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Patent Searching and Data


Title:
MEDICAL ENDOSCOPE AND RECOVERY INSTRUMENT FOR RECOVERING CONCRETIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/008039
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a medical endoscope (10) comprising a rigid shaft (12), an optical element (16) for monitoring a surgical region, a lighting device (18) for lighting the surgical region, and a recovery instrument (22) which is guided through a working channel (20) of the endoscope (10) in a longitudinally movable manner for recovering concretions (24) such as kidney stones or ureteral stones out of the surgical region. The recovery instrument (22) comprises a tube (30) through which a suction channel (26) passes and the distal end of which can be plugged into the working channel (20) from the proximal direction and can be guided into the distal end region of the endoscope (10) through the working channel (20), and the proximal end region of the tube has a suction device (32) for generating a fluid flow through the suction channel (26) in the proximal direction.

Inventors:
WOLTER MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/068098
Publication Date:
January 10, 2019
Filing Date:
July 04, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WINTER & IBE OLYMPUS (DE)
International Classes:
A61B1/015; B01L3/02; A61B17/00; A61B17/22; A61M5/31
Foreign References:
GB2268883A1994-01-26
DE102009022306A12010-11-25
US3721244A1973-03-20
DE4221263A11994-01-05
US4043322A1977-08-23
US2728232A1955-12-27
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
MEISSNER BOLTE PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Medizinisches Endoskop (10) mit einem starren Schaft (12), einer Optik (16) zur Beobachtung eines Operationsgebietes, einer Beleuchtungseinrichtung (18) zur Beleuchtung des Operationsgebietes, und mit einem durch einen Arbeitskanal (20) des Endoskopes (10) langsverschieblich geführten Bergungsinstrument (22) zur Bergung von Konkrementen (24) wie Nierensteine oder Harnleitersteine aus dem Operationsgebiet, dadurch gekennzeichnet, dass das Bergungsinstrument (22) einen von einem Saugkanal (26) durchsetzten Schlauch (30) umfasst, der mit seinem distalen Ende aus proximaler Richtung in den Arbeitskanal (20) einsteckbar und bis in den distalen Endbereich des Endoskopes (10) durch den Arbeitskanal (20) hindurchführbar ist, und der an seinem proximalen Endbereich eine Saugeinrichtung (32) zur Erzeugung eines Fluidstroms in proximale Richtung durch den Saugkanal (26) aufweist.

Medizinisches Endoskop (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Saugeinrichtung (32) eine mit Handkraft betätigbare Pumpeinrichtung (34) aufweist, die fluidisch leitend mit dem Saugkanal (26) verbunden ist.

Medizinisches Endoskop (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpeinrichtung (34) einen Hohlkörper umfasst, dessen Volumen bei Belastung einer Grifffläche der Pumpeinrichtung (34) mit einer Handkraft (FH) eines Bedieners verkleinerbar ist, und dessen Volumen bei Entlastung der belasteten Grifffläche vergrößerbar ist.

Medizinisches Endoskop (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugeinrichtung (32) ein den Saugkanal (26) des Bergungsinstrumentes (22) beherrschendes Ventilelement (36) umfasst, das in einer Offenstellung einen Fluidstrom in proximale Richtung durch den Saugkanal (26) erlaubt und in einer Geschlossenstellung einen Fluidstrom in distale Richtung durch den Saugkanal (26) verhindert.

5. Medizinisches Endoskop (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpeinrichtung (34) fluidisch leitend mit einem Ableitkanal (38) verbunden ist, derart, dass ein mit der Pumpeinrichtung (34) erzeugbarer Fluidstrom durch den Ableitkanal (38) abgeleitet wird.

6. Medizinisches Endoskop (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugeinrichtung (32) ein den Ableitkanal (38) beherrschendes Ventilelement (40) aufweist, das in einer Offenstellung einen aus Richtung der Pumpeinrichtung (34) kommenden Fluidstrom durch den Ableitkanal (38) erlaubt und in einer Geschlossenstellung einen Fluidstrom durch den Ableitkanal (38) in Richtung der Pumpeinrichtung (34) verhindert.

7. Medizinisches Endoskop (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das den Saugkanal (26) beherrschende Ventilelement (36) ein Rückschlagventil ist, das mittels einer Rückstellkraft in die Geschlossenstellung gezwungen ist.

8. Medizinisches Endoskop (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das den Ableitkanal (38) beherrschende Ventilelement (40) ein Rückschlagventil ist, das mittels einer Rückstellkraft in die Geschlossenstellung gezwungen ist.

