist. Der zweite Verbundbereich weist haftende Eigenschaften auf, so dass der Materialverbund mit der Verbundfläche an einer Oberfläche eines Körpers anhaftbar, insbesondere wiederablösbar anhaftbar, ist. Insbesondere kann die Haftwirkung endgültig oder reversibel sein. Ein endgültig angehafteter Materialverbund lässt sich nur durch Zerstörung des Verbunds und/oder der Oberfläche entfernen. Ein reversibel anhaftender Materialverbund kann - mitunter beliebig häu- fig - von der Oberfläche abgelöst und wieder an ihr angehaftet werden.

Jeder Verbundbereich hat eine Verbundbereichslänge, eine Verbund bereichsbreite und eine Verbundbereichsdicke. Die Verbundbereichslängen und/oder die Verbundbereichsbreiten und/oder die Verbund bereichsdicken des ersten und des zwei- ten Verbund bereichs können sich zumindest abschnittsweise voneinander unterscheiden. Insbesondere können die Verbundbereichs-Maße, d. h. die Verbundbereichslängen, die Verbundbereichsbreiten und die Verbundbereichsdicken, abschnittsweise variieren. Es können demnach Abschnitte vorgesehen sein, in denen beispielsweise die Verbundbereichsdicke des ersten Verbundbereichs kleiner ist als in benachbarten Abschnitten. Dabei können auch Abschnitte vorgesehen sein, in denen die Verbundbereichsdicke eines der beiden Verbundbereiche einen Wert von im Extremfall 0 pm aufweist. Üblicherweise liegen die Verbundbereichsdicken im Bereich von etwa 0,5 pm bis 5 mm. Die Verbundbereichsbreite kann zwischen 3 mm und 10 m betragen. Die Verbundbereichslänge kann zwischen 3 mm und 10 m betragen. Alternativ können Abschnitte der Verbundbereiche vorgesehen sein, in denen die Verbundbereichsdicke eines Verbundbereichs geringer ist und die des jeweils anderen Verbundbereichs größer. Dadurch kann erreicht werden, dass die Dicke des Materialverbunds über der gesamten Verbundfläche im Wesentlichen konstant ist, nicht jedoch die Dicken der Verbundbereiche, welche abschnittsweise variieren. So können Abschnitte des Verbund bereichs unterschiedliche Eigenschaften und Funktionen erfüllen. Beispielsweise kann es zweckmäßig sein, dass der Materialverbund einen zweiten Verbundbereich umfasst, der aus einem hochwertigen und kostenintensiven Klebstoff gebildet ist. Damit der Werkstoffaufwand gering gehalten wird, sollte die Verbundbereichsdicke des zweiten Verbundbereichs möglichst gering sein. Zur Verbesserung der Hafteigenschaften sollte dann die Verbundbereichsdicke des ersten Verbundbereichs größer sein als die des zweiten Verbundbereichs. Abschnittsweise kann der zweite, hochwertige Verbund bereich eine Materialschwächung aufweisen. Im Bereich der Materialschwächung kann die Verbundbereichs- dicke oder -stärke des ersten Verbundbereichs derart vergrößert sein, dass der Verbundbereich insgesamt eine im Wesentlichen konstante Materialverbunddicke aufweist.

Zum unmittelbaren Auftrag des Materialverbunds von einer Auftrageinrichtung auf die Oberfläche des Körpers, an dem der Materialverbund anhaften soll, ist vorgesehen, dass der Materialverbund als solcher trägerlos gebildet ist. So kann der Materialverbund„inline", d. h. während oder unmittelbar nach dessen Herstellung, insbesondere in der Vorrichtung zur Herstellung des Verbunds, bevorzugt zu Haftzwecken weiterverarbeitet werden. Demnach ist ein Bereitstellen eines Trägers für den Materialverbund als solchen nicht erforderlich, und dessen Entsorgung mithin einsparbar.

Der Materialverbund kann auf einem Substrat angeordnet sein. Der Materialverbund kann das Substrat bei Bedarf umfassen, wobei auch hier eine Anordnung des Materialverbunds auf dem Substrat„inline", d. h. in einem Arbeitsgang zusammen mit der Herstellung des Materialverbunds erfolgen kann. Das Substrat kann bei- spielsweise eine aufwickelbare Kunststoff- oder Metallfolie oder eine flache, insbesondere abstapelbare, Folienbahn sein. Der Materialverbund kann in diesem Fall von dem Substrat beispielsweise durch Abrollen oder einen vergleichbaren Ablagevorgang von dem Substrat, wie z. B. einer„Releasefolie" auf die Oberfläche des zu beklebenden Körpers übertragen werden. Das Substrat vereinfacht eine„Offline"- Verwertung des Materialverbunds, d. h. eine Verwertung außerhalb der Vorrichtung zur Herstellung des Materialverbunds, insbesondere nach dessen Herstellung und/oder nach dessen Lagerung. Es kann ferner ein weiterer Verbundbereich vorgesehen sein, auf dem der erste und/oder der zweite Verbundbereich derart angeordnet sind, dass der weitere Verbundbereich einen Träger oder ein Substrat für den ersten und/oder den zweiten Verbundbereich bildet. Das Substrat kann einen Kunststoff umfassen oder Cellulo- se. Es kann wahlweise aus einem organischen oder einem anorganischen Material gebildet sein. Beispielsweise kann das Substrat aus Silikonpapier, aus Kunststoff, einer Kunststofffolie, oder aus einem beliebigen Releaseliner gebildet sein, wobei unter Releaseliner eine flächenartige Schutzschicht verstanden werden kann, etwa eine„Trennfolie" oder ein„Trennpapier". Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass durch die Auswahl der Materialien der Verbundbereiche und durch Anpassung und/oder räumliche Variation der Verbundbereichsdicken ein Unterschied der thermischen Ausdehnungskoeffizienten des zu beklebenden Körpers und des Materialverbunds oder dessen Träger respektive Substrat zumindest zum Teil kompensiert werden kann. In diesem Fall kann der Körper heiß oder kalt gelagert werden, ohne dass sich der anhaftende Materialverbund vollständig oder teilweise aufgrund thermischer Spannungen zwischen den beteiligten, aneinander kontaktierten Komponenten von dem Körper ablöst. Wenn der erste und der zweite Verbundbereich einen Klebstoff umfassen, kann auch an einer möglicherweise herstellungsbedingte Fehlstelle des zweiten Ver- bundbereichs durch die klebende Wirkung des ersten Verbundbereichs eine haftende Verbindung des Materialverbunds erreicht werden. Die Haftwirkung des Materialverbunds wird dadurch verbessert. Außerdem bewirkt eine klebende Eigenschaft des ersten Verbundbereichs, dass der zweite Verbundbereich nicht nur auf der Oberfläche des zu beklebenden Körpers haftet, sondern auch auf dem ersten Verbundbereich. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn der Klebstoff des zweiten und/oder des ersten Verbund bereichs aus einem insbesondere reaktivierbaren Heißschmelzklebstoff oder Hotmelt gebildet ist. Der Schmelzklebstoff kann dabei Basispolymere, wie Polyamide (PA), Polyethylen (PE), amorphe Polyalpholefine (APAO), Ethylenvinylacetat-Copolymere (EVAC), Polyester-Elastomere (TPE-E), Polyurethan-Elastomere (TPE-U), Copolyamid-Elastomere (TPE-A) Vinylpyrroli- don/Vinyacetat-Copolymere und andere umfassen. Im Übrigen kann der Schmelzklebstoff Harze, wie Kolophonium, Terpene und/oder Kohlenwasserstoffharze enthalten und ebenso Stabilisatoren wie Antioxidantien, Metalldesaktivatoren und/oder Lichtschutzmittel, sowie gegebenenfalls Wachse, wie natürliche Wachse (Bienenwachs) und/oder synthetische Wachse (voll-, teilsynthetisch, chemisch verändert).

