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Title:
METHOD FOR ACTUATING AN ELECTROMAGNETIC VALVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/085442
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for actuating at least one electromagnetic valve (2) containing at least one coil which can be excited by means of an exciter current, and an armature, in which the exciter current can be set in such a way that, in response to a signal for actuating the armature from one position into another position, it causes the actuator to move as a result of an exciter current threshold being exceeded, and is kept at a value which is lower by comparison in order to hold the armature in a specific position. The invention provides that an exciter current which is greater than zero but below the exciter current threshold is applied at least temporarily to the electromagnetic valve even if no signal for actuating or for holding the armature is present.

Inventors:
BEYSE THORSTEN (DE)
DEEG MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/000619
Publication Date:
August 02, 2007
Filing Date:
January 25, 2007
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME (DE)
BEYSE THORSTEN (DE)
DEEG MARKUS (DE)
International Classes:
B60T8/36; F16K31/06
Domestic Patent References:
WO1994019810A11994-09-01
Foreign References:
DE19742038A11999-03-25
EP0933274A21999-08-04
DE10059348A12001-06-13
DE4205563A11993-08-26
Attorney, Agent or Firm:
MATTUSCH, Gundula (Patentabteilung V/RG Moosacher Strasse 80, München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Ansteuerung wenigstens eines elektromagnetischen

Ventils (2) beinhaltend wenigstens eine mittels eines Erregerstroms erregbare Spule und einen Anker, wobei der Erregerstrom derart einstellbar ist, dass er auf ein Signal zum Stellen des Ankers von einer Stellung in eine andere Stellung hin die Ankerbewegung durch überschreiten einer Erregerstromschwelle hervorruft und zum Halten des Ankers in einer bestimmten Stellung auf einem demgegenüber niedrigeren Wert gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass das elektromagnetische Ventil auch wenn kein Signal zum Stellen oder zum Halten des Ankers vorliegt, zumindest zeitweise mit einem Er- regerstrom größer als Null, aber unterhalb der Erregerstromschwelle beaufschlagt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Beaufschlagung der Spule mit einem Erregerstrom unterhalb der Er- regerstromschwelle abhängig von der Umgebungstemperatur erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beaufschlagung der Spule mit einem Erregerstrom unterhalb der Erregerstromschwelle in einem gewissen Zeitabstand nach Beenden einer Haltephase des Ankers erfolgt.

4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beauschlagung der Spule mit einem Erregerstrom unterhalb der Erregerstromschwelle vor einer ersten funktionsbedingten Ansteuerung des Ventils erfolgt.

5. Verfahren nach wenigsten seinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beauschlagung der Spule mit einem Erregerstrom unterhalb der Erregerstromschwelle eine bestimmte Zeitdauer lang erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer abhängig von der Umgebungstemperatur ist.

Description:

Verfahren zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Ventils

Beschreibung Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Ansteuerung wenigstens eines elektromagnetischen Ventils beinhaltend wenigstens eine mittels eines Erre- gerstroms erregbare Spule und einen Anker, wobei der Erregerstrom derart einstellbar ist, dass er auf ein Signal zum Stellen des Ankers von einer Stellung in eine andere Stellung hin die Ankerbewegung durch überschreiten einer Erregerstromschwelle hervorruft und zum Halten des Ankers in einer bestimmten Stellung auf einem demgegenüber niedrigeren Wert gehalten wird, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Bei solchen elektromagnetischen Ventilen kann es sich um Schaltventile oder um Proportionalventile handeln. Elektromagnetische Schaltventile wie beispielsweise 2/2- Wegeventile oder 3/2-Wegeventile wie sie in Anti-Blockier- Systemen (ABS) oder Elektronischen Bremssystemen (EBS) von Fahrzeugen verwendet werden, verfügen im allgemeinen über eine von einem Erregerstrom erregbare elektromagnetische Spule. Zum Umschalten dieser Ventile von einer Schaltstellung in eine andere Schaltstellung auf ein Stellsignal oder eine Schaltanforderung hin, welche von einem elektronischen Steuergerät ausgesteuert wird, muss der Erregerstrom eine gewisse Erregerstromschwelle über- schreiten, um eine entsprechende Ankerbewegung hervorrufen zu können. Bei einem Erregerstrom unterhalb dieser Erregerstromschwelle findet jedoch kein Umschalten statt. Um den Anker gegen die Wirkung einer Rückstellfeder dann in seiner Schaltstellung zu halten, ist ein gegenüber der Erregerstromschalt- schwelle niedrigerer Erregerstrom ausreichend.