9. Medizinisches Endoskop (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (30) des Bergungsinstrumentes (22) in seinem distalen Endbereich ein gegenüber der Schaftachse (A) des Endoskopes (10) abgewinkeltes Schlauchende aufweist.

10. Bergungsinstrument (22) zur Verwendung in einem medizinischen Endoskop (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einem von einem Saugkanal (26) durchsetzten Schlauch (30), der an seinem proximalen Endbereich eine

Saugeinrichtung (32) zur Erzeugung eines Fluidstroms in proximale Richtung durch den Saugkanal (26) aufweist.

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Description:
Beschreibung

Medizinisches Endoskop und Bergungsinstrument zur Bergung von Konkrementen

Die Erfindung betrifft ein Endoskop gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Bergungsinstrument für ein erfindungsgemäßes Endoskop gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 10.

Endoskope der gattungsgemäßen Art werden üblicherweise zur Inspektion der Niere und zur Bergung von Konkrementen wie Nierensteine aus dem Nierenbecken oder den Nierenkelchen verwendet. Solche, für den chirurgischen Eingriff an der Niere verwendeten Endoskope werden auch als Nephroskope bezeichnet.

Zur Einführung von Arbeitsinstrumenten in das Operationsgebiet sind gattungsgemäße Endoskope üblicherweise der Länge nach von einem Arbeitskanal durchsetzt, wobei ein Schaft eines Arbeitsinstrumentes in eine proximale Öffnung des Arbeitskanals eingesteckt und bis in das distal vor dem Endoskop liegende Operationsgebiet geschoben werden kann. Zur Beobachtung des Operationsgebietes und zur Durchführung eines koordinierten chirurgischen Eingriffes ist der starre Schaft des Weiteren von einer Beobachtungseinrichtung, wie zum Beispiel einer stabförmigen Optikeinheit sowie von einer Beleuchtungseinrichtung durchsetzt. Die Beleuchtungseinrichtung besteht üblicherweise aus einer Vielzahl von Lichtleitfasern die ein am proximalen Ende des Endoskopes eingespeistes Licht bis in das Operationsgebiet durchleiten.

Zur Einführung des Endoskopes bis in die Niere eines Patienten wird das Endoskop üblicherweise durch einen von außen durch die Haut bis in die Niere eingesteckten Außenschaft eingeschoben. In dieser Einsteckstellung kann das Operationsgebiet ausgeleuchtet und beobachtet werden und mit einem in den Arbeitskanal eingeführten Bergungsinstrument können Nierensteine oder dergleichen geborgen werden. Dafür kann zum Beispiel eine Greifzange mit an ihrem distalen Ende schwenkbar zueinander angeordneten Maulbranchen in den Arbeitskanal eingeschoben werden. Die Nierensteine werden mit der Zange ergriffen und zusammen mit dem Endoskop durch den Außenschaft an die Oberfläche gezogen.

Neben der Beobachtung mit Hilfe der durch das Endoskop geführten Optik kann das Endoskop auch zur Spülung des Operationsgebietes benutzt werden. Dafür können zwischen dem Endoskopschaft und dem den Zugang zum Operationsgebiet offen haltenden Außenschaft bzw. auch innerhalb des Endoskopschaftes ausgebildete Spülkanäle vorgesehen sein, mit denen ein Spülmedium in das Operationsgebiet eingeleitet oder von dort abtransportiert wird. Ein derartiger Spülvorgang kann auch zur Bergung von Konkrementen aus dem Operationsgebiet genutzt werden, insbesondere wenn der Operateur auf den Einsatz einer Greifzange verzichtet oder der Einsatz einer Greifzange nicht möglich ist. Auf den Einsatz einer Greifzange wird beispielsweise verzichtet, wenn besonders kleine Konkremente aus dem Operationsgebiet geborgen werden sollen. In solchen Fällen kann durch das Einleiten des Spülstroms in das Operationsgebiet ein Konkrement aufgewirbelt werden und bei momentaner Unterbrechung des eingeleiteten Spülstromes kann das Konkrement unter Ausnutzung des die Spülflüssigkeit abtransportierenden Saugeffektes an das distale Ende des Endoskopes angesaugt und zusammen mit dem Endoskop aus dem Außenschaft herausgezogen werden. Dafür ist eine geschickte Bewegung des Endoskopes nötig, die das distale Ende des Endoskopes dicht genug an den aufgewirbelte Konkrement führt, um von dem Saugstrom des Endoskopes erfasst zu werden.

