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Title:
METHOD, APPARATUS AND ENVELOPING SYSTEM AND ELECTRONIC INTERFACE FOR ELECTRONIC COMMUNICATION WITH A SYSTEM OR APPARATUS FOR THE ORDER-BASED PROCESSING OF FLAT ITEMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/163969
Kind Code:
A1
Abstract:
An electronic interface for electronic communication, comprising a system or apparatus for the order-based processing of flat items that can be categorized into flat item types. Said interface is characterised by an exclusive input of formulations that combine features of flat item types to be processed in an order and the processing steps performed in the processing system, and/or for the order-based processing of orders according to which a specific amount of specific flat items are to be processed in accordance with one or more formulations, allows sources of error to be reduced.

Inventors:
HOEPNER BERND (DE)
HUBER THOMAS (DE)
BAYER ROBERT (DE)
STREIL STEFAN (DE)
SCHUESSLER HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/DE2012/001029
Publication Date:
November 07, 2013
Filing Date:
October 24, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BOEWE SYSTEC GMBH (DE)
International Classes:
B43M3/04
Domestic Patent References:
WO2004089646A12004-10-21
Foreign References:
US7765017B22010-07-27
US7896335B22011-03-01
DE60011864T22005-08-04
DE69202774T21996-03-14
US20100269555A12010-10-28
EP1939011A12008-07-02
US20110029126A12011-02-03
EP0754500A11997-01-22
EP1081073A22001-03-07
US7765017B22010-07-27
US7896335B22011-03-01
DE60011864T22005-08-04
DE69202774T21996-03-14
Attorney, Agent or Firm:
REUTHER, MARTIN (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zur Bearbeitung von Flachsachen in einer Bearbeitungsanlage, welche die Flachsachen durch wenigstens einen Flachsachenkanal sukzessive auftragsweise zu Aufträgen zusammengefasst durchlaufen, wobei die Flachsachen jeweils wenigstens in einem Merkmal, insbesondere in einer körperlichen Eigenschaft, entsprechend ihres Flachsachentyps unterschiedlich ausgestaltet sein können und wenigstens eine körperlich mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Wechselwirkungseinrichtung entlang des Flachsachenkanals vorgesehen ist, die, bevor eine erste Flachsache eines jeweiligen Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung bei ihrem Durchlauf durch den Flachsachenkanal erreicht, an das jeweilige Merkmal entsprechend vorgegebener Einstellungsinformationen angepasst wird, wobei die Merkmale der in einem Auftrag zu bearbeitenden Flachsachentypen sowie die in der Bearbeitungsanlage vorgenommenen Bearbeitungsschritte zu einem Rezept zusammengefasst und der Anlage zur Verfügung gestellt werden und wobei das Anpassen der Wechselwirkungseinrichtung anhand der in dem Rezept zusammengefassten Merkmale erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass vor Start eines Auftrags und dem Anpassen der Wechselwirkungseinrichtung eine Schlüssigkeitsprüfung des Rezepts erfolgt, indem elektronisch gespeicherte Anlageninformationen, insbesondere auch über die mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Einrichtung, elektronisch gegen das Rezept abgeglichen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass vor Start eines Auftrags Rüstinformationen über manuell vorzunehmende Rüsttätigkeiten, beispielsweise durch einen Monitor oder durch ein ausgedrucktes Blatt Papier, ausgegeben werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem negativen Ergebnis der Schlüssigkeitsprüfung ein Vorschlag zur Rezeptänderung, für eine geänderte Umsetzung des Rezepts und/oder zur Wahl einer alternativen Bearbeitungsanlage anhand von in einem elektronischen Speicher abgelegter Daten, beispielsweise durch einen Monitor oder durch ein ausgedrucktes Blatt Papier, ausgegeben wird.

4. Verfahren zur Bearbeitung von Flachsachen in einer Bearbeitungsanlage, welche die Flachsachen durch wenigstens einen Flachsachenkanal sukzessive auftragsweise zu Aufträgen zusammengefasst durchlaufen, wobei die Flachsachen jeweils wenigstens in einem Merkmal, insbesondere in einer körperlichen Eigenschaft, entsprechend ihres Flachsachentyps unterschiedlich ausgestaltet sein können und wenigstens eine körperlich mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Wechselwirkungseinrichtung entlang des Flachsachenkanals vorgesehen ist, die, bevor eine erste Flachsache eines jeweiligen Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung bei ihrem Durchlauf durch den Flachsachenkanal erreicht, an das jeweilige Merkmal entsprechend vorgegebener Einstellungsinformationen angepasst wird, wobei die Merkmale der in einem Auftrag zu bearbeitenden Flachsachentypen sowie die in der Bearbeitungsanlage vorgenommenen Bearbeitungsschritte zu einem Rezept zusammengefasst und der Anlage zur Verfügung gestellt werden und wobei das Anpassen der Wechselwirkungseinrichtung anhand der in dem Rezept zusammengefassten Merkmale erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erstellen eines Rezepts Merkmale der betreffenden Flachsachentypen über Bausteine, in welchen jeweils sämtliche relevanten Merkmale eines betreffenden Flachsachentyps, der in das Rezept eingebunden werden soll, und/oder relevante Bearbeitungsmerkmale zusammengefasst sind, aus einer Datenbank zu dem Rezept zusammengestellt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Zusammenstellen oder während des Zusammenstellens eines Rezepts und/oder eines Bausteins eine Plausibilitätsprüfung in Bezug auf die verwendeten Bausteine und deren Kombination durch das Rezept durchgeführt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem negativen Ergebnis der Plausibilitätsprüfung ein Vorschlag für eine Rezeptänderung, beispielsweise durch einen Monitor oder durch ein ausgedrucktes Blatt Papier, ausgegeben wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abänderung eines Bausteins auf ein mit diesem Baustein erstelltes Rezept vererbt wird. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Vererben eine Plausibilitätsprüfung des geänderten Rezepts in Bezug auf die verwendeten Bausteine durchgeführt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass, insbesondere während einer Ersterstellung eines Rezepts, nur Bausteine angeboten werden, die zu den bereits erstellten Rezeptanteilen und/oder zu einer ausgewählten Bearbeitungsanlage passen.

Elektronische Schnittstelle zur elektronischen Kommunikation mit einer Anlage bzw. Vorrichtung zur auftragsweisen Bearbeitung von in Flachsachentypen typisierbaren Flachsachen, gekennzeichnet durch eine ausschließliche Eingabe von Rezepten, die Merkmale von in einem Auftrag zu bearbeitenden Flachsachentypen sowie die in der Bearbeitungsanlage vorgenommenen Bearbeitungsschritte zusammenfassen, und/oder von Aufträgen, nach denen eine bestimmte Menge an bestimmten Flachsachen nach einem oder mehreren Rezepten abgearbeitet werden soll.

Vorrichtung zur auftragsweisen Bearbeitung von Flachsachen umfassend wenigstens einen Flachsachenkanal, entlang welchem jeweils eine Flachsache, die jeweils wenigstens in einem Merkmal, insbesondere in einer körperlichen Eigenschaft, entsprechend ihres Flachsachentyps unterschiedlich ausgestaltet sein können, die Bearbeitungsvorrichtung durchläuft und entlang welchem wenigstens eine körperlich mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Wechselwirkungseinrichtung, die, bevor eine erste Flachsache eines jeweiligen Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung bei ihrem Durchlauf durch den Flachsachenkanal erreicht, an das jeweilige Merkmal entsprechend vorgegebener Einstellungsinformationen angepasst werden muss, vorgesehen ist, und einen elektronischen Speicher zur Speicherung von Merkmalen von Flachsachentypen und zugehörigen Einstellungsinformationen zur Anpassung der Wechselwirkungseinrichtung sowie Mittel zur Anpassung der Wechselwirkungseinrichtung in Abhängigkeit von dem Flachsachentyp des jeweiligen Auftrags entsprechend der in dem Speicher vorgesehen Einstellungsinformationen, gekennzeichnet durch eine elektronische Schnittstelle zur Eingabe von Rezepten, die Merkmale von in einem Auftrag zu bearbeitenden Flachsachentypen sowie die in der Bearbeitungsanlage vorgenommenen Bearbeitungsschritte zusammenfassen, und/oder von Aufträgen, nach denen eine bestimmte Menge an bestimmten Flachsachen nach einem oder mehreren Rezepten abgearbeitet werden soll.

12. Schnittstelle oder Vorrichtung Anspruch 10 oder 1 1 , gekennzeichnet durch eine elektronische Schnittstelle zur Ausgabe eines elektronischen Vorrichtungsdatenblatts, welches zumindest Merkmale von Flachsachentypen und zugehörigen Einstellungsinformationen sowie ggf. eine Charakterisierung der von der Anlage durchgeführten Bearbeitung umfasst.

13. Kuvertieranlage zur auftragsweisen Bearbeitung von Flachsachen umfassend wenigstens eine Schnittestelle oder Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12 und umfassend wenigstens ein Netz aus Flachsachenkanälen, entlang welchem jeweils eine Flachsache, die jeweils wenigstens in einem Merkmal, insbesondere in einer körperlichen Eigenschaft, entsprechend ihres Flachsachentyps unterschiedlich ausgestaltet sein können, die Bearbeitungsanlage durchläuft und entlang welchem wenigstens eine körperlich mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Wechselwirkungseinrichtung, die, bevor eine erste Flachsache eines jeweiligen Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung bei ihrem Durchlauf durch den Flachsachenkanal erreicht, an das jeweilige Merkmal entsprechend vorgegebener Einstellungsinformationen angepasst werden muss, vorgesehen ist, und wenigstens eine Einrichtung zur Eingabe von Merkmalen einer jeweils zu bearbeitenden Flachsache, wobei das Flachsachenkanalnetz wenigstens einen Kuvertkanal und wenigsten einen Flachgutkanal aufweist, die sich treffen (Kuvertierkopf; ggf. trennen) und wobei während eines Auftrags wenigstens entlang eines der Flachsachenkanäle Flachsachen, die jeweils wenigstens in einem Merkmal unterschiedlich ausgestaltet sind, entlanglaufen.

