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Title:
MEMBRANOPHONE AND SOUND MEMBRANE FOR A MEMBRANOPHONE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/047223
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sound membrane for use in a membranophone for producing tones, characterized in that the sound membrane is coated on one side. The invention also relates to a membranophone for producing tones, having a body and a sound membrane, wherein the sound membrane comprises an elastic mesh woven fabric, and wherein the sound membrane is coated on one side, and to a method for producing a sound membrane and/or a membranophone.

Inventors:
GOLTERMANN ELISABETTA (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/074019
Publication Date:
March 07, 2024
Filing Date:
September 01, 2023
Export Citation:
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Assignee:
GOLTERMANN ELISABETTA (DE)
International Classes:
G10D13/02; G10D13/20; G10D13/24
Foreign References:
US20200342839A12020-10-29
US3425309A1969-02-04
US3668296A1972-06-06
US2667098A1954-01-26
EP1977415B12014-06-25
DE60020360T22006-04-27
Attorney, Agent or Firm:
DANTZ, Dirk (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE Klangmembrane (10) zur Verwendung in einem Membranophon (1) zur Erzeugung von Tönen, die ein elastisches Netzgewebe (100) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Klangmembrane (10) einseitig beschichtet ist. Klangmembrane (10) zur Verwendung in einem Membranophon (1) zur Erzeugung von Tönen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klangmembrane (10) gewebtes Textil umfasst. Klangmembrane (10) zur Verwendung in einem Membranophon (1) zur Erzeugung von Tönen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (O) und Unterseite (U) der Klangmembrane (10) haptisch unterschiedlich zueinander sind. Klangmembrane (10) zur Verwendung in einem Membranophon (1) zur Erzeugung von Tönen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klangmembrane (10) einseitig unbeschichtet ist. Klangmembrane (10) zur Verwendung in einem Membranophon (1) zur Erzeugung von Tönen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klangmembrane (10) auf der Resonanzfläche (R) vollflächig beschichtet ist. Klangmembrane (10) zur Verwendung in einem Membranophon (1) zur Erzeugung von Tönen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (U) der Klangmembrane (10) beschichtet ist. Klangmembrane (10) zur Verwendung in einem Membranophon (1) zur Erzeugung von Tönen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (200) mehrere Schichten aufweist. Klangmembrane (10) zur Verwendung in einem Membranophon (1) zur Erzeugung von Tönen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (200) eine Schicht mit einem Adhäsionsmaterial (210) und eine Folie (220) umfasst. Klangmembrane (10) zur Verwendung in einem Membranophon (1) zur Erzeugung von Tönen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite (O) der Klangmembrane (10) das gewebte Textil angeordnet ist. Membranophon (1) zur Erzeugung von Tönen mit einem Korpus (2) und einer Klangmembrane (10) gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Klangmembrane (10) ein elastisches Netzgewebe (100) umfasst, wobei die Klangmembrane (10) einseitig beschichtet ist. Verfahren zur Herstellung einer Klangmembrane (10) und/oder eines Membranophons (1) mit den Verfahrensschritten

• Herstellen eines elastischen Netzgewebes (100)

• einseitiges Beschichten des elastischen Netzgewebes (100). Verfahren zur Herstellung einer Klangmembrane (10) und/oder eines

Membranophons (1) nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (200) auf der Unterseite (U) der Klangmembrane (10) aufgebracht wird. Verfahren zur Herstellung einer Klangmembrane (10) und/oder eines Membranophons (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten durch Bekleben mit einer luftundurchlässigen Folie (220) erfolgt. Verfahren zur Herstellung einer Klangmembrane (10) und/oder eines Membranophons (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Beschichten Adhäsionsmaterial (210) und Folie (220) separat aufgetragen werden. Verfahren zur Herstellung einer Klangmembrane (10) und/oder eines Membranophons (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Membranophon (1) mit der Klangmembrane (10) bespannt wird.

