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Title:
METHOD AND APPARATUS FOR PROCESSING AND/OR RECYCLING OF MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/041813
Kind Code:
A1
Abstract:
What is disclosed is a method of processing and/or recycling materials, especially thermoplastic materials, • wherein the material is agitated and mixed in a receiving vessel (1), especially a cutting compressor or a preconditioning unit (PCU), and optionally also heated, comminuted and/or softened, wherein the material in the receiving vessel (1) remains in the form of pieces or particles and unmolten throughout, and • wherein the material in piece or particle form being agitated within the receiving vessel is subjected to inline spectroscopic and/or spectrometric analysis and/or measurement, wherein the measurements ascertained in this way are employed to obtain information about the material being analysed in each case, especially quantitative and/or qualitative indices of the respective material. Likewise disclosed is an apparatus comprising – at least one receiving vessel (1), especially a cutting compressor, having a mixing and/or comminuting device for the material, – at least one spectroscopic and/or spectrometric measuring apparatus (10) for inline analysis of portions of the material in piece or particle form being agitated within the receiving vessel (1), which is designed to emit a physical stimulus, especially electromagnetic radiation, for excitation of the rotating material in piece or particle form and – to detect the measurement signals that arise in reaction to the stimulus, especially characteristic spectra of the electromagnetic radiation scattered on the material analysed, preferably by spectrometric means, and – a processing and control unit (40) which is in data communication with the measurement apparatus (10) and is designed – to actuate the measurement apparatus (10), to emit the physical stimulus, especially electromagnetic radiation, and to detect the resultant measurement signals and to hold the measurements ascertained in this way available and – optionally, on the basis of the measurements ascertained, to derive and hold available information concerning the material analysed in each case, especially quantitative and/or qualitative indices of the respective material.

Inventors:
HAIDER STEPHANIE (AT)
AIGNER MICHAEL (AT)
FEICHTIGNER KLAUS (AT)
Application Number:
PCT/AT2019/060278
Publication Date:
March 05, 2020
Filing Date:
August 28, 2019
Export Citation:
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Assignee:
EREMA ENG RECYCLING MASCHINEN & ANLAGEN GMBH (AT)
International Classes:
B29B17/00; G01J3/42; G01J3/44; G01N21/31; G01N21/51; G01N21/64; G01N21/65; G01N21/85; G01N33/44; B01F7/16; G01N21/33; G01N21/359; G01N21/84
Domestic Patent References:
WO2017051424A12017-03-30
Foreign References:
EP1264170A22002-12-11
EP3128303A22017-02-08
EP3537119A12019-09-11
EP2689908A12014-01-29
EP0123771A11984-11-07
EP2689908A12014-01-29
EP2525953A12012-11-28
EP0123771A11984-11-07
Attorney, Agent or Firm:
WILDHACK & JELLINEK PATENTANWÄLTE (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Aufbereiten, Bearbeiten und/oder Recyceln von Materialien, insbesondere von thermoplastischen Kunststoffmaterialien,

- wobei das Material in einem Aufnahmebehälter (1 ), insbesondere einem Schneidverdichter bzw. einer Preconditioning Unit (PCU), bewegt und gemischt wird, und gegebenenfalls auch erwärmt, zerkleinert und/oder erweicht wird, wobei das Material im Aufnahmebehälter (1 ) durchwegs stückig bzw. teilchenförmig und unaufgeschmolzen bleibt, und

- wobei das sich im Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) bewegende stückige bzw. teilchenförmige Material inline spektroskopisch und/oder spektrometrisch analysiert oder gemessen wird, wobei die derart ermittelten Messwerte zur Gewinnung von Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere von quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials, herangezogen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile des im Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) befindlichen und dort rotierenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials durch eine physikalische Einwirkung, insbesondere durch elektromagnetische Strahlung, angeregt wird und die als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, insbesondere charakteristische Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, vorzugsweise spektrometrisch, detektiert werden. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die spektroskopische und/oder spektrometrische Vermessung mittels Atomspektroskopie oder Molekülspektroskopie erfolgt, insbesondere mittels Raman-Spektroskopie, NIR- Spektroskopie, UV/VIS-Spektroskopie, Fluoreszenz-Spektroskopie und/oder Absorptions- Spektroskopie.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anregung Licht im Bereich des infraroten, des sichtbaren und/oder des UV-Lichts verwendet wird, insbesondere im Bereich von 100 bis 1400 nm, vorzugsweise von 500 bis 1000 nm, und/oder dass zur Anregung ein Laser verwendet wird, insbesondere mit einem Wellenlängenbereich von 100 nm bis 1400 nm und/oder mit einer Leistung im Bereich von 15 mW bis 5 W, vorzugsweise von 100 bis 500 mW.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Licht detektiert und analysiert wird, um spezifische quantitative und/oder qualitative Kenngrößen des Materials, insbesondere des thermoplastischen Kunststoffmaterials, bzw. Veränderungen dieser Kenngrößen während des Prozesses inline zu erfassen und zur Überwachung und/oder Steuerung des Prozesses heranzuziehen und/oder diese Kenngrößen zur Steuerung der Prozessführung im Aufnahmebehälter (1 ) zu verwenden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die das Material anregende elektromagnetische Strahlung auf einen Fokuspunkt (23) fokussiert wird, der im Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) am oder unmittelbar hinter der Behälterwand, vorzugsweise in einem Abstand von maximal 10 cm hinter der Behälterwand, liegt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch die physikalische Einwirkung, insbesondere die elektromagnetische Strahlung, ein durch eine

Messfleck-Querschnittsfläche von 0,1 mm bis 5 mm, insbesondere von 1 mm bis 3 mm, und eine Eindringtiefe in das Material von 0,3 gm bis 30 gm, insbesondere von 8 pm bis 15 pm, definierter Volumenbereich angeregt wird. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die das

Material anregende physikalische Einwirkung, insbesondere die elektromagnetische Strahlung, an einer oder mehreren der folgenden Positionen in das Innere des Aufnahmebehälters (1 ) bzw. in das Material eingebracht wird:

unterhalb des Füllniveaus des im Betrieb im Aufnahmebehälter (1 ) befindlichen Materials bzw. der Materialteilchen,

in einer Flöhe und/oder in einem Abstand zum Boden (3) oder zum Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeug (4), in der/dem die physikalische Einwirkung, insbesondere die elektromagnetische Strahlung, ständig unterhalb des verfahrensmäßig vorgegebenen Füllstandes der im Aufnahmebehälter (1 ) befindlichen bzw. rotierenden Materialteilchen und/oder unterhalb des Niveaus der bei einer Bewegung und/oder Rotation der Materialteilchen ausgebildeten Mischtrombe liegt,

in Flöhe des mittleren Drittelbereichs des verfahrensmäßig vorgegebenen Füllstandes des Materials im Aufnahmebehälter (1 ) und/oder der Mischtrombe, - in demjenigen Bereich des Aufnahmebehälters (1 ), in dem die Dichte der bewegten und/oder rotierenden Materialteilchen am höchsten ist, und/oder in demjenigen Bereich des Aufnahmebehälters (1 ), in dem die bewegten und/oder rotierenden Materialteilchen den höchsten Druck auf die Seitenwand (2) des Aufnahmebehälters (1 ) ausüben. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das stückige bzw. teilchenförmige Material im äußeren Bereich des Aufnahmebehälters (1 ), insbesondere an der Seitenwand (2) des Aufnahmebehälters (1 ), eine Bewegungsrichtung in Umfangsrichtung und/oder eine vorwiegend aufwärtsgerichtete Bewegungsrichtung aufweist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das stückige bzw. teilchenförmige Material radial mit einer Geschwindigkeit von 0,3 m/s bis 45 m/s und/oder in vertikaler Richtung mit einer Geschwindigkeit von 0,1 m/s bis 60 m/s umläuft, sodass das stückige bzw. teilchenförmige Material im äußeren Bereich des Aufnahmebehälters (1 ), insbesondere an der Seitenwand (2) des Aufnahmebehälters (1 ), häufig und regelmäßig ausgetauscht wird.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,

