Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND APPARATUS FOR CONTROLLING A TRANSMISSION BEHAVIOUR FOR TRANSMITTING A WARNING NOTICE FOR A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/012755
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling a transmission behaviour for transmitting a warning notice (106) for a vehicle (100). This first of all involves a warning notice (106) for warning a driver of the vehicle (100) about a hazard situation being read in. Furthermore, a piece of context information (108) about a context in which the warning notice (106) has been produced is received. In a further method step, the piece of context information (108) is taken as a basis for providing a control signal (110) for controlling a transmission of the warning notice (106) via a communication interface (112) of the vehicle (100) and/or a vehicle-external data server (114) connected to the communication interface (112).

Inventors:
MAURO DANIELE (DE)
ECKERT KURT (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/061837
Publication Date:
January 26, 2017
Filing Date:
May 25, 2016
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
G08G1/0967; G08G1/0962
Foreign References:
DE102011009601A12012-08-02
US20120268306A12012-10-25
DE102012102693A12013-10-02
EP2477041A12012-07-18
Other References:
None
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Verfahren (200) zum Steuern eines Übertragungsverhaltens zum

Übertragen einer Warnmeldung (106) für ein Fahrzeug (100), wobei das Verfahren (200) folgende Schritte umfasst:

Einlesen (210) einer Warnmeldung (106) zum Warnen eines Fahrers des Fahrzeugs (100) vor einer Gefahrensituation;

Empfangen oder Erzeugen (220) einer Kontextinformation (108) über einen Kontext, in dem die Warnmeldung (106) erzeugt wurde; und

Bereitstellen (230) eines Steuersignals (110) zum Steuern einer Übertragung der Warnmeldung (106) über eine

Kommunikationsschnittstelle (112) des Fahrzeugs (100) und/oder einen mit der Kommunikationsschnittstelle (112) verbundenen

fahrzeugexternen Datenserver (114) in Abhängigkeit von der

Kontextinformation (108).

2. Verfahren (200) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt des Bereitstellens (230) das Steuersignal (110) bereitgestellt wird, um die Übertragung zu unterbinden, wenn die Kontextinformation (108) eine zumindest temporäre Aufhebung oder Entschärfung der Gefahrensituation anzeigt.

3. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt des Bereitstellens (230) das Steuersignal (110) bereitgestellt wird, um ferner eine Übertragung von auf die Gefahrensituation bezogenen Daten eines Umfeldsensors (104) des Fahrzeugs (100) über die Kommunikationsschnittstelle (112) und/oder den Datenserver (114) zu steuern.

4. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Warnmeldung (106) und/oder die Kontextinformation (108) durch das Fahrzeug (100) und/oder den Datenserver (114) erzeugt ist.

Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt des Bereitstellens (230) das Steuersignal (110) bereitgestellt wird, um ferner die Übertragung der Warnmeldung (106) über eine mit der Kommunikationsschnittstelle (112) und/oder dem Datenserver (114) verbundene weitere

Kommunikationsschnittstelle (116) zumindest eines weiteren Fahrzeugs (118) zu steuern.

Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt des Bereitstellens (230) das Steuersignal (110) bereitgestellt wird, um ferner eine Wiedergabe der Warnmeldung (106) an den Fahrer zu steuern.

Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontextinformation (108) eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs (100) repräsentiert und/oder eine Information über eine Streckenbeschilderung (120) einer von dem Fahrzeug (100) befahrenen Strecke und/oder eine Information über einen Status zumindest eines sich dem Fahrzeug (100) nähernden Fahrzeugs (118) umfasst.

Vorrichtung (102), die ausgebildet ist, um das Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche auszuführen und/oder anzusteuern.

Computerprogramm, das ausgebildet ist, um das Verfahren (200) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 auszuführen und/oder anzusteuern.

Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 9 gespeichert ist.

Description:
Beschreibung Titel

Verfahren und Vorrichtung zum Steuern eines Übertragungsverhaltens zum Übertragen einer Warnmeldung für ein Fahrzeug

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung oder einem Verfahren nach Gattung der unabhängigen Ansprüche. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Computerprogramm.