Allgemein hängt der durch die Spule eines solchen elektromagnetischen Ventils hindurch fließende Strom von der Umgebungstempertur ab. Da bei tiefen Temperaturen der ohm'sche Widerstand der Spule kleiner als bei höheren Temperaturen ist, ist der die Spule durchfließende Strom bei tiefen Temperaturen grö- ßer als bei höheren Temperaturen.

Aus dem Stand der Technik sind aus mehreren solcher elektromagnetischer Schaltventile gebildete Steuergeräte bekannt, insbesondere Steuergeräte von Anti-Blockier-Systemen (ABS). Wenn ein solches Steuergerät in ein Fahrzeug eingebaut ist und das Fahrzeug beispielsweise beim Einsatz in polaren Regio- nen sehr tiefen Temperaturen ausgesetzt wird, fließen bei vorgegebener Spannung aufgrund des dann sehr geringen ohm'schen Widerstands der Spulen insbesondere bei gleichzeitigem Erregen aller Magnetventile des Steuergeräts relativ hohe Ströme. Bei einer Umgebungstempertur von - 40 0 C fließen durch die Spule eines ABS-Magnetventils beispielsweise 3,3 Ampere. Diese hohen Ströme können die elektrische Verkabelung des Steuergeräts beschädigen und/oder eine elektrische Sicherung auslösen.

Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art derart weiter zu entwickeln, dass auch bei sehr niedrigen Temperaturen die durch die Spule eines elektromagneti- sehen Ventils fließenden Ströme beschränkt werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

Vorteile der Erfindung

Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, ein elektromagnetisches Ventil auch dann mit einem Erregerstrom größer als Null, aber unterhalb der Erregerstromschwelle zu versorgen, wenn keine Anforderung zum Stellen oder zum Halten des Ankers vorliegt. Denn die Bestromung der Spule erzeugt Wärme in deren Windungen, wodurch ihr ohm'scher Widerstand ansteigt, was wiederum geringere Ströme durch die Spule zur Folge hat. Der Zweck der Bestromung der

Spule gemäß der Erfindung liegt folglich darin, den Strom durch die Spule für künftige Anforderungen zum Stellen oder Halten des Ankers zu reduzieren.

Sind mehrere solcher Ventile in einer Baueinheit, beispielsweise in einem Steuergerät zusammengefasst, ergibt sich eine vorteilhaft niedrige Strombelas- tung der elektrischen Verkabelung auch bei sehr niedrigen Umgebungstemper- turen. Außerdem sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Sicherung ausgelöst wird. Dadurch, dass der lediglich zu Heizzwecken zugeführte Erregerstrom stets unterhalb der Erregerstromschwelle liegt, wird ein ungewolltes Umschalten des Schaltventils vermieden. Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung möglich.

Besonders bevorzugt erfolgt die Beaufschlagung der Spule mit einem Erregerstrom unterhalb der Erregerstromschwelle abhängig von der Umgebungstem- pertur. Insbesondere wenn die Umgebungstempertur eine untere Grenztemperatur unterschreitet, wird die Spule durch den Erregerstrom beheizt, ohne jedoch eine Ankerbewegung hervorzurufen.

Gemäß einer Weiterbildung dieser Maßnahme erfolgt die Beaufschlagung der Spule mit einem Erregerstrom unterhalb der Erregerstromschwelle in einem gewissen Zeitabstand nach Beenden einer Haltephase des Ankers. Dann ist sichergestellt, dass der Anker wieder in seine Ausgangsschaltstellung zurückgekehrt ist und die Haltephase durch den Heizstrom nicht beeinflusst wird.

