Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MATERIAL FOR A GAS TURBINE COMPONENT, METHOD FOR PRODUCING A GAS TURBINE COMPONENT AND GAS TURBINE COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/052792
Kind Code:
A8
Abstract:
The invention relates to a material for a gas turbine component, to be specific a titanium-aluminium-based alloy material, comprising at least titanium and aluminium. According to the invention, the same has a) in the region of room temperature the phase B2-Ti, the phase α2-Ti3Al and the phase γ-TiAl with a proportion of the B2-Ti phase of at most 5% by volume, and b) in the region of the eutectoid temperature the phase β-Ti, the phase α2-Ti3Al and the phase γ-TiAl, with a proportion of the β-Ti phase of at least 10% by volume.

Inventors:
SMARSLY WILFRIED (DE)
CLEMENS HELMUT (AT)
GUETHER VOLKER (DE)
KREMMER SASCHA (AT)
OTTO ANDREAS (DE)
CHLADIL HARALD (AT)
Application Number:
PCT/DE2008/001702
Publication Date:
July 30, 2009
Filing Date:
October 18, 2008
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
MTU AERO ENGINES GMBH (DE)
SMARSLY WILFRIED (DE)
CLEMENS HELMUT (AT)
GUETHER VOLKER (DE)
KREMMER SASCHA (AT)
OTTO ANDREAS (DE)
CHLADIL HARALD (AT)
International Classes:
C22C14/00; C22F1/18
Attorney, Agent or Firm:
MTU AERO ENGINES GMBH (Postfach 50 06 40, München, DE)
Download PDF:
Claims:

Patentansprüche

1. Werkstoff für ein Gasturbinenbauteil, nämlich Titan- Aluminium-Basis- Legierungswerkstoff, umfassend zumindest Titan und Aluminium, dadurch gekennzeichnet, dass a) derselbe im Bereich der Raumtemperatur die Phase ß/B2-Ti, die Phase Ot 2 -Ti 3 Al und die Phase γ-TiAl mit einem Anteil der ß/B2-Ti-Phase von maximal 5 Vol.-% aufweist, b) derselbe im Bereich der eutektoiden Temperatur die Phase ß/B2-Ti, die Phase (X 2 -Ti 3 Al und die Phase γ-TiAl mit einem Anteil der ß/B2-Ti-Phase von minimal 10 Vol.-% aufweist.

2. Werkstoff nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der kubisch raumzentrierten ß/B2-Ti-Phase im Bereich der Raumtemperatur kleiner als 5 Vol.-% ist.

3. Werkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der kubisch raumzentrierten ß/B2-Ti-Phase im Bereich der eutektoiden Temperatur größer als 10 Vol.-% ist.

4. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Raumtemperatur die Phasen ß/B2-Ti und (X 2 -Ti 3 Al und γ-TiAl vorlei- gen.

5. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der eutektoiden Temperatur sich die Phasen ß-Ti und Ot 2 Ti 3 Al und γ-TiAl im thermodynamischen Gleichgewicht befinden.

6. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass derselbe folgende Bestandteile aufweist:

- Titan,

- Aluminium, - Mob,

- Molybdän und/oder Mangan,

- Bor und/oder Kohlenstoff und / oder Silizium.

7. Werkstoff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass derselbe folgende Zusammensetzung aufweist:

- 42 bis 45 At.-% Aluminium, - 3 bis 8 At.-% Niob,

- 0,2 bis 3 At. -% Molybdän und/oder Mangan,

- 0,1 bis 1 At. -% Bor und/oder Kohlenstoff und / oder Silizium

- im Rest Titan.

8. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Umformtemperatur desselben zwischen T e -50K und T α +100K liegt, wobei T e die eutektoide Temperatur und T α die Alpha-Transus-Temperatur desselben ist.

9. Verfahren zur Herstellung eines Gasturbinenbauteils mit folgenden Schritten:, a) Bereitstellen eines Halbzeugs aus einem Werkstoff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8; b) Schmieden des Halbzeugs aus dem Werkstoff zum Bauteil bei einer Umformtemperatur zwischen T e -50K und T α +100K, wobei T e die eutektoide Temperatur des Werkstoffs und T α die Alpha-Transus-Temperatur des Werkstoffs ist.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer Umformgeschwindigkeit von mindestens 1 m/s geschmiedet wird.

11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an des Schmieden eine Wärmebehandlung erfolgt.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Halbzeug ein gegossenes Halbzeug verwendet wird.

13. Gasturbinenbauteil aus einem Werkstoff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 hergestellt durch ein Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 12.

14. Gasturbinenbauteil nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass dasselbe eine Schaufel ist, die im Bereich eines Schaufelblatts zur Bereitstellung einer gröberen Mikrostruktur mit hoher Kriechfestigkeit einfach geschmiedet ist, und die im Bereich eines Schaufelfußes zur Bereitstellung einer feineren Mikrostruktur mit hoher Duktilität mehrfach geschmiedet ist.