14. Kuvertieranlage nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch einen elektronischen Speicher zur Speicherung eines Anlagendatenblatts, welches zumindest Merkmale von Flachsachentypen und zugehörigen Einstellungsinformationen zur Anpassung der Wechselwirkungseinrichtung sowie ggf. eine Charakterisierung der von der Anlage durchgeführten Bearbeitung umfasst, sowie Mittel zur Anpassung der Wechsel- Wirkungseinrichtung in Abhängigkeit von dem Flachsachentyp des jeweiligen Auftrags entsprechend der in dem Speicher vorgesehen Einstellungsinformationen.

15. Kuvertieranlage nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch wenigstens eine Einrichtung zur Änderung der geometrischen Abmessungen der Flachsache in Bezug auf deren körpereigene Bewegungsrichtung durch die Bearbeitungs vorrichtung.

16. Kuvertieranlage nach einem der Ansprüche 13 bis 15, gekennzeichnet durch wenigstens eine Einrichtung zur Anpassung des Querschnitts des Flachsachenkanals.

Description:
Verfahren, Vorrichtung und Kuvertieranlage sowie elektronische Schnittstelle zur elektronischen Kommunikation mit einer Anlage bzw. Vorrichtung zur auftragsweisen

Bearbeitung von Flachsachen

[Ol] Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zur Bearbeitung von Flachsachen in einer Bearbeitungsanlage, welche die Flachsachen durch wenigstens einen Flachsachenkanal sukzessive auftragsweise zu Aufträgen zusammengefasst durchlaufen, wobei die Flachsachen jeweils wenigstens in einem Merkmal, insbesondere in einer körperlichen Eigenschaft, entsprechend ihres Flachsachentyps unterschiedlich ausgestaltet sein können und wenigstens eine körperlich mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Wechselwirkungseinrichtung entlang des Flachsachenkanals vorgesehen ist, die, bevor eine erste Flachsache eines jeweiligen Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung bei ihrem Durchlauf durch den Flachsachenkanal erreicht, an das jeweilige Merkmal entsprechend vorgegebenen Einstellungsinformationen angepasst wird, wobei die Merkmale der in einem Auftrag zu bearbeitenden Flachsachentypen sowie die in der Bearbeitungsanlage vorgenommenen Bearbeitungsschritte zu einem Rezept zusammengefasst und der Anlage zur Verfügung gestellt werden und wobei das Anpassen der Wechselwirkungseinrichtung anhand der in dem Rezept zusammengefassten Merkmale erfolgt.

[02] Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur auftragsweisen Bearbeitung von Flachsachen umfassend wenigstens einen Flachsachenkanal, entlang welchem jeweils eine Flachsache, die jeweils wenigstens in einem Merkmal, insbesondere in einer körperlichen Eigenschaft, entsprechend ihres Flachsachentyps unterschiedlich ausgestaltet sein können, die Bearbeitungsvorrichtung durchläuft und entlang welchem wenigstens eine körperlich mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Wechselwirkungseinrichtung, die, bevor eine erste Flachsache eines jeweiligen Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung bei ihrem Durchlauf durch den Flachsachenkanal erreicht, an das jeweilige Merkmal entsprechend vorgegebene Einstellungsinformationen angepasst werden muss, vorgesehen ist, und einen elektronischen Speicher zur Speicherung von Merkmalen von Flachsachentypen und zugehörigen Einstellungsinformationen zur Anpassung der Wechselwirkungseinrichtung sowie Mittel zur Anpassung der Wechselwirkungsei nrichtung in Abhängigkeit von dem Flachsachentyp des jeweiligen Auftrags entsprechend der in dem Speicher vorgesehenen Einstellungsinformationen.

|Bestätigungskopie [03] Ebenso betrifft die Erfindung eine elektronische Schnittstelle zur elektronischen Kommunikation mit einer Anlage bzw. Vorrichtung zur auftragsweisen Bearbeitung von in Flachsachentypen typisierbaren Flachsachen.

[04] Auch betrifft die Erfindung eine Kuvertieranlage zur auftragsweisen Bearbeitung von Flachsachen umfassend wenigstens eine entsprechende Schnittstelle oder vorstehend beschriebene Vorrichtung sowie wenigstens ein Netz aus Flachsachenkanälen, entlang welchem jeweils eine Flachsache, die jeweils wenigstens in einem Merkmal, insbesondere in einer körperlichen Eigenschaft, entsprechend ihres Flachsachentyps unterschiedlich ausgestaltet sein kann, die Bearbeitungsanlage durchläuft und entlang welchem wenigstens eine körperlich mit den jeweiligen Flachsachen Wechsel wirkende Wechselwirkungseinrichtung, die bevor eine erste Flachsache eines jeweiligen Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung bei ihrem Durchlauf durch den Flachsachenkanal erreicht, an das jeweilige Merkmal entsprechend vorgegebene Einstellungsinformationen angepasst werden muss, vorgesehen ist, und wenigstens eine Einrichtung zur Eingabe von Merkmalen einer jeweils zu bearbeitenden Flachsache, wobei das Flachsachenkanalnetz wenigstens einen Kuvertkanal und wenigstens einen Flachgutkanal aufweist, die sich treffen - bzw. ggf. auch trennen - und wobei während eines Auftrags wenigstens entlang eines der Flachsachenkanäle Flachsachen, die jeweils wenigstens in einem Merkmal unterschiedlich ausgestaltet sind, entlang laufen.

[05] Derartige Kuvertieranlagen, Vorrichtungen und Verfahren, aber auch entsprechende Schnittstellen, sind beispielsweise aus der US 7,765,017 B2 aber auch aus der US 7,896,335 B2 bekannt. Hierbei handelt es sich jeweils um Kuvertierer, bei welchen Dokumente, wie Anschreiben, Rechnungen und ähnliches, und Beilagen als Gut zusammengefasst, ggf. gefaltet und anschließend in ein Kuvert kuvertiert werden. Entsprechend der Anzahl an Seiten, die ein Anschreiben oder Rechnungen bzw. sonstige Anlagen, aber auch entsprechend der Zahl der Beilagen oder der Art der Faltungen unterscheiden sich diese, die Bearbeitungsanlage durchlaufenden Flachsachen in ihren Merkmalen. Dieses betrifft insbesondere natürlich die Dicke und das Gewicht des gesammelten Guts, sodass ggf. ein geeigneter Umschlag durch den Kuvertierer bereitgestellt werden muss. Aber auch andere Merkmale, wie beispielsweise die Oberflächenbeschaffenheit der jeweiligen Flachsachen, die genaue Position eines Adressfeldes, insbesondere auch in Abhängigkeit von dem gewählten Falzvorgang, oder aber auch die Position von etwaigen Codeblöcken oder Markierungen auf Dokumenten, durch welche die Zahl der Anlagen, der gewünschten Beilagen oder ähnliche angegeben werden können, können bedingen, dass die jeweilige Anlage bzw. einzelne Vorrichtungen, welche von den Flachsachen in dieser Anlage durchlaufen werden, an diese Merkmale individuell angepasst werden müssen. [06] Hierzu werden die vorzunehmenden Einstellungen in Rezepte genannten Dateien den jeweiligen Anlagen zur Verfügung gestellt, wobei die US 7,896,335 B2 zur Rezepterstellung vorschlägt, die physikalischen Charakteristika der jeweiligen Flachsachen vorab in einem Scanner zu erfassen und gemeinsam mit anderen Einstellungsvorgaben an den Kuvertierer zu übergeben. Hierbei können jedoch komplexe Vorgaben, wie beispielsweise unterschiedliche Faltungen, die zu unterschiedlichen Dicken und entsprechend anderen, auszuwählenden Kuverts führen, aufgrund der begrenzten Eingabemöglichkeiten über den Scanner für einen jeweiligen Auftrag nicht berücksichtigt werden. Insbesondere kann der entsprechende Kuvertierer auch dementsprechend variierende Bearbeitungsschritte, wie eine unterschiedliche Anzahl an Beilagen, etwaige Wendevorgänge oder ähnliches, während eines Auftrag nicht berücksichtigen. Darüber hinaus werden letztlich mehrere Messungen an denselben Flachsachen durchgeführt, um die optimalen Einstellungen zu ermitteln, die dann ggf. auch manuell über eine Benutzerschnittstelle angepasst und abgespeichert werden können. Insbesondere handelt es sich hierbei um eine stand-alone-Lösung, die mithin bei jeder weiteren Anlage erneute Messungen und entsprechende Feinjustierungen bedingt. Abhilfe schafft hier die US 7,765,017 B2, welche derartige Rezepte als Datei der jeweiligen Anlage zur Verfügung stellt, wobei die Rezepte jeweils auf den individuellen Maschinentyp bzw. Anlagentyp zugeschnitten sind und bei entsprechender Wahl einer anderen Anlage bzw. Maschine jeweils konvertiert werden müssen. Dieses bedingt eine sehr hohe Anzahl an Konvertierungsmaßnahmen der jeweiligen Rezepte, die zudem bei einer Anlagenänderung, wenn beispielsweise einzelne Vorrichtungen ausgetauscht oder Vorrichtungs- bzw. Anlagenteile gewartet werden, neu erstellt werden müssen.

[07] Auch die DE 600 1 1 864 T2 und die DE 692 92 774 T2 offenbaren Ausgestaltungen, bei denen Rezepte zur Anwendung kommen. Hierbei erlaubt die in der DE 692 02 774 T2 auch eine Prüfung, die durch entsprechende einzelne Testläufe durchgeführt werden kann.

