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Title:
MEDICAL PRESSURE-SENSITIVE ADHESIVES WITH HIGH PERMEABILITY TO WATER VAPOUR AND HIGH ADHESIVE FORCE, AND PLASTERS PROVIDED THEREWITH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/003208
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns medical pressure-sensitive adhesives which can adhere to dry or wet skin. The adhesives are characterized by a mixture of: a) between 20 and 50 wt. % of a hydrophilic (meth)acrylate copolymer containing tertiary amino groups; b) between 20 and 50 wt. % of a hydrophobic (meth)acrylate copolymer containing carboxyl groups; c) between 10 and 40 wt. % of one or a plurality of mono or dicarboxylic acids; d) between 0 and 10 wt. % of a polyol; and e) between 0.02 and 0.5 wt. % of a cross-linking system which reacts with at least one copolymer. The total of components a) to e) amounts to 100 wt. %, and the permeability to water vapour is $m(G) 30,000 g m?-2� 24 h?-1�, measured on a 40 $g(m)m-thick pressure-sensitive adhesive film.

Inventors:
BASEDOW ARNO (DE)
KURA FRANK (DE)
SEEGER KURT (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/003392
Publication Date:
January 29, 1998
Filing Date:
June 28, 1997
Export Citation:
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Assignee:
LOHMANN GMBH & CO KG (DE)
BASEDOW ARNO (DE)
KURA FRANK (DE)
SEEGER KURT (DE)
International Classes:
A61L15/58; C09J133/06; A61K9/70; C09J163/00; C09J175/04; (IPC1-7): A61L15/58; C09J133/14
Domestic Patent References:
WO1984003837A11984-10-11
Foreign References:
EP0701822A21996-03-20
DE4126230A11993-02-11
DE4416928C11995-08-17
EP0387751A21990-09-19
Attorney, Agent or Firm:
Flaccus, Rolf-dieter (Wesseling, DE)
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Claims:
P A T E N T A N S P R Ü C H E
1. Auf trockener und nasser Haut haftfähige medizinische Haftklebstoffe, gekennzeichnet durch eine Mischung von a) 20 50 Gew.% eines hydrophilen, tertiäre Aminogruppen enthaltenden(Meth)Acrylatcopolymerisats, b) 20 50 Gew.% eines hydrophoben, carboxylgruppenhaltigen (Meth)Acrylatcopolymerisats, c) 10 40 Gew.% einer oder mehrerer Mono oder DiCarbonsäuren, d) 0 10 Gew.% eines Polyols, e) 0,02 0,5 Gew.% eines mit mindestens einem Copolymerisat reagierenden Vernetzungssystems, bei der die Summe der Komponenten a bis e 100 Gew.Ss beträgt, mit einer Wasserdampfdurchlässigkeit von > 30.000 gm"224 h"1, gemessen an einem 40 μm dicken Haftklebstoffilm.
2. Medizinische Haftklebstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. daß das hydrophile Copolymer Dimethylaminoethylgruppen aufweist.
3. Medizinische Haftklebstoffe nach Anspruch 1, dadurch qekennzeichnet. daß das hydrophobe Copolymer n ButylacrylatMonomereinheiten enthält.
4. Medizinische Haftklebstoffe nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der CAtome in den organischen Säuren geradzahlig ist und bei 1216 liegt.
5. Medizinische Haftklebstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der CAtome in den organischen Dicarbonsäuren geradzahlig ist und bei 610 liegt.
6. Medizinische Haftklebstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet . daß das Vernetzungsmittel ein Metallchelat, ein Metallsäureester, ein verkapptes Polyisocyanat, ein Epoxid, ein Aziridin oder ein Triazinharz ist.
7. Medizinische Haftklebstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. daß das Polyol Glyzerin ist.
8. Medizinische Pflaster mit guter Haftung auf der Haut, dadurch gekennzeichnet, daß es als die Hauthaftung vermittelnden Kleber einen Haftklebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aufweist.
9. Medizinische Pflaster nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch textile Flächengebilde, Folien, Schäume oder Papier als Träger.
10. Medizinisches Pflaster nach Anspruch 8 oder 9, konfektioniert als Wund bzw. Fixierpflaster.
11. Medizinisches Pflaster nach Anspruch 8, konfektioniert als Occlusivverband für die transdermale Applikation von Wirkstoffen.
12. Medizinische Haftklebstoffe nach einem der Ansprüche 17 , konfektioniert für die Erzeugung von nässeun¬ empfindlichen Occlusivverbänden.
13. Medizinische Pflaster oder Haftklebstoffe nach einem der vorangehenden Ansprüche in sterilisierter Form.
Description:
Medizinische Haftklebstoffe mit hoher Wasserdampf- durchläεεigkeit und Klebkraft und damit versehene Pflaster

