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Title:
MELT RAW MATERIAL FOR PRODUCING A REFRACTORY PRODUCT, A METHOD FOR PRODUCING THE MELT RAW MATERIAL, AND USE OF THE MELT RAW MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/141395
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a melt raw material for producing a refractory product, to a method for producing the melt raw material, and to a use of the melt raw material.

Inventors:
PIRIBAUER CHRISTOPH (DE)
FREIBERGER NORBERT (AT)
DJURICIC BORO (AT)
MÜHLHÄUSSER JÜRGEN (AT)
NILICA ROLAND (AT)
Application Number:
PCT/EP2018/079644
Publication Date:
July 25, 2019
Filing Date:
October 30, 2018
Export Citation:
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Assignee:
REFRACTORY INTELLECTUAL PROPERTY GMBH & CO KG (AT)
International Classes:
C04B35/01; C04B35/05; C04B35/10; C04B35/107; C04B35/443; C04B35/653
Foreign References:
EP0171846A21986-02-19
EP0482981A11992-04-29
US5212123A1993-05-18
Other References:
YU CHAO ET AL: "Synthesis of monophase Al4O4C and the effect of Al4O4C addition to MgO-C refrac", JOURNAL OF ALLOYS AND COMPOUNDS, vol. 579, 1 January 2013 (2013-01-01), pages 348 - 354, XP028732063, ISSN: 0925-8388, DOI: 10.1016/J.JALLCOM.2013.06.088
Attorney, Agent or Firm:
BERKENBRINK, Kai et al. (DE)
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Claims:
Schmelzrohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses, ein Verfahren zur Herstellung des Schmelzrohstoffs sowie eine Verwendung des Schmelzrohstoffs

P at ent an s p rü c h e

1. Schmelzrohstoff zu Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses, der die folgenden mineralogischen Phasen umfasst:

Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al203;

Al404C.

2. Schmelzrohstoff nach Anspruch 1, der die folgenden

mineralogischen Phasen in den folgenden Anteilen umfasst:

Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al203: 50 bis 99 Masse-%;

AI4O4C: 1 bis 50 Masse-%.

3. Schmelzrohstoff nach Anspruch 1, der die folgenden

mineralogischen Phasen in den folgenden Anteilen umfasst: Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al203 : 70 bis 90 Masse-%;

AI4O4C : 10 bis 30 Masse-%.

4. Schmelzrohstoff nach wenigstens einem der vorhergehenden

Ansprüche, wobei der Magnesiaspinell mit einem

überstöchiometrischen Anteil von Al203 einen Anteil an Al203 im Bereich von 77 bis 97 Masse-% aufweist.

5. Schmelzrohstoff nach wenigstens einem der vorhergehenden

Ansprüche, der Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al203 und AI4O4C in einer Gesamtmasse von wenigstens 95 Masse-% aufweist.

6. Schmelzrohstoff nach wenigstens einem der vorhergehenden

Ansprüche, der Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al203 und AI4O4C in einer Gesamtmasse von wenigstens 99 Masse-% aufweist.

7. Schmelzrohstoff nach wenigstens einem der vorhergehenden

Ansprüche mit einer thermischen Dehnung von höchstens 8,0 ppm/K.

8. Verfahren zur Herstellung eines Schmelzrohstoffes nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die folgenden Schritte:

Zur Verfügungstellung eines Versatzes, der eine chemische Zusammensetzung aufweist, welche umfasst:

Al203 ; MgO; und

C;

Bilden einer Schmelze aus dem Versatz;

Abkühlen der Schmelze;

wobei Al203, MgO und C in solchen Anteilen vorliegen, dass beim Bilden und Abkühlen der Schmelze ein Anteil des Al203 mit MgO Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al203 bildet und ein Anteil des Al203 mit C AI4O4C bildet.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Versatz eine chemische Zusammensetzung aufweist, welche die folgenden Substanzen in den folgenden Anteilen umfasst:

Al203 : 77,5 bis 98,5 Massen-%;

MgO : 1 bis 22 Massen-%;

C : 0,5 bis 15 Massen-%.

10. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Versatz eine chemische Zusammensetzung aufweist, welche die folgenden Substanzen in den folgenden Anteilen umfasst:

Al203 : 78 bis 85 Masse-%;

MgO : 6 bis 15 Masse-%;

C : 8 bis 12 Masse-%.

1 1 . Verwendung des Schmelzrohstoffs nach wenigstens einem der

Ansprüche 1 bis 7 zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses mit den folgenden Maßgaben:

Zur Verfügungstellung eines Schmelzrohstoffs nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7; Mischen des Schmelzrohstoffs mit wenigstens einem weiteren Rohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Versatzes;

Beaufschlagen des Versatzes mit Temperatur.

Description:
Schmelzrohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses, ein Verfahren zur Herstellung des Schmelzrohstoffs sowie eine Verwendung des Schmelzrohstoffs

B e s c h r e i b u n g

Die Erfindung betrifft einen Schmelzrohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses, ein Verfahren zur Herstellung des

Schmelzrohstoffs sowie eine Verwendung des Schmelzrohstoffs.