Description:
MEMBRANOPHON UND KLANGMEMBRANE FÜR EIN MEMBRANOPHON

Die Erfindung betrifft eine Klangmembrane zur Verwendung in einem Membranophon zur Erzeugung von Tönen, dadurch gekennzeichnet, dass die Klangmembrane einseitig beschichtet ist, außerdem ein Membranophon zur Erzeugung von Tönen mit einem Korpus und einer Klangmembrane, wobei die Klangmembrane ein elastisches Netzgewebe umfasst, und wobei die Klangmembrane einseitig beschichtet ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Klangmembrane und/oder eines Membranophons.

Stand der Technik

Membranophone weisen eine Klangmembrane auf, die über einen Resonanzkörper, den Korpus, gespannt ist. Diese Klangmembrane kann eine Tierhaut, Pergament, eine Plastikfolie, Papier, ein Netzgewebe o.ä, sein. Die Klangmembrane kann auf unterschiedliche Arten zum Schwingen gebracht werden. Das geschieht üblicherweise durch Anschlägen wie z.B. bei einer Schlagtrommel. Außerdem sind Reibtrommeln bekannt, deren Klangmembrane mit einem Gegenstand oder der Hand gestrichen wird.

Natürliche Materialien, z.B. Tierhäute oder Webstoffe, und synthetische Materialien (Kunststoffe) werden zur Herstellung der Klangmembrane üblicherweise verwendet. Natürliche Materialien werden üblicherweise gegenüber synthetischen Materialien bevorzugt, weil die Klänge, die sie erzeugen, warme Klänge sind. Bei Bespielen der Klangmembrane mit z.B. einem Schlagstock oder einer Hand wird ein Grundton mit minimalen Obertönen erzeugt. Die durch die Obertöne erzeugte Wirkung ist die einer signifikanten Störung des Klanges und einer Verminderung seiner Qualität. Im Falle einer aus einem natürlichen Stoff, z.B. einem Webstoff, gefertigten Klangmembrane ist das Abklingen des Tons relativ kurz, daher ist jede Note einer musikalischen Komposition gut wahrnehmbar. Im Vergleich zu natürlichen Materialien enthält der Klang einer aus synthetischen Materialien gefertigte Klangmembrane viele dissonante Obertöne. Das Ergebnis ist typischerweise ein als unangenehm empfundener musikalischer Klang von undeutlichen Tönen. Trotz dieser Probleme haben synthetische Klangmembrane einen deutlichen Vorteil einschließlich der Stärke des Materials selbst und seiner Fähigkeit, den negativen Auswirkungen von Feuchtigkeit und Temperatur standzuhalten.

Elastische Netzgewebe weisen eine Oberflächenstruktur auf, die diese Materialien besonders geeignet zur Erzeugung unterschiedlicher Klangbilder ein und derselben Klangmembrane bzw. Membranophons erscheinen lassen, indem die Klangmembrane durch Anschlägen und Reiben zum Schwingen gebracht wird. Der Korpus hat einen großen Einfluss auf das Klangbild eines Membranophons. Bei einem im Verhältnis zur Klangmembrane leichten Korpus wird ein Teil der Bewegungsenergie der Klangmembrane in niederfrequente Schwingungen des Korpus umgesetzt. Bei kurzen Korpussen werden tiefe Frequenzen gedämpft, weil ein akustischer Kurzschluss besteht. Einige Frequenzen werden durch Resonanz zwischen dem Klangmembrane-Luftvolumen-System im Korpus verstärkt. Je flacher der Korpus einer offenen Trommel, desto stärker werden die tiefen Töne durch den akustischen Kurzschluss abgeschwächt: Ein Tamburin klingt heller als eine hohe Trommel mit gleich großem Bezug.

