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Title:
MEASURING ARRANGEMENT AND METHOD FOR MONITORING A CABLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/179671
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a measuring arrangement and to a method for monitoring a cable which extends in a longitudinal direction.

Inventors:
JANSSEN BERND (DE)
WEBER HEIKO (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/051218
Publication Date:
September 26, 2019
Filing Date:
January 18, 2019
Export Citation:
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Assignee:
LEONI KABEL GMBH (DE)
International Classes:
G01R31/11
Domestic Patent References:
WO2017216061A12017-12-21
WO2017216061A12017-12-21
Foreign References:
US20130162262A12013-06-27
EP3285077A12018-02-21
DE102013227051A12015-06-25
US20110015882A12011-01-20
EP2017077828W2017-10-30
Attorney, Agent or Firm:
FDST PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Messanordnung, zur Überwachung eines sich in eine Längsrichtung erstre- ckenden Kabels, wobei das Kabel aufweist:

- einen Kabelkern mit zumindest einem elektrischen Leitungselement zur Übertragung von elektrischen Daten oder elektrischer Leistung,

- eine Signaleinheit zur Einspeisung eines Messsignals in den Kabelkern und zur Erfassung eines Antwortsignals,

wobei

- eine Sensoreinheit vorgesehen ist mit einer sich in Längsrichtung erstre- ckenden Sensorleitung, die innerhalb des Kabelkerns angeordnet ist

- eine Überwachungseinheit vorgesehen ist, die zur Erkennung von Über- tragungspausen bei der Übertragung der elektrischen Daten oder der elekt- rischen Leistung ausgebildet ist,

- die Signaleinheit zur Einspeisung des Messsignals mit dem zumindest ei- nen Leitungselement elektrisch verbunden ist und derart ausgebildet ist, dass im Betrieb in Abhängigkeit der erfassten Übertragungspausen das Messsignal in das zumindest eine Leitungselement eingespeist wird und das Antwortsignal erfasst wird und zur Auswertung an eine Auswerteeinheit übertragen wird.

2. Messanordnung nach Anspruch 1 ,

wobei der Kabelkern von einem Außenschirm umgeben ist und der Außen- schirm über die Überwachungseinheit mit der Sensorleitung elektrisch ver- bunden ist und mittels der Überwachungseinheit in Abhängigkeit eines in den Außenschirm eingekoppelten Nebensprechsignals die Übertragung der elektrischen Daten oder der elektrischen Leistung erfassbar und

überwachbar ist. 3. Messanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

wobei die Sensorleitung einen Innenleiter und einen Außenleiter mit einem

Dielektrikum aufweist, welches von einer Zustandsgröße abhängig ist.

4. Messanordnung nach Anspruch 3,

wobei der Außenleiter sowohl mit der Signaleinheit als auch mit der Über- wachungseinheit verbunden ist und zur Erfassung und Auswertung der Zu- Standsgröße ausgebildet ist.

5. Messanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

wobei der Kabelkern mehrere Leitungselemente aufweist, die jeweils mit der Signaleinheit elektrisch verbunden sind und diese derart ausgebildet ist, dass in den Übertragungspausen das Messsignal von der Signaleinheit in ein jeweiliges Leitungselement eingespeist wird.

6. Messanordnung nach Anspruch 5,

wobei die Signaleinheit ein Umschaltelement aufweist, mittels dem die Lei- tungselemente mit der Signaleinheit verbunden sind, sodass das Messsig- nal im Betrieb abwechselnd in die Leitungselemente einspeisbar ist.

7. Messanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und nach Anspruch 2, wobei die Überwachungseinheit einen Komparator zum Vergleich des in den Außenschirm eingekoppelten Nebensprechsignals mit einer vorgege- benen Vergleichspannung aufweist.

8. Messanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

wobei die Sensorleitung als Rückleiter für das Antwortsignal dient.

9. Messanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

wobei das Antwortsignal ein von dem Kabelkern zur Signaleinheit reflektier ter Messsignalanteil ist. 10. Messanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

die derart ausgebildet ist, dass sie eine Übertragungsbeeinträchtigung de- tektiert, indem sie eine Laufzeit des Antwortsignals erfasst und auswertet.