Gegenstand der Erfindung sind auf trockener und nasser Haut haftfähige medizinische Haftklebstoffe und damit versehene Pflaster.

Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere medizinische Haftklebstoffe, die neben einer ausgezeichneten Haftung eine Wasserdampfdurchlassigkeit (WDD) von mindestens 30.000 gm ~2 -24 h "1 (gemessen an einem Haftklebstoffilm mit einem Gewicht von 40 g/m 2 ) aufweisen, und ihre Verwendung zur Herstellung haftklebender Medicalprodukte, z.B. für die Notfall- oder für die Sportmedizin.

Als Haftklebstoffe werden hier solche Klebstoffe bezeichnet, die durch Druck auf dem jeweiligen Untergrund reversibel haften.

Die Wasserdampfdurchlässigkeit ist diejenige Menge Wasser, die aus einem mit dem Substrat verschlossenen, auf dem Kopf stehenden und mit Wasser gefüllten Gefäß (inverted cup) bei einem Umgebungsklima von 0°C und 20% r.H. durch das zu messende Substrat pro Fläche und Zeit entweicht.

Aus der DE-OS 44 16 928 sind naßhaftende Klebstoffe auf Acrylatcopoly erbasis bekannt. Weitere Bestandteile sind quartäre Ammoniumgruppen enthaltende Emulgatoren, Emulgatoren, die Polyoxyalkylene enthalten, Polyvinylcarbonsäure, klebrigmachende Harze und Vernetzer. Der Nachteil der Gemäß dieser DE-OS gefertigten Produkte ist einerseits, daß die Klebstoffe auf feuchter Haut nur dann gut kleben, wenn diese vor der Applikation getrocknet wird, andererseits darin, daß die quartäre Ammoniumgruppen enthaltenden Emulgatoren nicht mit dem Polymergerüst

vernetzt werden, so daß sie im feuchten Milieu herausgelöst werden können und cytotoxisch wirken. Im übrigen reicht die dort beschriebene Wasserdampfdurchlässigkeit von 30.000 gm "2 -24 h "1 , gemessen an einem Haftklebstoffilm mit einem Gewicht von 30 g/m 2 , in vielen Fällen noch nicht aus.

Die EP 0 415 055 beschreibt Haftkleber mit dem wasserlöslichen Salz eines unvernetzten Copolymers aus einem aminogrupperihaltigen Monomer und mindestens einem Alkyl(meth)acrylat.

Der Nachteil dieses Klebers besteht einerseits darin, daß die klebenden Eigenschaften des so gefertigten Haftklebstoffs sehr stark von dem Restfeuchtegehalt abhängig sind, was aufwendige Steuerungen der Trocknungsbedingungen erforderlich macht, andererseits darin, daß der Klebstoff nach längerer Tragedauer soviel Feuchtigkeit absorbiert hat, daß der Klebstoff beim Abziehen des Trägermaterials vollständig auf der Haut bleibt und mühsam mit Seifenlauge entfernt werden muß.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung medizinischer Haftklebstoffe, die auf trockener, feuchter und nasser Haut ausgezeichnet haften und dabei die oben erwähnten Nachteile wie Vortrocknung der Haut, cytotoxische Bestandteile und Klebstoffrückstände beim Abziehen nicht zeigen und die durch ihre hohe WDD von mindestens 30.000 gm '2 -24 h "1 bei 40 g/m s Klebstoffilmgewicht auch für eine längere Tragedauer geeignet sind.