Falschfahrer können im Falle eines Unfalls Tote, Verletzte und erheblichen Sachschaden verursachen. Über 50 Prozent der Falschfahrten beginnen auf Anschlussstellen zu Bundesautobahnen. Gerade hier kann es zu Unfällen mit hoher Kollisionsgeschwindigkeit und damit häufig zu schweren Verletzungen oder Verletzungen mit Todesfolge kommen.

Um die Datenlast bei der Übertragung von Warnmeldungen bezüglich solcher Falschfahrten zu reduzieren, kann beispielsweise die Last eines oder mehrerer Übertragungskanäle durch einen Endteilnehmer überwacht werden, wobei die

Daten mit reduzierter Datenrate oder reduzierter Leistung gesendet werden können, falls diese Kanallast einen Grenzwert überschreitet.

Ferner ist eine Methode bekannt, durch die die Last in

Funkübertragungssystemen durch Netzwerkkontrollsysteme wie etwa

Mobilfunkbasisstationen überwacht werden kann und zugewiesene

Sendemöglichkeiten kontrolliert werden können.

Offenbarung der Erfindung Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Verfahren zum Steuern eines Übertragungsverhaltens zum Übertragen einer Warnmeldung für ein Fahrzeug, weiterhin eine Vorrichtung, die dieses Verfahren verwendet, sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogramm gemäß den

Hauptansprüchen vorgestellt. Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Vorrichtung möglich.

Es wird ein Verfahren zum Steuern eines Übertragungsverhaltens zum

Übertragen einer Warnmeldung für ein Fahrzeug vorgestellt, wobei das

Verfahren folgende Schritte umfasst:

Einlesen einer Warnmeldung zum Warnen eines Fahrers des Fahrzeugs vor einer Gefahrensituation;

Empfangen oder Erzeugen einer Kontextinformation über einen Kontext, in dem die Warnmeldung erzeugt wurde; und

Bereitstellen eines Steuersignals zum Steuern einer Übertragung der

Warnmeldung über eine Kommunikationsschnittstelle des Fahrzeugs und/oder einen mit der Kommunikationsschnittstelle verbundenen fahrzeugexternen Datenserver in Abhängigkeit von der Kontextinformation.

Unter einer Gefahrensituation kann eine Verkehrssituation verstanden werden, in der eine Verkehrssicherheit des Fahrzeugs oder weiterer Verkehrsteilnehmer wie beispielsweises entgegenkommendes Fahrzeug so beeinträchtigt ist, dass ein erhöhtes Unfallrisiko besteht. Bei dem Kontext kann es sich beispielsweise um eine aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs, eine Relativgeschwindigkeit zwischen dem Fahrzeug und weiteren, zum Fahrzeug benachbarten oder sich dem Fahrzeug nähernden Fahrzeugen, eine Information über einen aktuellen, unter Umständen nur vorübergehend geltenden Streckenverlauf einer von dem Fahrzeug befahrenen Strecke, etwa einer Autobahnauffahrt, oder eine

Information über einen Sonderstatus von sich dem Fahrzeug nähernden

Fahrzeugen handeln. Die Kontextinformation kann gemäß unterschiedlicher Ausführungsformen innerhalb des Fahrzeugs, beispielsweise von einer Vorrichtung zum Umsetzen des Verfahrens oder einer weiteren Einrichtung innerhalb des Fahrzeugs erzeugt werden oder von einer extern zu dem Fahrzeug angeordneten Einrichtung erzeugt werden. Entsprechend kann die

Kontextinformation gemäß unterschiedlicher Ausführungsformen von einer Vorrichtung zum Umsetzen des Verfahrens oder von dem Fahrzeug über eine geeignete Schnittstelle empfangen werden. Bei der Kommunikationsschnittstelle kann es sich um eine Funkschnittstelle zum Senden oder Empfangen der Warnmeldung in Form eines Funksignals handeln. Die

Kommunikationsschnittstelle kann zum Austausch von Informationen zwischen dem Fahrzeug und dem Datenserver sowie zwischen dem Fahrzeug und zumindest einem weiteren Fahrzeug, insbesondere einem von dem Kontext betroffenen weiteren Fahrzeug, dienen. Unter einem Datenserver kann ein Backend zum Speichern, Verarbeiten und Übertragen fahrzeugrelevanter Daten, insbesondere der Warnmeldung, aber auch von von dem Fahrzeug erfassten und über die Kommunikationsschnittstelle bereitgestellten Sensordaten verstanden werden. Der Datenserver kann etwa zentraler Bestandteil eines flächendeckenden Kommunikationsnetzwerkes aus dem Fahrzeug und einer Mehrzahl weiterer Fahrzeuge sein.