11. Messanordnung nach Anspruch 10,

wobei die Signaleinheit derart ausgebildet ist, dass im Zuge eines Messzyk- lus mehrere Einzelmessungen durchgeführt werden, wobei pro Einzelmes- sung das Messsignal von der Signaleinheit in die Leitungselemente einge- speist wird, wobei bei einem Überschreiten eines vorgegebenen Schwell- werts infolge des reflektierten Messsignalanteils ein Stoppsignal erzeugt wird, wobei eine Laufzeit zwischen dem Einspeisen des Messsignals und dem Stoppsignal ermittelt wird, und wobei vorzugsweise der Schwellwert zwischen den Einzelmessungen verändert wird.

12. Messanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ,

wobei das zumindest eine elektrische Leitungselement ein ungeschirmtes Adernpaar, vorzugsweise ein verseiltes ungeschirmtes Adernpaar aufweist.

13. Messanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,

wobei die Sensorleitung zentral im Kabelkern angeordnet ist und von meh- reren Leitungselementen umgeben ist. 14. Verfahren zur Überwachung eines sich in eine Längsrichtung erstrecken- den Kabels, wobei das Kabel einen Kabelkern mit zumindest einem elektri schen Leitungselement zur Übertragung von elektrischen Daten oder elekt- rischer Leistung aufweist und

- eine Signaleinheit vorgesehen ist, über die ein Messsignal in den Kabel- kern eingespeist und ein Antwortsignal erfasst wird,

wobei

- Übertragungspausen in der Übertragung der elektrischen Daten oder der elektrischen Leistung erkannt werden und

- das Messsignals in Abhängigkeit der erfassten Übertragungspausen in das zumindest eine Leitungselement eingespeist wird und das Antwortsig- nal erfasst wird und zur Auswertung an eine Auswerteeinheit übertragen wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13,

wobei die Übertragungspausen in Abhängigkeit eines durch die Übertra- gung der elektrischen Daten oder der elektrischen Leistung hervorgerufe- nen Nebensprechsignals erfasst werden.

Description:
Beschreibung

Messanordnung sowie Verfahren zur Überwachung eines Kabels

Die Erfindung betrifft eine Messanordnung sowie ein Verfahren zur Überwachung eines Kabels.

Kabel dienen beispielsweise der Übertragung von Energie und/ oder Signalen und weisen hierzu zumindest eine Ader, üblicherweise mehrere Adern, dass heißt iso- lierte Leiter auf. Mehrere Adern sind oftmals mittels eines gemeinsamen Lei- tungsmantels zu einem Leitungselement zusammengefasst. Ein Kabel, insbeson- dere im Bereich der Datenübertragung weist üblicherweise mehrere Leitungsele- mente auf. Speziell bei Daten - oder Signalleitungen sind häufig noch Schirmla- gen ausgebildet. Bei vielen Anwendungen beispielsweise im Automotiv-Bereich unterliegen Kabel diversen Belastungen, welche bezüglich Dauer und Stärke un- bekannt sind. Auch die häufig variierenden Umgebungsbedingungen, zum Bei- spiel Wärmeeinflüsse, können oftmals nicht oder nicht hinreichend abgeschätzt werden, um den Verschleiß eines Kabels Vorhersagen zu können. Daneben unter- liegen die Kabel häufig auch einer mechanischen Belastung, beispielsweise durch Vibrationen, welche zu einer Beschädigung führen können. Um eine bestimmte Mindestlebensdauer garantieren zu können, werden Kabel und insbesondere die Leitungselemente daher typischerweise überdimensioniert ausgelegt. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, das Kabel im Betrieb oder zumindest in regelmäßi- gen Abständigen zu überwachen und zu kontrollieren. Insbesondere bei Kabeln, die mehrere Leitungselemente mit mehreren Adern aufweisen, gestaltet sich eine derartige Überwachung als aufwändig. Ein weiterer Aspekt derartiger Kabel ist, dass eine Übertragung von elektrischen Daten (bei- spielsweise Cat5-Kabel) oder elektrischer Leistung nicht durch eine Überwachung gestört oder beeinträchtigt werden soll. Grundsätzlich ist es möglich, derartige Ka- bel und insbesondere deren Leitungselemente zu überwachen und zu vermessen, jedoch ist ein dafür notwendiges Trennen der Leitungselemente von einem An- schluss, z.B. einem Stecker, sehr aufwändig.

Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Messanord- nung sowie ein Verfahren anzugeben, mit deren Hilfe ein Kabel einfach und auf- wandsarm überwacht werden kann. Die auf die Messanordnung gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Messanordnung zur Überwachung eines sich in eine Längsrichtung erstreckenden Kabels.

