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Title:
MEANS OF TRANSPORTATION, AND DEVICE AND METHOD FOR OUTPUTTING INFORMATION TO A USER OF A MEANS OF TRANSPORTATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/174595
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device, a means of transportation (10), and a method for informing a user of a means of transportation (10). The method has the steps of: ascertaining information to be displayed by means of the means of transportation (10) and projecting a light pattern (1) which represents the information onto a dashboard (2) of the means of transportation (10) and/or outputting a light pattern (1) which represents the information by means of an ambient lighting unit.

Inventors:
STUCKERT ALEXANDER (DE)
SCHLUERSCHEID TABEA (DE)
SOGEMEIER DENISE (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/051192
Publication Date:
September 21, 2023
Filing Date:
January 19, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60K35/00; B60K37/00; B60K37/04; B60Q3/14; B60Q3/18; B60Q3/54; B60Q3/62; B60Q3/70; B60Q3/78
Foreign References:
DE102018205352B42020-06-25
DE102020123741A12022-03-17
US9604540B22017-03-28
DE102017219680A12018-05-09
EP3355096A12018-08-01
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zur Ausgabe einer Information an einen Anwender eines Fortbewegungsmittels (10) umfassend die Schritte:

• Ermitteln (100) einer anzuzeigenden Information mittels des Fortbewegungsmittels (10),

• Projizieren (300) eines die Information repräsentierenden Lichtmusters (1) auf eine Armaturentafel (2) des Fortbewegungsmittels (10) und/oder

• Ausgeben (400) eines die Information repräsentierenden Lichtmusters (1) mittels einer Ambientelichteinheit.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Information einen Betriebszustand eines Sprachdialogsystems und/oder eine Ausgabe desselben an einen Anwender repräsentiert.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Information

- eine Textausgabe eines Sprachdialogsystems und/oder

- einen Betriebszustandswechsel eines Fahrerassistenzsystems und/oder

- eine Rückmeldung auf eine Anwendereingabe, insbesondere mittels eines Touchscreens (12), repräsentiert.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche weiter umfassend

- Kategorisieren (200) der anzuzeigenden Information und

- Verwenden einer der Kategorie zugeordneten Farbe und/oder einer der Kategorie zugeordneten Grafik für das Lichtmuster (1).

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

- die Information eine Soll-Temperatur repräsentiert und

- das Lichtmuster (1) in Abhängigkeit der Soll-Temperatur blaues oder rotes Licht umfasst.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

- die Information eine Wetterlage repräsentiert und

- das Lichtmuster (1) in Abhängigkeit der Wetterlage ein Piktogram und/oder eine sinnbildliche Animation umfasst. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

- die Information eine erwartete Ankunftszeit repräsentiert und

- das Lichtmuster (1) in Abhängigkeit der erwarteten Ankunftszeit und einer vordefinierten Soll-Ankunftszeit eine vermutlich rechtzeitige oder eine leichte Verspätung oder eine erhebliche Verspätung repräsentiert (grün gelb rot). rrichtung für ein Fortbewegungsmittel (10) umfassend

- eine Armaturentafel (2),

- einen Dateneingang (4),

- eine Auswerteeinheit (3),

- einen Datenausgang (5),

- einen Projektor (6),

- eine Ambientelichteinheit und

- eine Projektionsfläche auf der Armaturentafel (2), wobei die Auswerteeinheit (3) eingerichtet ist,

- mittels des Dateneingangs (4) eine darzustellende Information zu ermitteln und

- mittels des Datenausgangs (5) eingerichtet ist, ein die Information repräsentierendes Lichtmuster (1) über den Projektor (6) auf die Projektionsfläche zu projizieren und/oder das die Information repräsentierende Lichtmuster (1) mittels einer Ambientelichteinheit auszugeben. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Vorrichtung weiter eine aus der Armaturentafel (2) hervorstehende Armatur (7) aufweist, an deren Rückseite der Projektor (6) angeordnet ist. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei die anzuzeigende Information mittels eines kontinuierlichen Eingabemittels, insbesondere eines Sliders (8) oder eines Drehreglers (9), des Fortbewegungsmittels (10) erzeugt wird und eine Stellung des Eingabemittels repräsentiert. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei eine räumliche Erstreckung und/oder ein Schwerpunkt (11) des die Information repräsentierenden Lichtmusters (1) die Stellung des Eingabemittels repräsentiert.