Diese überraschend guten Eigenschaften werden bei dem erfindungsgemäßen Haftklebstoff erreicht, der gekenn¬ zeichnet ist durch eine Mischung von a) 20- 50 Gew.-% eines hydrophilen, tertiäre A inogruppen enthaltende (Meth-)Acrylatcopolymerisa s, b) 20- 50 Gew.-% eines hydrophoben, carboxylgruppenhaltigen (Meth-)Acrylatcopoly erisats,

c) 10- 40 Gew.-% einer oder mehrerer Mono- oder Di-Carbonsäuren, d) 0 - 10 Gew.-% eines Polyols, e) 0,02 - 0,5 Gew.-% eines mit mindestens einem Copolymerisat reagierenden VernetzungsSystems, bei der die Summe der Komponenten a bis e 100 Gew.-Ss beträgt, mit einer Wasserdampfdurchlassigkeit von ≥ 30.000 gm "J -24 h "1 , gemessen an einem 40 μm dicken Haftklebstoffilm.

Der erfindungsgemäße Haftklebstoff haftet sowohl auf trockener als auch auf schweißnasser Haut ausgezeichnet, er läßt sich rückstandsfrei von der Haut entfernen und hat eine so hohe WDD, daß er auch eine längere Tragedauer im feuchten Milieu ermöglicht.

Ein hydrophiles, tertiäre Aminogruppen enthaltendes Methacrylatcopolymerisat ist zum Beispiel Eudragit® E 100 der Fa. ROHM Pharma.

Durotak ® 1050 (Fa. National Starch & Chemical) stellt ein

Beispiel für ein hydrophobes, Carboxylgruppen enthaltendes Acrylatcopolymer dar.

Als Carbonsäuren sind aurin-, Myriεtin- oder Palmitinsäure oder als Dicarbonsäuren Adipin-, Kork- oder Sebacinsäure zu nenne .

Glycerin ist ein erfindungεgemäßes Polyol.

Zur Gruppe der Vernetzter zählen Metallchelate, Metallsäureester, Polyisocyanate, Epoxidharze, Aziridinharze und Trizinharze.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Haftklebεtoffe zur Herstellung von haftklebenden Medicalprodukten, z.B. für die Notfall-,

Intensiv- und Sportmedizin sowie für Occlusiwerbände, wie z.B. transdermale Systeme. Die Medicalprodukte εind bei Bedarf durch Wasserdampf, γ-Bestrahlung bzw. Begasung mit Ethylenoxid sterilisierbar.

Die Beurteilung der so gewonnenen Haftklebstoffe erfolgte, beschichtet auf atmungsaktive PUR-Folien, durch physikalisch technische Prüfungen wie WDD (die Wasserdampfdurchlassigkeit des Haftklebstoffilms berechnet sich nach der Formel

WDD g.«..β WDD _ PU_R - .F.il.m WDD ., . „ )

und Prüfung der Klebkraft auf Stahlplatten gemäß AFERA 4001 sowie auf einem Hautmodell aus Polyurethan. Bei diesem Hautmodell wird im Mittel eine um ca. 2N/25mm höhere Klebkraft erzielt als dem Mittelwert der Prüfung auf menschlicher Haut entspricht. Dies gilt praktisch unabhängig davon, ob der Haftklebstoff auf einem Natur¬ oder Synthesekautschuk, einem lösemittel- oder wasserbasierten Acrylatcopolymer oder einem Silikon basiert.

