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Title:
METHOD FOR ACTUATING A MOTOR VEHICLE CLOSURE DEVICE OF A MOTOR VEHICLE, AND MOTOR VEHICLE CLOSURE DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/193945
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for actuating a motor vehicle closure device (12) of a motor vehicle (10), having the steps of: detecting a current first position (P1) of the motor vehicle (10) using a position detection device (20) of the motor vehicle (10); determining the distance (A) of the motor vehicle (10) to a power source (18) for the motor vehicle (10) in order to fill an energy storage device (16) of the motor vehicle (10); determining a second position (P2) of a mobile access authorization device (22) for granting a person (24) access to the motor vehicle (10) by means of an additional position detection device (26) of the access authorization device (22) when the motor vehicle (10) is located within a specified first distance threshold (28) to the power source (18); and when the second position (P2) is located within a second specified distance threshold (30) to the motor vehicle closure device (12), actuating the motor vehicle closure device (12) by means of an electronic computing device (32) of the motor vehicle closure device (12). The invention additionally relates to a computer program and to a motor vehicle closure device (12).

Inventors:
KUELZER DANIEL (DE)
EWALD ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/084546
Publication Date:
October 12, 2023
Filing Date:
December 06, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60K15/04; E05F15/73
Foreign References:
US20200190889A12020-06-18
DE102018003563A12018-10-25
US20180354359A12018-12-13
DE102009058864B42012-05-10
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Claims:
Patentansprüche Verfahren zum Ansteuern einer Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) eines Kraftfahrzeugs (10), mit den Schritten:

- Erfassen einer aktuellen ersten Position (P1) des Kraftfahrzeugs (10) mittels einer

Positionserfassungseinrichtung (20) des Kraftfahrzeugs (10);

- Bestimmen eines Abstands (A) des Kraftfahrzeugs (10) zu einer Energiequelle

(18) für das Kraftfahrzeug (10) zum Befüllen einer Energiespeichereinrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (10);

- Bestimmen einer zweiten Position (P2) einer mobilen

Zutrittsberechtigungseinrichtung (22) zum Kraftfahrzeug (10) für eine Person (24) mittels einer weiteren Positionserfassungseinrichtung (26) der Zutrittsberechtigungseinrichtung (22);

- Wenn sich das Kraftfahrzeug (10) innerhalb eines vorbestimmten ersten

Abstandsschwellwerts (28) zur Energiequelle (18) befindet und wenn die zweite Position (P2) sich in einem zweiten vorgegebenen Abstandsschwellwert (30) zur Kraftfahrzeugverschlusseinrichtung (12) befindet, dann Ansteuern der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) mittels einer elektronischen Recheneinrichtung (32) der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12). Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Ansteuern die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) geöffnet wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von der zweiten Position (P2) eine Trajektorie (34) der Person (24) ermittelt wird und in Abhängigkeit von der Trajektorie (34) die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) angesteuert wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) für einen Tankdeckel einer fluidischen Energiespeichereinrichtung (16) und/oder für einen Ladedeckel (14) einer elektrischen Energiespeichereinrichtung (16) bereitgestellt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer vorgegebene Zeitspanne nach dem Ansteuern der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) eine automatisiertes Schließen der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) durchgeführt wird. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass während eines Befüllungsvorgangs des Energiespeichereinrichtung (16) ein Abschließen der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) unterdrückt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich mittels einer Erfassungseinrichtung (36) des Kraftfahrzeugs (10) die Energiequelle (18) und/oder die Person (24) erfasst wird und bei der Ansteuerung der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) berücksichtigt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Position (P3) der Energiequelle (18) mit der aktuellen ersten Position (P1) des Kraftfahrzeugs (10) auf Basis einer digitalen Karte (38) abgeglichen wird und auf Basis dessen der Abstand (A) zur Energiequelle (18) bestimmt wird. Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, welche eine elektronische Recheneinrichtung (32) dazu veranlassen, wenn die Programmcodemittel von der elektronischen Recheneinrichtung (32) abgearbeitet werden, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 durchzuführen. Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) für ein Kraftfahrzeug (10), mit zumindest einer elektronischen Recheneinrichtung (32), wobei die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung (12) zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.

Description:
Verfahren zum Ansteuern einer Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung eines Kraftfahrzeugs, sowie Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern einer Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem geltenden Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt sowie eine Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung.

