Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MELT SPINNING APPARATUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/007645
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a melt spinning apparatus for producing synthetic threads, with a large number of spinning positions. Each spinning position has a spinneret device, a cooling device, a godet device and a winding device. An automatic operating device is provided to piece the threads in the spinning positions, said device being able to be moved to each of the spinning positions in order to piece the threads. The automatic operating device is guided by a guide device and can be optionally moved to each of the spinning positions. In order to guide a thread group, the automatic operating device has a compressed air-operated suction injector which is coupled to a yarn waste container. In order to accommodate a thread waste, the yarn waste container has according to the invention a cyclone-shaped internal structure, by which the thread waste can be deposited in a helical manner.

Inventors:
VOSS RAINALD (DE)
HERRNDORF MARC-ANDRÉ (DE)
HAMID ABDELATI (DE)
FAULSTICH STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/065488
Publication Date:
January 10, 2019
Filing Date:
June 12, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
OERLIKON TEXTILE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
D01H13/00; B65H54/24; B65H54/26; B65H54/76; B65H54/88; D01D7/00; D01D13/00; D01D13/02; D01H13/14
Foreign References:
EP2016212A12009-01-21
EP0803595A21997-10-29
DE10009335A12000-09-07
EP3162748A12017-05-03
EP0803595A21997-10-29
EP0010772A11980-05-14
Attorney, Agent or Firm:
NEUMANN, Ditmar (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

Schmelzspinnvorrichtung zur Herstellung von synthetischen Fäden mit einer Mehrzahl von Spinnpositionen (1.1 - 1.6), die jeweils eine Spinndüseneinrichtung (2), eine Kühleinrichtung (3), eine Galetteneinrich- tung (6) und eine Aufwickeleinrichtung (7) aufweisen, und mit einem Bedienungsautomaten (9), der durch eine Führungseinrichtung (12) parallel zu den in einer Reihe angeordneten Spinnpositionen (1.1 - 1.6) geführt ist und jedem der Spinnpositionen (1.1 - 1.6) zum Anlegen der Fäden zuführbar ist, wobei der Bedienungsautomat (9) zumindest einen durch eine Druckluft betriebenen Sauginjektor (20) zum Führen einer Fadenschar in einer der Spinnpositionen (1.1 - 1.6) aufweist, der mit einem Garnabfallbehälter (10) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Garnabfallbehälter (10) zur Aufnahme eines Fadenab falls einen zyklonförmigen Innenaufbau (10.1) aufweist, durch welchen der Fadenabfall wendeiförmig ablegbar ist.

Schmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine an dem Sauginjektor (20) angeschlossenen Abfallleitung (14) über einen tangentialen ausgerichteten Behälteranschluss (10.2) mit dem Garnabfallbehälter (10) verbunden ist und dass der Behälteranschluss (10.2) in einem oberen Bereich des Garnabfallbehälters (10) ausgebildet ist.

Schmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Garnabfallbehälter (10) an einer Oberseite eine Abluftöffnung (10.4) aufweist.

4. Schmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Unterdruckquelle an der Abluftöffnung (10.4) angeschlossen ist, durch welchen innerhalb des Garnabfallbehälter (10) ein Unterdruck erzeugbar ist.

5. Schmelzspinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Garnabfallbehälter (10) an einem Traggestell (9.1) des Bedienungsautomaten (9) gehalten ist und dass der Garnabfallbehälter (10) an einer Unterseite eine bewegliche Abfallklappe (10.6) zum Öffnen und Schließen aufweist.

6. Schmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abfallklappe (10.6) ein steuerbarer Aktor (10.7) zugeordnet ist, der mit einer Automatensteuerung (1 1) des Bedienungsautomaten (9) gekoppelt ist.

7. Schmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Garnabfallbehälter (10) ein Füllstandsensor (10.8) zugeordnet ist, durch welchen ein Füllungsgrad innerhalb des Garnab- fallbehälters (10) detektierbar ist, und dass der Füllstandsensor (10.8) mit der Automatensteuerung (1 1) verbunden ist.

8. Schmelzspinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Spinnpositionen (1.1 - 1.6) eine von mehreren Anschlussstationen (13) mit jeweils einem Druckluftan- schluss (13.1) zur Druckluftübertragung zugeordnet ist, welche mit einem am Bedienungsautomaten (9) angeordneten Anschlussadapter (13.2) zusammenwirken.

9. Schmelzspinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (12) durch eine Hängebahn (12.1) gebildet ist, an welcher der Bedienungsautomaten (9) geführt ist, und dass der Bedienungsautomat (9) ein Fördermittel (9.3) aufweist, durch welches der Bedienungsautomat (9) an der Hängebahn

(12.1) fahrbar ist.

10. Schmelzspinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienungsautomat (9) einen steuerbaren Ro- boterarm (9.2) aufweist, der an einem freien Ende den Sauginjektor

(20) zum Anlegen einer Fadenschar in der Galetteneinrichtung (6) und der Aufwickeleinrichtung (7) einer der Spinnpositionen (1.1 - 1.6) führt.

Description:
Schmelzspinnvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Schmelzspinnvorrichtung zur Herstellung von synthetischen Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die Herstellung von synthetischen Fäden erfolgt durch Schmelzspinnvorrichtungen, die eine Vielzahl von Spinnpositionen aufweisen. Die Spinnpositionen sind hierbei nebeneinander zu einer Maschinenlängsfront in einer Maschinenhalle aufgestellt. Jede der Spinnpositionen verfügt über eine Spinndüseneinrichtung mit mehreren Spinndüsen zum Extrudieren mehrerer Fäden. Die Fäden einer Spinnposition werden als eine Fadenschar gemeinsam durch eine Galetteneinrichtung von den Spinndüsen abgezogen und am Ende des Prozesses in mehreren Wickelstellen einer Aufwickeleinrichtung parallel zu Spulen aufgewickelt. Die Aufwickeleinrichtungen der Spinnpositionen sind jeweils mit zwei an einem Spulrevolver gehaltenen Spulspindeln ausgestattet, so dass die Fäden in den Spinnpositionen kontinuierlich hergestellt werden. Nur bei einem Prozessbeginn oder bei einer Prozessunterbrechung ist es erforderlich, dass die Fadenschar der Spinnposition durch Hilfseinrichtungen geführt und beispielsweise an der Galetten- einrichtung und der Aufwickeleinrichtung angelegt wird. Derartige Hilfseinrichtungen werden bevorzugt durch Bedienungsautomaten gebildet, die entlang der Maschinenlängsfront beweglich geführt sind und wahlweise einem der Spinnpositionen zum Anlegen der Fäden zuführbar sind. Eine derartige Schmelzspinnvorrichtung ist beispielsweise in der EP 3 162 748 AI offenbart.

Bei der bekannten Schmelzspinnvorrichtung ist der Bedienungsautomat verfahrbar ausgebildet, um wahlweise die einzelnen Spinnpositionen anzu- fahren. Zur Führung und zum Anlegen einer Fadenschar der betreffenden Spinnposition weist der Bedienungsautomat ein Sauginjektor auf, welcher die Fadenschar kontinuierlich aufnimmt und zu einem Garnabfallbehälter führt. Grundsätzlich sind dabei unterschiedliche Varianten zur Verbindung des Sauginjektors mit einem Garnabfallbehälter ausführbar.

So ist beispielsweise aus der EP 0 803 595 AI ein fahrbarer Bedienungsautomat mit einem Sauginjektor bekannt, bei welchem der Garnabfallbehälter unmittelbar an dem Bedienungsautomaten angeordnet ist. Derartige Aus- führungen mit einem integrierten Garnabfallbehälter besitzen jedoch grundsätzlich den Nachteil, dass die Kapazität zur Aufnahme des Garnabfalls begrenzt ist.

