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Title:
METHOD FOR ACOUSTICALLY DETERMINING PROPERTIES OF A MEDIUM, AND DEVICE FOR ACOUSTICALLY DETERMINING PROPERTIES OF A MEDIUM, COMPRISING A REFLECTIVE ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/125613
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates in particular to a method for determining physical, chemical, and/or biological properties of a medium (M) located in the interior (30) of a waveguide (3) using at least one acoustic wave which has propagated at least partly through the medium (M). According to the invention, a first wall section (31a) and a second wall section (31b) of the waveguide (3) are connected together via a connection piece (31c) such that a second surface wave (OW2) propagates to the first wall section (31a) at least partly via the connection piece (31c). One of the wall sections (31a, 31b) and/or the connection piece (31c) is provided with at least one reflective element (4) on which at least one part of at least one first surface wave (OW1) that is excited on the first wall section (31a) by means of a transmitter (SE) is reflected as a third surface wave (OW1'). A receiver (SE) is used to receive second and third surface waves (OW2, OW1') on the first wall section (31a), and the second and third surface waves are used to determine physical, chemical, and/or biological properties of the medium (M).

Inventors:
RAUTENBERG JENS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/051447
Publication Date:
July 27, 2017
Filing Date:
January 24, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SENSACTION AG (DE)
International Classes:
G01H5/00; G01N29/02; G01N29/024; G01N29/22; G01N29/24; G10K11/24; G10K11/28
Domestic Patent References:
WO2008034878A22008-03-27
Foreign References:
EP2343548A22011-07-13
US6378377B22002-04-30
DE102011119673A12013-04-11
Attorney, Agent or Firm:
MAIKOWSKI & NINNEMANN PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Verfahren zur Bestimmung von physikalischen, chemischen und/oder biologischen Eigenschaften eines in einem Innenraum (30) eines Wellenleiters (3) befindlichen Mediums (M) mithilfe wenigstens einer akustischen Welle, die sich zumindest teilweise durch das Medium (M) ausgebreitet hat, wobei a. mittels eines Senders (SE) wenigstens eine erste Oberflächenwelle (OW1 ) an einer Außenfläche (31 1 ) eines den Innenraum (30) berandenden ersten Wandungsabschnitts (31 a) des Wellenleiters (3) angeregt wird, die sich an dem ersten Wandungsabschnitt (31 a) entlang einer ersten Ausbreitungsrichtung (-x) ausbreitet, b. die wenigstens eine erste Oberflächenwelle (OW1 ) an einer dem Medium (M) zugewandten Innenfläche (310) des ersten Wandungsabschnitts (31 a) eine sich in dem Medium (M) ausbreitende akustische Welle (VW1 ) anregt, deren Ausbreitungsrichtung eine von dem ersten Wandungsabschnitt (31 a) weg weisende Richtungskomponente umfasst, c. die sich in dem Medium (M) ausbreitende akustische Welle (VW1 ) an einer Innenfläche (310) eines dem ersten Wandungsabschnitt (31 a) gegenüberliegenden zweiten Wandungsabschnitts (31 b) des Wellenleiters (3) zumindest teilweise als zweite Oberflächenwelle (OW2) einkoppelt, die sich an dem zweiten Wandungsabschnitt (31 b) entlang einer zweiten Ausbreitungsrichtung (-x) ausbreitet, und d. anhand empfangener Oberflächenwellen (OW1 ', OW2), die zumindest teilweise auf akustischen Wellen (VW1 ) zurückgehen, die sich in dem Medium (M) ausgebreitet haben, physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften des Mediums (M) bestimmt werden, dadurch gekennzeichnet, dass

- der erste Wandungsabschnitt (31 a) und der zweite Wandungsabschnitt (31 b) über ein Verbindungsstück (31 c) des Wellenleiters (3) miteinander verbunden sind, so dass sich eine zweite Oberflächenwelle (OW2) wenigstens anteilig über das Verbindungsstück (31 c) hinweg zu dem ersten Wandungsabschnitt (31 a) ausbreitet, - an einem der Wandungsabschnitte (31 a, 31 b) und/oder dem Verbindungsstück (31 c) wenigstens ein Reflexionselement (4) vorgesehen ist, an dem zumindest ein Teil der wenigstens einen ersten Oberflächenwelle (OW1 ) als dritte

Oberflächenwelle (OW1 ') reflektiert wird, und

- mittels eines Empfängers (SE) an dem ersten Wandungsabschnitt (31 a) zweite und dritte Oberflächenwellen (OW2, OW1 ') empfangen werden, anhand derer physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften des Mediums (M) bestimmt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Wandungsabschnitte (31 a, 31 b) als ebene Plattenabschnitte ausgeführt sind.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Wandungsabschnitte (31 a, 31 b) einstückig mit dem Verbindungsstück (31 c) ausgebildet sind.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsstück (31 c) bezüglich des das Medium (M) aufnehmenden Innenraums (30) konvex nach außen gewölbt ist.

Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wölbungsradius des Verbindungsstücks (31 c) etwa dem 1 ,5-Fachen einer Wanddicke des ersten und/oder zweiten Wandungsabschnitts entspricht.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Wandungsabschnitt (31 a), der zweite Wandungsabschnitt (31 b) und das Verbindungsstück (31 c) gemeinsam in zumindest einem Bereich des Innenraums (30) einen U-förmigen Querschnitt des Wellenleiters (3) definieren.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (30) an einer dem Verbindungsstück (31 c) gegenüberliegenden Seite durch ein separates Verschlussteil (5) geschlossen ist.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das separate Verschlussteil (5) mit wenigstens einem Abschnitt (520) in den Innenraum (30) eingesteckt ist. 9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlussteil (5) der Sender und/oder der Empfänger (SE) angeordnet ist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlussteil (5) wenigstens ein Teil einer Auswerteeinrichtung (AS) angeordnet ist, mittels der von dem Empfänger (SE) beim Empfang von Oberflächenwellen (OW2,

