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Title:
METHOD FOR ACTIVATING PHILLOSILICATES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/039820
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for activating phillosilicates having an ion exchange capacity of at least 25 mEq/g, by treating said phillosilicates with an acid. The invention is characterised in that the phillosilicate is activated with about 1 to about 10 % by weight of an acid (relative to thoroughly dried phillosilicate) at a temperature not greater than 80 °C, and in that the activated phillosilicate is calcinated at a temperature between 200 and 400 °C, before it is possibly ground.

Application Number:
PCT/EP1998/000619
Publication Date:
August 12, 1999
Filing Date:
February 05, 1998
Export Citation:
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Assignee:
SUED CHEMIE AG (DE)
International Classes:
B01J20/12; C11B3/10; (IPC1-7): B01J20/12; C11B3/10
Domestic Patent References:
WO1997019899A11997-06-05
Foreign References:
GB1342102A1973-12-25
EP0398636A11990-11-22
US1492184A1924-04-29
US1781265A1930-11-11
US1946124A1934-02-06
Attorney, Agent or Firm:
Splanemann, Rainer (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Aktivierung von Schichtsilicaten mit einer Ionenumtauschfähigkeit (IUF) von mindestens 25 mVal/g durch Behandlung derselben mit einer Säure, dadurch gekennzeichnet, da$ man das Schichtsilicat mit etwa 1 bis 10 Gew.einer Säu re (bezogen auf Schichtsilicat atro) bei einer Temperatur von nicht mehr als 80°C aktiviert und das aktivierte Schichtsili cat bei Temperaturen von etwa 200 bis 400°C calciniert und ge gebenenfalls zerkleinert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Calcinierung in Abhängigkeit von der Calciniertemperatur aber einen Zeitraum von etwa 4 Stunden bis 15 Minuten durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das calcinierte Produkt vor der Zerkleinerung an feuchtet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß man ein Schichtsilicat aus der Serpentin KaolinGruppe, der TalkPyrophyllitGruppe, der SmektitGrup pe, aus der Gruppe der Vermiculite, Illite und/oder der glim merartigen Schichtsilicate verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daL man als Ausgangsmaterial ein Schichtsilicat ver wendet, das in Form einer 9, ltigen wäBrigen Suspension einen pHWert von mehr als 7, vorzugsweise von 7,2 bis 9,0, hat.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß man die Aktivierungssäure einer Suspension des Schichtsilicats zusetzt oder in das Schichtsilicat einknetet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, da man die Säureaktivierung mit einer Mineralsäure, insbesondere Schwefelsäure, durchführt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, da$ man das calcinierte Schichtsilicat wäscht, ins besondere wenn der Restgehalt an Säure und Salzen mehr als etwa 2 Gew.% beträgt und/oder wenn das Porenvolumen des Schichtssilicats weniger als 0,2 ml/g beträgt, worauf man das gewaschene Material trocknet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das calcinierte Schichtsilicat vor dem Waschen in Wasser, Säure oder einer Aluminiumsalzlösung suspendiert.
10. Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 9 herge stellten aktivierten Schichtsilicats zur Entfernung von Verunreinigungen aus Ölen, Fetten und Wachsen.
Description:
Verfahren zur Aktivierung von Schichtsilicaten Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aktivierung von Schichtsilicaten.

Aus der US-A-5 008 227 ist ein Verfahren zur Herstellung von säureaktivierter Bleicherde unter Verwendung eines natürlich vorkommenden sauren Attapulgit-Tons mit einem pH-Wert im Be- reich von 5 bis 7 und einem Porenvolumen im Bereich von 0,25 bis 0,50 cm3/g bekannt, wobei dieser Ton mit einer Säurelösung entsprechend einer Säuremenge von 10 bis 30 Gew.-% bei einer Temperatur von etwa 25 bis 100°C (77 bis 220°F) aktiviert wird. Der säureaktivierte Ton wird nicht gewaschen, sondern direkt als Bleicherde verwendet. Neben dem Attapulgit kann auch Bentonit mit Säure aktiviert werden, doch ist man hierbei im Vergleich zu der Attapulgit-Aktivierung auf größere Säure- mengen angewiesen. Die erhaltenen Produkte sollen ferner schlechtere Eigenschaften haben als der mit Säure aktivierte Attapulgit. Eine weitere Behandlung des säureaktivierten Materials findet nicht statt. Infolge der verhältnismäßig großen Säuremenge bei der Aktivierung ist es nicht immer zu vermeiden, daß die Bleicherde Säure an das zu bleichende Ma- terial abgibt.