Sofern der Materialverbund für einen Verwendungszweck im Lebensmittelbereich vorgesehen ist, kann vorgesehen sein, dass der erste und/oder der zweite Ver- bundbereich einen Klebstoff umfasst, der für einen Lebensmittelkontakt geeignet ist. Der Klebstoff kann dabei folienartig gebildet sein. Beispielsweise kann eine Konfiguration des Materialverbunds zweckmäßig sein, bei der der erste Verbundbereich aus einem Heißschmelzklebstoff gebildet ist, der zweite Verbundbereich aus einem folienartigen Klebstoff, der für einen Lebensmittelkontakt geeignet ist, und das Substrat aus einer Kunststofffolie, beispielsweise aus amorphem Polyethylen- terephthalat (APET). Dabei kann die Verbundbereichshöhe oder die Dicke des ersten und des zweiten Verbundbereichs zwischen etwa 5 pm und etwa 50 pm betragen, vorzugsweise kann die Dicke des ersten Verbundbereichs zwischen etwa 10 pm und etwa 20 pm liegen. Die Verbundbereichshöhe oder die Dicke des zweiten Verbundbereichs kann etwa 10 pm betragen. Die Dicke des Substrats kann zwi- schen etwa 5 μητι und etwa 10μητι betragen, vorzugsweise zwischen etwa 15 m und etwa 25 pm.

Es kann zweckmäßig sein, wenn ein Verbund bereich oder beide Verbundbereiche einen Haftschmelzklebstoff oder Hotmelt umfassen. Der Haftschmelzklebstoff kann auf Polyurethan-Basis (PU-Basis) oder auf Acryl-Basis gebildet sein, oder auf Basis eines reatktiven Polyurethan (Polyurethane Reactive, PUR) oder eines reaktiven Polyolefins (Polyolefin Reactive, POR). Wahlweise kann einer der anderen Verbundbereiche einen strahlhärtenden oder strahl-vernetzenden Klebstoff umfassen, wie einen UV-vernetzenden Klebstoff (Ultraviolettstrahlung, UV). Durch Variation der Zusammensetzung beider Verbundbereiche kann erreicht werden, dass ein Verbundbereich respektive eine Seite des Materialverbunds schneller abbindet als der anderen Verbundbereich respektive die andere Seite des Materialverbunds. Es kann ferner erreicht werde, dass ein Verbundbereich (eine Seite des Verbunds) reaktivierbar ist - beispielsweise durch ein Lösungsmittel (auf Wasserbasis) -, wohingegen der andere Verbundbereich im Wesentlichen nicht reaktivierbar (insbesondere wasserfest) ist. Die Verbundbereiche können auch so beschaffen sein, dass sie jeweils unterschiedliche Schmelztemperaturen haben. Der verwendete Klebstoff des ersten Verbundbereichs und/oder weiterer Verbundbereiche kann feuchtigkeitsvemetzende oder strahl-vernetzende Eigenschaften haben. Er kann im Übrigen chemisch vernetzbar sein. Es können Klebstoffe verwendet werden, die dauerhaft klebrig oder erst nach Reaktivierung klebrig sind.

Bei einer vorteilhaften Gestaltung des erfindungsgemäßen Materialverbunds kann vorgesehen sein, dass der erste Verbundbereich eine sich im Wesentlichen parallel zur dritten Richtung erstreckende Verbund bereichsdicke aufweist, mit der die oberflächenhaftende Wirkung des zweiten Verbundbereichs funktionell unterstützt wird oder funktionell unterstützbar ist. In diesem Fall umfasst der Materialverbund einen als Funktionsbereich gebildeten (zweiten) Verbundbereich und einen als Wirkungs- bereich gebildeten (ersten) Verbundbereich. Von dem Funktionsbereich respektive von der chemischen Zusammensetzung des Funktionsbereichs kann beispielswei- se die Haftwirkung des Materialverbunds ausgehen, da der als Funktionsbereich gebildete (zweite) Verbundbereich einen Klebstoff umfasst. Eine die klebende Wirkung des Funktionsbereiches unterstützende Wirkung kann von dem als Wirkungsbereich gebildeten (ersten) Verbundbereich ausgehen. Die Dicke der Funktions- und/oder Wirkungsbereiche kann dabei im Bereich zwischen 0,5 μητι und 10 mm liegen.

Weist der erste Verbund bereich beispielsweise ebenso wie der zweite Verbundbereich klebende Eigenschaften auf, so kann der ebenfalls haftende erste Verbundbe- reich die Haftwirkung des zweiten Verbundbereichs weiter unterstützen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der zweite Verbundbereich aus einem hochwertigen, und daher dünn aufgetragenen Klebstoff gebildet ist. Dieser dünne Klebstoffbereich des Materialverbunds gelangt insbesondere auf rauen oder strukturierten Oberflächen, wie sie auf Steingut, Holz, einigen Kartons und Gläsern anzutreffen sind, nicht in die Strukturen der Oberfläche ein, wodurch die Haftwirkung geschwächt wird. Durch die Unterstützung des ersten, ebenfalls haftenden Verbundbereichs wird die Haftwirkung verbessert. Der erste Verbundbereich erfüllt dabei eine Füllwirkung, mit der Bereiche der strukturierten oder rauen Oberfläche derart ausgefüllt werden, dass auch der zweite, hochwertig klebende Verbundbereich in die Oberflächenunebenheiten eindringt und dort eine klebende Wirkung erzielt wird. Durch die Füllwirkung des ersten Verbundbereichs wird auch an unebenen Stellen der Oberfläche ein Formschluss oder eine nahezu formschlüssige Kontaktierung zwischen Oberfläche und zweitem Verbundbereich erzielt. Der erste oder der zweite Verbundbereich kann eine Barrierewirkung für den jeweils anderen Verbundbereich haben, insbesondere kann einer der Verbundbereiche oder zumindest Abschnitte dieses Verbundbereichs eine Barriereschicht bilden. Die Barrierewirkung kann beispielsweise darin bestehen, dass ein Verbundbereich, der einen wasserlöslichen Klebstoff umfasst, durch die Barrierewirkung des jeweils anderen Verbundbereichs von der klebstofflösend wirkenden Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft abgeschirmt wird. Es kann zweckmäßig sein, wenn die Haftungseigenschaften des Materialverbunds auf der Oberfläche des Körpers dadurch beeinflussbar sind, dass der erste und/oder der zweite Verbundbereich aus einem Werkstoff gebildet sind, dessen Zusammensetzung auf den Werkstoff abgestimmt ist, aus dem die Oberfläche des Körpers gebildet ist. Dabei umfassen die Haftungseigenschaften insbesondere die Haftungsstärke, die Haftungsgeschwindigkeit, den Haftungsbildungsdruck, die Haftungsdauer, den Haftungsaufwand und/oder die Wiederablösbarkeit des Materialverbunds. Die Haftungseigenschaften können durch unterschiedliche Formulierun- gen der Bestandteile der Verbundbereiche, insbesondere der in den Verbundbereichen enthaltenen (Heißschmelz-)Klebstoffen, manipuliert werden.

Im Hinblick auf eine kostengünstige und zugleich für eine hinsichtlich der erforderlichen Verbund bereichsabmessungen effiziente Herstellung ist der erste und der zumindest zweite Verbundbereich flächig extrudierbar oder extrudiert. Bevorzugt sind der erste und der zweite Verbundbereich koextrudierbar oder koextrudiert. Die flächige Extrusion kann beispielsweise mit einer Breitschlitz-Extrusionsdüse erreicht werden, in die die geschmolzenen Materialien eingebracht werden, aus denen die Verbundbereiche des Materialverbunds gebildet sind. Wahlweise kann eine Mehr- fach-Extrusionsdüse oder eine Koextrusionsdüse verwendet werden, in der die Bestandteile beider respektive aller Verbundbereiche gemeinsam geschmolzen und zusammen extrudiert, d. h. koextrudiert werden. Bei der Koextrusion kann beispielsweise ein zähflüssiger Materialstrom mit mehreren unterschiedlichen Materialkomponenten, insbesondere mit zwei unterschiedlichen Heißschmelzklebstoffen, auf eine wahlweise kühlbare Transporteinrichtung oder auf ein Substrat geführt werden, auf dem die Extrudate zumindest teil- oder bereichsweise aushärten, oder - sofern Klebstoffe enthalten sind - haften und gegebenenfalls inaktiviert werden. Die (Ko-)Extrudate können sehr dünn und damit material- und kostensparend hergestellt werden. Es kann vorgesehen sein, dass zumindest der erste Verbundbereich als Schicht des Materialverbunds gebildet ist, die eine flächenhafte Ausdehnung aufweist, welche im Wesentlichen parallel zu flächenhaften Ausdehnung des Materialverbunds orientiert ist, und welche vorzugsweise im Wesentlichen flächengleich mit der flä- chigen Ausdehnung des Materialverbunds ist. Wahlweise kann auch der zweite Verbundbereich auf dem ersten Verbundbereich zumindest abschnittsweise aufgeschichtet sein, wodurch der Materialverbund zumindest abschnittsweise mehrschichtig ist. Die Verbundbereichsdicke des ersten und/oder des zweiten Verbundbereichs können zumindest abschnittsweise entlang der ersten Richtung und/oder entlang der zweiten Richtung variieren.

