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Title:
METHOD FOR ACTUATING AN ACCESS SYSTEM OF A MOTOR VEHICLE, DEVICE FOR CARRYING OUT THE METHOD AND MOTOR VEHICLE HAVING SUCH A DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/143789
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for actuating an access system (10) of a motor vehicle (3), wherein at least one foot (5) of a person (6) is captured by means of a camera arrangement (4), an orientation (8) of the foot (5) is determined by means of a software tool and, on the basis of the determined orientation (8), a viewing direction (9) of the person (6) is then determined. If the viewing direction (9) is directed towards at least one flap and/or door (11) of the motor vehicle (3), at least one flap and/or door (11) is unlocked and/or automatically actuated to open by means of the access system (10). If, on the other hand, the viewing direction (9) is not directed towards at least one flap and/or door (11), flaps and/or doors (11) are locked and/or automatically actuated to close by means of the access system (10). The invention relates in particular to a device (25) for carrying out the aforementioned method and to a motor vehicle (3) having such a device (25).

Inventors:
MUTLU ÖZGÜR (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/084562
Publication Date:
August 03, 2023
Filing Date:
December 06, 2022
Export Citation:
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Assignee:
MERCEDES BENZ GROUP AG (DE)
International Classes:
E05F15/73; G06V20/56; G07C9/00
Foreign References:
DE102019209300A12020-12-31
CN111738235A2020-10-02
DE102016108702A12017-11-16
US20190263422A12019-08-29
DE202019104268U12020-10-02
DE102016108702A12017-11-16
Attorney, Agent or Firm:
ESCHBACH, Arnold (DE)
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Claims:
Patentansprüche Verfahren zum Betätigen eines Zugangssystems (10) eines Kraftfahrzeugs (3), in dessen Rahmen

- mittels einer Kameraanordnung (4) des Kraftfahrzeugs (3) zumindest ein Fuß (5) einer sich dem Kraftfahrzeug (3) annähernden oder sich an demselben befindlichen Person (6) erfasst wird,

- wobei mittels einem Softwarewerkzeug eine Orientierung (8) des zumindest einen von der Kameraanordnung (4) erfassten Fußes (5) ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass

- basierend auf der ermittelten Orientierung (8) eine Blickrichtung (9) der Person (6) ermittelt wird,

- das mittels einem Zugangssystem (10) zum Verriegeln und Entriegeln und/oder automatischen Betätigen von Klappen und/oder Türen (11) des Kraftfahrzeugs (3) zumindest eine Klappe und/oder Türe (11) des Kraftfahrzeugs (3) entriegelt und/oder automatisch öffnungsbetätigt wird, wenn die ermittelte Blickrichtung (9) zur jeweiligen zumindest einen Klappe und/oder Türe (11) gerichtet ist, und/oder

- das mittels des Zugangssystems (10) zumindest eine Klappe und/oder Türe (11) des Kraftfahrzeugs (3) verriegelt und/oder automatisch schließbetätigt wird, wenn die ermittelte Blickrichtung (9) nicht zur jeweiligen zumindest einen Klappe und/oder Türe (11) gerichtet ist,

- das mittels des Softwarewerkzeugs ein mit der besagten Person (6) in Echtzeit mitlaufendes, zumindest zweiklassiges Klassifikationsobjekt, insbesondere ein Klassifikationskreis (14), zur Klassifikation der ermittelten Blickrichtung (9) bereitgestellt wird,

- das Klassifikationsobjekt, insbesondere der Klassifikationskreis (14), in einen ersten, einer Klappe und/oder einer Türe (11) des Kraftfahrzeugs (3) zugewandten Klassenbereich (16) und einen zweiten, bezüglich dieser Klappe und/oder dieser Türe (11) des Kraftfahrzeugs (3) abgewandten Klassenbereich (17) aufgeteilt wird, - das mittels des Zugangssystems (10) diese Klappe und/oder diese Türe (11) des Kraftfahrzeugs (3) entriegelt und/oder automatisch öffnungsbetätigt wird, wenn die ermittelte Blickrichtung (9) innerhalb des ersten Klassenbereichs (16) des Klassifikationskreises (14) liegt,

- das mittels des Zugangssystems (10) diese Klappe und/oder diese Türe (11) des Kraftfahrzeugs (3) verriegelt und/oder automatisch schließbetätigt wird, wenn die ermittelte Blickrichtung (9) innerhalb des zweiten Klassenbereichs (17) des Klassifikationskreises (14) liegt. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

- im Rahmen der Ermittlung der Orientierung (8) des zumindest einen von der Kameraanordnung (4) erfassten Fußes (5) dessen Fußspitze (12) ermittelt wird. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass

- die ermittelte Blickrichtung (9) parallel zu einem zumindest durch die ermittelte Fußspitze (12) des erfassten Fußes (5) laufenden Fußspitze-Vektor (13) ausgerichtet wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- der erste Klassenbereich (16) einen Winkel von mindestens 10° bis maximal 180° aufspannt, insbesondere einen Winkel von mindestens 30° und/oder einen Winkel von maximal 90°, und/oder

