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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND APPARATUS FOR COATING A SHORT SIDE OF A PLATE-LIKE WORKPIECE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/165040
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for coating a short side (1) of a plate-like workpiece (2) with a coating material (3), in particular a coating material (3) in the form of a strip or band, using a coating apparatus, wherein, before being applied to the short side (1) of the workpiece (2), the coating material (3) is coloured with a basic colour (4) at least in a peripheral region (5), which is assigned to an adhesive face (6) of the coating material (3), or the coating material (3) is entirely coloured with the basic colour (4), wherein the basic colour (4) is matched in terms of colour to a shade and/or pattern and/or decoration on a surface (8) of the workpiece (2), such that, after the coating material (3) has been applied to the short side (1) of the workpiece (2), a matched colour transition between the coloured coating material (3) and the shade and/or pattern and/or decoration on the surface (8) of the workpiece (2) is formed, and to a coating apparatus that carries out such a method.

More Like This:
JPS53105022ORNAMENTAL SHEET
Inventors:
MORLOCK MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/053125
Publication Date:
August 20, 2020
Filing Date:
February 07, 2020
Export Citation:
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Assignee:
HOMAG GMBH (DE)
International Classes:
B27D5/00
Foreign References:
EP1867488A12007-12-19
EP1852242A12007-11-07
DE10031030A12002-01-17
DE102015206010A12016-10-06
DE102016224488A12018-06-14
EP1555132A22005-07-20
Attorney, Agent or Firm:
HOFFMANN EITLE PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Beschichten einer Schmalseite (1) eines plattenförmigen Werkstücks (2) mit einem

Beschichtungsmaterial (3), insbesondere einem

streifenförmigen oder bandförmigen Beschichtungsmaterial

(3), mit einer Beschichtungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial (3) vor dem Anbringen an der Schmalseite (1) des Werkstücks (2) zumindest in einem Randbereich (5), der einer Haftfläche (6) des

Beschichtungsmaterials (3) zugeordnet ist, mit einer Grundfarbe (4) eingefärbt wird oder das

Beschichtungsmaterial (3) vollständig mit der Grundfarbe

(4) eingefärbt wird, wobei die Grundfarbe (4) auf ein Farbton und/oder ein Muster und/oder Dekor einer

Oberfläche (8) des Werkstücks (2) farblich abgestimmt wird, sodass nach dem Anbringen des

Beschichtungsmaterials (3) an der Schmalseite (1) des Werkstücks (2) ein homogener Farbübergang zwischen dem eingefärbten Beschichtungsmaterial (3) und dem Farbton und/oder Muster und/oder Dekor der Oberfläche (8) des Werkstücks (2) ausgebildet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial (3) vor dem Zuführen zur

Beschichtungsvorrichtung mit der Grundfarbe (4)

eingefärbt wird oder das Beschichtungsmaterial (3) durch eine Färbeinrichtung der Beschichtungsvorrichtung mit der Grundfarbe (4) eingefärbt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschichtungsvorrichtung mehrere

Beschichtungsmaterialien (3) bereitgestellt werden, die mit unterschiedlichen Grundfarben (4) eingefärbt sind, wobei der Beschichtungsvorrichtung zum Beschichten der Schmalseite (1) des Werkstücks (2) eines der

Beschichtungsmaterialien (3) zugeführt wird, dessen Grundfarbe (4) auf den Farbton und/oder das Muster und/oder Dekor der Oberfläche (8) des Werkstücks (2) farblich abgestimmt ist.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial (3), insbesondere eine der Haftfläche (6) gegenüberliegende und sich entlang des Beschichtungsmaterials (3) erstreckende Schmalfläche (10) und/oder wenigstens ein sich entlang der

Schmalfläche (10) erstreckender Übergangsbereich (11) des Beschichtungsmaterials (3), nach dem Anbringen an der Schmalseite (1) des Werkstücks (2) mit einer

Druckeinrichtung (13), die wenigstens eine Druckstufe aufweist, bedruckt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial (3) in der

Beschichtungseinrichtung inline mit der

Druckeinrichtung (13) bedruckt wird und vorzugsweise nach jeder Druckstufe ein aktiver Trocknungsvorgang der das Beschichtungsmaterial (3) aufgebrachten Druckfarben (12) erfolgt.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbton und/oder das Muster und/oder Dekor der Oberfläche (8) des Werkstücks (2) durch eine