[08] Hierbei ist zu berücksichtigen, dass während eines Auftrags bis zu 10.000 oder mehr einzelne Flachsachen einen Flachsachenkanal einer entsprechenden Vorrichtung durchlaufen können, wobei die Flachsachen je nach konkreter Ausgestaltung der Anlage jeweils unterschiedlich sein können und die Vorrichtung hierauf innerhalb kürzester Zeit reagieren muss. Letztlich sind entsprechende Mechaniken, die hierzu in der Lage sind, bereits am Markt vorhanden. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass die derartige umfangreiche Aufträge möglichst betriebssicher durchlaufen und Fehler weitgehend ausgeschlossen sind. [09] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, gattungsgemäße Verfahren, Vorrichtungen, Kuvertieranlagen und Schnittstellen bereitzustellen, bei denen mögliche Fehler, insbesondere aufgrund von Fehlbedienungen, auf ein Minimum reduziert sind.

[10] Als Lösung werden Verfahren, Vorrichtungen, Kuvertieranlagen sowie elektronische Schnittstellen mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen sowie der vorliegenden Beschreibung.

[ 11] Hierbei ermöglichen insbesondere die in Abweichung von der DE 692 02 774 T2 vor Start eines Auftrags, also nicht durch Durchführen von Tests und mithin durch ein teilweises Abarbeiten des Auftrags, durchzuführenden Schlüssigkeits- und Plausibilitätsprüfungen, dass vor Start der Anlage bereits ein ordnungsgemäßes Abarbeiten eines Auftrags weitgehend sichergestellt werden kann. Insbesondere bei Aufträgen mit einer großen Variabilität an verschiedenen Dokumenten, insbesondere auch Dokumenten mit unterschiedlichen Seitenzahlen, verschiedenen Falzungen, unterschiedlichen Beilagen und Zahlen an Beilagen und entsprechend unterschiedlichen Kuverts, können mithin sämtliche Alternativen eines Auftrags zuvor in einer computergestützten Umgebung virtuell überprüft werden, was bei einer Durchführung manueller Testläufe zu einem nahezu nicht durchführbaren und in jedem Fall völlig unwirtschaftlichen Aufwand führen würde.

[12] Insbesondere kann sich ein Verfahren zur Bearbeitung von Flachsachen in einer Bearbeitungsanlage, welche die Flachsachen durch wenigstens einen Flachsachenkanal sukzessive auftragsweise zu Aufträgen zusammengefasst durchlaufen, wobei die Flachsachen jeweils wenigstens in einem Merkmal, insbesondere in einer körperlichen Eigenschaft, entsprechend ihres Flachsachentyps unterschiedlich ausgestaltet sein können und wenigstens eine körperlich mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Wechselwirkungseinrichtung entlang des Flachsachenkanals vorgesehen ist, die, bevor eine erste Flachsache eines jeweiligen Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung bei ihrem Durchlauf durch den Flachsachenkanal erreicht, an das jeweilige Merkmal entsprechend vorgegebener Einstellungsinformationen angepasst wird, wobei die Merkmale der in einem Auftrag zu bearbeitenden Flachsachentypen sowie die in der Bearbeitungsanlage vorgenommenen Bearbeitungsschritte zu einem Rezept zusammengefasst und der Anlage zur Verfügung gestellt werden und wobei das Anpassen der Wechselwirkung anhand der in dem Rezept zusammengefassten Merkmale erfolgt, dadurch auszeichnen, dass vor Start eines Auftrags und dem Anpassen der Wechselwirkungseinrichtung eine Schlüssigkeitsprüfung des Rezepts erfolgt, indem elektronisch gespeicherte Anlageninformationen, insbesondere auch über die mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Einrichtung, elektronisch gegen das Rezept abgeglichen werden.

[13] Durch die vorherige Schlüssigkeitsprüfung kann sichergestellt werden, dass die zugehörige Anlage auch dafür geeignet ist, ein entsprechendes Rezept umzusetzen.

[14] Diese Vorgehensweise ermöglicht es insbesondere, ein Rezept zunächst völlig unabhängig von der jeweiligen Anlage bzw. Vorrichtung, auf welcher dieser abgearbeitet werden soll, zu erstellen. Hierdurch wird es möglich, dass Rezepte insbesondere ergebnisorientiert, also anhand der letztlich zu ver- bzw. zu bearbeitenden Flachsachen zu erstellen.

[15] Insbesondere wird es hierdurch möglich, ein Rezept lediglich aus den Merkmalen von in einem Auftrag zu bearbeitenden Flachsachentyp sowie den in der vorgenommenen Bearbeitungsschritten zusammenzustellen, sodass das Rezept zunächst von der Bearbeitungsanlage entkoppelt und erst danach an die entsprechende Bearbeitungsanlage angepasst werden kann.

[16] Dieses ermöglicht insbesondere einen Übertrag von Rezepten auf beliebige Anlagen, ohne dass es komplexer Konvertierungsschritte bedarf, die letztlich - insbesondere bei einer Änderung der jeweiligen Anlagen oder Vorrichtungen - zu komplexen Umprogrammiertätigkeiten entsprechender Konvertierungsprogramme und hiermit verbundenen möglichen Fehlern führt.

[17] An dieser Stelle sei erwähnt, dass entsprechenden Vorrichtungen zur auftragsweisen Bearbeitung von Flachsachen bzw. entsprechenden Kuvertieranlagen Aufträge zugrunde liegen, in denen die Güter, also Dokumente, wie Anschreiben, Rechnungen, individuelle Listen und ähnliches, und Beilagen, und das oder die Kuverts sowie die Zahl der einzelnen Kuverts bzw. der Flachsachen und das entsprechende Rezept, also die Merkmale der Flachsachentypen sowie die in der Bearbeitungsanlage vorgenommenen Bearbeitungsschritte, zusammengefasst sind.

[ 18] Des Weiteren wird in vorliegendem Zusammenhang der Begriff „Flachsache" als Oberbegriff für Druck- bzw. Versandsachen genutzt und schließt mithin Kuverts und sonstige Güter, also Dokumente und Beilagen, ein. Insgesamt handelt es sich bei Flachsachen mithin und flächige, ggf. bedruckte, biegsame und/oder faltbare Gegenstände, die entsprechende Vorrichtungen oder Anlagen entlang eines Flachsachenkanals durchlaufen. Hierbei bezeichnet der Flachsachenkanal den jeweils von den Flachsachen durchlaufenden Raum, wobei es unmittelbar nachvollziehbar ist, dass die Merkmale einer Flachsache durch unterschiedliche Bearbeitungsvorgänge, wie beispielsweise einen Faltvorgang oder eine Richtungsänderung um 90° in ihrer Fläche, Änderungen in ihren technischen Merkmalen erfahren können. Dementsprechend werden auch die Flachsachenkanäle jeweils unterschiedlich angepasst und ausgestaltet sein.

[ 19] Als Merkmale der Flachsachen sind insbesondere Material merkmale, wie geometrische Abmessungen, Dicken und Gewicht von Bedeutung. Ebenso sind Applikationsmerkmale, wie beispielsweise die Variation der Position eines Adressfeldes bei unterschiedlichen Faltungen, von Bedeutung. Selbiges gilt für etwaige Codes, welche auf Dokumenten angebracht und von den Bearbeitungsvorrichtungen bzw. -anlagen zu lesen sind, um für eine bestimmte Flachsache bestimmte Parameter, wie beispielsweise die Zahl der Beilagen oder die Zahl der Anlagen eines Anschreibens während des Durchlaufens eines Auftrags individuell zur Verfügung zu stellen, damit die Vorrichtung bzw. Anlage entsprechend reagieren kann. Hierbei können derartige Codes an unterschiedlichen Positionen vorgesehen sein, sodass vor Start eines Auftrags durch Einrichtungs- oder Rüsttätigkeiten sichergestellt sein muss, dass die Vorrichtung bzw. Anlage einen entsprechenden Code auch finden und lesen kann.

[20] Des Weiteren versteht es sich, dass die entsprechenden Vorrichtungen bzw. Anlagen auf unterschiedliche Weise mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirken. Entsprechende Wechselwirkungseinrichtungen können beispielsweise Sortierer, Kuvertierer, Drucker, Beilagenanleger oder Auswürfe sein, die ggf. auch als separate Vorrichtungen in einer Gesamtanlage vorgesehen sein können. Auch können Scanner, insbesondere Barcode-Scanner, mit den jeweiligen Flachsachen in derartigen Anlagen bzw. Vorrichtungen wechselwirken und ggf. vor Beginn eines Auftrags in geeigneter Weise positioniert werden müssen, damit die an ihnen vorbeilaufenden Flachsachen zutreffend gescannt und beispielsweise etwaige Codes betriebssicher erkannt werden können. Insbesondere sind jedoch Transportbänder, Führungen und Transportrollen Wechselwirkungseinrichtungen, welche an die unterschiedlichen Flachsachentypen, die während eines Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung passieren, angepasst werden müssen. [21] Ebenfalls in einem Rezept zu finden sind die jeweils vorzunehmenden Bearbeitungsschritte, wie beispielsweise„stecke Anschreiben in Kuvert" oder„führe Wickelfalz durch", die jedoch ggf. auch lediglich implizit in der Prozessführung bzw. in der Summe der Flachsachen, wie beispielsweise entsprechende Merkmale eines nach Wickelfalz gefalteten Blattes, in dem Rezept gespeichert sein können.