- der zweite Klassenbereich (17) einen Gegenwinkel aufspannt, der bezüglich dem vom ersten Klassenbereich (16) aufgespannten Winkel komplementär ist, oder

- der zweite Klassenbereich (17) in einer Horizontalebene (18) betrachtet einen Winkel von mindestens 180° bis maximal 350° aufspannt, insbesondere einen Winkel von mindestens 330° und/oder einen Winkel von maximal 270°. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- das besagte Softwarewerkzeug in einer Recheneinheit (24) des Kraftfahrzeugs (3) bereitgestellt wird, und/oder

- das besagte Softwarewerkzeug durch Methoden des computerbasierten Sehens oder des maschinellen Sehens und/oder durch Algorithmen zur Erkennung und Vermessung von geometrischen Strukturen von Objekten sowie deren Bewegungen realisiert wird. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass

- das besagte Softwarewerkzeug und/oder die Algorithmen zur Erkennung und Vermessung von geometrischen Strukturen von Objekten sowie deren Bewegungen mittels Echtbodendaten und/oder mittels Methoden des maschinellen Lernens trainiert wird, und/oder

- die Echtbodendaten im Rahmen von Lerndurchläufen des Verfahrens am Kraftfahrzeug (3) ermittelt werden. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass

- nach der Erfassung der Echtbodendaten im Rahmen eines Anpassungsprozesses die Echtbodendaten überarbeitet werden, wobei

- optional die erfassten Echtbodendaten manuell um Attribute der besagten Person (6) ergänzt werden. Vorrichtung (25) zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch,

- eine an einem Kraftfahrzeug (3) montierbare oder montierte Kameraanordnung (4),

- eine zur Ausführung von Rechenoperationen sowie zur Steuerung eines Zugangssystems (10) zum Verriegeln und Entriegeln und/oder automatischen Betätigen von Klappen und/oder Türen (11) des Kraftfahrzeugs (3) eingerichtete, am Kraftfahrzeug (3) montierbare oder montierte Recheneinheit (24), die mit der Kameraanordnung (4) kommunizierend verbunden ist, sowie

- ein mit der Recheneinheit (24) kommunizierendes oder ein von der Recheneinheit (24) gebildetes computerlesbares Speichermedium (26), welches Befehle umfasst, die bei der Ausführung durch die Recheneinheit (24) die Vorrichtung (25) dazu veranlassen, das Verfahren gemäß den vorstehenden Ansprüchen auszuführen. Vorrichtung (25) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Kameraanordnung (4) durch zumindest eine am Kraftfahrzeug (3) montierbare oder montierte Rundumsicht-Kamera (27) realisiert ist, und/oder - vier Rundumsicht-Kameras (27) am Kraftfahrzeug (3) angeordnet sind. Vorrichtung (25) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass

- zumindest eine Rundumsicht-Kamera (27) so ausgerichtet ist, dass eine ihr Sichtfeld zentral durchsetzende Sichtfeldmittenachse bezüglich einer Mittenlängsachse (21) des Kraftfahrzeugs (3) schräg und in Richtung hin zu einem Untergrund (15), auf welchem das Kraftfahrzeug (3) angeordnet ist, ausgerichtet ist. Kraftfahrzeug (3) mit einer Vorrichtung (25) nach den Ansprüchen 8 bis 10, die zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 eingerichtet ist.

Description:
Verfahren zum Betätigen eines Zugangssystems eines Kraftfahrzeugs, Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens sowie Kraftfahrzeug mit einer solchen Vorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betätigen eines Zugangssystems eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft insbesondere auch eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens sowie zweckmäßigerweise ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Vorrichtung.

Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist in der DE 202019 104268 U1 beschrieben. Demnach kann eine Orientierung der Füße einer Person genutzt werden, um ein Zugangssystem zum Verriegeln und Entriegeln und/oder automatischen Betätigen von Klappen und/oder Türen eines Kraftfahrzeugs zu betätigen. Nachteilig hieran ist, dass anhand der Orientierung der Füße nicht zuverlässig beurteilt werden kann, ob die besagte Person tatsächlich Zutritt zum Kraftfahrzeug begehrt, wodurch Fehlbetätigungen des Zugangssystems resultieren können.

Aus der DE 102016 108 702 A1 ist ein weiteres Verfahren zur Betätigung eines Zugangssystems eines Kraftfahrzeuges bekannt.

Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine demgegenüber verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform für ein Verfahren zum Betätigen eines Zugangssystems eines Kraftfahrzeugs anzugeben. Insbesondere soll versucht werden, ein Verfahren bereitzustellen, bei welchem zum Verriegeln und Entriegeln und/oder automatischen Betätigen von Klappen und/oder Türen eines Kraftfahrzeugs keine händische Interaktion mit dem Kraftfahrzeug notwendig wird.

Bei der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe insb. durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und der Beschreibung. Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, ein Zugangssystem zum Verriegeln und Entriegeln und/oder automatischen Betätigen von Klappen und/oder Türen eines Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit einer ermittelten Blickrichtung einer Person zu betätigen.