Sensoreinrichtung erfasst wird und der

Beschichtungsvorrichtung anhand des erfassten Farbtons und/oder Musters und/oder Dekors automatisiert ein Beschichtungsmaterial (3) mit einer farblich

abgestimmten Grundfarbe (4) zugeführt wird und/oder durch die Sensoreinrichtung die Druckeinrichtung (13) angesteuert wird, sodass das Beschichtungsmaterial (3) mit einem Muster und/oder Dekor bedruckt wird, welches an den erfassten Farbton und/oder Muster und/oder Dekor abgestimmt ist.

7. Beschichtungsvorrichtung zum Beschichten einer

Schmalseite (1) eines plattenförmigen Werkstücks (2) mit einem Beschichtungsmaterial (3), insbesondere einem streifenförmigen oder bandförmigen Beschichtungsmaterial (3), mit einer Zuführeinrichtung zum Zuführen des

Beschichtungsmaterials (3) zur Schmalseite (1) des

Werkstücks (2) und einem Beschichtungsaggregat zum Anbringen des Beschichtungsmaterials (3) an der

Schmalseite (1) des Werkstücks (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsvorrichtung das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausführt.

Description:
Verfahren sowie Vorrichtung zum Beschichten einer Schmalseite eines plattenförmigen Werkstücks

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine

Beschichtungsvorrichtung zum Beschichten einer Schmalseite eines plattenförmigen Werkstücks.

Stand der Technik

Zur Herstellung von Möbelteilen oder auch anderen

Bauelementen wird oftmals Spanplattenmaterial verwendet, dessen Oberflächen aus funktionalen Gründen, und auch um einen höherwertigen optischen und qualitativen Eindruck zu erreichen, häufig mit einem Beschichtungsmaterial versehen werden. Hierbei wird ein Beschichtungs- bzw. Kantenmaterial zumeist auch an den Schmalseiten vorgesehen.

Aus der DE 10 2015 206 010 Al ist eine

Beschichtungseinrichtung bekannt, mit der Werkstücke für die Möbel- oder Bauelementeindustrie insbesondere im Bereich der Schmalseiten mit einem bandförmigen Beschichtungsmaterial versehen werden können. Um ein exaktes Anbringen des

bandförmigen Beschichtungsmaterials an der Schmalseite des Werkstücks zu ermöglichen, weist die Beschichtungseinrichtung eine Führungseinrichtung sowie eine Andruckeinrichtung auf. Vor dem Andrücken des Beschichtungsmaterials an die

Schmalseite erfolgt eine gleichmäßige Aktivierung eines am Beschichtungsmaterial vorgesehenen Haftmittels, sodass auch in einem Anfangs- oder Endbereich des Beschichtungsmaterials konstante Haftwerte sichergestellt werden. Auf diese Weise können eine Reduzierung von Kantenüberständen sowie der damit einhergehende Materialverbrauch reduziert werden. In dieser Beschichtungseinrichtung kann jedoch nur ein

Beschichtungsmaterial bereitgestellt werden, sodass ein

Austausch des Beschichtungsmaterials zu Stillstandzeiten führt .

Die DE 10 2016 224 488 Al offenbart eine

Beschichtungsmaschine mit einer Bevorratungsanordnung, durch welche verschiedenartige Beschichtungsmaterialien an einer Schmalseite eines plattenförmigen Werkstücks angebracht werden können. Die Bevorratungsanordnung nimmt eine Vielzahl unterschiedlicher Beschichtungsmaterialien auf, sodass in Abhängigkeit von einer Oberfläche bzw. einem Dekor des

Werkstücks ein entsprechendes Beschichtungsmaterial aus der Bevorratungsanordnung entnommen und der Beschichtungsmaschine zugeführt werden kann. Auf diese Weise ist die Bearbeitung von Werkstücken mit verschiedenen Mustern bzw. Dekoren ermöglicht, jedoch muss hierfür eine große Anzahl

verschiedener Beschichtungsmaterialien bevorratet werden.