Die Schicht des ersten Verbundbereichs und die Schicht des zweiten Verbundbereichs können dabei zumindest abschnittweise jeweils eine erste und eine zweite Schichtdicke aufweisen. Die Summe der Schichtdicken der Schichten kann etwa höchstens der Verbunddicke entsprechen, wobei die Verbunddicke auf die maximale Verbunddicke des gesamten Materialverbundes bezogen wird.

Bevorzugt kann der Materialverbund mehrere, insbesondere flächenhafte oder streifenartige Abschnitte aufweisen, in denen der erste und der zweite Verbundbe- reich entlang einer Grenzfläche aneinander angrenzen. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Abschnitte ein im Wesentlichen regelmäßiges Muster bilden, bei dem ein erster Abschnitt oder eine erste Gruppe von Abschnitten zu mindestens einem zweiten Abschnitt oder zu mindestens einer zweiten Gruppe von Abschnitten entlang der ersten Richtung und/oder entlang der zweiten Richtung einen im Wesentli- chen konstanten Abstand aufweisen. Demnach können beispielsweise der zweite Verbundbereich des Materialverbunds respektive die zweite Schicht des mehrschichtigen Materialverbunds eine oder mehrere Unterbrechungen umfassen, die parallel zur ersten und/oder parallel zur zweiten Richtung verlaufen. Die Unterbrechungen können den Materialbedarf und damit die Fertigungskosten reduzieren. Durch diese Unterbrechungen des zweiten Verbundbereichs (oder der zweiten Schicht) entsteht ein Materialverbund, bei dem der zweite Verbund bereich gemäß eines durch die Unterbrechungen gekennzeichneten Musters auf dem ersten Verbundbereich (oder der ersten Schicht) angeordnet ist. Die Unterbrechungen können äquidistant angeordnet sein, wahlweise können die Unterbrechungen selbst gemäß einem Muster gebildet sein. Der gesamte Materialverbund wird dadurch in regel- mäßiger Weise in Abschnitte unterteilt, wo der Verbund ein- oder mehrschichtig aufgebaut ist.

Umfasst der zweite, regelmäßig mit räumlichen Unterbrechungen versehene Verbundbereich einen Klebstoff, hat das Verbundmaterial nur dort klebende Eigen- Schäften, wo keine Unterbrechung anzutreffen ist respektive dort, wo der Verbund einen mehrschichtig gebildeten Abschnitt aufweist. Es kann dabei zweckmäßig sein, wenn die Unterbrechung oder die Unterbrechungen bevorzugt in eine Richtung so angeordnet sind, dass die mehrschichtigen, zu den Unterbrechungen benachbart angeordneten Abschnitte bahnförmige Abschnitte des Materialverbunds bilden. Da der zweite Verbundbereich erfindungsgemäß einen Klebstoff umfasst, bilden die durch die Unterbrechungen begrenzten Abschnitte und/oder die bahn- förmigen Bereiche des Materialverbunds diejenigen Bereiche, die an der Haftung des Verbunds bevorzugt beteiligt sind. Der erste Verbundbereich kann dabei eine die Haftung unterstützende Funktion aufweisen, wodurch die Haftungseigenschaf- ten auch auf beispielsweise rauen Oberflächen verbessert werden.

Neben dem abschnittsweise mehrschichtig gebildeten Materialverbund sind erfindungsgemäß zahlreiche Alternativen vorgesehen, mit denen ebenfalls die für den jeweiligen Einsatzbereich gewünschten Eigenschaften der Haftverbindung wie etwa Haftfestigkeit, Haftdauer, Haftgeschwindigkeit und/oder eine gewünschte Wiederlösbarkeit der Haftverbindung anwendungsgemäß verbessert werden. So kann die Grenzfläche, entlang derer die Verbundbereiche innerhalb eines oder mehrerer Abschnitte des Materialverbunds aneinander angrenzen, zumindest bereichsweise im Wesentlichen parallel zu der Verbundfläche verlaufen. In diesem Fall liegen die flä- chigen Verbundbereiche bei horizontaler Betrachtung bevorzugt aufeinander, der Materialverbund ist zumindest abschnittsweise schichtartig respektive mehrschichtig aufgebaut.

Wahlweise kann die Grenzfläche, entlang derer die Verbundbereiche innerhalb ei- nes oder mehrerer Abschnitte des Materialverbunds aneinander angrenzen, zumindest bereichsweise im Wesentlichen senkrecht zu der Verbundfläche verlaufen. In diesem Fall liegen die Verbund bereiche bei horizontaler Betrachtung, d. h. bei Betrachtung des horizontal verlaufenden Materialverbunds, abschnittsweise nebeneinander. Erst bei Betrachtung eines vertikal verlaufenden Materialverbunds ent- steht der Eindruck, der Verbund sei mehrschichtig mit Schichten, die abwechselnd aus dem ersten und dem zweiten Verbundbereich gebildet sind.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Grenzfläche, entlang derer die Verbundbereiche innerhalb eines oder mehrerer Abschnitte des Materialverbunds an- einander angrenzen, zumindest einen abgewinkelten Bereich umfasst. Insbesondere kann der Verlauf der Grenzfläche einen U-förmigen Querschnitt haben. In diesem Fall liegt bei horizontaler Betrachtung des Querschnitts des Materialverbunds ein Bereich des zweiten Verbundbereichs in einem Bereich des ersten Verbundbereichs. Der zweite Verbundbereich ist demnach in jedem Abschnitt des Materialver- bunds zumindest bereichsweise in den ersten Verbundbereich eingebettet. Die Verbundfläche kann dabei im Wesentlichen eben verlaufen. Alternativ kann die Verbundfläche im Bereich der Abschnitte Abwinklungen aufweisen, wodurch der zweite oder der erste Verbundbereich abschnittsweise aus der Verbundfläche herausragt oder in die Verbundfläche hineinragt. In diesem Fall ist die effektive unmit- telbare Kontaktfläche zwischen dem Verbund und der Oberfläche des Körpers, an dem der Verbund anhaften soll, kleiner als die (abschnittsweise mit Abwinklungen versehene) Verbundfläche. Dies kann bei wiederablösbaren Materialverbünden zweckmäßig sein. Es kann ferner vorgesehen sein, dass die Grenzfläche, entlang derer die Verbundbereiche innerhalb eines oder mehrerer Abschnitte des Materialverbunds aneinan- der angrenzen, zumindest bereichsweise gekrümmt ist. Die Krümmung der Grenzfläche kann im Wesentlichen konvex oder konkav verlaufen.

Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Materialverbunds sieht einen Außen-Verbundbereich vor, der so angeordnet ist, dass der erste und der zweite Verbundbereich zwischen dem Außen-Verbundbereich und dem Substrat angeordnet sind. Der Außen-Verbundbereich kann zumindest abschnittsweise haftend auf dem zweiten Verbundbereich angeordnet sein. Die Anordnung kann mechanisch erfolgen, beispielsweise über eine Walze oder eine Druckvorrichtung. Insbesondere kann die Anordnung„inline" erfolgen, d. h. während der Herstellung des Materialverbunds respektive in der Vorrichtung zur Herstellung des Materialverbunds. Der Außenverbundbereich kann aus einem Faserwerkstoff gebildet sein, wodurch der Materialverbund beispielsweise zur Verwendung als Wand- oder Decken-Tapete geeignet ist.