Zusätzlich erfolgte die Prüfung der Muster auf der Haut von 20 Probanden nach einem festgelegten Bewertungsschema mittels statistischer Auswertung, indem Streifen mit 2,5 cm x 5 cm auf der unbehaarten Innenseite der Unterarme (trocken) und jeweils 3 cm x 3 cm große Stücke in die frisch gewaschenen und getrockneten (feucht) bzw. ungetrockneten (naß) Handinnenseite geklebt wurden. Neben der subjektiven Beurteilung der Klebkraft nach 1 h bzw. nach 24 Stunden waren weitere Beurteilungβkriterien die Hautverträglichkeit und schmerzfreies, rückstandsfreies Ablösen. Die statistische Auswertung dieser Prüfungen, wobei jeweils ein Standard auf 100 % gesetzt wurde, ergab, daß Produkte mit den erfindungsgemäßen Haftklebstoffen

problemlos auf trockener und nasser Haut haften, keine Hautirritationen hervorrufen und praktisch rückstandsfrei entfernbar sind.

Die vorliegende Erfindung wird hier anhand des folgenden Beispiels näher erläutert:

Beispiel 1:

In einem 1 1-Reaktionsgefäß mit Rührer, Tropftrichter. Rückflußkühler und Gasanschlußstutzen werden 200 g Ethylacetat vorgelegt und auf 80 °C erwärmt. Innerhalb von 50 min. wird unter Rühren eine Monomermischung aus 80 g n- Butylacrylat, 80 g ADAME (Elf Atochem), 40 g Methacrylsäure und 0,5 g VAZO 64 (Du Pont) zugetropft. Nach weiteren 6 h und Abkühlung auf 60°C werden zu diesem Copolymerisat A 60 g Ethylacetat und 40 g Isopropanol zusammen mit 120 g Laurinεäure und 22 g Adipinsäure gegeben. Der homogenen Mischung werden nach Abkühlung auf Raumtemperatur 20 g Glycerin und 340 g eines Copolymerisats B, das wie oben beschrieben aus 200 g n-Butylacrylat, 275 g 2- Ethylhexylacrylat, 25 g Acrylsäure und 2,5 g VAZO 64 in 500 g Ethylacetat polymerisiert wurde, beigemiεcht. Zur Vernetzung werden zusätzlich 100 g einer 2,5%igen Aluminiumacetylacetonatlösung (AlAcA) zugesetzt.

Der so erhaltene Haftklebεtoff wird mittels einer Streichrakel in unterschiedlichen Schichtdicken auf eine silikonisierte Polyesterfolie beschichtet und bei 80°C 30 min. in einem Ablufttrockenschrank zu Haftklebefilmen mit einer Dicke von 25 μ , 45 μm und 60 μm (mit a, b, und c bezeichnet) getrocknet. Die Haftklebefilme werden auf eine 25 μm dicke Polyurethanfolie, die eine WDD von 40.000 g-m "2 -24h "1 besitzt, transferkaεchiert. Die Ausprüfung (siehe Tabelle 1) erfolgte im Vergleich zu einem kommerziellen Standardprodukt, zusammengesetzt aus einem

30 μm dicken Haf klebstoffilm und einer 25 μm dicken P UR- Folie. Tabelle 1:

* 1 : sehr schwache oder gar keine Haftung

Man erkennt beim Vergleich mit dem Standard ein annähernd gleiches Klebkraft-Niveau bei der Messung auf trockener Haut ( es herrschten normale Klimabedingungen) . Bei der Messung auf feuchter, besonders aber auf nasser Haut macht sich die Leistungskraft des neuen Haftklebstoffs bemerkbar. Während das Standardprodukt bei den meisten Testpersonen auf nasser Haut nicht mehr klebt, erzielt der erfindungsgemäße Haftklebstoff immer noch eine ausreichende Klebkraft.

Beispiel 2- 5:

A nalog Beispiel 1 wurden folgende Mischungen verarbeitet (die Angaben beziehen sich jeweils auf den Feststoff) und BO ausgestrichen, daß ein Haftklebstoffilm der angegebenen Dicke entstand:

Die analoge Prüfung ergab folgende Werte: