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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND APPARATUS FOR COMMINUTING MINERAL GROUND PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/072276
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for comminuting mineral ground product, in particular crude ore, in a material bed roller mill using the following steps: feeding the ground product into the material bed roller mill, comminuting the ground product in a material bed of the material bed roller mill, deagglomerating the scabs in the discharge of the material bed roller mill by way of a spiral classifier and, in the same step, classifying the deagglomerated discharge material, at least into fine and coarse products by way of the spiral classifier, dewatering at least the coarse product, feeding the coarse product to a further comminution step. Advantageously, the coarse product can be subjected to a further classification in order to obtain a mean product and a coarse product. The coarse product can be returned to the material bed roller mill. The invention furthermore relates to an apparatus for carrying out the method.

Inventors:
LI RUI (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/006129
Publication Date:
July 01, 2010
Filing Date:
August 24, 2009
Export Citation:
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Assignee:
KOEPPERN & CO KG MASCHF (DE)
LI RUI (DE)
International Classes:
B02C23/12; B02C4/06; B03B5/52
Foreign References:
DE19512509A11997-01-16
DE19504868A11996-08-22
DE3744163A11989-07-06
Attorney, Agent or Firm:
REICHELT, Bettina, K. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Zerkleinerung von mineralischem Mahlgut, insbesondere Roherz, in einer Gutbettwalzenmühle durch folgende Schritte gelöst:

Zuführen des Mahlguts in die Gutbettwalzenmühle, Zerkleinern des Mahlguts in einem Gutbett der Gutbettwalzenmühle,

Desagglomerieren der Schülpen im Austrag der Gutbettwalzenmühle mittels eines Spiralklassierers und im gleichen Schritt Klassieren des desagglomerierten Austragsgu- tes, zumindest in Fein- und Grobgut mittels des Spiralklassierers,

Entwässern zumindest des Grobguts,

Zuführen des Grobgutes einer weiteren Zerkleinerung.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Entwässern des Grobgutes zumindest teilweise in dem Spiralklassierer durchgeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Grobgut als Zusatzgut zum Mahlgut zum Zuführen zur Gutbettwalzenmühle zurückgeführt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Grobgut einer Mahlanlage, z.B. mit Kugelmühlen und/oder Stabmühlen, zugeführt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Grobgut nach dem Spiralklassierer einer zusätzlichen Entwässerung unterworfen wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Grobgut mittels einer Siebvorrichtung weiter klassiert wird, vorzugsweise wenigstens in Mittelgut und Grobgut.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Zerkleinern des Mahlgutes in zwei aufeinanderfolgend angeordneten Gutbettwalzenmühlen durchgeführt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Spiralklassierer und/oder der Siebvorrichtung eine Vorsortierung z.B. in Form von Magnetabscheidung vorgesehen ist.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren als Nass- und/oder Trockenverfahren durchgeführt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 9 zunächst eine erste Zerkleinerung des Mahlgutes in einer ersten Gutbettwalzenmühle, anschließend eine Trockendesagglomeration mit nachfolgender Siebvorrichtung durchgeführt wird.

11. Vorrichtung zur Zerkleinerung von mineralischem Mahlgut, insbesondere Roherz umfassend

wenigstens eine Gutbettwalzenmühle,

einen nachgeschalteten Spiralklassierer zum Desagglomerieren der Schülpen im Austrag der Gutbettwalzenmühle, und zum Klassieren des Austrags in zumindest Fein- und Grobgut, Entwässern des Grobgutes

und

eine Siebvorrichtung zum Klassieren des Grobgutes in wenigstens Grobgut und Mittelgut.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11 , des weiteren umfassend zwei Guttbettwalzenmühlen mit gegebenenfalls dazwischen geschaltetem Trockendesagglomerator und Siebvorrichtung.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, des weiteren umfassend eine Sortierung z.B. in Form von Magnetabscheider zur Weiterbehandlung des Grob- und Mittelgutes.

14. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13, des weiteren umfassend Mittel zum Rückführen des Grobgutes und/oder Mittelgutes in die Gutbettwalzenmühle.

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, des weiteren umfassend Mittel zur Durchführung einer Vorsortierung vor dem Rückführen des Grob- und/oder Mittelgutes.

16. Vorrichtung nach Anspruch 1 1 bis 14 zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Zerkleinern von mineralischem Mahlgut

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zerkleinerung von Mahlgut, insbesondere Roherz, mit einer Gutbettwalzenmühle sowie eine entsprechende Vorrichtung.