Aufgrund der im Netzgewebe vorhandenen Poren werden allerdings die beim Anschlägen bzw. Reiben erzeugten Luftschwingungen, d.h. die Druckunterschiede der Luft, zwischen Oberseite und Unterseite der Klangmembrane ausgeglichen. Die Lautstärke ist daher vermindert. Außerdem kann ein elastisches Netzgewebe nicht mit einer derartig hohen Spannung am Korpus fixiert werden wie z.B. eine Tierhaut. Der Anschlag beim Anschlägen der Klangmembrane ist daher weicher als bei einer Tierhaut, die mit einem harten Anschlag angeschlagen werden kann. Zur Lösung dieser Probleme werden aus textilen Materialien hergestellte Klangmembrane mit einer Beschichtung versehen.

Die Schrift EP 1 977 415 B1 offenbart eine Klangmembrane, die ein Dämpfungselement aus Polyesterfasern aufweist. Das Dämpfungselement steht mit der Unterseite der Klangmembrane in Kontakt. Diese Lösung ist explizit dafür geeignet, die Lautstärke einer mit dieser Klangmembrane ausgestatteten Trommel zu vermindern.

Die Schrift DE 600 20 360 T2 stellt eine Klangmembrane vor, die eine Fasermaterialbahn aufweist, die zwischen zwei synthetischen Kunststoff-Materialbahnen angeordnet ist. Die Fasermaterialbahn ist imprägniert und daher hart und steif. Insbesondere wird die Oberflächenstruktur der Fasermaterialbahn durch die synthetischen Kunststoff- Materialbahnen überdeckt, eine derartige Klangmembrane ist daher vorwiegend durch Anschlag bespielbar.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Klangmembrane bereitzustellen, mit der eine hohe Spannung der Klangmembrane auf einem Korpus ermöglicht wird und gleichzeitig die Oberflächenstruktur der Klangmembrane erhalten bleibt.

Es ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Membranophon bereitzustellen, dessen Klangmembrane mit hoher Spannung auf einem Korpus angeordnet ist und gleichzeitig die Oberflächenstruktur der Klangmembrane erhalten bleibt.

Es ist ebenfalls Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer Klangmembrane und/oder eines Membranophons bereitzustellen, mit dem eine Klangmembrane mit hoher Spannung auf einem Korpus angeordnet ist und gleichzeitig die Oberflächenstruktur der Klangmembrane erhalten bleibt. Die genannte Aufgabe wird mittels der Klangmembrane zur Verwendung in einem Membranophon zur Erzeugung von Tönen gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Gestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.

Die erfindungsgemäße Klangmembrane weist ein elastisches Netzgewebe auf. Das elastische Netzgewebe ist üblicherweise mittels z.B. eines Spannrahmens auf einem Korpus befestigt, der als Resonanzkörper fungiert. Erfindungsgemäß ist die Klangmembrane einseitig beschichtet. Durch diese vorteilhafte Ausführung ist die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes nur einseitig überdeckt, die der Beschichtung gegenüberliegende Seite weist weiterhin die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes auf und kann auf unterschiedliche Arten (z.B. Schlagen, Reiben) zum Klingen gebracht werden. Gleichzeitig ist die Beschichtung derart elastisch und stabil ausgeführt, dass die Klangmembrane mit einer hohen Spannung auf einem Korpus befestigt werden kann.

In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Klangmembrane gewebtes Textil. Ein gewebtes Netzgewebe weist zwei Fadenarten auf (Kette und Schuss), wobei durch unterschiedliche Webtechniken eine Vielzahl von Stoffvarianten, Gewebedicken und Oberflächenstrukturen herstellbar sind.