Aus der US-A-3 029 783 ist ein Verfahren zur Säurebehandlung eines Attapulgit-Tons zur Herstellung einer verbesserten Katzenstreu bekannt. Bei diesem Verfahren werden verhältnis- mäßig kleine Mengen an Säure verwendet, und das säurebehan- delte Material wird nicht ausgewaschen. Vor der Säurebehand- lung erfolgt eine Calcinierung bei 370 bis 540°C (700 bis 1000°F). Eine weitere Calcinierung bei etwa 400 bis 590°C (750 bis 1100°F) erfolgt nach der Säurebehandlung. Durch diese Be- handlungen soll die Aufnahmefähigkeit des Attapulgits für Urin und andere Körperflüssigkeiten erhöht werden. Eine Verwendung als Bleicherde wird nicht in Betracht gezogen.

Die US-A-1 492 184 beschreibt die Aktivierung von Rohton mit maximal 10 Gew.-W konzentrierter Säure. Vorzugsweise wird ein vorgetrockneter und gemahlener Rohton imprägniert. Eine Calci- nierung soll ausdrücklich vermieden werden, um das Abdampfen der Säure zu verhindern.

Aus der US-A-4 487 226 ist ein Verfahren zur Behandlung von Ton bekannt, bei dem der Ton extrudiert, vermahlen und einer wäßrigen Säurelösung zugesetzt wird, um eine Suspension zu er- zeugen ; die Suspension wird erhitzt, worauf der säurebehandel- te Ton abgetrennt, gewaschen, abfiltriert und getrocknet wird.

Durch die Behandlung soll bezweckt werden, daß der Ton Verun- reinigungen aus Flüssigkeiten besser herausfiltriert. Insbe- sondere sollen öllösliche Farbstoffe aus Ölen entfernt werden.

Eine thermische Behandlung des mit Säure aktiverten Tons fin- det nicht statt.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ak- tivierung von gewissen Schichtsilicaten durch Säurebehandlung bereitzustellen, wobei die Menge der sauren Abwässer aus Grün- den des Umweltschutzes möglichst gering gehalten werden sollte und die Produkte eine hohe Aktivität bei der Entfernung von Verunreinigungen aus Ölen, Fetten und Wachsen aufweisen sollten.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Aktivierung von Schichtsilicaten mit einer Ionenumtauschfähigkeit (IUF) von mindestens 25 mVal/lOOg durch Behandlung derselben mit einer Säure, das dadurch gekennzeichnet ist, da$ man das Schichtsi- licat mit etwa 1-10 Gew.-einer Säure (bezogen auf Schicht- silicat atro) bei einer Temperatur von nicht mehr als 80°C aktiviert und das aktivierte Schichtsilicat bei Temperaturen von etwa 200-400°C calciniert und gegebenenfalls zerkleinert.

Indem die Säuremenge unter 10 Gew.-% gehalten wird, liegt die Säure allenfalls in einem sehr geringen Überschuß vor, so da$ eine Abtrennung der überschüssigen Säure sowie der beim Auf- schlußprozeß gebildeten Salze (Alkali-, Erdalkali-, Aluminium- und Eisensalze) nicht erforderlich ist. Wesentlich ist hierbei auch die nachfolgende Calcinierung. Wahrscheinlich wandern die Salze hierbei in die Mikroporen des mit Säure aktivierten Schichtsilicats und werden darin abgeschieden. Die Mikroporen sind für die Adsorption von Verunreinigungen aus Fetten und Ölen nicht erforderlich, weil die entsprechenden Moleküle (z. B. Farbstoffe, wie Chlorophyll) nur in den Mesoporen (Po- rendurchmesser 2 bis 25 nm) und in den Makroporen (Porendurch- messer > 25 nm) adsorbiert werden. Beim Calcinieren werden die Salze in den Mikroporen (< 2nm) fixiert.

Die erhaltenen aktivierten Schichtsilicate brauchen infolge dieses"Selbstreinigungseffektes"nicht mehr gewaschen zu werden, insbesondere wenn das Mikroporenvolumen verhältnis- mäßig hoch und der Anteil der Salze nicht allzu hoch ist.

Die Calcinierung des säureaktivierten Schichtsilicats ermög- licht auch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einen breiteren Bereich von Schichtsilicaten. So sind nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch Materialien zugänglich, die in einer wäßrigen Suspension pH-Werte von mehr als 7 haben.