OW1 ') erzeugte Empfangssignale zur Bestimmung der physikalischen, chemischen und/oder biologischen Eigenschaften des Mediums (M) ausgewertet werden.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlussteil (5) wenigstens ein Teil einer Temperatursensorik (T) angeordnet ist, mittels der eine Temperatur des Mediums (M) und/oder eines den Wellenleiter (3) umgebenden Außenraums bestimmt wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlussteil (5) wenigstens eine elektronische Komponente (AS, T) zumindest teilweise in einer Vergussmasse aufgenommen ist.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reflexionselement eine offene oder mit einem Füllmaterial gefüllte Aussparung, insbesondere eine Kerbe (4), in dem ersten Wandungsabschnitt (31 a), dem zweiten Wandungsabschnitt (31 b) und/oder in dem Verbindungsstück (31 c) umfasst.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reflexionselement (4) an einem der ersten und zweiten Wandungsabschnitte

(31 a, 31 b) in der Nähe des Verbindungsstücks (31 c) vorgesehen ist.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Reflexionselement (4) in einem Bereich vorgesehen ist, in dem eine konvexe, äußere Wölbung des Verbindungsstücks (31 c) in eine geradlinig verlaufende Außenfläche (31 1 ) eines ersten oder zweiten Wandungsabschnitts (31 a, 31 b) übergeht.

16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reflexionselement (4) in einem Abstand a von dem Sender (SE) angeordnet ist, sodass für den Abstand a gilt: α > 0,5TmincPh + b

wobei cph die Phasenwellengeschwindigkeit auf einem Wandungsabschnitt (31 a, 31 b), CF.max die größte zu messende Schallgeschwindigkeit im Medium (M), CF.min die kleinste zu messende Schallgeschwindigkeit im Medium (M), b der lichte Abstand zwischen den einander gegenüberliegenden Wandungsabschnitten (31 a, 31 b) und Tmin eine durch eine elektronische Auswerteeinheit (AS) vorgegebene Mindestzeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Signalechos ist, die verstrichen sein muss, damit an dem Empfänger (SE) empfangenen Signale in der Auswerteelektronik (AS) zeitlich aufgelöst werden können.

17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium (M) in dem Innenraum (30) entlang einer Strömungsrichtung (+y) von einem Einlass (E) des Wellenleiters (3) zu einem Auslass (A) des Wellenleiters (3) strömen kann und die erste Ausbreitungsrichtung (-x) unter einem Winkel, insbesondere senkrecht zu der Strömungsrichtung (+y) verläuft.

18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender und der Empfänger durch eine einzelne Sender-Empfänger-Einheit (SE) bereitgestellt sind, die wahlweise als Sender oder Empfänger betreibbar ist.

19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenleiter (3) in einem Hohlraum (20) eines Gehäuseteils (2) der Vorrichtung (1 ) angeordnet ist.

20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (20) mit einem Material niedriger akustischer Impedanz, insbesondere kleiner 150000 Rayl (im MKS-Einheitensystem mit 1 Rayl = 1 kg/m2s) gefüllt oder vergossen wird.

21 . Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Wandungsabschnitt (31 a), der zweite Wandungsabschnitt (31 b) und/oder das Verbindungsstück (31 c) aus Metall, einem Kunststoffmaterial, insbesondere einem schwach dämpfenden Kunststoffmaterial oder einer Keramik hergestellt ist. Vorrichtung zur Bestimmung von physikalischen, chemischen und/oder biologischen Eigenschaften eines Mediums, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 21 , mit

- einem akustischen Wellenleiter, der einen mit dem Medium (M) zu füllenden Innenraum (3) aufweist,

- einem Sender (SE), mittels dem wenigstens eine erste Oberflächenwelle (OW1 ) an einer Außenfläche (31 1 ) eines den Innenraum (30) berandenden ersten Wandungsabschnitts (31 a) des Wellenleiters (3) angeregt wird, die sich an dem ersten Wandungsabschnitt (31 a) entlang einer ersten Ausbreitungsrichtung (-x) ausbreitet und die an einer dem Medium (M) zugewandten Innenfläche (310) des ersten Wandungsabschnitts (31 a) eine sich in dem Medium (M) ausbreitende akustische Welle (VW1 ) anregt, deren Ausbreitungsrichtung eine von dem ersten Wandungsabschnitt (31 a) weg weisende Richtungskomponente umfasst, wobei der Wellenleiter (3) ausgestaltet und eingerichtet ist, dass die sich in dem Medium (M) ausbreitende akustische Welle (VW1 ) an einer Innenfläche (310) eines dem ersten Wandungsabschnitt (31 a) gegenüberliegenden zweiten Wandungsabschnitts (31 b) des Wellenleiters (3) zumindest teilweise als zweite Oberflächenwelle (OW2) einkoppelt, die sich an dem zweiten Wandungsabschnitt (31 b) entlang einer zweiten Ausbreitungsrichtung (-x und später x) ausbreitet, und

- einer elektronischen Auswerteeinheit (AS), mittels der anhand empfangener Oberflächenwellen (OW1 ', OW2), die zumindest teilweise auf akustischen Wellen (VW1 ) zurückgehen, die sich in dem Medium (M) ausgebreitet haben, physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften des Mediums (M) bestimmt werden, dadurch gekennzeichnet, dass

- der erste Wandungsabschnitt (31 a) und der zweite Wandungsabschnitt (31 b) über ein Verbindungsstück (31 c) des Wellenleiters (3) miteinander verbunden sind, so dass sich eine zweite Oberflächenwelle (OW2) wenigstens anteilig über das Verbindungsstück (31 c) hinweg zu dem ersten Wandungsabschnitt (31 a) ausbreitet, - an einem der Wandungsabschnitte (31 a, 31 b) und/oder dem Verbindungsstück (31 c) wenigstens ein Reflexionselement (4) vorgesehen ist, an dem zumindest ein Teil der wenigstens einen ersten Oberflächenwelle (OW1 ) als dritte Oberflächenwelle (OW1 ') reflektiert wird, und

- mittels eines Empfängers (SE) an dem ersten Wandungsabschnitt (31 a) zweite und dritte Oberflächenwellen (OW2, OW1 ') empfangen werden, anhand derer mittels der mit dem Empfänger (SE) gekoppelten Auswerteeinrichtung (AS) physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften des Mediums (M) bestimmt werden.

23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Wandungsabschnitte (31 a, 31 b) als ebene Plattenabschnitte ausgeführt sind. 24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Wandungsabschnitte (31 a, 31 b) einstückig mit dem Verbindungsstück (31 c) ausgebildet sind.