In einer weiteren Ausführung der Erfindung sind die Oberseite und Unterseite der Klangmembrane haptisch unterschiedlich zueinander ausgeführt. Aufgrund der Anordnung der Beschichtung auf nur einer Seite der Klangmembrane ist die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes nur einseitig überdeckt, die der Beschichtung gegenüberliegende Seite weist weiterhin die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes auf. Diese Ausführung sorgt für eine erleichterte Aufspannung der Klangmembran auf das Membranophon da sich die jeweilige Ober- und Unterseite haptisch voneinander unterscheiden. Dies ist bspw. wichtig in dunklen oder schlecht beleuchteten Räumen wie einem Konzertsaal, oder während eines Auftritts. Die unterschiedliche Haptik resultiert z.B. aus den zueinander unterschiedlichen Reibungskoeffizienten von Beschichtung und elastischem Netzgewebe. Das haptische Gefühl des Netzgewebes bleibt dem Anwender erhalten und gleichzeitig sorgt die Beschichtung für den nötigen Schalldruck. Dieses unveränderte haptische Gefühl ist gerade für Musiker essentiell, die mit unbeschichteten Membranophonen gespielt haben. Musiker, die ein Membranophon spielen, verlassen sich in der Regel zu einem Großteil auf die Haptik, die einen speziellen Ton in einer spezifischen Lautstärke erzeugt. Die Beschichtung auf der Spielseite der Klangmembran würde den Spieler zwingen sich an die neue Haptik erst zu gewöhnen, bis das Instrument tatsächlich klangvoll bespielt werden kann. Die Beschichtung auf lediglich einer Seite verhindert diesen Nachteil.

In einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Klangmembrane auf der Resonanzfläche vollflächig beschichtet. Die Resonanzfläche ist der Flächenbereich der Klangmembrane, die in bespanntem Zustand nicht am und/oder dem Rand des Korpus angeordnet ist. Die Resonanzfläche schwingt daher frei bei Bespielen der Klangmembrane. Durch die vollflächige Beschichtung der Resonanzfläche wird der Schalldruck optimal verstärkt.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Klangmembrane einseitig unbeschichtet. Durch diese vorteilhafte Ausführung ist die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes nur einseitig überdeckt, die der Beschichtung gegenüberliegende Seite weist weiterhin die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes auf und kann auf unterschiedliche Arten (z.B. Schlagen, Reiben) zum Klingen gebracht werden. Gleichzeitig ist die Beschichtung derart elastisch und stabil ausgeführt, dass die Klangmembrane mit einer hohen Spannung auf einem Korpus befestigt werden kann.

In einer vorteilhaften Gestaltung der Erfindung ist die Unterseite der Klangmembrane beschichtet. Die Unterseite ist im Rahmen dieser Schrift als die Seite einer flächig ausgebildeten Klangmembrane definiert, die im auf einem Korpus eines Membranophons angeordneten und gespannten Zustand dem Korpus des Membranophons zugewandt ist. Die der Unterseite gegenüberliegende Seite ist dann als Oberseite definiert und dementsprechend nicht beschichtet. Die Oberseite weist die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes auf und kann auf unterschiedliche Arten (z.B. Schlagen, Reiben) zum Klingen gebracht werden.

In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Beschichtung mehrere Schichten auf. Die Beschichtung weist eine Mehrzahl von Schichten auf, die sich untereinander durch z.B. Schichtdicke, Elastizitätsmodul und/oder Art des Materials unterscheiden, um andere Klangbilder des Membranophons zu erzeugen.

In einer weiteren Ausführung der Erfindung umfasst die Beschichtung eine Schicht mit einem Adhäsionsmaterial und eine Folie. Die Folie ist im auf einem Korpus eines Membranophons angeordneten und gespannten Zustand dem Korpus des Membranophons zugewandt und derart elastisch und stabil ausgeführt, dass die Klangmembrane mit einer hohen Spannung auf einem Korpus befestigt werden kann. Die Schicht mit einem Adhäsionsmaterial ist zwischen Netzgewebe und Folie angeordnet und sorgt für eine dauerhafte und stabile Bindung zwischen elastischem Netzgewebe und Folie.

In einem weiteren Aspekt der Erfindung ist an der Oberseite der Klangmembrane das gewebte Textil angeordnet. Die Oberseite weist die Oberflächenstruktur des gewebten Textils auf und kann auf unterschiedliche Arten (z.B. Schlagen, Reiben) zum Klingen gebracht werden.