Grundsätzlich ist jedoch aus der EP 0 010 772 AI ein Bedienautomat be- kannt, bei welchem der Sauginjektor über eine Abfallleitung mit einem stationären Garnbehälter verbunden ist. Derartige Systeme besitzen jedoch grundsätzlich den großen Nachteil, dass die Abfallleitungen große Wegstrecken überbrücken müssen und daher relativ hohe Überdrück der Druckluft benötigen. Aufgrund der damit verbundenen hohen Druckluftverbräuche sind derartige Systeme energetisch unwirtschaftlich.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Schmelzspinnvorrichtung zur Herstellung von synthetischen Fäden der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei welcher die durch einen Bedienungsautomat verursachten Garnabfälle möglichst energieeffizient aufgenommen und gespeichert werden.

Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, einen Bedienungsautomaten der gattungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung derart weiterzubilden, dass selbst bei einem integrierten Garnabfallbehälter relativ lange Betriebszeiten realisierbar sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Garnabfall- behälter zur Aufnahme eines Fadenabfalls einen zyklonförmigen Innenaufbau aufweist, durch welchen der Fadenabfall wendeiförmig ablegbar ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.

Die Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, dass der Fadenabfall in dem Garnabfallbehälter sehr kompakt mit aufeinanderliegenden Lagen ablegbar ist. Durch den zyklonförmigen Innenaufbau des Garnabfallbehälters wird der eintretende Fadenabfallstrom in eine vordefmierte Führungsbahn ge- lenkt und in wendeiförmigen Ablagen innerhalb des Garnabfallbehälters gelegt. Dadurch lassen sich wirr erzeugte Ablagen und damit Fadenver- flechtungen innerhalb des Garnabfalls vermeiden. Neben der sehr kompakten Füllung des Garnabfallbehälters besteht darüberhinaus der Vorteil, dass eine Entnahme und Entleerung des Garnabfallbehälters vereinfacht wird.

Um den Fadenabfallstrom mit entsprechender Voreinstellung in den Garnabfallbehälter zu leiten, ist die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung bevorzugt ausgeführt, bei welcher eine an dem Sauginjektor angeschlossene Abfallleitung über einen tangential ausgerich- teten Behälteranschluss mit dem Garnabfallbehälter verbunden ist und bei welcher der Behälteranschluss in einem oberen Bereich des Garnabfallbehälters ausgebildet ist. So lässt sich der durch den Sauginjektor erzeugte Saugstrom vorteilhaft nutzen, um den Fadenabfall mit gewünschten Fadenabfallstrom innerhalb des Garnabfallbehälters zu führen. Die über die Abfallleitung in den Garnabfallbehälter eingeleiteter Luftstrom lässt sich dabei vorteilhaft über eine Ablauföffnung an einer Oberseite des Garnabfallbehälters abführen.

Der sich innerhalb des Garnabfallbehälters ausbildende Fadenabfallstrom lässt sich noch dadurch intensivieren, indem eine Unterdruckquelle an der Abluftöffnung angeschlossen ist, durch welchen innerhalb des Garnabfallbehälters ein Unterdruck erzeugbar ist. So lässt sich die Saugwirkung in der Abfallleitung erhöhen, um die Fadenschar aufzunehmen und in den Garnabfallbehälter zu leiten.

Durch die kompakte Ablage des Fadenabfalls innerhalb des Garnabfallbehälters ist die Weiterbildung der Schmelzspinnvorrichtung bevorzugt ausge- führt, bei welcher der Garnabfallbehälter an einem Traggestell des Bedienungsautomaten gehalten ist und bei welcher der Garnabfallbehälter an einer Unterseite eine bewegliche Abfallklappe zum Öffnen und Schließen aufweist. So besteht die Möglichkeit, den Fadenabfall durch einfaches Öffnen der Abfallklappe aus dem Garabfallbehälter zu entleeren.

Hierzu ist der Abfallklappe ein steuerbarer Aktor zugeordnet, der mit einer Automatensteuerung des Bedienungsautomaten gekoppelt ist.