25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsstück (31 c) bezüglich des das Medium (M) aufnehmenden Innenraums

(30) konvex nach außen gewölbt ist.

26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wölbungsradius des Verbindungsstücks (31 c) etwa dem 1 ,5-Fachen einer Wanddicke des ersten und/oder zweiten Wandungsabschnitts entspricht.

27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Wandungsabschnitt (31 a), der zweite Wandungsabschnitt (31 b) und das Verbindungsstück (31 c) gemeinsam in zumindest einem Bereich des Innenraums (30) einen U-förmigen Querschnitt des Wellenleiters (3) definieren.

28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (30) an einer dem Verbindungsstück (31 c) gegenüberliegenden Seite durch ein separates Verschlussteil (5) geschlossen ist.

29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass das separate Verschlussteil (5) mit wenigstens einem Abschnitt (520) in den Innenraum (30) eingesteckt ist.

30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlussteil (5) der Sender und/oder der Empfänger (SE) angeordnet ist. 31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlussteil (5) wenigstens ein Teil der Auswerteeinrichtung (AS) angeordnet ist.

32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 31 , dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlussteil (5) wenigstens ein Teil einer Temperatursensorik (T) angeordnet ist, mittels der eine Temperatur des Mediums (M) und/oder eines den Wellenleiter (3) umgebenden Außenraums bestimmt wird.

33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlussteil (5) wenigstens eine elektronische Komponente (AS, T) zumindest teilweise in einer Vergussmasse aufgenommen ist.

34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass das Reflexionselement eine Aussparung, insbesondere eine Kerbe (4), in dem ersten Wandungsabschnitt (31 a), dem zweiten Wandungsabschnitt (31 b) und/oder in dem

Verbindungsstück (31 c) umfasst.

35. Vorrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Kerbe (4) mit einem anderen Material als das der Wandungsabschnitte (31 a, 31 b, 31 c) verfüllt ist.

36. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reflexionselement (4) an einem der ersten und zweiten Wandungsabschnitte (31 a, 31 b) in der Nähe des Verbindungsstücks (31 c) vorgesehen ist. 37. Vorrichtung nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, dass das Reflexionselement (4) in einem Bereich vorgesehen ist, in dem eine konvexe, äußere Wölbung des Verbindungsstücks (31 c) in eine geradlinig verlaufende Außenfläche (31 1 ) eines ersten oder zweiten Wandungsabschnitts (31 a, 31 b) übergeht. 38. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reflexionselement (4) in einem Abstand a von dem Sender (SE) angeordnet ist, sodass für den Abstand a gilt: α > 0,STmincPh + b

wobei cph die Phasenwellengeschwindigkeit auf einem Wandungsabschnitt (31 a, 31 b), CF.max die größte zu messende Schallgeschwindigkeit im Medium (M), CF.min die kleinste zu messende Schallgeschwindigkeit im Medium (M), b der lichte Abstand zwischen den einander gegenüberliegenden Wandungsabschnitten (31 a, 31 b) und Tmin eine durch die elektronische Auswerteeinheit (AS) vorgegebene Mindestzeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Signalechos ist, die verstrichen sein muss, damit an dem Empfänger (SE) empfangene Signale in der Auswerteelektronik (AS) zeitlich aufgelöst werden können.

39. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (30) einen Einlass (E) und einen Auslass (A) derart aufweist, dass das Medium (M) in dem Innenraum (30) entlang einer Strömungsrichtung (+y) von dem Einlass (E) zu dem Auslass (A) strömen kann, und der Sender (SE) eingerichtet und derart angeordnet ist, dass die erste Ausbreitungsrichtung (-x) der mittels des Senders (SE) angeregten ersten Oberflächenwellen (OW1 ) unter einem Winkel, insbesondere senkrecht zu der möglichen Strömungsrichtung (+y) verläuft.

40. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender und der Empfänger durch eine einzelne Sender-Empfänger-Einheit (SE) bereitgestellt sind, die wahlweise als Sender oder Empfänger betreibbar ist.

41 . Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenleiter (3) in einem Hohlraum (20) eines Gehäuseteils (2) der Vorrichtung (1 ) angeordnet ist.

42. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 41 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Wandungsabschnitt (31 a), der zweite Wandungsabschnitt (31 b) und/oder das Verbindungsstück (31 c) aus Metall, einem Kunststoffmaterial, insbesondere einem schwach dämpfenden Kunststoffmaterial oder einer Keramik hergestellt ist.

43. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 42, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sender und/oder ein Empfänger durch einen Transducer gebildet sind, insbesondere einem Interdigitaltransducer oder einem Wedge-Transducer.

Description:
VERFAHREN ZUR AKUSTISCHEN BESTIMMUNG VON EIGENSCHAFTEN EINES MEDIUMS UND VORRICHTUNG ZUR AKUSTISCHEN BESTIMMUNG VON EIGENSCHAFTEN EINES

MEDIUMS MIT REFLEXIONSELEMENT

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften eines Mediums nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Bestimmung von physikalischen, chemischen und/oder biologischen Eigenschaften eines Mediums nach dem Oberbegriff des Anspruchs 22.

Das Medium, dessen physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften durch ein gattungsgemäßes Verfahren zu bestimmen sind, ist ein Gas oder vorzugsweise eine Flüssigkeit oder ein weiches Material, insbesondere ein hochviskoses, teigartiges oder pastöses Medium. Bei den zur Bestimmung der Eigenschaften genutzten akustischen Wellen handelt es sich beispielsweise um Ultraschallwellen, die von einem entsprechenden Sender durch ein Sendesignal erzeugt werden.