Das Steuersignal kann bereitgestellt werden, um entweder eine erstmalige Übertragung der Warnmeldung oder eine erneute Übertragung, also eine Weiterleitung der Warnmeldung zu steuern.

Je nach Ausführungsform kann die Warnmeldung beispielsweise von dem Fahrzeug, dem Datenserver oder zumindest einem über die

Kommunikationsschnittstelle oder den Datenserver mit dem Fahrzeug oder dem Datenserver verbundenen weiteren Fahrzeug erzeugt sein.

Sofern die Warnmeldung von dem Fahrzeug erzeugt ist oder das Fahrzeug die Warnmeldung von dem weiteren Fahrzeug oder dem Datenserver empfängt, kann das Fahrzeug ansprechend auf das Erzeugen bzw. Empfangen der Warnmeldung die Kontextinformation erzeugen und unter Verwendung der Kontextinformation eine Übertragung oder weitere Übertragungen der

Warnmeldung über die Kommunikationsschnittstelle, eine

Kommunikationsschnittstelle des weiteren Fahrzeugs oder den Datenserver steuern, etwa um die Übertragung bzw. weitere Übertragung der Warnmeldung zu unterbinden.

Sofern die Warnmeldung durch den Datenserver erzeugt ist, etwa unter

Verwendung von von dem Fahrzeug über die Kommunikationsschnittstelle bereitgestellten Sensordaten, oder der Datenserver die Warnmeldung von dem Fahrzeug oder zumindest einem im gleichen Kontext wie das Fahrzeug befindlichen weiteren Fahrzeug empfängt, kann auch der Datenserver ansprechend auf das Erzeugen bzw. Empfangen der Warnmeldung die

Kontextinformation erzeugen und unter Verwendung der Kontextinformation die

Übertragung der Warnmeldung über die Kommunikationsschnittstelle des Fahrzeugs oder des weiteren Fahrzeugs in entsprechender Weise steuern.

Beispielsweise kann das Steuersignal bereitgestellt werden, um zusätzlich oder alternativ zur Übertragung der Warnmeldung eine erstmalige oder erneute

Übertragung von zur Erzeugung der Warnmeldung erforderlichen und von dem Fahrzeug über die Kommunikationsschnittstelle bereitgestellten Sensordaten, etwa von Lidar-, Radar-, Ultraschall-, Kamera oder Car-to-X-Signalen, zu steuern.

Der hier beschriebene Ansatz beruht auf der Erkenntnis, dass es möglich ist, eine Datenlast bei der Übertragung von Warnmeldungen wie etwa

Falschfahrerwarnungen deutlich zu reduzieren, indem deren Übertragung unter Berücksichtigung eines Kontexts, in dem die Warnmeldungen jeweils erzeugt wurden, gesteuert wird. Durch ein entsprechendes Verfahren kann die

Übertragung beispielsweise dahin gehend optimiert werden, dass das Versenden irrelevanter Warnmeldungen vermieden wird und ein mit dem Versenden verbundener Stromverbrauch oder ein Verbrauch von

Kommunikationsressourcen entsprechend gesenkt wird.

Bei einem derartigen Verfahren zur intelligenten Reduktion der Verbreitung von Warnmeldungen kann die Entscheidung für die Reduktion der Übermittlung von Informationen beispielsweise durch die Nutzung von Kontextinformationen bei der Erzeugung der Nachricht erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass durch eine derartige Nutzung eines Gesamtkontexts systemweit eine Entscheidung darüber getroffen werden kann, ob Nachrichten übermittelt werden sollen oder nicht.