[22] Die vorstehend erläuterte und vor Start eines Auftrags und dem Anpassen der Wechselwirkungseinrichtung erfolgende Schlüssigkeitsprüfung des Rezepts kann in der Anlage

5 bzw. der entsprechenden Vorrichtung selbst oder aber auch in einer separaten Rechenanlage durchgeführt werden. Hierbei werden entsprechende Anlageninformationen, die beispielsweise in der Anlage bzw. einer entsprechenden Vorrichtung oder aber auch separat auf einem Rechner gespeichert sind, elektronisch gegen das Rezept abgeglichen. So kann beispielsweise überprüft werden, inwieweit eine Vorrichtung bzw. eine Anlage überhaupt geeignet ist, eine Flachsache i o des Rezepts zu verarbeiten oder aber einen entsprechenden Bearbeitungsschritt, wie beispielsweise einen Falzvorgang vorzunehmen. Auch kann dort beispielsweise geprüft werden, ob ein Flachsachenkanal am Auswurf überhaupt ausreichend breit ist, um ein entsprechendes Kuvert, wenn dieses mit sämtlichen Flachsachen nach dem Rezept gefüllt ist, auch fördern zu können.

[23] Durch diesen Abgleich können einerseits wirksam etwaige Unschlüssigkeiten des i 5 Rezepts in Bezug auf die zugehörige Anlage bzw. im Bezug auf die entsprechende Vorrichtung festgestellt werden, sodass ein Auftrag gar nicht erst startet, wenn dieser nicht ausgeführt werden kann.

[24] Bei der Schlüssigkeitsprüfung kann beispielsweise geprüft werden, ob eine, vorzugsweise ob alle, Anlagenkomponenten, .-einrichtungen bzw. -Vorrichtungen die

20 zugehörigen Einlaufformate verarbeiten, also beispielsweise eine Schneidevorrichtung das Rohmaterial schneiden, eine Falzvorrichtung das geschnittene Material falzen und ein Beilagenanleger das gefalzte Material mit Beilagen versehen, können. Ebenso kann beispielsweise geprüft werden, ob aufgrund der vorliegenden Konstellation der Komponenten, insbesondere einschließlich der Ausrichtung der Kuverts im Kuvertierer, die gewünschte Falzart

25 auch dazu führt, dass eine Adresse im Kuvertfenster zur Anlage kommt. Ebenso kann beispielsweise überprüft werden, ob, wenn ein Rezept das Beilegen von CDs vorsieht, die Anlage einen CD-Anleger aufweist, wobei das Ergebnis der Schlüssigkeitsprüfung beispielsweise die Ausgabe entsprechender Rüstinformationen zum Einbau eines CD-Anlegers oder die Empfehlung zur Verwendung einer anderen Anlage sein kann. Oder es kann eine

30 Anlage beispielsweise zwei unterschiedliche Eingangskanäle, einen für Endlospapier und/oder einen für bereits geschnittenes Papier, aufweisen und durch eine Schlüssigkeitsprüfung je nach Rezept ein Um- bzw. Einbau der entsprechenden Komponente oder die Auswahl eines entsprechenden Kanals empfohlen werden. Auch weitere Konsistenzprüfungen, beispielsweise ob die zugehörigen Materialien verarbeitet werden können, können durchgeführt werden, wobei hier je nach konkreter Umsetzung anlagenspezifische Informationen, wie beispielsweise elektronische Anlagendatenblätter, oder elektronische komponenten- bzw. vorrichtungsspezifische Datenblätter, für die Schlüssigkeitsprüfung genutzt werden können. Auch bezüglich Dreh-, Sammel-, Falz-, und Wendevorgänge können weitere Prüfungen vorgenommen werden, ob beispielsweise durch einen Drehvorgang ein Format bedingt ist, welches ein nachfolgender Flachsachenkanal nicht fassen kann.

[25] Ist die Schlüssigkeitsprüfung erfolgreich, dann erfolgt ein Anpassen der Wechselwirkungseinrichtungen, was vorzugsweise entsprechend vorgegebener Einstellungsinformationen, beispielsweise entsprechend eines elektronischen Datenblatts, erfolgen kann. Die Einstellungsinformationen setzen hierbei die jeweiligen Merkmale der Flachsachen eines Auftrags bzw. Rezepts in entsprechende Steuerbefehle, für Aktuatoren, welche an den Wechselwirkungseinrichtungen vorgesehen sind, um. Derartige Aktuatoren können beispielsweise Schrittmotoren, Nocken, Stellschrauben, Magneten oder sonstige aus dem Stand der Technik bekannte Aktuatoren sein, wobei das entsprechende Maß der Veränderung in Abhängigkeit von dem zugehörigen Merkmal des jeweiligen Flachsachentyps in den Einstellungsinformationen elektronisch abgespeichert ist.

[26] Sollten etwaige Aktuatoren nicht elektronisch ansteuerbar sein, ist es von Vorteil, wenn vor Start eines Auftrags entsprechende Rüstinformationen über manuell vorzunehmende Rüsttätigkeiten, beispielsweise durch einen Monitor oder durch ein ausgedrucktes Blatt Papier, ausgegeben werden.

[27] Nach einem negativen Ergebnis der Schlüssigkeitsprüfung kann ein Vorschlag zur Rezeptänderung für eine geänderte Umsetzung des Rezepts und/oder zur Wahl einer alternativen Bearbeitungsanlage anhand von in einem elektronischen Speicher abgelegter Daten, beispielsweise durch einen Monitor oder durch ein ausgedrucktes Blatt Papier, ausgegeben werden. Ggf. kann hier auf einen Speicher zur Speicherung von Merkmalen von Flachsachentypen und zugehörigen Einstellungsinformationen zur Anpassung der Wechselwirkungseinrichtung von anderen Bearbeitungsanlagen zurückgegriffen werden, da anhand der Auflistung der Merkmale schnell und betriebssicher erkannt werden kann, inwieweit eine etwaige Anlage zur Bearbeitung von Flachsachentypen mit genau diesen Merkmalen geeignet erscheint. Auch kann beispielsweise vorgeschlagen werden, dass bei vier Beilagen in einem Rezept und einer Anlage mit nur drei Beilagenanlegern eine Beilage weggelassen oder aber in einem Beilagenanleger zwei Beilagen alternierend vorgehalten werden. Ebenso kann eine Sortiervorrichtung, die keine Möglichkeit hat, einen von einem Rezept geforderten Farbmarker zwischen Flachsachen zu legen, eine andere Abgrenzung, welche die Vorrichtung aufweist, wie beispielsweise eine versetzte Ablage, zu wählen. Auch kann ggf. beispielsweise die Benutzung eines Wenders vorgeschlagen werden, wenn die Ausrichtung der Kuvert hinsichtlich deren Fenster nicht der Ausrichtung der Adressfelder entspricht.

[28] Wie unmittelbar ersichtlich, kann ein entsprechendes Rezept verhältnismäßig komplex sein und eine Vielzahl unterschiedlicher Flachsachen und unterschiedlicher Bearbeitungsschritte sowie deren jeweiligen Merkmale umfassen. Dieses gilt insbesondere dann, wenn die jeweiligen Flachsachentypen auf unterschiedliche Weise kombiniert werden können, wenn diese beispielsweise ein- oder mehrseitig sind und eine unterschiedliche Anzahl an Anlagen, wie beispielsweise beizulegender Geschäftsbedingungen, ergänzender Vertragsunterlagen, sowie unterschiedliche Beilagen, wie Prospektmaterial oder Werbung, umfassen.

[29] Hierbei können schon bei der Erstellung eines Rezeptes erhebliche Fehlerquellen vorliegen. Diese können vermindert werden, wenn sich ein Verfahren zur Bearbeitung von Flachsachen in einer Bearbeitungsanlage, welche die Flachsachen durch wenigstens einen Flachsachenkanal sukzessive Auftragsweise zu Aufträgen zusammengefasst durchlaufen, wobei die Flachsachen jeweils wenigstens in einem Merkmal, insbesondere in einer körperlichen Eigenschaft, entsprechend ihres Flachsachentyps unterschiedlich ausgestaltet sein können und wenigstens eine körperlich mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Wechselwirkungseinrichtung entlang des Flachsachenkanals vorgesehen ist, die, bevor eine erste Flachsache eines jeweiligen Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung bei ihrem Durchlauf durch den Flachsachenkanal erreicht, an das jeweilige Merkmal entsprechend vorgegebener Einstellungsinformationen angepasst wird, wobei die Merkmale der in einem Auftrag zu bearbeitenden Flachsachentypen sowie die in der Bearbeitungsanlage vorgenommenen Bearbeitungsschritte zu einem Rezept zusammengefasst und der Anlage zur Verfügung gestellt werden und wobei das Anpassen der Wechselwirkungseinrichtung anhand der in dem Rezept zusammengefassten Merkmale erfolgt, sich dadurch auszeichnet, dass zum Erstellen eines Rezepts Merkmale der betreffenden Flachsachentypen über Bausteine, in welchen jeweils sämtlichen relevanten Merkmale eines betreffenden Flachsachentyps, der in das Rezept eingebunden werden soll, und/oder relevante Bearbeitungsmerkmale zusammengefasst sind, aus einer Datenbank zu dem Rezept zusammengestellt werden. Durch den Rückgriff auf Bausteine, in welchem diese Merkmale zu finden sind, wie beispielsweise die Angaben der Kantenlänge und der Blattstärke bestimmter Blätter, die Angabe der genauen Position eines Adressfelds bei bestimmten Dokumentvorlagen, lässt sich die Fehlerquote eines individuellen Rezeptes auf ein Minimum reduzieren. Hierbei umfassen derartige Bausteine vorzugsweise auch für die eigentliche Einstellung in der Bearbeitungsanlage redundante Informationen, wie beispielsweise die Lage eines Kuvertfensters. Die Lage eines derartigen Kuvertfensters beeinflusst beispielsweise den maschinellen Ablauf nicht. Jedoch macht es wenig Sinn, einen Brief derart zu falten, dass ein Adressfeld nicht im Kuvertfenster erscheint. Dementsprechend ist es von Vorteil, wenn die jeweiligen Bausteine, beispielsweise also ein Kuvert, auch derartige geometrische Merkmale umfassen. Hierdurch kann ein Rezept auch am Schreibtisch bzw. fernab von einer Maschine, Vorrichtung oder Anlage verhältnismäßig betriebssicher zusammengestellt werden, wobei dann eine entsprechende Bedienperson auch am Schreibtisch überprüfen kann, ob ein Rezept in sich plausibel ist.

