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Patent Searching and Data


Title:
MECHANICALLY ADJUSTABLE DELAY ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/012816
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a simple variable mechanical way to adjust a delay. The aim of the invention is to find an easy way to adjust the delay time, for example by slightly twisting two subassembly parts (7, 8) into which the adjustable delay element (10) is integrated. The essential feature that helps achieve said aim is the delay element (10) that consists of a small tube (1) which has a thread (a) or the like along a portion of its length and is smooth along the remaining portion (b) of its length. A small slot (c) is located in the smooth, cylindrical portion of the tube (1). The tube (1) is provided with a through-bore into which a chemical mixture is pressed as a delay composition (3). A sleeve (2) which accurately fits over the cylindrical portion (b) of the tube (1) at one end and has a mating thread for the tube (1) at the other end is mounted over the tube (1). The slot (c) along with the delay composition (3) is increased or decreased (shortened) by twisting the two subassembly parts (7, 8). The glow time changes accordingly once the delay composition (3) has been ignited, the delay time being infinitely variable.

Inventors:
KLASEN ANDRE (DE)
KOPP LOTHAR-GEORG (DE)
RAUPP KARL (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/064436
Publication Date:
January 23, 2014
Filing Date:
July 09, 2013
Export Citation:
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Assignee:
RHEINMETALL WAFFE MUNITION (DE)
International Classes:
F42C9/10
Foreign References:
FR2839146A12003-10-31
US3352237A1967-11-14
US20090235838A12009-09-24
EP1079200A12001-02-28
DE3639201C21991-06-27
DE3434100A11987-08-06
DE2352967C31978-04-20
DD977759C
Attorney, Agent or Firm:
DIETRICH, Barbara (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Verzögerungselement (10) für eine Munition, Geschoss, Wirkkörper und dergleichen mit einer Anzündladung (4), gekennzeichnet durch eine mechanische Einstellung, bestehend zumindest aus einem Rohr (1), einer Hülse (2) und einem chemischen Satz (3) als Verzögerungssatz, der sich im Rohr (1) befindet, wobei eine Verschiebung der Hülse (2) auf dem Rohr (1) in axialer Richtung eine Freigabe des Verzögerungssatzes (3) zur Anzündladung (4) hin und damit ein Verstellen der Verzögerungszeit bewirkt.

2. Verzögerungselement (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (1) an einer Seite eine Gewinde (a) und auf der anderen Seite eine zylindrische, vorzugsweise glatte Fläche (b) umfasst.

3. Verzögerungselement (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich auf dem Rohrzylinder (b) ein Schlitz (c) befindet.

4. Verzögerungselement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Rohr (1) eine durchgehende Bohrung befindet, in der das chemische Gemisch als Verzögerungssatz (3) eingebunden ist, beispielsweise mittels Pressung.

5. Verzögerungselement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine linke Kante der Abdeckbohrung (d) der Hülse (2) die Verzögerungszeit bestimmt, wobei ein Verschieben der Hülse (2) auf dem Rohr (1) in axialer Richtung eine Verkürzung der Verzögerungszeit hervorruft, wenn die Kante der Abdeckbohrung (d) an der äußersten linken Kante des Rohres (1) die maximal mögliche Verzögerungszeit bedeutet.

6. Verzögerungselement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es in einer Baugruppe (11) eingebunden ist.

7. Verzögerungselement (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppe (1 1) aus zwei Baugruppenteilen (7, 8) besteht, die über eine lösbare Verbindung (9) fest miteinander verbindbar sind, wobei durch Lösen der Verbindung (9) die beiden Baugruppenteile (7, 8) gegenseitig verdrehbar werden und durch dieses Verdrehen sich die Hülse (2) über das Gewinde a in axialer Richtung verschieben lässt.

8. Verzögerungselement (10) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Planetengetriebe eingebunden ist, bestehend zumindest aus einem Zahnrad (15), einem Planetenrad (16) und einem Sonnenrad (12).

9. Verzögerungselement (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das innen verzahnte Zahnrad (15) im Bauteil (7) zentriert und mit diesem gegen Verdrehung gesichert ist und der Kraftfluss über das Planetenrad (16) in das Sonnenrad (12) gelangt, wobei die Verzahnungslänge (f) des Sonnenrades (12) mindesten die Summe der Zahnbreite des Planetenrades 16 und des erforderlichen Verschiebungsweges ist

10. Verzögerungselement (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mit einem Messstift (6, 14) durch die Ausfräsung (e, c) im Baugrup- pentei! (8) die eingestellte Verzögerungszeit abgelesen werden kann, wobei eine Messskala beispielsweise am Baugruppenteil (8) das direkte Ablesen der Verzögerungszeit ermöglicht.