Bei einem bekannten Verfahren zur Bestimmung physikalischer, chemischer und/oder biologischer Eigenschaften eines Mediums werden z.B. wenigstens zwei akustische Wellen durch ein Sendesignal erzeugt, die sich zumindest teilweise durch das Medium entlang identischer oder unterschiedlicher Ausbreitungsrichtungen ausbreiten, bevor sie jeweils an einem in der jeweiligen Ausbreitungsrichtung liegendem Empfänger empfangen werden. Beispielsweise werden akustische Wellen in einem strömenden Medium einerseits in eine erste Ausbreitungsrichtung in Strömungsrichtung des Mediums und andererseits in eine zweite Ausbreitungsrichtung entgegen der Strömungsrichtung des Mediums erzeugt. Aus den an den jeweiligen Empfängern generierten Empfangssignalen kann dann eine Laufzeitdifferenz ermittelt und hieraus z. B. auf die (mittlere) Strömungsgeschwindigkeit des Mediums geschlossen werden. Werden alternativ oder zusätzlich noch absolute Laufzeiten einer akustischen Welle von einem Sender zu einem Empfänger mit Hilfe der Empfangssignale ermittelt, können weitere Rückschlüsse über physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften des Mediums gewonnen werden, wie z. B. dessen Dichte, Temperatur oder Zusammensetzung.

Aus der WO 2008/034878 A2 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der akustische Oberflächenwellen erzeugt werden, die in einem Wellenleiter Volumenschallwellen in das jeweilige Medium einkoppeln. Durch wiederholte Auskopplung von Oberflächenwellen an denjenigen Stellen, an denen die Volumenschallwelle auf eine das Medium berandende Wandung trifft, werden an einem Empfänger wiederum akustische Oberflächenwellen empfangen, deren Laufzeiten und Laufzeitendifferenzen charakteristisch für das Medium sowie dessen physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften sind.

Im Übrigen gibt es Ultraschallverfahren zur Messung der Schallgeschwindigkeit in Fluiden, sei es im Direktstrahlverfahren oder aber mittels Leaky Lambwellen basierter Systeme. Der Vorteil der Leaky Lambwellen-Systemen ist ihre große Robustheit gegenüber dispergierten Partikeln oder Blasen, da im Vergleich zum Direktstrahlverfahren eine deutlich größere Chance besteht, dass Anteile des ausgesandten Schallpakets auch den Empfänger erreichen. Neben der Schallgeschwindigkeit sind die Temperatur, vor allem aber auch die Stoffdichte wichtige Messgrößen, wenn eine stoffliche Zusammensetzung untersucht werden soll. Zur Messung der Stoffdichte gibt es ebenfalls eine Reihe verschiedener bekannter Messgeräte. Die Stoffdichte kann in gewissen Grenzen ebenfalls durch Lambwellensensoren bestimmt werden. Nachteilig bei den verfügbaren Lambwellensensoren ist jedoch ihre vergleichbar große Bauform, womit der Zugang zu vielen Anwendungsfeldern schwierig ist.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung in dieser Hinsicht ein verbessertes Verfahren und eine in dieser Hinsicht verbesserte Vorrichtung zur Bestimmung von physikalischen, chemischen und/oder biologischen Eigenschaften eines Mediums bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird sowohl mit einem Verfahren des Anspruchs 1 als auch mit einer Vorrichtung des Anspruchs 22 gelöst.

Mögliche vorteilhafte Ausführungsvarianten sind insbesondere durch die Unteransprüche gegeben. Erfindungsgemäß ist insbesondere ein Verfahren zur Bestimmung von physikalischen, chemischen und/oder biologischen Eigenschaften eines in einem Innenraum eines Wellenleiters befindlichen Mediums mithilfe wenigstens einer akustischen Welle vorgeschlagen, die sich zumindest teilweise durch das Medium ausgebreitet hat. Hierbei ist vorgesehen, dass a. mittels eines Senders wenigstens eine erste Oberflächenwelle an einer Außenfläche eines den Innenraum berandenden ersten Wandungsabschnitts des Wellenleiters angeregt wird, die sich an dem ersten Wandungsabschnitt entlang einer ersten Ausbreitungsrichtung ausbreitet, b. die wenigstens eine erste Oberflächenwelle an einer dem Medium zugewandten Innenfläche des ersten Wandungsabschnitts eine sich in dem Medium ausbreitende akustische Welle anregt, deren Ausbreitungsrichtung eine von dem ersten Wandungsabschnitt weg weisende Richtungskomponente umfasst, c. die sich in dem Medium ausbreitende akustische Welle an einer Innenfläche eines dem ersten Wandungsabschnitt gegenüberliegenden zweiten Wandungsabschnitts des Wellenleiters zumindest teilweise als zweite Oberflächenwelle einkoppelt, die sich an dem zweiten Wandungsabschnitt entlang einer zweiten Ausbreitungsrichtung ausbreitet, d. anhand empfangener Oberflächenwellen, die zumindest teilweise auf akustischen Wellen zurückgehen, die sich in dem Medium ausgebreitet haben, physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften des Mediums bestimmt werden, e. der erste Wandungsabschnitt und der zweite Wandungsabschnitt über ein Verbindungsstück des Wellenleiters miteinander verbunden sind, so dass sich eine zweite Oberflächenwelle wenigstens anteilig über das Verbindungsstück hinweg zu dem ersten Wandungsabschnitt ausbreitet, f. an einem der Wandungsabschnitte und/oder dem Verbindungsstück wenigstens ein Reflexionselement vorgesehen ist, an dem zumindest ein Teil der wenigstens einen ersten Oberflächenwelle als dritte Oberflächenwelle reflektiert wird, und g. mittels eines Empfängers an dem ersten Wandungsabschnitt zweite und dritte Oberflächenwellen empfangen werden, anhand derer physikalische, und/oder biologische Eigenschaften des Mediums bestimmt werden. Bei den angeregten Oberflächenwellen handelt es sich vorzugsweise um Lamb-Wellen oder Wellen im Übergangsbereich zwischen Rayleigh-Wellen und Lamb-Wellen.

In einem Ausführungsbeispiel sind die ersten und zweiten Wandungsabschnitte als ebene Plattenabschnitte ausgeführt.

Insbesondere hierbei können die ersten und zweiten Wandungsabschnitte einstückig mit dem Verbindungsstück ausgebildet sein.

Für eine störungsfreie Ausbreitung in Richtung des ersten Wandungsabschnitts über das Verbindungsstück hinweg, ist das Verbindungsstück in einer Variante bezüglich des das Medium aufnehmenden Innenraums konvex nach außen gewölbt. Beispielsweise entspricht hierbei ein Wölbungsradius des Verbindungsstücks etwa dem 1 ,5-Fachen einer Wanddicke des ersten und/oder zweiten Wandungsabschnitts oder ist größer als das 1 ,5- Fache der Wanddicke.