dass das im Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) befindliche und dort rotierende stückige bzw. teilchenförmige Material, insbesondere einzelne Teilchen des Materials, zu einer Vielzahl an vorgegebenen Zeitpunkten durch eine physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, angeregt wird und

dass der Mittelwert der Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere über die einzelnen Teilchen, vorzugweise der quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials, die auf Grundlage ausgewählter, vorzugsweise aller, zu diesen Zeitpunkten ermittelten Messwerte ermittelt wurden, berechnet und zur Verfügung gehalten wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass das im Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) befindliche und dort rotierende stückige bzw. teilchenförmige Material während eines vorgegebenen Zeitraums, insbesondere von mehreren Sekunden, kontinuierlich durch eine physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, angeregt wird und

dass für den jeweiligen Zeitraum eine gemeinsame Information über das jeweils vermessene Material, insbesondere eine quantitative und/oder qualitative Kenngröße, auf Grundlage der innerhalb dieses Zeitraums kontinuierlich ermittelten Messwerte berechnet und zur Verfügung gehalten wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur im Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) und/oder die Temperatur des Materials gemessen wird und die Temperaturinformation in die Auswertung einbezogen wird und als Indikation für die Korrektur der Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere der quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials, dient und/oder die Materialtemperatur erfasst wird und als Vorgabe für die Korrektur der Spektren herangezogen wird. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,

- dass Referenzinformationen, insbesondere quantitative und/oder qualitative Referenzkenngrößen, vorzugsweise Referenzspektren, hinterlegt werden und

- dass die für das jeweils vermessene Material ermittelten Informationen, insbesondere die Kenngrößen, vorzugsweise die Spektren, mit den Referenzinformationen, insbesondere den Referenzkenngrößen, vorzugsweise den Referenzspektren, verglichen und die Abweichung von den Referenzinformationen, insbesondere den Referenzkenngrößen, vorzugsweise den Referenzspektren, bestimmt werden, und insbesondere angezeigt und/oder zur Überwachung und/oder Steuerung der Prozessführung im Aufnahmebehälter (1 ) und/oder der nachfolgenden Prozesskette herangezogen werden.

15. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14, mit zumindest einem Aufnahmebehälter (1 ), insbesondere einem Schneidverdichter und/oder einer Preconditioning Unit (PCU), mit einer Misch- und/oder Zerkleinerungseinrichtung für das Material sowie mit einer spektroskopischen und/oder spektrometrischen Messvorrichtung (10) zur Analyse des sich im Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) bewegenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials bzw. zur Gewinnung von Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere von quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials. 16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch

- zumindest einen Aufnahmebehälter (1 ), insbesondere einen Schneidverdichter, mit einer Misch- und/oder Zerkleinerungseinrichtung für das Material,

- zumindest eine spektroskopische und/oder spektrometrische Messvorrichtung (10) zur Inline-Vermessung von Teilen des sich im Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) bewegenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials, die dazu ausgebildet ist, eine physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, zur Anregung des rotierenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials abzugeben und

- die als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, insbesondere

5 charakteristische Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, vorzugsweise spektrometrisch, zu detektieren und

- eine mit der Messvorrichtung (10) in Datenkommunikation stehende Verarbeitungs- und Steuereinheit (40), die dazu ausgebildet ist,

0 - die Messvorrichtung (10) anzusteuern, die physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, abzugeben und die entstehenden Messsignale zu detektieren und die derart ermittelten Messwerte zur Verfügung zu halten und

- gegebenenfalls auf Grundlage der ermittelten Messwerte Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere quantitative und/oder qualitative5 Kenngrößen des jeweiligen Materials, abzuleiten und zur Verfügung zu halten.

17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebehälter (1 ) eine Seitenwand (2) besitzt und im Wesentlichen konisch oder zylindrisch ist oder einen konischen oder zylindrischen Wandabschnitt aufweist, und0 gegebenenfalls auch eine untere Bodenfläche (3) aufweist.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass im Aufnahmebehälter (1 ) als Misch- und/oder Zerkleinerungseinrichtung zumindest ein, insbesondere um eine vertikale Drehachse (9) drehbares, umlaufendes Misch- und/oder5 Zerkleinerungswerkzeug (4) zur Bewegung und Mischung, und gegebenenfalls auch zur Erwärmung, Zerkleinerung und/oder Erweichung, des zu behandelnden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials angeordnet ist, wobei im Betrieb im Aufnahmebehälter (1 ) ein Wirbel und/oder eine Mischtrombe, ausbildbar ist. 0 19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die

Umfangsgeschwindigkeit des Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs (4) derart gewählt ist, dass das stückige bzw. teilchenförmige Material radial mit einer Geschwindigkeit von 0,3 bis 45 m/s und/oder in vertikaler Richtung mit einer Geschwindigkeit von 0,1 bis 60 m/s umläuft.

b

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass im Aufnahmebehälter (1 ), insbesondere in einer Seitenwand (2) des Aufnahmebehälters (1 ), insbesondere im Bereich der Höhe des oder des untersten, bodennächsten Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs (4), eine Öffnung (8) ausgebildet ist, durch die das vorbehandelte Kunststoffmaterial aus dem Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) ausbringbar ist, und dass zumindest ein Förderer, insbesondere ein Extruder (5), mit zumindest einer in einem Gehäuse (16) rotierenden, insbesondere plastifizierenden oder agglomerierenden, Schnecke (6), zur Aufnahme des aus der Öffnung (8) austretenden vorbehandelten Materials angeordnet ist, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass das Gehäuse (16) eine an seiner Stirnseite oder in seiner Mantelwand liegende Einzugsöffnung (80) für das von der Schnecke (6) zu erfassende Material aufweist, und die Einzugsöffnung (80) mit der Öffnung (8) in Verbindung steht.

21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (10)

- zumindest eine, ins Innere des Aufnahmebehälters (1 ) wirkende bzw. gerichtete Anregungsquelle (1 1 ) zur Abgabe einer physikalischen Einwirkung, insbesondere von elektromagnetischer Strahlung, auf zumindest Teile des im Betrieb im Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) befindlichen und dort rotierenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials sowie

- zumindest einen Detektor (12), insbesondere ein Spektroskop, zur Erfassung der als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, insbesondere charakteristischer Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung,

umfasst. 22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) zur spektrometrischen und/oder spektroskopischen Analyse der als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, insbesondere von charakteristischen Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, ausgebildet ist.

23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Anregungsquelle (1 1 ) und/oder der Detektor (12) und/oder die Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) vom Aufnahmebehälter (1 ) physikalisch beabstandet oder am Aufnahmebehälter (1 ) vibrationsfrei, insbesondere über faseroptische Systeme und/oder Lichtleiter (14), angekoppelt sind.