Das Kabel weist dabei einen Kabelkern mit zumindest einem elektrischen Lei- tungselement auf. Das Leitungselement dient der Übertragung von elektrischen Daten oder elektrischer Leistung. Das Leitungselement ist vorliegend als Datenlei- tung oder als Versorgungsleitung ausgebildet. Bevorzugt ist das Leitungselement als Datenleitung ausgebildet, über die im Betrieb Daten, insbesondere Hochfre- quenz-Signale (mit einer Frequenz im Bereich von mehreren MHz) übertragen werden.

Weiterhin weist das Kabel eine Signaleinheit auf zur Einspeisung eines Messsig- nals in den Kabelkern sowie zur Erfassung eines Antwortsignals. Unter dem Ant- wortsignal wird vorliegend speziell ein mit dem Messsignal korreliertes und durch die Eigenschaften des Kabels beeinflussbares Signal verstanden. Unter Eigen- schaften des Kabels werden vorliegend zusammenfassend sowohl elektrische Eigenschaften, z.B. der Wellenwiderstand als auch mechanische (speziell beson- dere) Eigenschaften wie beispielsweise Beschädigungen verstanden. Weiterhin ist eine Sensoreinheit mit einer sich in Längsrichtung erstreckenden Sensorleitung sowie mit einer Überwachungseinheit vorgesehen. Die Sensorlei- tung ist innerhalb des Kabelkerns angeordnet. Die Überwachungseinheit ist dazu ausgebildet, Übertragungspausen des zumindest einen Leitungselements zu er- kennen. Unter Übertragungspausen werden vorliegend Zeitspannen verstanden, in denen über das zumindest eine Leitungselement keine Übertragung stattfindet. D.h. während den Übertagungspausen wird über das Kabel und insbesondere über das zumindest eine Leitungselement weder elektrische Daten noch elektri- sehe Leistung übertragen.

Die Signaleinheit ist zur Einspeisung des Messsignals mit dem zumindest einen Leitungselement elektrisch verbunden. Zudem ist die Signaleinheit derart ausge- bildet, dass im Betrieb in Abhängigkeit der erfassten Übertragungspausen das Messsignal in das zumindest eine Leitungselement eingespeist wird. Das Antwort- Signal wird hierbei erfasst und zur Auswertung an eine Auswerteeinheit übertra- gen. Die Auswerteeinheit ist bevorzugt in einer gemeinsamen Baueinheit mit der Signaleinheit integriert. Alternativ ist die Auswerteeinheit entfernt von der Signal- einheit, z.B. in einer übergeordneten Steuereinheit beispielsweise eines Kraftfahr- zeuges oder einer Wartungszentrale angeordnet.

Das Messsignal wird lediglich dann in das zumindest eine Leitungselement einge- speist, wenn gerade eine Übertagungspause stattfindet, also keine elektrische Daten oder elektrische Leistung übertragen werden. Die Überwachungseinheit ist hierbei beispielsweise derart ausgebildet, dass sie an die Signaleinheit ein Signal übermittelt, wenn seit einer vorgegebenen Zeit, vorzugsweise > 5 Sekunden, ins- besondere > 15 und beispielsweise 30 Sekunden, keine Übertragung mehr statt- fand. Die Messanordnung geht dann von einer Übertragungspause aus und die Signaleinheit speist daraufhin das Messsignal in das zumindest eine Leitungsele- ment ein und führt eine Messung durch. Startet die Übertragung durch das zumin- dest eine Leitungselement während der Messung erneut, wird dies von der Über- wachungseinheit erkannt, insbesondere erfasst und ein Signal an die Signalein- heit ausgegeben, die daraufhin die Einspeisung des Messsignals stoppt. Hierdurch ist ein Stören der Daten- oder Leistungsübertagung durch das Messsig- nal verhindert. Die Signaleinheit und die Überwachungseinheit sind hierbei an- wendungsspezifisch beispielsweise im Hinblick zu erwartender Übertragungspau- sen konfigurierbar. D.h. es kann vorliegend für eine Überwachung des Kabels un- abhängig der auftretenden Übertragungspausen die zuvor beschriebene Messan- ordnung herangezogen werden. Die Übertragungspausen können hierbei entwe- der von der bereits erwähnten Überwachungseinheit erkannt werden oder anwen- dungsspezifisch, beispielsweise in Form einer vorgegebenen Uhrzeit oder eines vorgegebenen Datums, z.B.: in einem vorzugsweise internen Speicher der Signal- einheit hinterlegt sein.

