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Title:
MECHANICAL FACE SEAL ASSEMBLY FOR ZERO EMISSIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/228714
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a gas-lubricated mechanical face seal assembly (1), comprising a first mechanical face seal (2) having a first rotating slide ring (21) and a first stationary slide ring (22), which define a first sealing gap (23) between sliding surfaces (21a, 22a), wherein: - the first stationary slide ring (22) has a passage channel (25) for supplying a sealing fluid to the first sealing gap (23); - the passage channel (25) leads from a rear side (22b) to the sliding surface (22a) of the first stationary slide ring (22); and - a first secondary seal (4) for sealing and a second secondary seal (5) for centering the first rotating slide ring (21) are arranged on the first rotating slide ring (21).

Inventors:
WERDECKER FERDINAND (DE)
FESL ANDREAS (DE)
MÜLLER MICHAEL (DE)
STROBL JOSEF (DE)
STROHMEIER JOHANNES (DE)
HELLMIG BENJAMIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/060552
Publication Date:
December 05, 2019
Filing Date:
April 25, 2019
Export Citation:
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Assignee:
EAGLEBURGMANN GERMANY GMBH (DE)
International Classes:
F16J15/34
Foreign References:
CN101776152A2010-07-14
CN102853085A2013-01-02
CN201992064U2011-09-28
EP2735777A12014-05-28
DE102015226444A12017-06-22
DE102015226444A12017-06-22
Attorney, Agent or Firm:
HOEFER & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Gasgeschmierte Gleitringdichtungsanordnung (1 ), umfassend

- eine erste Gleitringdichtung (2) mit einem ersten rotierenden Gleitring (21 ) und einem ersten stationären Gleitring (22), welche zwischen Gleitflächen (21 a, 22a) einen ersten Dichtspalt (23) definieren,

- wobei der erste stationäre Gleitring (22) einen Durchgangskanal (25) zum Zuleiten eines Sperrfluids zum ersten Dichtspalt (23) aufweist, wobei der Durchgangskanal (25) von einer Rückseite (22b) zur Gleitfläche (22a) des ersten stationären Gleitrings (22) führt, und

- wobei am ersten rotierenden Gleitring (21 ) eine erste Nebendichtung (4) zur Abdichtung und eine Zentriereinrichtung (5) zur Zentrierung des ersten rotierenden Gleitrings (21 ) angeordnet ist.

2. Gleitringdichtungsanordnung nach Anspruch 1 , ferner umfassend eine zweite Gleitringdichtung (3) mit einem zweiten rotierenden Gleitring (31 ) und einem zweiten stationären Gleitring (32), welche zwischen Gleitflächen einen zweiten Dichtspalt (33) definieren.

3. Gleitringdichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zentriereinrichtung (5) an einer radial inneren Fläche (21c) des ersten rotierenden Gleitrings (21 ) und/oder einer radial äußeren Fläche (21 d) des ersten rotierenden Gleitrings (21 ) angeordnet ist.

4. Gleitringdichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Nebendichtung (4) an einer Rückseite (21 b) des ersten rotierenden Gleitrings (21 ) angeordnet ist.

5. Gleitringdichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Rückseite (22b) des ersten stationären Gleitrings (22) eine zweite Nebendichtung (6) und eine dritte Nebendichtung (7) angeordnet sind, wobei ein Fluidpfad des Sperrfluids zum Durchgangskanal (25) im ersten stationären Gleitring (22) zwischen der zweiten und dritten Nebendichtung verläuft.

6. Gleitringdichtungsanordnung nach Anspruch 5, wobei ein erster Radius (R1 ) der ersten Nebendichtung (4) zwischen einem zweiten Radius (R2) der zweiten Nebendichtung (6) und einem dritten Radius (R3) der dritten Nebendichtung (7) liegt.

7. Gleitringdichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zentriereinrichtung (5) eine umlaufende Spannfeder oder ein umlaufendes Spannband oder ein O-Ring ist.

8. Gleitringdichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das

Sperrfluid Stickstoff ist und die Gleitringdichtungsanordnung ferner eine Stickstoffquelle (13) umfasst.

9. Gleitringdichtungsanordnung nach Anspruch 8, ferner umfassend einen Stickstofferzeuger (14).

10. Gleitringdichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Steuereinheit (10), ein Differenzdruckregelventil (17) in der Zuleitung (1 1 ) und einen Drucksensor (19) zur Bestimmung eines Produktdrucks in einem Produktraum (40), wobei die Steuereinheit (10) eingerichtet ist, das Differenzdruckregelventil (17) basierend auf dem Produktdruck zu steuern.