12. Fortbewegungsmittel umfassend eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11.

Description:
Fortbewegungsmittel, Vorrichtung und Verfahren zur Ausgabe einer Information an einen Anwender eines Fortbewegungsmittels

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ein Fortbewegungsmittel sowie ein Verfahren zur Ausgabe einer Information an einen Anwender eines Fortbewegungsmittels. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine alternative Ausgabe von Informationen an den Anwender, welche diesen möglichst wenig von der Wahrnehmung der Fahraufgabe ablenken und alternativ oder zusätzlich zur Ausgabe von taktilen Rückmeldungen erfolgen kann.

Die Funktionsmehrung aktueller Fortbewegungsmittel bedingt eine Vielzahl von Interaktionen, welche ein Fahrer während der Wahrnehmung der Fahraufgabe vornehmen kann. Ein derzeitiger Trend im Interieurdesign besteht darin, einzelne Knöpfe durch den großflächigen Einsatz von Touchscreens zu erübrigen. Durch den zunehmenden Verzicht auf Knöpfe und andere in Hardware ausgestaltete Anwenderschnittstellen (z.B. Touchscreen, Lenkrad) entfällt für den Fahrer wichtiges taktiles Feedback zu seinen Eingaben.

Im Stand der Technik werden dekorative Ambientebeleuchtungen verwendet, durch welche das Fahrzeuginterieur optisch aufgewertet und optional einer Stimmung der Insassen angepasst werden kann.

Das taktile Feedback ist essentiell zur Erkennung einer erfolgreich ausgeführten oder zumindest ausgelösten Funktion. Fehlendes Feedback während der Fahrt kann zur Verunsicherung des Fahrers führen und somit Ablenkungspotential für denselben bei der Wahrnehmung der Fahrzeugführungsaufgabe bedeuten. Beispielsweise kann der Fahrer eine Verifikation der Funktionstüchtigkeit des Systems aufgrund fehlenden Feedbacks vornehmen wollen, wodurch er von der Wahrnehmung der Fahraufgabe abgelenkt ist. Es ist ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung, insbesondere bei Wegfall taktilen Feedbacks eine visuelle Rückmeldung auszugeben. Um erwartete Rückmeldungen nicht zu präsent zu formulieren/zu platzieren, kann eine Rückmeldung auf eine erfolgreich ausgelöste Funktion sehr subtil erfolgen. Im Falle eines visuellen Feedbacks kann dieses im sekundären Blickfeld des Anwenders ausgegeben werden. Eine Ausprägung des visuellen Feedbacks kann einerseits eine Projektion auf eine Oberfläche im (sekundären) Sichtfeld des Benutzers oder neben der Bedienfläche sein, andererseits kann das visuelle Feedback durch eine beleuchtete Fläche, insbesondere eine indirekt beleuchtete Fläche, realisiert werden. Eine beleuchtete Fläche bzw. ein beleuchtetes Element im sekundären Blickfeld des Anwenders dient als visuelles Feedback auf eine Anwenderaktion, insbesondere eine Spracheingabe, oder die Betätigung eines Knopfes durch den Anwender. Dabei kann die Fläche statisch oder dynamisch ausgeleuchtet sein und eine inhaltliche Rückmeldung auf die Sprachbefehle des Anwenders darstellen. Beispielsweise kann mittels eines Projektors (umfassend eine Blende oder ein digitales Bild-Paneel) eine Symbolik, eine Form oder eine Farbe, insbesondere auch ein Text, auf eine Fläche im sekundären Blickfeld des Anwenders projiziert werden. Als sekundäres Lichtfeld wird auch das periphere Blickfeld bezeichnet, welches abseits des zentralen Blickfeldes bzw. des primären Blickfeldes des Anwenders, also seine Hauptblickrichtung, gelegen ist. Somit erfährt der Fahrer keine übermäßige Ablenkung insbesondere für den Fall, dass die Funktion erfolgreich ausgelöst oder sogar erfolgreich ausgeführt wurde.

Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Ausgabe einer Information an einen Anwender eines Fortbewegungsmittels vorgeschlagen. Das Verfahren kann an Bord des Fortbewegungsmittels, welches als PKW, Transporter, Motorrad, LKW, Luft- und/oder Wasserfahrzeug ausgestaltet sein kann, ausgeführt werden. Der Anwender kann als Führer des Fortbewegungsmittels verstanden werden. Zunächst wird eine Information ermittelt, welche dem Anwender durch das Fortbewegungsmittel unterbreitet werden soll. Beispielsweise kann dies eine Rückmeldung über eine erfolgreiche Auslösung einer Funktion oder zumindest eine Quittierung einer erfolgreichen Anwendereingabe sein. Anschließend wird ein die Information repräsentierendes Lichtmuster auf eine Armaturentafel des Fortbewegungsmittels projiziert. Bei der Projektionsfläche handelt es sich um eine passive Oberfläche, welche insbesondere mit einem Kunststoff, einem Leder, einem Holz oder Ähnlichem verkleidet sein kann. Insbesondere handelt es sich hierbei nicht um einen Bildschirm oder eine ähnliche Anzeigeeinrichtung zur wahlfreien Gestaltung von Anzeigeinhalten. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Ambientelichteinheit verwendet werden, welche insbesondere eine indirekte Beleuchtung eines Innenraums des Fortbewegungsmittels ermöglicht. Über die Ambientelichteinheit kann auch die Armaturentafel des Fortbewegungsmittels (indirekt) mit einem Leuchtmuster versehen werden, so dass die Oberfläche der Verkleidung der Armaturentafel in dem Ambientelicht erstrahlt und hierbei die auszugebende Information in Form des Lichtmusters reflektiert. Insbesondere wird das Ambientelicht nicht direkt oder durch einen Diffusor vom Anwender erblickt, sondern lediglich an passiven Oberflächenbereichen reflektiertes Ambientelicht für den Anwender erkennbar als die Information erzeugt. Indem das Lichtmuster in einem sekundären bzw. peripheren Blickfeld des Anwenders erzeugt wird, kann vermieden werden, dass der Anwender durch die Ausgabe des Lichtmusters zu stark von der Fahrzeugführungsaufgabe abgelenkt wird. Vielmehr wird durch die erfindungsgemäße Information bzw. das Lichtmuster bevorzugt ein „OK“-Signal als Quittierung einer Anwendereingabe bzw. einer vom Anwender ausgelösten Funktion kommuniziert. Der Anwender wird für weniger wichtige Informationen durch das erfindungsgemäß erzeugte Lichtmuster weniger stark von der Fahrzeugführungsaufgabe abgelenkt als im Stand der Technik üblich. Dennoch hat er die Gewissheit, dass seine Eingabe bzw. der von ihm gewünschte Funktionsaufruf vom Fortbewegungsmittel erkannt worden ist und kann sich ob dieser Information anschließend wieder vollständig der Fahrzeugführungsaufgabe widmen.

Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.

Die Information kann beispielsweise ein Betriebszustand eines Sprachdialogsystems repräsentieren. Beispielsweise kann das Sprachdialogsystem durch eine erste Farbe einen Stand-by-Modus, durch eine zweite Farbe einen nach dem Erkennen eines Schlüsselwortes oder nach einer vordefinierten Anwendereingabe gestartete aktiven Zuhörmodus, durch eine dritte Farbe eine Verarbeitung der entgegengenommenen Spracheingabe und durch eine vierte Farbe eine Ausführung einer durch die Spracheingabe aufgerufenen Funktion repräsentieren. Ähnliche Farbschemata sind von sog. Smartspeakern oder Homespeakern bekannt. Alternativ oder zusätzlich kann die Information auch eine Ausgabe des Sprachdialogsystems bzw. die Ausgabe der aufgerufenen Funktion selbst repräsentieren. Mit anderen Worten kann das Lichtmuster selbst eine Information tragen, durch welche der Anwender den kommunizierten Wissensbedarf stillen kann. Hierzu kann das Lichtmuster beispielsweise eine Ankunftszeit, den Namen einer aktuell befahrenen Straße, eine Wetterlage, eine Entfernung bis zur Ausführung eines nächsten Manövers auf einer geführten Route oder Ähnliches repräsentieren. Auch diese Informationen können durch ein Icon, ein Symbol, eine Farbe oder alphanumerische Zeichen ausgegeben werden.