Somit kann vermieden werden, dass die Reduktion der Datenlast pauschal und unabhängig von einer jeweiligen Situation und einem jeweiligen Zustand eines sendenden Fahrzeugs und dessen Umgebung oder lediglich aufgrund von Zustandsdifferenzen beim Senden regelmäßiger Nachrichten, sogenannter Beacons, erfolgt. Durch Berücksichtigung des Gesamtkontextes und einer genauen Kenntnis der eigentlichen Funktion einer zu versendenden Nachricht gemäß dem hier vorgestellten Ansatz kann nun beispielsweise eine gezielte und damit effiziente Unterdrückung des Sendens von Nachrichten erfolgen. Dadurch kann die Datenlast auf einem jeweils genutzten Funkkanal verringert werden, womit wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Überlast sinkt und auch die bei einer Nachrichtenübertragung entstehenden Kosten reduziert werden können.

Durch eine derartige Nutzung des Gesamtkontexts kann gezielt dafür gesorgt werden, dass eine der Nachrichtenübermittlung zugrunde liegende Funktionalität nicht oder nur in sehr geringem Maße beeinträchtigt wird. Darüber hinaus ist es mittels des hier vorgestellten Ansatzes beispielsweise möglich, das Versenden von Nachrichten in bestimmten Fällen, in denen ein Versenden in einem gegenwärtigen Kontext zur Verwirrung der gewarnten Fahrer führen könnte, zu verhindern, was die Anzahl an Fehlwarnungen reduzieren und die

Gesamtqualität der Funktion verbessern kann. Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Bereitstellens das

Steuersignal bereitgestellt werden, um die Übertragung zu unterbinden, wenn die Kontextinformation eine zumindest temporäre Aufhebung oder Entschärfung der Gefahrensituation anzeigt. Dadurch kann verhindert werden, dass obsolete, unter Umständen Verwirrung stiftende Warnmeldungen übertragen werden.

Es ist ferner von Vorteil, wenn im Schritt des Bereitstellens das Steuersignal bereitgestellt wird, um ferner eine Übertragung von auf die Gefahrensituation bezogenen Daten eines Umfeldsensors des Fahrzeugs über die

Kommunikationsschnittstelle und, zusätzlich oder alternativ, den Datenserver zu steuern. Unter einem Umfeldsensor kann etwa ein Radar-, Lidar-, Ultraschall- oder Car-to-X-Sensor oder eine Kamera verstanden werden. Durch diese Ausführungsform kann eine beim Übertragen von Daten zwischen

Kommunikationsschnittstelle und Datenserver anfallende Datenmenge weiter reduziert werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Warnmeldung entweder durch das Fahrzeug oder den Datenserver oder durch beide erzeugt sein. In

entsprechender Weise kann zusätzlich oder alternativ auch die

Kontextinformation durch das Fahrzeug oder den Datenserver erzeugt sein. Dadurch kann die Zuverlässigkeit des Verfahrens erhöht werden.

Es ist zudem vorteilhaft, wenn im Schritt des Bereitstellens das Steuersignal bereitgestellt wird, um ferner die Übertragung der Warnmeldung über eine mit der Kommunikationsschnittstelle oder dem Datenserver oder mit beiden verbundene weitere Kommunikationsschnittstelle zumindest eines weiteren

Fahrzeugs zu steuern. Dadurch kann die Datenlast in einem

Kommunikationsnetzwerk aus mehreren Fahrzeugen reduziert werden.

Insbesondere können sich das Fahrzeug und das weitere Fahrzeug bezüglich der Warnmeldung im gleichen Kontext befinden. Beispielsweise können sich beide Fahrzeuge auf der gleichen Autobahnauffahrt befinden.

Des Weiteren kann im Schritt des Bereitstellens das Steuersignal bereitgestellt werden, um ferner eine Wiedergabe der Warnmeldung an den Fahrer zu steuern. Das Steuersignal kann beispielsweise dazu dienen, die Wiedergabe zu unterdrücken, sofern die Kontextinformation anzeigt, dass die Warnmeldung obsolet ist. Dadurch kann verhindert werden, dass die Aufmerksamkeit des Fahrers durch nicht mehr zutreffende Warnmeldungen von einem aktuellen Verkehrsgeschehen abgezogen wird. Von Vorteil ist auch, wenn die Kontextinformation eine Geschwindigkeit des

Fahrzeugs repräsentiert. Zusätzlich oder alternativ kann die Kontextinformation je nach Ausführungsform eine Information über eine Streckenbeschilderung einer von dem Fahrzeug befahrenen Strecke oder eine Information über einen Status zumindest eines sich dem Fahrzeug nähernden Fahrzeugs umfassen. Mittels des Status kann beispielsweise zwischen gewöhnlichen Verkehrsteilnehmern und Verkehrsteilnehmern mit Sonderstatus wie etwa Einsatzfahrzeugen

unterschieden werden. Durch diese Ausführungsform kann der Kontext, in dem die Warnmeldung erzeugt wurde, zuverlässig ermittelt werden. Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer

Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.

Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in

entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.

Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.

Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen

Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend

beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Vorrichtun gemäß einem Ausführungsbeispiel; und

Fig. 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einem

Ausführungsbeispiel.

In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren

dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche

Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 100 mit einer Vorrichtung 102 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Beispielhaft befindet sich das Fahrzeug 100 auf einer Auffahrt zu einer Autobahn, deren Fahrtrichtung einer aktuellen Fahrtrichtung des Fahrzeugs 100 entgegengesetzt ist. Die

Fahrtrichtungen sind mit entsprechenden Pfeilen markiert. Das Fahrzeug 100 ist mit einer Umfelderkennungseinrichtung 104 ausgestattet, die gemäß diesem Ausführungsbeispiel die in Fig. 1 gezeigte Gefahrensituation erkennt und eine entsprechende Warnmeldung 106 zum Warnen eines Fahrers des Fahrzeugs 100 generiert. Gleichzeitig generiert die Umfelderkennungseinrichtung 104 eine

Kontextinformation 108 über einen Kontext, in dem die Warnmeldung 106 generiert wurde. Die Vorrichtung 102 ist ausgebildet, um sowohl die

Warnmeldung 106 als auch die Kontextinformation 108 einzulesen und in Abhängigkeit von dem durch die Kontextinformation 108 repräsentierten Kontext ein Steuersignal 110 zum Steuern einer Übertragung der Warnmeldung über eine Kommunikationsschnittstelle 112 des Fahrzeugs 100, hier eine

Funkschnittstelle, bereitzustellen.

Gemäß dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die

Kommunikationsschnittstelle 112 über eine Funkverbindung mit einem außerhalb des Fahrzeugs 100 angeordneten Datenserver 114 zum Empfangen, Senden und Verarbeiten fahrzeugrelevanter Daten wie etwa von Warnmeldungen oder Sensordaten verbunden. Das Steuersignal 110 dient nun entweder dazu, die Übertragung der Warnmeldung 106 über die Kommunikationsschnittstelle 112 zu steuern, insbesondere zu unterbinden, wenn der Kontext anzeigt, dass die

Warnmeldung maßgeblich von einer tatsächlichen Situation des Fahrzeugs 100 abweicht, oder dazu, um eine weitere Übertragung der Warnmeldung 106 über den Datenserver 114 an weitere Verkehrsteilnehmer in entsprechender Weise zu steuern. Beispielsweise ist der Datenserver 114 hierzu über die Funkverbindung mit einer weiteren Kommunikationsschnittstelle 116 eines in Fig. 1 beispielhaft dem Fahrzeug 100 nachfolgenden weiteren Fahrzeugs 118 verbunden. Die beiden Fahrzeuge 100, 118 befinden sich somit im gleichen Kontext.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Umfelderkennungseinrichtung 104 ausgebildet, um eine Streckenbeschilderung 120, in Fig. 1 symbolisch in Form eines am Fahrbahnrand der Auffahrt befindlichen Straßenschilds dargestellt, zu erkennen und auf Basis der erkannten Streckenbeschilderung 120 die

Kontextinformation 108 zu generieren. Beispielhaft zeigt die Kontextinformation 108 gemäß Fig. 1 an, dass ein Befahren der Auffahrt in einer der Fahrtrichtung der Autobahn entgegengesetzten Fahrtrichtung temporär erlaubt ist.

Entsprechend stellt die Vorrichtung 102 das Steuersignal 110 unter Verwendung der Kontextinformation 108 bereit, um die Übertragung der von der

Umfelderkennungseinrichtung 104 zuvor generierten Warnmeldung 106 zu unterbinden, sodass eine weitere Verbreitung der Warnmeldung 106 über die Kommunikationsschnittstelle 112 oder den Datenserver 114 verhindert wird.