Hierbei ist zum Teil zwar eine höhere Säuredosierung notwendig, aber aufgrund der Calcinierung können auch mit diesen Materialien höhere Bleichaktivitäten erhalten werden.

Die Calcinierung wird in Abhängigkeit von der Calciniertempe- ratur vorzugsweise aber einen Zeitraum von etwa 4 Stunden bis 15 Minuten durchgeführt, wobei die Calcinierdauer umso höher ist, je tiefer die Calciniertemperatur ist, und umgekehrt.

Das calcinierte Produkt wird vor der Zerkleinerung vorzugswei- se angefeuchtet, um ein günstigeres Korngrößenspektrum mit ei- nem geringeren Feingutanteil (< 25 pm) zu erhalten.

Vorzugsweise verwendet man ein Schichtsilicat aus der Serpen- tin-Kaolin-Gruppe, der Talk-Pyrophylitt-Gruppe, der Smektit- Gruppe, aus der Gruppe der Vermiculite, Illite und/oder der glimmerartigen Schichtsilicate.

Zu den Schichtsilicaten der Serpentin-Kaolin-Gruppe gehören beispielsweise Chrysotil, Antigorit, Kaolinit und Halloysit.

Zur Talk-Pyrophylitt-Gruppe gehören der Talk und der Pyro- phyllit. Zu der Gruppe der Smektite gehören die trioktaedri- schen Smektite, wie Saponit und Hectorit, und die dioktaedri- schen Smektite, wie Montmorillonit, Beidellit und Nontronit.

Zu der Gruppe der Chlorite gehören die trioktaedrischen und die dioktaedrischen Chlorite. Zu der Sepiolith-Palygorskit- Gruppe gehören der Sepiolith und der Palygorskit.

Unter den genannten Schichtsilicaten verwendet man als Aus- gangsmaterial vorzugsweise ein Schichtsilicat, das in Form einer 9, lWigen waBrigen Suspension einen pH-Wert von mehr als 7, vorzugsweise von etwa 7,2 bis 9,0, hat. Ein hoher pH-Wert zeigt im allgemeinen einen verhältnismäßig hohen Alkaligehalt an, was bei der Aktivierung einen höheren Säurebedarf zur Fol- ge hat.

Die Säureaktivierung wird vorzugsweise so durchgeführt, daß man die Aktivierungsäure einer Suspension des Schichtsilicats zusetzt oder in das Schichtsilicat einknetet.

Auf diese Weise wird eine homogene Vermischung der Aktivie- rungssäure mit dem Schichtsilicat erreicht. Setzt man die Ak- tivierungssäure einer Suspension des Schichtsilicats zu, so mu$ das Wasser nach der anschließenden Säureaktivierung wieder verdampft werden, wodurch der Energiebedarf des Verfahrens zu- nimmt. Andererseits wird auch beim Einkneten der Säure in das trockene Schichtsilicat Energie verbraucht, wenn eine homogene Verteilung der Säure im Schichtsilicat erfolgen soll. Um einerseits eine gute Vermischung der Aktivierungssäure mit dem Schichtsilicat zu erzielen, und um andererseits den Energiebe- darf beim Verdampfen des Wassers möglichst gering zu halten, verwendet man zweckmäßig eine Suspension mit einem möglichst hohen Feststoffgehalt, die sich noch gut rühren läßt.

Die Säureaktivierung wird vorzugsweise mit einer Mineralsäure, wie Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure oder Phosphorsäu- re, durchgeführt. Vorzugsweise verwendet man Schwefelsäure, da diese bei der Säureaktivierung und auch zu Beginn der sich da- ran anschließenden Calcinierung nicht verdampft und auf diese Weise auch noch am Anfang der Calcinierung die Aktivierung vervollständigt, so daß die Aktivierung mit einer geringen Menge an Säure durchgeführt werden kann. Außerdem ist das bei der Aktivierung gebildete Calciumsulfat bei Raumtemperatur oder leicht erhöhten Temperaturen verhältnismäßig unlöslich, ist aber in der Lage, bei den Calciniertemperaturen in die Mi- kroporen zu wandern und sich darin abzuscheiden. Eine ähnliche Wirkung hat die Phosphorsäure, die aber vorzugsweise nicht al- lein verwendet wird, da schwer lösliches Aluminiumphosphat ge- bildet wird, das während der Calcinierung nicht so leicht in die Mikroporen wandert. Dieser Nachteil kann aber bei Verwen- dung eines Gemisches aus Schwefelsäure und Phosphorsäure be- hoben werden.