Description:
BESCHREIBUNG

Mechanisch verstellbares Verzögerungselement

Die Erfindung beschäftigt sich mit einem mechanisch verstellbaren Verzögerungseiement in einer Munition, verschossen insbesondere von einem Mörser, einem Werfer oder Hand gehaltenen Waffen. Diese Verzögerungszeit wird im Verzögerungselement von Hand eingestellt und dieses dann in die Munition eingesetzt, beispielsweise geschraubt. Damit kann auch vor Ort individuell und schnell je nach Einsatz der Munition diese mechanisch programmiert werden.

Die Reichweiten von Mörsergeschossen, Geschossen aus Werfern mit richtbaren Elevati- onswinkeln oder aus Hand gehaltenen Werfern werden, wie auch bei anderen Waffensystemen, durch die Stärke der Treibladung und der eingestellten Elevation des Rohres bestimmt. Sprengköpfe können mit einem Aufschlagzünder versehen werden, wenn diese durch einen Aufschiag initiiert werden. Soll die Wirkung jedoch früher als der Aufschlag sich entfalten, können auch Annäherungssensoren eingebunden werden. Alternativ kann derartigen Geschossen beispielsweise eine Zünd- oder Verzögerungszeit vorgegeben oder nach einer Messung etc. die Zündzeit aufgeprägt werden. Derartige Geschosse sind aufgrund der Elektronik, der Sensorik als auch der Software in der Herstellung kostenintensiv.

Die DE 36 39 201 C2 offenbart eine Friktionseinrichtung für den Tempiervorgang an Geschosszeitzündern. Der Geschoss -Zeitzünder besteht im Wesentlichen aus einer oberen Zünderspitze, die aufgeschraubt ist, einem drehbaren Gehäusemitteitei! und einem feststehenden Gehäuseunterteil. Das Gehäusemittelteil ist als Tempierring ausgebildet. Durch die Drehung des Tempierrings wird der Zünder tempiert.

Die DE 34 34 100 A1 betrifft einen Geschosszünder, bei dem die Laufzeit mechanisch durch entsprechende Drehung einer Geschossspitze eingestellt wird. Aus der DE 23 52 967 C3 ist eine Anordnung zum Einstellen der Zündverzugszeit bekannt. Die Tempierscheibe des Zünders ist mit einem Stellglied (Schrittmotor) gekoppelt. Nach Betätigen der Starttaste und Erreichen der vorgewählten Schrittzahl des Stellglieds wird ein Zündimpuis auf den Treibladungsanzünder des Geschosses abgegeben.

Die DE 977 759 B beschäftigt sich mit einem Uhrwerkszünder mit einem umlaufenden Tempierring.

Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine kostengünstigere Munition insbesondere für Hand gehaltene (Hand verschossene Munition) oder richtbare Werfer aufzuzeigen.

Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen beschrieben.

Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, eine einfache variable Verzögerung mechanisch zu realisieren. Dabei zielt die Idee darauf ab, dass eine einfache Einstellung der Verzögerungszeit beispielsweise mit leichtem Verdrehen zweier Teile zueinander möglich ist. Verwendet wird zudem eine einfache Richtskala als Mess- bzw. Ablesemittel.

Kern der Erfindung ist ein Verzögerungselement mit einem Röhrchen, das über einen Teil seiner Länge ein Gewinde oder dergleichen besitzt und dem restlichen Teil glatt ist. In diesem glatten, zylinderförmigen Teil des Rohres befindet sich ein schmaler Schlitz. Im Rohr selbst befindet sich eine durchgehende Bohrung, in die ein chemisches Gemisch als Verzögerungssatz eingepresst ist. Über das Rohr ist eine Hülse montiert, die an einem Ende passgenau über den zylindrischen Teil des Rohres passt und am anderen Ende das passende Gewinde des Rohres aufweist. Durch Verdrehen der beiden Teile wird der Schlitz mit dem Verzögerungssatz vergrößert oder verkleinert (verkürzt). Dadurch verändert sich nach dem Anzünden des Verzögerungssatzes die Glühzeit entsprechend. Die Verzögerungszeit ist dabei stufenlos einstellbar.

Die einfache Einstellung der Verzögerungszeit auch vor Ort ermöglicht eine breite Anwen- dungsmöglschkeit der gleichen Munition für verschiedene Einsatzszenarien. Es wird zudem eine Munition mit geringer Störanfälligkeit realisiert. Geschaffen wird eine Munition bzw. ein Wirkkörper mit erhöhter Zielgenauigkeit durch Veränderung der Verzögerungszeit des Ver- zögerungselementes, vergleichbar eines Zeitzünders. Zudem ist eine bereits eingestellte Verzögerungszeit jederzeit neu einstellbar. Die Einstellmechanik erlaubt nicht nur das Einstellen einer kürzeren Verzögerungszeit, sondern auch das (Wieder-)Einstellen einer verlängerten bzw. längeren Verzögerungszeit. Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soil die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform zur mechanischen Einsteilung eines Verzögerungselementes,

