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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR THE ANTIMICROBIAL TREATMENT OF WOVEN FABRICS WITH HOT-MELT ADHESIVE COMPOSITIONS, HOT-MELT ADHESIVE COMPOSITIONS AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/076529
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a hot-melt adhesive composition, containing at least one polyolefin component and at least two different antimicrobial active substance components, wherein the one antimicrobial active substance component is a thiohydroxamic acid derivative and the second antimicrobial active substance component is a isothiazolinone derivative and/or a benzimidazole derivative, wherein said composition can advantageously be used to coat mattress depressions and for protecting against mites.

Inventors:
STUTTE PETER (CH)
ZELLER DIETMAR (CH)
PIASTRA BRUNO (CH)
Application Number:
PCT/EP2011/071930
Publication Date:
June 14, 2012
Filing Date:
December 06, 2011
Export Citation:
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Assignee:
SANITIZED AG (CH)
STUTTE PETER (CH)
ZELLER DIETMAR (CH)
PIASTRA BRUNO (CH)
International Classes:
A01N25/04; A01N25/10; A01N25/24; A01N43/40; A01N43/78; A01N43/80; A01P1/00; C08K5/00; C08K5/3432; C08K5/45; C08K5/47; C08L23/12; D06M15/227
Domestic Patent References:
WO2006024562A12006-03-09
WO2004085574A22004-10-07
WO2008046746A22008-04-24
WO2009100164A22009-08-13
WO2008030458A22008-03-13
WO2001014487A12001-03-01
WO1996022023A11996-07-25
WO1992010380A11992-06-25
Foreign References:
EP1091648B12004-02-25
US3467972A1969-09-23
EP0414586A11991-02-27
EP2248446A12010-11-10
DE102004048536A12006-04-13
DE10323617A12004-12-23
EP0321851A11989-06-28
EP0571882A21993-12-01
EP0890584A11999-01-13
Other References:
JOSPEH J FAY: "Additive Advances", ADHESIVES MAGAZINE ONLINE, 1 March 2004 (2004-03-01), pages 1 - 9, XP055019801, Retrieved from the Internet [retrieved on 20120220]
"CIBA IRGAGUARD F 3000 Antimicrobial Plastics Additive", 1 April 2002 (2002-04-01), pages 1 - 2, XP055019792, Retrieved from the Internet [retrieved on 20120220]
"Handbook of Preservatives", 1 January 2004, SYNAPSE INFORMATION RESOURCES INC., Endicott, NY, U.S.A., ISBN: 978-1-89-059566-1, article MICHAEL ASH ET AL: "Trade name Reference - Vanquish", pages: 245 - 246, XP055019782
Attorney, Agent or Firm:
JACOBI, Markus (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung, enthaltend mindestens eine Polyolefin- Komponente sowie mindestens zwei antimikrobielle Wirkstoff-Komponenten, wobei die eine antimikrobielle Wirkstoff-Komponente ein Thiohydroxamsäure- Derivat und die zweite antimikrobielle Wirkstoff-Komponente ein Isothiazolinon- Derivat und/oder ein Benzimidazol-Derivat ist.

2. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass sie eine Schmelzviskosität, gemessen bei einer Temperatur von 170°C, zwischen 20 und 40.000 mPa s aufweist.

3. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie als antimikrobielles Thiohydroxamsäure-Derivat Zinkpyrithion enthält.

4. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie als zweite Komponente das antimikrobielle Isothiazolinon-Derivat, n-Octyl-isothiazolin-3-οη und/oder das antimikrobielle Benzimidazol-Derivat, 2-(4-Thiazolyl)-lH-benzimidazol enthält.

5. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie als zweite Komponente das antimikrobielle Isothiazolinon-Derivat, n-Butyl-l,2-benzisothiazolin-3-on enthält.

6. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie als zweite Komponente n-Octyl-isothiazolin-3-οη und n- Butyl- 1 ,2-benzisothiazolin-3 -on enthält.

7. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Polyolefin-Komponente 50 und 99 Gew.-% Polypropylen enthält.

8. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie insgesamt 0,5 bis 40 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 20 Gew.-% an antimikrobiellen Wirkstoff-Komponenten enthält.

9. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Polyolefin-Komponente 80 bis 99 Gew.-% Polypropylen und insgesamt 0,5 bis 20 Gew.-% an antimikrobiellen Wirkstoff- Komponenten enthält.

10. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie 90 bis 99 Gew.-% Polypropylen, 0,25 bis 2,5 Gew.-% an Zinkpyrithion sowie 0,25 bis 2,5 Gew.-% an Octylisothiazolin-3-οη und/oder 0,25 bis 2,5 Gew.-% an 2-(4-Thiazolyl)-lH-benzimidazol enthält.

11. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie 90 bis 99 Gew.-% Polypropylen, 0,25 bis 2,5 Gew.-% an Zinkpyrithion sowie 0,25 bis 2,5 Gew.-% an n-Butyl-l,2-benzisothiazolin-3-on enthält.

12. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie 80 bis 96 Gew.-% Polypropylen, 2 bis 5 Gew.-% an Zinkpyrithion sowie 2 bis 5 Gew.-% an Octylisothiazolin-3-οη und/oder 2 bis 10 Gew.-% an 2-(4-Thiazolyl)-lH-benzimidazol enthält.

13. Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie 80 bis 96 Gew.-% Polypropylen, 2 bis 5 Gew.-% an Zinkpyrithion sowie 2 bis 5 Gew.-% an n-Butyl-l,2-benzisothiazolin-3-on enthält.

14. Verwendung einer Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 zur Herstellung von Matratzen.

15. Verfahren zur Herstellung der textilen Beschichtung einer Matratze, bei dem man mindestens eine textile Oberfläche des Matratzendreils bei einer Temperatur von 100°C bis 180°C mit einer Schmelzklebstoff-Zusammensetzung behandelt, die mindestens eine Polyolefin-Komponente sowie mindestens zwei antimikrobielle Wirkstoff-Komponenten enthält, wobei die eine antimikrobielle Wirkstoff- Komponente ein Thiohydroxamsäure-Derivat und die zweite antimikrobielle Wirkstoff-Komponente ein Isothiazolinon-Derivat oder ein Benzimidazol-Derivat ist.

Verfahren zur Herstellung einer Matratze, bei dem man mindestens eine textile Oberfläche des Matratzendreils bei einer Temperatur von 100°C bis 180°C mit einer Schmelzklebstoff-Zusammensetzung behandelt, die mindestens eine Polyolefin-Komponente enthält, sowie zusätzlich mit mindestens zwei antimikrobiellen Wirkstoff-Komponenten behandelt, wobei die eine antimikrobielle Wirkstoff-Komponente ein Thiohydroxamsäure-Derivat und die zweite antimikrobielle Wirkstoff-Komponente ein Isothiazolinon-Derivat oder ein Benzimidazol-Derivat ist.

17. Verwendung einer Schmelzklebstoff-Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 zur dauerhaften Ausrüstung eines Matratzendreils gegen Milben.

Description:
Verfahren zur antimikrobiellen Ausrüstung von Geweben mit Schmelzklebstoff- Zusammensetzungen, Schmelzklebstoff-Zusammensetzungen und deren Verwendung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur antimikrobiellen Ausrüstung von Geweben, beispielsweise von Matratzenoberflächen. Gegenstand der Erfindung ist auch eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung, die mindestens zwei verschiedene antimikrobielle Wirkstoffe enthält und die zum Beispiel bei der Matratzendreil-Herstellung zum Einsatz kommt.

Schmelzklebstoffe aus verschiedenen polymeren Materialien sind seit vielen Jahren bekannt. Diese Schmelzklebstoffe („Hot-Melts") sind in der Regel Zusammensetzungen, die mindestens eine thermoplastische polymere Komponente sowie eine oder mehrere weitere Komponenten enthalten. Sie werden beispielsweise in der Verpackungsindustrie (z. B. Verkleben von Kartons), bei der Herstellung von Kleidung (z. B. Einkleben von Schulterpolstern), im Kfz-Bereich und bei der Möbelherstellung eingesetzt.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung zur antimikrobiellen Ausrüstung und zum Beschichten und Laminieren von faserigen Materialien, wie gewobenen Textilien oder Matratzenteilen (insbesondere Matratzendreils) mit glatten Substratoberflächen.

Zahlreiche textile Materialien sind entsprechend ihrem vorgesehenen Verwendungszweck aus mehrlagigen Schichten aufgebaut. Den Aufbau einer Matratze aus verschiedenen Komponenten zeigt beispielsweise US 3,467,972 und EP-A 0 414 586. Verfahren zur Herstellung von Matratzen werden beispielsweise in EP-A 2 248 446 beschrieben. Matratzen enthalten häufig Polster, die man auf Lattenroste oder Unterfederungen (z. B. Drahtgeflechte) legt, um ein komfortables Liegen zu ermöglichen. Matratzen mit dazu passenden Lattenrosten bezeichnet man auch als Bettsysteme. Der Matratzenkern ist häufig aus Schaumstoff, Latex, Naturprodukten und/oder Federkern aufgebaut und wird mit einem Bezug (auch Matratzendreil genannt) ummantelt, der je nach Anwendung z. B. Schafwolle, Baumwolle, Vlies, Wildseide, Kunstfasern, Viskose oder Rosshaar enthält. Dieser Matratzendreil ist eine strapazierfähige Gewebekonstruktion, an die besondere Anforderungen bezüglich der dauerhaften antimikrobiellen Ausrüstung gestellt werden.

Bezüge von Komfortmatratzen bestehen beispielsweise aus einem festen Gewebe oder aus dreidimensional, elastischen Stoffen wie Frottee oder mehrlagigem Jersey. Matratzen werden häufig in mehrere Liegezonen geteilt konstruiert, wobei man diese den unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Körperregionen auf Stützung anpassen kann. An den Matratzenbezug werden aus mechanischer und aus hygienischer Sicht hohe Anforderungen gestellt. Oftmals ist der Matratzenbezug abnehmbar, so dass er gewaschen bzw. gereinigt werden kann, dennoch sollte eine dauerhafte antimikrobielle Ausrüstung vorgesehen werden.

Matratzen werden oftmals aus Kostengründen auch einteilig hergestellt. Durch den Einsatz von leichten Materialien für die verschiedenen Komponenten können Gewichts-reduzierte Matratzen hergestellt werden, die das Wenden, Lüften und Ausklopfen erleichtern. Zum Teil haben Matratzen auch verschiedene Oberflächen mit unterschiedlicher Ausrüstung, z. B. eine Sommer- und eine Winterseite. Haltegriffe an den Seiten der Matratze ermöglichen ein Hantieren von größeren Matratzen.

Die mehrlagigen Materialien und Komponenten einer Matratze müssen fest miteinander verbunden werden (Schiebefestigkeit), so dass sie bei ihrem bestimmungsgemäßen Einsatz einerseits nicht delaminieren oder verrutschen, und dass sie andererseits auch einen hinreichend guten Benutzungskomfort bieten. Da Matratzen ferner beim täglichen Gebrauch auch unmittelbaren Kontakt zum Körper des Benutzers haben, kommt der antimikrobiellen Ausrüstung der Matratze, und insbesondere des Matratzendreils, große Bedeutung zu.

Im Stand der Technik wurde bereits die Behandlung einzelner textiler Komponenten mit antimikrobiellen Wirkstoffen (bzw. Bioziden) beschrieben. Mehrlagige Matratzen werden durch dauerhafte Verbindung der verschiedenen Schichten hergestellt. Die Matratze solle jedoch keine unnachgiebigen, harten Verbindungsnähte aufweisen, die Druck auf die Haut ausüben. An die Klebe- bzw. Beschichtungsmaterialien, insbesondere die Schmelzklebstoffe zum Beschichten bzw. Behandeln von Matratzenteilen werden sowohl mechanisch als auch hygienisch hohe Anforderungen gestellt. So muss die Verklebung beziehungsweise Behandlung der Schichten auch bei Temperaturbelastung sehr gut und dauerbeständig fest sein. Die antimikrobielle Wirkung muss trotz der z. T. hohen Temperaturen beim Einsatz des Schmelzklebstoffs beständig sein. Die Behandlung muss ferner starken mechanischen Belastungen standhalten und sie darf nicht wasserempfindlich sein. Die Elastizität und Beweglichkeit der unterschiedlichen Materialien in der Matratze sowie deren anwendungstechnische Eigenschaften dürfen durch die Schmelzklebstoff- Zusammensetzung nicht beeinträchtigt werden.