Hierzu ist gemäß der Erfindung ein Verfahren zum Betätigen eines Zugangssystems eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, in dessen Rahmen mittels einer Kameraanordnung des Kraftfahrzeugs zumindest ein Fuß einer sich dem Kraftfahrzeug annähernden oder sich an demselben befindlichen Person erfasst wird, dann mittels einem Softwarewerkzeug zunächst eine Orientierung des zumindest einen von der Kameraanordnung erfassten Fußes ermittelt und basierend auf der ermittelten Orientierung dann eine Blickrichtung der Person ermittelt wird. Mittels dem Zugangssystem zum Verriegeln und Entriegeln und/oder automatischen Betätigen von Klappen und/oder Türen des Kraftfahrzeugs wird zumindest eine Klappe und/oder Türe des Kraftfahrzeugs entriegelt und/oder automatisch öffnungsbetätigt, wenn die ermittelte Blickrichtung, insbesondere im Wesentlichen oder genau zur jeweiligen zumindest einen Klappe und/oder Türe gerichtet ist. Weiterhin wird mittels des besagten Zugangssystems zumindest eine Klappe und/oder Türe des Kraftfahrzeugs verriegelt und/oder automatisch schließbetätigt, wenn die ermittelte Blickrichtung, insbesondere im Wesentlichen oder genau nicht zur jeweiligen zumindest einen Klappe und/oder Türe gerichtet ist. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht dadurch, dass das Zugangssystem des Kraftfahrzeugs von der besagten Person berührungslos betätigt und somit Klappen und/oder Türen entriegelt oder verriegelt werden können, indem sie beim Annähern an das Kraftfahrzeug lediglich ihren Blick auf eine Klappe oder Türe lenkt. Die Person kann dadurch relativ schnell und bequem in das Kraftfahrzeug oder an von Klappen verdeckte Stauräume des Kraftfahrzeugs gelangen. Zudem kann anhand der ermittelten Blickrichtung zuverlässig beurteilt werden, ob die besagte Person Zutritt zum Kraftfahrzeug begehrt oder nicht, wodurch Fehlbetätigungen des Zugangssystems praktisch ausgeschlossen werden können. Da die Person nicht oder praktisch nicht aktiv mit dem Kraftfahrzeug interagieren muss, bleibt weiterhin vorteilhafterweise Zeit, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, so dass im Ergebnis eine Steigerung des durch das Kraftfahrzeug erreichten Komforterlebnisses realisierbar ist.

Die sich dem Kraftfahrzeug annähernde Person ist zweckmäßigerweise ein zur Benutzung des Kraftfahrzeugs autorisierter Nutzer des Kraftfahrzeugs. Die Autorisierung kann der Person insbesondere zeitlich beschränkt oder dauerhaft gestattet sein. Die Autorisierung der Person kann im Rahmen des vorstehend beschriebenen Verfahrens aktiv überprüft werden, insbesondere anhand einer Kommunikation mit einem vom autorisierten Nutzer mitgeführten mobilen Endgerät, welches beispielsweise von einem sogenannten Intelligenten Schlüssel (Smartkey) oder einem Mobiltelefon (Smartphone) oder einem sogenannten CoD, d.h. einem Smart Device im Besitz des Nutzers des Kraftfahrzeugs (aus dem englischen consumer owned smart device), realisiert sein kann.

Der Begriff "Fuß" ist im Sinne der Erfindung zweckmäßigerweise der unterste Abschnitt eines Beins einer Person. Ein Fuß weist insbesondere eine zu einem Unterschenkel des Beins direkt benachbarte Fußwurzel, einen sich an die Fußwurzel anschließenden Mittelfuß sowie am Mittelfuß angeordnete distale Zehen auf.

Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass im Rahmen der Ermittlung der Orientierung des zumindest einen von der Kameraanordnung erfassten Fußes dessen Fußspitze ermittelt wird. In diesem Zusammenhang kann weiterhin vorgesehen sein, dass die ermittelte Blickrichtung parallel oder im Wesentlichen parallel zu einem zumindest durch die ermittelte Fußspitze des erfassten Fußes laufenden Fußspitze-Vektor ausgerichtet wird. Zweckmäßigerweise kann der Fußspitze-Vektor weiterhin durch eine Fußwurzel des erfassten Fußes oder durch einen Unterschenkel eines Beins der besagten Person laufen. Dadurch kann der Fußspitze-Vektor sowie die Blickrichtung der Person relativ einfach anhand des ermittelten Fußes bestimmt werden.

Die Zehen und/oder der Mittelfuß eines Fußes einer Person können zweckmäßigerweise eine Fußspitze im Sinne der Erfindung definieren.

Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass mittels des Softwarewerkzeugs ein mit der besagten Person in Echtzeit mitlaufendes, zumindest zweiklassiges Klassifikationsobjekt, insbesondere ein Klassifikationskreis, zur Klassifikation der ermittelten Blickrichtung bereitgestellt wird. Das Klassifikationsobjekt wird zweckmäßigerweise durch einen Klassifikationskreis realisiert, der insbesondere bezüglich einem Untergrund, auf dem das Kraftfahrzeug angeordnet ist, horizontal ausgerichtet werden kann. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die besagte Person bezüglich des mitlaufenden Klassifikationskreises kontinuierlich zentrisch angeordnet wird. Das Klassifikationsobjekt bzw. der Klassifikationskreis realisiert demnach ein softwaregeneriertes Hilfsmittel zur schnellen und zuverlässigen Klassifikation der ermittelten Blickrichtung der Person in Echtzeit. Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass das Klassifikationsobjekt, insbesondere der Klassifikationskreis, in einen ersten, einer Klappe und/oder einer Türe des Kraftfahrzeugs zugewandten Klassenbereich und einen zweiten, bezüglich dieser Klappe und/oder dieser Türe des Kraftfahrzeugs abgewandten Klassenbereich aufgeteilt wird, wobei mittels des Zugangssystems diese Klappe und/oder diese Türe des Kraftfahrzeugs entriegelt und/oder automatisch öffnungsbetätigt wird, wenn die ermittelte Blickrichtung, insbesondere im Wesentlichen oder genau, innerhalb des ersten Klassenbereichs des Klassifikationskreises liegt und wobei mittels des Zugangssystems diese Klappe und/oder diese Türe des Kraftfahrzeugs verriegelt und/oder automatisch schließbetätigt wird, wenn die ermittelte Blickrichtung innerhalb des zweiten Klassenbereichs des Klassifikationskreises liegt. Mit anderen Worten bilden die innerhalb des ersten Klassenbereichs des Klassifikationsobjekts, insbesondere des Klassifikationskreises, liegenden ermittelten Blickrichtungen Freigaben zum Entriegeln und/oder automatischen Öffnungsbetätigen der jeweiligen Klappe oder Türe des Kraftfahrzeugs, während die nicht innerhalb des ersten Klassenbereichs des Klassifikationskreises liegenden ermittelten Blickrichtungen Freigaben zum Verriegeln und/oder automatischen Schließbetätigen der jeweiligen Klappe oder Türe des Kraftfahrzeugs bilden. Der erste Klassenbereich könnte demnach als Freigabebereich und der zweite Klassenbereich als Sperrbereich bezeichnet werden.

Zweckmäßigerweise kann sich das Verfahren dadurch auszeichnen, dass der erste Klassenbereich, insbesondere in einer Horizontalebene betrachtet, einen Winkel von mindestens 10° bis maximal 180° aufspannt, insbesondere einen Winkel von mindestens 30° und/oder einen Winkel von maximal 90°. Weiterhin kann der zweite Klassenbereich, ebenfalls zweckmäßigerweise in einer Horizontalebene betrachtet, einen bezüglich dem vom ersten Klassenbereichs aufgespannten Winkel komplementären Gegenwinkel aufspannen. Alternativ kann der zweite Klassenbereich in einer Horizontalebene betrachtet einen Winkel von mindestens 180° bis maximal 350° aufspannen, insbesondere einen Winkel von mindestens 330° und/oder einen Winkel von maximal 270°. Mit anderen Worten spannt der erste Klassenbereich in einer Horizontalebene zwischen seinen gegenüberliegenden Bereichsrändern einen Winkel von mindestens 10° bis maximal 180°, insbesondere einen Winkel von mindestens 30° und/oder maximal 90°, auf. Der zweite Klassenbereich kann bezüglich dieses Winkels entweder komplementär gestaltet sein oder einen vorgegebenen Winkel von mindestens 180° bis maximal 350°, insbesondere einen Winkel von mindestens 330° und/oder einen Winkel von maximal 270°, aufspannen. In der Praxis kann, wegen der relativ großen Winkelbreiten des ersten oder des zweiten Klassenbereichs, relativ sicher und zügig ermittelt werden, ob die ermittelte Blickrichtung innerhalb des ersten oder des zweiten Klassenbereichs liegt. Ein demgemäß gestaltetes Klassifikationsobjekt, insbesondere ein Klassifikationskreis, kann daher ein gegenüber Störungen bei der Erfassung des Fußes und Ermittlungsunsicherheiten beim Ermitteln der Orientierung relativ robustes Verfahren gewährleisten.

Die besagte Horizontalebene kann zweckmäßigerweise durch eine Mittenlängsachse des Kraftfahrzeugs und einer senkrecht auf derselben stehenden Querachse aufgespannten sein. Die besagte Horizontalebene kann zweckmäßigerweise parallel zu einem Untergrund, auf dem das besagte Kraftfahrzeug angeordnet ist, ausgerichtet sein.