Grundsätzlich kann das zu charakterisierende Medium in einem kleinen Analysevolumen vorhanden sein. In einer Variante befindet sich das Medium in einem Rohr. Es kann sich z.B. aber auch in einem Becher, einer Ölwanne oder einem Tank befinden. Im Zuge einer erfindungsgemäßen Lösung kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Sender und der Empfänger durch eine einzelne Sender-Empfänger-Einheit bereitgestellt sind, die wahlweise als Sender oder Empfänger betreibbar ist. Aufgrund der reflektieren Oberflächenwelle und der sich über das Verbindungsstück zu dem ersten Wandungsabschnitt und vorzugsweise zu dem Sender ausbreitenden zweiten Oberflächenwelle treffen am Ort des Senders Oberflächenwellen ein, die sich auf unterschiedliche Ausbreitungspfaden und zumindest teilweise auch anteilig - hier dann als akustische Welle, üblicherweise in Form von Volumenschallwellen - durch das zu charakterisierende Medium ausgebreitet haben. Derart können mit einer einzigen Sender- Empfänger-Einheit physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften des Mediums bestimmt werden. In einer Variante definieren der erste Wandungsabschnitt, der zweite Wandungsabschnitt und das Verbindungsstück gemeinsam in zumindest einem Bereich des Innenraums einen U-förmigen Querschnitt des Wellenleiters. Insbesondere in dieser Variante kann vorgesehen sein, dass der Innenraum an einer dem Verbindungsstück gegenüberliegenden Seite durch ein separates Verschlussteil geschlossen ist. Beispielsweise ist somit der Wellenleiter mit den einstückig miteinander ausgeformten ersten und zweiten Wandungsabschnitten und dem Verbindungsstück U-förmig ausgebildet, sodass die ersten und zweiten Wandungsabschnitte die von dem Verbindungsstück als Basis vorstehenden Schenkel der U-Form definieren, und die offene Seite der U-Form ist durch ein separates Verschlussteil geschlossen.

Das separate Verschlussteil kann mit wenigstens einem Abschnitt in den Innenraum eingesteckt sein, in dem sich das zu bestimmende Medium befindet. Derart kann das Verschlussteil über den eingesteckten Abschnitt den Innenraum verschließen. In einer Variante weist das Verschlussteil zwei (Verschluss-) Abschnitte auf, wobei über den einen Abschnitt der Innenraum verschlossen ist und über den anderen Abschnitt ein den Wellenleiter aufnehmendes Gehäuseteil, an dessen eine offene Seite das Verschlussteil gesteckt ist. Der Wellenleiter kann hierbei in einem Hohlraum des Gehäuseteils der Vorrichtung angeordnet sein. Dieser Hohlraum ist einer Variante mit einem Material niedriger akustischer Impedanz gefüllt oder vergossen, z.B. mit einem Material mit einer akustischen Impedanz kleiner 150000 Rayl (im MKS-Einheitensystem mit 1 Rayl = 1 kg/m 2 s).

An dem Verschlussteil kann ferner auch als Träger für den Sender und/oder den Empfänger dienen. Der Sender und/oder der Empfänger können somit vormontiert an dem Verschlussteil angeordnet sein und über das Anstecken des Verschlussteils an den Wellenleiter und/oder an das Gehäuseteil bestimmungsgemäß positioniert werden.

In einer Ausführungsvariante ist an dem Verschlussteil wenigstens ein Teil einer elektronischen Auswerteeinrichtung angeordnet, mittels der von dem Empfänger beim Empfang von Oberflächenwellen erzeugte Empfangssignale zur Bestimmung der physikalischen, chemischen und/oder biologischen Eigenschaften des Mediums ausgewertet werden. Die elektronische Auswerteeinrichtung kann hierbei ebenfalls an dem Verschlussteil vormontiert sein, sodass diese an dem Verschlussteils eines funktionsfähige und prüfbare Baueinheit bildet, die nachträglich an den Wellenleiter montierbar ist. Alternativ oder ergänzend kann an dem Verschlussteil wenigstens ein Teil einer Temperatursensorik angeordnet sein, mittels der eine Temperatur des Mediums und/oder eines den Wellenleiter umgebenden Außenraums bestimmt wird. Messsignale einer solchen Temperatursensorik können dann direkt bei der Auswertung der beim Empfang von Oberflächenwellen erzeugte Empfangssignale für die Bestimmung der physikalischen, chemischen und/oder biologischen Eigenschaften des Mediums genutzt werden.

Um wenigstens eine elektronische Komponente, wie z.B. eine Komponente einer elektronischen Auswerteeinrichtung und/oder eine Komponente einer Temperatursensorik, vor äußeren Einflüssen, insbesondere Flüssigkeiten und/oder Gasen geschützt an dem Verschlussteil anzuordnen, kann die wenigstens eine elektronische Komponente zumindest teilweise in einer Vergussmasse aufgenommen sein.

In einer Ausführungsvariante umfasst das Reflexionselement eine offene oder mit einem Füllmaterial gefüllte Aussparung in dem ersten Wandungsabschnitt, dem zweiten Wandungsabschnitt und/oder in dem Verbindungsstück. Die Aussparung kann folglich insbesondere nur an einem der Wandungsabschnitte oder nur an dem Verbindungsstück vorgesehen sein oder aber sich auch sowohl an einem Wandungsabschnitt als auch an dem Verbindungsstück erstrecken. Insbesondere kann die Aussparung als eine Kerbe, insbesondere eine keilförmige Kerbe ausgebildet sein. An einer Kerbe ist aber die Wanddicke des jeweiligen Wandungsabschnitts und/oder des Verbindungsstückes lokal reduziert, um eine Reflexion hieran auftreffender Oberflächenwellen zu erreichen, die sich an dem Wandungsabschnitt oder dem Verbindungsstück ausbreiten. Das Füllmaterial der Aussparung kann ein Material besonders hoher oder niedriger akustischer Impedanz sein, z.B. ein Kunststoffmaterial mit Wolfram-, Wolframkarbid- oder Glashohlkugelfüllung.