Aus toxikologischen und ökotoxikologischen Gründen werden bevorzugt lösungsmittelfreie Schmelzklebstoff-Zusammensetzung eingesetzt, die in sehr dünnen Schichten auf eine textile Schicht aufgetragen oder aufgesprüht werden können und bereits in sehr kleinen Gewichtsmengen eine hohe Klebekraft und gute antimikrobielle Wirkung aufweisen. So soll die kostengünstige Herstellung besonders leichter Matratzen mit gutem Hygieneverhalten ermöglicht werden.

Im Stand der Technik sind verschiedene Schmelzklebemassen basierend auf polymeren Komponenten bekannt. Diese enthalten z. B. Styrol-Isopren- oder Styrol-Butadien- Blockcopolymere, beispielsweise Copolymere unter dem Handelsnamen KRATON. Auch Polymere wie Polyethylen und Polypropylen werden gerne eingesetzt. Styrol- Blockcopolymere sind als solche ohne zusätzliche Klebekomponenten nicht klebrig. Um die Klebrigkeit und eine für die Anwendung erforderlich Plastizität zu erreichen, werden den Copolymeren oftmals Harze, Öle oder andere Komponenten zugesetzt. Diese Zusätze sind häufig permanent klebrig und für den Hersteller von Matratzen schwierig zu handhaben. Zudem neigen sie dazu, das textile Produkt zu durchdringen, was zu Flecken und zu einem weniger günstigen optischen Erscheinungsbild der Matratzen führen kann.

In WO 2001/14487 werden Schmelzklebemassen und deren Verwendung als Konstrukti- onskleber bei der Herstellung von Hygieneartikeln beschrieben. Die Schmelzklebemassen enthalten dabei katalytisch hergestellte Copolymere aus Ethylen und alpha-Olefinen, insbesondere Ethylene-Buten-1 -Copolymere (z.B. Handelsnamen EXACT) oder Ethylen- Octen-l-Copolymere (z.B. Handelsnamen AFFINITY und ENGAGE). Die dort beschriebenen Klebemassen sind hinsichtlich der Hygiene-Eigenschaften verbesserungsfähig. DE-A 102 004 048536 und DE-A 103 23 617 beschreiben Heißschmelzmassen und deren Verwendung, die Polyolefin- Wachse enthalten.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfach herstellbare Schmelzklebstoff-Zusammensetzung bereitzustellen, die dauerhaft antimikrobielle Eigenschaften aufweist. Sie ist dabei vorzugsweise lösungsmittelfrei, geruchlos und toxikologisch wie ökotoxikologisch unbedenklich. Die Schmelzkleb stoff- Zusammensetzung soll bei Temperaturen von 150 °C eine Viskosität von unter 15 000 mPa ' s aufweisen, einfach zu verarbeiten sein und bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 200 °C sprühbar und/oder als sehr dünner Film auf Träger gleichmäßig auftragbar sein.

Die Schmelzkleb stoff-Zusammensetzung sollte bereits bei einer eingesetzten Gewichtsmenge von weniger als 10 g/m 2 eine hohe Klebewirkung entfalten und sehr gute Adhäsionskraft auf verschiedenen Materialien entwickeln. Auch soll sie die dauerhafte antimikrobielle Ausrüstung von Träger schichten (z. B. über viele Monate hinweg), insbesondere bei Matratzen mit geringem technischem Aufwand möglich sein. Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung, die mindestens ein Polyolefin und mindestens zwei antimikrobielle Wirkstoffe enthält. Das Polyolefin kann durch Polymerisation hergestellt wurde und weist insbesondere eine Schmelzviskosität (gemessen bei einer Temperatur von 170 °C) zwischen 20 und 40 000 mPa s auf. Die mindestens zwei (oftmals auch drei) verschiedenen, antimikrobiellen Wirkstoffe werden vorzugsweise aus zwei (bzw. drei) unterschiedlichen Klassen von organischen bioziden Komponenten ausgewählt. Während der erste antimikrobielle Wirkstoff vorzugsweise ein Thiohydroxamsäure-Derivat (insbesondere ein Pyrithion, vorzugsweise Zinkpyrithion) ist, kann der zweite antimikrobielle Wirkstoff vorzugsweise aus der Gruppe der Isothiazolinone (insbesondere OIT) oder aus der Gruppe der Benzimidazole (insbesondere Thiabendazol) ausgewählt werden. Sowohl die Thiohydroxamsäure- Derivate wie Zinkpyrithion als auch die Isothiazolinon-Derivate und Benzimidazol- Derivate wurden bereits im Stand der Technik als antimikrobielle Komponenten in diversen Zusammensetzungen beschrieben (siehe z.B. WO 1996/22023 oder WO 1992/10380). Viele antimikrobielle Wirkstoffe sind jedoch thermisch nicht stabil und neigen bei höheren Temperaturen zur Zersetzung. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung, enthaltend mindestens eine Polyolefin-Komponente (insbesondere eine Polypropylen-Komponente) sowie mindestens zwei antimikrobielle Wirkstoff-Komponenten, wobei die eine antimikrobielle Wirkstoff-Komponente ein Thiohydroxamsäure-Derivat und die zweite antimikrobielle Wirkstoff-Komponente ein Isothiazolinon-Derivat und/oder ein

Benzimidazol-Derivat ist. Der Begriff Isothiazolinon-Derivat schließt dabei auch

Benzisothiazolinone ein. Es können auch drei unterschiedliche antimikrobielle Wirkstoff- Komponenten in der Schmelzklebstoff-Zusammensetzung zum Einsatz gebracht werden.

Die Erfindung betrifft auch eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung, die eine Schmelzviskosität, gemessen bei einer Temperatur von 170°C, zwischen 20 und 40 000 mPa ' s, insbesondere von 50 und 35 000 mPa s aufweist.

Die Schmelzklebstoff-Zusammensetzung enthält häufig als ein antimikrobielles Thiohydroxamsäure-Derivat ein Pyrithion, insbesondere das Zinkpyrithion (ZnPT).