Im Hinblick auf die Verbesserung der Wiederverwertbarkeit von Körpern, an denen der erfindungsgemäße Materialverbund bestimmungsgemäß anhaften soll, umfasst ein weitere Ausgestaltung der Erfindung einen Materialverbund gemäß Anspruch 18. Demnach dient der Material verbünd einer insbesondere dauerhaft haftenden Verbindung zumindest eines ersten Werkstoffs an zumindest einem zweiten Werkstoff. Dies umfasst beispielsweise die Verbindung zweier Körper aus jeweils unterschiedlichen Werkstoffen. Der erste Verbundbereich des Materialverbunds haftet an dem ersten Werkstoff und der zweite Verbundbereich an dem zweiten Werkstoff. Erfindungsgemäß sind die Verbundbereiche des Materialverbunds nach dem Er- zeugen der Verbindung beider Werkstoff derart trennbar, dass die Werkstoffe, an denen die Verbundbereiche anhaften, nach der Trennung der Verbundbereiche eine für eine Wiederverwertung der Werkstoffe ausreichende Sortenreinheit aufweisen. Nach dem Trennen der Verbundbereiche verbleiben der erste Verbundbereich auf dem ersten Werkstoff und der zweite Verbundbereich auf dem zweiten Werkstoff. Dabei sind die Materialien, aus denen der erste und der zweite Verbund bereich gebildet sind, auf die Werkstoffe abgestimmt. Es ist demnach möglich, die Werkstoffe aufgrund der Abstimmung mit den Materialien, aus denen die Verbundbereiche gebildet sind, mit hoher Sortenreinheit einer Widerverwertung zuzuführen. Eine aufwändige Trennung der Werkstoffe von den Bestandteilen des Materialverbunds entfällt. Die erreichbare Sortenreinheit liegt bei etwa 99% oder oberhalb davon.

Vorteilhaft ist es, wenn der Materialverbund einen aktivierbaren Wirkstoff umfasst, bei dessen Aktivieren das Trennen der Verbundbereiche bewirkt wird. Der Wirkstoff kann im Bereich der Grenzfläche der Verbundbereiche des Materialverbunds angeordnet sein. Bevorzugt kann eine den Wirkstoff umfassende Grenzschicht vorgesehen sein, die in dem Bereich zwischen dem ersten Verbundbereich und dem zweiten Verbundbereich angeordnet ist. Durch Verändern der Energiebilanz des Wirkstoffs kann der Wirkstoff aktivierbar sein. So kann die Aktivierung beispielsweise durch einen Energieeintrag in den Wirkstoff, insbesondere durch elektrische Energie, thermische Energie, Strahlungsenergie, Schallenergie oder Kombinationen daraus erfolgen. Insbesondere können zur Aktivierung eine Infrarotstrahlung (IR-Strahlung), elektrischer Strom, elektrische Spannung, Ultraschall, Unterkühlung oder Erhitzung vorgesehen sein. Einzelne dieser Maßnahmen oder Kombinationen daraus können dazu führen, dass der Wirkstoff eine mechanische Wirkung auf die Verbundbereiche überträgt, wodurch diese trennbar werden. Die mechanische Wirkung kann mechanische Spannungen oder Dehnungen umfassen. Es kann aber auch durch das Aktivieren des Wirkstoffs eine chemische Reaktion in Gang gesetzt werden, durch sich die Verbundbereiche voneinander trennen.

Dadurch, dass der erfindungsgemäße Materialverbund in all seinen vorbeschriebenen Ausgestaltungen auf einer Oberfläche eines Körpers aus einem vorgegebenen Material respektive Werkstoff haftend so anordbar ist, dass die für den jeweiligen Einsatzbereich gewünschten Eigenschaften der Haftverbindung wie etwa Haftfes- tigkeit, Haftdauer, Haftgeschwindigkeit und/oder eine gewünschte Wiederlösbarkeit der Haftverbindung uneingeschränkt zur Verfügung stehen, eignet sich der Materialverbund alternativ zur Verwendung zur Kennzeichnung oder als Kennzeichnungshilfe. Die Erfindung umfasst daher auch den Aspekt, dass der Materialver- bund eine Kennzeichnung oder Kennzeichnungshilfe bildet, welche zum Kennzeichnen oder Identifizieren des Körpers dient, auf dessen Oberfläche der Materialverbund anhaftbar ist. Bei dem Körper kann es sich beispielsweise um eine Verpackung handeln, die aus Papier, Karton, Metall, Kunststoff, Glas oder beliebigen anderen Materialien oder Kombinationen dieser oder anderer Materialien gebildet ist. Bei dem Körper kann es sich aber auch um ein Produkt oder ein Gehäuse eines Produktes handeln, auf welchem eine Kennzeichnung oder Beschriftung klebend anzuordnen ist.

Durch die haftenden Eigenschaften des zweiten Verbundbereichs und dadurch, dass bevorzugt der erste Verbundbereich respektive der Materialverbund bedruckbar und/oder beschriftbar ist, kann der Körper, auf dessen Oberfläche der Materialverbund haftend angeordnet ist, gekennzeichnet werden. Je nach Beschaffenheit des zweiten (haftenden) und/oder ersten (stark haftenden oder schwach haftenden) Verbund bereichs oder je nach Formulierung der Bestandteile des zweiten und/oder ersten Verbundbereichs kann die Kennzeichnung oder das zur Kennzeichnung verwendete Material stark und dauerhaft anhaften oder wiederablösbar sein. Das zur Kennzeichnung verwendet Material kann wahlweise durchsichtig, opak respektive durchscheinend oder undurchsichtig sein. Wahlweise kann der Materialverbund auf der Verbundfläche oder der Fläche, die der Verbundfläche gegenüberliegt, be- druckt oder beschriftet sein. Der Druck oder die Beschriftung kann sich auf einen Verbundbereich oder auf mehrere Verbundbereiche erstrecken. Die Beschriftung oder Bedruckung kann wahlweise auch auf einem Substrat oder Träger angeordnet sein, die der Materialverbund umfasst. Es kann auch vorgesehen sein, dass auf dem Materialverbund ein insbesondere zur Kennzeichnung oder Identifizierung dienendes Material aufbringbar ist, wodurch der Materialverbund als Haftmittel für das auf der Oberfläche des Körpers anhaftbare Material dient. Das Material respektive die Kennzeichnung kann beispielsweise aus einer Kunststoff- oder Metallfolie gebildet sein, oder aus einem Papier oder einem cellulosehaltigen Werkstoff. Die Ausgestaltungen des Materialverbunds, d. h. die Zusammensetzungen, Beschaffenheiten und Anordnungen der Verbundbereiche des Materialverbunds relativ zueinander und innerhalb des Verbunds, sind dabei an die Eigenschaften und Beschaffenheiten der Oberfläche der Kennzeichnung und zu beklebender Oberfläche des Körpers respektive der Verpackung anpassbar. Vorteilhaft im Hinblick auf die Beklebung, Lagerung, den Transport oder die Weiterverarbeitung des erfindungsgemäßen Materialverbunds ist es, wenn der Materialverbund auf einem Zylinder oder auf einer Rolle aufwickelbar oder von einem Zylinder oder einer Rolle abwickelbar ist. Durch Drehung des Zylinders oder der Rolle können Bereiche oder Abschnitte des Materialverbunds leicht abgelöst werden und auf den zu beklebenden Körper aufgebracht werden.

Der eingangs beschriebene Materialverbund ist gemäß weiteren Aspekten der Erfindung für Anwendungen in der Verpackungsindustrie von zusätzlicher Relevanz. Im Stand der Verpackungstechnik ist es üblich, für die Abdeckfolie einer Kunststoff- schalen-Verpackung auf einer PET-Außenschicht von etwa 15 pm bis etwa 25 pm Dicke mittels einer drucksensitiven Klebstoffschicht (Pressure Sensitive Adhessive, PSA) von etwa 20 pm eine Polyethylen-Schicht (PE-Schicht) von etwa 15 pm Dicke zu kaschieren. Handelt es sich bei der Verpackung beispielsweise um eine Kunststoffschale mit einer Abdeckfolie, so besteht das zumeist tiefziehbare Schalenmate- rial, welches entsprechend dicker in der Materialstärke gehalten sein muss, gemäß dem Stand der Technik außenseitig aus einer etwa 300 pm bis etwa 400 pm PET- Schicht, und innenseitig aus einer 15-pm-PE-Schicht. Die Abdeckfolie umfasst ebenfalls eine PE-Schicht, welche mit der PE-Schicht des Schalenmaterials heiß- siegelfähig ist. Zwischen der PET-Schicht und der PE-Schicht befindet sich gemäß dem Stand der Technik ein Haftkleber (beispielsweise PSA, etwa 20 pm dick). Das Lebensmittel gerät nur mit der PE-Schicht in Kontakt. Derartige Verpackungen konnten sich insbesondere wegen der Heißsiegelfähigkeit der PE-Schicht etablieren, welche einen luftdichten Verschluss realisierbar werden ließ. Gemäß dem Stand der Technik bedarf es daher aufwändiger Verfahren zur Schaffung einer durch Heißsiegeln luftdicht verschließbaren Verpackung.