Bei diesem Ansaugverfahren muss das Schaftsystem des Endoskopes in einem bestimmten Winkel in den Körper eingeführt sein, sodass die Nierensteine effektiv in das an das Endoskop herangesaugt werden können. Die Effektivität des Ansaugprozesses ist dabei unter anderem abhängig von dem Durchmesser und der Länge des Endoskopschaftes, der Form der Schaftöffnung, der Größe der Konkremente, der Form Saugöffnung, des Drucks des Spülstroms, des Spülflusses und der Eintauchtiefe des Endoskopes in den Außenschaft. Diese Einflüsse können zu einem erheblichen Zeitverzug bei der Durchführung des Bergungsverfahrens führen. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein medizinisches Endoskop mit einem geeigneten Arbeitsinstrument bereitzustellen, das eine einfache und schnelle Bergung von Konkrementen aus dem Operationsgebiet erlaubt.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungsgemäßes Instrument mit dem Merkmal des Anspruches 1 . Anspruch 10 beschreibt ein für diese Zwecke geeignetes erfindungsgemäßes Bergungsinstrument. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Erfindungsgemäß ist ein medizinisches Endoskop mit einem starren Schaft, einer Optik zur Beobachtung eines Operationsgebietes, eine Beleuchtungseinrichtung zur Beleuchtung des Operationsgebietes, und mit einem durch einen Arbeitskanal des Endoskopes längsverschieblich geführten Bergungsinstrument zur Bergung von Konkrementen wie Nierensteine oder Harnleitersteine aus dem Operationsgebiet, wobei das Bergungsinstrument einen von einem Saugkanal durchsetzten Schlauch umfasst, der mit seinem distalen Ende aus proximaler Richtung in den Arbeitskanal einsteckbar und bis in den distalen Endbereich des Endoskopes durch den Arbeitskanal hindurchführbar ist, und der an seinem proximalen Endbereich eine Saugeinrichtung zur Erzeugung eines Fluidstroms in proximale Richtung durch den Saugkanal aufweist.

Der Schlauch, der in einer bevorzugten Ausführungsvariante zumindest bereichsweise flexibel ausgebildet ist, wird in eine proximale Öffnung des Arbeitskanals des Endoskopes eingesteckt und bis in das Operationsgebiet geführt. Mit der Beleuchtungseinrichtung und der Optik werden Steine in dem Operationsgebiet lokalisiert. Beim Auffinden eines Nierensteines wird die Saugeinrichtung aktiviert, sodass ein in proximale Richtung gerichteter Saugdruck in dem Schlauch des Bergungsinstrumentes erzeugt wird. Durch gezieltes Hinführen des Schlauches an einen Nierenstein, kann dieser an das distale Ende angesaugt und dort festgehalten werden. Kleinere Steine können zusammen mit dem Schlauch durch den Arbeitskanal aus der Niere entfernt werden. Größere, an das distale Ende des Schlauches angesaugte Steine können durch eine Verschiebung des Schlauches in proximale Richtung an das distale Ende des Endoskopes herangezogen werden und zusammen mit dem Endoskop aus der Niere entfernt werden. Dabei kann das gesamte Endoskop aus dem Außenschaft herausgezogen werden. Das Ansaugen von Konkrementen mit dem erfindungsgemäßen Bergungsinstrument ist besonders schonend für den Patienten, da das Endoskop nicht in der Winkelstellung oder in der Eintauchtiefe verstellt werden muss um das Konkrement in den Ansaugbereich zu bringen. Stattdessen kann der Saugschlauch mit leichter Handbedienung des Operateurs in dem Arbeitskanal gedreht und verschoben werden, um so das distale Ende des Saugschlauches in dem Operationsgebiet in die Nähe des Konkrementes zu manövrieren. Außerdem wird das Arbeiten mit dem Endoskop für den Operateur deutlich erleichtert, da die Optik nicht im Operationsgebiet verschoben oder verdreht werden muss und somit keine zusätzlichen Kopfbewegungen beim Blick in ein Okular der Optik nötig sind. Auch beim Blick auf einen Monitor wird die Arbeit für den Operateur deutlich verbessert, da sich die Position der Optik im Operationsgebiet nicht verändert und somit keine ständige Neuorientierung wegen einer sonst auftretenden Winkel- oder Lageveränderung des dargestellten Bildes nötig ist.