[30] Es versteht sich, dass die„sämtliche relevanten Merkmale" entsprechend des Grades der gewünschten Betriebssicherheit gewählt werden können. Sie sollten zumindest die geometrischen Maße beinhalten. Aus diesen geometrischen Angaben kann dann beispielsweise überprüft werden, ob eine entsprechend gefaltete Drucksache auch in das gewählte Kuvert passt - oder nicht.

[31] Insbesondere kann nach dem Zusammenstellen oder während des Zusammenstellens eines Rezepts und/oder eines Bausteins eine Plausibilitätsprüfung in Bezug auf die verwendeten Bausteine und deren Kombination durch das Rezept durchgeführt werden, wobei die entsprechend elektronisch gespeicherten Daten untereinander abgeglichen werden können. Hierbei ist zunächst beispielsweise zu prüfen, ob eine bestimmte Anzahl an übereinanderliegenden Dokumenten in gewünschter Weise gefaltet werden kann, ob ein entsprechend gefaltete oder zusammengestellte Gruppe an Dokumenten noch in ein Kuvert passt und ob - wie bereits vorstehend angedeutet - ein etwaiges Adressfeld mit der eingestellten Falz auch in dem Adressfenster eines Kuverts zur Anlage kommt oder aber ob ein ungefalteter DIN A4 Bogen in einen C6-Umschlag passt, was gerade nicht funktioniert. Kumulativ bzw. alternativ hierzu kann beispielsweise geprüft werden, ob Widersprüche in den Materialeigenschaften, wie beispielsweise ein größer als ein Bruttoformat gewähltes Nettoformat, vorliegen.

[32] Die Plausibilitätsprüfung kann beispielsweise ggf., wenn eine Rezept bestimmten Anlagen oder Vorrichtungen zugeordnet sein soll, auch Bestandteile der Schlüssigkeitsprüfung umfassen und mithin beispielsweise prüfen, ob ein Rezept sich auf den Vorrichtungen und Anlagen eines Mailrooms ausgeführt werden oder auf welchen Vorrichtungen und Anlagen eines Mailrooms eine Ausführung erfolgen kann. Ebenso kann geprüft werden, ob in dem Rezept vorgesehen Sicherheitsüberprüfungen, beispielsweise ein Auslesen und Vergleichen der Adressfelder von Zusammengeführten Anschreiben und Rechnungen, den übrigen Sicherheitsstandards des entsprechenden Rezepts bzw. der dort verwendeten Bausteine entsprechen. Die zumindest teilweise Verknüpfung von Schlüssigkeitsprüfung und Plausibilitätsprüfung schränkt zwar eine Rezepterstellung ein und läuft scheinbar der völligen Unabhängigkeit bei der Rezepterstellung zuwider. Gleichwohl macht es für einen Benutzer wenig Sinn, Rezepte zu erstellen, die auf den eigenen Anlagen und Vorrichtungen nicht ohne Weiteres laufen würden. Nachwievor sind die auf diese Weise erstellten Rezepte jedoch anlagen- bzw. vorrichtungsunabhängig und können dementsprechend auf andere Anlagen und Vorrichtungen angewendet werden.

[33] Eine derartige Plausibilitätsprüfung wird insbesondere dadurch ermöglicht, dass durch die konsequente Umsetzung eines Rezepts lediglich in Merkmalen der betreffenden Flachsachentypen das Rezept unabhängig von der jeweils verwendeten Bearbeitungsanlage erstellt und mithin auch abstrakt überprüft werden kann.

[34] Bei einem negativen Ergebnis der Plausibilitätsprüfung kann ein Vorschlag für eine Rezeptänderung, beispielsweise durch einen Monitor oder durch ein ausgedrucktes Blatt Papier, ausgegeben werden. Hierbei können anhand einer entsprechenden Datenbank mit vorgegebenen Bausteinen beispielsweise Bausteine für eine Rezeptänderung vorgeschlagen werden, welche den jeweiligen Flachsachenmerkmalen angepasst sind. So ist es beispielsweise ohne weiteres möglich, bei einer Flachsache mit einer bestimmten Stärke, die in einen zu kleinen Umschlag gerade nicht passt und was bei einer Plausibilitätsprüfung entsprechend ermittelt wurde, einen entsprechend größeren Umschlag vorzuschlagen. Durch die zuvor zusammengestellten Bausteine mit ihren dementsprechend passend zusammengestellten relevanten Merkmalen kann ein entsprechender Vorschlag automatisch generiert werden, um auf diese Weise Fehler möglichst zu vermeiden.

[35] Die entsprechende Verfahrensführung über Bausteine ermöglicht es auch, dass bei einer Abänderung eines Bausteins, beispielsweise weil ein entsprechendes Papier nicht mehr lieferbar ist oder weil aus irgendeinem Grund die Position eines Adressfeldes standardmäßig geändert werden muss, eine entsprechende Abänderung auf mit diesen Bausteinen erstellte Rezepte vererbt werden kann. Dieses ermöglicht insbesondere nach den Vererben eine erneute Plausibilitätsprüfung des geänderten Rezepts in Bezug auf die verwendeten Bausteine, sodass sichergestellt werden kann, dass nach einer derartigen Änderung nach wie vor beispielsweise auch das in seiner Position geänderte Adressfeld in einem Adressfenster eines entsprechenden Kuverts zur Anlage kommt.

[36] Insbesondere während einer Ersterstellung eines Rezepts können ggf. nur Bausteine angeboten werden, die zu den bereits erstellten Rezeptanteilen und/oder zu einer ausgewählten

5 Bearbeitungsanlage passen. Beispielsweise können Falzvorgänge ausgeschlossen werden, wenn die ausgewählte Bearbeitungsanlage nicht falzen kann. Ebenso können beispielsweise nur große Umschläge als Bausteine angeboten werden, wenn ungefaltetes A4-Papier für ein Rezept genutzt werden soll. Diese Vorgehensweise schränkt jedoch einen Benutzer erheblich bei der Rezepterstellung ein, sodass dieses nicht unbedingt von Vorteil ist. Insbesondere, wenn dann ein i ö Wechsel der Bearbeitungsanlagen vorgenommen werden soll, kann es vorkommen, dass diese Bearbeitungsanlage dann nur ungenügend in ihre Möglichkeiten ausgeschöpft wird. Andererseits wird hierdurch die Rezepterstellung erheblich erleichtert und es kann ggf. auf eine Plausibilitätsprüfung verzichtet werden. Werden jedoch Bausteine nachträglich geändert und an das Rezept vererbt, ist sicherlich eine entsprechende Plausibilitätsprüfung von erheblichen

15 Vorteilen, wobei die Vorgehens weise der freien Rezepterstellung nach Plausibilitätsprüfung dementsprechend mehr Freiheiten bei der Rezepterstellung lässt.

[37] Durch eine elektronische Schnittstelle zur elektronischen Kommunikationen mit einer Anlage bzw. Vorrichtung zur auftragsweisen Bearbeitung von in Flachsachentypen typisierbaren Flachsachen, welche sich durch eine ausschließliche Eingabe von Rezepten, die

20 Merkmale von in einem Auftrag zu bearbeitenden Flachsachentypen sowie die in der Bearbeitungsanlage vorgenommenen Bearbeitungsschritte zusammenfassen, und/oder von Aufträgen, nach denen eine bestimmte Menge an bestimmten Flachsachen nach einem oder mehreren Rezepten abgearbeitet werden soll, kann sichergestellt werden, dass von den Anlagen oder Vorrichtungen unabhängig Rezepte bereitgestellt und betriebssicher auf unterschiedlichen

25 Anlagen oder Vorrichtungen abgearbeitet werden können.

[38] Eine entsprechende Umsetzung der Aufträge bzw. Rezepte kann dann in der jeweiligen Vorrichtung bzw. Anlage erfolgen, wobei - ggf. - es auch denkbar ist, eine derartige Umsetzung in einer separaten Rechenanlage durchzuführen und die dann umgesetzten Angaben als entsprechende Einstellungsinformationen den jeweiligen Vorrichtungen bzw. Anlagen zur 30 Verfügung zu stellen.

[39] Dementsprechend kann auf eine individuelle Konvertierung von Rezepten auf unterschiedliche Anlagen und Vorrichtungen verzichtet werden, was die Betriebssicherheit erheblich erhöht, da unmittelbar Eingriffe in das Rezept jeweils Anlagenspezifisch nicht notwendig sind. Es reicht vielmehr aus, dass zu den jeweiligen Vorrichtungen bzw. Anlagen die Einstellungsinformationen für die jeweiligen Merkmale der Fl ach Sachen typen vorgehalten werden, wobei letztlich hierfür sogar spezielles Personal oder auch die Hersteller verantwortlich zeichnen können. Mithin wird die eigentliche Einstellung vom jeweiligen Bediener entkoppelt, sodass auch hier mögliche Fehler auf ein Minimum reduziert werden können.

[40] In diesem Zusammenhang versteht es sich, dass ggf. auch andere Schnittstellen, die den Austausch anderer Daten ermöglichen, an entsprechenden Vorrichtung bzw. Anlagen vorgesehen sein können, um beispielsweise entsprechend Daten von Merkmalen von Flachsachentypen und zugehörigen Einstellungsinformationen zu den Anlagen und Vorrichtungen oder aber zu Rechnern übertragen zu können.

[41] Dementsprechend kann durch eine Vorrichtung zur auftragsweisen Bearbeitung von Flachsachen umfassend wenigstens ein Flachsachenkanal, entlang welchem jeweils eine Flachsache, die jeweils wenigstens in einem Merkmal, insbesondere in einer körperlichen Eigenschaft, entsprechend ihres Flachsachentyps unterschiedlich ausgestaltet sein können, die Bearbeitungsvorrichtung durchläuft und entlang welchem wenigstens eine körperlich mit den jeweiligen Flachsachen wechselwirkende Wechselwirkungseinrichtung, die, bevor eine erste Flachsache eines jeweiligen Auftrags die jeweilige Wechselwirkungseinrichtung bei ihren Durchlauf durch den Flachsachenkanal an das jeweilige Merkmal entsprechend vorgegebener Einstellungsinformationen angepasst werden muss, vorgesehen ist, und einen elektronischen Speicher zur Speicherung von Merkmalen von Flachsachentypen und zugehörigen Einstellungsinformationen zur Anpassung der Wechselwirkungseinrichtung sowie Mittel zur Anpassung der Wechselwirkungseinrichtung in Abhängigkeit von dem Flachsachentyp des jeweiligen Auftrags entsprechend der in dem Speicher vorgesehenen Einstellungsinformationen, sowie eine elektronische Schnittstelle zur Eingabe von Rezepten, die Merkmale von in einem Auftrag zu bearbeitenden Flachsachentypen sowie die in der Bearbeitungsanlage vorgenommenen Bearbeitungsschritte zusammenfassen, und/oder von Aufträgen, nach denen eine bestimmte Menge an bestimmten Flachsachen nach einem oder mehreren Rezepten abgearbeitet werden soll, eine entsprechende Vielseitigkeit, nach welcher Rezepte für verschiedene Vorrichtungen bzw. Anlagen, welche derartige Vorrichtungen umfassen, vorbereitet werden können, erreicht werden.

[42] Die Schnittstelle bzw. Vorrichtung kann eine elektronische Schnittstelle zur Ausgabe eines elektronischen Vorrichtungsdatenblatts, welches zumindest Merkmale von Flachsachentypen und zugehöriger Einstellungsinformationen sowie ggf. eine Charakterisierung der von der Anlage durchgeführten Bearbeitung umfasst, aufweisen. Eine derartige elektronische Schnittstelle kann separat oder aber auch integriert in die bereits erläuterte elektronische Schnittstelle vorgesehen sein. Hierdurch wird es möglich, dass insbesondere ein Rezept ohne weiteres einer Schlüssigkeitsprüfung auf einen entsprechenden Anlagen- bzw. Vorrichtungstyp unterzogen werden kann. Ggf. kann eine derartige Schlüssigkeitsprüfung jedoch auch in der Vorrichtung bzw. Anlage vorgenommen werden, wobei dann eine entsprechende Ausgabe derartiger Daten nicht notwendig ist.

[43] Eine entsprechende Kuvertieranlage kann einen elektronischen Speicher zur Speicherung eines Anlagendatenblatts aufweisen, welches zumindest Merkmale von Flachsachentypen und zugehörigen Einstellungsinformationen zur Anpassung der Wechselwirkungseinrichtung sowie ggf. eine Charakterisierung der von Anlage durchgeführten Bearbeitung, wie beispielsweise ein Kuvertieren, Falzen und/oder Sortieren umfasst, sowie Mittel zur Anpassung der Wechselwirkungseinrichtung in Abhängigkeit von dem Flachsachentyp des jeweiligen Auftrags entsprechend der in dem Speicher vorgesehenen Einstellungsinformationen. Hierdurch kann ein Rezept für eine gesamte Anlage einer entsprechenden Plausibilitätsprüfung unterzogen werden, wobei ggf. derartige Informationen auch außerhalb der Anlage gespeichert werden können. Ebenso wird auf diese Weise die Gesamtanlage in die Lage versetzt, mit einem lediglich Merkmale von Flachsachentypen sowie zugehörigen Bearbeitungsschritten enthaltenen Rezept Aufträge durchzuführen, indem entsprechende Einstellungsinformationen durch die in der Anlage gespeicherten Daten umgesetzt werden können. Es versteht sich, dass - wie bereits vorstehend angedeutet - eine entsprechende Umsetzung des Rezepts in Einstellungs-Informationen auch außerhalb erfolgen und dementsprechend der Anlage zur Verfügung gestellt werden kann.

[44] Die Vorrichtungen bzw. Anlagen können wenigstens eine Einrichtung zur Änderungen der geometrischen Abmessungen der Flachsache in Bezug auf deren körpereigene Bewegungsrichtung durch die Bearbeitungsvorrichtung aufweisen. Eine derartige Änderung der geometrischen Abmessung erfolgt beispielsweise dann, wenn die Flachsachen gefaltet bzw. gefalzt werden. Ebenso erfolgt eine entsprechende Änderung, wenn die Flachsache ihre Bewegungsrichtung in Bezug auf sich selber ändert, mit Ausnahme bei einer Richtungsumkehr genau in die entgegengesetzte Bewegungsrichtung. In allen anderen Fällen wird beispielsweise aus einer Flachsache im Querformat eine Flachsache in Längsformat, welche dementsprechend mit geänderten Merkmalen in einem Flachsachenkanal weitertransportiert bzw. gefördert werden muss. [45] Es versteht sich, dass die Querschnitte der jeweiligen Flachsachenkanäle an die entsprechenden Erfordernisse, insbesondere wie sie bei einem Sammeln bzw. Kopieren von mehreren zu kuvertierenden Gütern oder aber auch bei einem Falten oder Falzen auftreten, versehen sein kann. [46] Es versteht sich, dass die Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen beschriebenen Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die Vorteile entsprechend kumuliert umsetzen zu können.

[47] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert, die insbesondere auch in anliegender Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:

Figur 1 eine Kuvertieranlage in schematischer Ansicht;

Figur 2 die in der Anlage nach Figur 1 vorgesehene Schnittstelle, welche auch für andere Kuvertieranlagen oder Bearbeitungsvorrichtungen geeignet ist;

Figur 3 einen schematischen Ablauf in der Anlage nach Figur 1 ;

Figur 4 einen alternativen Ablauf;

Figur 5 einen Ablauf für eine Plausibilitätsprüfung;

Figur 6 einen weiteren Ablauf für eine Plausibilitätsprüfung;

Figur 7 einen weiteren Ablauf für eine Plausibilitätsprüfung;

Figur 8 einen Ablauf für eine Schlüssigkeitsprüfung;

Figur 9 einen Ablauf für eine weitere Schlüssigkeitsprüfung und Einbeziehung von

Anlageninformationen; und

Figur 10 einen Ablauf für das Bereitstellen von Rüstinformationen.

[48] Bei der in Figur 1 dargestellten Kuvertieranlage 10 wird eine bereits bedruckte Papierrolle 11 einem Schneider 12 zugeführt, welcher das Papier der bereits bedruckten Rollen 1 1 entsprechend der vorgewählten Formatvorgabe schneidet. Dahinter ist ein Merger 13 angeordnet, welcher zwei nebeneinander auf der Rolle 1 1 befindliche Blätter, welche längst geschnitten wurden, übereinander führt, sodass die Rollen 1 1 auch doppelnutzig bedruckt sein können. In einer Sammelstation 14 werden dann die Einzelblätter zu kompletten Briefen gesammelt, sodass unmittelbar nachvollziehbar ist, dass entsprechende unterschiedliche Anzahlen von Blättern und auch unterschiedliche Briefdicken zu finden sein können. Hierbei ist es denkbar, dass durch den Auftrag die Zahl der jeweiligen Blätter vorgegeben ist. Häufig finden sich jedoch auf den ersten Seiten der jeweiligen Briefe, in denen auch das entsprechende Adressfeld zu finden ist, Codes, beispielsweise die Barcodes, maschinenlesbare Zifferncodes oder ähnliches, wobei ggf. auch die Adressangaben selbst für eine entsprechende Zuordnung genutzt werden können, die dann für jede einzelne Gruppierung festlegen, wie diese zusammen zustellen ist. Nach dem Sammeln in der Sammelstation 14 wird das zu Gruppen gesammelte Gut, welches dann an sich eine gesonderte Flachsache darstellt, einem Falzwerk 15 zugeführt. Dort wird dieses entsprechend der in einem Rezept gemachten Vorgaben gefalzt, wobei hier für jede einzelne Gruppe bzw. für jede gesammelte Flachsache festgelegt ist, welche Falzungen aufgrund der Blattzahl möglich und sinnvoll sind. So können Flachsachen, die aus sehr vielen Blättern bestehen, beispielsweise nicht mehr gefaltet werden.

[49] Anschließend werden die so vorbereiteten Flachsachen, welche je nach Falzung wiederum andere Flachsachen sein können, in einer Umlenk- und Aufrichtstation 16 aufgerichtet und an Beilagenanlegern 17 vorbeigeführt. Dort werden entsprechend der bereits genannten Vorgaben jeder vorbeilaufenden Flachsache individuell verschiedene Beilagen zugeführt, wodurch die Flachsachen zumindest in ihrer Dicke wiederum sehr unterschiedlich verändert werden.

[50] Die so vorbereiteten Güter gelangen anschließend in einen Kuvertierkopf 18 der Ku vertieranlage 10. Dem Kuvertierkopf 18 werden von der anderen Seite Kuverts aus einem Kuvertvorrat 19 zugeführt. Die fertig kuvertierten Briefe verlassen die Kuvertieranlage 10 an einem Austransport 20.

[51] Es versteht sich, dass die einzelnen Vorrichtungen der Kuvertieranlage 10 ohne weiteres durch weitere Vorrichtungen, wie beispielsweise durch zusätzliche Beilagenanleger oder eine Sortiervorrichtung ergänzt, werden können. Ebenso können einzelne Vorrichtungen ohne weiteres weggelassen werden, falls dieses gewünscht ist.