Eine Position der Projektion bzw. der Ausgabe des Lichtmusters kann insbesondere in Abhängigkeit eines Betriebszustands des Fortbewegungsmittels automatisch variiert werden. Beispielsweise kann während eines manuellen Fahrmodus das Lichtmuster weiter vom primären Sichtfeld des Anwenders entfernt sein, als in einem automatisch oder hochgradig unterstützten Fahrmodus. Insbesondere kann im Falle eines automatisierten Fahrmodus bzw. eines hochgradig unterstützten Fahrmodus die Information durch ein im primären Sichtfeld des Anwenders befindlichen Lichtmusters ausgegeben werden, während das Lichtmuster andernfalls im sekundären bzw. peripheren Sichtfeld des Anwenders (Fahrers) erzeugt wird.

Beispielsweise kann die Information bzw. das Lichtmuster eine Textausgabe eines Sprachdialogsystems und alternativ oder zusätzlich einen Betriebszustandswechsel eines Fahrerassistenzsystems und/oder eine Rückmeldung auf eine Anwendereingabe, insbesondere mittels eines Touchscreens, repräsentieren. Insbesondere kann der Betriebszustandswechsel eines Fahrerassistenzsystems auch einen Take-over-Request repräsentieren, durch welchen der Anwender zur Übernahme der Fahraufgabe aufgefordert wird. Das Lichtmuster kann auch eine Kombination aus alphanumerischen Zeichen, Symbolen und farblichen Gestaltungen aufweisen. Die Gestaltung kann je nach auszugebender Information bzw. Kombination auszugebender Informationen erfolgen.

Insbesondere kann die Information im Ansprechen auf eine Eingabe des Anwenders mittels eines Multifunktionslenkrades darzustellen sein. Moderne Multifunktionslenkräder weisen touchsensitive Oberflächen und/oder kontinuierliche Drehwalzen oder ähnliches auf, so dass die Eingaben durch den Anwender mit auf die Fahrzeugumgebung gerichtetem Blick vorgenommen werden können. Insbesondere für den Fall, dass eine Auswirkung der Eingabe nicht unverzüglich bzw. unmittelbar durch den Anwender bewertet werden kann (reicht beispielsweise die eingestellte Audiolautstärke aus, wenn wieder ein Audiosignal anliegt?), so kann das erfindungsgemäße Lichtmuster einen dezenten und dennoch wichtigen Hinweis auf die Anwendereingabe darstellen und unpräzise Eingabe bzw. unerwünschte Folgen von Eingabe vermeiden.

Ein konkretes Beispiel für eine Information, welche erfindungsgemäß kommuniziert werden kann, stellt eine Soll-Temperatur dar, welche durch ein blaues oder rotes Licht innerhalb des Lichtmusters repräsentiert sein kann. Wird beispielsweise die Soll-Temperatur durch ein Sprachkommando des Insassen verändert, kann bei Absenkung der Soll-Temperatur ein blaues Lichtmuster, bei Anhebung der Soll-Temperatur ein rotes Lichtmuster (zumindest temporär) erzeugt werden, um die Eingabe zu quittieren.

Die Information kann eine aktuelle oder bevorstehende Wetterlage an einem vom Anwender gewünschten oder einem vordefinierten Ort repräsentieren. Das Lichtmuster kann in Abhängigkeit der Wetterlage ein Piktogramm und/oder eine sinnbildliche Animation umfassen. Beispielsweise können Schneeflocken, Sonnenstrahlen, Wolken oder wehende Blätter (als Sinnbild für starken Wind) im peripheren Blickfeld des Anwenders erzeugt werden, um eine inhaltliche Antwort auf die Anwenderanfrage zu repräsentieren.