Die Verwendung von Salzsäure wird weniger bevorzugt, da diese bei der Aktivierung abdampft und lösliche Salze bildet, die aus den Mikroporen wieder herausgewaschen werden können. Man kann aber Salzsäure verwenden, wenn die Aktivierung bei Über- druck in einem Autoklaven durchgeführt wird. Die geschilderten Nachteile lassen sich auch dadurch ausschalten, daß man ein Gemisch aus Schwefelsäure und Salzsäure verwendet.

Das calcinierte Schichtsilicat kann auch gewaschen werden, insbesondere wenn der Restgehalt an Säuren und löslichen Sal- zen mehr als etwa 2 Gew.-% beträgt und/oder wenn das Porenvo- lumen des calcinierten Schichtsilicats weniger als etwa 0,2 ml/g beträgt. Ein Säureüberschuß tritt dann auf, wenn das Ausgangsmaterial wenig Alkali-und Erdalkalimetalle enthält und wenn zur Erhöhung des Aufschlußgrades eine größere Säure- menge verwendet werden mu$. Entsprechendes gilt, wenn das Po- renvolumen des calcinierten Schichtsilicats weniger als 0,2 ml/g, insbesondere weniger als 0,15 ml/g, beträgt. In die- sem Fall können nicht alle bei der sauren Aktivierung gebil- deten Salze in die Mikroporen wandern und verbleiben auf der Oberfläche der Mesoporen und der Makroporen, wodurch die Akti- vität des calcinierten Schichtsilicats herabgesetzt wird.

Durch das Waschen werden im wesentlichen nur die an der Ober- fläche der Mesoporen und der Makroporen adsorbierten Salze entfernt, während die in den Mikroporen abgeschiedenen Salze zum größten Teil in dem Material verbleiben. Dadurch wird die beim Auswaschen in das Waschwasser gehende Salzmenge redu- ziert, was aus Gründen des Umweltschutzes erwünscht ist.

Nach dem Waschen wird das calcinierte Schichtsilicat getrock- net und gegebenenfalls zerkleinert.

Vorzugsweise wird das calcinierte Schichtsilicat vor dem Wa- schen in Wasser, Säure oder in einer Aluminiumsalzlösung sus- pendiert. Auf diese Weise wird der Waschprozeß vereinfacht, wobei auch in diesem Fall die in den Mikroporen abgeschiedenen Salze nur zum Teil herausgelöst werden. Die Behandlung mit ei- ner Aluminiumsalzlösung, vorzugsweise mit einer Aluminiumsul- fatlösung, hat ferner den Vorteil, daß die and der Oberfläche der Mesoporen und der Makroporen befindlichen OH-Gruppen mit Al3+-Ionen umgesetzt werden, wodurch sich die Oberflächenaci- dität des Materials erhöht. Dies ist für eine Reihe von Anwen- dungen des erfindungsgemäßen Produktes günstig. Beispielsweise werden an der sauren Oberfläche des Materials Farbstoffmolekü- le gespalten, wodurch der Bleicheffekt des erfindungsgemäßen Materials verbessert wird.

Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten aktivierten Schichtsilicats zur Entfernung von Verunreinigungen aus Ölen, Fetten und Wachsen. Es können erfindungsgemäß mineralische, tierische oder pflanzliche Öle behandelt werden. Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäßen Produkte als Bleichmittel für Speiseöle und Speisefette, wie Olivenöl, Leinöl, Sojaöl und Rapsöl, daneben auch für mineralische Altöle. Die erfin- dungsgemäßen Produkte adsorbieren z. B. gefärbte Verunreini- gungen, wie Chlorophyll oder Xanthophyll in den Meso-und Ma- kroporen. Ferner werden die in Ölen und Fetten enthaltenen Phospholipide adsorbiert, und zwar in erster Linie in den Ma- kroporen.

Die zur Kennzeichnung der erfindungsgemäßen Produkte verwende- ten physikalischen Merkmale werden wie folgt bestimmt : 1. lonenumtauschfähicrkeit (IUF) Das zu untersuchende Schichtsilicat wird aber einen Zeitraum von 2 Stunden bei 150°C getrocknet. Anschließend wird das getrocknete Material mit einem großen Überschuß an wäßriger NH4Cl-Lösung 1 Stunde unter Rückfluß zur Reaktion gebracht.