Zu den notwendigen ersten Aufbereitungstufen gehört eine geeignete Zerkleinerung des aus dem Abbau angelieferten frischen Roherzes. Im Stand der Technik sind verschiedene Verfahren, Anlagen und Zerkleinerungseinrichtungen zur Durchführung dieser Zerkleinerung bekannt. Ein häufig eingesetztes Verfahren bzw. Vorrichtung ist hierbei eine Gutbettzerkleinerung in einer Gutbettwalzenmühle in der in einem vorgeschalteten Brecher, z.B. einem Kegelbrecher, vorzerkleinertes Erz im Mahlspalt zwischen zwei Walzen weiter bzw. fein zerkleinert wird, die mit verhältnismäßig hohem Druck gegeneinander gedrückt und gegensinnig umlaufend angetrieben werden.

Bei der Gutbettzerkleinerung wird das vorzerkleinerte Erz relativ energiesparend weitgehend fein zerkleinert, wobei das aus der entsprechenden Gutbettwalzenmühle kommende Zerkleinerungsprodukt wenigstens teilweise in Form von Agglomeraten, sogenannten Schül- pen, anfällt, die dann nachfolgend desagglomeriert werden können. Das Material aus der Gutbettwalzenmühle kann klassiert und einer weiteren Aufbereitung zugeführt werden oder, sofern die Zerkleinerung noch nicht ausreichend ist, einer weiteren Zerkleinerung unterworfen werden.

Um einen weitgehenden Aufschluss der Ziel- und Bergekörner zu erreichen bzw. eine weitgehende Energieeinsparung in der nachfolgenden Kugelmühle zu ermöglichen, sind die Produktkorngrößen einer Gutbettwalzenmühle durch eine Klassierung in einem definierten, engeren Bereich zu halten. Dies setzt eine möglichst vollständige Desagglomeration der Schülpen im Austrag der Gutbettwalzenmühle voraus. Bei Roherzen mit einem hohen Tonanteil und Wassergehalt muss die Desagglomeration sogar nass und mit Hilfe mechanischen Energieeintrages bewirkt werden.

Aus der DE 195 12 509 ist ein Verfahren zur Zerkleinerung von Erzmaterial unter Einsatz einer Gutbettwalzenmühle bekannt, wobei das Erzmaterial zunächst einer Vorzerkleinerung in einer autogenen Mühle unterworfen wird, das vorzerkleinerte Material klassifiziert wird, und das aus der Klassiereinrichtung erhaltene Grobgut einer Gutbettwalzenmühle zugeführt wird. Das aus der Gutbettwalzenmühle stammende Zerkleinerungsprodukt wird teilweise als Fertiggut abgezogen und ggf. einer weiteren Aufbereitung zugeleitet, diese Aufbereitung umfasst eine Desagglomeration sowie eine nachfolgend geschaltete Klassierung. Die Klassierung dient hier der Aufteilung des abgeleiteten Zerkleinerungsproduktanteils in Feingut und Grobgut, wobei das Grobgut in die Gutbettwalzenmühle oder die autogene Mühle zurückgeführt werden kann.

Ferner beschreibt die DE 195 04 868 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Zerkleinerung von feuchtem mineralischen Gut in der Zerkleinerungszone einer Gutbettzerkleinerungsmaschine mit anschließendem Auflösen von gebildeten Agglomeraten und einer nachfolgenden Nachklassierung des aufgelösten Gutes. Hierbei wird das Zerkleinerungsprodukt innerhalb der Gutbettzerkleinerungsmaschine und unmittelbar nach Verlassen der Zerkleinerungszone einer Flüssigkeitseinspritzung mit wenigstens teilweise Desagglomerationswirkung ausgesetzt und diese zugeführte Flüssigkeit zusammen mit dem Zerkleinerungsprodukt anschließend der Nassklassierung zugeleitet. Das Zerkleinerungsprodukt kann während der Nassklassierung in ein abzuziehendes Feingut und in ein der Gutbettzerkleinerungsmaschine bzw. deren Einlauf erneut aufzugebendes Grobgut getrennt werden.