1 1. Gleitringdichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Überwachungseinrichtung (16), welche in einer Rückleitung (12) angeordnet ist.

12. Verdichter oder Kompressor für gasförmige Medien, umfassend eine Gleitringdichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

Description:
Gleitringdichtungsanordnung für Null-Emission

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine gasgeschmierte Gleitringdichtungsanordnung und einen Verdichter mit Null-Emission, welche vollständig einen Austritt eines abzudichtenden Mediums verhindern kann.

Gleitringdichtungsanordnungen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Beispielsweise zeigt die DE 10 2015 226 444 A1 eine Gleitringdichtungsanordnung für toxische Medien, welche eine Leckage eines Sperrfluids in Richtung zur Produktseite drastisch reduzieren kann. Hierbei ist in einer Gleitfläche eine umlaufende Nut mit Förderausnehmungen vorgesehen, welche sehr aufwändig herzustellen ist. Weiterhin werden Gleitringdichtungsanordnungen beispielsweise zur Abdichtung an Wellen von Verdichtern oder Kompressoren verwendet, welche gasförmiges Methan oder Erdgas oder ein anderes methanhaltiges Gas fördern. Bei Methan handelt es sich nicht um ein toxisches Medium, allerdings ist Methan ein Gas, welches den Treibhauseffekt im Vergleich mit Kohlendioxid exponentiell verstärkt. Von daher sollte eine Leckage des Methans über die Gleitringdichtungsanordnung möglichst verhindert werden. Ferner werden methanhaltige Gase insbesondere über sehr lange Pipelines aus entfernt liegenden Gebieten gefördert. Hierbei sind an den Pipelines eine Vielzahl von sogenannten Verdichterstationen angeordnet, an denen jeweils ein Verdichter oder Kompressor oder dergleichen vorhanden ist, dessen Antriebswelle mit einer Gleitringdichtungsanordnung abgedichtet werden muss. Aufgrund der schlechten Erreichbarkeit derartiger Verdichterstationen muss hinsichtlich der Gleitringdichtungsanordnung sichergestellt werden, dass diese praktisch wartungsfrei ist und es garantiert ist, dass kein Methan über die Gleitringdichtungsanordnung in die Atmosphäre austritt.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gleitringdichtungsanordnung und einen Verdichter bereitzustellen, welche bei einfachem Aufbau und einfacher, kostengünstiger Herstellbarkeit mit höchster Sicherheit verhindert, dass ein abzudichtendes Medium in die Atmosphäre gelangt. Diese Aufgabe wird durch eine Gleitringdichtungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einen Verdichter mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.

Die erfindungsgemäße gasgeschmierte Gleitringdichtungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 kann dabei mit höchster Sicherheit verhindern, dass ein abzudichtendes Produkt, insbesondere ein methanhaltiges Gas, an die Atmosphäre gelangt. Hierbei weist die Gleitringdichtungsanordnung trotzdem einen relativ einfachen und kostengünstigen Aufbau auf. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Gleitringdichtungsanordnung eine erste Gleitringdichtung mit einem ersten rotierenden und einem ersten stationären Gleitring umfasst, welche zwischen sich einen ersten Dichtspalt definieren. Der erste stationäre Gleitring weist einen Durchgangskanal, bevorzugt in Form einer Bohrung, zum Zuführen eines Sperrfluids auf. Der Durchgangskanal führt dabei von einer Rückseite des ersten stationären Gleitrings zu einer Gleitfläche des ersten stationären Gleitrings. Weiterhin ist am ersten rotierenden Gleitring eine erste Nebendichtung zur Abdichtung und eine Zentriereinrichtung zur Zentrierung des ersten rotierenden Gleitrings angeordnet. Somit erfolgt am rotierenden Gleitring eine Trennung einer Funktion der Abdichtung und einer Funktion einer Zentrierung des ersten rotierenden Gleitrings durch Verwendung von zwei separaten Bauteilen. Der erste rotierende Gleitring kann dabei frei von Ausnehmungen oder dergleichen sein.

Vorzugsweise umfasst die Gleitringdichtungsanordnung eine zweite Gleitringdichtung mit einem zweiten rotierenden und einem zweiten stationären Gleitring, welche zwischen sich einen zweiten Dichtspalt definieren. Die zweite Gleitringdichtung ist somit eine Sicherheitsdichtung, welche im Falle eines Versagens der ersten Gleitringdichtung verhindert, dass das Produkt zur Atmosphäre gelangt. Somit ist die Gleitringdichtungsanordnung eine sogenannte Tandem-Anordnung mit zwei in Reihe angeordneten Gleitringdichtungen.