Die genannte Aufgabe wird weiterhin mittels des Membranophons zur Erzeugung von Tönen gelöst.

Das erfindungsgemäße Membranophon zur Erzeugung von Tönen weist einen Korpus und eine Klangmembrane auf. In bespielbarem Zustand des Membranophons ist die Klangmembrane über den Korpus gespannt. Membranophone weisen eine Klangmembrane auf, die über einen Resonanzkörper, den Korpus, gespannt ist. Der Korpus hat einen großen Einfluss auf das Klangbild eines Membranophons. Bei kurzen Korpussen werden tiefe Frequenzen gedämpft, weil ein akustischer Kurzschluss besteht. Zusätzlich werden Frequenzen durch Resonanz zwischen dem Klangmembrane-Luftvolumen-System im Korpus verstärkt. Die Kombination Klangmembrane - Korpus definieren das Klangbild des Membranophons.

Die Klangmembrane umfasst ein elastisches Netzgewebe. Zusätzlich ist die Klangmembrane einseitig beschichtet. Durch diese vorteilhafte Ausführung ist die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes nur einseitig überdeckt, die der Beschichtung gegenüberliegende Seite weist weiterhin die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes auf und kann auf unterschiedliche Arten (z.B. Schlagen, Reiben) zum Klingen gebracht werden. Gleichzeitig ist die Beschichtung derart elastisch und stabil ausgeführt, dass die Klangmembrane mit einer hohen Spannung auf einem Korpus befestigt werden kann.

Die genannte Aufgabe wird weiterhin mittels des Verfahrens zur Herstellung einer Klangmembrane und/oder eines Membranophons zur Erzeugung von Tönen gelöst. Weitere vorteilhafte Gestaltungen der Erfindung sind ebenfalls in den Unteransprüchen dargelegt.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Klangmembrane und/oder eines Membranophons weist zwei Verfahrensschritte auf: Im ersten Verfahrensschritt wird ein elastisches Netzgewebe hergestellt. Das elastische Netzgewebe ist flächig ausgeführt und weist Fasern auf, die mittels unterschiedlicher Fertigungsverfahren hergestellt werden. Dazu zählen z.B. Weben, Wirken, Stricken, Flechten usw. Das elastische Netzgewebe weist eine charakteristische Oberflächenstruktur auf.

Im zweiten Verfahrensschritt wird das elastische Netzgewebe einseitig beschichtet. Aufgrund der einseitigen Beschichtung ist die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes nur einseitig überdeckt, die der Beschichtung gegenüberliegende Seite weist weiterhin die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes auf und kann auf unterschiedliche Arten (z.B. Schlagen, Reiben) zum Klingen gebracht werden. Gleichzeitig ist die Beschichtung derart elastisch und stabil ausgeführt, dass die Klangmembrane mit einer hohen Spannung auf einem Korpus befestigt werden kann.

In einer vorteilhaften Gestaltung der Erfindung wird die Beschichtung auf der Unterseite der Klangmembrane aufgetragen. Die Unterseite ist im auf einem Korpus eines Membranophons angeordneten und gespannten Zustand dem Korpus des Membranophons zugewandt. Die Oberseite ist nicht beschichtet und weist die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes auf, kann daher auf unterschiedliche Arten (z.B. Schlagen, Reiben) zum Klingen gebracht werden.

In einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt das Beschichten durch Bekleben mit einer luftundurchlässigen Folie. Mittels eines Adhäsionsmaterials wird die Folie derart dauerhaft mit dem elastischen Netzgewebe verbunden, dass die Folie im auf einem Korpus eines Membranophons angeordneten und gespannten Zustand dem Korpus des Membranophons zugewandt ist.