Der Begriff„feuerfestes Erzeugnis“ im Sinne der Erfindung bezeichnet insbesondere feuerfeste Erzeugnisse mit einer Einsatztemperatur von über 600°C und bevorzugt feuerfeste Werkstoffe gemäß DIN

5 1060 :2000-06, also Werkstoffe mit einem Kegelfallpunkt > SK17. Die Ermittlung des Kegelfallpunktes kann insbesondere gemäß DIN EN 993- 12 : 1997-06 erfolgen.

Feuerfeste Erzeugnisse werden in der Regel aus einem Versatz

hergestellt. Unter einem„Versatz“ wird bekanntermaßen eine

Zusammensetzung aus einer oder mehreren Komponenten

beziehungsweise Rohstoffen bezeichnet, durch die mittels einer

Temperaturbehandlung ein feuerfestes keramisches Erzeugnis herstellbar ist. Die Rohstoffe, aus denen ein solch feuerfester Versatz zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses herstellbar ist, basieren regelmäßig auf wenigstens einem der Oxide MgO, CaO, Al 2 0 3 , Si0 2 oder Zr0 2 . Dabei wird ein auf wenigstens einem der Oxide MgO oder CaO basierender Rohstoff als basisch und ein auf wenigstens einem der Oxide Al 2 0 3 , Si0 2 oder Zr0 2 basierender Rohstoff als nicht-basisch oder als sauer

bezeichnet.

Neben den vorbezeichneten Oxiden können Rohstoffe auch nicht oxidische Substanzen aufweisen, beispielsweise Carbide in Form von SiC, Al 4 C 3 oder Al 2 OC.

In Abhängigkeit von den Einsatzbedingungen des aus dem Versatz hergestellten feuerfesten Erzeugnisses müssen die Rohstoffe für den zur Herstellung des Erzeugnisses verwendeten Versatz ausgewählt werden.

So müssen für feuerfeste Erzeugnisse, die einem basischen Angriff ausgesetzt sind, beispielsweise basischen Schlacken, basische Rohstoffe gewählt werden. Entsprechend müssen für feuerfeste Erzeugnisse, die einem sauren Angriff ausgesetzt sind, nicht-basische Rohstoffe gewählt werden.

Zur Verbesserung der Schlackenbeständigkeit eines feuerfesten

Erzeugnisses ist es ferner vorteilhaft, wenn der Versatz zur Herstellung des Erzeugnisses nicht-oxidische Rohstoffe umfasst, da diese ein günstige Benetzungsverhalten gegenüber Schlacken aufweisen.

Zahlreiche dieser nicht-oxidischen Rohstoffe, insbesondere Al 4 C 3 und Al 2 OC, neigen jedoch zur Hydratation und sind unter

Umgebungsbedingungen daher nur begrenzt beständig. Ferner ist die thermische Dehnung des Rohstoffs bei der Verwendung des feuerfesten Erzeugnisses zu berücksichtigen. So weist beispielsweise Korund (AI2O3) eine thermische Dehnung von 8 ppm/K und Magnesia (MgO) eine thermische Dehnung von 13 ppm/K auf. Zr0 2 hat eine thermische Dehnung von etwa 7 ppm/K und erfährt zudem

Volumensprünge bei seinen temperaturabhängigen

Modifikationswechseln, die üblicherweise als Martensitische

Transformation bezeichnet werden.

Bekanntermaßen ist eine möglichst niedrig thermische Dehnung eines feuerfesten Rohstoffs jedoch vorteilhaft für das Thermoschockverhalten des unter Verwendung dieses Rohstoffs hergestellten feuerfesten

Erzeugnisses.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses zur Verfügung zu stellen.

Insbesondere liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Rohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses zur Verfügung zu stellen, welcher eine gute Beständigkeit sowohl gegenüber einem basischen Angriff als auch einem nicht-basischen Angriff aufweist, insbesondere eine gute Beständigkeit gegenüber basischen und nicht-basischen

Schlacken.

Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Rohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses zur Verfügung zu stellen, welcher ein günstiges Benetzungsverhalten gegenüber Schlacken aufweist und nicht zur Hydratation neigt. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Rohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses zur Verfügung zu stellen, welcher eine geringe thermische Dehnung aufweist.

Zur Lösung dieser Aufgaben wird erfindungsgemäß zur Verfügung gestellt ein Schmelzrohstoff zur Herstellung eines feuerfesten

Erzeugnisses, der die folgenden mineralogischen Phasen umfasst:

Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al 2 0 3 ; und AI 4 O 4 C .

Bei dem erfindungsgemäßen Rohstoff handelt es sich um einen völlig neuartigen Schmelzrohstoff, also einen Rohstoff, der erhalten wurde aus einer abgekühlten Schmelze. Der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff weist eine mineralogische Zusammensetzung auf, welche zum Einen als mineralogische Phase Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von AI 2 O 3 (nachfolgend auch nur als„überstöchiometrischer Magnesiaspinell“ bezeichnet) und zum anderen die mineralogische Phase AI 4 O 4 C umfasst. Neben diesen mineralogischen Phasen in Form von überstöchiometrischem Magnesiaspinell und AI 4 O 4 C kann der

erfindungsgemäße Schmelzrohstoff eine oder mehrere weitere

mineralogische Phasen aufweisen.