Anstelle einer Kerbe kann auch ein alternativ ausgestaltetes Reflexionselement vorgesehen sein, z.B. eine lokale Verdickung an dem ersten oder zweiten Wandungsabschnitt und/oder an dem Verbindungsstück. Die Verdickung erstreckt sich in einer Ausführungsvariante beispielsweise parallel zur Ausbreitungsrichtung der Oberflächenwellen mit einer Länge, die mindestens der Hälfte der Wellenlänge entsprechend. Beispielweise ist die Länge der Verdickung größer als eine Wanddicke des ersten oder zweiten Wandungsabschnitt und/oder an dem Verbindungsstück, an sie vorgesehen ist, aber kleiner als oder gleich dem Vierfachen diese Wanddicke. Unabhängig von der Ausgestaltung des Reflexionselement ist dieses in einer Ausführungsvariante an einem der ersten und zweiten Wandungsabschnitte in der Nähe des Verbindungsstücks vorgesehen. Das Reflexionselement ist somit mit einem geringen Abstand zu dem Verbindungsstück vorgesehen, beispielsweise in einem Abstand, der weniger als 1/4 des Abstands beträgt, in dem der Sender zu dem Verbindungsstück angeordnet ist. Beispielsweist ist das Reflexionselement in einem Bereich vorgesehen ist, in dem eine konvexe, äußere Wölbung des Verbindungsstücks in eine geradlinig verlaufende Außenfläche eines ersten oder zweiten Wandungsabschnitts übergeht.

In einer Ausführungsvariante ist ein Abstand a zwischen dem Reflexionselement und dem Sender messtechnisch optimiert festgelegt. Hierbei ist z.B. festgelegt, dass für den Abstand a Folgendes gilt:

Der Parameter cp h steht hierbei für die Phasenwellengeschwindigkeit auf einem Wandungsabschnitt, CF.max für die größte zu messende Schallgeschwindigkeit im Medium (also diejenige Schallgeschwindigkeit, die die Messvorrichtung im Betrieb maximal messen können soll bzw. die mittels der Messvorrichtung gemessen werden kann), CF.min für die kleinste zu messende Schallgeschwindigkeit im Medium, b für den lichten Abstand zwischen den einander gegenüberliegenden Wandungsabschnitten und T m in für eine durch eine elektronische Auswerteeinheit vorgegebene Mindestzeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Signalechos ist, die verstrichen sein muss, damit an dem Empfänger empfangene Signale in der Auswerteelektronik zeitlich aufgelöst werden können. Über die vorstehend angegebene Formel und die hierin enthaltenen Parameter, die für die Messvorrichtung vorgegeben werden oder sind, können somit für den Wellenleiter mit dem Reflexionselement definierte Konstruktionsvorgaben gemacht werden, um dessen Funktion z.B. mit der gewünschten Messgenauigkeit sicherzustellen. Grundsätzlich kann das Medium in dem Innenraum entlang einer Strömungsrichtung von einem Einlass des Wellenleiters zu einem Auslass des Wellenleiters strömen, wobei dann die erste Ausbreitungsrichtung erzeugter Oberflächenwellen unter einem Winkel, insbesondere senkrecht, zu der Strömungsrichtung verläuft.

Der Sender und der Empfänger sind in einer Ausführungsvariante durch eine einzelne Sender-Empfänger-Einheit bereitgestellt sind, die wahlweise als Sender oder Empfänger betreibbar ist. Derart lassen sich Kosten und Montageaufwand reduzieren, da nur die Sender-Empfänger-Einheit montiert werden muss.

Der erste Wandungsabschnitt, der zweite Wandungsabschnitt und/oder das Verbindungsstück können aus Metall, einem Kunststoffmaterial, insbesondere einem schwach dämpfenden Kunststoffmaterial oder einer Keramik hergestellt sein.

Weiterhin ist eine Vorrichtung zur Bestimmung von physikalischen, chemischen und/oder biologischen Eigenschaften eines Mediums vorgeschlagen, mit

- einem akustischen Wellenleiter, der einen mit dem Medium zu füllenden Innenraum aufweist,

- einem Sender, mittels dem wenigstens eine erste Oberflächenwelle an einer Außenfläche eines den Innenraum berandenden ersten Wandungsabschnitts des Wellenleiters angeregt wird, die sich an dem ersten Wandungsabschnitt entlang einer ersten Ausbreitungsrichtung ausbreitet und die an einer dem Medium zugewandten Innenfläche des ersten Wandungsabschnitts eine sich in dem Medium ausbreitende akustische Welle anregt, deren Ausbreitungsrichtung eine von dem ersten Wandungsabschnitt weg weisende Richtungskomponente umfasst, wobei der Wellenleiter ausgestaltet und eingerichtet ist, dass die sich in dem Medium ausbreitende akustische Welle an einer Innenfläche eines dem ersten

Wandungsabschnitt gegenüberliegenden zweiten Wandungsabschnitts des Wellenleiters zumindest teilweise als zweite Oberflächenwelle einkoppelt, die sich an dem zweiten Wandungsabschnitt entlang einer zweiten Ausbreitungsrichtung ausbreitet, und

- einer elektronischen Auswerteeinheit, mittels der anhand empfangener Oberflächenwellen, die zumindest teilweise auf akustischen Wellen zurückgehen, die sich in dem Medium ausgebreitet haben, physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften des Mediums bestimmt werden.

Hierbei ist ergänzend vorgesehen, dass

- der erste Wandungsabschnitt und der zweite Wandungsabschnitt über ein Verbindungsstück des Wellenleiters miteinander verbunden sind, so dass sich eine zweite Oberflächenwelle wenigstens anteilig über das Verbindungsstück hinweg zu dem ersten Wandungsabschnitt ausbreitet,

- an einem der Wandungsabschnitte und/oder dem Verbindungsstück wenigstens ein Reflexionselement vorgesehen ist, an dem zumindest ein Teil der wenigstens einen ersten Oberflächenwelle als dritte Oberflächenwelle reflektiert wird, und - mittels eines Empfängers an dem ersten Wandungsabschnitt zweite und dritte Oberflächenwellen empfangen werden, anhand derer mittels der mit dem Empfänger gekoppelten Auswerteeinrichtung physikalische, chemische und/oder biologische Eigenschaften des Mediums bestimmt werden.