Ferner ist aus der DE 195 26 040 A1 ein weiteres Verfahren und eine Anlage zur Zerkleinerung von Mahlgut bekannt. Hierbei wird das Mahlgut in einer Mühle zerkleinert und anschließend einem ersten und einem in Reihe geschalteten zweiten Sichter zugeführt. Das Grobgut des ersten Sichters wird zumindest teilweise zur Mühle zurückgeführt und das Feingut des zweiten Sichters als Fertiggut abgezogen.

Unter Berücksichtigung der bereits existierenden Verfahren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Mahlverfahren von Roherz weiter zu verbessern, insbesondere hinsichtlich der notwendigen Energie, Kompaktheit der Vorrichtung wie auch der Weiterverarbeitung der einzelnen Produkte.

Diese Aufgabe wird in Bezug auf das Verfahren erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Zerkleinerung von mineralischem Mahlgut, insbesondere Roherz, in einer Gutbettwalzenmühle durch folgende Schritte gelöst:

Zuführen des Mahlguts in die Gutbettwalzenmühle, Zerkleinern des Mahlguts in einem Gutbett der Gutbettwalzenmühle,

Desagglomerieren der Schülpen im Austrag der Gutbettwalzenmühle mittels eines Spiralklassierers und im gleichen Schritt Klassieren des desagglomerierten Austragsgutes, zumindest in Fein- und Grobgut mittels des Spiralklassierers, Entwässern zumindest des Grobguts,

Zuführen des Grobgutes einer weiteren Zerkleinerung.

Gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens wird folglich das in der Gutbettwalzenmühle zerkleinerte Rohgut in einem einzigen nachfolgenden Schritt desagglomeriert, klassiert und zumindest teilweise entwässert. Hierzu kommt ein Spiralklassierer (auch Schraubenklassierer oder Klassierschnecke genannt) zum Einsatz, der mit der Gutbettwalzenmühle einen Kreislauf bildet. Das Feingut (Überlauf des Spiralklassierers) wird ausgeschleust und kommt zum nächsten Verfahrensschritt, z.B. Sortierung und Feinmahlung. Das Grobgut (Sandprodukt des Spiralklassierers) wird ebenfalls weiter verarbeitet, wobei hier die weitere Zerkleinerung des Materials im Vordergrund steht.

Das Verfahren zeichnet sich somit durch ein Minimum an notwendigen Schritten aus und kann Platz- und zeitsparend und effizient durchgeführt werden.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens kann das Entwässern des Grobgutes zumindest teilweise in dem Spiralklassierer erfolgen. Auf diese Weise kann die Effizienz des Gesamtverfahrens zusätzlich gesteigert werden.

Ferner kann das Grobgut als Zusatzgut zum Mahlgut zur Gutbettwalzenmühle zurückgeführt werden. Da das Grobgut bereits durch den Spiralklassierer weitgehend entwässert bzw. entschlämmt ist, und zudem noch mit der Frischaufgabe zusammengemischt wird, ist die Feuchte der Gesamtaufgabe in der Regel für die Gutbettwalzenmühle ohne eine weitere Entwässerung verträglich. Hierdurch kann die Feuchte des zu mahlenden Gutes auf einfache Weise gezielt eingestellt werden

Eine weitere Ausführungsform kann vorsehen, dass das Grobgut einer Mahlanlage, z.B. mit Kugelmühle und/oder Stabmühlen, zugeführt wird. Diese Ausführungsform ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Grobaustrag des Spiralklassierers bereits eine geringe Korngröße aufweist, so dass er direkt einer Kugelmühle zugeführt werden kann, ohne dass der Mahlvorgang zulange dauert.

Der Grobaustrag des Spiralklassierers weist in der Regel eine untere Korngröße von unter 1 mm auf, so dass er unter Umständen zu fein für eine Rückführung in die Gutbettwalzenmühle sein kann. In Kombination mit der Frischaufgabe kann hier jedoch bereits eine Ver- feinerung der Frischaufgabe bereitgestellt werden, welche sich vorteilhaft auf das weitere Verfahren auswirkt.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens kann das Grobgut einer zusätzlichen Entwässerung unterworfen werden. Hierdurch kann der Wassergehalt des Grobaustrages des Spiralklassierers auf einfache Weise gezielt weiter minimiert werden.

Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann das Grobgut mittels einer Siebvorrichtung weiter klassiert werden. Das Grobgut wird hierbei in wenigstens zwei Teilströme, d.h. Mittelgut und Grobgut klassiert. Hierdurch werden zusätzliche Möglichkeiten geschaffen, die einzelnen klassierten Teilströme ihrer Eigenschaften entsprechend separat zu behandeln. Gleichzeitig wird der Anteil an Grobgut welches z.B. in das Verfahren zurückgeführt wird deutlich gesenkt werden, so dass die Effizienz des gesamten Verfahrens deutlich erhöht wird.

In diesem Fall können zum Beispiel folgende Produkte nach dem Kreislauf Gutbettwalzenmühle, Spiralklassierer, Siebvorrichtung, vorliegen: das Feingut (Spiralklassiererüberlauf), welches zum Beispiel der Sortierung zugeführt wird, das Mittelgut (Siebdurchlauf), welches zum Beispiel in einer Kugelmühle fein gemahlen wird und das Grobgut (Siebrückstand), welches schließlich in der Gutbettwalzenmühle weiter zerkleinert wird. Die Integration einer Siebvorrichtung erhöht die Effizienz, da eine verhältnismäßig kleinere Menge mit gröberen Körnungen zurückgefördert wird.

Gemäß einer noch anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das Zerkleinern des Mahlgutes in zwei aufeinanderfolgend angeordneten Gutbettwalzenmühlen durchgeführt werden. Hierbei wird das Produkt der ersten Gutbettwalzenmühle unbehandelt direkt in die zweite gefördert. Durch die Kombination mehrerer Gutbettwalzenmühlen hintereinander kann die Zerkleinerung des Roherz erhöht werden, zudem ist es möglich, die Endprodukte des Verfahrens entweder der ersten oder der zweiten Gutbettwalzenmühle zuzuführen, um so die Durchlaufmenge der Kreisläufe klein zu halten.

Vorteilhafterweise kann bei magnetischen Erzen nach der Siebvorrichtung zur Klassierung des Grobgutes eine Vorsortierung z.B. in Form von Magnetabscheidung vorgesehen sein. Eine entsprechende magnetische Vorsortierung kann betriebswirtschaftliche Vorteile bringen. Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass das Verfahren als Nass- und/oder Trockenverfahren durchgeführt wird. Bei dem Trockenverfahren wird ohne zusätzliche Wasserzufuhr, bei dem Nassverfahren mit zusätzlicher Wasserzufuhr gearbeitet werden. Gleichermaßen ist es möglich, z.B. in dem Fall, in dem zwei Gutbettwalzenmühlen hintereinander geschaltet sind, die erste im Trockenverfahren und die zweite im Nassverfahren zu betreiben.

Zusätzlich kann nach einer ersten Gutbettwalzenmühle zunächst eine Trockendesagglomeration mit nachfolgender Siebvorrichtung stattfinden, und sich dann das Verfahren gemäß Anspruch 1 anschließen.

Bezüglich der Vorrichtung wird die Aufgabe der Erfindung durch eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Mahlgut, insbesondere Roherz, gelöst, umfassend

Wenigstens eine Gutbettwalzenmühle, einen nachgeschalteten Spiralklassierer zum De- sagglomerieren der Schülpen im Austrag der Gutbettwalzenmühle, Klassieren des Austrage in zumindest Fein- und Grobgut, Entwässern des Grobgutes und

eine Siebvorrichtung zum Klassieren des Grobgutes in Grobgut und Mittelgut.

Vorteilhafterweise kann die Vorrichtung zwei Gutbettwalzenmühlen mit gegebenenfalls da- zwischengeschaltetem Trockendesagglomerator und/oder Siebvorrichtung umfassen. Hierdurch kann die Vorrichtung noch effektiver eingesetzt werden.

Ferner kann die Vorrichtung eine Sortierung z.B. in Form eines Magnetabscheiders zur Weiterbehandlung des Grob- und Mittelgutes umfassen. Diese Ausführungsform hat sich insbesondere bei magnetischen Erzen bewährt.

Gegebenenfalls kann die erfindungsgemäße Vorrichtung des Weiteren Mittel zum Rückführen des Grobgutes zu wenigstens einer Gutbettwalzenmühle umfassen.

Vor dem Rückführen eines Teiles des Gutbettwalzenmühlenaustrages (z.B. Grob- und Mittelgut) kann bei Eignung eine Vorsortierung stattfinden, um bereits aufgeschlossene Bergepartikel oder Zielmineralien aus dem Verfahren herauszunehmen, so dass die zurückgeführte Menge reduziert wird.

Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Prinzipfließbilder 1 bis 6 näher erläutert. Es zeigt

Figur 1 das erfindungsgemäße Verfahren, wobei lediglich eine Gutbettwalzenmühle und ein Spiralklassierer im einfachen Durchlauf vorgesehen sind,

Figur 2 das Verfahren gemäß Figur 1 , wobei zusätzlich das Grobgut zu der Gutbettwalzenmühle zurückgeführt wird,

Figur 3 ein weiteres Verfahren der vorliegenden Erfindung, umfassend zwei getrennte Kreisläufe mit jeweils einer Gutbettwalzenmühle, die in Reihe hintereinander geschaltet sind;

Figur 4 das erfindungsgemäße Verfahren unter Einsatz einer Gutbettwalzenmühle, eines Spiralklassierers und einer nachgeschalteten Siebvorrichtung;

Figur 5 das in Figur 4 dargestellte Verfahren, wobei die Siebmaschine durch eine Doppeldecksiebmaschine ersetzt wird, und eine engere Klassierung des Grobgutes erfolgt, und

Figur 6 ein Verfahren gemäß Figur 5, wobei eine zweite Gutbettwalzenmühle sowie zusätzliche Magnetabscheidungen vorgesehen sind.

Im einfachsten Fall besteht die Maschinenkombination, wie in Figur 1 dargestellt, lediglich aus einer Gutbettwalzenmühle 1 und einem Spiralklassierer 2, die im einfachen Durchlauf arbeiten, d.h. die erzielten Endprodukte werden direkt weiterverarbeitet. Das aufgegebene Roherz weist eine Korngröße von ca. 0 bis 20 mm auf, und wird zunächst der Gutbettwalzenmühle zugeführt, in welcher das Material zwischen zwei gegenläufig betriebenen Walzen zerdrückt wird. Das solchermaßen zerkleinerte Mahlgut wird anschließend in einen Spiralklassierer 2 eingeführt, wobei die im Rahmen des Zerkleinerns in der Gutbettwalzenmühle entstandenen Schülpen von dem Spiralklassierer zunächst desagglomeriert und gleichzeitig klassiert werden. Der Spiralklassierer 2 ermöglicht hierdurch eine Klassierung des Mahlgutes in Grobgut mit Korngrößen von mehr als 0,5 mm und Feingut mit 0 bis 0,5 mm. Das Feingut kann direkt weiterverarbeitet werden, z.B. einer Sortierung 9 zugeführt werden, wohingegen das Grobgut zunächst weiter zerkleinert bzw. gemahlen werden muss, d.h. zum Beispiel einer Kugelmühle 3 zugeführt werden kann.

Der Spiralklassierer übernimmt hierbei die Vollfunktion eines Desagglomerators, so dass keine zusätzliche Flüssigkeit eingespritzt werden muss. Wie in Figur 2 dargestellt, kann das Grobgut (> 0,5mm) auch direkt in die Gutbettwalzenmühle 1 zurückgeführt werden und dort mit neuem Mahlgut gemischt werden. Vorteil einer entsprechenden Rückführung ist, dass weniger Grobgut den Kugelmühlen 3 zugeführt werden muss, und so die gesamten Betriebskosten reduziert werden können. Da das Grobgut durch den Spiralklassierer 2 bereits weitgehend entwässert bzw. entschlämmt ist, kann hier bei einer Rückführung des Grobgutes, die Feuchte der Gesamtaufgabe, umfassend das Grobgut und die Frischaufgabe, ohne eine zusätzliche Entwässerung bzw. Trocknung geeignet eingestellt werden.

Wie in Figur 3 dargestellt, können dem erfindungsgemäßen Verfahren auch zusätzliche Verfahrensschritte vorgeschaltet sein, um eine bessere Zerkleinerung und damit effektiveres Verfahren zu erzielen. Im Einzelnen wird das Roherz (0-25mm) hierbei zunächst einer ersten Gutbettwalzenmühle 1 ' zugeführt, das zerkleinerte Mahlgut einer Trockenagglomeration 4 unterworfen, und das solchermaßen desagglomerierte Mahlgut einer ersten Trockensiebklassierung 5 unterworfen. Durch die Trockensiebklassierung findet eine Vortrennung des Mahlgutes statt, in ein Feingut mit 0 bis 6 mm und ein Grobgut mit Körnungen von mehr als 6 mm. Das Feingut wird anschließend einer zweiten Gutbettwalzenmühle 1 " zugeführt, und das Grobgut in die erste Gutbettwalzenmühle 1 ' zurückgeführt.