Durch den Einsatz eines Füllstandsensors, der innerhalb des Garnabfallbe- hälters einen Füllungsgrad des Fadenabfalls detektiert und der mit der Automatensteuerung verbunden ist, lässt sich der Entleerungsprozess des Garnabfallbehälters automatisiert durchführen. So lässt sich der Bedienungsautomat vorteilhat in eine Warteposition führen, in welcher dem Garnabfallbehälter ein Auffangbehälter zugeordnet ist. Um den druckluftbetriebenen Sauginjektor des Bedienungsautomaten in jeder der Spinnpositionen betreiben zu können, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher jeder der Spinnpositionen eine von mehreren Anschlussstationen mit jeweils einem Dmckluftanschluss zur Druckluftübertragung zugeordnet ist. Dabei lässt sich der Bedienungsautomat über einen Anschlussadapter wahlweise zur Druckluftübertragung mit der Anschlussstation verbinden. Damit kann der Bedienungsautomat sich vorteilhaft in jeder der Spinnpositionen selbsttätig an eine Drackluftversor- gung anschließen.

Damit der Bedienungsautomat jede der Spinnpositionen möglichst schnell erreicht, ist die Führungseinrichtung durch eine Hängebahn gebildet, an welchem der Bedienungsautomat durch ein Fördermittel fahrbar gehalten ist. Eine Kollision mit einer am Boden verfahrbaren Doffereinrichtung zum Abtransportieren der Vollspulen lässt sich dadurch vorteilhaft vermeiden.

Durch die vorteilhafte Weiterbildung der Schmelzspinnvorrichtung, bei welcher der Bedienungsautomat einen steuerbaren Roboterarm aufweist, ist der Sauginjektor mit hoher Flexibilität zum Führen und Anlegen der Fadenschar einer der Spinnpositionen führbar. Durch die freie Beweglichkeit des Roboterarmes werden sehr hohe Freiheitsgrade zur Führung des Sauginjektors erreicht. Die erfindungsgemäße Schmelzspinnvorrichtung ist besonders geeignet, um eine vollautomatisierte Herstellung von synthetischen Fäden auszuführen. Der Bedienungsaufwand für einen Operator wird erheblich reduziert, um im wesentlichen durch Kontrollfunktionen und Wartungsarbeiten bestimmt. Die erfmdungsgemäße Schmelzspinnvorrichtung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Es stellen dar:

Fig. 1 schematisch eine Vorderansicht einer Mehrzahl von Spinnpositionen der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung

Fig. 2 schematisch eine Vorderansicht eines Bedienungsautomaten der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung nach Fig. 1

Fig. 3 schematisch eine Querschnittsansicht eines Garnabfallbehälters des Bedienungsautomaten aus Fig. 2

Fig. 4 schematisch eine Seitenansicht einer der Spinnpositionen der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung nach Fig. 1

Fig. 5 schematisch eine Seitenansicht des Bedienungsautomaten der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung aus Fig. 1

Fig. 6 schematisch eine Seitenansicht einer der Spinnpositionen beim Anlegen der Fäden

Fig. 7 schematisch eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig.

1 in geänderter Betriebssituation

In den Fig. 1 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung mit mehreren Spinnpositionen in einer Vorderansicht und in einer Seitenansicht dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren, insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.

Das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung weist eine Mehrzahl von Spinnpositionen 1.1 bis 1.6 auf, die in einer rei- henförmigen Anordnung nebeneinander aufgestellt sind und eine Maschinenlängsseite bilden. Die Anzahl der in Fig. 1 dargestellten Spinnpositionen ist nur beispielhaft. Grundsätzlich enthalten derartige Schmelzspinnvorrichtungen eine Vielzahl von gleichartigen Spinnpositionen.

