Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MEDICAL PLASTER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/029701
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a medical plaster for correcting a human body deformation. The inventive plaster comprises an adhesive area and dimensionally adapted elements fixable to the body. The other area is coated with a pharmacological active externally used agent.

Inventors:
BUHR MICHAEL (DE)
SIEKMANN WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/009301
Publication Date:
March 23, 2006
Filing Date:
August 30, 2005
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BUHR MICHAEL (DE)
SIEKMANN WERNER (DE)
International Classes:
A61F13/06; A61F13/10
Foreign References:
US20030139698A12003-07-24
US5538500A1996-07-23
US6051249A2000-04-18
US5181914A1993-01-26
EP0528777A21993-02-24
Attorney, Agent or Firm:
Glaeser, Joachim (Hamburg, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Pflaster zur Redression von Deformitäten am menschlichen Körper, nämlich bei der Stabilisation der Kniescheibe, aufweisend einen mit Klebstoff versehenen Bereich sowie einen Bereich, der mit einem Wirkstoff zur äußerlichen Anwendung beschichtet ist, gekennzeichnet durch eine an die Kniescheibe größenmäßig angepasste oder anpassbare Ausnehmung, wobei aus den die Ausnehmung (12) umgebenden Bereichen heraus gezielt Kräfte ausgeübt und Wirkstoffe abgegeben werden.
2. Pflaster zur Redression von Deformitäten am menschlichen Körper, nämlich bei der Optimierung der Verteilung von Zugkräften an den am Ellenbogen entspringenden Muskelgruppen, aufweisend einen mit Klebstoff versehenen Bereich sowie einen Bereich, der mit einem Wirkstoff zur äußerlichen Anwendung beschichtet ist, gekennzeichnet durch zwei von dem WirkstoffBereich (11) seitlich vorstehende mit Klebstoff versehene Bereiche (13) zur Umfassung des Ellenbogens.
3. Pflaster zur Redression von Deformitäten am menschlichen Körper, nämlich bei der Optimierung der Verteilung von Kräften am oberen Sprunggelenk, aufweisend einen mit Klebstoff versehenen Bereich sowie einen Bereich, der mit einem Wirkstoff zur äußerlichen Anwendung beschichtet ist, gekennzeichnet durch zwei von dem WirkstoffBereich (11) seitlich vorstehende mit Klebstoff versehene Bereiche zur Umfassung des Fußes.
4. Pflaster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff entzündungshemmende und/oder schmerzstillende Wirkungen hat.
5. Pflaster nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Acetylsalicylsäure, Salizin, Weidenrindensaftstoffe oder Präparate der Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) als Wirkstoff.
Description:
Medizinisches Pflaster

Die Erfindung bezieht sich auf ein Pflaster zur Redression von Deformitäten am menschlichen Körper, aufweisend einen mit Klebstoff versehenen und einen mit einem Wirkstoff versehenen Bereich.

Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Behandlung von Problemen am Kniegelenk (articulatio genus), am Ellenbogengelenk (articulatio cubiti) und am oberen Sprunggelenk (articulatio talocruralis).

In der konservativen Therapie von Deformitäten werden Pflaster und Verbände eingesetzt. Bei der Stabilisierung der Kniescheibe werden diese meist zirkulär angelegt, so dass es bei hinreichender Stabilisierung zu Abschnürungseffekten kommen kann. Bei einem Pflaster, das nicht zirkulär eingesetzt wird, ist jedoch die Wirkung des Pflasters auf die Stabilisierung beschränkt.

Bei der Behandlung der Epicondylitis werden ebenfalls Pflaster oder Verbände eingesetzt und es zeigen sich auch hier die bereits geschilderten Hinlänglichkeiten.

Für die Schmerzbehandlung sind auch Pflaster bekannt ( US 6,313,370 B1), die einen inneren Abschnitt aufweisen, der mit einem Schmerzmedikament beladen ist. Ein solches Pflaster wird jedoch nicht zur Redression eingesetzt, sondern dient der gezielten, lokalen Schmerzbekämpfung eines Patienten etwa nach einer Verletzung. Selbst wenn ein solches Pflaster als Gelenkbandage mit einem dem Gelenk angepassten wirkstoffbeschichteten Bereich ausgebildet ist, kann sie nicht zur Redression eingesetzt werden.