24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (10) eine Vorrichtung, insbesondere einen Detektor (12), zur Atomspektroskopie oder Molekülspektroskopie, insbesondere zur Raman-Spektroskopie, NIR-Spektroskopie, UV/VIS-Spektroskopie, Fluoreszenz-Spektroskopie und/oder Absorptions-Spektroskopie, umfasst.

25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Anregungsquelle (1 1 ) dazu ausgebildet ist, Licht im Bereich des infraroten, des sichtbaren und/oder des UV-Lichts, insbesondere im Bereich von 100 bis 1400 nm, vorzugsweise von 500 bis 1000 nm, abzugeben.

26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Anregungsquelle (1 1 ) ein Laser ist, insbesondere mit einem Wellenlängenbereich von 100 nm bis 1400 nm und/oder einer Leistung im Bereich von 15 mW bis 5 W, vorzugsweise von 100 mW bis 500 mW.

27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass im Aufnahmebehälter (1 ), insbesondere in der Seitenwand (2) des Aufnahmebehälters (1 ), zumindest eine Messöffnung (20) vorgesehen ist, wobei die Messöffnung (20) derart ausgebildet ist, dass die von der Anregungsquelle (1 1 ) abgegebene physikalische Einwirkung, insbesondere die abgegebene elektromagnetische Strahlung, auf das Material im Aufnahmebehälter (1 ) einwirkt und Streulicht aus dem Aufnahmebehälter (1 ) detektierbar ist. 28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Messöffnung (20) einen Durchmesser von 0,5 bis 100 mm hat.

29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Messöffnung (20) durch ein Fenster (21 ) aus, insbesondere für elektromagnetische Strahlung, durchlässigem Material, beispielsweise aus Saphirglas, verschlossen ist.

30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass das Fenster (21 ) eine Stärke von 1 bis 100 mm aufweist. 31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 oder 30, dadurch gekennzeichnet, dass die

Flächen des Fensters (21 ) planeben und zueinander parallel ausgerichtet sind oder dass die dem Aufnahmebehälter (1 ) zugewendete inneren Fläche des Fensters (21 ) konkav dem 4b

Radius des Aufnahmebehälters (1 ) angepasst ist und die dem Aufnahmebehälter (1 ) abgewendete äußere Fläche des Fensters (21 ) parallel konkav zur inneren Fläche ausgebildet ist. 32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 27 bis 31 , dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Messöffnung (20), insbesondere in der Seitenwand (2) des

Aufnahmebehälters (1 ), an einer oder mehreren der folgenden Positionen angeordnet ist/sind:

im Bereich der Flöhe des untersten, bodennächsten Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs (4), insbesondere etwas oberhalb oder unterhalb davon, vorzugsweise beim engsten Abstand zwischen dem äußersten Punkt des Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs (4) und der Seitenwand (2), und/oder im Bereich des unteren Drittels der Flöhe des Aufnahmebehälters (1 ). 33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 27 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Messöffnung (20), insbesondere in der Seitenwand (2) des

Aufnahmebehälters (1 ), an einer oder mehreren der folgenden Positionen angeordnet ist/sind:

unterhalb des Füllniveaus des im Betrieb im Aufnahmebehälter (1 ) befindlichen Materials bzw. der Materialteilchen,

in einer Flöhe und/oder in einem Abstand zum Boden (3) oder zum Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeug (4), in der/dem die physikalische Einwirkung, insbesondere die elektromagnetische Strahlung, ständig unterhalb des verfahrensmäßig vorgegebenen Füllstandes der im Aufnahmebehälter (1 ) befindlichen bzw. rotierenden Materialteilchen und/oder des Niveaus der bei einer

Bewegung und/oder Rotation der Materialteilchen ausgebildeten Mischtrombe liegt, in Flöhe des mittleren Drittelbereichs des verfahrensmäßig vorgegebenen Füllstandes des Materials im Aufnahmebehälter (1 ) und/oder der Mischtrombe, in demjenigen Bereich des Aufnahmebehälters (1 ), in dem die Dichte der bewegten und/oder rotierenden Materialteilchen am höchsten ist, und/oder

in demjenigen Bereich des Aufnahmebehälters (1 ), in dem die bewegten und/oder rotierenden Materialteilchen den höchsten Druck auf die Seitenwand (2) des Aufnahmebehälters (1 ) ausüben. 34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die physikalische Einwirkung, insbesondere die elektromagnetische Strahlung, anregbare Volumenbereich durch eine Messfleck-Querschnittsfläche von 0,1 mm bis 5 mm, insbesondere von 1 mm bis 3 mm, und eine Eindringtiefe in das Material von 0,3 gm bis 30 gm, insbesondere von 8 gm bis 15 gm, definiert ist.

35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass eine Linse oder ein Linsensystem (22) zur Fokussierung der elektromagnetischen Strahlung der Anregungsquelle (1 1 ) auf einen Fokuspunkt (23) vorgesehen ist, wobei der Fokuspunkt (23) insbesondere am oder unmittelbar hinter dem Fenster (21 ), vorzugsweise in einem Abstand von maximal 10 cm hinter dem Fenster (21 ), ausgebildet ist. 36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die

Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) mit einer Prozess-Steuerungseinheit (50) zusammenwirkt und in Datenkommunikation steht, wobei die Prozess-Steuerungseinheit (50) dazu ausgebildet ist, von der Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) übermittelte Daten, insbesondere Informationen über das jeweils vermessene Material, vorzugsweise quantitative und/oder qualitative Kenngrößen des jeweiligen Materials, zur Überwachung und/oder Steuerung der Prozessführung im Aufnahmebehälter (1 ) und/oder der nachfolgenden Prozesskette zu nutzen.

37. Vorrichtung nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozess- Steuerungseinheit (50) dazu ausgebildet ist, auf Grundlage der von der Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) übermittelten Daten

- eine Zudosierung von Füllstoffen in den Aufnahmebehälter (1 ) vorzunehmen und/oder

- eine Zuführung von Materialien, insbesondere Polymeren, in den Aufnahmebehälter (1 ) und/oder in eine an den Aufnahmebehälter (1 ) angeschlossene Austragungsvorrichtung vorzunehmen und/oder

- verarbeitete Materialien, insbesondere Granulat, aus dem Aufnahmebehälter (1 ) mittels der an den Aufnahmebehälter (1 ) angeschlossenen Austragungsvorrichtung auszuschleusen. 38. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) vorgeschaltete Temperaturmesseinrichtung (30) vorgesehen ist, wobei die Temperaturmesseinrichtung (30) dazu ausgebildet ist, die Temperatur im Inneren des Aufnahmebehälters (1 ) und/oder die Temperatur des Materials zu messen und an die Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) zu übermitteln, und

wobei die Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) dazu ausgebildet ist, die von der zumindest einen Temperaturmesseinrichtung (30) ermittelten Messwerte für eine Korrektur des Temperatureinflusses auf die für das jeweils vermessene Material ermittelten Informationen, insbesondere der temperaturabhängigen charakteristischen Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, heranzuziehen und die derart korrigierten Informationen, insbesondere Spektren, zur Verfügung zu halten. 39. Vorrichtung nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass die

Temperaturmesseinrichtung (30) im Aufnahmebehälter (1 ) auf gleicher Höhe, insbesondere an gleicher Position, wie die zumindest eine Messöffnung (20) angeordnet ist.

40. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) dazu ausgebildet ist,

- die Messvorrichtung (10), insbesondere die Anregungsquelle (1 1 ), zu einer Vielzahl an vorgegebenen Zeitpunkten anzusteuern, wiederholt eine physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, abzugeben und

- den Mittelwert der Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere über die einzelnen vermessenen Teilchen, vorzugsweise der quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials, die auf Grundlage ausgewählter, vorzugsweise aller, zu diesen Zeitpunkten von der Messvorrichtung (10), insbesondere dem Detektor (12), ermittelten Messwerte ermittelt wurden, zu berechnen und zur Verfügung zu halten.

41. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) dazu ausgebildet ist,

- die Messvorrichtung (10), insbesondere die Anregungsquelle (1 1 ), anzusteuern, eine physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, während eines vorgegebenen Zeitraums, insbesondere von mehreren Sekunden, kontinuierlich abzugeben und

- für den jeweiligen Zeitraum eine gemeinsame Information über das jeweils vermessene Material, insbesondere eine quantitative und/oder qualitative Kenngröße, auf Grundlage der von der Messvorrichtung (10), insbesondere dem Detektor (12), innerhalb dieses Zeitraums kontinuierlich ermittelten Messwerte zu berechnen und zur Verfügung zu halten.

42. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 41 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) einen Speicher umfasst, wobei in dem Speicher Referenzinformationen, insbesondere quantitative und/oder qualitative Referenzkenngrößen, vorzugsweise Referenzspektren, hinterlegt sind und dass die Verarbeitungs- und Steuereinheit (40) dazu ausgebildet ist, die für das jeweils vermessene Material ermittelten Informationen, insbesondere die Kenngrößen, vorzugsweise die Spektren, mit den Referenzinformationen, insbesondere den Referenzkenngrößen, vorzugsweise den Referenzspektren, zu vergleichen und die Abweichung von den Referenzinformationen, insbesondere den Referenzkenngrößen, vorzugsweise den Referenzspektren, zu bestimmen, und insbesondere an die Prozess- Steuerungseinheit und/oder eine Anzeigeeinheit weiterzuleiten.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Aufbereiten, Bearbeiten und/oder Recyceln von Materialien

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten, Bearbeiten bzw. Recyceln von Materialien, insbesondere von thermoplastischem Kunststoffmaterial gemäß Patentanspruch 1 . Die Erfindung betrifft weiters eine Vorrichtung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Patentanspruch 15.

Insbesondere beim Kunststoffrecycling ist es eine Hauptaufgabe, Kunststoffe, die aus unterschiedlichen Quellen mit unter Umständen unterschiedlicher Zusammensetzung, die auch unbekannt sein kann, aufzuarbeiten. Der Bereich des Kunststoffrecycelns umfasst dabei beispielsweise sowohl den Bereich der internen Produktionsabfälle als auch den Bereich der verwendeten Kunststoffprodukte, wie Verpackungen, Computergehäuse, oder Teile aus dem Automotive-Bereich usw., sodass die Ausgangsstoffe z.B. stark variierende Füllstoff- und Polymergehalte aufweisen.

Ziel der Aufbereitung ist es, für den Wiedereinsatz des Materials definierte Qualitätsmerkmale wie z.B. definierte mechanische, optische und/oder andere Eigenschaften zu erreichen. Damit diese Qualitätsmerkmale erzielt werden können, ist neben der nötigen maschinentechnischen Voraussetzung eine Analyse der eingehenden aber auch der verarbeiteten Materialien nötig.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbereiten, Bearbeiten und/oder Recyceln von Materialien wie thermoplastischen Kunststoffen bereitzustellen, mit der auf einfache und effektive Weise eine Aufbereitung von Materialen mit gleichzeitiger Möglichkeit zur Überwachung und Steuerung des Aufbereitungsprozesses zur Erzielung erwünschter Qualitätsmerkmale beim Prozessendprodukt bereitzustellen.

Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 . Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen,

- dass das Material in einem Aufnahmebehälter, insbesondere einem Schneidverdichter bzw. einer Preconditioning Unit (PCU), bewegt und gemischt wird, und gegebenenfalls auch erwärmt, zerkleinert und/oder erweicht wird, wobei das Material im Aufnahmebehälter durchwegs stückig bzw. teilchenförmig und unaufgeschmolzen bleibt, und

- dass das sich im Inneren des Aufnahmebehälters bewegende stückige bzw. teilchenförmige Material inline spektroskopisch und/oder spektrometrisch analysiert oder gemessen wird, wobei die derart ermittelten Messwerte zur Gewinnung von Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere von quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials, herangezogen werden.

Durch diese Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, das sich im Aufnahmebehälter bewegende Material inline spektroskopisch und/oder spektrometrisch zu untersuchen und auf diese Weise Informationen über das Material, wie beispielsweise Additiv- oder Füllstoffgehalt und Polymerzusammensetzung, zu gewinnen, sodass der Verarbeitungsprozess entsprechend den Informationen, beispielsweise durch Zugabe von Füllstoffen oder Polymeren, gesteuert werden kann. Auf diese Weise sind beim Prozessendprodukt gewünschte Qualitätsmerkmale bzw. Eigenschaften genau einstellbar.

Unter„inline“ wird vorliegend verstanden, dass die Analyse bzw. die Vermessung des Materials im Aufnahmebehälter in die Aufbereitungs- bzw. Bearbeitungsprozess-Linie eingebunden ist und während der Aufbereitung und Bearbeitung des Materials direkt in der Linie erfolgt.

Dabei ist es unerheblich, um welche Art von zu verarbeitendem Material es sich handelt. Ein erfindungsgemäßes Verfahren bzw. eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist auch zum Aufbereiten, Bearbeiten und/oder Recyceln von beispielsweise Lebensmittel-, Holz-, Papier- oder Gesteinspartikeln einsetzbar, solange sich die Partikel des stückigen bzw. teilchenförmigen Materials insgesamt wie ein Fluid verhalten, d.h. sich ständig in Bewegung befinden. Die Bewegungsrichtung ist dabei nicht erheblich. So können sich die Teilchen im Aufnahmebehälter beispielsweise in Durchflussrichtung durch den Aufnahmebehälter und in radialer Richtung der umlaufenden Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeuge bewegen.

Eine besonders exakte Untersuchung des sich im Aufnahmebehälter befindlichen Materials kann erzielt werden, wenn zumindest Teile des im Inneren des Aufnahmebehälters befindlichen und dort rotierenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials durch eine physikalische Einwirkung, insbesondere durch elektromagnetische Strahlung, angeregt wird und die als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, insbesondere charakteristische Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, vorzugsweise spektrometrisch, detektiert werden.

Um bei der Vermessung bzw. Analyse des sich im Aufnahmebehälter befindlichen Materials eine Vielzahl verschiedener physikalischer Prozesse zur Identifizierung von chemischen Substanzen nutzen zu können, kann vorgesehen sein, dass die spektroskopische und/oder spektrometrische Vermessung mittels Atomspektroskopie oder Molekülspektroskopie erfolgt. Dabei kann es sich beispielsweise um Raman-Spektroskopie, NIR-Spektroskopie, UV/VIS-Spektroskopie, Fluoreszenz-Spektroskopie und/oder Absorptions-Spektroskopie handeln. Um eine besonders gezielte Nutzung beispielsweise des RAMAN-Effekts, bei dem Energie vom Licht auf die Materie und umgekehrt übertragen wird, zu gewährleisten, kann vorgesehen sein, dass zur Anregung Licht im Bereich des infraroten, des sichtbaren und/oder des UV-Lichts verwendet wird. Dabei kann insbesondere Licht mit einer Wellenlänge im Bereich von 100 bis 1400 nm, vorzugsweise von 500 bis 1000 nm verwendet werden. Zusätzlich oder alternativ dazu ist eine Anregung mittels eines Lasers, insbesondere mit einem Wellenlängenbereich von 100 nm bis 1400 nm und/oder mit einer Leistung im Bereich von 15 mW bis 5 W, vorzugsweise von 100 bis 500 mW möglich.