Hierdurch ist es ermöglicht, ein Kabel insbesondere im Betrieb zu überwachen. Es werden hierbei im Normalbetrieb auftretende Übertragungspausen für die Ein- speisung des Messsignals und somit einer Zustandsmessung des Kabels heran- gezogen. Der Normalbetrieb und somit die Übertragung des Kabels wird hierbei nicht beeinflusst oder gestört.

Bevorzugt weist der Kabelkern einen Außenschirm auf. Der Außenschirm des Ka- belkerns ist vorzugsweise über die Überwachungseinheit mit der Sensorleitung elektrisch verbunden. Hierdurch ist eine Art Koaxialverschaltung mit der Sensorlei- tung als Innenleiter und dem Außenschirm als Außenleiter realisiert. Aufgrund dieser Ausgestaltung ist mittels der Überwachungseinheit ein Nebensprechsignal des insbesondere ungeschirmten Leitungselements bei einer Übertragung erfass- bar. Das Nebensprechen ist ein grundsätzlich bekannter und üblicherweise uner- wünschter Effekt, der bei der Datenübertragung auftreten kann. Das Nebenspre- chen tritt in Folge von Wechselfeldern bei der Übertragung von Daten aber auch bei Wechselfeldern auf. Das Nebensprechsignal tritt also lediglich dann auf, wenn mittels des zumindest einen Leitungselements eine Übertragung stattfindet. Auf- grund dessen, deutet ein erfasstes Nebensprechsignal auf eine Übertragung hin. Mit anderen Worten: Es ist vorliegend explizit eine Einkopplung eines derartigen Nebensprechsignals in den Außenschirm ausgenutzt, um aufgrund dessen im Gegenzug die Übertragungspausen bestimmen zu können. Gemäß einer zweckdienlichen Ausgestaltung weist die Sensorleitung einen Innen- leiter und einen Außenleiter auf. Zwischen dem Innenleiter und dem Außenleiter ist vorzugsweise ein Dielektrikum angeordnet, welches bevorzugt von eier Zu- standsgröße, insbesondere der Temperatur abhängig ist. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist der Außenleiter sowohl mit der Sig naleinheit als auch mit der Überwachungseinheit verbunden und dient einer Er- fassung und Auswertung der Zustandsgröße, insbesondere der Temperatur. Hier- durch ist auf einfache Weise eine Zustandsgrößenmessung, insbesondere eine Temperaturmessung innerhalb des Kabels integriert. Alternativ erfolgen die Erfas- sung und die Auswertung der Zustandsgröße, insbesondere der Temperatur in einer externen Auswerteeinheit und somit vorzugsweise unabhängig von der Sig naleinheit.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Kabelkern mehrere Leitungs- elemente auf, die jeweils mit der Signaleinheit elektrisch verbunden sind. In den Übertragungspausen wird somit das Messsignal von der Signaleinheit in ein jewei- liges Leitungselement eingespeist. D.h. das Messsignal wird vorzugsweise nach- einander in die jeweiligen Leitungselemente eingespeist, also bevorzugt nicht gleichzeitig.

Weiterhin bevorzugt weist die Signaleinheit ein Umschaltelement, beispielsweise ein Halbleiter-Umschalter nach Art eines integrierten Schaltkreises (integrated cir- cuit, IC) auf. Die Leitungselemente sind hierbei mittels des Umschaltelements mit der Signaleinheit verbunden. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass durch das Umschaltelement im Betrieb das Messsignal abwechselnd in die Leitungselemen- te einspeisbar ist. Es kann somit ein einziger Eingang, an den das Messsignal an- gelegt ist, auf die einzelnen Leitungselemente geschaltet werden, was den Ver- schaltungsaufwand im Rahmen der Fertigung der Messanordnung deutlich redu- ziert.

Zweckdienlicherweise weist die Überwachungseinheit einen Komparator auf. Un- ter Komparator wird vorliegend beispielsweise eine elektrische Schaltung verstan- den, die zwei elektrische Spannungen miteinander vergleicht. Bei den beiden elektrischen Spannungen handelt es sich vorliegend zum Einen um das erfasste, in den Außenschirm eingekoppelte Nebensprechsignal und zum Anderen um eine Vergleichsspannung, insbesondere um einen Vergleichsspannungswert, der als Maß für eine stattfindenden Übertragung dient. D.h. wird im Betrieb ein Neben- sprechsignal in den Außenschirm und somit auch in den Komparator

eingekoppelt, dessen Wert größer ist, als der vorgegebene Wert der Vergleichs- spannung, so detektiert die Überwachungseinheit eine Übertragung von Daten oder Leistung durch das zumindest eine Leitungselement. Sinkt der Wert des eingekoppelten Nebensprechsignals unter den vorgegebenen Wert der Ver- gleichsspannung oder erfasst die Überwachungseinheit kein eingekoppeltes Ne- bensprechsignal, so findet keine Übertragung durch das zumindest eine Leitungs- element statt.