Es versteht sich von selbst, dass das Klassifikationsobjekt, insbesondere der Klassifikationskreis, mit mehr als zwei Klassenbereichen bereitgestellt werden kann, beispielsweise kann ein den ersten Klassenbereich vom zweiten Klassenbereich abtrennender dritter Klassenbereich vorgesehen sein, wobei, wenn die ermittelte Blickrichtung innerhalb des dritten Klassenbereichs liegt, weitere Kraftfahrzeugfunktionen wie Komfortfunktionen automatisch aktiviert werden können.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass mittels des Softwarewerkzeugs für jede Klappe und/oder Türe des Kraftfahrzeugs ein insbesondere unmittelbar an die jeweilige Klappe und/oder Türe grenzendes, insbesondere zweidimensional flächenhaft gestaltetes und weiter insbesondere horizontal ausgerichtetes Kontrollfeld bereitgestellt wird, wobei das Zugangssystem zweckmäßigerweise in einen Sperrzustand, in welchem unabhängig von der ermittelten Blickrichtung keine Betätigung des Zugangssystems möglich ist, versetzt wird, wenn sich die besagte Person nicht innerhalb des Kontrollfelds befindet, und wobei das Zugangssystem zweckmäßigerweise in einen Freigabezustand, in welchem abhängig von der ermittelten Blickrichtung eine Betätigung des Zugangssystems möglich ist, versetzt wird, wenn sich die besagte Person innerhalb des Kontrollfelds befindet. Dadurch ist eine Sicherungsfunktion angegeben, die das Verriegeln und Entriegeln und/oder automatischen Betätigen von Klappen und/oder Türen des Kraftfahrzeugs nur dann gestattet, wenn sich die besagte Person tatsächlich am Kraftfahrzeug befindet.

Weiter zweckmäßigerweise kann vorgesehen sein, dass das besagte Softwarewerkzeug in einer Recheneinheit des Kraftfahrzeugs bereitgestellt wird. Dabei kann das besagte Softwarewerkzeug bevorzugt durch Methoden des computerbasierten Sehens (aus dem englischen "computer vision") oder des maschinellen Sehens (aus dem englischen "machine vision") und/oder durch Algorithmen zur Erkennung und Vermessung von geometrischen Strukturen von Objekten sowie deren Bewegungen realisiert sein. Dadurch ist das Softwarewerkzeug am besagten Kraftfahrzeug implementiert, so dass das vorgeschlagene Verfahren vollständig am bzw. durch das Kraftfahrzeug ausgeführt werden kann. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, das Softwarewerkzeug nach extern auszulagern und beispielsweise an einen stationären Server zu implementiert, wobei dann beispielsweise via Funkkommunikation zwischen extern und dem Kraftfahrzeug kommuniziert werden kann, um das vorgeschlagene Verfahren auszuführen. Ferner werden durch die vorgeschlagenen Methoden, die mittels der Kameraanordnung erfassten Bilddaten relativ effizient analysiert, so dass zumindest ein Fuß und/oder eine Fußspitze einer sich dem Kraftfahrzeug annähernden oder sich an demselben befindlichen Person relativ zügig und insbesondere in Echtzeit erfasst werden kann. Zweckmäßigerweise kann mittels des computerbasierten Sehens zusätzlich eine Körperhaltung und/oder eine Position einer Person ermittelt werden.

Weiterhin kann sich das Verfahren dadurch auszeichnen, dass das besagte Softwarewerkzeug und/oder die Algorithmen zur Erkennung und Vermessung von geometrischen Strukturen von Objekten sowie deren Bewegungen mittels sogenannten Echtbodendaten und/oder mittels Methoden des maschinellen Lernens trainiert wird. Dabei können die besagten Echtbodendaten im Rahmen von beispielsweise herstellerseitig durchgeführten Lerndurchläufen des Verfahrens am Kraftfahrzeug ermittelt werden. Dabei können insbesondere Methoden des maschinellen Lernens wie etwa das "tiefe Lernen" (aus dem englischen "Deep Learning") eingesetzt werden. Die sogenannten Echtbodendaten repräsentieren zweckmäßigerweise Daten, die im Rahmen von beispielsweise herstellerseitig durchgeführten Lerndurchläufen des Verfahrens am Kraftfahrzeug ermittelt werden. Die durchgeführten Lerndurchläufe decken dabei zweckmäßigerweise ein möglichst breites Spektrum von denkbaren Praxisszenarien ab. Insbesondere können für alle Klappen und/oder Türen des Kraftfahrzeugs Lerndurchläufe durchgeführt werden, wobei mit Testpersonen mit variierenden Körpertypen, unterschiedlicher Kleidung und/oder Trajektorien gearbeitet wird sowie unterschiedliche Umgebungs- und Wetterbedingungen sowie Zeit- und Lichtverhältnisse simuliert werden. Die gesammelten Echtbodendaten können daher dazu beitragen, dass das Softwarewerkzeug und/oder die besagten Algorithmen trainiert und relativ robust wird.

Gemäß dem besagten Verfahren ist zweckmäßigerweise auch vorgesehen, dass die erfassten Echtbodendaten im Rahmen eines Anpassungsprozesses überarbeitet werden können, wobei optional die erfassten Echtbodendaten manuell um Attribute der besagten Person ergänzt werden. Derartige Attribute können beispielsweise durch Begrenzungsrahmen, Spur-IDs oder Körperhaltungen gebildet werden. Beispielsweise kann nach Durchführung des Anpassungsprozesses das Softwarewerkzeug und/oder der besagte Algorithmus trainiert werden.