Mittels der vorgeschlagenen Vorrichtung ist dabei insbesondere das vorgeschlagene Verfahren durchführbar, sodass vorstehend und nachstehend erläuterte Vorteile und Merkmale von Ausführungsvarianten des Verfahrens auch für Ausführungsvarianten der Vorrichtung gelten und umgekehrt.

Die beigefügten Figuren veranschaulichen exemplarisch mögliche Ausführungsbeispiel der vorgeschlagenen Lösung.

Hierbei zeigen:

Figur 1A und 1 B in Längs- und Querschnittsansicht ein Ausführungsbeispiel einer vorgeschlagenen Messvorrichtung zur Durchführung einer Ausführungsvariante des vorgeschlagenen Verfahrens. Mit den Figuren 1A und 1 B wird ein mögliches Ausführungsbeispiel einer (Mess- ) Vorrichtung 1 gezeigt, mittels der eine Variante eines vorgeschlagenen Verfahrens durchführbar ist.

Die hier dargestellte Messvorrichtung 1 weist ein Gehäuseteil 2 mit einem Hohlraum 20 auf, in dem ein Wellenleiter 3 untergebracht ist. Der Wellenleiter 3 umschließt einen Innenraum 30 mit einem Einlass E und einem Auslass A. Ausgehend von dem Einlass E kann der Innenraum 30 entlang einer Erstreckungsrichtung y in Richtung des Auslasses A von einem Medium M durchströmt werden. Der Wellenleiter 3 weist im Querschnitt zwei sich quer zur Erstreckungsrichtung y gegenüberliegende plattenförmige Wandungsabschnitte 31 a und 31 b auf, die mit ihren Innenflächen 310 den Innenraum 30 beranden und über ein Verbindungsstück 31 c miteinander verbunden sind. An dem ersten Wandungsabschnitt 31 a ist an einer von dem Innenraum 30 abgewandten Außenfläche 31 1 eine Sender-Empfänger-Einheit SE zur Anregung erster Oberflächenwellen OW1 angeordnet. Diese Oberflächenwellen OW1 breiten sich an dem ersten Wandungsabschnitt 31 a senkrecht zur Erstreckungsrichtung y in Richtung -x aus und koppeln anteilig Volumenschallwellen VW1 in das Medium M ein. Diese Volumenschallwellen VW1 koppeln wiederum anteilig zweite Oberflächenwellen OW2 an dem gegenüberliegenden Wandungsabschnitt 31 b ein. Diese zweiten Oberflächenwellen OW2 breiten sich ebenfalls in Richtung -x aus und damit über das Verbindungsstück 31 c zurück zu der Sender-Empfänger-Einheit SE.

An dem ersten Wandungsabschnitt 31 a im Bereich des Übergangs zu dem Verbindungsstück 31 c ist ein Reflexionselement in Form einer Kerbe 4 vorgesehen, die auch mit einem Material verfüllt sein kann. An dieser Kerbe 4 werden die ersten Oberflächenwellen OW1 reflektiert, sodass sich reflektierte Oberflächenwellen OW1 ' in die entgegengesetzte Richtung +x zu der Sender-Empfänger-Einheit SE zurück ausbreiten. Mittels einer einzigen Sender-Empfänger-Einheit SE sind somit unterschiedliche Oberflächenwellen OW2 und OW1 erfassbar. Indem hierbei die Oberflächenwellen OW2 auf Volumenschallwellen VW1 zurückgehen, die sich durch das Medium M ausgebreitet haben, lassen sich hierdurch physikalische und/oder chemische und/oder biologische Eigenschaften des Mediums M bestimmen.

An einer dem Verbindungsstück 31 c gegenüberliegenden Seite des Innenraums 30 ist dieser durch ein Verschlussteil 5 verschlossen. Das Verschlussteil 5 weist hierfür einen Schaftabschnitt 50 auf, der an einer offenen Seite des Gehäuseteils 2 fixiert ist. Über einen vorstehenden Verbindungskopf 51 des Schaftabschnitts 50 ist das Verschlussteil 5 in das Gehäuseteil 2 und über einen Verschlussabschnitt 520 des Schaftabschnitts 50 in den Innenraum 30 eingesteckt. Über den eingesteckten Verbindungskopf 51 des Verschlussteils 5 (der einen Gehäuse-Verschlussabschnitt definiert) ist eine offene Seite des Gehäuseteils 2 verschlossen, über den in den Innenraum 30 eingesteckten (Innenraum-) Verschlussabschnitt 520 ist wiederum der Innenraum 30 verschlossen und nach außen abgedichtet. An dem Verschlussteil 5 ist an einem mit dem Schaftabschnitt 50 verbundenen Halter 52 eine Auswerteeinrichtung AS angeordnet, mittels der beim Empfang der Oberflächenwellen OW2, OW1 ' erzeugte Empfangssignale zur Bestimmung der physikalischen und/oder chemischen und/oder biologischen Eigenschaften des Mediums M ausgewertet werden. An dem Verschlussteil 5 ist auch eine Temperatursensorik T angeordnet, mittels der eine Temperatur des Mediums M und/oder eines den Wellenleiter 3 umgebenden Außenraums bestimmt wird. Dabei sind die an dem Verschlussteil 5 angeordneten elektronischen Komponenten der Auswerteeinrichtung AS und der Temperatursensorik T in einer Vergussmasse aufgenommen.

Die ersten und zweiten Wandungsabschnitte 31 a, 31 b bilden zusammen mit dem Verbindungsstück 31 c eine gebogene Platte vorzugsweise aus Metall oder aber Keramik oder schwach dämpfendem Kunststoff, die das zu charakterisierende Medium M, z.B. ein Fluid, zumindest in einem kleinen Bereich umschließt. Die Lambwelle wird durch eine Piezokeramik der Sender-Empfänger-Einheit SE (Interdigitaltransducer oder Wedge- Transducer) auf der Platte an dem ersten Wandungsabschnitt 31 a angeregt. Sie gelangt durch eine gezielt eingebrachte Kerbe 4 auf der wellenführenden Platte als Reflexion wieder zum ursprünglich sendenden Element, der Sender-Empfänger-Einheit SE, zurück. Zusätzlich gelangt ein Teil der Welle als Leakywelle durch das eingeschlossene Fluidvolumen auf den gegenüberliegenden zweiten Wandungsabschnitt 31 b der Platte, wo sie erneut einkoppelt und über das Verbindungsstück 31 c hinweg als Lambwelle der Reflexion folgend an der Kerbe 4 vorbei, zeitversetzt ebenfalls die Sender-Empfänger- Einheit SE erreicht. In der Folge lassen sich nach Umschalten des Sendeelements in den reziproken Empfangsmodus zwei Signalpakete detektieren, wovon Laufzeit und Laufzeitdifferenz hauptsächlich zur Schallgeschwindigkeitsbestimmung, das Amplitudenverhältnis zur Berechnung der Stoffdichte und die Laufzeit des ersten Wellenpakets (1 . Reflexion) zur Temperaturmessung genutzt werden.