Aus dem Stand der Technik ist bereits bekannt, dass Kraftfahrzeugverschlüsse, beispielsweise Tankdeckel beziehungsweise Ladedeckel, entsprechend automatisiert beziehungsweise mechanisch geöffnet werden können, um beispielsweise Zugang zu einem Befüllungsstutzen zu erhalten. Insbesondere bei Tankstellen beziehungsweise bei Ladesäulen kann dann wiederum ein entsprechender Stutzen in eine Öffnung eingeführt werden, um beispielsweise elektrische Energie beziehungsweise fluidischen Kraftstoff in das Kraftfahrzeug zu tanken. Hierzu sind entsprechende mechanische Verschlusseinrichtungen bereits bekannt, welche beispielsweise ein Aufspringen des Deckels ermöglichen, um somit einen einfachen Zugang realisieren zu können. Hierbei ist jedoch immer notwendig, dass die Person eine entsprechende Betätigung des Tankdeckels durchführen muss. Beispielsweise bei einem verdreckten Fahrzeug kann dies dazu führen, dass die Person entsprechend dreckige Finger bekommt.

Die DE 102009 058 864 B4 offenbart ein Verfahren zum Ansteuern eines Kraftfahrzeugverschlusses, der ein mittels einer Antriebseinrichtung bewegbares Verschlussteil aufweist, mit dem die Mündung eines Kraftstoffeinfüllstutzens verschließbar ist, wobei durch Einschalten einer Aktivierungseinrichtung eine Sensoreinrichtung aktiviert wird, die ein in Nachbarschaft des Verschlussteils angeordneten Näherungssensor aufweist, wobei die aktivierte Sensoreinrichtung ein Öffnungssignal an die Antriebseinrichtung zum Öffnen des Verschlussteils abgibt, wenn eine sich annähernde Person und/oder ein sich annähernder beliebiger Gegenstand einen vorbestimmten Abstand zum Näherungssensor unterschreitet und dass die aktivierte Sensoreinrichtung ein Schließsignal an die Antriebseinrichtung zum Schließen des Verschlussteils abgibt, wenn sich die Person und/oder der Gegenstand über den vorbestimmten Abstand hinaus vom Näherungssensor entfernt. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt sowie eine Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung zu schaffen, mittels welcher ein komfortabler Zugang während eines Befüllungsvorgangs für die Person realisiert werden kann.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt sowie eine Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern einer Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung eines Kraftfahrzeugs. Es erfolgt das Erfassen einer aktuellen ersten Position des Kraftfahrzeugs mittels einer Positionserfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs. Es wird ein Abstand des Kraftfahrzeugs zu einer Energiequelle für das Kraftfahrzeug zum Befüllen einer Energiespeichereinrichtung des Kraftfahrzeugs bestimmt. Es erfolgt das Bestimmen einer zweiten Position einer mobilen Zutrittsberechtigungseinrichtung zum Kraftfahrzeug für eine Person mittels einer weiteren Positionserfassungseinrichtung der Zutrittsberechtigungseinrichtung. Wenn sich das Kraftfahrzeug innerhalb eines vorbestimmten ersten Abstandsschwellwerts zur Energiequelle befindet und wenn die zweite Position sich in einem zweiten vorgegebenen Abstandsschwellwert zur Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung befindet, dann erfolgt das Ansteuern der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung mittels einer elektronischen Recheneinrichtung der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung.

Dadurch ist es ermöglicht, dass ein komfortabler Zugang für die Person, insbesondere die Person, welche die mobile Zutrittsberechtigungseinrichtung mit sich führt, erhält.

Insbesondere kann somit eine sogenannte Hands-free-Bedienung der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung realisiert werden. Des Weiteren kann durch die Positionserfassung der Person über die mobile Zutrittsberechtigungseinrichtung eine Erkennung der Befüllungsintention realisiert werden, wodurch eine Minimierung von Fehlauslösungen realisiert werden kann.