In einer weiteren Ausführung der Erfindung werden bei dem Beschichten Adhäsionsmaterial und Folie separat aufgetragen. Insbesondere wird das Adhäsionsmaterial auf das elastische Netzgewebe derart aufgetragen, dass zwischen Netzgewebe und Adhäsionsmaterial nur Kontaktpunkte bzw. Kontaktlinien vorhanden sind, das Netzgewebe mit dem Adhäsionsmaterial also nicht - auch nicht teilweise - getränkt ist. Das Adhäsionsmaterial weist eine entsprechende Konsistenz und Zusammensetzung auf.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das Membranophon mit der Klangmembrane bespannt. Membranophon mit Korpus und Klangmembrane weist ein charakteristisches Klangbild auf, wobei die Klangmembrane derart auf den Korpus gespannt wird, dass die beschichtete Unterseite der Klangmembrane dem Korpus zugewandt ist. Die unbeschichtete Oberseite weist die Oberflächenstruktur des elastischen Netzgewebes auf und kann auf unterschiedliche Arten (z.B. Schlagen, Reiben) zum Klingen gebracht werden. Gleichzeitig ist die Beschichtung derart elastisch und stabil ausgeführt, dass die Klangmembrane mit einer hohen Spannung auf einem Korpus befestigt werden kann.

Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Klangmembrane, des erfindungsgemäßen Membranophons sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Klangmembrane und/oder eines Membranophons sind in den Zeichnungen schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 : Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Membranophons

Fig. 2 a: Draufsicht einer Klangmembrane mit dem vollflächig beschichteten

Netzgewebe

Fig. 2 b: Draufsicht einer Klangmembrane mit einem im Bereich der Resonanzfläche beschichteten Netzgewebe

Fig. 3 a: Draufsicht eines Netzgewebes

Fig. 3 b: Draufsicht eines weiteren Netzgewebes

Fig. 3 c: Draufsicht eines weiteren Netzgewebes

Fig. 4: Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Membranophons mit einer auf der Unterseite beschichteten Klangmembrane

Fig. 5: Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Klangmembrane mit einer zweiseitigen Beschichtung auf der Unterseite

Fig. 6 a: Draufsicht eines Netzgewebes

Fig. 6 b: Detailansicht einer Draufsicht eines Netzgewebes Fig. 6 c: Ansicht der Unterseite einer Klangmembrane

Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Membranophons 1. Das Membranophon 1 weist die Klangmembrane 10 auf, die derart auf den oberen Rand des Korpus 2 mittels einer Spannvorrichtung 3, z.B. einem um den oberen Rand des Korpus 2 verlaufenden Spannreifen und Stimmschrauben, gespannt ist, dass die Unterseite U der Klangmembrane 10 dem durch den Korpus 2 gebildeten Resonanzraum zugewandt ist. Der Flächenbereich der Klangmembrane 10, der nicht am und über den oberen Rand des Korpus 2 angeordnet ist, bildet die Resonanzfläche R der Klangmembrane 10. Die Resonanzfläche R ist dementsprechend der Bereich der Klangmembrane 10, der bei Betätigung der Oberseite O der Klangmembran 10 durch z.B. einen Schlegel, Anschlägen mit der Hand oder Bestreichen mit der Hand bzw. einem Gegenstand frei schwingt.

Fig. 2 zeigt Draufsichten der Oberseite O von zwei Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Klangmembrane 10. Die Klangmembrane 10 weist in diesem und den folgenden Ausführungsbeispielen ein Netzgewebe 100 auf, das als gewebtes Textil ausgeführt ist. Das Netzgewebe 100 weist in Fig. 2 a eine vollflächige Beschichtung auf, während in Fig. 2 b das Netzgewebe nur im Bereich der Resonanzfläche R beschichtet ist. In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Resonanzfläche R vollflächig beschichtet