Die Erfindung betrifft auch eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung, die als zweite antimikrobielle Komponente ein antimikrobielles Isothiazolinon-Derivat, insbesondere das n-Octyl-isothiazolin-3-οη (OIT), oder aber ein antimikrobielles Benzimidazol-Derivat, insbesondere 2-(4-Thiazolyl)-lH-benzimidazol enthält. Als Isothiazolinon-Derivat kann sie statt oder zusätzlich zum n-Octyl-isothiazolin-3-οη (OIT) auch n-Butyl-1,2- Benzisothiazolin-3-οη (BBIT) enthalten. Die Zusammensetzung kann auch ZnPT, OIT oder das 2-(4-Thiazolyl)-lH-benzimidazol enthalten. Die Zusammensetzung kann auch ZnPT und BBIT enthalten. Die zwei bzw. drei Wirkstoffe können dabei eine synergistische Wirkung gegen Mikroorganismen (wie Bakterien und/oder Pilze) bzw. gegen Milben ausüben.

Die Schmelzklebstoff-Zusammensetzung enthält bevorzugt als Polyolefin-Komponente eine Menge von 50 bis 55 Gew.-%, oftmals von 75 bis 90 Gew.-%, insbesondere von 78 bis 99 Gew.-% an Polypropylen.

Die Erfindung betrifft auch eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung, die als Polyolefin- Komponente 80 bis 99 Gew.-% Polypropylen und insgesamt 0,5 bis 20 Gew.-% an antimikrobiellen Wirkstoff-Komponenten enthält. Die Erfindung betrifft auch eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung, die 90 bis 99 Gew.-% Polypropylen, 0,25 bis 2,5 Gew.-% an Zinkpyrithion sowie 0,25 bis 2,5 Gew.-% an Octylisothiazolin-3-οη (und/oder n-Butyl-l,2-Benzisothiazolin-3-on) und/oder 0,25 bis 2,5 Gew.-% an 2-(4-Thiazolyl)-lH- benzimidazol enthält. Die Kombinationen von ZnPT und OIT bzw. ZnPT und BBIT haben zahlreiche Vorteile bei den beschriebenen Verfahren.

Die Erfindung betrifft auch eine Schmelzkleb Stoff-Zusammensetzung, die 80 bis 96 Gew - % Polypropylen, 2 bis 5 Gew.-% an Zinkpyrithion sowie 2 bis 5 Gew.-% an Octylisothiazolin-3-οη (und/oder n-Butyl-l,2-benzisothiazolin-3-on) und/oder 2 bis 10 Gew.-% an 2-(4-Thiazolyl)-lH-benzimidazol enthält.

Die Erfindung betrifft auch eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung, die insgesamt 0,5 bis 40 Gew.-%, insbesondere 1 bis 25 Gew.-%, häufig auch 10 bis 25 Gew.-% an antimikrobiellen Wirkstoff-Komponenten enthält. Dabei kann sie zwei, drei oder auch mehr verschiedene antimikrobielle Wirkstoffe enthalten.

Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung, die als Polyolefin-Komponente 90 und 99 Gew.-% Polypropylen, und insgesamt 10 bis 25 Gew - % an antimikrobiellen Wirkstoff-Komponenten enthält.

Die Erfindung betrifft auch eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung mit geringerem Wirkstoff-Gehalt (als„Compound" einsetzbar), die 95 und 99 Gew.-% Polypropylen, 0,25 bis 2,5 Gew.-% an Zinkpyrithion sowie 0,25 bis 2,5 Gew.-% an Octylisothiazolin-3-οη (und/oder BBIT) und/oder 0,25 bis 2,5 Gew.-% an 2-(4-Thiazolyl)-lH-benzimidazol enthält.

Die Schmelzklebstoff-Zusammensetzung enthält häufig (als„Masterbatch") auch 80 bis 96 Gew.-% Polypropylen, 2 bis 12 Gew.-%, oftmals 2 bis 5 Gew.-%, an Zinkpyrithion sowie 2 bis 12 Gew.-%, oftmals 2 bis 5 Gew.-% an Octylisothiazolin-3-οη (und/oder n-Butyl-1,2- benzisothiazolin-3-οη) und/oder 2 bis 20 Gew.-% (häufig auch 2 bis 10 Gew.-%) an 2-(4- Thiazolyl)-lH-benzimidazol. Ein dauerhafter Schutz gegen Bakterien und Pilze kann häufig bereits beim Einsatz von 0,25 bis 0,6 Gew.-% an Zinkpyrithion sowie 0,25 bis 0,6 Gew.-% an Octylisothiazolin-3- on und/oder 0,25 bis 0,6 Gew.-% an 2-(4-Thiazolyl)-lH-benzimidazol in der Schmelzklebstoff-Zusammensetzung erreicht werden.

Ein dauerhafter Milbenschutz auf dem Textil (z. B. Matratzendreil) kann oftmals erreicht werden, wenn auf der Textilie eine Menge von mindestens 0, 1 Gew.-% an Zinkpyrithion sowie mindestens 0, 1 Gew.-% an Octylisothiazolin-3-οη, bezogen auf das Gewicht der Textilie, vorhanden ist. Statt OIT kann auch BBIT oder eine Kombination beider Wirkstoffe eingesetzt werden.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Schmelzklebstoff- Zusammensetzung wie oben beschrieben zur Herstellung von Matratzen bzw. Matratzendrellen, insbesondere zur Behandlung bzw. Beschichtung von textilen Oberflächen bzw. von Matratzendrellen und textilen Geweben (z. B. aus Polyester, Baumwolle oder anderen üblichen Matratzentextilien). Ein weiterer Gegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung der textilen Beschichtung einer Matratze (bzw. zur Herstellung einer Matratze), bei dem man mindestens eine textile Oberfläche der Matratze (bzw. des Drells) bei einer Temperatur von 100°C bis 180°C mit einer Schmelzklebstoff-Zusammensetzung behandelt, die mindestens eine Polyolefin- Komponente sowie mindestens zwei (oftmals z. B. drei strukturell unterschiedliche) antimikrobielle Wirkstoff-Komponenten enthält, wobei die eine antimikrobielle Wirkstoff- Komponente ein Thiohydroxamsäure-Derivat und die zweite antimikrobielle Wirkstoff- Komponente ein Isothiazolinon-Derivat oder ein Benzimidazol-Derivat ist. Die Erfindung betrifft auch die dauerhaften Ausrüstung (z.B. mehr als 9 Monate) eines Matratzendreils gegen Milben.