Die Saugeinrichtung zur Erzeugung eines Fluidstroms in proximale Richtung durch den Saugkanal kann zum Beispiel eine elektrische Pumpe aufweisen, die stationär oder mobil an das distale Schlauchende angeschlossen ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist jedoch daran gedacht, dass die Saugeinrichtung eine mit Handkraft betätigbare Pumpeinrichtung aufweist, die fluidisch leitend mit den Saugkanal verbunden ist. Eine mit Handkraft betätigbare Pumpeinrichtung erleichtert das Arbeiten mit dem medizinischen Endoskop, da keine Kabelverbindungen für eine elektrische Versorgung oder für den Anschluss einer stationären Saugpumpe nötig sind. Mittels Handkraft betätigbare mobile Pumpen sind zudem leichter als mobile elektrische Pumpen, die einen Motor und eine Batterie benötigen, was die Handhabung des Endoskopes wiederum erschweren würde.

Eine mittels Handkraft betätigbare Pumpeinrichtung kann beispielsweise in der Art eines Spritzenzylinders ausgeführt sein, der bei einem Druck auf einen in dem Zylinder geführten Kolben einen Unterdruck in dem Schlauch erzeugt und somit einen Sogeffekt in dem Saugkanal verursacht. Pumpeinrichtungen dieser Art weisen einen Holkörper mit veränderlichem Volumen auf. Solche Pumpeinrichtungen haben ein geringes Gewicht und können kostengünstig hergestellt werden, was insbesondere einer Verwendung als Single-Use-Teil zugutekommt. Die Handhabung einer solchen Pumpeinrichtung kann insbesondere dadurch erleichtert werden, dass der Hohlkörper nach einer Volumenverkleinerung mittels einer zum Beispiel durch eine Feder oder elastisches Material erzeugte Rückstellkraft in einen Ausgangszustand zurückstrebt. Damit kann ohne weitere Betätigung der Pumpeinrichtung, also passiv, ein Saugdruck in dem Saugkanal erzeugt werden, sodass der Operateur seine Aufmerksamkeit nach einer anfänglichen Betätigung der Pumpeinrichtung wieder voll auf den chirurgischen Eingriff lenken kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist deshalb daran gedacht, dass die Pumpeinrichtung einen Hohlkörper umfasst, dessen Volumen bei Belastung einer Grifffläche der Pumpeinrichtung mit einer Handkraft eines Bedieners verkleinerbar ist, und dessen Volumen bei Entlastung der belasteten Grifffläche vergrößert ist. Wird beispielsweise ein Spritzenzylinder mit einem darin verschieblich geführten Kolben als Pumpeinrichtung verwendet, kann vorgesehen sein, dass der Kolben mit einer beispielsweise durch eine Feder oder ein Gummiband erzeugten Rückstellkraft in einer Ruhestellung gehalten wird, wobei der Kolben mit einer Handkraft gegen die Rückstellkraft verschoben werden kann, um bei der Zurückführung des Kolbens einen Saugeffekt in dem Schlauch des Bergungsinstrumentes zu erzeugen. Bei einer Wegnahme der Handkraft kann der Kolben durch die Rückstellkraft wieder in seine Ausgangsposition verschoben werden, um das zuvor in dem Zylinder verkleinerte Volumen wieder zu vergrößern. In einer Ausgestaltung ist daran gedacht, dass die Pumpeinrichtung als elastischer Ballon ausgebildet ist, dessen Innenvolumen durch ein Zusammendrücken des Ballons verringert wird und durch die von dem Material des Ballons erzeugte Rückstellkraft in einen Ausgangszustand zurückgezwungen wird. Mit der Rückstellkraft des Ballons wird ein Unterdruck in dem Hohlraum des Ballons erzeugt, der einen Saugeffekt in dem Schlauch des Bergungsinstrumentes verursacht. Derartige elastische Ballons können beispielsweise aus Gummi oder aus einem elastischen Silikon oder einem anderen elastischen Kunststoff hergestellt sein. Als Pumpeinrichtung kommen insbesondere auch Pipettierhilfen, wie zum Beispiel ein Peleusball oder eine Aspirette in Frage.

In einer vorteilhaften Weiterentwicklung ist daran gedacht, dass die Saugeinrichtung ein den Saugkanal des Bergungsinstrumentes beherrschendes Ventilelement umfasst, das in einer Offenstellung einen Fluidstrom in proximale Richtung durch den Saugkanal erlaubt und in einer Geschlossenstellung einen Fluidstrom in distale Richtung durch den Saugkanal verhindert.