Description:

Werkstoff für ein Gasturbinenbauteil, Verfahren zur Herstellung eines Gasturbinenbauteils sowie Gasturbinenbauteil

Die Erfindung betrifft einen Werkstoff für ein Gasturbinenbauteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Gasturbinenbauteils nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9 sowie ein Gasturbinenbauteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.

Moderne Gasturbinen, insbesondere Flugtriebwerke, müssen höchsten Ansprüchen im Hinblick auf Zuverlässigkeit, Gewicht, Leistung, Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer gerecht werden. In den letzten Jahrzehnten wurden insbesondere auf dem zivilen Sektor Flugtriebwerke entwickelt, die den obigen Anforderungen voll gerecht werden und ein hohes Maß an technischer Perfektion erreicht haben. Bei der Entwicklung von Flugtriebwerken spielt unter anderem die Werkstoffauswahl, die Suche nach neuen, geeigneten Werkstoffen sowie die Suche nach neuen Fertigungsverfahren eine entscheidende Rolle.

Die wichtigsten, heutzutage für Flugtriebwerke oder sonstige Gasturbinen verwendeten Werkstoffe sind Titanlegierungen, Nickellegierungen (auch Superlegierungen genannt) und hochfeste Stähle. Die hochfesten Stähle werden für Wellenteile, Getriebeteile, Verdichtergehäuse und Turbinengehäuse verwendet. Titanlegierungen sind typische Werkstoffe für Verdichterteile. Nickellegierungen sind für die heißen Teile des Flugtriebwerks geeignet.

Als Fertigungsverfahren für Gasturbinenbauteile aus Titanlegierungen, Nickellegierung oder sonstigen Legierungen sind aus dem Stand der Technik in erster Linie das Feingießen sowie Schmieden bekannt. Alle hochbeanspruchten Gasturbinenbauteile, wie zum Beispiel Bauteile für einen Verdichter, sind Schmiedeteile. Bauteile für eine Turbine werden hingegen in der Regel als Feingussteile ausgeführt.

Aus der Praxis ist es bereits bekannt, Gasturbinenbauteile aus Titan-Aluminium-Basis- Legierungswerkstoffen zu fertigen. Dabei kommen insbesondere γ-TiAl-Basis- Legierungswerkstoffe zum Einsatz, wobei das Schmieden solcher γ-TiAl-Basis-

Legierungswerkstoffe problematisch ist. Schmiedeteile aus solchen Werkstoffen müssen nach der Praxis durch isothermes Schmieden oder Hot-Die-Schmieden von vorgeformten, wie z. B. stranggepressten, Halbzeugen hergestellt werden. Das isotherme Schmieden sowie das Hot-Die-Schmieden erfordert quasi isotherm-stranggepresstes Vormaterial, wodurch sich hohe Herstellkosten ergeben.

Es besteht daher ein Bedarf für ein adaptives Schmiedeverfahren unter Verwendung eines neuen Werkstoffs zur Herstellung von Gasturbinenbauteilen. Dieses Verfahren soll eine verbesserte Prozesssicherheit und Prozessstabilität unter reduzierten Herstellkosten gewährleisten.

Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde, einen neuartigen Werkstoff für ein Gasturbinenbauteil, ein neuartiges Verfahren zur Herstellung eines Gasturbinenbauteils sowie ein neuartiges Gasturbinenbauteil zu schaffen.

Dieses Problem wird durch einen Werkstoff gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß weist derselbe a) im Bereich der Raumtemperatur die Phase ß/B2-Ti, die Phase Ot 2 -Ti 3 Al und die Phase γ-TiAl mit einem Anteil der ß/B2-Ti-Phase von maximal 5 Vol.-% auf; b) im Bereich der eutektoiden Temperatur die Phase ß/B2-Ti, die Phase Ci 2 -Ti 3 Al und die Phase γ-TiAl mit einem Anteil der ß-Ti-Phase von minimal 10 Vol.-% auf.

Der erfindungsgemäße Werkstoff, bei welchem es sich um einen γ-TiAl-Basis Legierungswerkstoff handelt, erlaubt ein Schmieden innerhalb eines größeren Temperaturintervalls. Zum Schmieden kann als Vormaterial ein Gussmaterial verwendet werden, sodass auf teures Strangpressmaterial verzichtet werden kann.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Gasturbinenbauteils ist in Anspruch 9 und das erfindungsgemäße Gasturbinenbauteil ist in Anspruch 13 definiert.

Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine stark schematisierte Darstellung einer aus dem erfindungsgemäßen Werkstoff nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Schaufel einer Gasturbine.

Die hier vorliegende Erfindung betrifft einen neuen Werkstoff für ein Gasturbinenbauteil, nämlich einen Werkstoff auf Basis einer Titan-Aluminium-Legierung. Der erfindungsgemäße Werkstoff umfasst sowohl im Bereich der Raumtemperatur als auch im Bereich der sogenannten eutektoiden Temperatur mehrere Phasen.