Nach einer Standzeit von 16 Stunden bei Raumtemperatur wird filtriert, worauf der Filterkuchen gewaschen, getrocknet und gemahlen und der NH4-Gehalt im Schichtsilicat nach Kjeldahl bestimmt wird.

2. DH-Wert des Ausaangsmaterials 10 g eines getrockneten Schichtsilicats werden unter Rühren in 100 ml destilliertem Wasser 30 min. suspendiert. Nach dem Absetzen des Schichtsilicats wird der pH-Wert der überstehen- den Lösung mit Hilfe einer pH-Elektrode bestimmt.

3. Porenvolumen Das Porenvolumen wird nach CCl4-Methode bestimmt (H. A. Benesi, R. V. Bonnar, C. F. Lee, Anal. Chem. 27 (1955), Seite 1963.

Zur Ermittlung der Porenvolumina für verschiedene Porendurch- messerbereiche werden definierte partielle CC14-Dampfdrucke durch Mischen von CCl4 mit Paraffin eingestellt.

4. Spezifische Oberfläche Diese wird nach der BET-Methode (Einpunktmethode mit Stick- stoff nach DIN 66131) bestimmt.

Die Erfindung ist durch die nachstehenden Beispiele erläutert : Beispiel 1<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Säurebehandlung und Calcinierung von Halloysit Ein natürlicher Halloysit mexikanischen Ursprungs wird mit 3 Gew.-W Schwefelsäure aktiviert. Dazu werden 700 g des Roh- tons (Wassergehalt 36%) in einem Werner-Pfleiderer-Mischer mit 300 ml H2O und 14,0 g 96%-iger H2SO4 10 min lang intensiv bei 30°C verknetet. Anschließend wird das Material 60 min bei 300°C calciniert.

Das trockene Röstgut wird mit 55 ml Wasser angefeuchtet und auf einer Retsch-Schlagkreuzmühle (Maschenweite 0,12 mm) ge- mahlen. Das Mahlgut wird gesiebt, so daS sich folgende Sieb- rückstände einstellen : Siebrückstand 63 gm : 25-35W Siebrückstand 25 ym : 50-60% Beispiel la Säurebehandlung und Calcinierung von Halloysit bei variabler Calciniertemperatur Ein mexikanischer Halloysit wird gemmas Beispiel 1 mit 3% H2SO4 aktiviert. Die Calcinierung findet bei Temperaturen von 100°C, 200 °C und 300°C (jeweils 60 min) statt. Die Proben werden an- schließend mit destilliertem Wasser auf einen Wassergehalt von 8-10 Gew. -% angefeuchtet. Das Vermahlen und Sieben erfolgt wie nach Beispiel 1.

Die Eigenschaften der Produkte nach den Beispielen 1 und la sind in Tabelle I angegeben.

TabelleI Charakterisierung der Edukte und Produkte der Halloysit-Aktivierung (Beispiele 1 und la) pHWasser-PorenvolumenBET-IUF Oberflache-Wert gehalt ml/g (m2/g) (mVal/lOOg) (Gew.-%) 0-80nm 0-25nm 0-14nm Halloysit-167 67,6 8,3 36 0,274 0,233 0,180 Rohton Beispiel 1 142 48,7 3,4 9,5 0,261 0,217 0,144 Beispiel la (100°C) 143 55, 3 2,1 9, 8 0,219 0,183 0,180 Beispiel la (200°C) 146 49,1 3,0 8, 9 0,222 0,190 0,171 Beispiel la (300°C) 142 48,7 3,4 8,4 0,270 0,213 0,138 Beispiel 2 Säurebehandluncr und Caicinierung von Halloysit Die Versuchsdurchfuhrung von Beispiel 1 wird mit der Abwei- chung wiederholt, daß 28,0 g 96%ige H2SO4 eingeknetet werden und die Rtckfeuchtung mit 59 ml Wasser durchgefuhrt wird. Das Vermahlen und das Sieben erfolgt gemäß Beispiel 1. Die Eigenschaften der Produkte sind in Tabelle II angegeben.

Beispiel 3 Säurebehandlung, Calcinierunq und Waschen von Halloysit 100 g des nach Beispiel 2 gewonnenen Materials (calciniert und gemahlen) werden in 280 ml destilliertem Wasser 10 min lang suspendiert. Anschließend wird über eine Filternutsche fil- triert. Der Filterkuchen wird dreimal mit je 1 Liter Wasser gewaschen. Anschließend wird das Material bei 100°C auf eine Restfeuchte von 8 bis 10 Gew.-% getrocknet. Das Material wird neu aufgemahlen und wie nach Beispiel 1 gesiebt.