Die EP 1 555 132 A2 offenbart eine Maschine zum Bedrucken von Schmalseiten plattenförmiger Werkstücke. Diese Maschine weist eine Werkstückaufnahmevorrichtung auf, welche die zuvor beschichteten Werkstücke mit der zu bedruckenden Schmalseite entlang eines Ink-Jet-Drucksystems führt. Mit diesem

Drucksystem ist die Schmalseite der Werkstücke farbig oder auch mit einem Farbmuster bedruckbar, jedoch ist neben der Druckmaschine eine zusätzliche Beschichtungseinrichtung erforderlich. Zudem erfordert die Druckmaschine einen aufwendigen Verstellmechanismus, um auch abgerundete

Schmalseiten von allen Seiten bedrucken zu können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung vorzuschlagen, durch welche eine optisch ansprechende und kosteneffiziente Beschichtung von

Werkstücken insbesondere im Bereich der Schmalseite

ermöglicht ist.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Beschichten einer Schmalseite eines plattenförmigen Werkstücks mit einem

Beschichtungsmaterial, insbesondere einem streifenförmigen oder bandförmigen Beschichtungsmaterial, mit einer

Beschichtungsvorrichtung gelöst, wobei das

Beschichtungsmaterial vor dem Anbringen an der Schmalseite des Werkstücks zumindest in einem Randbereich, der einer Haftfläche des Beschichtungsmaterials zugeordnet ist, mit einer Grundfarbe eingefärbt wird oder das

Beschichtungsmaterial vollständig mit der Grundfarbe

eingefärbt wird, wobei die Grundfarbe auf ein Farbton

und/oder ein Muster und/oder Dekor einer Oberfläche des Werkstücks farblich abgestimmt wird, sodass nach dem

Anbringen des Beschichtungsmaterials an der Schmalseite des Werkstücks ein homogener Farbübergang zwischen dem

eingefärbten Beschichtungsmaterial und dem Farbton und/oder Muster und/oder Dekor der Oberfläche des Werkstücks

ausgebildet wird. Durch dieses Verfahren kann ein

beschichtetes Werkstück hergestellt werden, bei dem das an der Schmalseite angebrachte Beschichtungsmaterial farblich an den Farbton und/oder das Muster und/oder Dekor einer

Oberfläche des Werkstücks angepasst ist. Auf diese Weise kann ein optisch wahrnehmbarer Farbunterschied, insbesondere im Übergangsbereich, zwischen der Oberfläche des Werkstücks und dem an der Schmalseite angebrachten eingefärbten Beschichtungsmaterial vermieden oder zumindest minimiert werden. Dadurch kann ein qualitativ hochwertiger optischer Eindruck des beschichteten Werkstücks erreicht werden.

Eine bevorzugte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass das Beschichtungsmaterial vor dem Zuführen zur

Beschichtungsvorrichtung mit der Grundfarbe eingefärbt wird oder das Beschichtungsmaterial durch eine Färbeinrichtung der Beschichtungsvorrichtung mit der Grundfarbe eingefärbt wird. Indem das Beschichtungsmaterial bereits eingefärbt der

Beschichtungsvorrichtung zugeführt wird, kann eine einfache Einbindung in einen bestehenden Beschichtungsprozess

vorgesehen sein. Ebenso kann eine dem Beschichtungsprozess vorgeschaltete Färbeinrichtung vorgesehen sein, durch welche das Beschichtungsmaterial vor dem Anbringen am Werkstück eingefärbt wird. Dadurch kann das Beschichtungsmaterial vor dem Anbringen an der Schmalseite des Werkstücks auch mit unterschiedlichen Grundfarben eingefärbt werden. Auf diese Weise kann mit nur einem Beschichtungsmaterial eine farbliche Anpassung an unterschiedliche Farbtöne und/oder Muster und/oder Dekore der Oberfläche des Werkstücks ermöglicht sein. Eine Bevorratung mit unterschiedlichen

Beschichtungsmaterialien kann dadurch vermieden oder

zumindest reduziert werden. Gegebenenfalls kann hierbei eine nachgeschaltete Trocknung erforderlich sein.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sieht vor, dass der Beschichtungsvorrichtung mehrere