Es können auch zwei Isothiazolinon-Derivate (wie OIT und BBIT) zusammen eingesetzt werden. Die o. g. speziellen Schmelzklebstoff-Zusammensetzungen sind besonders für Verfahren der Beschichtung von Matratzendreils geeignet, denn sie ermöglichen eine dauerhafte antimikrobielle Ausstattung und verleihen insbesondere einen permanenten (mindestens über 24 Monate fortbestehenden) Milben-Schutz (z. B. gegen die Hausstaubmilbe). Gegenstand der Erfindung sind insbesondere die beschichteten Matratzendreils.

Alternativ kann das Verfahren zur Herstellung einer Matratze (bzw. der textilen Beschichtung der Matratze) auch durchgeführt werden, bei dem man mindestens eine textile Oberfläche der Matratze (bzw. des Matratzendreils) bei einer Temperatur von 100° bis 180° C mit einer Schmelzklebstoff-Zusammensetzung behandelt, die mindestens eine Polyolefin-Komponente enthält, sowie zusätzlich (vorzugsweise nahezu zeitgleich) mit mindestens zwei antimikrobiellen Wirkstoff-Komponenten behandelt, wobei die eine antimikrobielle Wirkstoff-Komponente ein Thiohydroxamsäure-Derivat und die zweite antimikrobielle Wirkstoff-Komponente ein Isothiazolinon-Derivat oder ein Benzimidazol- Derivat ist. Es ist beispielsweise möglich, eine Wirkstoff-freie Schmelzklebstoff-Zusammensetzung (z. B. auf Basis von Polypropylen) erst bei der Erhitzung mit den beiden antimikrobiellen Wirkstoff-Komponenten (einzeln oder als Vormischung) zu versetzen und die Zusammensetzung dann aufzutragen.

Für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Schmelzklebstoff-Zusammensetzungen haben sich zwei Wirkstoffe als ganz besonders vorteilhaft erwiesen, zum einen Zinkpyrithion (ZnPT), zum anderen n-Octylisothiazolin-3-οη (OIT). Diese beiden sehr unterschiedlichen Wirkstoffe sind in besonderer Weise mit der polymeren Komponente (Polyolefin) verträglich und überstehen die bei der Verarbeitung der für Schmelzklebstoff- Zusammensetzungen erforderlichen hohen Temperaturen ohne weiteren Aktivitätsverlust.

In den erfindungsgemäßen Schmelzkleb Stoff-Zusammensetzungen bildet die Polyolefin- Komponente (insbesondere Polypropylen) in der Regel die Hauptkomponente, mit beispielsweise 60 bis 99, insbesondere 70 bis 99 Gew.-% der Zusammensetzung.

Die Menge des Thiohydroxamsäure-Derivats (insbesondere Zinkpyrithion) in der Schmelzklebstoff-Zusammensetzung beträgt, je nach Art der Anwendung im Allgemeinen von 0, 1 bis 10 Gew.-%, die Menge des Isothiazolinon-Derivats in der Schmelzklebstoff- Zusammensetzung beträgt häufig von 0, 1 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung.

Als Polyolefine sind z. B. die durch Polymerisation unter Einsatz von Metallocen- katalysatoren gewonnenen Polyethylene und Polypropylene besonders geeignet (siehe zum Beispiel die handelsüblichen Produkte Licocene von Clariant, DE). Es kann sich auch um Polyolefin-Copolymere (mit Monomeren mit funktionellen Gruppen) handeln.

Die erfindungsgemäße Schmelzkleb Stoff-Zusammensetzung enthält die beiden antimikrobiellen Komponenten in einer bevorzugten Ausführungsform insgesamt in einer Menge von 0,2 bis 20 Gew.-%. Darüber hinaus kann die Schmelzklebstoff- Zusammensetzung weitere Komponenten wie Plastifizierungsmittel, Weichmacher, Stabilisatoren, Duftstoffe, Harze und andere enthalten. Es wurde gefunden, dass Textilien, insbesondere Gewebe bzw. Matratzendreils, die mit der erfindungsgemäßen Schmelzklebstoff-Zusammensetzung ausgerüstet sind, sowohl antibakteriell als auch fungizid wirken und gleichzeitig auch dauerhaft (z. B. über mindestens 2 Jahre) einen guten Milben-Schutz von mindestens 90% gewährleisten. Es wurde gefunden, dass die erfindungsgemäße Schmelzklebstoff-Zusammensetzung insbesondere vorteilhaft für die Laminierung und Beschichtung von Textilien, Geweben und Matratzenoberflächen („Drell") sowie für die Verklebung beziehungsweise Behandlung von textilen Materialien (wie Matratzendrellen) eingesetzt werden kann.

Die erfindungsgemäße Schmelzklebstoff-Zusammensetzung weist überragende Eigenschaften in Bezug auf ihre Klebekraft auf der jeweiligen Oberfläche bei Temperaturen im Bereich von 15 bis 50°C auf. Die Schmelzklebstoff-Zusammensetzung kann auch bei Viskositäten im Bereich von 200 bis 15.000 mPa s (bei einer Temperatur von 150°C) sehr dünn auf die Oberfläche einer Matratze aufgebracht werden (z.B. durch Coating-Prozeß).

Dies ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der antimikrobiellen Wirkstoffe unter schonenden Bedingungen auf der Oberfläche. Die Schmelzklebstoff-Zusammensetzung zeigt eine geringe Tendenz, Vliesmaterial oder textile Schichten zu durchdringen. Die erfindungsgemäße Schmelzklebstoff-Zusammensetzung bleibt auch nicht permanent klebrig, sondern entfaltet die„Klebrigkeit" nur beim Vorgang der Verarbeitung aus der Schmelze (z. B. bei 145°C bis 170°C). Die antimikrobielle Schmelzkleb stoff- Zusammensetzung ist somit für den Anwender bei der Fertigung von Matratzen sehr leicht handhabbar.