In einer weiteren Ausgestaltung ist daran gedacht, dass die Pumpeinrichtung fluidisch leitend mit einem Ableitkanal verbunden ist, derart, dass ein mit der Pumpeinrichtung erzeugbarer Fluidstrom durch den Ableitkanal abgeleitet wird. Gemäß dieser Ausführungsform kann mit der Pumpeinrichtung ein kontinuierlicher oder ein stoßweiser Fluidstrom aus dem Saugkanal in den Ableitkanal abgeleitet werden. Die Pumpeinrichtung kann dafür zum Beispiel als Kolbenpumpe ausgebildet sein.

Insbesondere bei der Ausbildung der Pumpeinrichtung als Kolbenpumpe oder bei Verwendung einer Pipettierhilfe, wie eines Peleusballs oder einer Aspirette, kann in einer weiteren Ausführungsform vorgesehen sein, dass die Saugeinrichtung ein den Ableitkanal beherrschendes Ventilelement aufweist, das in einer Offenstellung einen aus Richtung der Pumpeinrichtung kommenden Fluidstrom durch den Ableitkanal erlaubt und in einer Geschlossenstellung einen Fluidstrom durch den Ableitkanal in Richtung der Pumpeinrichtung verhindert.

In einer spezifischen Ausführungsform ist daran gedacht, dass das den Saugkanal beherrschende Ventilelement ein Rückschlagventil ist, das mittels einer Rückstell kraft in die Geschlossenstellung gezwungen ist. Derartige Rückschlagventile können zum Beispiel eine elastische Membran aufweisen oder einen federbelasteten Ventilkörper, der mit einer Federkraft in einen Ventilsitz gedrückt wird.

Analog dazu kann des Weiteren vorgesehen sein, dass das den Ableitkanal beherrschende Ventilelement ein Rückschlagventil ist, das mittels einer Rückstell kraft in die Geschlossenstellung gezwungen ist.

Das Ansaugen eines Konkrementes im Operationsgebiet kann dadurch vereinfacht werden, dass der Schlauch des Bergungsinstrumentes in seinem distalen Endbereich derart vorgeformt ist, dass der Endbereich in einer, das distale Ende des starren Schaftes überragenden Einsteckstellung schräg oder gebogen zur Schaftachse des Endoskopes verläuft. Durch eine Drehung des Schlauches in dem Arbeitskanal des Endoskopes kann somit ein größerer Raumbereich des Operationsgebietes mit dem Schlauchende erreicht werden, ohne das Endoskop in seiner Winkellage verändern zu müssen. Zumindest der distale Endbereich oder ein Abknickbereich des Schlauches kann dabei derart elastisch ausgebildet sein, dass er sich beim Einführen des Schlauches in den Arbeitskanal oder beim Herausziehen des Schlauches aus dem Arbeitskanal elastisch in eine Streckstellung bewegt, die eine einfache Verschiebung innerhalb des Arbeitskanals erlaubt. Diesbezüglich kann gemäß einer konkreten Ausführungsform vorgesehen sein, dass der Schlauch des Bergungsinstrumentes in seinem distalen Endbereich ein gegenüber der Schaftachse des Endoskopes abgewinkeltes Schlauchende aufweist.

Erfindungsgemäß ist des Weiteren ein Bergungsinstrument zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen medizinischen Endoskop mit einem von einem Saugkanal durchsetztem Schlauch, der an seinem proximalen Endbereich eine Saugeinrichtung zur Erzeugung eines Fluidstroms in proximale Richtung durch den Saugkanal aufweist. Vorzüge und Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bergungsinstrumentes ergeben sich auch aus den Erläuterungen zum erfindungsgemäßen medizinischen Endoskop.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich des Weiteren aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die schematisierten Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Endoskopes mit einem in den Arbeitskanal des Endoskopes eingesteckten erfindungsgemäßen

Bergungsinstrument,

Fig. 2 eine schematische Detaildarstellung des erfindungsgemäßen

Bergungsinstrumentes aus Fig. 1 in einer ersten Pumpstellung, und

Fig. 3 eine schematische Abbildung des Bergungsinstrumentes aus Fig. 2 in einer

zweiten Pumpstellung.

In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Endoskop in stark schematisierter Darstellung gezeigt. Zur zeichnerischen Vereinfachung und aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Proportionen des medizinischen Instrumentes und der einzelnen Komponenten nicht maßstabsgetreu gezeigt. Insbesondere die Längen der Schaftkonstruktion und des Bergungsinstrumentes sind vorliegend aus Darstellungsgründen deutlich verkürzt, gestreckt oder anders verzerrt dargestellt.