Beschichtungsmaterialien bereitgestellt werden, die mit unterschiedlichen Grundfarben eingefärbt sind, wobei der Beschichtungsvorrichtung zum Beschichten der Schmalseite des Werkstücks eines der Beschichtungsmaterialien zugeführt wird, dessen Grundfarbe auf den Farbton und/oder das Muster

und/oder Dekor der Oberfläche des Werkstücks farblich

abgestimmt ist. Dadurch kann eine reduzierte Bevorratung mit unterschiedlichen Beschichtungsmaterialien vorgesehen sein. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Grundfarben der jeweiligen Beschichtungsmaterialien zumindest näherungsweise an die verschiedenen Farbtöne und/oder Muster und/oder Dekore der zu bearbeitenden Werkstücke angepasst sind. Ein eine Grundfarbe aufweisendes Beschichtungsmaterial kann dadurch für verschiedene, aber farblich vergleichbare oder sich farblich nur geringfügig unterscheidende Farbtöne und/oder Muster und/oder Dekore der Werkstücke verwendet werden.

In einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das Beschichtungsmaterial,

insbesondere eine der Haftfläche gegenüberliegende und sich entlang des Beschichtungsmaterials erstreckende Schmalfläche und/oder wenigstens ein entlang der Schmalfläche angrenzender Randabschnitt des Beschichtungsmaterials, nach dem Anbringen an der Schmalseite des Werkstücks mit einer Druckeinrichtung, die wenigstens eine Druckstufe aufweist, bedruckt wird.

Dadurch kann ein sichtbarer Bereich des

Beschichtungsmaterials mit einer oder mehreren Druckfarben bedruckt werden. Durch mehrere aufeinanderfolgende

Druckstufen kann zudem ein mehrschichtiger Farbauftrag vorgesehen werden. Auf diese Weise kann das

Beschichtungsmaterial mit einem Muster und/oder Dekor

bedruckt werden, welches dem Muster und/oder Dekor der

Oberfläche des Werkstücks entspricht. Durch dieses Bedrucken des Beschichtungsmaterials kann eine optisch ansprechende Kante des Werkstücks ausgebildet werden. Dadurch kann der optische Eindruck erreicht werden, dass das Werkstück aus einem einheitlichen Material ausgebildet ist. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass das Beschichtungsmaterial mit der Druckeinrichtung inline in der Beschichtungseinrichtung bedruckt wird und vorzugsweise nach jeder Druckstufe ein aktiver

Trocknungsvorgang der Druckfarben erfolgt. Durch die

Integration der Druckeinrichtung in der

Beschichtungseinrichtung kann ein effizienter

Beschichtungsprozess erreicht werden, bei dem alle

Verfahrensschritte durch die Beschichtungseinrichtung

durchgeführt werden. Zusätzliche, insbesondere manuelle

Bearbeitungsschritte sind nicht erforderlich. Dadurch kann eine signifikante Reduzierung der Herstellungskosten für eine solche Beschichtung erreicht werden.

In einer Weiterbildung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass der Farbton und/oder das Muster und/oder Dekor der

Oberfläche des Werkstücks durch eine Sensoreinrichtung erfasst wird und der Beschichtungsvorrichtung anhand des erfassten Farbtons und/oder Musters und/oder Dekors

automatisiert ein Beschichtungsmaterial mit einer farblich abgestimmten Grundfarbe zugeführt wird und/oder durch die Sensoreinrichtung die Druckeinrichtung angesteuert wird, sodass das Beschichtungsmaterial mit einem Muster und/oder Dekor bedruckt wird, welches an den erfassten Farbton

und/oder Muster und/oder Dekor abgestimmt ist. Durch das Vorsehen einer solchen Sensoreinrichtung kann ein

vollautomatisiertes oder zumindest teilautomatisiertes

Beschichtungsverfahren vorgesehen werden.

Die Aufgabe wird zudem durch eine Beschichtungsvorrichtung zum Beschichten einer Schmalseite eines plattenförmigen

Werkstücks mit einem Beschichtungsmaterial, insbesondere einem streifenförmigen oder bandförmigen

Beschichtungsmaterial, mit einer Zuführeinrichtung zum

Zuführen des Beschichtungsmaterials zur Schmalseite des

Werkstücks und einem Beschichtungsaggregat zum Anbringen des Beschichtungsmaterials an der Schmalseite des Werkstücks, gelöst, wobei die Beschichtungsvorrichtung das Verfahren zum Beschichten einer Schmalseite eines plattenförmigen