Im Bereich der Raumtemperatur weist der erfindungsgemäße TiAl-Basis- Legierungswerkstoff die Phase ß/B2-Ti, die Phase (X 2 -Ti 3 Al und die Phase γ-TiAl auf, wobei der Anteil der ß/B2-Ti-Phase bei Raumtemperatur höchstens bzw. maximal 5 Vol.-% beträgt. Ln Bereich der eutektoiden Temperatur weist der erfindungsgemäße TiAl-Basis- Legierungswerkstoff die Phase ß/B2-Ti, die Phase Ct 2 -Ti 3 Al und die Phase γ-TiAl auf, wobei der Anteil der ß/B2-Ti-Phase im Bereich der eutektoiden Temperatur mindestens bzw. minimal 10 Vol.-% beträgt.

Bei dem erfindungsgemäßen Werkstoff handelt es sich demnach um einen γ-TiAl-Basis- Legierungswerkstoff. Derselbe kann mit konventionellen Schmiedeverfahren umgeformt werden, und zwar mit einer Schmiedetemperatur innerhalb eines relativ großen Temperaturintervalls. Die Schmiedetemperatur des erfindungsgemäßen Werkstoffs liegt vorzugsweise zwischen T e -50K und T α +100K, wobei T e die eutektoide Temperatur des Werkstoffs und T α die Alpha-Transus-Temperatur des Werkstoffs ist.

Wenn die Schmiedetemperatur bzw. Umformtemperatur unter T α liegt, sowie im Bereich der Schmiedetemperatur bzw. Umformtemperatur sowie im Bereich der eutektoiden Tem-

peratur und der Raumtemperatur befinden sich die Phasen ß/B2-Ti, (X 2 Ti 3 Al und γ-TiAl im thermodynamischen Gleichgewicht.

Der Anteil der kubisch raumzentrierten ß/B2-Ti-Phase im thermodynamischen Gleichgewicht des erfindungsgemäßen Werkstoffs ist im Bereich der Raumtemperatur kleiner als 5 Vol.-%. Im Bereich der eutektoiden Temperatur ist der Anteil der kubisch raumzentrierten ß/B2-Ti-Phase größer als 10 Vol.-%.

Der erfindungsgemäße γ-TiAl-Basis-Legierungswerkstoff weist neben Titan und Aluminium weiterhin Niob, Molybdän und/oder Mangan sowie Bor und/oder Kohlenstoff und / o- der Silizium auf.

Vorzugsweise weist der Titan- Aluminium-Basis-Legierungswerkstoff folgende Zusammensetzung auf:

- 42 bis 45 At.-% Aluminium, - 3 bis 8 At.-% Niob,

- 0,2 bis 3 At. -% Molybdän und/oder Mangan,

- 0,1 bis 1 At-% , bevorzugt 0,1 bis 0,5 At.-%, Bor und/oder Kohlenstoff und / oder Silizium,

- im Rest Titan.

Zur Herstellung eines Gasturbinenbauteils aus dem erfindungsgemäßen Werkstoff wird im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens so vorgegangen, dass zuerst ein Halbzeug bzw. Vormaterial aus dem erfindungsgemäßen Werkstoff bereitgestellt wird. Bei dem Halbzeug kann es sich um ein kostengünstiges, gegossenes Halbzeug handeln. Es kann auch vorgesehen sein, dass es sich bei dem Halbzeug um ein primär umgeformtes Bauteil handelt.

Anschließend wird im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens das Halbzeug aus dem erfindungsgemäßen γ-TiAl-Basis-Legierungswerkstoff durch Schmieden umgeformt, nämlich bei einer Umformtemperatur bzw. Schmiedetemperatur, die zwischen T e -50K und

T α +100K liegt. Dabei wird mit einer Umformgeschwindigkeit von mindestens 1 m/s geschmiedet. In zu bevorzugender Weiterbildung wird das Halbzeug dabei vor dem Schmieden wärmedämmend beschichtet.

Im Anschluss an das Schmieden erfolgt vorzugsweise eine Wärmebehandlung des herzustellenden Bauteils.

Dann, wenn gemäß Fig. 1 als Gasturbinenbauteil eine Laufschaufel 10 für einen Verdichter eines Flugtriebwerks hergestellt werden soll, wird beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise so vorgegangen, dass im Bereich eines Schaufelblatts 11 zur Bereitstellung einer gröberen Mikrostruktur mit hoher Kriechfestigkeit einfach geschmiedet und im Bereich eines Schaufelfußes 12 zur Bereitstellung einer feineren Mikrostruktur mit hoher Duktilität mehrfach geschmiedet wird, wobei sich an das einfache Schmieden sowie an das mehrfache Schmieden vorzugsweise eine Wärmebehandlung anschließt.

Erfmdungsgemäße Gasturbinenbauteile sind mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens aus dem erfindungsgemäßen Werkstoff gefertigt. Vorzugsweise handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Gasturbinenbauteilen um Verdichterbauteile, so z. B. um Laufschaufeln eines Verdichters eines Flugtriebwerks, oder um Turbinenbauteile