Eine besonders einfache und gezielte Steuerung von physikalischen Eigenschaften bzw. Qualitätsmerkmalen beim Prozessendprodukt kann erzielt werden, wenn das detektierte Licht analysiert wird, um spezifische quantitative und/oder qualitative Kenngrößen des Materials, insbesondere des thermoplastischen Kunststoffmaterials, bzw. Veränderungen dieser Kenngrößen während des Prozesses inline zu erfassen. Diese Informationen bzw. Kenngrößen können vorteilhafterweise zur Überwachung und/oder Steuerung des Prozesses herangezogen und/oder zur Steuerung der Prozessführung im Aufnahmebehälter verwendet werden. Das bedeutet, dass eine unmittelbare Reaktion auf Veränderungen der Kenngrößen während der Aufbereitung des Materials beispielsweise durch Zugabe von Füllstoffen möglich ist, sodass die Eigenschaften des Prozessendprodukts gezielt gesteuert werden können.

Um die detektierten Messsignale in besonders guter Qualität, d.h. mit geringem Hintergrundrauschen, messen zu können und die, die anregende elektromagnetische Strahlung abgebende, Anregungsquelle möglichst klein halten zu können, kann vorgesehen sein, dass die das Material anregende elektromagnetische Strahlung auf einen Fokuspunkt fokussiert wird, der im Inneren des Aufnahmebehälters am oder unmittelbar hinter der Behälterwand, vorzugsweise in einem Abstand von maximal 10 cm hinter der Behälterwand, liegt.

Um bei der Detektion der Messsignale besonders zuverlässig sicherzustellen, dass sie nicht durch oberflächliche Verschmutzung oder Beschichtung der zu vermessenden Materialteilchen beeinflusst werden, kann vorgesehen sein, dass durch die physikalische Einwirkung, insbesondere die elektromagnetische Strahlung, ein durch eine Messfleck- Querschnittsfläche von 0,1 mm bis 5 mm, insbesondere von 1 mm bis 3 mm, und eine Eindringtiefe in das Material von 0,3 gm bis 30 gm, insbesondere von 8 gm bis 15 gm, definierter Volumenbereich angeregt wird. Auf diese Weise können einzelne Teilchen untersucht werden, wobei die Anregung bis in tiefe liegende Bereiche des jeweiligen Teilchens reicht, die nicht mit z.B. Farbe überzogen sind, sodass ein repräsentativer Messwert für das Teilchen gewonnen werden kann.

Um besonders zuverlässig zu gewährleisten, dass ausreichend zu vermessendes Material von der physikalischen Einwirkung angeregt wird und keine Beeinflussung der Messung durch Fremdlicht erfolgt, kann vorgesehen sein, dass die das Material anregende physikalische Einwirkung, insbesondere die elektromagnetische Strahlung, an einer oder mehreren der folgenden Positionen in das Innere des Aufnahmebehälters bzw. in das Material eingebracht wird:

- unterhalb des Füllniveaus des im Betrieb im Aufnahmebehälter befindlichen

Materials bzw. der Materialteilchen,

in einer Flöhe und/oder in einem Abstand zum Boden oder zum Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeug, in der/dem die physikalische Einwirkung, insbesondere die elektromagnetische Strahlung, ständig unterhalb des verfahrensmäßig vorgegebenen Füllstandes der im Aufnahmebehälter befindlichen bzw. rotierenden

Materialteilchen und/oder unterhalb des Niveaus der bei einer Bewegung und/oder Rotation der Materialteilchen ausgebildeten Mischtrombe liegt,

in Flöhe des mittleren Drittelbereichs des verfahrensmäßig vorgegebenen Füllstandes des Materials im Aufnahmebehälter und/oder der Mischtrombe, - in demjenigen Bereich des Aufnahmebehälters, in dem die Dichte der bewegten und/oder rotierenden Materialteilchen am höchsten ist, und/oder

in demjenigen Bereich des Aufnahmebehälters, in dem die bewegten und/oder rotierenden Materialteilchen den höchsten Druck auf die Seitenwand des Aufnahmebehälters ausüben.

Ein besonders häufiger und regelmäßiger Austausch des Materials an der Messposition bzw. im Fokuspunkt kann erzielt werden, wenn das stückige bzw. teilchenförmige Material im äußeren Bereich des Aufnahmebehälters, insbesondere an der Seitenwand des Aufnahmebehälters, eine Bewegungsrichtung in Umfangsrichtung und/oder eine vorwiegend aufwärtsgerichtete Bewegungsrichtung aufweist. Eine weitere Verbesserung des Austausche von Material an der Messposition bzw. im Fokuspunkt kann gewährleistet werden, das stückige bzw. teilchenförmige Material radial mit einer Geschwindigkeit von 0,3 m/s bis 45 m/s und/oder in vertikaler Richtung mit einer Geschwindigkeit von 0,1 m/s bis 60 m/s umläuft. Auf diese Weise kann erzielt werden, dass das stückige bzw. teilchenförmige Material im äußeren Bereich des Aufnahmebehälters, insbesondere an der Seitenwand des Aufnahmebehälters, häufig und regelmäßig ausgetauscht wird.

Eine besonders exakte Möglichkeit zur Ableitung von Informationen über das sich im Inneren des Aufnahmebehälters befindliche Material kann bereitgestellt werden, wenn das im Inneren des Aufnahmebehälters befindliche und dort rotierende stückige bzw. teilchenförmige Material, insbesondere einzelne Teilchen des Materials, zu einer Vielzahl an vorgegebenen Zeitpunkten durch eine physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, angeregt wird und der Mittelwert der Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere über die einzelnen Teilchen, ermittelt und zur Verfügung gehalten wird. Dabei kann es sich vorzugweise um den Mittelwert der quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials bzw. der jeweiligen Teilchen, die auf Grundlage ausgewählter, vorzugsweise aller, zu diesen Zeitpunkten ermittelten Messwerte ermittelt wurden, handeln. Somit ergibt sich ein Mittelwert aus den Messwerten der einzelnen vermessenen Teilchen.

Eine weitere besonders genaue Möglichkeit zur Gewinnung von Informationen über das sich im Inneren des Aufnahmebehälters befindliche Material, bei der gleichzeitig auch eine physikalische Einwirkung, die von einer Anregungsquelle mit besonders geringer Leistung abgegeben wird, ausreicht, kann bereitgestellt werden, wenn das im Inneren des Aufnahmebehälters befindliche und dort rotierende stückige bzw. teilchenförmige Material während eines vorgegebenen Zeitraums, insbesondere von mehreren Sekunden, kontinuierlich durch eine physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, angeregt wird. Für den jeweiligen Zeitraum wird eine gemeinsame Information über das jeweils vermessene Material, insbesondere eine quantitative und/oder qualitative Kenngröße, auf Grundlage der innerhalb dieses Zeitraums kontinuierlich ermittelten Messwerte berechnet und zur Verfügung gehalten. Somit ergibt sich ein kumulativer Messwert für alle Teilchen, die sich im Messzeitraum an der Messposition bzw. dem Fokuspunkt vorbeibewegt haben.