Werkstücks mit einem Beschichtungsmaterial gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen ausführt. Mit einer Beschichtungsvorrichtung, die ein solches Verfahren ausführt, können plattenförmige Werkstücke für Möbelteile oder andere Bauelemente ausgebildet werden, bei denen eine optisch ansprechende und qualitativ hochwertige Beschichtung der Schmalseite des Werkstücks vorgesehen ist. Dies ist dadurch erreicht, dass der Beschichtungsvorrichtung ein

Beschichtungsmaterial zugeführt wird, welches mit einer

Grundfarbe zumindest teilweise eingefärbt ist, die farblich an einen Farbton und/oder ein Muster und/oder Dekor einer Oberfläche des Werkstücks angepasst ist. Durch die

anschließende, an den Farbton und/oder das Muster und/oder Dekor der Oberfläche des Werkstücks angepasste Bedruckung des Beschichtungsmaterials, kann dieser optisch ansprechende sowie qualitativ hochwertige Eindruck zusätzlich erhöht werden .

Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu

mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen: Fig. 1 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Beschichten einer Schmalseite eines Werkstücks mit einem

Beschichtungsmaterial ,

Fig. 2 eine Schnittansicht eines mit dem

Beschichtungsmaterial beschichteten Werkstücks,

Fig . 3 eine Schnittansicht einer alternativen

Ausführungsform eines mit dem Beschichtungsmaterial beschichteten Werkstücks,

Fig. 4 eine schematische Darstellung des beschichteten

Werkstücks während eines Druckvorgangs und

Fig. 5 eine exemplarische Darstellung des bedruckten

Beschichtungsmaterials in verschiedenen Druckstufen des Druckverfahrens.

Figur 1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum

Beschichten einer Schmalseite 1 eines plattenförmigen

Werkstücks 2 mit einem Beschichtungsmaterial 3. Insbesondere erfolgt die Beschichtung der Schmalseite 1 des Werkstücks 2 mit einem streifenförmigen oder bandförmigen

Beschichtungsmaterial 3. Bevorzugt handelt es sich bei dem Beschichtungsmaterial 3 um ein Kantenmaterial, das

beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial, Holzmaterial oder einem Verbundmaterial ausgebildet ist. Das Werkstück 2 besteht insbesondere aus einem Holzwerkstoff, beispielsweise aus einem Spanplattenmaterial.

In einem ersten Verfahrensschritt wird das plattenförmige Werkstück 2 in einer nicht näher dargestellten

Beschichtungsvorrichtung zunächst auf ein vorbestimmtes Format gebracht, insbesondere geschnitten oder gesägt. Ebenso kann vorgesehen sein, dass der Beschichtungsvorrichtung ein Werkstück 2 zugeführt wird, welches bereits zuvor auf ein vorbestimmtes Format gebracht wurde.

Anschließend erfolgt das Anbringen des Beschichtungsmaterials 3 an der Schmalseite 1 des Werkstücks 2, wobei eine

dauerhafte Verbindung zwischen dem Beschichtungsmaterial 3 und dem Werkstück 2 vorzugsweise durch ein Haftmittel

ausgebildet wird. Zum Anbringen des Beschichtungsmaterials 3 an dem Werkstück 2 sind bereits unterschiedliche

Beschichtungsvorrichtungen sowie -verfahren bekannt.

Beispielsweise beschreibt die DE 10 2015 206 010 Al eine Beschichtungsvorrichtung sowie ein Verfahren, durch die eine qualitativ hochwertig Beschichtung der Schmalseite des

Werkstücks ermöglicht ist.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der

Beschichtungsvorrichtung ein Beschichtungsmaterial 3 zum Anbringen an der Schmalseite 1 des Werkstücks 2 zugeführt, welches zuvor mit einer Grundfarbe 4 eingefärbt wird. Das Beschichtungsmaterial 3 kann vollständig mit der Grundfarbe 4 eingefärbt werden, wie dies in Figur 2 schematisch

dargestellt ist. Eingefärbt bedeutet, dass die Grundfarbe 4 nicht nur auf der Oberfläche des Beschichtungsmaterials 3 aufgebracht wird, sondern der Körper des

Beschichtungsmaterials 3 von der Grundfarbe 4 zumindest teilweise durchdrungen bzw. durchgefärbt wird. Ebenso kann vorgesehen sein, dass das Beschichtungsmaterial 3 nur in einem Randbereich 5, der benachbart zu einer Haftfläche 6 des Beschichtungsmaterials 3 vorgesehen ist, eingefärbt wird. Insbesondere weisen dadurch Seitenbereiche 7 des

Beschichtungsmaterials 3 - welche im Sichtbereich liegen, wenn das Beschichtungsmaterial 3 an der Schmalseite 1 angebracht ist - die Grundfarbe 4 auf. Diese Einfärbung des Randbereichs 5 zeigt Figur 3.