Denkbar ist auch, dass die Warnmeldung 106 durch den Datenserver 114 statt durch die Umfelderkennungseinrichtung 104 erzeugt wird. Hierzu empfängt der Datenserver 114 beispielsweise die von der Umfelderkennungseinrichtung 104 erfassten Umfeldsensordaten bezüglich der in Fig. 1 gezeigten Gefahrensituation als Basis-Inputdaten zur Erzeugung der Warnmeldung 106. Entsprechend erzeugt der Datenserver 114 bei der Erzeugung der Warnmeldung 106 auch die Kontextinformationen 108 und unter Verwendung der Kontextinformation 108 das Steuersignal 110, das in diesem Fall dazu dient, eine Übertragung der Warnmeldung 106 über die Funkverbindung zur Kommunikationsschnittstelle 112 oder zur weiteren Kommunikationsschnittstelle 116 zu steuern.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Fahrzeug 100 ausgebildet, um durch Umfeldbeobachtung mittels verschiedener Sensoren wie etwa Radar-,

Lidar-, Ultraschall-, Kamera- oder Car-to-X-Sensoren eine Gefahrensituation zu erkennen oder diesbezügliche Basisinformationen aufzunehmen und an andere Verkehrsteilnehmer im Einflussbereich der Gefahr, etwa das weitere Fahrzeug 118, über geeignete Kommunikationsmedien zu übermitteln. Diese

Nachrichtenübermittlung erfolgt direkt oder indirekt über den als Backend fungierenden Datenserver 114, der entweder als einfacher Reflektor zum

Verbreiten der Nachrichten ohne Änderung der Informationen oder zum Veredeln der Nachrichten dient. In letzterem Fall ist der Datenserver 114 Bestandteil oder Kern eines Gefahrenerkennungssystems, dem je nach Ausführungsform auch das Fahrzeug 100 oder das weitere Fahrzeug 118 angehört.

Bei der Generation der Warnmeldung 106 im Fahrzeug 100 oder im Datenserver 114 werden Zusatzinformationen über den Kontext, in dem die Warnmeldung 106 erzeugt wurde, verwendet, um zu entscheiden, ob eine Übermittlung der Warnmeldung 106 erforderlich ist oder nicht. Hierbei kann kontextabhängig auch die Übermittlung der von der Umfelderkennungseinrichtung 104 bereitgestellten Sensordaten als Basis-Inputdaten unterbunden werden, was nochmals entscheidend zur Datenreduktion beitragen kann. Fig. 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens

200 zum Steuern eines Übertragungsverhaltens zum Übertragen einer

Warnmeldung für ein Fahrzeug. Das Verfahren 200 kann beispielsweise durch eine vorangehend anhand von Fig. 1 beschriebene Vorrichtung ausgeführt oder angesteuert werden. In einem Schritt 210 wird zunächst eine Warnmeldung eingelesen. Die Warnmeldung dient dazu, einen Fahrer des Fahrzeugs vor einer potenziellen Gefahrensituation, etwa ein Befahren einer Autobahnauffahrt in einer nicht erlaubten Richtung, zu warnen. Des Weiteren wird in einem Schritt 220 eine Kontextinformation über einen Kontext, in dem die Warnmeldung erzeugt wurde, empfangen oder erzeugt. Je nach Ausführungsform kann die Kontextinformation von dem Fahrzeug selbst, genauer durch eine Umfelderkennungseinrichtung des Fahrzeugs, von einem über eine

Kommunikationsschnittstelle des Fahrzeugs mit dem Fahrzeug in Verbindung stehenden fahrzeugexternen Datenserver oder von einem entweder direkt mit dem Fahrzeug oder indirekt über den Datenserver mit dem Fahrzeug in

Verbindung stehenden weiteren Fahrzeug erzeugt werden. In einem dritten

Schritt 230 wird in Abhängigkeit von einem Inhalt der Kontextinformation ein Steuersignal zum Steuern einer Übertragung der Warnmeldung über die

Kommunikationsschnittstelle oder den Datenserver bereitgestellt. Das

Steuersignal dient beispielsweise dazu, eine erstmalige oder wiederholte Übertragung der Warnmeldung zu unterbinden, wenn die Kontextinformation eine temporäre Aufhebung oder zumindest eine Entschärfung der durch die

Warnmeldung angezeigten potenziellen Gefahrensituation repräsentiert.