Fig. 2 eine zweite Ausführungsform zur mechanischen Einstellung eines Verzögerungselementes,

Fig. 1 und Fig. 2 zeigen ein Verzögerungselement 10, bestehend aus einem Rohr 1 , einer Hülse 2 und einem chemischen Satz 3 als Verzögerungssatz. Das Rohr 1 besitzt an einer Seite ein Gewinde a und auf der anderen Seite eine zylindrische, vorzugsweise glatte Fläche b. Auf dem Rohrzylinder b befindet sich ein Schlitz c. Im Rohr 1 befindet sich eine durchgehende Bohrung, in der das chemische Gemisch als Verzögerungssatz 3 eingepresst oder dergleichen ist.

Die linke Kante der Abdeckbohrung d der Hülse 2 bestimmt für dieses Verzögerungselement 10 die Verzögerungszeit. Durch ein Verschieben der Hülse 2 auf dem Rohr 1 in axialer Richtung bewegt sich die linke Kante der Abdeckbohrung d nach rechts, was eine Freigabe des Verzögerungssatzes 3 zur Anzündladung 4 hin bewirkt und eine Verkürzung der Verzögerungszeit hervorruft, im dargestellten Ausführungsbeispiel nach den Figuren befindet sich die Kante der Abdeckbohrung d an der äußersten linken Kante des Rohres 1 , was die maximal mögliche Verzögerungszeit bedeutet. Befindet sich die rechte Kante der Abdeckbohrung d am rechten Ende der zylindrischen Fläche b, ist die max. mögliche Schlitzlänge c erreicht und die minimale Verzögerungszeit eingestellt.

Die Einstellung der Verzögerungszeit im Verzögerungselement 10 erfolgt nach Fig. 1 wie folgt: Das Verzögerungselement 10 ist beispielsweise in einer mit 1 bezeichneten Baugruppe integriert, die in eine Munition oder dergleichen in bekannter Art und Weise eingebunden werden kann. Diese besteht aus zwei gegenseitig verdrehbaren Baugruppenteilen 7, 8, die über eine Verbindung 9, beispielsweise eine Schraubverbindung, fest miteinander verbindbar sind. - Alternative Verbindungen wie Splinte oder dergleichen sind ebenfalls möglich. - Durch Lösen der Verbindung 9 werden die beiden Baugruppenteile 7, 8 gegenseitig verdrehbar. Ein Stift 5 verhindert ein Verdrehen der Hülse 2 gegenüber dem Baugruppenteil 7. Das in das Gewinde des Teils 8 vorzugsweise eingeklebte Gewinde a des Rohres 1 verhindert deren gegenseitiges Verdrehen. - Durch Verdrehen des Teils 7 und des Teils 8 zueinander, verschiebt sich die Hülse 2 über das Gewinde a in axialer Richtung. Damit wird die Verzögerungszeit verändert. Mit einem Messstift 6 kann durch eine Ausfräsung e im Teil 8 die eingestellte Verzögerungszeit abgelesen werden. Über eine Messskala, die am Teil b angebracht sein kann, kann die eingestellte Verzögerungszeit auch dort direkt abgelesen werden.

Eine andere Verstellmöglichkeit zeigt Fig. 2. Hier erfolgt die Verstellung des Verzögerungselementes über ein Pianetengetriebe. Durch Lösen der Schraube 9 sind auch hier die beiden Baugruppenteile 7, 8 gegenseitig verdrehbar. Das Gewinde a des Rohres 1 wird auch hier in das Gewinde des Teils 8 bevorzugt eingeklebt. Das innen verzahnte Zahnrad 15 ist im Teil 7 zentriert und mit diesem gegen Verdrehung gesichert. Der weitere Kraftfluss erfolgt über ein Planetenrad 16 in das Sonnenrad 12. Die Verzahnungslänge f des Sonnenrades 12 ist mindesten die Summe der Zahnbreite des Planetenrades 16 und des erforderlichen Verschiebungsweges. In dem nun das Teil 7 und das Teil 8 gegenseitig verdreht werden, wird das Sonnenrad 12 in eine Drehbewegung versetzt. Infolge dessen wird das Gewinde a in axialer Richtung verschoben, die Verzögerungszeit verändert. Mit dem Messstift 14 kann durch die Ausfräsung c im Teil 8 die eingestellte Verzögerungszeit abgelesen werden. Über eine Messskaia, die am Teil 8 angebracht sein kann, ist das Ablesen auch direkt möglich. Vorteil dieser Ausführung ist, dass weniger Umdrehungen beider Teile 7, 8 notwendig sind, da die Getriebeübersetzung hierbei hilft. Eine weitere Halbierung ist durch die Anwendung eines zweigängigen Gewindes a möglich.