Die in der Fig. 1 dargestellten Spinnpositionen 1.1 bis 1.6 sind in ihrem Aufbau identisch ausgeführt und werden an der in Fig. 4 dargestellten Spinnposition 1.1 näher erläutert. Wie aus der Darstellung in Fig. 4 hervorgeht, weist jede Spinnposition 1.1 bis 1.6, in diesem Fall die Spinnposition 1.1, eine Spinndüseneinrichtung 2 auf. Die Spinndüseneinrichtung 2 umfasst einen Spinnbalken 2.2, der an seiner Unterseite mehrere Spinndüsen 2.1 trägt. Die Spinndüsen 2.1 sind mit einer Spinnpumpe 2.3 gekoppelt, die vorzugsweise als Mehrfachpumpe ausgebildet ist und mit jeder der Spinndüsen 2.1 verbunden ist. Die Spinnpumpe 2.3 ist über einen Schmelzezulauf 2.4 mit einem Extruder oder einem anderen Schmelzeerzeuger (hier nicht dargestellt) verbunden.

Unterhalb der Spinndüseneinrichtung 2 ist eine Abkühleinrichtung 3 ange- ordnet, die in diesem Ausführungsbeispiel einen Kühlschacht 3.1 mit gasdurchlässiger Wandung innerhalb einer Blaskammer 3.3 aufweist. Zu jeder der Spinndüsen dient der Kühlschacht 3.1 zur Aufnahme und Kühlung der Filamente. Unterhalb des Kühlschachtes 3.1 folgt ein Fallschacht 3.2. Unterhalb des Fallschachtes 3.2 ist eine Sammeleinrichtung 4 angeordnet, die mehrere Fadenführer 4.1 aufweist. Die Fadenführer 4.1 sind den Spinndüsen 2.1 zugeordnet und führen die Filamente zu einem Faden zusammen. In diesem Ausführungsbeispiel erzeugt die Spinndüseneinrichtung 2 vier Fäden. Die Anzahl der Fäden ist beispielhaft. So können derartige Spinndü- seneinrichtimgen 2 pro Spinnposition bis zu 32 Fäden gleichzeitig erzeugen.

Der Sammeleinrichtung 4 ist eine Präparationseinrichtung 5 zugeordnet, durch welche die einzelnen Fäden einer Fadenschar 8 benetzt werden. Die Fäden werden als eine Fadenschar 8 durch eine Galetteneinrichtung 6 abgezogen und einer Aufwickeleinrichtung 7 zugeführt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Galetteneinrichtung 6 durch zwei angetriebene Galet- ten 6.1 gewählt. Zwischen den Galetten 6.1 ist eine Verwirbelungseinrich- tung 6.2 angeordnet, um die Fäden der Fadenschar 8 separat zu verwirbeln.

Die Aufwickeleinrichtung 7 weist pro Faden der Fadenschar 8 jeweils eine Wickelstelle 7.5 auf. Die insgesamt vier Wickelstellen 7.5 erstrecken sich entlang einer Spulspindel 7.1, die auskragend an einem Spulrevolver 7.2 gehalten ist. Der Spulrevolver 7.2 trägt zwei Spulspindeln 7.1, die abwechselnd in einen Wickelbereich und einen Wechselbereich geführt werden. Jeder der Wickelstellen 7.5 ist zur Aufteilung und Separierung der Fadenschar 8 jeweils eine von mehreren Umlenkröllchen 7.6 zugeordnet, die der Galetteneinrichtung 6 unmittelbar nachgeordnet sind. Zum Wickeln und Verlegen der Fäden zu Spulen weist jede der Wickelstellen 7.5 eine Changiereinheit 7.3 auf. Die Changiereinheiten 7.3 wirken mit einer Andrückwalze 7.4 zusammen, die parallel zu den Spulspindeln 7.1 angeordnet ist und drehbar an einem Maschinengestell 7.7 gelagert ist. Während des Auf- wickelns der Fäden 8 zu Spulen 19 liegt die Andrückwalze 7.4 an der Ober- fläche der Spulen 19 an.