An dieser Stelle setzen wesentliche Aspekte der Erfindung ein und schlagen die Verwendung des eingangs beschriebenen Materialverbunds als Verpackung gemäß Anspruch 28 und ein Verfahren zur Herstellung einer Verpackung gemäß Anspruch 32 vor.

Demnach ist eine Verwendung des eingangs beschriebenen Materialverbunds als Verpackung oder als Verpackungsbestandteil vorgesehen. Besonders bevorzugt ist eine Verwendung des erfindungsgemäßen Materialverbunds als Lebensmittelverpackung oder als Lebensmittelverpackungsbestandteil.

Die Verwendung des erfindungsgemäßen Materialverbunds für Verpackungszwecke, insbesondere für Lebensmittelverpackungen erspart erhebliche Materialmengen und Arbeitsgänge. Durch den Einsatz eines für Lebensmittelkontakt zugelassenen Klebstoffs, der in sehr dünnerer Schichtstärke auftragbar ist, wird es durch die Erfindung möglich, Verpackungen luftdicht zu verschließen, die gänzlich ohne PE auskommen. Dies ist insbesondere insofern ein Vorteil, als sich die bisher verwendeten Klebstoffe, die für Lebensmittelkontakt zugelassen sind, mit einer PE- Außenschicht nicht flächig verkleben lassen. Die Erfindung schlägt außerdem vor, die für einen Lebensmittelkontakt zugelassene Klebstoffschicht rückseitig mit einem PSA-Klebstoff zu verbinden, so dass die Klebstoffschicht über die PSA-Schicht mit der PET-Schicht fest haftend verbindbar ist. Der Auftrag erfolgt durch Koextrusion. Es werden zwei verschiedene Klebstoffarten miteinander verbunden, indem sie bevorzugt mit einem aus schmelzflüssigen Extrudaten gebildeten Gießvorhang oder einem so genannten„Falling Curtain" beispielsweise in den Nip zwischen zwei Walzen eingebracht werden. Eine der Wal- zen ist dabei mit der PET-Folie teilumschlungen. Hierdurch wird die bodenseitige Verpackungsschicht ausschließlich aus etwa 300 μητι bis etwa 400 pm PET verwendbar. Nach dem Tiefziehen ist das PET der Bodenschicht mit dem neuartigen Klebstoff auf der Deckfolieninnenseite durch insbesondere thermischen Energieein- trag verbindbar, der vergleichbar mit einem Heißsiegel-Vorgang ist. Dies deshalb, weil die Heißsiegeltemperaturen deutlich oberhalb der Herstellungstemperaturen für den Materialverbund im Extrusionsverfahren sind. So kann Extrusionstempera- tur beispielsweise zwischen etwa 120°C und etwa 150°C liegen, während die Siegeltemperatur eher oberhalb von etwa 200°C liegt.

Bei der erfindungsgemäßen Verpackung ist ein erster Verpackungsbestandteil vorgesehen und zumindest ein zweiter Verpackungsbestandteil. Die Verpackungsbestandteile begrenzen zumindest abschnittsweise einen oder mehrere vorzugsweise luftdicht abgeschlossene Hohlräume zur Aufnahme des zu verpackenden Verpa- ckungsguts. Erfindungsgemäß ist der erste Verpackungsbestandteil und/oder der zweite Verpackungsbestandteil aus einem eingangs beschriebenen Materialverbund gebildet. Der erste und der zweite Verpackungsbestandteil stehen zumindest abschnittsweise unter Bildung zumindest einer Kontaktfläche sowie eines oder mehrerer vorzugsweise luftdicht abgeschlossener Hohlräume zur Aufnahme des zu verpackenden Verpackungsguts miteinander in Kontakt. Zwischen dem ersten Verpackungsbestandteil und dem zweiten Verpackungsbestandteil sind durch insbesondere thermischen Energieeintrag im Bereich der Kontaktfläche die Verpackungsbestandteile miteinander verbindbar oder verbunden. Wahlweise kann der Materialverbund ein Substrat aus einer Kunststofffolie umfassen, insbesondere aus einer Polyethylenterephthalat-Folie (PET-Folie). Bei dem PET kann es sich um amorphes PET (APET) handeln. Der erste Verbundbereich des Materialverbunds kann einen Heißschmelzklebstoff umfassen. Der zweite Verbundbereich des Materialverbunds kann einen Klebstoff umfassen, der für einen Lebensmittelkontakt geeignet ist, und der vorzugsweise folienartig gebildet ist. Bevorzugt ist der zweite Verpackungsbestandteil, beispielsweise die Schale oder das schalenartige Unterteil einer mehrteilig gebildeten Kunststoffverpackung, aus einer Kunststofffolie, insbesondere aus einer Polyethylenterephthalat-Folie (PET- Folie) gebildet. Der zweite Verpackungsbestandteil kann auch eine Kunststofffolie, insbesondere eine Polyethylenterephthalat-Folie (PET-Folie), umfassen.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Verpackung mit einem ersten Verpackungsbestandteil und zumindest einem zweiten Verpackungsbestandteil, bei dem die Verpackungsbestandteile zumindest abschnittsweise einen oder mehrere vorzugsweise luftdicht abgeschlossene Hohlräume zur Aufnahme des zu verpackenden Verpackungsguts begrenzen, ist vorgesehen, dass der erste und/oder der zweite Verpackungsbestandteil aus einem eingangs beschriebnen, erfindungsgemäßen Materialverbund gebildet ist. Der erste und der zweite Verpackungsbestandteil werden zumindest abschnittsweise unter Bildung zumindest ei- ner Kontaktfläche sowie eines oder mehrerer vorzugsweise luftdicht abgeschlossener Hohlräume zur Aufnahme des zu verpackenden Verpackungsguts miteinander in Kontakt gebracht. Der erste Verpackungsbestandteil und der zweite Verpackungsbestandteil werden durch insbesondere thermischen Energieeintrag im Bereich der Kontaktfläche miteinander vorzugsweise luftdicht verbunden. Beispiels- weise durch Zuführung einer thermischen Energie, die dem Eintrag beim Heißsiegeln ähnlich ist, schmilzt der Klebstoff des Materialverbunds des einen Verpackungsbestandteils und verbindet sich mit dem anderen Verpackungsbestandteil oder mit Komponenten des anderen Verpackungsbestandteils. Es kann vorgesehen sein, dass der aus dem Materialverbund gebildete erste und/oder zweite Verpackungsbestandteil durch Koextrusion der Verbundbereiche auf ein Substrat gebildet wird. Wahlweise kann der erste Verbundbereich aus einem Klebstoff gebildet werden, der der für einen Lebensmittelkontakt geeignet ist, und der vorzugsweise folienartig gebildet ist. Der zweite Verpackungsbestandteil kann durch Tiefziehen aus einer Kunststofffolie, insbesondere aus einer Polyethy- lenterephthalat- Folie (PET-Folie) gebildet werden. Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen, erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonde- ren Ausnahmebedingungen, so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung, in der - beispielhaft - ein Ausführungsbeispiel eines Materialverbunds sowie einer Verpackung dargestellt ist. Auch einzelne Merkmale der Ansprüche oder der Ausführungsformen können mit anderen Merkmalen anderer Ansprüche und Ausführungsformen kombiniert werden. KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN

In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem zweischichtigen Materialverbund in schematischer Seitenansicht;

Fig. 2 eine Ausschnitt aus einem im Wesentlichen zweischichtigen Materialverbund in perspektivischer, schematischer Ansicht; Fig. 3 Materialverbund mit abschnittsweise unterschiedlich dicken

Verbundbereichen in schematischer Schnittansicht;