Insbesondere kann auch eine erwartete Ankunftszeit durch die Information repräsentiert werden. Die Ankunftszeit kann insbesondere im Verlauf der Fahrt variieren. Um die Fahrzeugführung der erwarteten Ankunftszeit anzupassen, kann die Information für den Anwender ausreichend sein, ob eine gewünschte Ankunftszeit (Soll-Ankunftszeit) vermutlich komfortabel (grün), vermutlich nur knapp verpasst (gelb) oder nicht wirklich (rot) realisierbar ist. Entsprechend kann die farbliche Gestaltung des Lichtmusters in peripherem Sichtfeld des Anwenders eine kontinuierliche Orientierung darüber geben, ob der Anwender pünktlich, rechtzeitig oder verspätet eintreffen wird. Somit kann er ohne die Interpretation alphanumerischer Zeichen eine Anpassung der Längsführung des Fortbewegungsmittels bzw. eine Anpassung der Route vornehmen, ohne übermäßig und über Gebühr von der Fahrzeugführungsaufgabe abgelenkt zu werden.

Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung für ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welche das oben beschriebene Verfahren auszuführen imstande ist. Hierzu weist die Vorrichtung eine Armaturentafel mit einer Projektionsfläche auf, auf welche ein Lichtmuster projiziert werden kann. Eine Auswerteeinheit mit einem Dateneingang und einem Datenausgang ist eingerichtet, die Informationen aufzunehmen oder zu erzeugen und über den Datenausgang an den Projektor bzw. die Ambientelichteinheit auszugeben. Der Projektor bzw. die Ambientelichteinheit stellen dann die oben beschriebenen Lichtmuster auf der Projektionsfläche der Armaturentafel dar. Somit können die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens durch die Vorrichtung derart ersichtlich in entsprechender Weise verwirklicht werden, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.

Bevorzugt kann die Vorrichtung auch eine aus der Armaturentafel hervorstehende Armatur aufweisen, so dass sich hinter der Armaturentafel ein aus Sicht des Anwenders (Fahrers und/oder Beifahrers) abgeschatteter Bereich ergibt. An der Rückseite der Armatur kann also der Projektor und/oder die Ambientelichteinheit angeordnet werden, durch welche das erfindungsgemäße Lichtmuster erzeugt wird. Indem der Projektor bzw. Ambientelichteinheit gegenüber dem Anwender versteckt angeordnet sind, ergibt sich ein besonders aufgeräumtes Äußeres und ein hochwertiger Gesamteindruck des Fahrzeuginterieurs.

Insbesondere für den Fall, dass ein kontinuierliches Eingabemittel (Drehrad oder Slider) verwendet werden, kann das Lichtmuster eine Stellung des Eingabemittels repräsentieren. Auf diese Weise kann ein Schwerpunkt im Lichtmuster bzw. ein Punkt einer höchsten Intensität oder einer gegenüber übrigen Bereichen des Lichtmusters andere Farbe die Position des Eingabemittels (Finger, Cursor, o.ä.) repräsentieren. Auch im peripheren Sichtfeld des Anwenders kann somit eine Information darüber ausgegeben werden, welcher Bereich der kontinuierlichen Skala aktuell erreicht worden ist. Diese Visualisierung der Stellung des Eingabemittels kann alternativ oder zusätzlich auch durch eine farbliche Gestaltung des Lichtmusters repräsentiert werden, wobei hohe Werte rot, mittlere Werte gelb und niedrige Werte grün oder blau (je nach gewählter physikalischer Größe) gekennzeichnet werden. Auch der Farbverlauf kann im Wesentlichen kontinuierlich an die geregelte Größe bzw. die aktuelle Stellung des Eingabemittels angepasst werden.

Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welches als PKW, Transporter, Motorrad, LKW, Luft- und/oder Wasserfahrzeug ausgestaltet sein kann. Die Vorrichtung des Fortbewegungsmittels ist entsprechend dem zweitgenannten Erfindungsaspekt ausgestaltet, so dass bezüglich der Merkmale, Merkmalskombinationen und der sich aus diesen ergebenden Vorteile auf die obigen Ausführungen verwiesen werden kann. Selbstverständlich kann der Projektor bzw. die Ambientelichteinheit auch an einem Funktionszentrum Dach, hinter einem Innenspiegel, einer Sonnenblende oder in den A-Säulen des Fortbewegungsmittels angeordnet sein, um die erfindungsgemäßen Lichtmuster zu erzeugen und gleichzeitig ein aufgeräumtes Fahrzeuginterieur zu ermöglichen.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Fahrerarbeitsplatzes eines Fortbewegungsmittels, an welchem die Lage der Blickfelder „primäres Sichtfeld“ und „peripheres Blickfeld“ bzw. „Sichtfeld“ optisch hervorgehoben sind;

Figur 2 eine perspektivische Darstellung des in Figur 1 vorgestellten Fahrerarbeitsplatzes eines erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittels mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;

Figur 3 eine schematische Darstellung des in Figur 1 dargestellten Fahrerarbeitsplatzes mit einem zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassend einen Projektor;

Figur 4 eine schematische Darstellung des in Figur 1 dargestellten Fahrerarbeitsplatzes mit einem dritten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassend einen Projektor; Figur 5 eine schematische Darstellung eines Armaturenbrettes umfassend ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und

Figur 6 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ausgabe einer Information an einen Anwender eines Fortbewegungsmittels.

Figur 1 zeigt einen Fahrerarbeitsplatz eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittels 10, an welchem das primäre Sichtfeld I des Anwenders und das periphere Sichtfeld II des Anwenders optisch hervorgehoben sind. Das primäre Sichtfeld I des Anwenders erstreckt sich auf der linken Kante bis zur A-Säule, auf der rechten Kante wenige Zentimeter über die Fahrzeugmitte hinaus, an der oberen Kante in etwa bis zur Unterkante des Innenspiegels und an der unteren Kante in etwa bis zur Mitte des Kombiinstruments sowie des zentralen Informationsbildschirms. Das sekundäre Sichtfeld II erstreckt sich in etwa vom linken Außenspiegel bis zum rechten Außenspiegel, an der oberen Kante in etwa bis zur Scheibenwurzel der Windschutzscheibe und an der unteren Kante in etwa bis zur Unterkante des Pralltopfes des Lenkrades.

Figur 2 zeigt den in Figur 1 bereits dargestellten Fahrerarbeitsplatz, in dessen Armaturenbrett 2 ein Touchscreen 12 als zentrales Informationsdisplay eingelassen ist. Der Touchscreen 12 liegt im primären Sichtfeld I des Fahrers. Die Armatur, innerhalb welcher sich der Touchscreen 12 befindet, ist eingerichtet, ein indirekt auf dem Armaturenbrett 2 reflektierendes Lichtmuster 1 auszugeben, über welches an dem Anwender gerichtete Informationen visualisiert werden können. Beispielsweise hat der Anwender die Möglichkeit, über einen Slider 8 und einen Drehregler 9 im Multifunktionslenkrad kontinuierliche Werte zu verändern, welche beispielsweise nicht unmittelbar durch eine Rückmeldung des Fortbewegungsmittels erkennbar wären. Beispielsweise kann eine Audiolautstärke nur dann vom Anwender bewertet werden, wenn auch ein ihm bekanntes Audiosignal aktuell wiedergegeben wird. Entsprechendes gilt für eine träge Heizeinrichtung (Sitzheizung, Scheibenheizung, o.ä.). Daher wird ein Schwerpunkt 11 des Lichtmusters 1 in Richtung eines Doppelpfeils P nach links oder nach rechts variiert, um im peripheren Sichtfeld II des Anwenders eine Orientierung über die aktuelle Soll-Temperatur einer Sitzheizung zu geben.