In den in Fig. 1 und 4 dargestellten Situation befinden sich die Spinnpositionen 1.1 bis 1.6 in ihrem normalen Betrieb, in welcher in jeder Spinnpositi- on 1.1 bis 1.6 eine aus mehreren Fäden bestehende Fadenschar 8 extrudiert, abgezogen und kontinuierlich zu Spulen 19 gewickelt wird.

Um die Spinnpositionen 1.1 bis 1.6 bei einem Prozessstart oder einer Pro- zessunterbrechung bedienen zu können, ist den Spinnpositionen 1.1 bis 1.6 ein Bedienungsautomat 9 zugeordnet. In den Fig. 1 und ist der Bedienungsautomat 9 in einer Warteposition dargestellt. Der Bedienungsautomat 9 ist an einer Führungseinrichtung 12 oberhalb eines Bedienungsganges 21 gehalten. Die Führungseinrichtung 12 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Hängebahn 12.1 gebildet, die sich parallel zu den Maschinenlängsseiten der Spinnpositionen 1.1 bis 1.6 erstreckt.

Zur Erläuterung des Bedienungsautomaten 9 wird nachfolgend zusätzlich zu den Fig. 2, 3 und 4 Bezug genommen. In Fig. 2 ist eine Vorderansicht des Bedienungsautomaten, wie in der Spinneinrichtung gemäß Fig. 1 dargestellt ist, vergrößert und teilweise im Querschnitt gezeigt. In Fig. 3 ist eine Schnittansicht des am Bedienungsautomaten 9 integrierten Garnabfallbehälters 10 dargestellt. In Fig. 5 ist eine Seitenansicht des Bedienungsautomaten wie in Fig. 4 gezeigt, ebenfalls vergrößert dargestellt. Insoweit kein aus- drücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.

Der Bedienungsautomat 9 weist ein Trägergestell 9.1 auf, das an der Hängebahn 12.1 gehalten ist. Das Trägergestell 9.1 ist mit einem Fahrgestell 9.4 verbunden, das in der Hängebahn 12.1 geführt ist. Dem Fahrgestell 9.4 ist ein Fördermittel 9.3 zugeordnet, durch welches der Bedienungsautomat 9 in der Hängebahn 12.1 verfahrbar ist. Die Hängebahn 12.1 weist hierzu zwei Führungsschienen 12.2 auf. Das Fördermittel 9.3 ist mit einer Automatensteuerung 1 1 gekoppelt. Die Automatensteuerung 1 1, die schematisch an einer Oberseite des Trägergestells 9.1 dargestellt ist, ist mit einer hier nicht näher dargestellten Maschinensteuerung verbunden.

An dem unteren Ende des Trägergestells 9.1 ist ein Roboterarm 9.2 gehal- ten. Der Roboterarm 9.2 weist ein frei auskragendes Führungsende auf, an dem ein Sauginjektor 20 geführt ist. Der auskragende mehrgliedrige Roboterarm 9.2 ist durch hier nicht näher dargestellte Aktoren und Sensoren frei beweglich, wobei de Bewegungsablauf des Roboterarms 9.2 durch die Automatensteuerung 1 1 gesteuert wird. Die Energieversorgung des Bedie- nungsautomaten 9 erfolgt vorzugsweise durch eine Stromschiene oder eine Energiekette.

Zum Betreiben des Sauginjektors 20 wirkt der Bedienungsautomat 9 in jeder der Spinnpositionen 1.1 bis 1.6 mit einer Anschlussstation 13 zusam- men. In der Fig. 5 ist die Anschlussstation 13 der Spinnposition 1.1 dargestellt. Zur Erläuterung der Anschlussstation 13 wird zusätzlich zu der Fig. 6 Bezug genommen, in welcher ein Zustand dargestellt ist, in welchem der Bedienungsautomat 9 über einen Anschlussadapter 13.2 mit der Anschlussstation 13 verbunden ist.