Fig. 4 einen alternativen Materialverbund mit abschnittsweise unterschiedlich dicken Verbundbereichen in schematischer Schnittdarstellung; einen abschnittsweise zweischichtigen Materialverbund in seitlicher Schnittansicht (schematisch); einen Materialverbund mit regelmäßig angeordneten Gruppen von Verbundbereichs-Abschnitten im seitlichen Schnitt (schematisch); einen Materialverbund im seitlichen Schnitt, bei dem die Verbundbereiche abwechselnd nebeneinander angeordnet sind (schematisch); einen Materialverbund im seitlichen Schnitt (schematisch), bei dem der zweite Verbundbereich abschnittsweise so in dem ersten Verbundbereich angeordnet ist, dass die Verbundfläche einen ebenen Verlauf hat; einen Materialverbund im seitlichen Schnitt (schematisch), bei dem der zweite Verbundbereich abschnittsweise in dem ersten Verbundbereich so angeordnet ist, dass die Verbundfläche abgewinkelte, nach außen hervortretende Bereiche aufweist; einen Materialverbund im seitlichen Schnitt (schematisch), bei dem der zweite Verbundbereich abschnittsweise in dem ersten Verbundbereich so angeordnet ist, dass die Verbundfläche abgewinkelte, nach innen hineinragende Bereiche aufweist; einen Materialverbund im seitlichen Schnitt (schematisch), bei dem der zweite Verbundbereich abschnittsweise in dem ersten Verbundbereich so angeordnet ist, dass die Grenzfläche zwischen den Verbundbereichen abschnittsweise gekrümmt verläuft; Fig. 12 einen Körper in perspektivischer, schematischer Ansicht, auf dem ein abschnittsweise mehrschichtiger Materialverbund haftend angeordnet ist; Fig. 13 einen vierlagigen Materialverbund mit einem Substrat und einem Au- ßen-Verbundbereich in schematischer Schnittdarstellung;

Fig. 14 eine schematische Schnittdarstellung durch einen dreischichtigen Materialverbund mit einem Substrat;

Fig. 15 eine schematische Darstellung einer Verpackung in Schnittansicht;

und

Fig. 16 eine schematische Darstellung eines Materialverbunds mit einer einen

Wirkstoff umfassenden Grenzschicht.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN

Der Fig. 1 kann schematisch ein auf einer Oberfläche eines Körpers wie etwa einer Verpackung oder einem Gehäuse anhaftbarer, insbesondere adhäsiver, Materialverbund 3 mit einer flächenhaften Ausdehnung, einer Verbundfläche 4, die sich in einer ersten Richtung x und in einer zu der ersten Richtung x im Wesentlichen senkrecht verlaufenden zweiten Richtung (y) erstreckt, und mit einer Verbunddicke 5, welche sich in eine dritte Richtung z erstreckt, die zur Verbundfläche 4 im We- sentlichen senkrecht verläuft. Der Materialverbund 3 ist aus einem ersten Verbundbereich 6 und einem zumindest abschnittsweise an den ersten Verbundbereich 6 angrenzenden zweiten Verbundbereich 7 gebildet. Der zweite Verbundbereich 7 weist haftende Eigenschaften auf, so dass der Materialverbund 3 mit der Verbundfläche 4 an einer Oberfläche eines Körpers anhaftbar, insbesondere wiederablös- bar anhaftbar, ist. Gemäß Fig. 1 ist der Materialverbund trägerlos gebildet. Der erste Verbundbereich 6 des Materialverbunds 3 weist haftende Eigenschaften auf. Insbesondere der zweite Verbundbereich 7 umfasst einen Klebstoff. Der Klebstoff kann beispielsweise aus einem reaktivierbaren Heißschmelzklebstoff gebildet sein. Der erste Ver- bundbereich 6 weist eine sich im Wesentlichen parallel zur dritten Richtung z erstreckenden Verbundbereichsdicke 8A auf, mit der die oberflächenhaftende Wirkung des zweiten Verbundbereichs 7 funktionell unterstützt wird. Die Haftungseigenschaften des Materialverbunds 3 auf der Oberfläche des Körpers sind dadurch optimiert, dass der zweite Verbundbereich 7 aus einem Werkstoff gebildet ist, des- sen Zusammensetzung auf den Werkstoff abgestimmt ist, aus dem die Oberfläche 1 des Körpers 2 gebildet ist. Die Haftungseigenschaften umfassen dabei die Haftungsstärke, die Haftungsgeschwindigkeit, den Haftungsbildungsdruck, die Haftungsdauer, den Haftungsaufwand und/oder die Wiederablösbarkeit des Materialverbunds 3. Im Hinblick auf die Herstellung insbesondere sehr dünner Verbundbe- reiche 6, 7 ist es vorteilhaft, wenn der erste 6 und der zweite Verbundbereich 7 flächig extrudiert sind. Bei der Extrusion beider Verbundbereiche 6, 7 eignet sich zur kostengünstigen Herstellung des Materialverbunds 3 die Koextrusion.

Eine perspektivische, schematische Ansicht eines Materialverbunds 3 kann der Fig. 2 entnommen werden. Demnach ist der Materialverbund 3 auf einem Träger oder einem Substrat 9 angeordnet. Der Fig. 2 kann auch entnommen werden, dass der erste Verbund bereich 6 als Schicht 10 des Materialverbunds 3 gebildet ist. Die Schicht 10 weist eine flächenhafte Ausdehnung auf, welche im Wesentlichen parallel zur flächenhaften Ausdehnung des Materialverbunds 3 orientiert ist. Die Schicht 10 ist im Wesentlichen flächengleich mit der flächigen Ausdehnung des Materialverbunds 3.

Der in Fig. 2 dargestellte Materialverbund 3 ist so beschaffen, dass auf dem Materialverbund 3 eine Kennzeichnung aufbringbar ist, wodurch der Materialverbund 3 als Haftmittel für die auf der Oberfläche des Körpers anhaftbare Kennzeichnung dient. Der Fig. 3 kann ein Vertikalschnitt durch einen Materialverbund 3 mit alternativer Ausgestaltung zumindest schematisch entnommen werden. Demnach ist der zweite Verbundbereich 7 auf dem ersten Verbundbereich 6 aufgeschichtet, wodurch der Materialverbund 3 über der gesamten Verbundbreite (und wahlweise auch über der gesamten Verbundlänge) mehrschichtig ist. In der Fig. 3 ist auch zu erkennen, dass die Verbundbereichsdicke 8 des zweiten Verbundbereichs 7 abschnittsweise entlang der ersten Richtung x variiert. An den Stellen, wo der zweite Verbundbereich 7 hinsichtlich der Verbundbereichsdicke 8B eine Schwächung 12 aufweist, entspricht die Summe der Verbundbereichsdicken 8A und B höchstens der Verbunddicke 5 des Materialverbunds 3, gemäß Fig. 3 ist sie dort kleiner als die Verbunddicke 5. An den Stellen, wo der zweite Verbund bereich 7 keine Schwächung 12 aufweist, entspricht die Summe der Verbundbereichsdicken 8 der Verbunddicke 5. Die Fig. 4 zeigt - ebenfalls schematisch - einen Materialverbund 3, bei dem der zweite Verbundbereich 7 auf dem ersten Verbundbereich 6 so aufgeschichtet ist, dass die Verbundbereichsdicke 8 des ersten und des zweiten Verbundbereichs 6, 7 abschnittsweise entlang der ersten Richtung variiert. Es weisen demnach beide Verbundbereiche 6, 7 Schwächungen 12 auf. Gemäß Fig. 4 sind die Schwächun- gen 12 des ersten Verbundbereichs 6 gegenüber von den Schwächungen 12 des zweiten Verbund bereichs 7 angeordnet. Alternativ können die Schwächungen 12 des ersten Verbund bereichs 6 in der ersten oder in der zweiten Richtung (x, y) einen Versatz aufweisen, was in Fig. 4 nicht dargestellt ist. Fig. 5 zeigt ebenfalls einen Schnitt in vertikaler Richtung (z) durch einen Materialverbund 3 mit einem ersten, schichtartigen Verbund bereich 6 und einem zweiten Verbundbereich 7. Der Materialverbund 3 gemäß Fig. 5 weist mehrere streifenartige Abschnitte 13 des zweiten Verbundbereichs 7 auf, in denen der erste und der zweite Verbundbereich 6, 7 entlang einer Grenzfläche 14 aneinander angrenzen. Wahlweise können sich die Abschnitte 13 in der ersten Richtung x über einen größeren Bereich erstrecken, wodurch die Abschnitte weniger streifenartig sondern vielmehr flächenartig wären (nicht dargestellt in Fig. 5). Der Fig. 5 kann entnommen werden, dass die Grenzfläche 14 im Wesentlichen parallel zu der Verbundfläche 4 verläuft. In der Fig. 5 ist zu sehen, dass im Bereich der Abschnitte 13 die Verbunddicke 5 durch die Summe der Verbundbereichsdicken 8 des ersten und des zweiten Verbundbereichs 6, 7 gebildet wird. Somit entspricht die Verbunddicke 5 abschnittsweise der Summe der Verbundbereichsdicken 8. Zwischen den Abschnitten 13 weist der zweite Verbundbereich 7 Unterbrechungen 15 auf, wo der zweite Ver- bundbereich 7 eine Verbundbereichsdicke 8 von etwa 0 pm aufweist. Fig. 5 zeigt, dass die Abschnitte 13 ein im Wesentlichen regelmäßiges Muster bilden, bei dem ein erster Abschnitt 13 zu einem zweiten Abschnitt 13 entlang der ersten Richtung x einen im Wesentlichen konstanten Abstand A aufweist. Einen Materialverbund 3 mit einem zweiten Verbundbereich 7, der eine Gruppe 16 von Abschnitten 13 aufweist, kann der Fig. 6 entnommen werden. Demnach bilden die Abschnitte 13 ein im Wesentlichen regelmäßiges Muster, bei dem eine erste Gruppe von Abschnitten 16 zu mindestens einer zweiten Gruppe von Abschnitten 16' entlang der ersten Richtung x einen im Wesentlichen konstanten Abstand auf- weisen. Zwischen den Abschnitten 13 und zwischen den Gruppen von Abschnitten 16, 16' weist der zweite Verbund bereich 7 jeweils Unterbrechungen auf. Alternativ können anstelle der Unterbrechungen auch Materialschwächungen vorgesehen sein. Fig. 7 zeigt einen Vertikalschnitt durch einen Materialverbund 3 mit einer alternativen Anordnung der Verbundbereiche 6, 7. Gemäß Fig. 7 sind die Verbund bereiche 6, 7 abschnittsweise so angeordnet, dass die Grenzflächen 14 im Wesentlichen vertikal, d. h. entlang der zweiten Richtung y verlaufen. Jede Grenzfläche 14 verläuft im Wesentlichen senkrecht zu der Verbundfläche 4. Dadurch werden abwech- selnd Abschnitte gebildet, in denen der erste und der zweite Verbundbereich 6, 7 entlang der ersten, horizontalen Richtung x nebeneinander und zueinander be- nachbart angeordnet sind. Die Verbunddicke 5 entspricht gemäß Fig. 7 der Verbundbereichsdicke 8 des ersten und/oder des zweiten Verbundbereichs 6, 7.