Die Produkteigenschaften sind in Tabelle II angegeben.

Beispiel 4 Säurebehandlung Calcinierung und Aluminiumionenaustausch an Halloysit 100 g des calcinierten und gemahlenen Materials von Beispiel 1 werden mit 100 ml 4tiger Al2 (SO4) 3-Lösung 30 min resuspen- diert, filtriert und dreimal mit je 1 Liter destilliertem Was- ser gewaschen. Das Material wird bei 100°C auf eine Restfeuch- te von 8 bis 10 Gew.-% getrocknet und wie nach Beispiel 1 ver- mahlen und gesiebt.

Die Produkteigenschaften sind in Tabelle II angegeben.

Tabelle II Charakterisierunq der Edukte und Produkte der Halloysit-Aktivierunq (Beispiele 2 bis 4) BET-IUF pH Wasser-Porenvolumen Oberfläche Wert gehalt ml/g (m2/g) (mVal/100g) (Gew.-%) 0-80nm 0-25nm 0-14nm Halloysit-167 67,6 8,3 36 0,274 0,233 0, 180 Rohton Beispiel 2 125 n. b. 2,4 10, 0 n. b n. b. n. b.

Beispiel 3 185 n. b. 2,7 9,1 n. b n. b. n. b.

Beispiel 4 142 n. b. 3,5 9,8 n. b n. b. n. b.

* n. b. = nicht bestimmt Beispiel 5 Säurebehandlung und Calcinierung von Bentonit 500 g sudafrikanischer Bentonit mit einem Wassergehalt von 38 Gew.-%, einer BET-Oberfläche von 63,4 m2/g einer IUF von 80,0 mal/100 g, einem pH-Wert von 7,9 und einem Gesamt-Porenvolu- men (0-80 nm) von 0,120 ml/g werden in einem Werner-Pfleide- rer-Mischer unter Zugabe von 150 ml destilliertem Wasser und 19,38 g 96figer H2SO4 10 min bei etwa 30°C verknetet. Das Material wird 60 min bei 300°C calciniert. Das calcinierte Ma- terial wird mit 35 ml destilliertem Wasser angefeuchtet und vermahlen. Das Mahlen und Sieben erfolgt wie nach Beispiel 1.

Beispiel 6 Säurebehandlung und Caicinierung von basischem Attapulgit 500 g basischer, amerikanischer (Georgia) Attapulgit (Wasser- gehalt 30 Gew.-%, BET-Oberfläch 132 m2/g, IUF 38,5 mal/100 g, pH-Wert 7,4, Porenvolumina (0-80 nm) = 0,350 ml/g ; (0-25 nm) = 0,224 ml/g ; (0-14 nm) = 0,178 ml/g) werden im Werner-Pfleide- rer-Mischer unter Zugabe von 250 ml Wasser und 10,94 g 96% iger H2SO4 10 min bei 30°C verknetet und anschließend 60 min bei 300°C calciniert. Dieses Material wird mit 55 ml destilliertem Wasser angefeuchtet und anschließend wie nach Beispiel 1 ver- mahlen und gesiebt.

Beispiel 7 Säurebehandlung, Calcinierung und Aluminiumionenaustausch von basischem Attapulgit 250 g des gemahlenen Materials von Beispiel 6 werden in 375 ml einer 4W-igen Al2 (SO4) 3-Lösung 30 min gerührt. Das so be- handelte Material wird anschließend filtriert und dreimal mit je 1 Liter destilliertem Wasser gewaschen. Das Material wird bei 100°C auf einen Wassergehalt von 8-10 Gew. -% getrocknet und wie nach Beispiel 1 vermahlen und gesiebt.

Anwendungsbeispiele Die Sorptionsmittel nach den Beispielen 1 bis 8 werden an ver- schiedenen Ölen auf ihre Bleichwirkung hin überprüft. Die Bleichwirkung wurde nach der"Lovibond Colour Scan"-Methode bestimmt. Zum Vergleich wurden auch handelsübliche, säureakti- vierte Bleicherden, nämlich die Produkte Actisil# FF, Tonsilo ACC L80 FF und Tonsile Optimum FF (alles Handelsprodukte der Firma Süd-Chemie AG) herangezogen. Der Chlorophyll-Gehalt des Öls wurde ebenfalls spektroskopisch bestimmt.