Wie aus den Fig. 5 und 6 hervorgeht, ist der Anschlussadapter 13.2 an dem Trägergestell 9.1 des Bedienungsautomaten 9 angeordnet. Der Anschlussadapter 13.2 ist mit einem Aktor 13.3 gekoppelt, welcher den Anschlussadapter 13.2 zum ankuppeln an eine der Anschlussstationen 12 hin- und her- führt. In der Fig. 5 ist die Situation dargestellt, in welcher der Bedienungsautomat 9 in der Warteposition gehalten ist und somit keine Verbindung zu einer der Anschlussstationen 13 besteht. In Fig. 6 ist die Situation dargestellt, bei welcher der Anschlussadapter 12.2 mit der Anschlussstation 13 gekoppelt ist. Die Anschlussstation 13 weist einen Druckluftanschluss 13.1 auf, der über eine zentrale Druckluftleitung 16 mit einer hier nicht dargestellten zentralen Druckluftquelle verbunden ist. Der Anschlussadapter 13.2 wird mit dem Anschluss 12 durch den Aktor 12.3 verkuppelt, wobei der Aktor 13.3 mit der Automatensteuerung 1 1 verbunden ist. Der Anschlussadapter 13.2 wird mit der Anschlussstation 13 derart verkuppelt, dass eine an dem Bedienungsautomaten 9 angeordnete Druckluftleitung 15 mit dem Druckluftanschluss 13.1 beispielsweise durch eine Steckkupplung verbunden ist. Die Druckluftleitung 15 ist mit dem Sauginjektor 20 gekoppelt, so dass dieser zur Aufnahme einer Fadenschar bereit ist. Eine an dem Sauginjektor 20 angeschlossene Abfallleitung 14 mündet in einen Garnabfallbehälter 10. Der Garnabfallbehälter 10 ist hierzu an dem Trägergestell 9.1 des Bedienungsautomaten 9 angeordnet.

Zur näheren Erläuterung des Garnabfallbehälters 10 wird zu den Fig. 2 und 3 Bezug genommen. In Fig. 2 ist eine Längsschnittansicht und in Fig. 3 eine Querschnittsansicht des Garnabfallbehälters 10 dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgen- de Beschreibung für beide Figuren.

Der Garnabfallbehälter 10 weist einen zyklonförmigen Innenaufbau 10.1 auf, um insbesondere einen eintretenden Fadenabfallstrom wendeiförmig zu führen. Hierzu ist im oberen Bereich des Garnabfallbehälters 10 ein tangen- tial ausgebildeter Behälteranschluss 10.2 ausgebildet, an dem die Abfallleitung 14 angeschlossen ist. Im mittleren Bereich weist der Garnabfallbehälter 10 einen ins Innere hineinragenden Abluftstutzen 10.3 auf, der am Gehäuseende eine Abluftöffnung 10.4 bildet. Neben dem Abluftstutzen 10.3 wird der zyklonförmige Innenaufbau 10.1 durch eine leicht konische Zylinderwand 10.5 des Garnabfallbehälters 10 gebildet.

Wie insbesondere aus der Fig. 2 hervorgeht, ist der Garnabfallbehälter 10 an einer Unterseite durch eine bewegliche Abfallklappe 10.6 verschlossen. Die Abfallklappe 10.6 ist schwenkbar ausgebildet und lässt sich durch einen Aktor 10.7 zum Öffnen und Schließen des Garnabfallbehälters 10 bewegen. Der Aktor 10.7 ist mit der Automatensteuerung 1 1 verbunden. Im Innern des Garnabfallbehälters 10 ist ein Füllstandssensor 10.8 angeordnet, der mit der Automatensteuerung 1 1 verbunden ist.