[52] Ebenso ist unmittelbar ersichtlich, dass die einzelnen Vorrichtungen je nach Auftrag an unterschiedliche Rezepte angepasst werden müssen. Dieses betrifft insbesondere eine Abänderung der Beilagen in Beilagenanleger, aber auch Änderungen, wenn beispielsweise die Rolle 1 1 aus Papier mit anderer Stärke oder anderer Oberflächenbeschaffenheit besteht.

[53] Die einzelnen Vorrichtungen der Kuvertieranlage 10 sind mit einem Netz 30, beispielsweise einem Bus-System, einem LAN (Local Area Network), einem WLAN oder dem Internet, über Netzverbindungen 35 verbunden, wobei in Figur 1 lediglich zu einem Beilagenanleger 17, dem Kuvertierkopf 18 und dem Kuvertvorrat 19 derartige Netzverbindungen 35 dargestellt sind. Je nach konkreter Auslegung einer entsprechenden Kuvertieranlage kann auch lediglich eine Netzverbindung 35 vorgesehen sein, insofern Anlagen intern eine entsprechende Informationsverarbeitung erfolgt. Ebenso versteht es sich, dass jeder bzw. nahezu jede Vorrichtung der Kuvertieranlage eine eigene Netzverbindung 35 aufweisen kann.

[54] Ebenso am Netz 30 ist über eine Netzverbindung 35 ein Computer 40 angeschlossen, über welchen Rezepte aus in einer Datenbank befindlichen Baustein erstellt, auf Plausibilität und Schlüssigkeit geprüft und separat bzw. in Form von Aufträgen an die Kuvertieranlage 10 weitergegeben werden können.

[55] Für letzteres ist eine Schnittstelle vorgesehen, die bei diesem Ausführungsbeispiel lediglich auftragsbasiert aufgebaut ist und den jeweiligen Auftrag sowie das zugehörige Rezept, in welchem die jeweiligen Merkmale der Flachsachen zusammengefasst sind, umfasst.

[56] Hierbei erscheint die in Figur 3 dargestellte Vorgehensweise sinnvoll. Anhand der in einer Datenbank des Rechners 40 vorhandener Sammlung an Bausteinen wird ein Rezept erstellt. Dieses wird dann einer Plausibilitätsprüfung unterzogen, wobei beispielsweise geklärt wird, inwieweit ein Adressfeld eines Anschreibens auch nach dem Sammeln der Schreiben und etwaiger Falzvorgänge in dem Adressfenster eines entsprechenden Kuverts zur Anlage kommt. Nach der Plausibilitätsprüfung erfolgt eine Schlüssigkeitsprüfung auf die jeweilige Kuvertieranlage 10, die ebenfalls noch in dem Rechner 40 durchgeführt wird. Hierzu werden Einstellungsinformationen, welche zu den Merkmalen jeweiliger Flachsachentypen abgespeichert sind und welche letztlich die jeweilige Kuvertieranlage 10 repräsentieren, mit den Merkmalen, welche das Rezept verlangt, verglichen. Diese Einstellungsinformationen sind bei vorliegendem Ausführungsbeispiel ebenfalls in dem Rechner 40 gespeichert. Sie können in einer alternativen Ausführungsform in der Kuvertieranlage 10 gespeichert sein und über eine separate Schnittstelle an den Rechner 40 weitergegeben werden.

[57] Das auf Schlüssigkeit geprüfte Rezept wird dann über die Schnittstelle nach Figur 2 an die Kuvertieranlage 10 weitergegeben. Dort erfolgt die Einstellung möglichst weitgehend automatisch mittels entsprechender Aktuatoren sowie vorgegebener Einstellungsinformationen. Gegebenenfalls wird von der Kuvertieranlage 10 eine manuelle Rüsttätigkeit verlangt, beispielsweise wenn die zu verstellende Aktuatoren, wie beispielsweise Stellschrauben oder ähnliches, nicht elektronisch angesteuert werden können. [58] So wie die Einstellung erfolgt ist, kann der entsprechende Auftrag gestartet werden. [59] Die für die Einstellung in der Kuvertieranlage 10 notwendigen Einstellungsinformationen können separat gespeichert sein. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Speicherung in einer entsprechenden Datenbank oder Tabelle erfolgt, welche dann auch elektronisch exportierbar und/oder für die Schlüssigkeitsprüfung genutzt werden kann.

[60] Insofern kann auch eine alternative Verfahrensführung, wie sie in Figur 4 dargestellt ist, vorgesehen sein, in dem derartige Einstellungsinformationen für die Schlüssigkeitsprüfung genutzt werden. Hierbei erfolgt bei der in Figur 4 vorgeschlagenen Verfahrensführung die Schlüssigkeitsprüfung in der Kuvertieranlage 10 selbst, wobei es sich versteht, das ein Nutzen derartiger Einstellungsinformationen für eine außerhalb der Kuvertieranlage 10 durchgeführte Schlüssigkeitsprüfung möglich ist, wenn die Einstellungsinformationen entsprechend über eine geeignete Schnittstelle exportiert werden.

[61] Es versteht sich, dass die entsprechenden Übergaben an die Kuvertieranlage 10 auch für jede einzelne Vorrichtung selbst vorgenommen werden können. Ebenso ist es denkbar, dass jede einzelne Vorrichtung selbstständig eine eigene Schlüssigkeitsprüfung durchführt bzw. dass in dem Rechner 40 für jede einzelne Vorrichtung separat eine Schlüssigkeitsprüfung durchgeführt wird.

[62] Für eine Plausibilitätsprüfung können beispielsweise eingegebene Parameter eines Bausteins einer Plausibilitätsüberprüfung unterzogen werden.

[63] So kann beispielsweise, wie in Figur 5 exemplarisch dargestellt, eine manuelle Eingabe

151 auf ihre Plausibilität überprüft werden, indem die manuelle Eingabe 151 mit einer Tabelle

152 zulässiger Maße in einem Vergleich 153 verglichen wird, wobei bei einer manuellen Eingabe 151 außerhalb eines zulässigen Bereichs auf eine Regelverletzung 154 erkannt wird.

[64] Ein entsprechendes Erkennen kann beispielsweise darin umgesetzt werden, dass die entsprechende Eingabe nicht für eine Abspeicherung akzeptiert wird und weitere Eingaben so lange nicht möglich werden, bis ein zutreffender Wert ausgegeben ist. Ebenso kann eine Regelverletzung 154 durch eine Markierung, beispielsweise durch einen roten Farbhintergrund oder einen sonstigen Kenner, kenntlich gemacht werden. Dieses ermöglicht dann, den Baustein zügig weiter zu bearbeiten, um entsprechend fehlerhafte Eingaben im Nachhinein korrigieren zu können. Ebenso kann durch eine derartige Markierung ggf. ein Anlass gegeben sein, die Tabelle 152 zulässiger Maße zu überarbeiten. [65] In praktischer Umsetzung kann beispielsweise die Eingabe einer Nettoformatbreite von 21 mm, was unter dem Strich sehr wahrscheinlich auf eine Verwechslung zwischen Zentimeter- und Millimeterangaben beruhen könnte, als Regelverletzung 154 durch den Vergleich 153 erkannt werden.

[66] Die Tabelle 152 kann einerseits mit der Software oder andererseits in einer Datenbank hinterlegt sein.

[67] Neben einer Plausibilitätsprüfung hinsichtlich absoluter Maße können auch logische Eingabefehler durch eine Plausibilitätsprüfung aufgefangen werden, wie in Figur 6 exemplarisch dargestellt. So können zwei manuelle Eingaben 161 , 162, beispielsweise für eine Kuverthöhe und eine Laschenhöhe, nach Maßgaben einer Regel-Tabelle 163 in einem Vergleich 164 verglichen werden, wobei in der Regel-Tabelle 163 Relativangaben zwischen den beiden manuellen Eingaben 161 , 162 hinterlegt sind, was, je nach konkreter Umsetzung vorliegender Erfindung, ebenfalls durch ein Vorhalten der Regeln in einer Datenbank oder aber durch eine unmittelbare Programmierung der Software geschehen kann.

[68] In konkreter Umsetzung kann beispielsweise eine Kuverthöhe von 104 mm und eine Laschenhöhe von 122 mm als logisch falsch und mithin als Regelverletzung 165 dargestellt werden, da eine Kuvertlasche nicht höher sein kann als das Kuvert selber.

[69] Auch komplexere Abläufe können bei einer Plausibilitätsprüfung vorgesehen sein, wie anhand Figur 7 dargestellt. Hier wird aus zwei manuellen Eingaben 171 , 172, welche sich auf den Fensterabstand eines Kuvertfensters von der Kuvertoberkante sowie auf die Fensterhöhe beziehen, in einer Berechnung 173 die Position der Fensterunterkante ab der Kuvertoberkante bestimmt. Diese kann naturgemäß, wie in der Regel-Tabelle 175 hinterlegt, die Kuverthöhe nicht überschreiten. Durch einen Vergleich 176 mit der manuellen Eingabe 174 der Kuverthöhe kann dann ggf. auf eine Regelverletzung 177 erkannt werden.