Den Fig. 8 bis 10 können Materialverbunde 3 entnommen werden, bei denen die Grenzflächen 14 abgewinkelte Bereiche 17 aufweisen. Gemäß der Fig. 8 bis 10 haben die Grenzflächen 14 jeweils einen U-förmigen Querschnitt.

Gemäß Fig. 8 sind Abschnitte 13 vorgesehen, in denen der erste Verbundbereich 6 Materialschwächungen 12 aufweist. In diesen Materialschwächungen 12 des ersten Verbundbereichs 6 ist der zweite Verbundbereich 7 so angeordnet, dass entlang der ersten Richtung x ein regelmäßiges Muster beider Verbundbereiche 6, 7 gebildet wird. Die Verbundfläche 4 des Materialverbunds bildet gemäß Fig. 8 eine Ebene, die sich abschnittsweise aus Bereichen des ersten und des zweiten Verbundbereichs 6, 7 zusammensetzt. In den Abschnitten 13 ist der zweite Verbundbereich 7 in den ersten, schichtartigen Verbundbereich 6 eingebettet. Die Verbunddicke 5 wird in den Abschnitten 13 durch die Summe der Verbundbereichsdicken 8 der Verbundbereiche 6, 7 gebildet. Ansonsten, d. h. in den Bereichen der Verbundfläche 4, die zu den Abschnitten 13 benachbart sind, entspricht die Verbunddicke 5 der Verbundbereichsdicke 8 des ersten Verbundbereichs 6.

Gemäß Fig. 9 entspricht die Verbunddicke in den Abschnitten 13 mindestens der Summe der Verbundbereichsdicken des ersten und des zweiten Verbundbereichs 6, 7. In den Bereichen, die zu den Abschnitten 13 benachbart sind, d. h. dort, wo der zweite Verbund bereich 7 eine Unterbrechung aufweist, ist die Verbunddicke größer als die Verbundbereichsdicke des ersten Verbundbereichs 6. In den Abschnitten 13 ragt der zweite Verbundbereich 7 aus der Verbundfläche 4 heraus, wodurch die Verbundfläche 4 keine planare Fläche bildet sondern vielmehr eine Struktur aufweist. Die Struktur ist durch die musterartige Anordnung der Abschnitte 13 des zweiten Verbund bereichs 7 gekennzeichnet. Sie ermöglicht bei Bedarf und bei entsprechender Beschaffenheit der beteiligten (Kontakt-)Flächen (1 , 4) eine bessere Anpassung der Verbundfläche 4 an die Oberfläche des zu beklebenden Körpers.

Fig. 10 zeigt ebenfalls einen Vertikalschnitt durch einen Materialverbund 3. In den Abschnitten 13 ist die Summe der Verbundbereichsdicken des ersten und des zweiten Verbundbereichs 6, 7 geringer als die Verbunddicke, wodurch die Verbundfläche 4 in den Abschnitten 13 Ausnehmungen 18 aufweist. Die Ausnehmungen 18 sind in Materialschwächungen 12 des ersten Verbundbereichs 6 angeordnet. Zwischen den Materialschwächungen 12 des ersten Verbundbereichs 6, d. h. in den Bereichen, die zu den Abschnitten 13 benachbart sind, entspricht die Verbunddicke im Wesentlichen der Verbundbereichsdicke des ersten Verbundbereichs 6. Auch durch die Ausnehmungen 18 erhält die Verbundfläche 4 gemäß Fig. 10 eine strukturierte Oberfläche, die eine bessere Anpassung an die Oberfläche 1 des zu beklebenden Körpers 2 gestattet.

Eine Schnittansicht eines Materialverbunds 3 mit einer zumindest bereichsweise gekrümmten Grenzflächen 14 kann der Fig. 1 1 entnommen werden. Die dort dargestellte Krümmung 19 der Grenzfläche 14 hat im Querschnitt einen balligen respektive konkaven Verlauf. D. h. die Krümmung 19 ist so angeordnet, dass die Grenzfläche 14 in den ersten Verbund bereich 6 hineinragt. In Fig. 1 1 nicht dargestellt ist eine Grenzfläche 14 mit einer zumindest abschnittsweise konvex oder bauchig verlaufenden Krümmung 19, die aus dem ersten Verbundbereich 6 hinausragt und in den zweiten Verbund bereich 7 hineinragt. Fig. 12 zeigt eine schematische und perspektivische Ansicht eines Körpers 2, auf dessen Oberfläche 1 ein Materialverbund 3 als Kennzeichnung 11 haftend angeordnet ist. Der als Kennzeichnung 11 dienende Materialverbund 3 dient zum Kennzeichnen oder Identifizieren des Körpers 2. Bei dem Körper 2 kann es sich beispielsweise um eine Verpackung oder ein Gehäuse eines Gerätes handeln. Durch die Kennzeichnung 1 1 wird ein Benutzer beispielsweise auf den Inhalt der Verpackung oder die Eigenschaften des Gerätes aufmerksam gemacht. Daher ist es vor- teilhaft, wenn der Materialverbund 3 bedruckt oder beschriftet ist. Soll die Verpackung mehrmals wiederverwendet werden, kann es zweckmäßig sein, wenn die Kennzeichnung 11 wiederablösbar ist. Der Fig. 13 kann eine schematische Darstellung eines viertägigen Materialverbunds 3 entnommen werden. Auf dem beispielsweise einen Klebstoff umfassenden zweiten Verbundbereich 7 ist ein (bevorzugt nicht klebender) Außenverbundbereich 20 angeordnet. Der unter dem zweiten (klebenden) Verbundbereich 7 angeordnete erste Verbundbereich 6 ist auf einem Substrat 9 haftend angeordnet, wobei es zweckmäßig ist, dass auch der erste Verbundbereich einen Klebstoff umfasst. Bei dem Substrat 9 kann es sich beispielsweise um einen Releaseliner oder um eine Kunststofffolie handeln. Der Außen-Verbundbereich 20 kann beispielsweise aus einem Faserwerkstoff gebildet sein, wodurch sich der Materialverbund 3 gemäß Fig. 3 für eine Fasertapete eignet. Insbesondere kann der Außen-Verbundbereich 20 bedruckt oder bedruckbar sein, wodurch sich der Verbund 3 alternativ für eine Kennzeichnung eines Körpers 2 (nicht dargestellt in Fig. 13) eignet.