Sehr vorteilhaft ist auch eine Ansteuerung zu Heizzwecken vor einer ersten funktionsbedingten Ansteuerung, wenn die Temperatur des Ventils gleich der Umgebungstemperatur ist. Die Bestromung des Ventils zu Heizzwecken kann beispielsweise durch Einschalten der Zündung bei einem Kraftfahrzeug ausgelöst werden.

Genaueres geht aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels hervor.

Zeichnung

Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige Figur ein ABS-Steuergerät eines Kraftfahrzeugs mit ei- nem elektromagnetischen Schaltventil, welches nach einem Steuerverfahren gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gesteuert wird.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Von einem in der Figur insgesamt mit 1 bezeichneten ABS-Steuergerät eines Kraftfahrzeugs sind aus übersichtlichkeitsgründen lediglich ein elektromagneti- sches Schaltventil, vorzugsweise ein 2/2-Wegemagnetventil 2, welches zwischen einer Durchgangsstellung und einer Sperrstellung schaltbar ist, ein Microcontroller 4 sowie eine Endstufe 6, vorzugsweise eine Low-Side-Endstufe gezeigt. Das 2/2-Wegemagnetventil 2 ist stellvertretend für weitere in dem Steuergerät 1 verbaute Magnetventile. Das Steuergerät 1 ist über elektrische Leitungen 8, 10 an eine Spannungsquelle UB und an Erde GND angeschlossen. Weiterhin steuert der Microcontroller 4 über eine Signalleitung 12 die Endstufe 6 an, welche wiederum wenigstens eine Spule des Schaltventils 2 be- oder entströmt. Anstatt eines elektromagnetischen Schaltventils 2 könnte in dem Steuergerät 1 auch ein Proportionalventil verbaut sein, dessen Anker abhängig von der Höhe des in ihn eingesteuerten Stromes mehrere Stellungen einnehmen kann.

Das 2/2-Wegemagnetventil 2 beinhaltet in bekannter Weise weiterhin einen nicht gezeigten Anker, welcher auf eine Schaltanforderung hin durch Bestro- mung der Spule mit einem Erregerstrom oberhalb einer gewissen Erreger- stromschaltschwelle gegen die Wirkung einer Rückstellfeder eine Stellung einnimmt, in welcher er beispielsweise einen Ventilsitz verschließt und das Ventil 2 folglich in Sperrstellung bringt. Zum Halten des Ankers in Sperrstellung ist ein gegenüber der Erregerstromschaltschwelle geringerer Strom notwendig. Beispielsweise benötigt die Spule einen Strom von 2,3 Ampere bei Raumtempera- tur, um das Ventil 2 von der Durchgangsstellung in die Sperrstellung zu schal-

ten. Zum Halten des Ankers in der Sperrstellung sind dagegen lediglich 0,7 Ampere bei Raumtemperatur erforderlich.

Bei entströmter Spule wird die auf den Anker wirkende magnetische Kraft aufgehoben, so dass dieser von der Rückstellfeder in seine Ausgangsstellung zu- rückgestellt wird, in welcher er den Ventilsitz freigibt und das Ventil in seine Durchgangsstellung schaltet. Umgekehrt könnte das 2/2-Wegemagnetventil 2 auch so ausgebildet sein, dass es bestromt in Durchgangsstellung und entströmt in Sperrstellung schaltet. Solche Magnetventile 2 sind hinlänglich bekannt, deshalb soll hier nicht weiter darauf eingegangen werden. Gemäß eines Verfahrens zur Ansteuerung des 2/2-Wegemagnetventils 2 wird es auch wenn keine Anforderung zum Stellen oder zum Halten des Ankers vorliegt, zumindest zeitweise mit einem Erregerstrom größer als Null, aber unterhalb der Erregerstromschaltschwelle beaufschlagt. Mit anderen Worten wird die dem 2/2-Wegemagnetventil zugeordnete Endstufe 6 durch den MikroController 4 derart angesteuert, dass die Spule des 2/2-Wegemagnetventils 2 auch dann zumindest zeitweise mit einem Strom größer als Null aber kleiner als die Erregerstromschaltschwelle versorgt wird, wenn kein Umschalten des Ventils 2 oder ein durch Bestromung bedingtes Halten in einer Schaltstellung gefordert ist. Dabei ist also darauf zu achten, dass der Strom nicht die Erregerstromschalt- schwelle überschreitet und so groß wird, dass das 2/2-Wegemagnetventil 2 umschaltet.