Als Tape-Verband ist ein funktioneller Verband aus klebenden Binden und Pflastern bekannt, der der Therapie von Distorsionen im Hand-, Knie- und oberen Sprunggelenk dient, wobei bestimmte Bereiche des Körpers selektiv ruhig gestellt werden, in anderen Bereichen aber durchaus gezielt Kräfte ausgeübt werden. Das Anlegen eines Tape- Verbandes erfordert jedoch Sachverstand und handwerkliche Fähigkeiten und kann daher von dem Patienten oder von Laien nicht durchgeführt werden.

Bei der vorliegenden Erfindung geht es um die Redressierung oder das Redressement einer konservativen Therapie, bei der Deformitäten korrigiert oder überkorrigiert werden und anschließend durch einen Verband eine Fixation in der angestrebten Lage erreicht wird. Wesentlich für ein Pflaster zur Redression ist, dass mit Hilfe des Pflasters in bestimmten Bereichen fortwährend Kräfte ausgeübt werden, während andere Bereiche spannungsfrei bleiben sollen.

Der Wirkungsgrad der Redressierung hängt wesentlich davon ab, inwieweit lokal starke Kräfte ausgeübt werden können und von daher ist es verständlich, dass historisch gesehen mit der Fixierung im Gipsbett begonnen wurde und dass Redressionspflaster erst später zum Einsatz kamen, weil anfänglich die Zuverlässigkeit der fortwährenden Kraftübertragung beim Pflaster nicht sichergestellt werden konnte.

Durch die vorliegende Erfindung sollen nun Redressionspflaster geschaffen werden, die im Hinblick auf ihren Einsatzbereich (Hand-, Knie- und Sprunggelenk) eine im Voraus festgelegte Form haben oder an den Einsatzzweck und die lokalen Gegebenheiten angepasst werden können, wobei sie durch einfache Handgriffe genau dort angelegt werden können, wo die Redressierungskräfte angreifen sollen, ohne dass eine ungeübte Person auch nur eine Möglichkeit hätte, etwas falsch zu machen.

Die Erfindung wird in drei Versionen realisiert, nämlich:

1. Pflaster zur Redression von Deformitäten am menschlichen Körper, nämlich bei der Stabilisation der Kniescheibe, aufweisend einen mit Klebstoff versehenen Bereich sowie einen Bereich, der mit einem Wirkstoff zur äußerlichen Anwendung beschichtet ist, gekennzeichnet durch eine an die Kniescheibe größenmäßig angepasste oder anpassbare Ausnehmung, wobei aus den die Ausnehmung umgebenden Bereichen heraus gezielt Kräfte ausgeübt und Wirkstoffe abgegeben werden.

2. Pflaster zur Redression von Deformitäten am menschlichen Körper, nämlich bei der Optimierung der Kräfteverteilung von Zugkräften an den am Ellenbogen entspringenden Muskelgruppen, aulweisend einen mit Klebstoff versehenen Bereich sowie einen Bereich, der mit einem Wirkstoff zur äußerlichen Anwendung beschichtet ist, gekennzeichnet durch zwei von dem Wirkstoff-Bereich seitlich vorstehende mit Klebstoff versehene Bereiche zur Umfassung des Ellenbogens.

3. Pflaster zur Redression von Deformitäten am menschlichen Körper, nämlich bei der Optimierung der Verteilung von Kräften am oberen Sprunggelenk, aufweisend einen mit Klebstoff versehenen Bereich sowie einen Bereich, der mit einem Wirkstoff zur äußerlichen Anwendung beschichtet ist, gekennzeichnet durch zwei von dem Wirkstoff-Bereich seitlich vorstehende mit Klebstoff versehene Bereiche zur Umfassung des Fußes.

Es ist in allen drei Fällen der gezielte lokale Einsatz von Wirkstoffen gepaart mit dem ebenfalls lokal ausgerichteten Einsatz von Dauerkräften, der die vorliegende Erfindung sowohl von Wirkstoff-Pflastern als auch von Tape-Verbänden gravierend unterscheidet.