Die Herstellung des Verbunds 3 gemäß Fig. 13 kann etwa so erfolgen, dass der erste und der zweite Verbundbereich 6, 7 als schmelzflüssige Heißschmelzklebstof- fe auf das Substrat 9 koextrudiert werden, d. h. die Extrusion beider Heißschmelzklebstoffe erfolgt durch eine, für die eine gemeinsame Extrusion geeignete Düse. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn das Substrat 9 zumindest abschnittsweise gekühlt wird. Die Heißschmelzklebstoffe sind unterschiedlich formuliert respektive haben unterschiedliche Klebstoffbestandteile, so dass die Haftung des ersten Ver- bundbereichs 6 auf dem Substrat 9 besonders vorteilhaft ist. Die Anordnung des Außen-Verbundbereichs 20 erfolgt vorzugsweise mechanisch, insbesondere jedoch „Inline", d. h. unmittelbar nach der Koextrusion innerhalb der für die Extrusion bestimmten Vorrichtung. Der Außen-Verbundbereich 20 haftet auf dem zweiten Verbundbereich 7, die Formulierung des Klebstoffs in dem zweiten Verbund bereich 7 ist auf die Haftung mit dem Außen-Verbundbereich 20 abgestimmt. Die Haftung des Außen-Verbundbereichs 20 kann beispielsweise durch die Wirkung einer oder meh- rerer Walzen, die auf den Materialverbund 3 einen mechanischen Druck ausüben, vereinfacht und/oder verbessert, werden.

Der Fig. 14 ist eine weiter Alternative des erfindungsgemäßen Materialverbunds zu entnehmen, wie sie beispielsweise in der Verpackungstechnik Verwendung finden kann. Dort ist schematisch ein Schnitt durch die Oberfolie einer Verpackung dargestellt, wobei die Verpackung schematisch in Fig. 15 abgebildet ist. Die Oberfolie gemäß Fig. 14 umfasst einen ersten Verbundbereich 6, der der aus einem Heiß- schmelzklebstoff, beispielsweise aus einem drucksensitiven Klebstoff (Pressure Sensitive Adhesive, PSA) gebildet ist. Der Verbund bereich 6 kann beispielsweise eine Dicke von etwa 10 pm bis etwa 20 pm aufweisen. Der Verbundbereich 6 ist auf einem Substrat 9 angeordnet, welches aus einer amorphen Polyethylente- rephthalat-Folie (APET-Folie) mit einer Stärke von beispielsweise etwa 15 pm bis etwa 25 pm besteht. Auf dem ersten Verbundbereich 6 ist der zweite Verbundbe- reich 7 angeordnet, der beispielsweise aus einem folienartigen Klebstoff mit einer Dicke von etwa 10 pm bestehen kann. Der folienartige Klebstoff des zweiten Verbundbereichs 7 ist für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet.

Eine Verpackung insbesondere zum Verpacken von Lebensmitteln kann der Fig. 15 schematisch entnommen werden. Die Verpackung umfasst einen als Oberfolie gebildeten ersten Verpackungsbestandteil 23. Die Oberfolie wurde bereits detailliert in Fig. 14 beschrieben. Die Oberfolie ist auf einem als Unterfolie gebildeten zweiten Verpackungsbestandteil 24 angeordnet. Die Unterfolie 24 kann durch Tiefziehen in eine schalenartige Form gebracht werden. Sie kann aus einer APET-Folie bestehen mit einer Schichtdicke von etwa 250 pm bis etwa 400 pm. Es bildet sich ein Hohlraum 25, in dem das Verpackungsgut 26, insbesondere das zu verpackende Lebensmittel untergebracht wird. An den Seiten der Unterfolie 24 sind Kontaktflächen 27 gebildet, wo zwischen der Oberfolie und der Unterfolie 24 ein Kontakt oder zumindest eine Auflagefläche besteht. Nach Abdeckung der tiefgezogenen Schale 24 mit der Oberfolie kann der Verpackung im Bereich der Kontaktfläche 27 thermische Energie zugeführt werden, die zu einer Temperaturerhöhung führt, die vergleichbar mit der beim Heißsiegeln von Kunststoffverpackung verwendeten Temperaturänderungen ist. Dabei schmilzt der folienartige Klebstoff des zweiten Verbundbereichs 7 und verbindet sich mit Abschnitten des zweiten Verpackungsbestandteils 24 im Bereich der Kontaktfläche 27. Diese Verbindung führt zu einem luftdichten Einschluss des Verpackungsguts 26 in der Verpackung.

Dadurch, dass die Verpackung gemäß Fig. 15 mit der Oberfolie gemäß Fig. 14 keine Polyethylen-Schicht (PE-Schicht) umfasst, kann sie deutlich günstiger hergestellt werden, als dies im Stand der Technik gegenwärtig der Fall ist. Außerdem sind die Verpackungsbestandteile gemäß der Figuren 14 und 15 einfacher zu recy- len respektive wiederzuverwerten, da sie aus weniger Werkstoffen gebildet sind, die für eine Wiederverwertung zu trennen wären.

Einen im Hinblick auf die Wiederverwertung von miteinander verklebten, unter- schiedlichen Werkstoffen einfach zu fertigenden Materialverbund 3 zum Verkleben dieser unterschiedlichen Werkstoffe kann der Fig. 16 schematisch entnommen werden. Der Verbund 3 gemäß Fig. 16 umfasst einen ersten und einen zweiten Verbundbereich 6, 7, die so beschaffen sind, dass sie auf die zu verklebenden Werkstoffe (nicht dargestellt in Fig. 16) artgerecht und materialgerecht abgestimmt sind. In dem Bereich der Grenzfläche 14 der Verbund bereiche 6, 7 befindet sich eine Grenzschicht 22, in der ein Wirkstoff 21 angeordnet ist. Der Wirkstoff 21 ist aktivierbar und bewirkt eine sortenreine Trennung der zu verklebenden Werkstoffe im Hinblick auf deren Wiederverwertung. Die Aktivierung des Wirkstoffs 21 erfolgt beispielsweise durch einen Energieeintrag, etwa durch Infrarot-Strahlung (IR- Strahlung), durch Ultraschall, durch elektrischen Strom oder durch andere Maßnahmen, die sich auf die Energiebilanz des Wirkstoffs auswirken. Durch die Aktivierung des Wirkstoffs 21 in dem Materialverbund 3 wird erreicht, dass sich die Verbundbereiche 6, 7 voneinander trennen. Insofern bewirkt eine Aktivierung des Wirkstoffs 21 , dass der Materialverbund 3 in seine durch die Verbund bereiche 6, 7 gebildeten Verbundbestandteile aufgespalten wird. Durch die Aktivierung des Wirkstoffs 21 insbesondere in der Grenzschicht 22 und die anschließende Trennung des Materialverbunds 3 werden auch die mit dem Materialverbund 3 verklebten Werkstoffe voneinander getrennt. Nach der Trennung der Werkstoffe, die mit den Verbundbereichen 6, 7 haftend verbunden sind, bleibt der erste Werkstoff mit dem ersten Verbund bereich 6 und der zweite Werkstoff mit dem zweiten Verbundbereich 7 zurück. Da die Verbundbereiche 6, 7 auf die unterschiedlichen Werkstoffe abgestimmt sind, liegen die Werkstoffe nach deren Trennung in einer sehr hohen Sortenreinheit vor, die oberhalb von 99% liegen kann. Es wird daher ein Qualitätsverlust vermieden, der dadurch gegeben sein könnte, dass nach einer für die Wiederverwertung erforderlichen Werkstoff-Trennung getrenntes Material zurückbleibt, welches beispielsweise durch artfremde Klebstoffe derart verunreinigt ist, dass die Sortenreinheit für die Widerverwertung zu niedrig ist.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Oberfläche 18 Ausnehmung

2 Körper 19 Krümmung

3 Materialverbund 20 Außen-Verbundbereich

4 Verbundfläche 21 Wirkstoff

5 Verbunddicke 22 Grenzschicht

6 erster Verbundbereich 23 erster Verpackungsbestand¬

7 zweiter Verbundbereich teil

8A, 8B Verbundbereichsdicke 24 zweiter Verpackungsbe¬

9 Substrat standteil

10 Schicht 25 Hohlraum

1 1 Kennzeichnung 26 Verpackungsgut

12 Schwächung 27 Kontaktfläche

13, 13' Abschnitt des Verbundbereichs X erste Richtung

14 Grenzfläche y zweite Richtung

15 Unterbrechung z dritte Richtung

16, 16' Gruppe von Abschnitten A Abstand

17 abgewinkelter Bereich der

Grenzfläche