Die Empfindlichkeit des Komparators, also der Wert der Vergleichsspannung ist vorzugsweise auf einen Pegel des zu erwartenden eingekoppelten Nebensprech- signals anzupassen, um eine zuverlässige Detektion der Übertragungspausen sicher zu stellen. Eine derartige Anpassung erfolgt vorzugsweise anwendungs- spezifisch und flexibel, beispielsweise softwarebasiert im Rahmen einer Inbetrieb- nahme, einer Fertigung oder im Betrieb der Messanordnung. Somit ist auch eine Erfassung von Übertragungspausen bei unterschiedlichen Daten- oder Leistungs- Übertragungen realisiert. Bevorzugt dient die Sensorleitung, insbesondere der Außenleiter als Rückleiter für das Antwortsignal zur Signaleinheit, insbesondere für den reflektierten Messsig- nalanteil.

Zweckdienlicherweise ist das Antwortsignal ein von dem Kabelkern, insbesondere von dem zumindest einen Leitungselement zur Signaleinheit reflektierter Messsig- nalanteil. Der Messsignalanteil wird typischerweise an Stellen des Kabels reflek- tiert, die eine Beschädigung, beispielsweise einen Bruch aufweisen. Somit kann der reflektierte Messsignalanteil zu einer Aussage über einen Zustand des Kabels herangezogen werden.

Die Auswertung des reflektierten Messsignalanteils erfolgt hierbei vorzugsweise unter Berücksichtigung einer bekannten (Signal-)Dämpfung in dem zumindest ei- nen Leitungselement und/oder dem Außenleiter der Sensorleitung. Mit anderen Worten wird bei der Auswertung eine Reduzierung der Signalamplitude des Messsignals oder des reflektierten Messsignalanteils aufgrund einer Ausbrei- tungsstrecke im Leitungselement berücksichtigt. Durch Auswertung der (Signal-)Laufzeit zwischen dem Einspeisen des Messsig- nals und der Ankunft des reflektierten Messsignalanteils ist es möglich, auf den Ort der beschädigten Stelle am Kabel zurückzuschließen. Bei dem Messsignal handelt es sich insbesondere um einen Messimpuls, insbesondere nach Art eines Spannungssprungs oder einer Spannungsstufe. Die Zeitdauer des Messsignals oder Messimpuls ist dabei vorzugsweise größer oder gleich einer zu erwartenden Laufzeit des Messsignals vom Einspeiseort zu einem Ende des zumindest einen Leitungselements und wieder zurück zum Einspeiseort. Dadurch ist sichergestellt, dass ein reflektierter Messsignalanteil am Einspeiseort zur eingespeisten (kon- stanten) Spannungsamplitude überlagert wird.

Für eine ortsaufgelöste Messung oder zur Auswertung und/oder Bestimmung der Position einer lokalen beschädigten Stelle am Kabel ist eine Laufzeitmessung, beispielsweise in Form einer Zeitbereichsreflektometrie, kurz TDR (Time Domain Reflectometry), möglich. Hierbei wird ein Messimpuls in das zumindest eine Lei- tungselement eingespeist und der Spannungsverlauf des reflektierten Signalan- teils ausgewertet.

Alternativ zu einer TDR-Messung wird ein Messverfahren verwendet, wie es in der zum Anmeldezeitpunkt noch unveröffentlichten internationalen Anmeldung der Anmelderin vom 30.10.2017 mit dem Aktenzeichen PCT/EP 2017/077828 be- schrieben ist. Deren Offenbarungsgehalt, insbesondere deren Ansprüche (mit zu- gehörigen Erläuterungen) werden hiermit ausdrücklich mit in die vorliegende An- meldung mit einbezogen. Speziell wird Bezug genommen auf die Ansprüche 1 ,2, 6,7 und 12 mit den zugehörigen Ausführungen speziell auf Seiten 5/6 sowie 8/9. Hierbei werden im Zuge eines Messzyklus mehrere Einzelmessungen durchge- führt, wobei pro Einzelmessung ein Messsignal von der Signaleinheit in das zu- mindest eine Leitungselement eingespeist wird, wobei bei einem Überschreiten eines vorgegebenen (Spannungs-)Schwellwerts (am Einspeiseort) infolge des re- flektierten Messsignalanteils ein Stoppsignal erzeugt wird, wobei eine Laufzeit zwischen dem Einspeisen des Messsignals und dem Stoppsignal ermittelt wird, und wobei der (Spannungs-)Schwellwert zwischen den Einzelmessungen verän- dert wird.