Bei der mobilen Zutrittsberechtigungseinrichtung kann es sich beispielsweise um ein Schlüsselelement, ein mobiles Endgerät, insbesondere ein mobiles Telefon beziehungsweise ein intelligentes Telefon beziehungsweise eine intelligente Uhr handeln. Hier können unterschiedliche „Car Connectivity“ Möglichkeiten beispielsweise nach den CCC (Car Connectivity Consortium) Kriterium bereitgestellt werden. Über die Positionserkennung der Person über die mobile Zutrittsberechtigungseinrichtung wird dann wiederum die Intention zum Befüllen bestimmt. Die Position des Kraftfahrzeugs wird gegen eine Datenbank bekannter Energiequellen, beispielsweise Ladepunkte beziehungsweise Tankstellen, abgeglichen. Die bekannten Ladepunkte können beispielsweise ein Schnellladenetz, oder bisherige Ladepunkte des Nutzers beziehungsweise des Kraftfahrzeugs umfassen. Wenn die Position der Person erkennen lässt, dass sich diese in der Nähe der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung befindet und durch den Abgleich in der Nähe des Kraftfahrzeugs zu der Energiequelle befindet, kann erkannt werden, dass beispielsweise ein Befüllungsvorgang vorgesehen ist. Hierbei kann beispielsweise als zweiter Abstandsschwellwert ein Abstand von zwei Metern zur Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung realisiert sein. Bei einer fälschlichen Auslösung trotz Energiequellenerkennung, welche anhand der fortgesetzten Trajektorie der Person beispielsweise erkannt werden kann, schließt die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung wieder automatisch.

Bei dem Kraftfahrzeug kann es sich sowohl um ein Kraftfahrzeug mit einer Verbrennungskraftmaschine oder auch um ein Kraftfahrzeug mit einem elektrischen Antrieb handeln. Ferner kann es sich auch um ein so genanntes Hybrid-Fahrzeug handeln. Insbesondere weist das Kraftfahrzeug mit der Verbrennungskraftmaschine beispielsweise einen Tankdeckel auf, welcher im vorliegenden Ausführungsbeispiel dann als Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung angesehen sein kann. Der Energiespeicher kann dann als Tank ausgebildet sein. Sollte das Kraftfahrzeug beispielsweise als elektrisches Kraftfahrzeug ausgebildet sein, so kann die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung auch als Ladedeckel bezeichnet werden. Der Energiespeicher kann dann als elektrischer Energiespeicher, beispielsweise als Traktionsbatterie, ausgebildet sein. Sollte das Kraftfahrzeug beispielsweise als Hybrid-Fahrzeug ausgebildet sein, so kann das Kraftfahrzeug sowohl einen entsprechenden Tankdeckel als auch einen entsprechenden Ladedeckel sowie einen entsprechenden Tank und einen entsprechenden elektrischen Energiespeicher aufweisen. Hierbei kann dann wiederum ebenfalls vorgesehen sein, dass beispielsweise die Position der Person zum Ladedeckel beziehungsweise zum Tankdeckel genutzt wird, um festzustellen, ob ein elektrisches Laden oder ein fluidisches Laden vorgesehen ist.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass auch der Füllstand des Tanks beziehungsweise des elektrischen Energiespeichers mit berücksichtigt werden kann. Sollte beispielsweise das Kraftfahrzeug sich entsprechend einer Energiequelle nähern, jedoch nahezu vollgefüllt sein, so kann davon ausgegangen werden, dass beispielsweise kein Tankvorgang stattfindet. Somit kann ein Ansteuern der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung unterdrückt werden. Ferner kann auch überprüft werden, ob beispielsweise eine Konditionierung des elektrischen Energiespeichers aufgrund einer Suche beziehungsweise Eingabe einer Ladestation stattgefunden hat, wodurch auf einen zukünftigen Ladevorgang geschlossen werden kann. Auch die Vorkonditionierung durch den Nutzer, ohne eine Eingabe einer Ladestation kann berücksichtigt werden.

Um weiterhin auch Fälle zu umschließen, bei welchen beispielsweise sich die mobile Zutrittsberechtigungseinrichtung nicht der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung nähert, so kann weiterhin ein mechanisches Öffnen der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung ebenfalls vorgesehen sein. Insbesondere kann somit ein Komfortzugang für die Person zur Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung realisiert werden.

Insbesondere kann ferner vorgesehen sein, sollte beispielsweise ein Abschließen des Kraftfahrzeugs stattfinden, so kann auch ein Abschließen beziehungsweise Schließen der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung durchgeführt werden. Des Weiteren kann, bevor überhaupt die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung geöffnet werden kann, auch eine Authentifizierung beziehungsweise Verifizierung des Nutzers beziehungsweise der Person durchgeführt werden, ob diese überhaupt berechtigt ist, eine entsprechende Befüllung durchzuführen.