Denn die Bestromung der Spule des Magnetventils 2 erfolgt einzig zu dem Zweck, Wärme in deren Windungen zu erzeugen, wodurch ihr ohm'scher Widerstand ansteigt, was wiederum geringere Ströme durch die Spule zur FoI- ge hat.

Der ohm'sche Widerstand R einer Spule abhängig von der Temperatur T kann durch die folgende Gleichung (1 ) beschrieben werden:

R(T) = R 20 * [ 1+ α(T - 20)] mit

α : Temperaturkoeffizient des elektrischen Widerstands,

T : Temperatur in 0 C,

R 20 : Ohm'scher Widerstand der Spule bei 20 0 C

Wenn das Steuergerät 1 mit dem Magnetventil 2 in einem im Freien stehenden Kraftfahrzeug angeordnet ist, kann davon ausgegangen werden, dass die Temperatur T der Spule annähernd gleich der Umgebungstemperatur ist.

Die Bestromung der Spule des Magnetventils 2 unterhalb der Erregerstrom- schaltschwelle zum Zwecke der Widerstandserhöhung erfolgt temperaturabhängig, vorzugsweise dann, wenn die Umgebungstemperatur eine gewisse un- tere Grenztemperatur unterschreitet. Wenn beispielsweise die Spule mit einem Erregerstrom geringfügig unterhalb der Erregerstromschaltschwelle von ca. 2,4 Ampere bestromt wird, steigt die Temperatur der Spule innerhalb von ca. 240 Sekunden von einer Umgebungstemperatur von minus 40 0 C auf 0 0 C. Dabei erhöht sich der Widerstand der Spule gemäß Gleichung (1 ), wodurch der sie durchfließende Strom sinkt.

Besonders bevorzugt erfolgt die Beaufschlagung der Spule mit einem Erregerstrom unterhalb der Erregerstromschaltschwelle in einem gewissen Zeitabstand nach Beenden einer Haltephase, während welcher der Anker durch einen relativ geringen Strom das 2/2-Wegemagnetventil 2 beispielsweise in Sperrstellung hält. Dann ist sichergestellt, dass der Anker durch die Wirkung der Rückstellfeder wieder in seine Ausgangsstellung zurückgekehrt ist und die Haltephase durch den Erregerstrom nicht beeinflusst wird.

In diesem Sinne erfolgt die Beaufschlagung der Spule mit dem Erregerstrom zu Heizzwecken vorzugsweise vor einer ersten funktionsbedingten Ansteuerung, wenn die Temperatur des Ventils gleich der Umgebungstemperatur ist. Die

Bestromung der Spule zu Heizzwecken kann beispielsweise durch Einschalten der Zündung bei einem Kraftfahrzeug ausgelöst werden.

Das Verfahren gemäß der Erfindung ist nicht auf elektromagnetische Ventile in Bremsanlagen von Fahrzeugen beschränkt, sondern kann für jegliche, tiefen Temperaturen ausgesetzte elektromagnetische Ventile verwendet werden, beispielsweise für Ventile in Getriebesteuerungen, Retardersteuerungen oder Mo- torsteuerungen von Fahrzeugen.

Besonders bevorzugt werden elektromagnetische, einen Druckmittelfluss wie pneumatische oder hydraulische Druckmittel steuernde Ventile mittels des Verfahrens gesteuert. Bei einer Hintereinanderschaltung von wenigstens zwei solcher Ventile kann das Verfahren gemäß einer Alternative auch dahingehend verändert werden, dass falls an den Ventilen noch kein Druckmittel ansteht, diese Ventile auch mit einem Erregerstrom größer gleich der Erregerstromschwelle zur Beheizung beaufschlagt werden können. Denn in diesem Fall hat ein Umschalten der Ventile keine Konsequenz auf das pneumatische oder hydraulische System.

Bezuqszeichenliste

1 ABS-Steuergerät

2 2/2-Wegemagnetventil 4 Microcontroller

6 Endstufe

8 elektrische Leitung

10 elektrische Leitung

12 Signalleitung