Zu jeder Einzelmessung wird daher genau ein Stoppsignal erzeugt. Aufgrund des zwischen den Einzelmessungen veränderten Schwellwerts werden unterschiedli- che Störstellen (die vorliegend genannten beschädigten Stellen am Kabel), wel- che somit zu unterschiedlich hohen Amplituden bei der Reflektion führen - durch die unterschiedlichen Laufzeiten örtlich aufgelöst erfasst. Mit anderen Worten werden die Abstands- oder Impedanzänderungen der Sensorleitung entlang des Kabelkerns örtlich aufgelöst erfasst. Somit ist durch die Laufzeit eine Positionsbe- stimmung der beschädigten Stelle, sowie durch die Auswertung der Anzahl und Größe der Impedanzänderungen das Ausmaß der beschädigten Stelle bestimm- bar. Durch die Vielzahl der Einzelmessungen werden daher allgemein zu unter- schiedlichen definierten Schwellwerten die Laufzeiten (Stoppsignale) der reflek- tierten Anteile erfasst. Insofern kann dieses Verfahren als ein spannungsdiskretes Zeitmessverfahren angesehen werden. Die Zahl der Einzelmessungen liegt dabei bevorzugt über 10, weiter bevorzugt über 20 oder auch über 50 und beispielswei- se bis zu 100 oder auch mehr Einzelmessungen. Aus der Vielzahl dieser Einzel- messungen wird also eine Vielzahl von Stoppsignalen ermittelt, die zeitlich verteilt angeordnet sind. Die Vielzahl der Stoppsignale in Verbindung mit den Schwellwer- ten gibt daher näherungsweise den tatsächlichen Signalverlauf des eingespeisten Messsignals und der reflektierten Anteile wieder.

Zur Erfassung der Überschreitung des Schwellwertes ist dabei insbesondere ein Komparator integriert.

Durch die Vielzahl der Einzelmessungen werden daher allgemein zu unterschied- lichen definierten Schwellwerten die Laufzeiten (Stoppsignale) der reflektierten Messsignalanteile erfasst. Insofern kann dieses Verfahren als ein spannungsdis- kretes Zeitmessverfahren angesehen werden. Die Zahl der Einzelmessungen liegt dabei bevorzugt über 10, weiter bevorzugt über 20 oder auch über 50 und bei spielsweise bis zu 100 oder auch mehr Einzelmessungen.

Alternativ kann durch das in der PCT/EP 2017/077828 beschriebene Messverfah- ren auch die Funktion des Komparators realisiert werden, um die Übertragungs- pausen zu erkennen und zu überwachen. Speziell wird der zuvor genannte Kom- parator zur Erfassung einer Überschreitung des Schwellwertes verwendet.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist das zumindest eine Leitungsele- ment ein ungeschirmtes Adernpaar, vorzugsweise ein verseiltes ungeschirmtes Adernpaar nach Art einer twisted-pair-Leitung auf. Bei dem Leitungselement und insbesondere bei dem Kabel handelt es sich vorzugsweise um ein insbesondere reines Datenkabel, beispielsweise nach Art eines Cat5-Kabels. Zweckdienlicherweise ist die Sensorleitung zentral um Kabelkern angeordnet und von dem zumindest einen Leitungselement umgeben. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, dass somit das Nebensprechsignal während einer Übertragung optimal durch die Überwachungseinheit erfasst werden kann. Die insbesondere ungeschirmte Ausgestaltung des zumindest einen Leitungselements trägt weiterhin vorteilhaft hierzu bei, da das Nebensprechsignal - gewollt - nicht abgeschirmt wird.

Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Überwachung eines sich in eine Längsrichtung erstreckenden Kabels mit Hilfe einer Messanordnung. Bei dem Kabel handelt es sich um das bereits zuvor be- schriebene Kabel mit einem Kabelkern mit zumindest einem Leitungselement. Bei der Messanordnung handelt es sich um die bereits im Rahmen dieser Anmeldung beschriebene Messanordnung. Bei dem Verfahren werden Übertragungspausen in der Übertragung der elektri- schen Daten oder der elektrischen Leitung erkannt und erfasst und das Messsig- nal in Abhängigkeit der erfassten Übertragungspausen in das zumindest eine Lei- tungselement eingespeist. Das Antwortsignal, insbesondere ein reflektierter Messsignalanteil wird erfasst und zur Auswertung an eine Auswerteeinheit über- tragen.