Das Softwarewerkzeug und/oder der besagte Algorithmus können zweckmäßigerweise Daten liefern, die den Standort der besagten Person, dessen Bewegungsrichtung, dessen Bewegungsgeschwindigkeit sowie dessen Orientierung umfassen.

Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung liegt darin eine insbesondere an einem Kraftfahrzeug montierbare Vorrichtung zur Ausführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens anzugeben. Diese zur Ausführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens eingerichtete Vorrichtung weist eine an einem Kraftfahrzeug montierbare oder montierte Kameraanordnung, eine zur Ausführung von Rechenoperationen sowie zur Steuerung eines Zugangssystems zum Verriegeln und Entriegeln und/oder automatischen Betätigen von Klappen und/oder Türen des Kraftfahrzeugs eingerichtete, am Kraftfahrzeug montierbare oder montierte Recheneinheit, die mit der Kameraanordnung kommunizierend verbunden ist, sowie ein mit der Recheneinheit kommunizierendes oder ein von der Recheneinheit gebildetes computerlesbares Speichermedium auf, wobei letzteres insbesondere Befehle umfasst, die bei der Ausführung durch die Recheneinheit die vorgeschlagene Vorrichtung dazu veranlassen, das besagte Verfahren gemäß der vorstehenden Beschreibung auszuführen. Dadurch ist eine günstige Ausführungsform für eine Vorrichtung zur Ausführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens angegeben.

In diesem Zusammenhang kann es zweckmäßig sein, wenn die Kameraanordnung durch zumindest eine am Kraftfahrzeug montierbare oder montierte Rundumsicht-Kamera realisiert ist. Exemplarisch kann es sich um exakt vier am Kraftfahrzeug angeordnete Rundumsicht-Kameras handeln. Mittels einer solchen Rundumsicht-Kamera kann zweckmäßigerweise eine 360° Rundumsicht um das Kraftfahrzeug bereitgestellt werden. Eine Rundumsicht-Kamera kann insbesondere auch durch eine sogenannte SVC-Kamera oder durch eine für die Durchführung von Parkassistenzfunktionen eingerichtete Rundumsicht-Parkkamera gebildet sein. Mittels diesen Rundumsicht-Parkkameras beziehungsweise SVC-Kameras (aus dem englischen "surround vision cameras" aka SVC) kann ebenfalls zweckmäßigerweise eine 360° Rundumsicht um das Kraftfahrzeug bereitgestellt werden. Weiter zweckmäßigerweise sind am Kraftfahrzeug vier Rundumsicht-Kameras angeordnet, insbesondere eine im Bereich eines vorderen Stoßfängers, eine weiter im Bereich eines hinteren Stoßfängers sowie je eine im Bereich einer A-Säule des Kraftfahrzeugs oder eines Seitenspiegels des Kraftfahrzeugs. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Rundumsicht-Kamera so ausgerichtet ist, dass eine ihr Sichtfeld zentral durchsetzende Sichtfeldmittenachse bezüglich einer Mittenlängsachse des Kraftfahrzeugs schräg und in Richtung hin zu einem Untergrund, auf welchem das Kraftfahrzeug angeordnet ist, ausgerichtet ist. Mit anderen Worten wird die zumindest eine Rundumsicht-Kamera zweckmäßigerweise so ausgerichtet, dass ihr Sichtfeld schräg nach unten zum Untergrund zeigt. Dadurch kann die zumindest eine Rundumsicht-Kamera insbesondere bodenseitige, in der Nähe zum Kraftfahrzeug liegende Hindernisse sowie Füße und/oder Beine einer sich am Kraftfahrzeug befindlichen oder sich auf dasselbe zubewegenden Person erfassen. Die Erfindung versteht unter dem Begriff "Sichtfeld" insbesondere denjenigen dreidimensionalen Bereich einer optischen Vorrichtung, innerhalb dem sie Körper erfassen kann.

Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung liegt darin ein Kraftfahrzeug anzugeben, welches das vorstehend beschriebene Verfahren ausführen kann. Hierzu ist ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches mit einer Vorrichtung nach der vorhergehenden Beschreibung ausgerüstet ist, die zur Ausführung des Verfahrens nach der vorhergehenden Beschreibung eingerichtet ist. Dadurch ist eine bevorzugte Ausführungsform für ein Kraftfahrzeug zur Ausführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens angegeben.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die Erfindung betrifft zweckmäßigerweise ein Verfahren zum Betätigen eines Zugangssystems eines Kraftfahrzeugs, wobei mittels einer Kameraanordnung zumindest ein Fuß einer Person erfasst, mittels einem Softwarewerkzeug eine Orientierung des Fußes ermittelt und basierend auf der ermittelten Orientierung dann eine Blickrichtung der Person ermittelt wird. Wenn die Blickrichtung auf zumindest eine Klappe und/oder Türe des Kraftfahrzeugs gerichtet ist, wird mittels dem Zugangssystem zumindest eine Klappe und/oder Türe entriegelt und/oder automatisch öffnungsbetätigt. Wenn dagegen die Blickrichtung nicht auf zumindest einen Klappe und/oder Türe gerichtet ist, werden mittels des Zugangssystems Klappen und/oder Türen verriegelt und/oder automatisch schließbetätigt. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Vorrichtung zur Ausführung des besagten Verfahrens sowie zweckmäßigerweise ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Vorrichtung. Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.