Um durch Temperaturänderungen bedingte Effekte, die die vom zu vermessenden Material ausgehenden Messsignale bzw. die damit verbundenen Informationen über das Material verfälschen könnten, besonders effektiv korrigieren zu können, kann vorgesehen sein, dass die Temperatur im Inneren des Aufnahmebehälters und/oder die Temperatur des Materials gemessen wird und die Temperaturinformation in die Auswertung einbezogen wird. Die gemessene Temperaturinformation kann als Indikation für die Korrektur der Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere der quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials, dienen. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Materialtemperatur erfasst werden und als Vorgabe für die Korrektur der Spektren herangezogen werden. Eine besonders exakte Auswertung der für das Material ermittelten Informationen kann gewährleistet werden, wenn Referenzinformationen, insbesondere quantitative und/oder qualitative Referenzkenngrößen, vorzugsweise Referenzspektren, hinterlegt werden und die für das jeweils vermessene Material ermittelten Informationen, insbesondere die Kenngrößen, vorzugsweise die Spektren, mit den Referenzinformationen, insbesondere den Referenzkenngrößen, vorzugsweise den Referenzspektren, verglichen werden. Die Abweichung von den Referenzinformationen, insbesondere den Referenzkenngrößen, vorzugsweise den Referenzspektren, kann so besonders einfach bestimmt, und insbesondere angezeigt und/oder zur Überwachung und/oder Steuerung der Prozessführung im Aufnahmebehälter und/oder der nachfolgenden Prozesskette herangezogen werden.

Aufgabe der Erfindung ist es weiters, eine Vorrichtung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aufbereiten, Bearbeiten und/oder Recyceln von Materialien, insbesondere von thermoplastischen Kunststoffmaterialien, zur Verfügung zu stellen. Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 15.

Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die Vorrichtung zumindest einen Aufnahmebehälter, insbesondere einen Schneidverdichter und/oder eine Preconditioning Unit (PCU), mit einer Misch- und/oder Zerkleinerungseinrichtung für das Material sowie mit einer spektroskopischen und/oder spektrometrischen Messvorrichtung zur Analyse des sich im Inneren des Aufnahmebehälters bewegenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials bzw. zur Gewinnung von Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere von quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials, umfasst. Durch diese Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, dass inline eine spektroskopische und/oder spektrometrische Vermessung bzw. Analyse des sich im Aufnahmebehälter bewegenden Materials vorzunehmen. So können Informationen über das Material, wie beispielsweise Additiv- oder Füllstoffgehalt und Polymerzusammensetzung inline ermittelt werden, sodass der Verarbeitungsprozess entsprechend den Informationen gesteuert werden kann, um beim Prozessendprodukt gewünschte Qualitätsmerkmale bzw. Eigenschaften genau einzustellen, beispielsweise durch Zugabe von Füllstoffen oder Polymeren. Eine besonders kompakte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die inline eine Vermessung und Analyse des zu verarbeitenden Materials ermöglicht, kann bereitgestellt werden, wenn diese zumindest einen Aufnahmebehälter, insbesondere einen Schneidverdichter, mit einer Misch- und/oder Zerkleinerungseinrichtung für das Material, zumindest eine spektroskopische und/oder spektrometrische Messvorrichtung zur Inline- Vermessung von Teilen des sich im Inneren des Aufnahmebehälters bewegenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials, und eine mit der Messvorrichtung in Datenkommunikation stehende Verarbeitungs- und Steuereinheit umfasst.

Die Messvorrichtung ist in diesem Fall vorteilhafterweise dazu ausgebildet, eine physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, zur Anregung des rotierenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials abzugeben und die als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, insbesondere charakteristische Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, vorzugsweise spektrometrisch, zu detektieren.

Die Verarbeitungs- und Steuereinheit ist in diesem Fall vorteilhafterweise dazu ausgebildet, die Messvorrichtung anzusteuern, die physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, abzugeben und die entstehenden Messsignale zu detektieren und die derart ermittelten Messwerte zur Verfügung zu halten und gegebenenfalls auf Grundlage der ermittelten Messwerte Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere quantitative und/oder qualitative Kenngrößen des jeweiligen Materials, abzuleiten und zur Verfügung zu halten.

Ein für die Aufbereitung, Bearbeitung oder das Recycling von Materialien besonders geeigneter Aufnahmebehälter kann bereitgestellt werden, wenn der Aufnahmebehälter eine Seitenwand besitzt und im Wesentlichen konisch oder zylindrisch ist oder einen konischen oder zylindrischen Wandabschnitt aufweist, und gegebenenfalls auch eine untere Bodenfläche aufweist.

Eine besonders effiziente Aufbereitung von verschiedensten Materialien kann gewährleistet werden, wenn im Aufnahmebehälter als Misch- und/oder Zerkleinerungseinrichtung zumindest ein, insbesondere um eine vertikale Drehachse drehbares, umlaufendes Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeug zur Bewegung und Mischung, und gegebenenfalls auch zur Erwärmung, Zerkleinerung und/oder Erweichung, des zu behandelnden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials angeordnet ist, wobei im Betrieb im Aufnahmebehälter ein Wirbel und/oder eine Mischtrombe, ausbildbar ist.

Bei Anwendungen, bei denen eine zu starke Durchmischung der Teilchen unerwünscht ist, kann derart vorteilhafterweise erreicht werden, dass das Material einen Wirbel ausbildet und weitgehend nur in einer Ebene umläuft, während entlang der Längsachse des Aufnahmebehälters der Materialdurchlauf beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von 2 m/h mit einer Umfangsgeschwindigkeit von beispielsweise ca. 0,3 m/s erfolgt. Bei Anwendungen, bei denen eine besonders gute Durchmischung erwünscht ist, kann eine Mischtrombe ausgebildet werden. Eine besonders effektive Aufbereitung der im Aufnahmebehälter befindlichen Materialien kann erzielt werden, wenn die Umfangsgeschwindigkeit des Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs derart gewählt ist, dass das stückige bzw. teilchenförmige Material radial mit einer Geschwindigkeit von 0,3 bis 45 m/s und/oder in vertikaler Richtung mit einer Geschwindigkeit von 0,1 bis 60 m/s umläuft. So ist vorteilhafterweise auch sichergestellt, dass das Material an der Messposition bzw. dem Fokuspunkt ständig ausgetauscht wird.

Ein besonders einfaches Ausbringen von aufbereiteten Materialien aus dem Aufnahmebehälter kann gewährleistet werden, wenn im Aufnahmebehälter, insbesondere in einer Seitenwand des Aufnahmebehälters, eine Öffnung ausgebildet ist, durch die das vorbehandelte Kunststoffmaterial aus dem Inneren des Aufnahmebehälters ausbringbar ist und wenn zumindest ein Förderer, insbesondere ein Extruder, mit zumindest einer in einem Gehäuse rotierenden, insbesondere plastifizierenden oder agglomerierenden, Schnecke, zur Aufnahme des aus der Öffnung austretenden vorbehandelten Materials angeordnet ist.