In Fig. 1 erkennt man ein erfindungsgemäßes medizinisches Instrument 10 bei der Bergung eines Konkrementes 24, der sich in einem distalen vor dem Endoskop 10 gelegenen Erfassungsbereich befindet. Das Konkrement 24 kann beispielsweise ein Nierenstein sein. Zur Bergung eines solchen Nierensteins kann das medizinische Instrument 10 perkutan, also von außen durch die Haut des Patienten hindurch bis in das Nierenbecken eingeführt werden. Dafür ist üblicherweise ein Außenschaft 14 bis in das Nierenbecken hinein verlegt durch den das Endoskop 10 geführt wird.

Zur Beobachtung des Operationsgebietes dient eine Optik 16, die im gezeigten Beispiel in einem proximal außerhalb des Patienten angeordneten Okular 44 mündet. Alternativ zur direkten Betrachtung des Operationsgebietes durch ein Okular, kann die Optik 16 elektronische Komponenten wie zum Beispiel eine Kamera oder einen Bildsensor enthalten, die eine Darstellung des Operationsgebietes auf einer Bildwiedergabevorrichtung wie zum Beispiel einem Monitor erlaubt. Beispielsweise kann eine Kamera in die Optik 16 des Endoskopes 10 integriert sein oder an das Okular 44 angeschlossen sein.

Im proximalen, außerhalb des Patienten liegenden Bereich des Endoskopes 10 kann eine Lichtquelle (nicht dargestellt) mit einem Lichteinlass 42 verbunden werden, die ein Licht in eine Beleuchtungseinrichtung 18 einspeist, um das distal vor dem Endoskop 10 liegende Operationsgebiet zu beleuchten. Wie vorliegend angedeutet, kann die Beleuchtungseinrichtung 18 aus einer Vielzahl von Lichtleitfasern bestehen, die sich von dem proximalen Lichteinlass 42 bis an das distale Ende des Endoskopes 10 erstrecken.

Neben der Optik 16 und der Beleuchtungseinrichtung 18 ist der Schaft 12 des Endoskopes 10 von einem Arbeitskanal 20 durchgesetzt, der proximal in einen für die Einführung eines erfindungsgemäßen Bergungsinstrumentes 22 vorgesehenen Arbeitskanaleinlass 52 mündet.

Das in den Arbeitskanal 20 des Endoskopes 10 einführbare Bergungsinstrument 22 umfasst einen von einem Saugkanal 26 durchsetzten Schlauch 30, der in seinem proximalen Endbereich eine Saugeinrichtung 32 aufweist. Distal kann der Schlauch 30 das distale Ende des Endoskopes 10 überragen, wobei der distale Endabschnitt gerade oder - wie im gezeigten Beispiel - abgewinkelt ausgebildet ist sein kann. Mit einem abgewinkelten beziehungsweise gebogenen Endbereich des Schlauches 30 kann bei einer Drehung des Schlauches 30 um seine Längsachse ein größerer Aktionsbereich vor dem distalen Ende des Endoskopes 10 abgedeckt werden. Die proximal an den Schlauch 30 angeschlossene Saugeinrichtung 32 besteht vorliegend aus einer Pumpeinrichtung 34 und einer distal zur Pumpeinrichtung 34 angeordneten, den Saugkanal 26 und einen fluidisch leitend an den Saugkanal 26 angeschlossenen Ableitkanal 38 beherrschenden Ventileinrichtung 36, 40.

Wie in Fig. 1 angedeutet, ist die Pumpeinrichtung 34 und die Ventileinrichtung 36, 40 derart eingerichtet, dass die Pumpeinrichtung 34 durch eine von einer Hand 28 des Operateurs auf die Pumpeinrichtung 34 ausgeübten Handkraft eine Pumpkraft F P erzeugbar ist, die einen Saugdruck in dem Saugkanal 28 erzeugt. Im vorliegenden Fall ist die Pumpeinrichtung 34 als elastischer Ballon ausgebildet, der mit der Hand 28 des Operateurs zusammengedrückt werden kann, sodass sich das Innenvolumen des elastischen Ballons verkleinert. Beim Loslassen des elastischen Ballons erzeugt der Ballon aufgrund seiner Elastizität einen Unterdruck in seinem Hohlraum, sodass sich ein Saugdruck in dem fluidisch leitend mit der Pumpeinrichtung 34 verbundenen Saugkanal 26 einstellt. Die durch ein elastisches Material des Ballons erzeugte Pumpkraft F P zwingt den Ballon in seine Ausgangslage, wobei der Ballon dabei bestrebt ist, das Volumen seines innenliegenden Hohlraumes wieder auf das Ausgangsmaß zu vergrößern. Dabei entsteht ein Sogeffekt in dem Schlauch 30, der zum Ansaugen von Konkrementen 24 an die distale Öffnung des Schlauches 30 genutzt werden kann.