Figur 3 zeigt den in Figur 2 bereits vorgestellten Fahrerarbeitsplatz des Fortbewegungsmittels 10, in welchem nun ein (nicht dargestellter) Projektor hinter den Armaturen bzw. hinter dem Touchscreen 12 verwendet wird, um ein Lichtmuster 1 aufweisend Wettersymbole auf das Armaturenbrett 2 zu projizieren. Diese Darstellung kann das Resultat einer Anfrage des Anwenders über die Wettervorhersage am Zielort sein. Auch das Lichtmuster 1 befindet sich im peripheren Sichtfeld des Anwenders.

Figur 4 zeigt den in Figur 1 , 2 und 3 bereits vorgestellten Fahrerarbeitsplatz, in welchem ein (nicht dargestellter) Projektor hinter dem Touchscreen 12 dazu verwendet werden kann, alphanumerische Zeichen als Lichtmuster 1 auf ein Armaturenbrett 2 des Fortbewegungsmittels 10 zu projizieren. Da die Ausgaben auch akustisch erfolgen, stellt die Projektion nur eine redundante Information dar, welche im peripheren Sichtfeld des Anwenders gut aufgehoben ist, um die Aufmerksamkeit des Fahrers nicht über Gebühr zu beanspruchen. Je nach Fahrzeugführungszustand kann der Anwender jedoch bei akustischen Verständnisschwierigkeiten den Blick kurzfristig auf das Armaturenbrett 2 abwenden, um die Ausgabe „Hallo Henry“ des Fortbewegungsmittels in Textform zu erfassen.

Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, in welcher zentral auf einem Armaturenbrett 2 ein Tachometer als Armatur 7 im Wesentlichen freistehend vorgesehen ist. Gestrichelt dargestellt sind ein auf der Rückseite, also der Windschutzscheibe zugewandt, befindlicher Projektor 6, Auswerteeinheit 3 mit einem Dateneingang 4 und einem Datenausgang 5. Der Projektor 6 ist eingerichtet, ein Lichtmuster 1 auf das Armaturenbrett 2 zu projizieren, welches in Abhängigkeit über den Dateneingang 4 empfangener Informationen gestaltet wird. Das Lichtmuster 1 kann den Innenraum optisch verschönern oder Rückmeldungen bezüglich Anwendereingaben veranschaulichen. Darüber hinaus können routen- oder fahrzeugbezogene Informationen auch ohne konkrete Anwenderanfrage durch das Lichtmuster 1 kommuniziert werden. Figur 6 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ausgabe einer Information an einen Anwender eines Fortbewegungsmittels. In Schritt 100 wird eine anzuzeigende Information mittels des Fortbewegungsmittels ermittelt. Dies kann beispielsweise über ein Bus- System und/oder mittels eines Steuergerätes des Fortbewegungsmittels erfolgen. In Schritt 200 wird die anzuzeigende Information kategorisiert und eine der Kategorie zugeordnete Farbe sowie eine der Kategorie zugeordnete Graphik für das Lichtmuster verwendet. Anschließend wird in Schritt 300 ein die Information repräsentierendes Lichtmuster auf eine Armaturentafel des Fortbewegungsmittels projiziert und zeitgleich in Schritt 400 ein die Information repräsentierendes Lichtmuster mittels einer Ambientelichteinheit als indirekte Beleuchtung auf der Armaturentafel des Fortbewegungsmittels ausgegeben. Dies erfolgt im peripheren Sichtfeld des Anwenders (des Fahrers), so dass dieser von der Wahrnehmung der Fahrzeugführungsaufgabe geringstmöglich abgelenkt wird.

Bezugszeichenliste:

1 Lichtmuster

2 Armatu rentaf el/Armatu ren brett

3 elektronisches Steuergerät

4 Dateneingang

5 Datenausgang

6 Projektor

7 Armatur

8 Slider

9 Drehregler

10 PKW

11 Schwerpunkt des Lichtmusters

12 Touchscreen

100 bis 400 Verfahrensschritte

I primäres Sichtfeld

II peripheres Sichtfeld

P Doppelpfeil