Die Kerbe 4 ist gerade so tief und breit, dass unter allen Bedingungen ein gleichmäßiges Verhältnis zwischen Plattenwellentransmission und -reflexion erreicht wird. Vorliegend ist die Kerbe 4 im Querschnitt keilförmig ausgebildet. Anstelle der Kerbe 4 kann aber auch eine alternativ ausgestaltete Aussparung als Reflexionselement vorgesehen sein. Beispielsweise kann eine zylinderförmige Aussparung vorgesehen sein. Die Zylinderachse einer solchen zylinderförmigen Aussparung kann hierbei parallel oder senkrecht zur Ausbreitungsrichtung +/-x der Oberflächenwellen OW1 , OW1 ' verlaufen. Vorliegend ist die Kerbe an dem ersten Wandungsabschnitt 31 a ausgebildet, an der die sendende Sender-Empfänger-Einheit SE angeordnet ist. Die Kerbe 4 ist hierbei an der dem Medium M abgewandten Außenfläche 31 1 ausgebildet, und zwar beabstandet zu der Sender-Empfänger-Einheit SE in einem Bereich nahe des Verbindungsstücks 31 c. Die Kerbe 4, die als lokale Verjüngung des Wandungsabschnitts 31 a ausgeführt ist, sodass eine Wanddicke d des Wandungsabschnitts 31 a (respektive der Platte) lokal reduziert ist, erstreckt sich bei der mit der Figur 1 B dargestellten Variante insbesondere längs der zweiten Ausbreitungsrichtung +x in einem Bereich, in dem die konvexe, äußere Wölbung des Verbindungsstücks 31 c in die geradlinig verlaufende Außenfläche 31 1 des ersten Wandungsabschnitts 31 a übergeht.

Ein Abstand a der Kerbe 4 (oder einem alternativen Reflexionselement) von der sendenden Sender-Empfänger-Einheit SE ist ferner so gewählt, dass die folgende Bedingung erfüllt ist:

Hierbei sind cp h die Phasenwellengeschwindigkeit auf einem Wandungsabschnitt 31 a, 31 b, CF.max die größte zu messende Fluidschallgeschwindigkeit, CF.min die kleinste zu messende Fluidschallgeschwindigkeit, b der lichte Abstand zwischen den vorliegend planen, einander gegenüberliegenden Wandungs- bzw. Wellenleiterabschnitten 31 a und 31 b und T m in die Mindestzeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Signalechos, die verstrichen sein muss, damit die empfangenen Signale in der Auswerteelektronik AS zeitlich aufgelöst werden können.

Wie vorstehend bereits angegeben, kann die Kerbe 4 in einer Weiterbildung zur gezielten Beeinflussung der Reflexion auch teilweise oder vollständig mit einem (Füll-) Material gefüllt sein. Das Füllmaterial kann hierbei ein Material besonders hoher oder niedriger akustischer Impedanz sein, z.B. ein Kunststoffmaterial mit Wolfram-, Wolframkarbid- oder Glashohlkugelfüllung.

Anstelle einer Kerbe 4 kann auch ein alternativ ausgestaltetes Reflexionselement vorgesehen sein, z.B. eine lokale Verdickung 4 * an dem ersten oder zweiten Wandungsabschnitt 31 a, 31 a und/oder an dem Verbindungsstück 31 c. Eine mögliche Variante eines Reflexionselements in Form einer Verdickung 4 * ist in der Figur 1 B gestrichelt dargestellt. Über diese an der Position der Kerbe 4 vorgesehene Verdickung 4 * ist die Wanddicke d des ersten Wandungsabschnitts 31 a nahe des Verbindungsstücks 31 c erhöht, vorliegend mindestens verdoppelt. Die Verdickung 4 * erstreckt sich hierbei parallel zur Ausbreitungsrichtung +/-x der Oberflächenwellen OW1 , OW1 ' mit einer Länge, die nur einen Bruchteil der Gesamtlänge des Wandungsabschnitts 31 a ausmacht. Die Länge sollte hierbei mindestens der Hälfte der Wellenlänge entsprechend. Beispielweise liegt die Länge der Verdickung 4 * im Bereich von > 1 d und < 4d. Die gebogene Platte ist durch das Gehäuseteil 2 und das Verschlussteil 5 so geschützt, dass im Bereich der Schallausbreitung Luft oder ein Medium sehr geringer Schallimpedanz die Rückseite (d.h. die nicht dem Medium M zugewandte Außenfläche 31 1 ) der gebogenen Platte umschließt. Zudem sorgen weitere Elemente (schraffierte Bereiche des Verschlussteils 5), insbesondere der Schaftabschnitt 50 dafür, dass Elektronik und Piezokeramik ohne Beeinträchtigung der schallführenden Elemente vergossen werden können.

Bezugszeichenliste

1 (Mess-)Vorrichtung

2 Gehäuseteil

20 Hohlraum

3 Wellenleiter

30 Innenraum

310 Innenfläche

311 Außenfläche

31 a, 31 b Platten- / Wandungsabschnitt

31 c Gewölbtes Verbindungsstück

4 Kerbe (Reflexionselement)

4 * Verdickung (Reflexionselement)

5 Verschlussteil

50 Schaftabschnitt

51 Verbindungskopf

52 Halter

520 Verschlussabschnitt

A Auslass

a, b Abstand

AS Auswerteeinrichtung (mit Auswerte-

/Steuerelektronik)

d Wanddicke

E Einlass

M Medium

OW1 , OW2 Oberflächenwelle

SE Transducer (Sender-Empfänger-Einheit)

T Temperatursensorik

VW1 Volumenschallwelle

* * * * *