Anwendungsbeispiel 1 Bleichung von Solaöl mit aktiviertem Halloysit Entschleimtes Sojaöl mit folgenden physikalischen Daten wurde mit den Sorptionsmitteln nach den Beispielen 1 bis 4 sowie zum Vergleich mit Actisils FF gebleicht : Lovibond-Farbzahl rot : 10,0 Lovibond-Farbzahl gelb : 69,0 Chlorophyll-A-Gehalt : 0,54 ppm Dieses Beispiel verdeutlicht die hohe Aktivität der durch Säu- reeinknetung und Calcination aktivierten Materialien im Ver- gleich zu hochaktivierter Bleicherde (Actisils FF).

Die Aktivität kann durch Waschen (Beispiel 3) bzw. durch Alu- miniumionenaustausch (Beispiel 4) noch weiter gesteigert wer- den.

Die Bleichergebnisse sind in Tabelle III aufgeführt.

Tabelle III Bleichuna von entschleimtem Soiaol mit aktiviertem Halloysit. (Anwendunqsbeispiel 1) Sorptions-Gew.-% Temperatur Vakuum Zeit Lovibond Chloro- mittel Ton (°C) (mbar) (min) Farbzahl phyll A 5 1/4" (ppm) rot gelb Beisp. 1 0, 6 105 16 30 3,1 68,0 0,06 Beisp. 2 0, 8 105 16 30 3,0 69,0 0,05 Beisp. 3 0,6 105 16 30 2,9 68,0 0,04 Beisp. 4 0,8 105 16 30 2,6 69,0 0,03 Actisile FF 0,6 105 16 30 3,5 68,0 0,02 Anwendungsbeispiel 2 Bleichung von Sonnenblumenöl mit aktiviertem Halloysit Es wurde vorentschleimtes Sonnenblumenöl mit folgenden physikalischen Parametern gebleicht : Lovibond-Farbzahl rot : 2,9 Lovibond-Farbzahl gelb : 70 Chlorophyll A-Gehalt : 0,14 ppm Die Ergebnisse der Bleichversuche sind in Tabelle IV aufge- führt. Dieses Beispiel zeigt die bessere Bleichwirkung des er- findungsgemäß erhaltenen Produktes gegenüber einer bekannten Bleicherde.

Tabelle IV Bleichung von entschleimten sonnenblumenöl mit aktiviertem Halloysit (Anwendunqsbeispiel 2) Sorptions-Gew.-t Temperatur Vakuum Zeit Lovibond Chloro- mittel Ton (C) (mbar) (min) Farbzahl phyll A 5 1/4" (ppm) rot gelb Beisp. 1 0,15 95 16 20 1,0 16 0,04 Actisils FF 0,15 95 16 20 1,6 29 0,04 Anwendunasbeispiel 3 Bleichung von Palmöl mit aktiviertem Halloysit Mit den Sorptionsmitteln nach den Beispielen 1 und 2 wurde vorentschleimtes Palmöl mit folgenden physikalischen Daten gebleicht : Lovibond-Farbzahl rot : 21,5 Lovibond-Farbzahl gelb : 69,1 Chlorophyll A-Gehalt : 0, 0 ppm Die Ergebnisse der Bleichversuche sind in Tabelle V (im Ver- gleich zu Actisil# FF angegeben. Beide erfindungsgemäßen Bei- spiele haben bei der Palmölbleichung etwa die gleiche Aktivi- tät wie Actisils FF.

Tabelle V Bleichunq von entschleimten Palmöl mit aktiviertem Halloysit (Anwendunqsbeispiel 3) Sorptions-Gew.-% Temperatur Vakuum Zeit Lovibond- mittel Ton (°C) (mbar) (min) Farbzahl 5 1/4" rot gelb Beisp. 1 1,0 120 40 30 14,3 69 Beisp. 2 1, 0 120 40 30 13,0 69 Actisile FF 1,0 120 40 30 14,0 69 Anwendungsbeispiel 4 Bleichung von Rapsöl mit aktiviertem Halloysit Mit den Sorptionsmitteln nach den Beispielen 1 und 2 wurde entschleimtes Rapsöl mit folgenden physikalischen Eigenschaften gebleicht : Lovibond-Farbzahl rot : 5,1 Lovibond-Farbzahl gelb : 69 Chlorophyll-A-Gehalt : 3,94 ppm Die Ergebnisse der Bleichversuche (im Vergleich zu Actisil# FF) sind in Tabelle VI angegeben. Die erfindungsgemäßen Bei- spiele haben eine etwas bessere Lovibond-Farbzahl rot als Actisil#FF.