Für eine weitere Vereinfachung der Ausbringung kann sich die Öffnung im Aufnahmebehälter im Bereich der Flöhe des oder des untersten, bodennächsten Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs befinden und das Gehäuse kann eine an seiner Stirnseite oder in seiner Mantelwand liegende Einzugsöffnung für das von der Schnecke zu erfassende Material aufweisen, die mit der Öffnung in Verbindung steht. Eine besonders kompakte Ausführungsform der Messvorrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann bereitgestellt werden, wenn die Messvorrichtung zumindest eine, ins Innere des Aufnahmebehälters wirkende bzw. gerichtete Anregungsquelle zur Abgabe einer physikalischen Einwirkung, insbesondere von elektromagnetischer Strahlung, auf zumindest Teile des im Betrieb im Inneren des Aufnahmebehälters befindlichen und dort rotierenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials sowie zumindest einen Detektor, insbesondere ein Spektroskop, zur Erfassung der als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, insbesondere charakteristischer Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, umfasst.

Die Anregungsquelle kann dabei z.B. von Richtung der Behälterwand des Aufnahmebehälters aus oder ausgehend vom Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeug aus oder von der Bodenfläche des Aufnahmebehälters her ins Innere des Aufnahmebehälters wirken.

Eine besonders zuverlässige Charakterisierung der im Aufnahmebehälter befindlichen Materialteilchen kann erzielt werden, wenn die Verarbeitungs- und Steuereinheit zur spektrometrischen und/oder spektroskopischen Analyse der als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, insbesondere von charakteristischen Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, ausgebildet ist.

Eine besonders einfache Möglichkeit, vom Aufnahmebehälter ausgehende, störende Einflüsse auf die Anregungsquelle und/oder den Detektor der Messvorrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zu vermeiden, kann bereitgestellt werden, wenn die Anregungsquelle und/oder der Detektor und/oder die Verarbeitungs- und Steuereinheit vom Aufnahmebehälter physikalisch beabstandet oder am Aufnahmebehälter vibrationsfrei, insbesondere über faseroptische Systeme und/oder Lichtleiter, angekoppelt sind.

Um verschiedenste physikalische Prozesse zur Anregung und für die chemische Analyse des sich im Aufnahmebehälter befindlichen Materials ausnutzen zu können, kann vorgesehen sein, dass die Messvorrichtung eine Vorrichtung, insbesondere einen Detektor, zur Atomspektroskopie oder Molekülspektroskopie, insbesondere zur Raman- Spektroskopie, NIR-Spektroskopie, UV/VIS-Spektroskopie, Fluoreszenz-Spektroskopie und/oder Absorptions-Spektroskopie, umfasst.

Um das Material im Inneren des Aufnahmebehälters anhand seiner Reaktion auf Licht in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen analysieren bzw. charakterisieren zu können, kann vorgesehen sein, dass die Anregungsquelle dazu ausgebildet ist, Licht im Bereich des infraroten, des sichtbaren und/oder des UV-Lichts, insbesondere im Bereich von 100 bis 1400 nm, vorzugsweise von 500 bis 1050 nm, abzugeben. Eine besonders vielseitig einsetzbare Anregungsquelle kann bereitgestellt werden, wenn die Anregungsquelle ein Laser ist, insbesondere mit einem Wellenlängenbereich von 100 nm bis 1400 nm und/oder einer Leistung im Bereich von 15 mW bis 5 W, vorzugsweise von 100 mW bis 500 mW. Eine besonders zuverlässige Vermessung der Materialien im Inneren des Aufnahmebehälters bei gleichzeitiger physischer Trennung des Aufnahmebehälters von der Messvorrichtung, sodass die Messvorrichtung weitgehend von störenden Einflüssen, die vom Aufnahmebehälter ausgehen, unbeeinflusst bleibt, kann bereitgestellt werden, wenn im Aufnahmebehälter, insbesondere in der Seitenwand des Aufnahmebehälters, zumindest eine Messöffnung vorgesehen ist. Dabei ist die Messöffnung derart ausgebildet, dass die von der Anregungsquelle abgegebene physikalische Einwirkung, insbesondere die abgegebene elektromagnetische Strahlung, auf das Material im Aufnahmebehälter einwirkt und Streulicht aus dem Aufnahmebehälter außerhalb des Aufnahmebehälters detektierbar ist.

Eine Messöffnung, die besonders geringe konstruktive Änderungen am Aufnahmebehälter, die eine statische Schwächung des Aufnahmebehälters bewirken könnten, bedingt, kann bereitgestellt werden, wenn die Messöffnung einen Durchmesser von 0,5 bis 100 mm hat. Um die vom Material im Inneren des Aufnahmebehälters ausgehenden Messsignale weitestgehend unverfälscht aufnehmen zu können, kann vorgesehen sein, dass die Messöffnung durch ein Fenster aus, insbesondere für elektromagnetische Strahlung, durchlässigem Material, beispielsweise aus Saphirglas, verschlossen ist. Um eine möglichst geringe Verfälschung der vom Material im Inneren des Aufnahmebehälters ausgehenden Messsignale zu gewährleisten, kann weiters vorgesehen sein, dass das Fenster eine Stärke von 1 bis 100 mm aufweist. Um die Stabilität des Aufnahmebehälters durch die Anordnung eines Fensters bzw. einer Messöffnung, die durch ein Fenster verschlossen ist, möglichst wenig zu beeinflussen, kann vorgesehen sein, dass die Flächen des Fensters planeben und zueinander parallel ausgerichtet sind. Alternativ kann dieser Effekt erzielt werden, wenn die dem Aufnahmebehälter zugewendete inneren Fläche des Fensters konkav dem Radius des Aufnahmebehälters angepasst ist und die dem Aufnahmebehälter abgewendete äußere Fläche des Fensters parallel konkav zur inneren Fläche ausgebildet ist.

Um besonders zuverlässig zu erzielen, dass ausreichend Material an der Messöffnung vorbeitransportiert wird, kann vorgesehen sein, dass die zumindest eine Messöffnung, insbesondere in der Seitenwand des Aufnahmebehälters, an einer oder mehreren der folgenden Positionen angeordnet ist/sind:

im Bereich der Flöhe des untersten, bodennächsten Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs, insbesondere etwas oberhalb oder unterhalb davon, vorzugsweise beim engsten Abstand zwischen dem äußersten Punkt des Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs und der Seitenwand, und/oder

- im Bereich des unteren Drittels der Flöhe des Aufnahmebehälters.

Eine besonders vorteilhafte Positionierung der Messöffnung, die eine besonders genaue Analyse bzw. Vermessung des im Inneren des Aufnahmebehälters befindlichen Materials gewährleistet, kann erzielt werden, wenn die zumindest eine Messöffnung, insbesondere in der Seitenwand des Aufnahmebehälters, an einer oder mehreren der folgenden Positionen angeordnet ist/sind:

unterhalb des Füllniveaus des im Betrieb im Aufnahmebehälter befindlichen Materials bzw. der Materialteilchen,

in einer Flöhe und/oder in einem Abstand zum Boden oder zum Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeug, in der/dem die physikalische Einwirkung, insbesondere die elektromagnetische Strahlung, ständig unterhalb des verfahrensmäßig vorgegebenen Füllstandes der im Aufnahmebehälter befindlichen bzw. rotierenden Materialteilchen und/oder des Niveaus der bei einer Bewegung und/oder Rotation der Materialteilchen ausgebildeten Mischtrombe liegt,

in Flöhe des mittleren Drittelbereichs des verfahrensmäßig vorgegebenen Füllstandes des Materials im Aufnahmebehälter und/oder der Mischtrombe, in demjenigen Bereich des Aufnahmebehälters, in dem die Dichte der bewegten und/oder rotierenden Materialteilchen am höchsten ist, und/oder in demjenigen Bereich des Aufnahmebehälters, in dem die bewegten und/oder rotierenden Materialteilchen den höchsten Druck auf die Seitenwand des Aufnahmebehälters ausüben. An allen diesen Positionen ist sichergestellt, dass sich ausreichend häufig wechselndes Material an der Messöffnung vorbeibewegt und keine Beeinflussung der Messung durch Fremdlicht erfolgt.