Überraschend hat sich erfindungsgemäß herausgestellt, dass der neuartige, erfindungsgemäße Schmelzrohstoff hervorragend als Rohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses verwendbar ist. So hat sich erfindungsgemäß herausgestellt, dass der Schmelzrohstoff eine hervorragende Beständigkeit sowohl gegenüber einem basischen wie auch einem nicht-basischen Angriff aufweist, insbesondere eine hervorragende Beständigkeit gegenüber basischen und nicht-basischen Schlacken. Die Erfinder vermuten, dass diese gute Beständigkeit auf der spezifischen Kombination des sowohl MgO als auch Al 2 0 3 umfassenden, überstöchiometrischen Magnesiaspinells und der nicht oxidischen

Aluminiumoxicarbidphase in Form von AI 4 O 4 C beruht.

Ferner weist der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff ein äußerst günstiges Benetzungsverhalten gegenüber Schlacken auf. Dieses günstige Benetzungsverhalten, das mit dem Benetzungsverhalten von Kohlenstoff in Al 2 0 3 -Kohlenstoff-Steinen und MgO-Kohlenstoff-Steinen vergleichbar ist, ist wahrscheinlich auf die Gegenwart der nicht-oxidischen Phase in Form von AI 4 O 4 C zurückzuführen.

Ferner hat sich erfindungsgemäß überraschend herausgestellt, dass der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff nur eine äußerst geringe thermische Dehnung aufweist, so dass aus dem erfindungsgemäßen Schmelzrohstoff ein feuerfestes Erzeugnis mit einem guten Thermoschockverhalten herstellbar ist.

Bei dem überstöchiometrischen Magnesiaspinell, den der

erfindungsgemäße Schmelzrohstoff als eine mineralogische Phase aufweist, handelt es sich um einen Magnesiaspinell mit einem

überstöchiometrischen Einbau von Al 2 0 3 . Bei Magnesiaspinell handelt es sich bekanntermaßen um eine mineralogische Phase aus den Oxiden MgO und Al 2 0 3 , der bei stöchiometrischen Anteilen von MgO und Al 2 0 3 in Form von MgO Al 2 0 3 beziehungsweise MgAl 2 04 vorliegt. Bei solch stöchiometrischen Anteilen von Al 2 0 3 und MgO im Magnesiaspinell weist dieser eine theoretische Zusammensetzung von 71 ,67 Masse-% Al 2 0 3 und 28,33 Masse-% MgO auf. Ein Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al 2 0 3 liegt entsprechend vor, wenn der Anteil an Al 2 0 3 über 71 ,67 Masse-% liegt.

In dem erfindungsgemäßen Schmelzrohstoff liegt bevorzugt ein

überstöchiometrischer Magnesiaspinell vor, in dem Al 2 0 3 in einem

Massenanteil über 71 ,67 Masse-% vorliegt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform liegt Al 2 0 3 in einem Massenanteil im Bereich von 72 bis 97 Masse-% im überstöchiometrischen Magnesiaspinell vor.

Entsprechend liegt der Massenanteil an MgO im überstöchiometrischen Magnesiaspinell bei dieser Ausführungsform im Bereich von 3 bis 28 Masse-%. Die vorgemachten Angaben in Masse-% sind j eweils bezogen auf die Gesamtmasse des überstöchiometrischen Magnesiaspinells.

Erfindungsgemäß hat sich überraschend herausgestellt, dass die

vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs, insbesondere seine hervorragende Beständigkeit gegenüber Schlacken, zunehmend verbessert wird und insbesondere auch seine thermische Dehnung zunehmend reduziert wird, soweit der Anteil an Al 2 0 3 in dem überstöchiometrischen Magnesiaspinell zunehmend einem Anteil von 93 ,2 Masse-% angenähert ist. Entsprechend liegt der Anteil an MgO im überstöchiometrischen Magnesiaspinell bei dieser Ausführungsform bei 6,8 Masse-%. Die vorgemachten Angaben in Masse-% sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des überstöchiometrischen

Magnesiaspinells.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der

überstöchiometrische Magnesiaspinell des erfindungsgemäßen

Schmelzrohstoffs insoweit einen Anteil an Al 2 0 3 im Bereich von 77 bis 97 Masse-% und einen Anteil an MgO im Bereich von 3 bis 23 Masse-% auf. Nach einer noch bevorzugteren Ausführungsform weist der überstöchiometrische Magnesiaspinell einen Anteil an Al 2 0 3 im Bereich von 85 bis 95 Masse-% und einen Anteil an MgO im Bereich von 5 bis 15 Masse-% auf. Die vorgemachten Angaben in Masse-% sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des überstöchiometrischen

Magnesiaspinells

Ausgedrückt in Mol und normiert auf 0 4 sind die Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs danach zunehmend verbessert, wenn der überstöchiometrische Magnesiaspinell zunehmend einer Zusammensetzung von Mgo ,23 Al 2 5 i 0 4 angenähert ist. Insoweit kann gemäß einem Ausführungsbeispiel der überstöchiometrische

Magnesiaspinell vorliegen in Form von M go , o 33 8 -o , 9878 A1 2 oo 8-2 ,644 q 4 . Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann der Magnesiaspinell insoweit vorliegen in Form von Mgo , i - o , 8 Al 2 i 3 -2 6 o0 4 und noch

bevorzugter in Form von Mgo , i 6- o , 52 Al 2 3 -2 6 0 4 .