Bevorzugt ist die zweite Zentriereinrichtung zur Zentrierung des ersten rotierenden Gleitrings dabei an einer radial inneren Fläche und/oder einer radial äußeren Fläche des ersten rotierenden Gleitrings angeordnet.

Vorzugsweise ist die erste Nebendichtung zur Abdichtung an einer Rückseite des ersten rotierenden Gleitrings angeordnet. Bevorzugt ist die erste Nebendichtung hierbei in einer Nut in einem Gleitringträger für den rotierenden Gleitring angeordnet.

Weiter bevorzugt ist an einer Rückseite des ersten stationären Gleitrings eine zweite und eine dritte Nebendichtung angeordnet. Hierbei ist ein Fluidpfad zum Durchgangskanal im ersten stationären Gleitring zwischen der zweiten und dritten Nebendichtung angeordnet. Das heißt, das Sperrfluid strömt von der Rückseite des ersten stationären Gleitrings in einem Bereich zwischen der zweiten und dritten Nebendichtung in den Durchgangskanal und von dort zum Dichtspalt.

Besonders bevorzugt ist die Anordnung dabei derart, dass ein erster Radius R1 der ersten Nebendichtung zwischen einem zweiten Radius R2 der dritten Nebendichtung und einem dritten Radius R3 der vierten Nebendichtung liegt. Die Radien werden hierbei von einer Mittelachse der Gleitringdichtungsanordnung aus bestimmt. Mit anderen Worten ist die Ungleichung R2 < R1 < R3 erfüllt. Dadurch ist sichergestellt, dass ein Verkippen des ersten stationären Gleitrings relativ zum zweiten stationären Gleitring vermieden wird.

Besonders bevorzugt liegt der erste Radius R1 mittig zwischen dem zweiten Radius R2 und dem dritten Radius R3. D.h. R1 = (R2 + R3) / 2.

Weiter bevorzugt umfasst die Gleitringdichtungsanordnung ferner eine Stickstoffquelle (N2- Quelle). Die Stickstoffquelle ist vorzugsweise ein Stickstofftank. Weiter bevorzugt umfasst die Gleitringdichtungsanordnung auch einen Stickstoff-Erzeuger. Hierdurch kann aus der Umgebungsluft Stickstoff erzeugt werden und im Stickstofftank zwischengespeichert werden. Aus dem Stickstofftank kann der Stickstoff dann als gasförmiges Sperrfluid für die Gleitringdichtungsanordnung zum Durchgangskanal am ersten stationären Gleitring geführt werden.

Weiter bevorzugt umfasst die Gleitringdichtungsanordnung einen Durchflussmesser, welcher in einer Zuleitung zum Zuführen des Sperrfluids zum Durchgangskanal angeordnet ist, sowie eine Steuereinheit und ein Differenzdruckregelventil, welches in einer Zuleitung angeordnet ist. Weiterhin ist ein Drucksensor am Produktraum angeordnet, um der Steuereinheit einen aktuellen Produktdruck zu übermitteln. Die Steuereinheit ist dabei eingerichtet, das Differenzdruckregelventil insbesondere basierend auf dem Produktdruck zu steuern.

Weiter bevorzugt umfasst die Gleitringdichtungsanordnung ferner eine Überwachungseinrichtung, welche in einer Rückleitung, die von einem Bereich zwischen der ersten und zweiten Gleitringdichtung abführt, angeordnet ist und bei einem Versagen der Gleitringdichtung ein Störsignal, z.B. an eine Leitstelle o.ä., sendet.

Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:

Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer Gleitringdichtungsanordnung gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und

Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer Gleitringdichtungsanordnung gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer gasgeschmierten Gleitringdichtungsanordnung 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Die Gleitringdichtungsanordnung 1 umfasst eine erste Gleitringdichtung 2 und eine zweite Gleitringdichtung 3. Die beiden Gleitringdichtungen sind in Reihe an einer Welle 8 angeordnet und dichten einen Produktraum 40 von einem Atmosphärenbereich 41 ab. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Tandem-Anordnung, bei der die erste und zweite Gleitringdichtung 2, 3 in Reihe angeordnet sind.