Draufsichten von Ausführungsbeispielen von unterschiedlich gestalteten Netzgeweben 100 zeigt Fig. 3. Die drei hier dargestellten Netzgewebe 100 sind als gewebtes Textil ausgeführt, sind also mittels Webtechnik hergestellt. Das Netzgewebe 100 weist zwei Fadensysteme (Kette und Schuss) auf, die dieser Schrift als Querfadensystem 120 und Längsfadensystem 130 bezeichnet sind. Beide Fadensysteme 120, 130 weisen den gleichen Faden auf. Die Fadensysteme 120, 130 kreuzen sich in einem rechten Winkel und weisen in diesen Ausführungsbeispielen zueinander die gleiche Feinheit sowie die gleiche Garnart auf. Fadensysteme 120, 130 mit unterschiedlich gestalteten Fäden sind denkbar. Die Bindung, d.h. die Art der Verkreuzung der zwei Fadensysteme 120, 130, ist in diesen Ausführungsbeispielen jeweils unterschiedlich zueinander ausgeführt. Die Bindung in Fig. 3 a zeigt eine sog. Leinwandbindung derart, dass abwechselnd ein Querfaden 120 unter einem Längsfaden 130 verläuft, und umgekehrt ein Längsfaden 130 unter einem Querfaden 120 verläuft. Fig. 3 b und Fig. 3 c zeigen unterschiedlich gewebte Ripsbindungen. Die Querfäden 120 überdecken vier Längsfäden /Fig. 3 b) bzw. drei Längsfäden (Fig. 3 c), Weitere Bindungen der Fadensysteme 120, 130 sind denkbar.

Diese unterschiedlich ausgeführten Bindungen beeinflussen die Eigenschaften des Netzgewebes 100, insbesondere die Eigenschwingungsmodi des Netzgewebes 100 bei Betätigung der Klangmembrane 10.

Fig. 4 zeigt eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Membranophons 1 (s. Fig. 1). Das Membranophon 1 weist die Klangmembrane 10 auf, die derart auf den oberen Rand des Korpus 2 mittels einer Spannvorrichtung 3 gespannt ist, dass die Unterseite U der Klangmembrane 10 dem durch den Korpus 2 gebildeten Resonanzraum zugewandt ist.

Die Oberseite O der Klangmembrane 10 weist das elastische Netzgewebe 100 auf. Die Beschichtung 200 ist auf der Unterseite U der Klangmembrane 10 angeordnet (s. Fig. 5, Fig. 6). Die Beschichtung 200 ist dabei derart auf der Unterseite U der Klangmembrane 10 angeordnet, dass mindestens die Resonanzfläche R vollflächig mit der Beschichtung 200 bedeckt ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine größere Fläche als die Resonanzfläche R mit der Beschichtung 200 versehen. Die Spannvorrichtung 3 spannt und fixiert damit nicht nur das elastische Netzgewebe 100, sondern auch die Beschichtung 200.

Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Membranophons 1 wird zuerst das elastische Netzgewebe 100 hergestellt, z.B. mittels Webtechnik (s. Fig. 3). In einem weiteren Verfahrensschritt wird das elastische Netzgewebe 100 einseitig beschichtet. Optional wird das einseitig beschichtete elastische Netzgewebe 100 als Klangmembrane 10 auf einen Resonanzkörper 2 gespannt.

Einen Querschnitt durch die Klangmembrane 10 zeigt Fig. 5. Die Klangmembrane 10 weist an der Oberseite O das elastische Netzgewebe 100 auf, das in diesem Ausführungsbeispiel ein gewebtes Textil mit Leinwandbindung mit abwechselnd unter einem Querfaden 10 verlaufenden Längsfaden 130 (s. Fig. 3 a) ist.