An die zweite Gutbettwalzenmühle 1 " schließt sich dann, wie bereits in Bezug auf die Figuren 1 und 2 erläutert, ein Spiralklassierer 2 an, der das entstehende Mahlgut wieder in Fein- und Grobgut unterteilt. Der erste Kreislauf mit Gutbettwalzenmühle 1 ', statischer Trockendesagglomeration und Trockensiebklassierung sorgt für eine feine Aufgabekörnung für den zweiten Kreislauf mit Gutbettwalzenmühle 1 " und Spiralklassierer 2, um eine zu große Rückgutmenge im zweiten Kreislauf zu vermeiden. Hierbei ist eine zusätzliche Entwässerungsvorrichtung in dem Kreislauf des Grobgutes ( > 0,5mm) vorgesehen um den Wassergehalt des Grobgutes dem Endprodukt des ersten Kreislaufes mit der ersten Guttbettwalzenmühle 1 ' anzupassen.

Figur 4 zeigt ein abgewandeltes Verfahren, wobei eine Siebvorrichtung 6 zur weiteren Klassierung des Grobproduktes des Spiralklassierers 2 in das Verfahren integriert ist. Durch diese Siebvorrichtung 6 wird der Grobaustrag des Spiralklassierers 2 in mindestens zwei weitere Produkte klassiert, so dass das Verfahren zu wenigstens drei Produkten führt: das Feinprodukt (0-0,5) kann der Sortieranlage direkt zugeführt werden, das Mittelprodukt (0-3mm) nach der Siebvorrichtung kommt zum Beispiel direkt in eine Kugelmühle 3". Mit der Siebvorrichtung kann man sich den Betriebsbedürfnissen gut anpassen, und den optimalen Trennschritt auswählen. Bei Aufgabematerialien, die schwierig zu behandeln sind, zum Beispiel zur Anbackung oder Verstopfung neigen, können Sonderlösungen wie Spannwellentechnik und Freischwingung zum Einsatz kommen. Gleichermaßen ist es auch möglich, sofern das Grobprodukt nicht zurückgeführt werden soll, d.h. das Verfahren nicht im Kreislauf betrieben wird, das Mittelgut wie auch das Grobgut unterschiedlichen Kugelmühlen 3', 3" zuzuführen.

Figur 5 zeigt ein Verfahren, das dem Verfahren aus Figur 4 entspricht, wobei nach dem Spiralklassierer 2 eine Doppeldecksiebvorrichtung 7 integriert ist, so dass der Grobaustrag des Spiralklassierers 2 in mehr als zwei Produktströme klassiert wird. Hierdurch wird die Effizienz des Verfahrens erhöht, da eine verhältnismäßig kleinere Menge mit gröberen Körnungen zurückgeführt wird.

Durch den Einsatz der Doppeldecksiebmaschine 7 wird als ein Ergebnis ein Feinprodukt (0- 3mm) erzielt, welches direkt in einer Kugelmühle 3 verarbeitet werden kann.

Das Mittelprodukt (3-15mm) der Siebklassierung wird bei Bedarf vorsortiert, danach jedoch nicht zur Gutbettwalzenmühle 1 zurückgeschickt, sondern verlässt den Kreislauf und wird zum Beispiel in einer zweiten Mahlstufe z.B. in einer Kugelmühle weiter zerkleinert. Das Grobgut der Siebklassierung wird ebenfalls vorsortiert und das Vorkonzentrat wird als Rückgut der Frischaufgabe der Gutbettwalzenmühle beigemischt. Durch die Vorsortierung 11 können noch vor den Kugelmühlen 3', 3" großkörnige, aber aufgeschlossene Bergepartikel 12 aus der Anlage herausgenommen werden, um den Anlagenbetrieb in der Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu optimieren, und das Grobprodukt (>15mm) nach der Siebvorrichtung wird in die Gutbettwalzenmühle zurückgeführt.

Hierbei ist die Doppeldeckmaschine nur beispielhaft genannt, es kann auch jede andere Siebklassierungsvorrichtung eingesetzt werden. Zum Beispiel weisen die verschiedenen Produkte nach der Siebklassierung folgende Körnungen auf: das Feinprodukt 0 bis 3 mm, das Mittelprodukt 3 bis 15 mm und das Grobprodukt > 15 mm.