Die Grundfarbe 4 wird auf einen Farbton und/oder ein Muster und/oder Dekor einer Oberfläche 8 des Werkstücks 2

abgestimmt. Nach dem Anbringen des Beschichtungsmaterials 3 an der Schmalseite 1 des Werkstücks 2 kann dadurch eine optisch nicht oder nur minimal wahrnehmbare Farbänderung zwischen dem Farbton und/oder Muster und/oder Dekor der Oberfläche 8 des Werkstücks 2 und der Grundfarbe 4 des eingefärbten Beschichtungsmaterial 3, insbesondere den eingefärbten Seitenbereichen 7 des Beschichtungsmaterials 3, ausgebildet werden.

Der Beschichtungsvorrichtung können mehrere

Beschichtungsmaterialien 3 bereitgestellt werden, die mit unterschiedlichen Grundfarben 4 eingefärbt sind. Die

Grundfarben 4 können beispielsweise jeweils auf verschiedene Farbtöne und/oder Muster und/oder Dekore von Werkstücken 2 abgestimmt sein, die in der Beschichtungsvorrichtung

bearbeitet werden. Dabei kann vorgesehen sein, dass ein eine Grundfarbe 4 aufweisendes Beschichtungsmaterial 3 für mehrere, sich farblich ähnelnde oder sich nur geringfügig unterscheidende Farbtöne und/oder Muster und/oder Dekore der Oberfläche 8 von Werkstücken 2 verwendet wird. Auf diese Weise kann eine geringe Anzahl verschiedener

Beschichtungsmaterialien 3 mit unterschiedlichen Grundfarben 4 bereitgestellt werden, beispielsweise zehn verschiedene Grundfarben 4, die an einer vielfachen Anzahl an Werkstücken 2 mit unterschiedlichen Farbtönen und/oder Muster und/oder Dekore angebracht werden können. Dadurch kann eine verminderte Bevorratung von Beschichtungsmaterialien 3 erreicht werden.

Ist die Beschichtungsvorrichtung eingerichtet, um mehrere Beschichtungsmaterialien 3 zu verarbeiten, kann eine

automatisierte Beschickungseinrichtung vorgesehen sein, welche der Beschichtungsvorrichtung das entsprechende

Beschichtungsmaterial 3 in Abhängigkeit vom Farbton und/oder Muster und/oder Dekor des Werkstücks 2 automatisiert zuführt. Die Beschichtungsvorrichtung kann beispielsweise eine

optische Sensoreinheit aufweisen. Diese erfasst einen Farbton und/oder ein Muster und/oder Dekor des Werkstücks 2, sodass anhand des erfassten Farbsignals eine automatisierte Auswahl aus den bereitgestellten Beschichtungsmaterialen 3 mit der passenden Grundfarbe 4 erfolgt und das entsprechende

Beschichtungsmaterial 3 der Beschichtungsvorrichtung

zugeführt wird.

Nach dem Anbringen des Beschichtungsmaterials 3 an der

Schmalseite 1 des Werkstücks 2 kann in einem weiteren

Verfahrensschritt ein zusätzlicher Bearbeitungs- bzw.

Nachbearbeitungsschritt vorgesehen sein, um eine qualitativ hochwertige Beschichtung der Schmalseite 1 des Werkstücks 2 auszubilden .