Die erfindungsgemäße Schmelzklebstoff-Zusammensetzung zeichnet sich auch durch eine gute innere Elastizität aus, die auch bei tiefen Temperaturen (z. B. Matratzen-Lagerung bei 0°C) erhalten bleibt und den vielfachen Verformungen der mit ihr behandelten Vlies- und Textilmaterialien problemlos standhält. Die Schmelzklebstoff-Zusammensetzung ist wasserunlöslich, so dass es in Anwesenheit von Wasser oder Urin (z. B. von Babies, die auf Matratzen liegen) oder hoher Luftfeuchtigkeit nicht zur Auswaschung der Wirkstoffe oder ungewollten Ablösungen kommt.

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Schmelzklebstoff-Zusammensetzung ist auch die bei Temperaturen von 100 bis 170°C vergleichsweise kleinere Viskosität der Zusammensetzung, die niedrigere Verarbeitungstemperaturen ermöglicht. Somit können Abbau der Wirkstoffkomponenten und Schrumpfungen oder Schwindungseffekte, die bei hohen Verarbeitungstemperaturen auftreten, vermieden werden. Bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Schmelzklebstoff-Zusammensetzung Polyolefine und hat Schmelzviskositäten, gemessen bei einer Temperatur von 170°C, von 20 bis 40.000, häufig von 50 bis 30.000 mPa s, besonders auch von 100 bis 20.000 mPa s. Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Schmelzklebstoff-Zusammensetzung wasser- und lösungsmittelfrei und enthält auch keine Plastifikatoren und/oder Weichmacher. Bevorzugt enthält die antimikrobielle Schmelzklebstoff-Zusammensetzung Polyolefine mit einer zahlenmittleren Molmasse M n zwischen 1.000 und 300.000 g/mol, bevorzugt zwischen 1.000 und 100.000 g/mol, wobei die Bestimmung der Molmasse durch Gelpermeations-Chromatographie erfolgt.

In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das in der erfindungsgemäßen Schmelzkleb Stoff-Zusammensetzung enthaltene Polyolefin ein Polymer aus Propylen oder ein Copolymer enthaltend Propylen-Einheiten und wenigstens ein weiteres Monomer ausgewählt aus Ethylen und linearen oder verzweigten 1 -Olefinen mit 4 bis 8 C-Atomen, wobei der Gehalt an Struktureinheiten, hervorgegangen aus Propylen, bevorzugt 70 bis 99,9, besonders bevorzugt 80 bis 99 Gew.-% beträgt. Die erfindungsgemäße Schmelzkleb Stoff-Zusammensetzung enthält das Polyolefin in der Regel in einer Menge von 50 bis 99,8 Gew.-%. Die erfindungsgemäße Schmelzkleb Stoff-Zusammensetzung kann auch zusätzlich eine oder mehrere Klebekomponenten, z. B. ausgewählt aus der Gruppe der Harze, enthalten. Zum Einsatz kommen z. B. aliphatische und cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffharze, die z.B. durch Hydrierung oder Funktionali sierung modifiziert werden können. Solche sind beispielsweise unter den Handelsnamen Eastoflex, RegalREZ, Kristalex, Eastotac, Piccotac (Eastman Chemical Company) oder Escorez (ExxonMobil Chemical Company) erhältlich. Weiter kommen Harze vom Polyterpen-Typ in Betracht. Auch natürliche und modifizierte Kolophoniumharze können eingesetzt werden. Die genannten Harze können in der Schmelzkleb Stoff-Zusammensetzung einzeln oder in Kombination in Gewichtsmengen, bezogen auf das Gesamtgewicht der Schmelzklebstoff- Zusammensetzung, z. B. im Bereich von 0,5 bis 20 Gew.-% enthalten sein.

Bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren für Matratzen bzw. Matratzendreils wird die erfindungsgemäße Schmelzklebstoff-Zusammensetzung üblicherweise in einer Menge von 5 bis 30 g/m 2 , bevorzugt von 10 bis 20 g/m 2 eingesetzt.

Als Träger-Materialien, insbesondere als Matratzen-Oberflächenmaterialien (wie Drelle), kommen natürliche oder synthetische Materialien, beispielsweise aus Baumwolle, Wolle, Seide, Zellulose, Leinen, Polyamid, Polyester, und Mischungen aus diesen Materialien in Betracht. Bevorzugt werden natürliche Materialien eingesetzt.

Verschiedene Verfahren zur Herstellung der für die erfindungsgemäße Schmelzkleb stoff- Zusammensetzung geeigneten Polyolefine sind beispielsweise im Stand der Technik wie EP-A 0 321 851, EP-A 0 571 882 25 und EP-A 0 890 584 beschrieben.

Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Die Prozentangaben sind, wenn nicht anders angegeben, als Gewichtsprozente zu verstehen.

A) Allgemeine Herstellung und Charakterisierung

Die Schmelzviskositäten wurden nach DUST 53019 mit einem Rotationsviskosimeter, die Tropfpunkte nach ASTM D3954, die Erweichungspunkte Ring/Kugel nach ASTM D3104, bestimmt. Das Molmassengewichtsmittel M w und das Molmassenzahlenmittel M n wurden durch Gelpermeationschromatographie bei einer Temperatur von 135°C in 1,2- Dichlorbenzol ermittelt. Die erfindungsgemäß eingesetzten Polyolefine (Polypropylen) wurden nach im Stand der Technik angegebenen Verfahren hergestellt. Für die Matratzen-Herstellung (Herstellung eines Matratzen-Drells) wurde nachfolgend eine antimikrobielle Schmelzklebstoff-Zusammensetzung (Schiebefestausrüstung) auf Basis des handelsüblichen Polymers „Licocene" (z. B. PP 1602) hergestellt. Für die Herstellung einer konzentrierten Schmelzklebstoff-Zusammensetzung („Hotmelt Masterbatch") wurden die beiden Biozide (ZnPT und OIT) in hoher Konzentration (z. B. jeweils 10 Gew.-%) in die Polymermasse eingearbeitet. Das Granulat ist dann fertig zur Zudosierung zu einem Wirkstoff-freien-Hotmelt entsprechend der vorgesehenen Endkonz entrati on .