Bei dem Aluminiumoxicarbid Al 4 0 4 C handelt es sich um ein Nichtoxid, das in dieser Form als Substanz aus dem Stand der Technik bereits bekannt ist. Unbekannt war bislang jedoch die Verwendung von Al 4 0 4 C in einem Magnesiaspinell umfassenden Schmelzrohstoff. Völlig überraschend waren die vorteilhaften Eigenschaften eines

Schmelzrohstoffes, in dem Al 4 0 4 C neben Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al 2 0 3 vorliegt.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff den überstöchiometrischen Magnesiaspinell und Al 4 0 4 C in den folgenden Massenanteilen:

Magnesiaspinell: 50 bis 99 Masse-%; AI4O4C : 1 bis 50 Masse-%.

Die vorgemachten Angaben in Masse-% sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Schmelzrohstoffs.

Erfindungsgemäß hat sich herausgestellt, dass die vorteilhaften

Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs zunehmend verbessert werden, wenn der Anteil an überstöchiometrischem

Magnesiaspinell im Schmelzrohstoff zunehmend einem Anteil von 80 Masse-% und der Anteil an AI 4 O 4 C im Schmelzrohstoff zunehmend einem Anteil von 20 Masse-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Schmelzrohstoffs, angenähert ist.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist daher

vorgesehen, dass der Schmelzrohstoff den überstöchiometrischen

Magnesiaspinell und AI 4 O 4 C in den folgenden Massenanteilen umfasst: Magnesiaspinell: 60 bis 95 Masse-%;

AI4O4C : 5 bis 40 Masse-%.

Die vorgemachten Angaben in Masse-% sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Schmelzrohstoffs.

Nach einer noch bevorzugteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Schmelzrohstoff überstöchiometrischen Magnesiaspinell und AI 4 O 4 C in den folgenden Massenanteilen umfasst:

Magnesiaspinell: 70 bis 90 Masse-%:

AI4O4C : 10 bis 30 Masse-%.

Die vorgemachten Angaben in Masse-% sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Schmelzrohstoffs. Erfindungsgemäß hat sich herausgestellt, dass der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff eine besonders niedrige thermische Dehnung aufweist, soweit das Massenverhältnis von überstöchiometrischem Magnesiaspinell zu AI 4 O 4 C zunehmend einem Wert von 4 angenähert ist. Insoweit kann erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen sein, dass das Massenverhältnis von überstöchiometrischem Magnesiaspinell zu AI 4 O 4 C im

erfindungsgemäßen Schmelzrohstoff im Bereich von 1 ,5 bis 19 liegt, noch bevorzugter im Bereich von 2 bis 9 und noch bevorzugter im

Bereich von 2,3 bis 5 ,7.

Erfindungsgemäß hat sich herausgestellt, dass die vorbezeichneten, vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs verschlechtert werden können, soweit dieser neben den mineralogischen Phasen überstöchiometrischer Magnesiaspinell und AI 4 O 4 C weitere Phasen beziehungsweise Substanzen aufweist. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist daher vorgesehen, dass der Schmelzrohstoff überstöchiometrischen Magnesiaspinell und AI 4 O 4 C in einer

Gesamtmasse von wenigstens 95 Masse-% umfasst. Noch bevorzugter ist vorgesehen, dass der Schmelzrohstoff überstöchiometrischen

Magnesiaspinell und AI 4 O 4 C in einer Gesamtmasse von wenigstens 97 Masse-% und noch bevorzugter in einer Gesamtmasse von wenigstens 99 Masse-% umfasst, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des

Schmelzrohstoffs.

Entsprechend weist der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff neben überstöchiometrischem Magnesiaspinell und AI 4 O 4 C weitere Phasen beziehungsweise Substanzen bevorzugt in einem Anteil unter 5 Masse-% auf, noch bevorzugter unter 3 Masse-% und noch bevorzugter unter 1 Masse-%, j eweils bezogen auf die Gesamtmasse des Schmelzrohstoffs. Solch weitere Phasen können beispielsweise in Form der hydratationsanfälligen Phasen AI4C3 oder Al 2 OC vorliegen. Bevorzugt weist der Schmelzrohstoff AI4C3 in einem Anteil unter 2 Masse-%, noch bevorzugter in einem Anteil unter 1 Masse-% auf. Ferner weist der Schmelzrohstoff Al 2 OC bevorzugt in einem Anteil unter 2 Masse-%, noch bevorzugter in einem Anteil unter 1 Masse-% auf. Die

vorgemachten Angaben sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Schmelzrohstoffs.

Ferner hat sich erfindungsgemäß herausgestellt, dass die Eigenschaften des Schmelzrohstoffs verbessert werden können, wenn dieser die Oxide CaO, Si0 2 und Fe 2 03 in einer Gesamtmasse unter 5 Masse-% aufweist. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist daher vorgesehen, dass der Schmelzrohstoff eine Gesamtmasse an CaO, Si0 2 und Fe 2 03 unter 5 Masse-%, noch bevorzugter unter 3 Masse-% aufweist. Bevorzugt weist der Schmelzrohstoff CaO in einem Anteil unter 2 Masse-%, noch bevorzugter in einem Anteil unter 1 Masse-% auf. Ferner weist der Schmelzrohstoff Si0 2 bevorzugt in einem Anteil unter 2 Masse-%, noch bevorzugter in einem Anteil unter 1 Masse-% auf. Ferner weist der Schmelzrohstoff Fe 2 03 bevorzugt in einem Anteil unter 2 Masse-%, noch bevorzugter in einem Anteil unter 1 Masse-% auf. Die vorgemachten Angaben sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes.

Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass der Schmelzrohstoff die folgenden Oxide beziehungsweise Substanzen in den nachfolgend angegebenen Massenanteilen aufweist, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Schmelzrohstoffs, wobei eine, bevorzugt jedoch möglichst viele, also mehrere oder sämtliche der nachfolgend angegebenen Substanzen in den angegebenen Massenanteilen vorliegen können:

Zr0 2 : unter 1 Masse-%;

Ti0 2 : unter 1 Masse-%;

Gesamtmasse aus Na 2 0, K 2 0 und Li 2 0 : unter 1 Masse-%;

SiC : unter 1 Masse-%.

Der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff weist eine sehr geringe

thermische Dehnung auf. Insbesondere weist der Schmelzrohstoff eine thermische Dehnung von höchstens 8 ,0 ppm/K auf, bevorzugter unter 7,0 ppm/K auf und noch bevorzugter unter 6,5 ppm/K. Besonders bevorzugt weist der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff eine thermische Dehnung im Bereich von 5 ,6 bis 6,4 ppm/K auf. Die thermische Dehnung ist j eweils bestimmt bei l .000°C gemäß DIN 5 1045-4 :2007-01 .

Der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff weist bevorzugt ein Gefüge auf, das eine Matrix in Form des überstöchiometrischen Magnesiaspinells aufweist, in welche die Phase in Form von AI 4 O 4 C eingelagert ist.

Insbesondere ist AI 4 O 4 C in Form von einander isolierten Inseln in die Magnesiaspinellmatrix eingelagert. Bei einem korrosiven oder

mechanischen Angriff auf den Schmelzrohstoff kann das AI 4 O 4 C an den durch den Angriff neu geschaffenen Oberflächen des Schmelzrohstoffs oxidieren, was mit einer Volumenzunahme einhergeht, die zum Schließen von Rissen im Schmelzrohstoff führen kann. Auf Grund dieses

Selbstheilungseffektes weist der Schmelzrohstoff eine gute Beständigkeit gegenüber äußeren Angriffen auf. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs. Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs umfasst die folgenden Schritte:

Zur Verfügungstellung eines Versatzes, der eine chemische

Zusammensetzung aufweist, welche umfasst:

Al 2 0 3 ;

MgO; und

C;

Bilden einer Schmelze aus dem Versatz; und

Abkühlen der Schmelze; wobei

Al 2 0 3 , MgO und C in solchen Anteilen vorliegen, dass beim Bilden und Abkühlen der Schmelze ein Anteil des Al 2 0 3 mit MgO

Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al 2 0 3 bildet und ein Anteil des Al 2 0 3 mit C AI4O4C bildet.

Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs wird demnach ein Versatz zur Verfügung gestellt, der eine chemische

Zusammensetzung aufweist, welche die Oxide Al 2 0 3 und MgO sowie Kohlenstoff (C) umfasst. Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs aus einem solchen Versatz wird dieser zunächst derart mit Temperatur beaufschlagt, dass aus dem Versatz eine Schmelze gebildet wird, der Versatz also erschmolzen wird. Anschließend wird die gebildete Schmelze abgekühlt. Um während dieser Behandlung des Versatzes einen erfindungsgemäßen Schmelzrohstoff aus dem Versatz herzustellen, liegen Al 2 0 3 , MgO und C in solchen Anteilen im Versatz vor, dass bei der Bildung der Schmelze und deren anschließendem

Abkühlen ein Anteil des Al 2 0 3 mit dem MgO Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil an Al 2 0 3 ausbildet und ein weiterer Anteil des Al 2 0 3 mit dem Kohlenstoff des Versatzes AI4O4C bildet. Der für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur

Verfügung gestellte Versatz kann aus einer oder mehreren Komponenten beziehungsweise Rohstoffen bestehen, welche Al 2 0 3 , MgO und C umfassen.

Eine MgO umfassende Komponente kann in Form einer oder mehrere der folgenden Rohstoffe vorliegen: kaustische Magnesia, Sintermagnesia oder Schmelzmagnesia.

Eine Al 2 0 3 umfassende Komponente kann in Form einer oder mehrere der folgenden Rohstoffe vorliegen: kalzinierte Tonerde, Sinterkorund oder Schmelzkorund.

Eine MgO und Al 2 0 3 umfassende Komponente kann in Form von

Magnesiaspinell vorliegen, bevorzugt in Form von Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al 2 0 3 .

Eine Kohlenstoff umfassende Komponente kann in Form einer oder mehrerer der folgenden Rohstoffe vorliegen: Graphit, Ruß oder

Petrolkoks.

Nach einem Ausführungsbeispiel besteht der Versatz aus wenigstens einer Magnesia umfassenden Komponente, wenigstens einer Al 2 0 3 umfassenden Komponente sowie einer Kohlenstoff umfassenden

Komponente. Nach einem alternativen Ausführungsbeispiel besteht der Versatz aus einer MgO und Al 2 0 3 umfassenden Komponente in Form von

Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al 2 0 3 sowie einer Kohlenstoff umfassenden Komponente und gegebenenfalls noch wenigstens einer Al 2 0 3 umfassenden Komponente.