Statt eines elastischen Ballons ist auch denkbar, einen Pumpzylinder mit einem verschieblich darin geführten Kolben als handbetatigbare Pumpe zu verwenden. Darüber hinaus sind auch andere Pumpeinrichtungen 24 denkbar. Besonders vorteilhaft sind handbetatigbare Pumpeinrichtungen 24, da sie ohne eine stationäre Saugvorrichtungen auskommen, die zum Beispiel mit einer die Handhabung des Endoskopes 10 behindernden Schlauchverbindung an den Saugkanal des Bergungsinstrumentes angeschlossen werden müssen. Darüber hinaus haben mobile Pumpeinrichtungen 24 wie ein elastischer Ballon ein sehr geringes Gewicht, was die Handhabung des Endoskopes 10 ebenfalls erleichtert.

Besonders vorteilhaft sind solche Saugeinrichtungen, die nach einer Betätigung passiv einen Saugdruck in dem Saugkanal 26 des Bergungsinstrumentes 22 erzeugen. Eine passive Saugeinrichtung kann zum Beispiel durch die Verwendung einer als elastischen Ballon ausgebildeten Pumpeinrichtung 34 ausgeführt sein. Der in dem Saugkanal 26 erzeugte Saugdruck, mit dem ein Fluidstrom in proximale Richtung durch den Saugkanal 26 erzeugbar ist, wird nach dem Loslassen des zunächst zusammengedrückten Ballons erzeugt, wenn der Ballon aufgrund seiner Elastizität in seinen Ursprungszustand zurückgezwungen wird und dabei einen Unterdruck in seinem Hohlraum erzeugt. In dieser Saugphase kann ein Konkrement 24 an das distale Ende des Schlauches 30 angesaugt werden, wo es aufgrund des andauernden Saugdruckes verbleibt und zusammen mit dem Endoskop 10 aus dem Außenschaft 14 ausgezogen werden kann. Der Operateur muss bei dieser passiven Saugeinrichtung keine weitere Handkraft auf die Pumpeinrichtung 34 ausüben und kann sich stattdessen vollständig auf die Bedienung des Endoskopes 10 und das vorsichtige Herausziehen des Endoskopes 10 zusammen mit dem distal angesagten Konkrement 24 aus dem Außenschaft 14 konzentrieren.

Die Fig. 2 und 3 zeigen die proximal angeordnete Saugeinrichtung 34 des erfindungsgemäßen Bergungsinstrumentes 22 in zwei unterschiedlichen Gebrauchsstellungen. Fig. 1 zeigt die als elastischer Ballon ausgebildete Pumpeinrichtung 34 bei Ausübung einer Handkraft F H auf den Ballon. Dafür wird der elastische Ballon auf seiner äußeren, als Grifffläche 50 ausgebildeten Oberfläche von einer Hand des Operateurs ergriffen und zusammengequetscht. Dabei verringert sich das Volumen des innerhalb des elastischen Ballons liegenden Hohlraumes, sodass ein Fluidstrom aus der Pumpeinrichtung 34 heraus erzeugt wird.

Um beim Zusammendrücken des elastischen Ballons einen Fluidstrom in distale Richtung durch den Saugkanal 26 des Schlauches 30 zu verhindern, kann der Saugkanal 26 von einem Ventilelement 36 beherrscht sein, das einen Fluidstrom in distale Richtung durch den Saugkanal 26 verhindert und einen Fluidstrom in proximale Richtung durch den Saugkanal 26 erlaubt. Wie im vorliegenden Beispiel gezeigt, kann der Schlauch 30 des Bergungsinstrumentes 22 distal zum Ventilelement 36 fluidisch leitend mit der Pumpeinrichtung 34 verbunden sein, wobei damit auch der Saugkanal 26 fluidisch leitend mit dem Hohlraum der vorliegend als elastischer Ballon ausgebildeten Pumpeinrichtung 34 verbunden ist. Der beim Zusammenpressen des elastischen Ballons in seinem Hohlraum erzeugte Überdruck und ein damit verursachter Fluidstrom aus Richtung der Pumpeinrichtung 34 wird mittels des Ventilelementes 36 an einem Durchtritt durch den Saugkanal 26 gehindert. Beim Zusammendrücken des elastischen Ballons befindet sich das Ventilelement 36 also in einer Geschlossenstellung. Statt durch den Saugkanal 26 wird der beim Zusammendrücken des elastischen Ballons erzeugte Fluidstrom durch einen Ableitkanal 38 abgeleitet. Dafür befindet sich ein den Ableitkanal 38 beherrschendes Ventilelement 40 in einer Offenstellung.