Dabei zeigt schematisch:

Fig. 1 in einer Draufsicht ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in vereinfachter Darstellung.

Die Fig. 1 zeigt ein im Gesamten mit der Bezugsziffer 3 bezeichnetes Kraftfahrzeug in einer Draufsicht. Es weist Klappen und Türen 11 auf, die mittels eines im Kraftfahrzeug 3 integrierten Zugangssystems 10 zum Verriegeln und Entriegeln und/oder automatischen Betätigen der Klappen und Türen 11 betätigbar sind. D.h. die Klappen und Türen 11 können mittels des Zugangssystems 10 in gewohnter Weise entweder entriegelt und/oder automatisch öffnungsbetätigt oder verriegelt und/oder automatisch schließbetätigt werden.

Um einer zur Benutzung des Kraftfahrzeugs 3 autorisierten Person 6, die vorliegend durch ein Kästchen angedeutet ist, den Zugang zum Kraftfahrzeug 3 zu erleichtern, insbesondere diesen relativ schnell, bequem und insbesondere ohne die Notwendigkeit das Kraftfahrzeug 3 händisch berühren zu müssen zu gestalten, ist das Kraftfahrzeug 3 exemplarisch mit einer zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichteten Vorrichtung 25 ausgerüstet. Diese weist rein exemplarisch vier separate, durch Dreieckchen angedeutete Rundumsicht-Kameras 27 einer Kameraanordnung 4, eine durch ein Kästchen angedeutete, im Kraftfahrzeug 3 eingebaute Recheneinheit 24 sowie ein vorliegend in die Recheneinheit 24 integriertes computerlesbares Speichermedium 26 auf. Die vier Rundumsicht-Kameras 27 realisieren exemplarisch gemeinsam eine 360° Rundumsicht um das Kraftfahrzeug 3, so dass sie sich prinzipiell auch für die Durchführung von Parkassistenzfunktionen des Kraftfahrzeug 3 eignen. Exemplarisch ist eine Rundumsicht-Kamera 27 im Bereich eines vorderen Stoßfängers des Kraftfahrzeug 3, eine weitere Rundumsicht-Kamera 27 im Bereich eines hinteren Stoßfängers des Kraftfahrzeug 3sowie je eine Rundumsicht-Kamera 27 im Bereich einer A-Säule des Kraftfahrzeugs 3 angeordnet. Zweckmäßigerweise kann vorgesehen sein, dass die Rundumsicht-Kameras 27 so ausgerichtet sind, dass ihre das jeweilige Sichtfeld zentral durchsetzende Sichtfeldmittenachsen bezüglich einer Mittenlängsachse 21 des Kraftfahrzeugs 3 schräg und in Richtung hin zu einem Untergrund 15, auf dem das Kraftfahrzeug 3 angeordnet ist, ausgerichtet sind. Dadurch ergibt sich sozusagen ein Kamerablick nach schräg unten auf den Untergrund 15, so dass sie insbesondere bodenseitige, sich in der Nähe zum Kraftfahrzeug 3 befindliche Hindernisse sowie Füße 5 und/oder Beine der sich am Kraftfahrzeug 3 befindlichen oder sich auf dasselbe zubewegenden Person 6 erfassen können.

Die erwähnte Recheneinheit 24 ist dazu eingerichtet, Rechenoperationen auszuführen und das Zugangssystem 10 anzusteuern. Hierzu ist sie über in Fig. 1 durch Linien angedeutete Kommunikationsleiter mit den Rundumsicht-Kameras 27 der Kameraanordnung 4 kommunizierend verbunden. Das besagte Speichermedium 26 ist vorliegend in die Recheneinheit 24 integriert und umfasst von der Recheneinheit 24 ausführbare Befehle, die bei der Ausführung durch die Recheneinheit 24 die Vorrichtung 25 dazu veranlassen, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.

Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist exemplarisch vorgesehen, dass mittels der Rundumsicht-Kameras 27 der Kameraanordnung 4 zumindest eine Fußspitze 12 eines Fußes 5 einer sich dem Kraftfahrzeug 3 annähernden oder sich an demselben befindlichen Person 6 erfasst wird, wobei mittels einem nicht illustrierten Softwarewerkzeug zunächst eine Orientierung 8 des zumindest einen Fußes 5 bzw. der Fußspitze 12 ermittelt und basierend auf der ermittelten Orientierung 8 dann eine Blickrichtung 9 der Person 6 abgeleitet wird. Hierbei kann man exemplarisch die Überlegung zugrunde legen, dass die zu ermittelnde, gesuchte Blickrichtung 9 der Person 6 parallel oder zumindest im Wesentlichen parallel zu einem zumindest durch die ermittelte Fußspitze 12 laufenden Fußspitze-Vektor 13 ausgerichtet werden kann. Anschließend wird überprüft, ob die ermittelte Blickrichtung 9 auf eine Klappe und/oder Türe 11 gerichtet ist. Ist das der Fall, wird mittels dem Zugangssystem 10 zumindest diese Klappe und/oder Türe 11 des Kraftfahrzeugs 3 entriegelt und/oder automatisch öffnungsbetätigt. Ist dagegen die ermittelte Blickrichtung 9 nicht auf diese Klappe und/oder Türe 11 gerichtet, wird mittels des Zugangssystems 10 zumindest diese eine Klappe und/oder Türe 11 verriegelt und/oder automatisch schließbetätigt. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht dadurch, dass das Zugangssystem 10 von der besagten Person 6 berührungslos betätigbar ist, so dass Klappen und/oder Türen 11 entriegelt oder verriegelt werden können, indem die Person 6 lediglich ihren Blick auf eine Klappe oder Türe 11 lenkt.