Sowohl das in Figur 4 wie auch Figur 5 dargestellte Verfahren kann zusätzlich an das Verfahren gemäß Figur 3 angepasst werden, d.h. eine zusätzliche Gutbettwalzenmühle mit nachgeschalteter Trockendesagglomeration und Trockensiebmaschinen können vorgesehen sein. Abweichend von dem Verfahren in Figur 3 können auch zwei Gutbettwalzenmühlen nach einem anderen Verfahrensprinzip zwei voneinander getrennte Kreisläufe bilden, wie in Figur 6 dargestellt.

Hierbei arbeiten die zwei Gutbettwalzenmühlen 1 ' und 1 " in Serie, d.h. das Mahlgut aus der ersten Gutbettwalzenmühle 1 ' wird direkt der zweiten Gutbettwalzenmühle 1 " zugeführt und es kann wie folgt angesehen werden:

Jede der beiden Gutbettwalzenmühlen 1 ', 1 " bildet zusammen mit einem, der zweiten Gutbettwalzenmühle nachgeschalteten Spiralklassierer 2 und einer, dem Spiralklassierer 2 nachgeschalteten Siebvorrichtung 7 einen eigenen Kreislauf, wobei jeder Kreislauf mit einer anderen Vorsortierung betrieben wird.

Das Produkt der ersten Gutbettwalzenmühle 1 ' wird unbehandelt in die zweite Gutbettwalzenmühle 1 " gefördert. Das Produkt der zweiten Gutbettwalzenmühle 1 " wird dem Spiralklassierer 2 zugeführt und in diesem desagglomeriert, klassiert und teilweise entwässert. Wie bereits beschrieben, wird das Feingut aus dem Spiralklassierer 2 zur Sortierung 9 abgeführt. Das aus dem Spiralklassierer 2 erhaltene Grobgut wird, wie bereits beschrieben, der Siebklassierung 7 zugeführt, im vorliegenden Falle einer Doppeldecksiebvorrichtung 7 und lediglich das Feingut aus der Doppeldecksiebmaschine einer Kugelmühle 3 zugeführt. Das Mittelprodukt und das Grobprodukt der Siebklassierung werden jeweils den Gutbettwalzenmühlen 1 ', 1 " zurückgeführt, d.h. das Mittelprodukt direkt der Gutbettwalzenmühle 1 " und das Grobprodukt der Gutbettwalzenmühle 1 '. Zusätzlich kann hier vor Rückführung des Mittelproduktes und des Grobproduktes eine Vorsortierung zum Beispiel in Form einer Magnetscheidung 8 bei Eisenerz stattfinden, um frühzeitig Bergematerial 12 aus der Anlage auszuschleusen und die Rückgutmenge, und damit auch die Durchlaufmenge der beiden Kreisläufe, klein zu halten.

Die Anzahl der einzelnen Maschinen der Kombination kann sich aus einer mehrstufigen Installation, wie die beiden Gutbettwalzenmühlen in Figur 3 umfassen, es kann jedoch auch notwendig sein, für die Durchsatzleistung einer Gutbettwalzenmühle mehrere Spiralklassierer zu installieren.

Maschinen, die zusätzlich in das Verfahren eingeführt werden können, sind neben Sieb-, Klassier- und Fördermaschinen vor allem Vorsortierungen in allen möglichen Varianten wie z.B. Magnetscheidung (üblich bei Eisenerzen), Elektroscheidung, Dichtesortierung, optische Sortierung, Induktionssortierung und Wirbelstromscheidung.

Da mit dem Einsatz einer Gutbettwalzenmühle ohne großen Aufwand die obere Korngröße des Aufgabematerials der Mahlanlage bis auf Millimeterbereich reduziert werden kann, ist eine weitestgehende und effektive Vorsortierung vor der Mahlanlage möglich. Die vorgelegten Figuren stellen lediglich vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung dar, die modifiziert oder vereinfacht werden können, zum Beispiel durch eine andere Anzahl der einzelnen Maschinen sowie auch eine andere Anzahl der Kreisläufe.

In der Praxis hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die Spiralklassierer in Form von Doppelspiralklassierern ausgeführt werden.

Alle Angaben zu Körnungen der Teilströme sind Beispiele, unter Umständen kann die Ku- . gelmühle der ersten Mahlstufe auch durch eine Stabmühle ersetzt werden.