Die erste Gleitringdichtung 2 umfasst einen ersten rotierenden Gleitring 21 und einen ersten stationären Gleitring 22, welche zwischen ihren Gleitflächen einen ersten Dichtspalt 23 definieren. Hierbei weist der erste rotierende Gleitring 21 eine Gleitfläche 21a auf und der erste stationäre Gleitring 22 eine Gleitfläche 22a auf. Ferner umfasst die erste Gleitringdichtung 2 ein erstes Vorspannelement 24, welches den ersten stationären Gleitring 22 in Richtung einer Mittelachse X-X der Gleitringdichtungsanordnung vorspannt. Der erste stationäre Gleitring 22 ist an einem Gehäuse 9 fixiert.

Die zweite Gleitringdichtung 3 umfasst einen zweiten rotierenden Gleitring 31 und einen zweiten stationären Gleitring 32, welche zwischen ihren Gleitflächen einen zweiten Dichtspalt 33 definieren. Der zweite rotierende Gleitring 31 ist hierbei mittels eines zweiten Gleitringträgers 36 an der Welle 8 befestigt. Ein zweites Vorspannelement 34 spannt den zweiten stationären Gleitring 32 in Richtung zum zweiten rotierenden Gleitring 31 vor.

Die Gleitringdichtungsanordnung 1 ist eine gasgeschmierte Gleitringdichtungsanordnung, wobei ein Sperrfluid in Form von Stickstoff vorgesehen ist. Hierzu umfasst die Gleitringdichtungsanordnung 1 eine Stickstoffquelle 13, welche über eine Zuleitung 11 Stickstoff zur ersten Gleitringdichtung 2 zuführt.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist im ersten stationären Gleitring 22 ein Durchgangskanal 25 vorgesehen, welcher von einer Rückseite 22b zur Gleitfläche 22a des ersten stationären Gleitrings 22 führt. Der Durchgangskanal 25 ist geradlinig und parallel zur Mittelachse X-X.

Das Bezugszeichen 14 bezeichnet einen Stickstofferzeuger, welcher Stickstoff aus der Luft entnehmen kann und zur Stickstoffquelle 13, welche beispielsweise ein Stickstofftank ist, zuführen kann.

In Fig. 1 ist der Strömungsweg des Sperrfluids durch die Pfeile dargestellt und führt von der Stickstoffquelle 13 über die Zuleitung 1 1 zum Durchgangskanal 25. Ein Druck des Sperrfluids ist dabei etwas höher als ein Druck des abzudichtenden Mediums im Produktraum 40, so das auch ein kleiner Anteil von Stickstoff als Leckage L zum Produktraum 40 strömt. Da das Produkt hier ein Methan enthaltendes Gas ist, ist die durch den Stickstoff auftretende Verunreinigung dieses abzudichten Produkts vernachlässigbar, insbesondere da es sich hierbei um sehr geringe Mengen handelt.

Der Hauptteil des Sperrfluids tritt an der radialen Innenseite der ersten Gleitringdichtung 2 am ersten Dichtspalt 23 aus und strömt dann in Richtung zur zweiten Gleitringdichtung 3 und von dort in eine Rückleitung 12. Das Sperrfluid kann dann aus der Rückleitung 12 an die Atmosphäre abgegeben werden.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist am ersten rotierenden Gleitring 21 eine erste Nebendichtung 4 und eine Zentriereinrichtung 5 angeordnet. Die erste Nebendichtung 4 ist an einer Rückseite 21 b des ersten rotierenden Gleitrings 21 angeordnet. Hierbei wird der erste rotierende Gleitring 21 mittels eines ersten Gleitringträgers 26 an der Welle 8 befestigt. Im ersten Gleitringträger 26 ist eine Nut 27 vorgesehen, in welcher die erste Nebendichtung 4 angeordnet ist. Die erste Nebendichtung 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein O-Ring mit kreisförmigem Querschnitt, welcher ausschließlich zur Abdichtung an der Rückseite 21 b des ersten rotierenden Gleitrings 21 dient.

Die Zentriereinrichtung 5 ist eine ringförmige Spannfeder. Die Zentriereinrichtung 5 ist an einer radial inneren Fläche 21c des ersten rotierenden Gleitrings 21 angeordnet. Die Zentriereinrichtung 5 dient zur Zentrierung des ersten rotierenden Gleitrings 21. Somit hat die Zentriereinrichtung 5 keine Abdichtfunktion, sondern nur eine Zentrierfunktion. Da somit die Zentrierung des ersten rotierenden Gleitrings durch die Zentriereinrichtung 5 erfolgt, kann die erste Nebendichtung 4 hinsichtlich ihrer Abdichtungsaufgabe an der Rückseite 21 b optimal ausgelegt werden.