Die Schritte 210, 220, 230 können beispielsweise während eines Betriebs des Fahrzeugs fortlaufend durchgeführt werden. Die Kontextinformation kann ansprechend auf das Einlesen der Warnmeldung empfangen werden.

Das Verfahren 200 kann beispielsweise im Zusammenhang mit der Generierung einer Falschfahrerwarnung durchgeführt werden. Je nach Ausführungsform kann das Verfahren 200 aber auch in Verbindung mit anderen Arten von

Warnmeldungen eingesetzt werden, sofern hierbei sinnvolle und passende Kontextinformationen vorhanden sind.

Beispielsweise erkennt eine Fahrzeugsensorik eines potenziell falsch fahrenden Fahrzeugs durch Videoerfassung von Auffahrwarnschildern oder durch

Auswertung von Bewegungstrajektorien des Fahrzeugs ein Befahren einer Straßenauffahrt, etwa einer Autobahnauffahrt, in falscher Richtung. Hierbei können zusätzlich die von den Fahrzeugsensoren erzeugten Basisdaten zur Gefahrenerkennung an den Datenserver übermittelt werden.

Das Fahrzeug sendet diese Information an den Datenserver, direkt an Fahrzeuge in der Umgebung oder sowohl an den Datenserver als auch direkt an die Fahrzeuge in der Umgebung. Optional kann der Datenserver die Information plausibilisieren und veredeln, etwa unter Verwendung von Karteninformationen, und die Warnmeldung weiterleiten. Denkbar ist auch, dass das Fahrzeug die sensorseitig aufgenommenen Informationen an den Datenserver sendet und die eigentliche Warnmeldung erst im Datenserver generiert und von dort verbreitet wird.

Durch zusätzliche Kontextinformationen, die im Fahrzeug oder auch auf dem Datenserver vorhanden sind, wird nun die Übertragung der Basisinformation oder der Warnmeldung im Fahrzeug bzw. auf dem Server unterbunden. Die

Übertragung kann beispielsweise in folgenden Kontexten unterbunden werden:

Das die Basisinformation sendende oder warnende Fahrzeug bewegt sich nicht mehr oder nur noch sehr langsam. Dies ist beispielsweise in einer Stausituation der Fall.

Die Autobahnauffahrt wurde temporär in falscher Richtung freigegeben. Dies kann etwa der Fall sein, wenn ein Stau bei Sperrung der Autobahn aufgelöst werden soll.

Die Auffahrt ist nur temporär geöffnet.

Bei einem sich dem Fahrzeug nähernden Fahrzeug handelt es sich um ein Fahrzeug mit Sonderstatus, etwa ein Sondereinsatzfahrzeug im Einsatz.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird das Verfahren 200 zur Reduktion oder Verhinderung des Sendens von Warnmeldungen abhängig vom Kontext, in dem die Warnmeldungen jeweils erzeugt wurden, durchgeführt.

Hierbei kann der Kontext etwa von einem warnenden Fahrzeug erkannt werden, das ein eigenes Senden der Warnmeldung oder von zur Erzeugung der

Warnmeldung erforderlichen Basisinformationen unterbindet.

Zusätzlich oder alternativ erkennt ein Datenserver im Backend den Kontext, wobei der Datenserver ein Senden der Warnmeldung unterbindet oder ein Senden von Basisinformationen durch Fahrzeuge, die vom erkannten Kontext betroffen sind, unterbindet. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass ein gewarntes Fahrzeug den Kontext erkennt und eine Wiedergabe der Warnmeldung unterbindet. Hierbei kann das gewarnte Fahrzeug durch Feedback an einen ursprünglichen Sender der Warnmeldung ein weiteres Aussenden der Warnmeldung oder von zur Erzeugung der Warnmeldung erforderlichen Basisinformationen unterbinden.

Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine„und/oder"-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.