Um aus einem solchen, Al 2 0 3 , MgO und C umfassenden Versatz bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einen

erfindungsgemäßen Schmelzrohstoff zu erzeugen, liegt Al 2 0 3 in solchen Anteilen vor, dass bei der Bildung und dem anschließenden Abkühlen der Schmelze ein Anteil des Al 2 0 3 mit dem MgO überstöchiometrischen Magnesiaspinell bilden und ein weiterer Anteil des Al 2 0 3 mit dem C des Versatzes AI4O4C bildet.

Während der Bildung und dem anschließenden Abkühlen der Schmelze reagieren ein Anteil des Al 2 0 3 und der Kohlenstoff des Versatzes gemäß der folgenden Gleichung (I) miteinander:

2 Al 2 0 3 + 3 C - AI4O4C + 2 CO (I).

Ferner ist bekannt, dass Al 2 0 3 und MgO gemäß der folgenden Gleichung (II) zu einem stöchiometrischen Magnesiaspinell miteinander reagieren:

Gemäß der Stöchiometrie reagieren dabei jeweils ein Mol Al 2 0 3 und ein Mol MgO zu einem stöchiometrischen Magnesiaspinell. Zur Bildung eines Magnesiaspinells mit einem überstöchiometrischen Anteil an Al 2 0 3 muss daher das Molverhältnis von Al 2 0 3 zu MgO größer als 1 sein. Auf dieser Grundlage ist es möglich, die Anteile an Al 2 0 3 , MgO und C in dem für das Verfahren zur Verfügung gestellten Versatz in solchen Anteilen vorzusehen, dass sich bei der Durchführung des

erfindungsgemäßen Verfahrens ein erfindungsgemäßer Schmelzrohstoff bildet, welcher Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al 2 0 3 und AI4O4C umfasst.

Erfindungsgemäß hat sich herausgestellt, dass bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens MgO in geringen Anteilen gasförmig aus der Schmelze entweichen kann. Ferner hat sich erfindungsgemäß herausgestellt, dass C in der Schmelze in höheren Anteilen CO bilden kann als gemäß der Stöchiometrie nach Gleichung (I). Insofern kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass in einem für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verfügung gestellte Versatz MgO und C in höheren Anteilen vorliegt, als dies für die Bildung eines erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs gemäß den Gleichungen (I) und (II) notwendig wäre.

Nach einem Ausführungsbeispiel kann der für das erfindungsgemäße Verfahren zur Verfügung gestellte Versatz eine chemische

Zusammensetzung aufweisen, welche AI2 O3 , MgO und C in den

folgenden Massenanteilen umfasst:

AI2 O3 : 77,5 bis 98,5 Masse-%;

MgO : 1 bis 22 Masse-%;

C : 0,5 bis 15 Masse-%.

Die vorgemachten Angaben in Masse-% sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes. Wie oben ausgeführt, wurde erfindungsgemäß festgestellt, dass die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs zunehmend verbessert werden, soweit der Anteil an

überstöchiometrischem Magnesiaspinell zunehmend einem Massenanteil von 80 % und der Anteil an AI 4 O 4 C zunehmend einen Massenanteil von 20 Masse-% angenähert wird. Ein erfindungsgemäßer Schmelzrohstoff mit einem Massenanteil von 80 % an überstöchiometrischem

Magnesiaspinell und mit einem Massenanteil von 20 % AI 4 O 4 C kann durch das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere dann hergestellt werden, wenn der für das erfindungsgemäße Verfahren zur Verfügung gestellte Versatz eine chemische Zusammensetzung aufweisen, welche AI 2 O 3 , MgO und C in den folgenden Massenanteilen umfasst:

AI2O3 : 82 Masse-%;

MgO : 8 Masse-%;

C : 10 Masse-%.

Die vorgemachten Angaben in Masse-% sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes.

Um die Massenanteile an AI2O3, MgO und C im Versatz an diese besonders vorteilhaften Anteile von 82 Masse-%, 8 Masse-% und 10 Masse-% anzunähern, kann nach einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, dass der für das erfindungsgemäße Verfahren zur Verfügung gestellte Versatz eine chemische Zusammensetzung aufweist, welche AI2O3, MgO und C in den folgenden Massenanteilen umfasst:

Al 2 0 3 : 78 bis 90 Masse-%;

MgO : 4 bis 17 Masse-%;

C : 5 bis 13 Masse-%.

Die vorgemachten Angaben in Masse-% sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes. Noch bevorzugter kann vorgesehen sein, dass der für das erfindungsgemäße Verfahren zur Verfügung gestellte Versatz eine chemische Zusammensetzung aufweist, welche Al 2 0 3 , MgO und C in den folgenden Massenanteilen umfasst:

Al 2 0 3 : 78 bis 85 Masse-%;

MgO : 6 bis 15 Masse-%;

C : 8 bis 12 Masse-%.

Die vorgemachten Angaben in Masse-% sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist daher vorgesehen, dass der Versatz eine chemische Zusammensetzung aufweisen, welche Al 2 0 3 ,

MgO und C in einer Gesamtmasse von wenigstens 95 Masse-% umfasst, noch bevorzugter in einer Gesamtmasse von wenigstens 97 Masse-% und noch bevorzugter in einer Gesamtmasse von wenigstens 99 Masse-%, j eweils bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes.