Zusätzlich zu der rein mechanischen Wirkung des Pflasters gemäß der Erfindung hat dieses also eine pharmakologische Wirkung und dies einerseits gezielt an dem Ort, w o dies erwünscht wird und darüber hinaus auch zeitlich gesteuert über einen hinlänglich großen Zeitraum.

Wenngleich vorrangig entzündungshemmende und/oder schmerzstillende Wirkungen angesprochen worden sind, so kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch ein Wirkstoff Anwendung finden, der für andere Indikationen sinnvoll ist. Ohne Einschränkung ist an den Einsatz von Acetylsalicylsäure, Salizin, Weidenrindensaftstoffe oder Präparate der Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) gedacht.

Wesentlich für das Knieglenkpflaster gemäß der Erfindung ist, dass dieses nicht verrutschen kann und an der Kniescheibe nicht zirkulär angelegt werden muss.

Beim dem Ellenbogenpflaster kann im Einsatz bei der Epicondylitisbehandlung erreicht werden, dass die bei der Bewegung auftretenden Zugkräfte gleichmäßiger bzw. optimal verteilt werden können und dies insbesondere in dem kritischen Bereich am Ellenbogen, wo die Muskelgruppen entspringen. Der Einsatz schmerzstillender und entzündungshemmender Wirkstoffe, gerade im Bereich der Muskelursprünge, führt zu einer Schmerzreduktion. Entsprechendes gilt für das Sprunggelenkpflaster gemäß der Erfindung.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielsweise erläutert.

Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Redressionspflaster für die Kniescheibe.

Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf ein Epicondylitispflaster bzw. ein Sprunggelenkpflaster.

In den Figuren ist die Klebstoffschicht der Pflaster mit 10 bezeichnet, und hierbei handelt es sich um die üblicher Weise eingesetzten Klebstoffe, die bei medizinischen Pflastern Einsatz finden.

In Figur 1 ist ein Bereich 11 vorgesehen, der mit einem geeigneten Wirkstoff beschichtet ist. Im Inneren befindet sich eine Ausnehmung, die so dimensioniert werden kann, dass damit eine Kniescheibe fixiert werden kann. Es ist zu erkennen, dass das in Figur 1 gezeigte Redressionspflaster einerseits geeignet ist, eine Kniescheibe in der gewünschten Lage zu fixieren und darüber hinaus auch den umgebenden Bereich mit einem Wirkstoff zu versorgen.

Figur 2 zeigt das Pflaster, das zur Behandlung von Epicondylitis oder für den Einsatz am Sprunggelenk geeignet ist. Es ist ganzflächig mit Klebstoff 10 beschichtet und die beiden Pfeile 13 zeigen an, in welcher Weise Kräfte ausgeübt werden sollen, um eine optimale Verteilung der Zugkräfte im Bereich der Muskelursprünge zu erzielen. Das Pflaster ist darüber hinaus mit einem seitlich vorstehenden Teil ausgestattet, in dem sich ein Bereich 11 mit einem geeigneten Wirkstoff befindet.

Andere Ausführungsformen des Pflasters gemäß der Erfindung sind denkbar, also durchaus solche, die, wie in Figur 2 gezeigt, einen geschlossenen Wirkstoffbereich 11 aufweisen und zusätzlich mit dann ausgebildeten Ausnehmungen 12 versehen sind, so wie dies in Fig. 1 dargestellt ist und zur Redression erforderlich sein kann.

Die in der Beschreibung genannten Wirkstoffe stellen keine abgeschlossene Aufstellung der in Frage kommenden Wirkstoffe dar. Präparate auf der Basis von Harpagophytum procumbens sind deshalb genannt worden, weil bekannt ist, dass diese außer der entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung auch bei verschleißbedingten Gelenkbeschwerden, rheumatischen Erkrankungen und chronischen Schmerzen erfolgreich angewendet werden und sich dabei durch eine gute Verträglichkeit auszeichnen. Denkbar ist auch der Einsatz von Harpagophytum procumbens in Zusammenhang mit anderen Schmerzmitteln und in diesem Zusammenhang liegen auch bereits Erfahrungen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung vor.