Um die durchzuführende Überprüfung, ob die ermittelte Blickrichtung 9 auf eine Klappe und/oder Türe 11 des Kraftfahrzeugs 3 gerichtet ist, zu vereinfachen und gegenüber Störungen robust zu gestalten, kann vorgesehen sein, dass mittels des Softwarewerkzeugs ein mit der besagten Person 6 in Echtzeit mitlaufendes Klassifikationsobjekt bereitgestellt wird, welches gemäß der vorliegenden Ausführungsform exemplarisch durch einen, in Fig. 1 mittels einer punktierten Linie eingezeichneten Klassifikationskreises 14 zur Klassifikation der ermittelten Blickrichtung 9 realisiert ist. Der Klassifikationskreis 14 ist exemplarisch bezüglich dem Untergrund 15 horizontal ausgerichtet. Weiterhin ist vorgesehen, dass der mitlaufende Klassifikationskreis 14 bezüglich der Person 6 kontinuierlich zentrisch angeordnet wird. Anhand Fig. 1 kann man weiterhin erkennen, dass der Klassifikationskreis 14 zweiklassig gestaltet ist, indem er in einen ersten, einer Klappe und/oder einer Türe 11 des Kraftfahrzeugs 3 zugewandten Klassenbereich 16 und einen zweiten, bezüglich dieser Klappe und/oder dieser Türe 11 des Kraftfahrzeugs 3 abgewandten Klassenbereich 17 aufgeteilt wird. Der erste Klassenbereich 16 spannt zwischen seinen Bereichsrändern exemplarisch einen Winkel von 90° auf. Der komplementär gestaltete zweite Klassenbereich 17 beschreibt zwischen seinen Bereichsrändern einen Winkel von 270° auf. Eine Betätigung des Zugangssystems 10 erfolgt nun in dem Sinne, dass mittels des Zugangssystems 10 eine Klappe und/oder Türe 11 entriegelt und/oder automatisch öffnungsbetätigt wird, wenn die ermittelte Blickrichtung 9 innerhalb des ersten Klassenbereichs 16 des Klassifikationskreises 14 liegt, und dass mittels des Zugangssystems 10 diese Klappe und/oder diese Türe 11 verriegelt und/oder automatisch schließbetätigt wird, wenn die ermittelte Blickrichtung 9 nicht innerhalb des ersten Klassenbereichs 16, also insbesondere innerhalb des zweiten Klassenbereichs 17 des Klassifikationskreises 14 liegt.

In Fig. 1 ist weiterhin ein einer Klappe und/oder Tür 11 zugeordnetes, mit gestrichelter Linie gezeichnetes Kontrollfeld 23 vorgegeben, mittels dem ein vorgegebener Abstand zwischen dem Kraftfahrzeug 3 und einer Person 6 überprüfbar ist, indem das Zugangssystem 10 zweckmäßigerweise in einen Sperrzustand, in welchem unabhängig von der ermittelten Blickrichtung 9 keine Betätigung des Zugangssystems 10 möglich ist, versetzt wird, wenn sich die besagte Person 6 nicht innerhalb des Kontrollfelds 23 befindet, und wobei das Zugangssystem 10 zweckmäßigerweise in einen Freigabezustand, in welchem abhängig von der ermittelten Blickrichtung 9 eine Betätigung des Zugangssystems 10 möglich ist, versetzt wird, wenn sich die besagte Person 6 innerhalb des Kontrollfelds 23 befindet. Dadurch ist eine Art Sicherungsfunktion angegeben, mittels der das Verriegeln und Entriegeln und/oder automatischen Betätigen von Klappen und/oder Türen 11 des Kraftfahrzeugs 3 nur dann möglich ist, wenn sich die besagte Person 6 tatsächlich am Kraftfahrzeug 3 - nämlich in einem vorgegebenen oder vorgebbaren Abstand zum Kraftfahrzeug 3 - befindet.

Soweit vorstehen die Rede von einer horizontalen Ausrichtung war, bezieht sich dies insbesondere auf eine Horizontalebene 18, die zweckmäßigerweise durch die Mittenlängsachse 21 und einer senkrecht auf derselben stehenden Querachse 22 aufgespannten ist. Die besagte Horizontalebene 18 ist exemplarisch parallel zum Untergrund 15 ausgerichtet.