Alternativ oder ergänzend zu den Abstandsschwellwerten können auch weitere Informationen, beispielsweise die Orientierung des Kraftfahrzeugs sowie die Art des Ladepunktes berücksichtigt werden, um die Ladeklappe beziehungsweise Tankklappe zu öffnen. Neben dem sogenannten Geofencing kann somit auch ein Bewegungswinkel und/oder eine Geschwindigkeit der Person berücksichtigt werden.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird als Ansteuern die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung geöffnet. Mit anderen Worten ist vorgesehen, sollte sich die Person insbesondere der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung nähern, so wird diese geöffnet, so dass beispielsweise ein Befüllungsstutzen freigegeben werden kann, so dass ein komfortabler Zugang während eines Befüllungsvorgangs realisiert werden kann. Weiterhin vorteilhaft ist, wenn in Abhängigkeit von der zweiten Position eine Trajektorie der Person ermittelt wird und in Abhängigkeit von der Trajektorie die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung angesteuert wird. Somit kann auch eine Bewegungsrichtung der Person ermittelt werden, wobei dann, sollte sich die Person in Richtung der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung bewegen, diese entsprechend geöffnet werden kann.

Somit betrifft ein unabhängiger Aspekt der Erfindung auch, dass die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung unabhängig von dem zweiten Abstandsschwellwert geöffnet werden kann, sollte beispielsweise eine Trajektorie ermittelt werden, welche die Person in Richtung der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung führt.

Es hat sich weiter als vorteilhaft erwiesen, wenn die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung für einen Tankdeckel einer fluidischen Energiespeichereinrichtung und/oder für einen Ladedeckel einer elektrischen Energiespeichereinrichtung bereitgestellt wird. Bei dem fluidischen Energiespeicher kann es sich beispielsweise um einen Benzintank, Dieseltank oder auch einen Wasserstofftank handeln. Somit kann das Kraftfahrzeug sowohl mit einer Verbrennungskraftmaschine, als auch mit einem elektrischen Energiespeicher ausgebildet sein. Es ist auch die Kombination, also ein Hybrid-Fahrzeug, möglich.

Weiterhin vorteilhaft ist, wenn nach einer vorgegebenen Zeitspanne nach dem Ansteuern der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung ein automatisiertes Schließen der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung durchgeführt wird. Sollte beispielsweise sich das Kraftfahrzeug in der Nähe einer Energiequelle befinden und gleichzeitig sich die Person in der Nähe der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung aufhalten, so kann diese entsprechend geöffnet werden. Sollte jedoch beispielsweise kein Ladevorgang beziehungsweise kein Befüllungsvorgang zu verzeichnen sein, so kann ein automatisches Schließen der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung durchgeführt werden.

Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn während eines Befüllungsvorgangs des Energiespeichers ein Abschließen der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung unterdrückt wird. Insbesondere kann somit verhindert werden, dass während des Befüllvorgangs die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung geschlossen wird. Nach dem Befüllungsvorgang kann dann wiederum nach einer vorgegebenen Zeitspanne automatisiert die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung geschlossen werden. In einem weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsbeispiel wird zusätzlich mittels einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs die Energiequelle und/oder die Person erfasst und bei der Ansteuerung der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung berücksichtigt.

Beispielsweise kann mittels einer optischen Erfassungseinrichtung, beispielsweise mittels einer Kamera, eine Zapfsäule beziehungsweise eine Ladesäule entsprechend detektiert werden. Ferner kann alternativ oder ergänzend auch die Person detektiert werden. Insbesondere kann eine Bewegung der Person dann wiederum zur Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung detektiert werden. Dies kann zusätzlich dazu dienen, zuverlässig die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung für einen Befüllungsvorgang zu öffnen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird eine Position der Energiequelle mit der aktuellen ersten Position des Kraftfahrzeugs auf Basis einer digitalen Karte abgeglichen und auf Basis dessen der Abstand zur Energiequelle bestimmt. Die digitale Karte kann beispielsweise mit den entsprechenden Energiequellen versehen sein beziehungsweise können bereits in der Vergangenheit genutzte Energiequellen in die digitale Karte eingetragen werden. Somit kann zuverlässig ein so genannter Geofence bezüglich der Energiequelle erstellt werden, ab wann das Kraftfahrzeug sich als in der Nähe der Energiequelle befindet.