An einer Rückseite 22b des ersten stationären Gleitrings 22 ist eine zweite Nebendichtung 6 und eine dritte Nebendichtung 7 angeordnet. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist hierbei an der Rückseite 22b ein Haltering 18 vorgesehen, welcher jeweils eine Nut zur Aufnahme der zweiten und dritten Nebendichtung 6, 7 aufweist. Die zweite und dritte Nebendichtung sind dabei derart angeordnet, dass ein Fluidpfad des Sperrfluids zwischen der zweiten Nebendichtung 6 und der dritten Nebendichtung 7 führt. Hierbei ist auch im Haltering eine Durchgangsöffnung 18a angeordnet.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist die erste Nebendichtung 4 einen ersten Radius R1 , gemessen von der Mittelachse X-X der Gleitringdichtungsanordnung auf. Die zweite Nebendichtung 6 weist einen zweiten Radius R2 auf und die dritte Nebendichtung 7 weist einen dritten Radius R3 auf. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, liegt der erste Radius R1 dabei zwischen dem zweiten Radius R2 und dem dritten Radius R3. Hierdurch ist die Ungleichung R2 < R1 < R3 erfüllt. Hierdurch kann insbesondere ein Verkippen der Gleitringe der ersten Gleitringdichtung 2 gegeneinander vermieden werden. Dadurch kann im Betrieb der erste Dichtspalt 23 konstant und mit kleiner Abmessung aufrechterhalten werden, so dass die Leckage L des Sperrfluids ins Produkt minimiert werden kann.

Die Gleitringdichtungsanordnung 1 umfasst ferner eine Steuereinheit 10 sowie ein Differenzdruckregelventil 17 in der Zuleitung 1 1. Ferner ist ein Durchflusssensor 15 in der Zuleitung 11 angeordnet, welcher eine Durchflussmenge durch die Zuleitung 11 misst. Ein Drucksensor 19 ist am Produktraum 40 angeordnet und übermittelt einen Produktdruck an die Steuereinheit 10. Die Steuereinheit 10 ist eingerichtet, ein Druckniveau in einem ersten Raum 50 vor der ersten Gleitringdichtung 2 basierend auf dem Druck im Produktraum 40, einzustellen. Hierdurch ergibt sich automatisch ein Druck in einem zweiten Raum 60 zwischen der ersten Gleitringdichtung 2 und der zweiten Gleitringdichtung 3, welcher niedriger ist als ein Druck im ersten Raum 50. Hierbei kann die Steuereinheit 10 einen Öffnungs- bzw. Schließgrad des Differenzdruckregelventils 17 steuern. Der Öffnungs- bzw. Schließgrad des Differenzdruckregelventils 17 wird hierbei basierend auf dem Produktdruck bestimmt. Hierbei wird ein Druck im ersten Raum 50 über das verstellbare Differenzdruckregelventil 17 derart eingestellt, dass der Druck im ersten Raum 50 immer größer ist als ein Produktdruck im Produktraum 40. Aufgrund der Drosselung des Weges des Sperrfluids ist der Druck im ersten Raum 50 auch immer größer als im zweiten Raum 60.

Somit kann eine Null-Emission des Produkts aus dem Produktraum 40 in Richtung zur Atmosphäre 41 sichergestellt werden. Dadurch kann die gasgeschmierte Tandem- Gleitringdichtungsanordnung insbesondere Erdgas- oder Methan-haltiges Gas abdichten. Durch den einfachen und robusten Aufbau der Gleitringdichtungsanordnung 1 wird ein wartungsfreier Betrieb erreicht. Die zweite Gleitringdichtung 3 dient dabei als Sicherheitsdichtung, falls die erste Gleitringdichtung 2 beschädigt sein sollte oder aus anderen Gründen ausfällt. Somit kann durch die zweite Gleitringdichtung 3 trotz weiterhin rotierender Welle 8 eine Abdichtung gegenüber der Atmosphäre 41 sichergestellt werden.