Für einen kompakten Aufbau der Saugeinrichtung 32 kann - wie vorliegend - vorgesehen sein, dass der Ableitkanal 38 distal zum Ventilelement 36 des Saugkanal 26 und proximal zur Pumpeinrichtung 34 in einen Verbindungskanal zwischen Saugkanal 26 und Pumpelement 34 mündet. Daneben sind auch andere Varianten denkbar. Beispielsweise könnte vorgesehen sein, dass der Schlauch 30 des Bergungsinstrumentes 22 ohne Abzweigung eines Ableitkanals 38 in die Pumpeinrichtung 34 mündet und ein Ableitkanal 38 die Pumpeinrichtung 34 stattdessen an anderer Stelle verlässt. Die gezeigte Anordnung der Ventilelemente 36 und 40 entspricht einer bevorzugten Ausführungsform, da die Ventilelemente 36, 40 somit in einer kompakten und lokal zusammenhängenden Ventileinheit untergebracht sein können.

Wie die Fig. 2 anschaulich zeigt, ist die Ventileinheit 36 bei der Ausübung einer Handkraft F H auf die als elastischer Ballon ausgebildeten Pumpeinrichtung 34 geschlossen, sodass der aus der Pumpeinrichtung 34 austretende Fluidstrom nicht den Saugkanal 26 des Schlauches 30 in distale Richtung durchtritt. Stattdessen ist das Ventilelement 40 des Ableitkanals 38 geöffnet, sodass der aus Richtung der Pumpeinrichtung 34 kommende Fluidstrom in den Ableitkanal 38 und von dort zum Beispiel in die Umgebung abgeleitet werden kann.

In einer einfachen Variante kann das den Saugkanal 26 beherrschende Ventilelement 36 und/oder das den Ableitkanal 38 beherrschende Ventilelement 40 als Rückflussverhinderungsventil ausgebildet sein, das sich in einer Ruhestellung in der Geschlossenstellung befindet. Wie vorliegend angedeutet, können die Ventilelemente 36, 40 zum Beispiel Ventilklappen 46, 48 aufweisen, die mittels einer zum Beispiel per Federkraft aufgebrachten Rückstellkraft in eine Geschlossenstellung gehalten werden und bei Überwindung der Rückstellkraft in Durchlassrichtung in eine Offenstellung bringbar sind. In einer Variante ist daran gedacht, dass den Saugkanal 26 beherrschende Ventilelement 36 und/oder das den Ableitkanal beherrschte Ventilelement 40 als Duckbill- Ventil auszubilden. Dabei kann das Ventil aus einem Gummi oder einem anderen elastischen Material wie einem elastischen Silikon hergestellt sein und in einer Ruhestellung die Form eines geschlossenen Entenschnabels ausbilden, so das ein Fluidstrom in eine erste Richtung durch das schnabelförmige Ventilteil das Ventil öffnet und somit durchgelassen wird und ein Fluidstrom in entgegengesetzte Richtung gestoppt wird.

Die Fig. 3 zeigt die Saugeinrichtung 32 aus Fig. 2 in einer zweiten Gebrauchsstellung nach dem Loslassen des zusammengerückten elastischen Ballons 34. Wie angedeutet, entfaltet sich der elastische Ballon 34 dabei derart, dass eine von dem elastischen Material des Ballons aufgebrachte Pumpkraft F P einen Fluidstrom durch den Saugkanal 36 des Schlauches 30 in proximale Richtung auf die Pumpeinrichtung 34 zu bewirkt. Das den Saugkanal 36 beherrschende Ventil 36 befindet sich dafür in einer Offenstellung und das den Ableitkanal 38 beherrschende Ventilelement 40 befindet sich dabei in einer Geschlossenstellung.

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Bezugszeichenliste 0 Medizinisches Endoskop

2 Innenschaft

4 Außenschaft

6 Optik

8 Beleuchtungseinrichtung

0 Arbeitskanal

2 Bergungsinstrument

4 Nierenstein

6 Saugkanal

8 Hand

0 Schlauch

2 Saugeinrichtung

4 Pumpeinrichtung

6 erstes Ventilelement

8 Ableitkanal

0 zweites Ventilelement

2 Lichtleiter-Anschlussstutzen

4 Okular

46 Ventilklappe

48 Ventilklappe

50 Griffflächen

52 Arbeitskanaleinlass

F H Handkraft

F P Pumpkraft

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