[70] Werden beispielsweise als Fensterabstand von der Kuvertoberkante bei der manuellen Eingabe 171 70 mm und als Fensterhöhe und bei der manuellen Eingabe 172 45 mm eingegeben, so errechnet sich hieraus bei der Berechnung 173 eine Position der Fensterunterkante ab Kuvertoberkante von 1 15 mm. Diese Fensterunterkante läge bei einer über die manuelle Eingabe 174 eingegebenen Kuverthöhe von 104 mm außerhalb des Kuverts und ist mithin physikalisch unmöglich. [71] Es versteht sich, dass die Regel-Tabellen 163 und 175, ggf. auch die Tabelle 152 zulässiger Maße, innerhalb einer Tabelle oder auch innerhalb einer Datenbank platziert sein können. Ebenso können Sie innerhalb einer gemeinsamen Software programmtechnisch umgesetzt sein. [72] Auch ein Rezept kann einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden, wie beispielsweise in Figur 8 dargestellt, wobei ggf. manuelle Eingaben, wie beispielsweise die manuellen Eingaben 181 , 184 aus entsprechenden Bausteinen stammen können. So kann beispielsweise die manuelle Eingabe 181 über eine Dokumentenhöhe mit der manuellen Eingabe 182 über die Falzart in einer Berechnung 183 zur Berechnung der Guthöhe nach dem Falzen genutzt werden. In einem Vergleich 186 kann die in der Berechnung 183 berechnete Guthöhe mit der manuellen Eingabe 184 der Kuverthöhe verglichen werden und— unter Berücksichtigung einer Regel-Tabelle 185 auf eine Regelverletzung 187 erkannt werden, wenn die Guthöhe die Kuverthöhe übersteigt. Dann nämlich passt das gefalzte Dokument nicht in das Kuvert. [73] Neben einer Plausibilitätsprüfung der Bausteine eines Rezepts untereinander und deren Verknüpfung im Rezept miteinander, wie dieses in Figur 8 exemplarisch dargestellt ist, kann auch eine Schlüssigkeitsprüfung des Rezepts in Bezug auf Anlageninformationen erfolgen, wie exemplarisch in Figur 9 dargestellt. So kann beispielsweise ein Rezept 191 mit einer gegebenen Dokumentendicke vor dem Falzen, mit einer gegebenen Beilagendicke sowie mit einer gegebenen Falzart einer Berechnung 193 unterzogen werden, um die Dokumentendicke nach dem Falz, die Füllgutdicke nach Beilagenabzug, also die Dicke des gefalzten Dokuments und der Beilagen, zu ermitteln und mit Anlageninformationen aus einem Komponentendatenblatt 192 über die maximal zulässige Füllgutdicke in einem Vergleich 194 vergleichen zu können. Ist die Füllgutdicke außerhalb der vorgegebenen Spezifikation des Komponentendatenblatts 192 so wird auf eine Regelverletzung 195 erkannt.

[74] So führt beispielsweise eine Dokumentdicke vor dem Falz von 0,2 mm, eine Beilagendicke von 1 ,6 mm bei einem Einfachfalz zu einer Dokumentdicke nach dem Falzen von 0,5 mm, was dann zu einer Füllgutdicke von 2, 1 mm führt, welche beispielsweise bei einer maximal zulässigen Füllgutdicke von 2 mm, die im Komponentendatenblatt 192 vorgegeben ist, zu einer Regelverletzung 195 führen würde.

[75] Bei einer Regelverletzung 165, 177, 187 oder 195 kann einerseits die schon eingangs erwähnte Markierung oder Sperre bis zum richtigen Eintrag erfolgen. Andererseits können bei derartigen Regelverletzungen 165, 177, 187 oder 195 aus einer Datenbank Vorschläge einem Benutzer angegeben werden, wie bzw. innerhalb welcher Grenzen die eingegebenen Parameter vernünftigerweise lauten könnten. Hierbei sind die Vorschläge vorzugsweise in ihrer Art sehr unterschiedlich. So kann beispielsweise bei dem in Figur 8 dargestellten Ausführungsbeispiel vorgeschlagen werden, eine andere Falzart oder ein anderes Kuvert zu wählen. Bei dem in Figur 9 dargestellten Ausführungsbeispiel hingegen kann neben den vorgenannten Vorschlägen auch der Einsatz einer anderen, geeigneteren Anlage alternativ hierzu vorgeschlagen werden.

[76] Vor Start einen Auftrags können, wie beispielsweise in Figur 10 dargestellt, aus einem Rezept 201 unter Einbeziehung von Anlageninformationen, beispielsweise einer Falztabelle 202, Rüstinformationen, beispielsweise eine Auswahl 203 eines zu einer Falzart, welche durch das Rezept 201 vorgesehen ist, passenden Eintrags der Falztabelle 202, in einer Anzeige 204, beispielsweise als eine Einlegevorschrift oder eine Falzwerkkonfiguration, oder durch eine sonstige Ausgabe, beispielsweise durch einen entsprechenden Ausdruck, dargestellt werden. Ein Bediener kann dann die entsprechenden Rüstinformationen umsetzen und beispielsweise entsprechende Dokumente mit der Schriftseite nach oben oder unten, je nach Anzeige 204, einlegen oder auch durch manuelle Einstellung einer entsprechenden Falzwerkkonfiguration, beispielsweise Falztasche oben oder unten, je nach Anzeige 204, welche darüber entscheidet, in welche Richtung der Falz ausgeführt wird, eine Umrüstung durchführen.

[77] So kann beispielsweise durch das Rezept 201 als Falzart ein Einfachfalz vorgesehen sein. Dieses führt bei vorgegebener Falzwerkkonfiguration, beispielsweise bei einer Falztasche oben, zu einer entsprechenden Einlegevorschrift, beispielsweise Schriftseite unten, was in der anlagenspezifischen Falztabelle 202 dementsprechend vorgegeben sein kann.

[78] Je nach konkreter Anlage besteht keine Möglichkeit, die Falzwerkkonfiguration zu ändern, so dass Änderungen im Falz lediglich durch eine geänderte Einlegevorschrift Rechnung getragen werden kann. Bei anderen Anlagen ist es jedoch denkbar, dass die Falzwerkkonfiguration manuell anzupassen ist, was dann entsprechend angezeigt werden kann.

[79] Kumulativ bzw. alternativ kann bei einer Schlüssigkeitsprüfung beispielsweise ein Rezept auf das Vorhandensein benötigter Beilagenanleger, wie beispielsweise auf das Vorhandensein eines Anlegers für CDs, wenn das Rezept CDs als Beilage vorsieht, überprüft werden, indem ein entsprechender Vergleich mit Angaben in den Komponentendatenblättern der Anlage erfolgt. Als Ergebnis der Schlüssigkeitsprüfung kann ggf. dann eine entsprechende Rüstinformation, welche beispielsweise den Einbau eines CD-Anlegers oder die Wahl einer anderen Anlage vorschlägt, ausgegeben werden. Ebenso können in Abhängigkeit von dem Rezept als Ergebnis einer Schlüssigkeitsprüfung der Ein- bzw. Umbau oder die Auswahl von Eingangskanälen, beispielsweise eines Eingangskanals für Endlospapier und eines Eingangskanals für Einzelblätter, vorgegeben oder angeregt werden. [80] Durch die zuvorige Schlüssigkeitsprüfung bzw. durch die zuvorige Plausibilitätsprüfung können insbesondere sehr komplexe Aufträge, bei denen verschiedenste Konfigurationen, beispielsweise sehr unterschiedliche Seitenzahlen, verschiedene Beilagen und mithin entsprechend unterschiedliche Falzarten und Kuvertgrößen, kombiniert werden, vorbereitet werden, so dass die Wahrscheinlichkeit von Prozessunterbrechungen auf ein Minimum reduziert werden kann. Dieses führt zu einer erheblichen Erhöhung der Prozesssicherheit und mithin des Durchsatzes gerade bei sehr großvolumigen Aufträgen.

Bezugszeichenliste:

10 Ku vertieranlage 165 Regelverletzung

11 Rolle

12 Schneider 171 manuelle Eingabe

5 13 Merger Fensterabstand von

14 Sammelstation 40 Kuvertoberkante = 70mm

15 Falzwerk 172 manuelle Eingabe

16 Umlenk- und Aufrichtstation Fensterhöhe = 45mm

17 Beilagenanleger 173 Berechnung

10 18 Kuvertierkopf Position Fensterunterkante bei

19 Kuvertvorrat 45 115mm (ab Kuvertoberkante)

20 Austransport 174 manuelle Eingabe

30 Netz Kuverthöhe = 104mm

35 Netzverbindung 175 Regel-Tabelle

IS 40 Rechner Fensterunterkante darf Kuverthöhe

50 nicht überschreiten

151 manuelle Eingabe 176 Vergleich

Nettoformatbreite = 21mm 177 Regelverletzung

(Verwechslung cm / mm)

20 152 Tabelle zulässiger Maße 181 manuelle Eingabe

Nettoformatbreite muss zwischen 55 Dokumenthöhe = 297 mm

70mm und 470mm liegen 182 manuelle Eingabe

153 Vergleich Falzart: symmetrischer

154 Regelverletzung Einfachfalz

2S Eingabe außerhalb des zulässigen 183 Berechnung

Bereichs 60 Guthöhe nach dem Falz = 148,5mm

184 manuelle Eingabe

161 manuelle Eingabe Kuverthöhe = 104mm

Kuverthöhe = 104mm 185 Regel-Tabelle

30 162 manuelle Eingabe Höhe des Füllguts muss kleiner sein

Laschenhöhe = 120mm 65 als die Kuverthöhe

163 Regel-Tabelle 186 Vergleich

Kuvertlasche darf nicht höher als 187 Regelverletzung

das Kuvert

35 164 Vergleich Rezept 202 Falztabelle

Dokumentdicke (vor Falz) = 0,2mm Einfachfalz =>

Beilagendicke = 1 ,6mm - Einlegevorschrift: Schriftseite Falzart: Einfachfalz 20 unten

Komponentendatenbl att (- Falzwerkkonfiguration:

maximalzulässige Füllgutdicke 2mm Falztasche oben)

Berechnung 203 Auswahl des zur Falzart passenden Dokumentdicke nach Falz = 0,5mm Eintrags der Falztabelle

Füllgutdicke nach Beilagenabzug 25 204 Anzeige der Einlegevorschrift (und (gefalztes Dokument + Beilage) = der Falzwerkkonfiguration) als 2,1 mm Rüstinformation

Vergleich

Regelverletzung Rezept

Falzart: Einfachfalz