Im Betrieb des Bedienungsautomaten 9 wird die in einer Spinnpositionen 1.1 bis 1.6 aufgenommene Fadenschar über die Abfallleitung 14 und dem Behälteranschluss 10.2 tangential als Fadenabfallstrom in den Garnabfallbehälter 10 eingeleitet. Durch die wirbeiförmige Strömungsführung lässt sich der Fadenabfall spiralförmig in mehreren Ablagen innerhalb des Garnabfallbehälters ablegen. Damit ist eine sehr kompakte Füllung des Garnabfallbehälters möglich. Der Füllungsgrad des Garnabfallbehälters 10 wird durch den Füllstandssensor 10.8 überwacht, so dass eine bedarfsgerechte Entleerung des Garnabfallbehälters 10 möglich ist.

In der Fig. 6 ist die Situation dargestellt, bei welcher die Fadenschar 8 der Spinnposition 1.1 durch den Sauginjektor 20 und dem Bedienungsautoma- ten 9 geführt ist. Der Sauginjektor 20 wird durch den Roboterarm 9.2 des Bedienungsautomaten 9 zum Anlegen und Einfädeln der Fäden der Fadenschar in die Galetteneinrichtung 6 und die Aufwickeleinrichtung 7 geführt. Während dieser Zeit wird die Fadenschar kontinuierlich als Fadenabfallstrom in den Garnabfallbehälter 10 geleitet. Sobald der Bedienungsvor- gang in der Spinnposition 1.1 beendet ist, wird der Bedienungsautomat 9 in der Warteposition zurückgeführt, wie sie beispielsweise in der Fig. 1 gezeigt ist. Um den im Garnabfallbehälter 10 enthaltenen Fadenabfall zu entsorgen, ist dem Bedienautomat 9 in der Warteposition ein Fangbehälter 17 zugeordnet. In Fig. 7 ist schematisch in einer Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 dargestellt, wie eine Entleerung des Garnabfallbehälters 10 durchführbar ist.

Bei der in Fig. 7 dargestellten Situation befindet sich der Bedienungsautomat 9 in der Warteposition. In dieser Situation wird dem Garnabfallbehälter 10 ein Fangbehälter 17 zugeordnet, der beispielsweise über ein Transportmittel 18 im Bedienungsautomaten 9 zugeführt wird. Sobald der Fangbehäl- ter 17 eine untere Position unterhalb des Garnabfallbehälters eingenommen hat, lässt sich über die Automatensteuerung 1 1 der Aktor 10.7 zum Öffnen der Abfallklappe 10.6 betätigen. Nach dem Öffnen der Abfallklappe 10.6 entleert sich der Fadenabfall aus dem Garnabfallbehälter 10 selbsttätig und wird von dem Fangbehälter 17 aufgenommen. Durch den leicht nach unten hin vergrößerten Behälterquerschnitt des Garnabfallbehälters 10 und der konischen Zylinderwand 10.5 ist eine vollständige Entleerung ohne Probleme möglich.

An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, dass der Behälterquerschnitt des Garnbehälters 10 auch elliptisch ausgebildet sein könnte.

Desweiteren besteht auch die Möglichkeit, dass zur Unterstützung der Saugkraft und zur Aufnahme des Fadenab falls die Ablauföffnung 10.4 des Garnabfallbehälters 10 an eine Unterdruckquelle anzuschließen. Damit lässt sich innerhalb des Garnabfallbehälters 10 ein leichter Unterdruck erzeugen, so dass eine intensivere Saugströmung zur Abfuhr und Aufnahme des Fadenabfalls erzeugbar ist. Die erfindungsgemäße Schmelzspinnvorrichtung zeichnet sich somit dadurch aus, dass insbesondere die Prozessunterbrechungen und jeder Neustart einer der Spinnpositionen automatisiert durchführbar sind. Der Aufbau der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung ist mit dem dargestellten Ausführungsbeispiel nur beispielhaft. So lassen sich zusätzliche Einrich- tungen zur Behandlung und Führung der Fadenschar nutzen. Ebenso ist die Ausbildung des Bedienungsautomaten beispielhaft. So könnte der Bedienungsautomat alternativ auch als Bodenfahrzeug ausgebildet sein.