In einem darauffolgenden Verfahrensschritt erfolgt ein

Bedrucken des Beschichtungsmaterials 3, wie dies schematisch in Figur 4 dargestellt ist. Das Bedrucken mit einer oder mehreren Druckfarben 12 erfolgt insbesondere auf einer

Schmalfläche 10, die der Haftfläche 6 des

Beschichtungsmaterials 3 gegenüber liegt, sowie auf einem sich entlang der Schmalfläche 10 erstreckenden

Übergangsbereich 11, welcher in einen der Seitenbereiche 7 des Beschichtungsmaterials 3 übergeht. Der Übergangsbereich 11 kann beispielsweise abgerundet oder gefast ausgebildet sein. Insbesondere kann entlang beider Seiten der

Schmalfläche 10 ein Übergangsbereich 11 vorgesehen sein.

Vor dem Bedrucken des Beschichtungsmaterials 3 kann eine Vorbehandlung des Beschichtungsmaterials 3, insbesondere der zu bedruckenden Schmalfläche 10 und Übergangsbereiche 11, erfolgen. Diese Vorbehandlung kann beispielsweise ein

Reinigen und/oder Grundieren, beispielsweise das Aufbringen eines Primers, des Beschichtungsmaterials 3 umfassen. Dadurch kann ein dauerhafter und optisch hochwertiger Farbauftrag erreicht werden.

In einem weiteren Verfahrensschritt erfolgt das Bedrucken des Beschichtungsmaterials 3 durch eine in Figur 4 schematisch angedeutete Druckeinrichtung 13. Die Druckeinrichtung 13 kann mehrere Druckstufen aufweisen, wobei jede Druckstufe mehrere Druckfarben 12 umfasst. Beispielsweise können in jeder

Druckstufe die Druckfarben 12 Cyan, Magenta, Gelb sowie ein Schwarzanteil vorgesehen sein. Ergänzend können auch weitere Farbabstufungen, zum Beispiel Light-Farbtöne, und/oder eine weiße Druckfarbe 12 vorgesehen sein. Die Druckeinrichtung 13 kann sowohl als separate Einheit der Beschichtungsvorrichtung nachgeschaltet sein oder auch als Teil der

Beschichtungsvorrichtung vorgesehen sein. Dadurch kann die Bedruckung in dem Beschichtungsprozess „inline" erfolgen.

Figur 5 zeigt drei exemplarische Abbildungen verschiedener Druckstufen eines Druckvorgangs anhand eines vollständig eingefärbten Beschichtungsmaterials 3. Die Abbildungen zeigen jeweils eine Draufsicht auf die Schmalfläche 10 des

Beschichtungsmaterials 3. Vor dem Bedrucken weist das Beschichtungsmaterial 3 die Grundfarbe 4 auf, mit der das Beschichtungsmaterial 3 eingefärbt ist. In der ersten

Druckstufe wird das Beschichtungsmaterial 3, insbesondere die Schmalfläche 10 sowie ggf. die an die Schmalfläche 10 angrenzenden Übergangsbereiche 11, in mehreren einzelnen Druckbereichen 14 mit einer ersten Druckfarbe 12 bedruckt. Bevorzugt wird das Beschichtungsmaterial 3 zuerst mit der weißen Druckfarbe 12 bedruckt. Gegebenenfalls kann in den einzelnen Bereichen eine unterschiedliche Deckkraft der

Druckfarbe 12 vorgesehen sein. Dadurch können verschiedene Farbnuancen oder Farbabstufungen erreicht werden. Innerhalb der ersten Druckstufe kann dieser Druckvorgang mit den weiteren Druckfarben 12 wiederholt werden. Vorteilhafterweise erfolgt das Bedrucken in mehreren Schritten, wobei zunächst hellere Druckfarben 12 und in den darauffolgenden Schritten jeweils dunkler werdende Druckfarben 12 gedruckt werden. Das Bedrucken mit den einzelnen Druckfarben 12 in einer

Druckstufe kann sowohl schrittweise, d.h. nacheinander, als auch gleichzeitig erfolgen. Es kann vorgesehen sein, dass sich die verschiedenen Druckfarben 12 in den Druckbereichen 14 zumindest teilweise überlappen.