Ferner kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der Versatz eine chemische Zusammensetzung aufweist, der die Oxide CaO, Si0 2 und Fe 2 0 3 in einer Gesamtmasse unter 5 Masse-% aufweist, noch bevorzugter unter 3 Masse-%. Bevorzugt weist der Versatz eine chemische Zusammensetzung auf, die CaO in einem Anteil unter 2 Masse-%, noch bevorzugter in einem Anteil unter 1 Masse-% aufweist. Ferner weist der Versatz bevorzugt eine chemische Zusammensetzung auf, die Si0 2 in einem Anteil unter 2 Masse-%, noch bevorzugter in einem Anteil unter 1 Masse-% aufweist. Ferner weist der Versatz bevorzugt eine chemische Zusammensetzung auf, die Fe 2 0 3 in einem Anteil unter 2 Masse-%, noch bevorzugter in einem Anteil unter 1 Masse-% aufeist. Die vorgemachten Angaben sind jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes.

Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass der Versatz eine chemische

Zusammensetzung aufweist, die die folgenden Oxide in den nachfolgend angegebenen Massenanteilen aufweist, jeweils bezogen auf die

Gesamtmasse des Versatzes, wobei eine, bevorzugt j edoch möglichst viele, also mehrere oder sämtliche der nachfolgend angegebenen

Substanzen in den angegebenen Massenanteilen vorliegen können:

Zr0 2 : unter 1 Masse-%;

Ti0 2 : unter 1 Masse-%;

Gesamtmasse aus Na 2 0, K 2 0 und Li 2 0 : unter 1 Masse-%.

Zur Bildung einer Schmelze aus dem Versatz kann dieser durch die aus dem Stand der Technik bekannten Technologien derart mit Temperatur beaufschlagt werden, dass der Versatz aufschmilzt und eine Schmelze bildet. Insbesondere kann die Schmelze in einem Elektrolichtbogenofen derart mit Temperatur beaufschlagt werden, dass sich aus dem Versatz eine Schmelze bildet. Bevorzugt kann der Versatz, insbesondere in einem Elektrolichtbogenofen, bei einer Temperatur im Bereich von 2. l 00°C erschmolzen werden.

Anschließend wird die Schmelze abgekühlt, insbesondere auf

Raumtemperatur. Während des Abkühlens bildet ein Anteil des Al 2 0 3 mit dem MgO überstöchiometrischen Magnesiaspinell. Ferner bildet ein weiterer Anteil des Al 2 0 3 während des Abkühlens der Schmelze mit C Al 4 0 4 C. Der danach erhaltene, erfindungsgemäße Schmelzrohstoff kann bevorzugt als Rohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses zur

Verfügung gestellt werden.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des

erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses mit den folgenden Maßgaben:

Zur Verfügungstellung eines erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs;

Mischen des Schmelzrohstoffs mit wenigstens einem weiteren Rohstoff zur Herstellung eines feuerfesten Versatzes;

Beaufschlagen des Versatzes mit Temperatur.

Bevorzugt wird der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff als Schüttgut, also als körniges Gut beziehungsweise Korngemenge zur Verfügung gestellt.

Der Schmelzrohstoff kann mit einem oder mehreren weiteren Rohstoffen zur Herstellung eines feuerfesten Versatzes gemischt werden. Bei diesen weiteren Rohstoffen kann es sich grundsätzlich um einen oder mehrere beliebige Rohstoffe handeln, die aus dem Stand der Technik zur

Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses bekannt sind. Bevorzugt wird der erfindungsgemäße Schmelzrohstoff mit einem oder mehreren weiteren Rohstoffen auf Basis wenigstens eines der Oxide MgO oder Al 2 0 3 gemischt, beispielsweise mit einem oder mehreren der folgenden weiteren Rohstoffe: Magnesia, Tonerde oder Magnesiaspinell. Magnesia kann beispielsweise in Form eines oder mehrerer der Rohstoffe

Sintermagnesia oder Schmelzmagnesia vorliegen. Tonerde kann

beispielsweise in Form eines oder mehrerer der Rohstoffe kalzinierte Tonerde, Schmelzkorund oder Sinterkorund vorliegen. Magnesiaspinell kann beispielsweise in Form eines oder mehrerer der Rohstoffe

Sinterspinell oder Schmelzspinell vorliegen.

Der Versatz kann bevorzugt zur Herstellung eines gesinterten, also eines keramischen feuerfesten Erzeugnisses verwendet werden. Hierzu kann der Versatz beispielsweise mit einem Bindemittel, insbesondere einem organischen Bindemittel vermischt werden. Als organisches Bindemittel kann beispielsweise Ligninsulfonat verwendet werden.

Alternativ kann der Versatz auch zur Herstellung eines

Kohlenstoffsteines verwendet werden, also eines feuerfesten

Erzeugnisses mit einer Kohlenstoffbindung. Insoweit kann der

erfindungsgemäße Schmelzrohstoff mit einem oder mehreren der vorbezeichneten Rohstoffe auf Basis wenigstens eines der Oxide MgO oder Al 2 0 3 und darüber hinaus mit einem üblichen Kohlenstoffträger - insbesondere Graphit, Ruß oder Pech - gemischt werden.

Der Versatz kann anschließend geformt werden, beispielsweise durch Pressen, und anschließend beispielsweise getrocknet werden.