Bevorzugt werden die Übertragungspausen in Abhängigkeit eines durch die Über- tragung der elektrischen Daten oder der elektrischen Leistung hervorgerufenen Nebensprechsignals erkannt und erfasst.

Die im Hinblick auf die Messanordnung aufgeführten Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auf das Verfahren zu übertragen und umge- kehrt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren nä- her erläutert. Diese zeigen teilweise in stark vereinfachten Darstellungen: Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild einer Messanordnung zur Überwachung eines Kabels.

In Fig. 1 ist ein Blockschaltbild einer Messanordnung 2 zur Überwachung eines sich in eine Längsrichtung L erstreckenden Kabels 4 dargestellt.

Das Kabel 4 weist einen Kabelkern 6 mit im Ausführungsbeispiel vier elektrischen Leitungselementen 8 auf. Die Leitungselemente 8 dienen einer elektrischen Da- tenübertragung oder einer elektrischen Leistungsübertragung. Im Ausführungs- beispiel ist das Kabel 4 als ein Cat5-Kabel zur Datenübertragung ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel sind der Kabelkern 6 sowie der Außenschirm 12 gemeinsam von einem Schutzmantel 13 umgeben.

Der Kabelkern 6 ist an einer Außenseite 10 umfangsseitig von einem Außen- schirm 12 umgeben. Je ein Leitungselement 8 weist ein ungeschirmtes Adernpaar 14, im Ausführungsbeispiel ein verseiltes Adernpaar 14 auf (in Fig. 1 durch die gestrichelte Umrandung gekennzeichnet). Zur Stabilisation und um eine vorzugs- weise runde Querschnittsgeometrie zu erreichen, sind im Ausführungsbeispiel innerhalb des Kabelkerns 6 Füllelemente 16 angeordnet. Weiterhin weist die Messanordnung 2 eine Signaleinheit 18 zur Einspeisung eines Messsignals S M in den Kabelkern 6 auf. Im Ausführungsbeispiel ist die Signalein- heit 18 derart eingerichtet und ausgebildet, dass im Betrieb das Messsignal S M in jedes Adernpaar 14 einspeisbar ist. Weiterhin ist die Signaleinheit 18 zur Erfas- sung eines Antwortsignals S A ausgebildet.

Die Signaleinheit 18 ist zur Einspeisung des Messsignals S M mit den elektrischen Leitungselementen 8, im Ausführungsbeispiel mit jeder Ader eines jeden

Adernpaares 14 elektrisch verbunden.

Weiterhin ist eine Sensoreinheit 20 vorgesehen mit einer sich in Längsrichtung L erstreckenden Sensorleitung 22 sowie mit einer Überwachungseinheit 24. Die Sensorleitung 22 ist innerhalb des Kabelkerns 6, im Ausführungsbeispiel zentral innerhalb des Kabelkerns 6 angeordnet, sodass die Sensorleitung 22 von den Lei- tungselementen 8 umgeben ist. Die Sensorleitung 22 weist im Ausführungsbei- spiel einen Innenleiter 26 sowie einen Außenleiter 28 auf, ist also nach Art einer Koaxialleitung ausgebildet. Zwischen dem Innenleiter 26 und dem Außenleiter 28 ist ein zustandsgrößenabhängiges, im Ausführungsbeispiel temperaturabhängiges Dielektrikum 30 angeordnet. Hierdurch ist eine Temperaturerfassung innerhalb des Kabelkerns 6 ermöglicht.

Die Sensorleitung 22 ist ebenfalls mit der Signaleinheit 18 elektrisch verbunden und dient als ein Rückleiter 32 für das Antwortsignal S A . Zur Überwachung des Kabels 4, insbesondere zur Detektion von beschädigten Stellen entlang des Ka- bels 4 dient im Ausführungsbeispiel bevorzugt ein Verfahren, wie es bereits in der WO 2017/216061 A1 beschrieben ist. Aufgrund dessen ist das Antwortsignal S A ein von dem Kabelkern 6 und insbesondere von den Leitungselementen 8 reflek- tierter Messsignalanteil SMA, dessen - grob vereinfacht ausgedrückt - Überlage- rung mit dem eingespeisten Messsignal S M auf die Stelle und das Ausmaß einer Beschädigung der Leitungselemente 8 schließen lässt. Das erfasste Antwortsignal S A wird im Betrieb zur Auswertung an eine Auswerte- einheit 34 übertragen. Im Ausführungsbeispiel ist die Auswerteeinheit 34 ein Teil der Signaleinheit 18. Alternativ ist die Auswerteeinheit 34 und auch die Auswer- tung des erfassten Antwortsignals S A ortsunabhängig und zeitunabhängig von der Messanordnung beziehungsweise der Erfassung des Antwortsignals S A .