Bei dem vorgestellten Verfahren handelt es sich um ein computerimplementiertes Verfahren. Daher betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, welche eine elektronische Recheneinrichtung dazu veranlassen, über die Programmcodemittel von der elektronischen Recheneinrichtung abgearbeitet werden, ein Verfahren nach dem vorhergehenden Aspekt durchzuführen.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft auch ein computerlesbares Speichermedium mit dem Computerprogrammprodukt.

Ferner betrifft die Erfindung eine Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit zumindest einer elektronischen Recheneinrichtung, wobei die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach dem vorhergehenden Aspekt ausgebildet ist. Insbesondere wird das Verfahren mittels der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung durchgeführt. Die elektronische Recheneinrichtung weist beispielsweise Prozessoren, Schaltkreise, insbesondere integrierte Schaltkreise, sowie weitere elektronische Bauteile auf, um entsprechende Verfahrensschritte durchführen zu können.

Bei dem Kraftfahrzeug kann es sich um ein Kraftfahrzeug mit einer Verbrennungskraftmaschine und/oder mit einer elektrischen Antriebseinrichtung handeln.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.

Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines

Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform einer Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung; und

Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine digitale Karte.

In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 10 mit einer Ausführungsform einer Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12. Die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 ist insbesondere vorliegend mit einem Ladedeckel 14 versehen. Mit anderen Worten ist das Kraftfahrzeug 10 vorliegend insbesondere als elektrisch betriebenes Kraftfahrzeug 10 ausgebildet. Das Kraftfahrzeug 10 weist eine Energiespeichereinrichtung 16, vorliegend eine elektrische Energiespeichereinrichtung 16, auf. Über eine Energiequelle 18, welche beispielsweise als Ladesäule ausgebildet sein kann, kann wiederum die elektrische Energiespeichereinrichtung 16 über die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 geladen werden. Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 automatisiert angesteuert wird. Hierbei erfolgt das Erfassen einer ersten Position P1 des Kraftfahrzeugs 10 mittels einer Positionserfassungseinrichtung 20, insbesondere des Kraftfahrzeugs 10. Es erfolgt das Bestimmen eines Abstands A (Fig. 2) des Kraftfahrzeugs 10 zu der Energiequelle 18 für das Kraftfahrzeug 10 zum Befüllen der Energiespeichereinrichtung 16 des Kraftfahrzeugs 10. Es wird eine zweite Position P2 einer mobilen Zutrittsberechtigungseinrichtung 22 zum Kraftfahrzeug 10 für eine Person 24 mittels einer weiteren Positionserfassungseinrichtung 26 der Zutrittsberechtigungseinrichtung 22 bestimmt. Wenn sich das Kraftfahrzeug 10 innerhalb eines vorbestimmten ersten Abstandsschwellwerts 28, insbesondere im so genannten Geofence, der Energiequelle 18 befindet und wenn die zweite Position P2 sich in einem zweiten vorgegebenen Abstandsschwellwert 30 zur Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 befindet, dann erfolgt das Ansteuern der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 mittels einer elektronischen Recheneinrichtung 32 der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12. Insbesondere erfolgt dann ein Öffnen der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12.

Insbesondere zeigt die Fig. 1, dass in Abhängigkeit von der zweiten Position P2 eine Trajektorie 34 der Person 24 ermittelt wird und in Abhängigkeit von der Trajektorie 34 die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 angesteuert wird.

Alternativ zu dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel kann vorgesehen sein, dass auch ein Tankdeckel einer fluidischen Energiespeichereinrichtung entsprechend bereitgestellt wird. Wie in der Fig. 1 gezeigt wird jedoch der Ladedeckel 14 für die elektrische Energiespeichereinrichtung 16 geöffnet.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass nach einer vorgegebenen Zeitspanne nach dem Ansteuern der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 ein automatisiertes Schließen der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 durchgeführt wird. Insbesondere kann jedoch während eines Befüllungsvorgangs der Energiespeichereinrichtung 16 ein Abschließen der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 unterdrückt werden.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass zusätzlich mittels einer Erfassungseinrichtung 36 des Kraftfahrzeugs 10 die Energiequelle 18 und/oder die Person 24 erfasst wird und bei der Ansteuerung der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 ebenfalls berücksichtigt wird. Fig. 2 zeigt eine schematische Perspektivansicht auf eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 10, insbesondere auf einer digitalen Karte 38. Insbesondere kann somit eine weitere Position P3 der Energiequelle 18 mit der aktuellen ersten Position P1 des Kraftfahrzeugs 10 auf Basis der digitalen Karte 38 abgeglichen werden und auf Basis dessen der Abstand A zur Energiequelle 18 bestimmt werden.