Tabelle VI Bleichunq von entschleimten Rapsöl mit aktiviertem Hallovsit (Anwendunqsbeispiel 4) Sorptions-Gew.-t Temperatur Vakuum Zeit Lovibond Chloro- mittel Ton (°C) (mbar) (min) Farbzahl phyll A 5 1/4" rot gelb (ppm) Beisp. l 0, 6 110 16 30 3,0 69 0,22 Beisp. 3 0,6 110 16 30 3,0 69 0,27 Actisils FF 0,6 110 16 30 3,3 69 0,19 Anwendungsbeispiel 5 Bleichung von Soiaöl mit bei verschiedenen Temperaturen aktiviertem Halloysit Mit den Sorptionsmitteln nach dem Beispiel la wurde vorent- schleimtes Sojaöl mit folgenden physikalischen Eigenschaften gebleicht : Lovibond-Farbzahl rot : 10,9 Lovibond-Farbzahl gelb : 69 Chlorophyll A-Gehalt : 0,85 ppm Die Ergebnisse der Bleichversuche sind in Tabelle VII angege- ben. Das Beispiel zeigt, daß erst ab einer Calciniertemperatur von 200°C eine ausreichende Aktivierung des säureaktivierten Halloysits erfolgt.

Tabelle VII Bleichung von entschleimten Soiaõl mit bei verschiedenen Temperaturen aktiviertem Halloysit (Anwendunqsbeisoiel 5) Sorptions-Gew.- Temperatur Vakuum Zeit Lovibond-Chloro- mittel Ton (C) (mbar) (min) Farbzahl phyll A 51/4" rot gelb (ppm) Beisp. la 0,8 105 16 30 7,0 69 0,26 (100°C) Beisp. la 0, 8 105 16 30 4,4 69 0,05 (200°C) Beisp. la 0, 8 105 16 30 3,1 69 0,04 <BR> <BR> <BR> <BR> (300°C)<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Anwendungsbeispiel 6 Bleichunq von Maisöl mit aktiviertem Bentonit Für die mit dem Sorptionsmittel nach Beispiel 5 durchgeführten Bleichversuche wurde vorentschleimtes und neutralisierte Maisöl mit folgenden physikalischen Eigenschaften verwendet : Lovibond-Farbzahl rot : 5,9 Lovibond-Farbzahl gelb : 30, 0 Die Ergebnisse der Bleichversuche sind im Vergleich zu Tonsil# ACC L 80 FF in Tabelle VIII angegeben. Daraus ergibt sic, dans auch Bentonite nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Erfolg aktiviert werden können.

Tabelle VIII Bleichunq von entschleimtem und neutralisiertem Maison mit Bentonit (Anwendunqsbeispiel 6) Sorptions-Gew.-% Temperatur Vakuum Zeit Lovibond- mittel Ton (°C) (mbar) (min) Farbzahl 5 1/4" rot gelb Beisp. 5 1,5 110 40 30 3,0 30,0 Tonsils 1,5 110 40 20 3,1 20,0 ACC L80 FF Anwendunqsbeispiel 7 Bleichung von Sojaöl mit aktiviertem basischem Attapulgit Die Bleichung wurde mit dem Sorptionsmittel nach Beispiel 6 an entschleimtem Sojaöl mit folgenden physikalischen Eigenschaf- ten durchgeführt : Lovibond-Farbzahl rot : 10,7 Lovibond-Farbzahl gelb : 70,0 Chlorophyll-A-Gehalt : 0,48 Die Ergebnisse der Bleichversuche sind in Tabelle IX darge- stellt. Dieses Beispiel belegt die Möglichkeit der Aktivierung von basischen Attapulgiten nach dem erfindungsgemäßen Verfah- ren.

Tabelle IX Bleichung von entschleimten Soiaöl mit <BR> aktiviertem basischem Attapulqit (Anwendunqsbeispiel 7)<BR> <BR> Sorptions-Gew.-% Temperatur Vakuum Zeit Lovibond Chloro- mittel Ton (°C) (mbar) (min) Farbzahl phyll A 51/4" rot gelb ppm Beisp. 6 0,5 105 20 30 7,9 70,0 0,05 Tonsile Optimum FF 0,5 105 20 30 4,5 70,0 0,05