Die Überwachungseinheit 24 ist derart ausgebildet, dass sie Übertragungspausen in einer Übertragung von Daten durch die Leitungselemente 8 erkennt und über- wacht. Hierzu ist die Überwachungseinheit 24 elektrisch sowohl mit dem Außen- schirm 12 des Kabelkerns 6 als auch mit der Sensorleitung 22, im Ausführungs- beispiel mit dem Außenleiter 28 der Sensorleitung 22 verbunden. Hierdurch bildet sich eine koaxiale Ausgestaltung aus, in deren Zwischenraum die Leitungsele- mente 8 angeordnet sind. Im Betrieb, also während einer Übertragung durch die, insbesondere ungeschirmten Leitungselemente 8 wird somit ein Störsignal, im Ausführungsbeispiel ein Nebensprechsignal S N in die Überwachungseinheit 24 eingekoppelt. Das Nebensprechsignal S N steht somit stellvertretend für eine statt- findende Übertragung durch die Leitungselemente 8. Die Überwachungseinheit 24 weist zudem einen Komparator 36 auf. Der Komparator 36 dient einem Vergleich des eingekoppelten Nebensprechsignals S N mit einem vorgegebenen und anwen- dungsspezifischen Vergleichswert. Übersteigt das Nebensprechsignal S N den Vergleichswert, detektiert die Überwachungseinheit 24 eine stattfindende Übertragung und übermittelt dies an die Signaleinheit 18. Um die Übertragung durch die Leitungselemente 8 nicht zu stören und umgekehrt, um das Messsignal S M sowie das Antwortsignal S A durch übertragene Daten nicht zu verfälschen, er- folgt eine Einspeisung des Messsignals S M und folglich eine Messung der einzel- nen Leitungselemente 8 lediglich in den zuvor erwähnten Übertragungspausen.

Um alle innerhalb des Kabelkerns 6 angeordneten Leitungselemente 8 und insbe- sondere die Adernpaare 14 mit dem Messsignal S M für eine Messung beaufschla- gen zu können, weist die Signaleinheit 18 ein Umschaltelement 38, beispielsweise ein Halbleiter-Umschalter nach Art eines integrierten Schaltkreises (integrated Cir cuit, IC) oder ein Hochfrequenzschaltelement auf. Das Umschaltelement 38 ist derart an die Signaleinheit 18 angeschlossen, sodass das Messsignal S M ein- gangsseitig in das Umschaltelement 38 eingespeist wird. Ausgangsseitig ist das Umschaltelement jeweils an die einzelnen Adern der Adernpaare 14 sowie an den Innenleiter 26, den Außenleiter 28 und an den Außenschirm 12 angeschlossen. Das Umschaltelement 38 schaltet nun im Betrieb zur Messung das Messsignal S M nachfolgend wechselbar auf jede Ader der Adernpaare 14, um somit jedes Lei- tungselement 8 durchzumessen. Als Rückleiter 32 dient im Ausführungsbeispiel jeweils die Sensorleitung 22. Alternativ dient jeweils eine Ader eines Adernpaares 14 als Rückleiter 32 für die zu messende andere Ader des Aderpaares 14. Tritt beispielsweise während einer Messung eine Übertragung auf, wird also die Über- tragungspause unterbrochen, so ist die Signaleinheit 18 derart ausgebildet, dass sie sich das zuletzt durchgemessene Adernpaar 14„merkt“ und bei der nächsten Übertragungspause die Messung fortsetzt.

Die hier beschriebene Messanordnung kombiniert daher folgende Zustandsüber- Prüfungen:

a) Erfassen von Übertragungspausen anhand des Nebensprechsignals, b) alternierendes Überprüfen der Leitungselemente (über eine

„Reflektionsmessung“, insbesonders gemäß dem in der WO 2017/216061 A1 beschriebenen Verfahren)

c) fakultative Detektion der Temperatur (über eine durch das Dielektrikum be- einflusste„Reflektionsmessung“ zwischen Innenleiter und Außenleiter der Sensorleitung)

Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel be- schränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fach- mann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlas- sen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbei- spiel beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombi- nierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.