In der Rückleitung 12 ist ferner noch eine Überwachungseinrichtung 16 angeordnet, welche die Funktion der Gleitringdichtungsanordnung überwacht und bei einem Versagen oder einer Beschädigung der Gleitringdichtungsanordnung ein entsprechendes Störsignal, beispielsweise an eine Leitstelle abgeben kann. Damit ist sichergestellt, dass bei einem Versagen der ersten Gleitringdichtung 2 eine möglichst schnelle Reparatur der ersten Gleitringdichtung 2 erfolgen kann. Die Überwachungseinrichtung 16 kann beispielsweise anhand eines Druckniveaus in der Rückleitung 12 und/oder anhand einer Durchflussmenge des Sperrfluids eine Beschädigung der ersten Gleitringdichtung 2 bestimmen. Weiterhin kann die erfindungsgemäße Gleitringdichtungsanordnung ohne Zwischendichtung, beispielsweise in Form einer Labyrinthdichtung zwischen der ersten Gleitringdichtung 2 und der zweiten Gleitringdichtung 3 auskommen. Dadurch kann eine Herstellung weiter vereinfacht werden und insbesondere werden dadurch auch die Kosten der Herstellung reduziert. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Gleitringdichtungsanordnung 1 ist deren kompakter Aufbau. Hierdurch eignet sich die Gleitringdichtungsanordnung 1 insbesondere auch für einen Austausch von schon in beispielsweise Verdichterstationen von Pipelines montierten Gleitringdichtungsanordnungen. Insbesondere ist die erfindungsgemäße Gleitringdichtungsanordnung 1 für sehr hohe Drücke bis ca. 16010 5 Pa geeignet.

Fig. 2 zeigt eine gasgeschmierte Gleitringdichtungsanordnung 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei gleiche bzw. funktional gleiche Teile wie im ersten Ausführungsbeispiel bezeichnet sind. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist beim zweiten Ausführungsbeispiel die Zentriereinrichtung 5 an einer radial äußeren Fläche 21 d des ersten rotierenden Gleitrings 21 angeordnet. Hierbei ist eine Nut 20 im ersten Gleitringträger 26 vorgesehen, welche die Zentriereinrichtung 5 aufnimmt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel kann der erste Gleitring 21 ohne störende und aufwendige Ausnehmungen oder Vertiefungen oder dgl. ausgebildet werden.

Zu den beiden beschriebenen Ausführungsbeispielen sei angemerkt, dass es auch möglich ist, dass am ersten Gleitring 21 zwei Zentriereinrichtungen 5, nämlich eine erste Zentriereinrichtung an einer radial inneren Fläche 21c wie im ersten Ausführungsbeispiel, und eine zweite Zentriereinrichtung 5 an einer radial äußeren Fläche 21 d wie beim zweiten Ausführungsbeispiel vorgesehen sein kann.

Zu den Ausführungsbeispielen sei ferner angemerkt, dass als Zentriereinrichtung statt einer ringförmigen Spannfeder auch ein ringförmig umlaufendes Spannband verwendet werden kann oder alternativ auch ein O-Ring, welcher jedoch nicht hinsichtlich Dichtungseigenschaften optimiert werden muss, da die Abdichtung am ersten Gleitring 21 durch die erste Nebendichtung 4 erfolgt.

Neben der vorstehenden schriftlichen Beschreibung der Erfindung wird zu deren ergänzender Offenbarung hiermit explizit auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den Figuren Bezug genommen. Bezugszeichenliste

1 Gleitringdichtungsanordnung

2 erste Gleitringdichtung

3 zweite Gleitringdichtung

4 erste Nebendichtung

5 Zentriereinrichtung

6 zweite Nebendichtung

7 dritte Nebendichtung

8 Welle

9 Gehäuse

10 Steuereinheit

1 1 Zuleitung

12 Rückleitung

13 Stickstoff-Quelle

14 Stickstoff-Erzeuger

15 Durchflusssensor

16 Überwachungseinrichtung

17 verstellbares Differenzdruckregelventil

18 Haltering

18a Durchgangsöffnung

19 Drucksensor

20 Nut

21 erster rotierender Gleitring

21 a Gleitfläche

21 b Rückseite

21 c radial innere Fläche

21 d radial äußere Fläche

22 erster stationärer Gleitring

22a Gleitfläche

22b Rückseite

23 erster Dichtspalt

24 erstes Vorspannelement

25 Durchgangskanal

26 erster Gleitringträger

27 Nut

31 zweiter rotierender Gleitring

32 zweiter stationärer Gleitring 33 zweiter Dichtspalt

34 zweites Vorspannelement 36 zweiter Gleitringträger 40 Produktraum

41 Atmosphäre

50 erster Raum

60 zweiter Raum

L Leckage

R1 erster Radius

R2 zweiter Radius

R3 dritter Radius

X-X Mittelachse