Die Beschichtung 200 der Klangmembrane 10 ist zweilagig ausgebildet: Auf der Unterseite U der Klangmembrane 10 ist die luftundurchlässige Folie 220 angeordnet, die großflächig mit der Umgebungsluft in Kontakt steht. Zwischen der Folie 220 und dem Netzgewebe 100 ist das eine Schicht aufweisend ein Adhäsionsmaterial 210 angeordnet. Die in dieser Abbildung dargestellten Schichtdicken sind nicht maßstabsgetreu, üblicherweise beträgt die Schichtdicke der Schicht mit dem Adhäsionsmaterial 210 0,05 mm bis 0,1 mm, die Schichtdicke der Folie 220 0,3 mm bis 4 mm. Die Schichtdicke des Netzgewebes 100 beträgt zwischen 0,1 mm bis 2 mm. In diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Dicke der Schicht mit Adhäsionsmaterial 210 0,1 mm, die Schichtdicke des Netzgewebes 100 2 mm und die Schichtdicke der Folie 220 1 mm.

Zur Herstellung der Klangmembrane 10 wird wie im vorstehenden Ausführungsbeispiel (s. Fig. 4) das elastische Netzgewebe 100 mittels Webtechnik hergestellt. Danach wird das Adhäsionsmaterial auf der Unterseite U des Netzgewebes 100 als Schicht 210 aufgetragen, wobei die Fläche der Schicht mit Adhäsionsmaterial 210 eine derartige Abmessung aufweist, die durch die luftundurchlässige Folie 220 bedeckt werden soll.

Das Material des Adhäsionsmaterials und das Material des Netzgewebes 100 sind dabei derart ausgewählt, dass das Netzgewebe 100 nach dem Aufträgen des Adhäsionsmaterials nicht mit dem Adhäsionsmaterial getränkt ist. Ein mit Adhäsionsmaterial getränktes Netzgewebe 100 weist im Gegensatz zu einem nicht mit Adhäsionsmaterial getränktem Netzgewebe 100 bei sonst gleichen Bedingungen unterschiedliche Schwingungsmodi auf, das Klangbild der Klangmembrane 10 ist ein anderes.

Aufgrund der kreisförmigen Querschnitte der Fäden 120, 130 des Netzgewebes 100 stehen die Fäden 120, 130 mit der Schicht mit Adhäsionsmaterial 210 jeweils nur in Kontaktpunkten K in Verbindung. Aufgrund der Vielzahl von Kontaktpunkten K ist trotzdem eine sichere Verbindung zwischen der Schicht mit Adhäsionsmaterial 210 und Netzgewebe 100 gewährleistet.

Im letzten Verfahrensschritt wird die luftundurchlässige Folie 220 auf die Seite der Schicht mit Adhäsionsmaterial 210 aufgebracht, die dem Netzgewebe 100 gegenüber liegt. Die luftundurchlässige Folie 220 wird also mit dem Netzgewebe 100 verklebt.

Fig. 6 zeigt eine Draufsicht (Fig. 6 a, Fig. 6 b) auf die Oberseite O und eine Ansicht der Unterseite U (Fig. 6 c) der erfindungsgemäßen Klangmembrane 10. Die Oberseite O weist das Netzgewebe 100 auf (Fig. 6 a), das mittels der Leinwandbindung derart hergestellt ist, dass abwechselnd ein Querfaden 120 unter einem Längsfaden 130 verläuft (Fig. 6 b). Die Beschichtung 200 ist vollflächig auf der Unterseite U der Klangmembrane 10 angeordnet. Oberseite O und Unterseite U der Klangmembrane 10 weisen zueinander eine unterschiedliche Haptik auf, die aus unterschiedlichen Reibungskoeffizienten des Netzgewebes 100 einerseits und der Beschichtung 200 resultiert.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Membranophon

2 Korpus

3 Spannvorrichtung

10 Klangmembrane

100 Netzgewebe

110 Unbeschichteter Randbereich der Klangmembran

120 Querfadensystem

130 Längsfadensystem

200 Beschichtung

210 Schicht mit Adhäsionsmaterial

220 Folie

K Kontaktpunkt

O Oberseite der Klangmembrane

U Unterseite der Klangmembrane

R Resonanzfläche der Klangmembrane