Für die Herstellung einer Gebrauchs-fertigen Schmelzklebstoff-Zusammensetzung („Hotmelt Compound") wurden die beiden Biozide (ZnPT und OIT) in niedrigerer Konzentration (z. B. jeweils 0,5 Gew.-%) in die Polymermasse eingearbeitet. Die antimikrobiellen Wirkstoffe sind so in der gewünschten Endkonzentration in das Hotmelt eingearbeitet, es bedarf keiner weiteren Verdünnung oder zusätzlichen Dosierung. Mit gleichen Polymer-Komponenten und gleichen Wirkstoff-Komponenten kann unter analogen Bedingungen der konzentrierten Schmelzkleb stoff-Zusammensetzung („Hotmelt Masterbatch") auch das „Hotmelt-Compound" bereits mit der End-Anwendungs- Konzentration an bioziden Komponenten eingestellt werden.

In einem Ein-oder Doppelschneckenextruder wird das Polypropylen Hotmelt-Granulat geschmolzen und gefördert und gemischt. Die Temperaturen betragen 50-160°C, vorzugsweise 80 bis 120°C.

Die Zugabe der Wirkstoffe in den gewünschten Mengenverhältnissen erfolgt vorzugsweise entweder: a) zum Hotmelt-Granulat oder Pulver vor der Verarbeitung in einem Mischer, oder b) gravimetrisch oder/ volumetrisch zur Hotmelt-Schmelze im Extruder zur weiteren Durchmischung.

Die vermischte Schmelze wird dann am Extruder-Ausgang abgekühlt und z. B. durch rotierende Messer granuliert.

B) Allgemeine Verarbeitung der Schmelzklebstoff-Zusammensetzungen

(„Hotmelt Masterbatch" oder„Hotmelt Compound")

Die entsprechende, erhitzte und verflüssigte Schmelzklebstoff-Zusammensetzung wird auf die Stoff- Warenbahn aufgetragen, z.B. a) mittels Breitschlitzdüse

b) mittels Beschichtungswalze

c) mittels Rakel

d) oder auf andere geeignete Weise. Die Schmelzkleb Stoff-Zusammensetzung („Compound") kann direkt aufgeschmolzen und appliziert werden. Die Schmelzklebstoff-Zusammensetzung („Masterbatch") wird in der gewünschten Menge zum gewünschten Hotmelt zugegeben, gemischt und das Gemisch wird dann auf die Stoff- Warenbahn aufgetragen. Die biozide Ausrüstung der Schmelzklebstoff-Zusammensetzungen (des Hotmelts) mit den sehr unterschiedlichen Wirkstoff-Komponenten (z. B. zwei oder drei Wirkstoffen) ermöglicht einen dauerhaften antimikrobiellen Schutz des Matratzendreils ohne zusätzliche Arbeits schritte und erspart eine textile Nassbehandlung. Besonders geeignet sind die Kombinationen von OIT und ZnPT und von BBIT und ZnPT.

Beispiel 1 :

Als Matratzendrelle werden nachfolgend insbesondere Gewebe aus Polyesterfasern und/oder Baumwollfasern eingesetzt. Als Schmelzklebstoff-Basiskomponente dient beispielsweise ein Polypropylen. Eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung (Hotmelt- Masterbatch) enthaltend 10 Gew.-% ZnPT und 10% OIT wird hergestellt. Sie wird dann zu einem Hotmelt so zudosiert, dass ein Wirkstoffgehalt (in der Gesamt-Zusammensetzung) von 0,5 Gew.-% ZnPT und 0,5 Gew.-% OIT erreicht wird. Die so erhaltene Schmelzklebstoff-Zusammensetzung wird als homogene Mischung auf einer„Slot-die- coating"-Maschine in einer Menge von 12g/m 2 auf eine textile Matratzenoberfläche mit einem Flächengewicht von 140g/m 2 bei einer Temperatur von 160°C aufgebracht. Dadurch wird eine Konzentration von 400 ppm ZnPT und 400 ppm OIT auf dem Textil erreicht. Die mikrobiologische Auswertung lieferte folgendes Resultat:

Beispiel 2:

Eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung (Hotmelt-Compound) enthaltend 0,5 Gew.-% ZnPT und 0,5 Gew.-% OIT wird auf einer„Slot-die-coating"-Maschine in einer Menge von 12g/m 2 auf ein Textilgewebe (Matratzenoberfläche) mit einem Flächengewicht von 140 g/m 2 bei einer Temperatur von 160°C aufgebracht. Dadurch wird eine Konzentration 400 ppm ZnPT und 400 ppm OIT auf dem Textil erreicht. Die mikrobiologische Auswertung lieferte folgendes Resultat:

SA = Staphylococcus aureus

AN = Aspergillus niger

AR = Aspergillus repens

PF = Penicillium funiculosum.

gut gut gut gut

Beispiel 3 :

Eine Schmelzklebstoff-Zusammensetzung (Hotmelt-Materbatch) enthaltend 10 Gew.-% ZnPT und 10 Gew.-% OIT wird zum Hotmelt so zudosiert, dass ein Anteil von 0,5 Gew - % ZnPT und 0,5 Gew.-% OIT erreicht wird. Die so erhaltene homogene Mischung wird auf einer Slot-die-coating Maschine in einer Menge von 10g/m 2 auf eine Matratze

(Textilgewebe) mit einem Flächengewicht von 100 g/m 2 bei einer Temperatur von 160° C aufgebracht. Dadurch wird eine Konzentration 500 ppm ZnPT und 500 ppm OIT auf dem Textil erreicht. Die mikrobiologische Auswertung lieferte folgendes Resultat:

Beispiel 4: Das Hotmelt-Materbatch enthaltend 10 Gew.-% ZnPT und 10 Gew.-% OIT wird zum Hotmelt so zudosiert, dass ein Anteil von 0,5 Gew.-% ZnPT und 0,5 Gew.-% OIT erreicht wird. Die so erhaltene homogene Mischung wird auf einer Slot-die-coating Maschine in einer Menge von 25 g/m 2 auf ein Textilgewebe mit einem Flächengewicht von 125 g/m 2 bei einer Temperatur von 160° C aufgebracht. Dadurch wird eine Konzentration 1000 ppm ZnPT und 1000 ppm OIT auf dem Textil erreicht. Die mikrobiologische Auswertung lieferte folgendes Resultat:

gut gut gut gut

Zudem zeigte sich auch ein dauerhafter Schutz vor Milbenbefall. Es kann eine dauerhafte Milbenreduktion von 90 % erreicht werden. Diese ist über mehr als 12 Monate beständig. Beispiel 5:

Das Hotmelt-Masterbatch enthaltend 10 Gew.-% ZnPT und 10 Gew.-% Thiabendazol wird zum Hotmelt so zudosiert, dass ein Anteil von 0,5 Gew.-% ZnPT und 0,5 Gew.-% Thiabendazol erreicht wird. Die so erhaltene homogene Mischung wird auf einer Slot-die- coating Maschine in einer Menge von 25g/m 2 auf ein Textilgewebe mit einem Flächengewicht von 125g/m 2 bei einer Temperatur von 160°C aufgebracht. Dadurch wird eine Konzentration 1000 ppm ZnPT und 1000 ppm Thiabendazol auf dem Textil erreicht. Die mikrobiologische Auswertung lieferte gute Resultate gegen Bakterien und Pilze, zudem zeigte sich auch ein dauerhafter Schutz vor Milbenbefall. Diese ist über mehr als 12 Monate beständig.

Beispiel 6:

Das Hotmelt-Materbatch enthaltend 10 Gew.-% ZnPT und 10 Gew.-% OIT wird zum Hotmelt so zudosiert, dass ein Anteil von 0,5 Gew.-% ZnPT und 0,5 Gew.-% OIT erreicht wird. Die so erhaltene homogene Mischung wird auf einer Slot-die-coating Maschine in einer Menge von 25g/m 2 auf ein Textilgewebe mit einem Flächengewicht von 125 g/m 2 bei einer Temperatur von 160°C aufgebracht. Dadurch wird eine Konzentration 1.000 ppm ZnPT und 1.000 ppm OIT auf dem Textil erreicht. Die mikrobiologische Auswertung lieferte folgendes Resultat:

Konzentration Bakterien Pilze

ZnPT OIT SA AN AR PF

AATCC

ppm ppm 147:2004 AATCC 30 III

1000 1000 gut fut gut gut Zudem zeigte sich auch eine dauerhaft Milbenreduktion von 90 %, gemessen nach der Norm NF 639-011. Diese ist über mehr als 9 Monate beständig.

In der nachfolgenden Tabelle wird die synergistische Wirkung bei Aufbringung der Schmelzklebstoff-Zusammensetzung auf einem Matratzendreil verdeutlicht.

Beispiel 7:

Das Hotmelt-Masterbatch enthaltend 12 Gew.-% n-Butyl-l,2-benzisothiazolin-3-on (BBIT) und 8 Gew.-% Octylisothiazolin-3-οη (OIT) wird zum Hotmelt zu dosiert, so dass ein Anteil von 0.6 Gew.-% BBIT und 0.4 Gew.-% OIT erreicht wird. Die so erhaltene Hotmelt-Mischung wird in einer Menge von 25g/m 2 auf ein Textilgewebe mit einem Flächengewicht von 125g/m 2 bei einer Temperatur von 160°C aufgebracht. Dadurch wird eine Konzentration von 1.200 ppm BBIT und 800 ppm OIT auf dem Textil erreicht. Die mikrobiologische Auswertung liefert folgendes Resultat:

Konzentration Bakterien Pilze

BBIT OIT SA AN AR PF

ppm ppm AATCC 147:2004 AATCC 30 III

1200 800 gut gut gut gut Beispiel 8:

Das Hotmelt-Masterbatch enthaltend 10 Gew.-% n-Butyl-l,2-benzisothiazolin-3-on (BBIT) und 10 Gew.-% Zinkpyrithion (ZnPT) wird zum Hotmelt so zu dosiert, dass ein Anteil von 0.25 Gew.-% BBIT und 0.25 Gew.-% ZnPT erreicht wird. Die so erhaltene Mischung wird in einer Menge von 25 g/m 2 auf ein Textilgewebe mit einem

Flächengewicht von 125 g/m 2 bei einer Temperatur von 160 °C aufgebracht. Dadurch wird eine Konzentration von 500 ppm BBIT und 500 ppm ZnPT auf dem Textil erreicht. Die mikrobiologische Auswertung liefert folgendes Resultat:

Zudem zeigt sich auch eine dauerhafte Milbenreduktion von 90 %. Diese Ausrüstung ist über viele Monate stabil. Diese ist über mehr als 12 Monate beständig.

Beispiel 9:

Das Hotmelt-Masterbatch enthaltend 10 Gew.-% 2-(4'-Thiazolyl)benzimidazol (TBDZ) und 10 Gew.-% ZnPT wird zum Hotmelt zu dosiert, so dass ein Anteil von 0,5 Gew.-% TBDZ und 0,5 Gew.-% ZnPT erreicht wird. Die so erhaltene Mischung wird in einer

Menge von 25g/m 2 auf ein Textilgewebe mit einem Flächengewicht von 125g/m 2 bei einer Temperatur von 160°C aufgebracht. Dadurch wird eine Konzentration von 1.000 ppm TBDZ und 1.000 ppm ZnPT auf dem Textil erreicht. Die mikrobiologische Auswertung liefert folgendes Resultat:

Konzentration Bakterien Pilze

TBDZ ZnPT SA AN AR PF ppm ppm AATCC 147:2004 AATCC 30

III

1000 1000 gut gut Gut gut Zudem zeigt sich auch eine dauerhafte Milbenreduktion von 90 %. Beispiel 10: Analog kann ein Hotmelt-Masterbatch enthaltend 5 Gew.-% n-Butyl-l,2-benzisothiazolin- 3-on (BBIT), 5 Gew.-% OIT sowie 10 Gew.-% Zinkpynthion (ZnPT) zum Hotmelt so zu dosiert werden, dass ein Anteil von 0, 125 Gew.-% BBIT und 0, 125 Gew.-% OIT sowie 0,25 Gew.-% ZnPT erreicht wird. Die so erhaltene Zusammensetzung kann zur

Behandlung von Matratzendrellen vorteilhaft eingesetzt werden. Es wird eine dauerhafte Reduktion von Keimen erreicht.