Insbesondere zeigen somit die Figuren, dass die mobile Zutrittsberechtigungseinrichtung 22, welche insbesondere beispielsweise in Form eines digitalen Schlüssels, dem so genannten Digital Key, bereitgestellt wird und genutzt wird. Diese mobile Zutrittsberechtigungseinrichtung 22 kann beispielsweise ein Mobiltelefon oder eine Smartwatch sein. Das Nutzen dieses digitalen Schlüssels erlaubt dessen Ortung über sogenannte Ultra Wide Band-Technologie mit sehr hoher Genauigkeit, insbesondere mit einer Genauigkeit von kleiner 10 Zentimetern und mit einer hohen Updaterate, beispielsweise alle 100 Millisekunden. Hier können unterschiedliche „Car Connectivity“ Möglichkeiten beispielsweise nach den CCC (Car Connectivity Consortium) Kriterium bereitgestellt werden Des Weiteren können auch mehrere Schlüssel gleichzeitig erkannt und getrackt werden. Die zeitliche Aneinanderreihung der Lokalisierung ergibt dabei die Trajektorie 34. Diese Trajektorie 34 beschreibt zum Beispiel den Weg von einer Fahrertür oder Beifahrertür bis zu der Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12. Die Ortung wird beispielsweise automatisch mit dem Stoppen des Motors beziehungsweise dem Öffnen einer Türe gestartet. Die Trajektorie 34 des Schlüssels beziehungsweise dann wiederum der Person 24 wird kontinuierlich mit bekannten Trajektorien 34 zur Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 verglichen. Hierbei kann auch ein Machine Learning-Ansatz zum Einsatz kommen.

Des Weiteren ist bekannt, dass es bereits eine Vielzahl von Anbietern für öffentliches Laden gibt. Somit existiert bereits eine Datenbank mit den entsprechenden Ladepunkten, auf welche zurückgegriffen werden kann. Dies insbesondere kann durch die digitale Karte 38 bereitgestellt werden. Des Weiteren sind heutzutage Kraftfahrzeuge 10 mit einem globalen Navigationssystem, beispielsweise GPS, ausgestattet. Hiermit kann das Kraftfahrzeug 10 seine aktuelle erste Position P1 bestimmen. Damit kann das Kraftfahrzeug 10 auch eine eigene Datenbank mit bisherigen Ladeorten aufbauen, beispielsweise auch das Zuhause der Person 22 mit berücksichtigen. Beim Wechsel des Kraftfahrzeugs 10 von Fahren zu Parken wird die Position des Kraftfahrzeugs 10 mit beiden Datenbanken abgeglichen. Wenn, die Person 22 eine entsprechende Trajektorie 34 zur Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 einnimmt, und die aktuelle erste Position P1 des Kraftfahrzeugs 10 einem bekannten Ladepunkt entspricht, dann wird wiederum die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 automatisch geöffnet. Dies erfolgt proaktiv, also zum Beispiel mit einem Abstand von zwei Metern zur Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12. Bei einer fälschlichen Auslösung trotz Ladepunkterkennung, welche anhand der fortgesetzten Trajektorie 34 erkannt wird, schließt die Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung 12 wiederum automatisch.

Bezugszeichenliste

10 Kraftfahrzeug

12 Kraftfahrzeugverschlussvorrichtung

14 Ladedeckel

16 Energiespeichereinrichtung

18 Energiequell

20 Positionserfassungseinrichtung

22 mobile Zutrittsberechtigungseinrichtung

24 Person

26 weitere Positionserfassungseinrichtung

28 erster Abstandsschwellwert

30 zweiter Abstandsschwellwert

32 elektronische Recheneinrichtung

34 T rajektorie

36 Erfassungseinrichtung

38 digitale Karte

A Abstand

P1 erste Position

P2 zweite Position

P3 weitere Position