In den darauffolgenden Druckstufen kann dieser Druckvorgang mit den jeweiligen Druckfarben 12, vorzugsweise mit in jeder Druckstufe dunkler werdenden Druckfarben 12, wiederholt werden. Dadurch wird ein mehrschichtiger Farbauftrag auf dem Beschichtungsmaterial 3 vorgesehen. Auf diese Weise kann das Beschichtungsmaterial 3 mit einem beliebigen Muster und/oder Dekor, beispielsweise eine Darstellung einer Holzstruktur, bedruckt werden. Beispielhaft ist ein solches Holzdekor in der untersten Abbildung gemäß Figur 5 dargestellt. Das auf das Beschichtungsmaterial 3 aufgedruckte Holzdekor entspricht insbesondere einem Holzdekor, welches auch die Oberfläche 8 des Werkstücks 2 aufweist.

Innerhalb einer Druckstufe und/oder zwischen den einzelnen Druckstufen kann zudem ein aktiver Trocknungsvorgang

vorgesehen sein. Dadurch ist eine schnelle Trocknung der aufgedruckten Druckfarben 12 ermöglicht.

Nach dem Bedrucken erfolgt eine Lackierung des

Beschichtungsmaterials 3, zumindest eine Lackierung der mit Druckfarbe 12 bedruckten Schmalfläche 10 und/oder

Randbereiche 11. Dabei werden eine oder mehrere Lackschichten auf das Beschichtungsmaterial 3 aufgetragen. Der Auftrag der Lackschicht oder Lackschichten kann beispielsweise durch einen Druckvorgang erfolgen. Es kann zudem vorgesehen sein, dass durch die Lackierung eine Strukturierung der Oberfläche erzeugt wird. Sofern das Beschichtungsmaterial 3 mit der Darstellung einer Holzstruktur bedruckt wird (vgl. Fig. 5), kann durch eine solche strukturierte Lackierung sowohl eine optische Erscheinung als auch ein haptischer Eindruck einer natürlichen Holzoberfläche verstärkt bzw. erzeugt werden. Der Lackierung kann ein weiterer aktiver Trocknungsvorgang folgen .

Wie in Figur 4 dargestellt, ist die Druckeinrichtung 13 bzw. ein Druckstrahl 15 der Druckeinrichtung 13 vorteilhafterweise senkrecht zur Schmalseite 1 des Werkstücks 2 ausgerichtet. Dadurch erfolgt der Farbauftrag insbesondere auf der

Schmalfläche 10 sowie den angrenzenden Übergangsbereichen 11 des Beschichtungsmaterials 3. Da die Seitenbereiche 7 parallel zur Druckeinrichtung 13 bzw. zum Druckstrahl 15 angeordnet sind, erfolgt auf den Seitenbereichen 7 keine Bedruckung mit den Druckfarben 12. Die nicht bedruckten Seitenbereiche 7 des Beschichtungsmaterials 3 weisen dadurch auch nach dem Bedrucken der Schmalfläche 10 sowie der

Übergangsbereiche 11 die Grundfarbe 4 auf. Da diese

Grundfarbe 4 farblich auf den Farbton des auf das

Beschichtungsmaterial 3 und/oder auf die Oberfläche 8 des Werkstücks 2 aufgedruckten Musters und/oder Dekors abgestimmt ist, ist zwischen dem Beschichtungsmaterial 3 und der

Oberfläche 8 des Werkstücks 2 kein oder nur ein geringfügiger Farbunterschied erkennbar. Durch das Verfahren wird somit ein optisch fugenloser bzw. nahtloser Farbübergang vom

Beschichtungsmaterial 3 zur Oberfläche 8 des Werkstücks 2 ausgebildet. Dadurch wird der optische Eindruck vermittelt, dass das Werkstück 2 aus einem einheitlichen Material, beispielsweise aus Vollholz, ausgebildet ist. Eine

vollumfängliche Bedruckung des Beschichtungsmaterials 3 durch die Druckeinrichtung 13, also der Schmalfläche 10, der

Übergangsbereiche 11 sowie der Seitenbereiche 7, ist bei diesem Beschichtungsverfahren somit nicht erforderlich.

Dadurch kann ein zusätzlicher Mehrachsen-Stellmechanismus für die Druckeinrichtung 13 entfallen.

Bezugs zeichenliste :

I . Schmalseite

2. Werkstück

3. Beschichtungsmaterial 4. Grundfarbe

5. Randbereich

6. Haftfläche

7. Seitenbereich

8. Oberfläche

10. Schmalfläche

II. Übergangsbereich

12. Druckfarbe

13. Druckeinrichtung

14. Druckbereich

15. Druckstrahl