Schließlich wird der, gegebenenfalls geformte und getrocknete, Versatz mit Temperatur beaufschlagt. Insbesondere wird der Versatz zur

Herstellung eines gesinterten Erzeugnisses einem keramischen Brand unterworfen, also einem Sinterbrand, bei dem die Komponenten des Versatzes zu einem feuerfesten keramischen Erzeugnis sintern.

Anschließend liegt ein feuerfestes keramisches Erzeugnis in Form eines Sinterkörpers vor. Erfindungsgemäß hat sich herausgestellt, dass durch die

erfindungsgemäße Verwendung des erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs zur Herstellung eines feuerfesten Erzeugnisses ein solches Erzeugnis mit einer nur geringen thermischen Dehnung und einer hervorragenden Beständigkeit gegenüber basischen und nicht-basischen Angriffen herstellbar ist. Insoweit hat sich erfindungsgemäß beispielsweise herausgestellt, dass unter Verwendung des erfindungsgemäßen

Schmelzrohstoffs ein feuerfestes Erzeugnis in Form eines Steines zur Ausmauerung (Zustellung) eines Zementdrehrohrofens herstellbar ist, insbesondere in Form eines wie vorstehend beschriebenen Sinterkörpers. Gegenstand der Erfindung ist auch ein solcher, unter Verwendung des erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs hergestellter Stein zur

Ausmauerung eines Zementdrehrohrofens.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel.

Sämtliche Merkmale der Erfindung können, einzeln oder in Kombination, beliebig miteinander kombiniert sein.

Anschließend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.

Ausführungsbeispiel

In der nachfolgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels zeigt Figur 1 eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines

Anschliffs des gemäß dem Ausführungsbeispiel hergestellten Schmelzrohstoffs

Zunächst wurde ein synthetischer Rohstoff auf Basis der Oxide MgO und Al 2 0 3 hergestellt. Hierzu wurden die Ausgangsrohstoffe 9 Masse-% kaustische Magnesia (mit einer Reinheit von über 99 Masse-% MgO) und 91 Masse-% kalzinierte Tonerde (mit einer Reinheit von über 99 Masse- % AI2O3) miteinander gemischt. Die Mischung wurde granuliert und anschließend für fünf Stunden mit einer Temperatur von l .700°C beaufschlagt. Bei dieser Temperaturbeaufschlagung bildete sich aus den Ausgangsrohstoffen ein synthetischer Rohstoff folgender chemischer Zusammensetzung: 8 ,77 Masse-% MgO; 90,56 Masse-% AI2O3; 0,67 Masse-% weitere Oxide (insbesondere S1O2, CaO, Fe203 und Na 2 0).

Dieser synthetische Rohstoff wurde zu einem Korngemenge mit einer Korngröße im Bereich von > 0 bis 1 mm aufbereitet.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde ein Versatz zur Verfügung gestellt, der 90 Masse-% dieses synthetischen Rohstoffs und 10 Masse-% Petrolkoks (mit einer Reinheit von über 99 Masse-% Kohlenstoff) aufwies.

Danach wies der Versatz die folgende chemische Zusammensetzung auf: AI2 O3 : 81 ,5 Masse-%;

MgO : 7,9 Masse-%;

C : 9,9 Masse-%;

Rest: 0,7 Masse-%. Dieser Versatz wurde anschließend im Elektrolichtbogenofen bei einer Temperatur von 2. l 00°C erschmolzen. Die gebildete Schmelze wurde anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt. Die auf Raumtemperatur abgekühlte Schmelze stellte ein Ausführungsbeispiel eines

erfindungsgemäßen Schmelzrohstoffs dar.

Der erhaltene Schmelzrohstoff wies eine mineralogische

Zusammensetzung auf, welche 79,8 Masse-% Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al 2 0 3 und 19,6 Masse-% AI4O4C neben einem Rest (insbesondere Si0 2 , CaO, Fe 2 0 3 und Na 2 0) mit einem Anteil von 0,6 Masse-% aufwies.

Der Magnesiaspinell mit einem überstöchiometrischen Anteil von Al 2 0 3 wies, bezogen auf die Masse des Magnesiaspinells, einen Anteil an MgO von 6,76 Masse-% und einen Anteil an Al 2 0 3 von 93 ,24 Masse-% auf. Ausgedrückt in Mol und normiert auf 4 Mole Sauerstoff ergibt sich damit eine mineralogische Phase Mgo ,23 Al 2 5 i 04.

Die thermische Dehnung des Schmelzrohstoffs wurde gemäß DIN 5 1045- 4 :2007-01 bei l .000°C zu 5 ,92 ppm/K bestimmt (Mittelwert aus drei Messungen).

Von dem gemäß diesem Ausführungsbeispiel hergestellten

Schmelzrohstoff wurde eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Anschliffs angefertigt. Diese Aufnahme ist in Figur 1

wiedergegeben. Der schwarze Balken unten rechts in der Aufnahme entspricht einer Fänge von l OOpm. Gut zu erkennen ist die als dunklerer Bereich erscheinende Matrix aus überstöchiometrischem Spinell, die mit dem Bezugszeichen 1

gekennzeichnet ist. In diese Matrix 1 ist die die mit dem Bezugszeichen 2 gekennzeichnete Phase AI4O4C eingelagert, die als hellerer Bereich erscheint.