Eine besonders geringe Beeinflussung der vom vermessenen Material ausgehenden Messsignale durch beispielsweise Beschichtungen oder Verschmutzungen an der Oberfläche der Materialteilchen kann erzielt werden, der durch die physikalische Einwirkung, insbesondere die elektromagnetische Strahlung, anregbare Volumenbereich durch eine Messfleck-Querschnittsfläche von 0,1 mm bis 5 mm, insbesondere von 1 mm bis 3 mm, und eine Eindringtiefe in das Material von 0,3 gm bis 30 gm, insbesondere von 8 pm bis 15 pm, definiert ist.

Ein besonders günstiges Signal-Rausch-Verhältnis der Messsignale kann erzielt werden, wenn eine Linse oder ein Linsensystem zur Fokussierung der elektromagnetischen Strahlung der Anregungsquelle auf einen Fokuspunkt vorgesehen ist, wobei der Fokuspunkt insbesondere am oder unmittelbar hinter dem Fenster, vorzugsweise in einem Abstand von maximal 10 cm hinter dem Fenster, ausgebildet ist.

Eine besonders gezielte Steuerung des Aufbereitungs- bzw. Recyclingprozesses der Materialien, insbesondere der thermoplastischen Kunststoffmaterialien, kann erzielt werden, wenn die Verarbeitungs- und Steuereinheit mit einer Prozess-Steuerungseinheit zusammenwirkt und in Datenkommunikation steht. Eine derartige Prozess- Steuerungseinheit ist vorteilhafterweise dazu ausgebildet, von der Verarbeitungs- und Steuereinheit übermittelte Daten, insbesondere Informationen über das jeweils vermessene Material, vorzugsweise quantitative und/oder qualitative Kenngrößen des jeweiligen Materials, zur Überwachung und/oder Steuerung der Prozessführung im Aufnahmebehälter und/oder der nachfolgenden Prozesskette zu nutzen.

Eine besonders effektive Steuerung der Qualitätsmerkmale bzw. der gewünschten beispielsweise optischen oder physikalischen Eigenschaften des Prozessendprodukts kann gewährleistet werden, wenn die Prozess-Steuerungseinheit dazu ausgebildet ist, auf Grundlage der von der Verarbeitungs- und Steuereinheit übermittelten Daten

- eine Zudosierung von Füllstoffen in den Aufnahmebehälter vorzunehmen und/oder - eine Zuführung von Materialien, insbesondere Polymeren, in den Aufnahmebehälter und/oder in eine an den Aufnahmebehälter angeschlossene Austragungsvorrichtung vorzunehmen und/oder

- verarbeitete Materialien, insbesondere Granulat, aus dem Aufnahmebehälter mittels der an den Aufnahmebehälter angeschlossenen Austragungsvorrichtung auszuschleusen.

Eine besonders einfache Berücksichtigung von Temperatureinflüssen, die die vom zu vermessenden Material abgegebenen Messsignale beeinflussen können, kann bereitgestellt werden, wenn zumindest eine der Verarbeitungs- und Steuereinheit vorgeschaltete Temperaturmesseinrichtung vorgesehen ist. Eine derartige Temperaturmesseinrichtung ist dazu ausgebildet, die Temperatur im Inneren des Aufnahmebehälters und/oder die Temperatur des Materials zu messen und an die Verarbeitungs- und Steuereinheit zu übermitteln. Die Verarbeitungs- und Steuereinheit ist in diesem Fall vorteilhafterweise dazu ausgebildet ist, die von der zumindest einen Temperaturmesseinrichtung ermittelten Messwerte für eine Korrektur des

Temperatureinflusses auf die für das jeweils vermessene Material ermittelten Informationen, insbesondere der temperaturabhängigen charakteristischen Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, heranzuziehen und die derart korrigierten Informationen, insbesondere Spektren, zur Verfügung zu halten.

Eine besonders exakte Korrektur von Temperatureinflüssen kann erzielt werden, wenn die Temperaturmesseinrichtung im Aufnahmebehälter auf gleicher Höhe, insbesondere an gleicher Position, wie die zumindest eine Messöffnung angeordnet ist. Eine Möglichkeit, besonders zuverlässige Informationen über das im Inneren des Aufnahmebehälters befindliche Material zu gewinnen, kann bereitgestellt werden, wenn die Verarbeitungs- und Steuereinheit dazu ausgebildet ist,

- die Messvorrichtung, insbesondere die Anregungsquelle, zu einer Vielzahl an vorgegebenen Zeitpunkten anzusteuern, wiederholt eine physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, abzugeben und

- den Mittelwert der Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere über die einzelnen vermessenen Teilchen, vorzugweise der quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials, die auf Grundlage ausgewählter, vorzugsweise aller, zu diesen Zeitpunkten von der Messvorrichtung, insbesondere dem Detektor, ermittelten Messwerte ermittelt wurden, zu berechnen und zur Verfügung zu halten. Eine weitere Möglichkeit, besonders zuverlässige Informationen über das Material im Inneren des Aufnahmebehälters abzuleiten, bei der vorteilhafterweise eine Anregungsquelle mit besonders geringer Leistung ausreicht, kann bereitgestellt werden, wenn die Verarbeitungs- und Steuereinheit dazu ausgebildet ist,

- die Messvorrichtung, insbesondere die Anregungsquelle, anzusteuern, eine physikalische Einwirkung, insbesondere elektromagnetische Strahlung, während eines vorgegebenen Zeitraums, insbesondere von mehreren Sekunden, kontinuierlich abzugeben und

- für den jeweiligen Zeitraum eine gemeinsame Information über das jeweils vermessene Material, insbesondere eine quantitative und/oder qualitative

Kenngröße, auf Grundlage der von der Messvorrichtung, insbesondere dem Detektor, innerhalb dieses Zeitraums kontinuierlich ermittelten Messwerte zu berechnen und zur Verfügung zu halten. Eine besonders einfache Auswertung bzw. Analyse der von der Verarbeitungs- und Steuereinheit ermittelten Informationen wie beispielsweise Spektren kann bereitgestellt werden, wenn die Verarbeitungs- und Steuereinheit einen Speicher umfasst, wobei in dem Speicher Referenzinformationen, insbesondere quantitative und/oder qualitative Referenzkenngrößen, vorzugsweise Referenzspektren, hinterlegt sind und

wenn die Verarbeitungs- und Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die für das jeweils vermessene Material ermittelten Informationen, insbesondere die Kenngrößen, vorzugsweise die Spektren, mit den Referenzinformationen, insbesondere den Referenzkenngrößen, vorzugsweise den Referenzspektren, zu vergleichen und die Abweichung von den Referenzinformationen, insbesondere den Referenzkenngrößen, vorzugsweise den Referenzspektren, zu bestimmen, und insbesondere an die Prozess- Steuerungseinheit und/oder eine Anzeigeeinheit weiterzuleiten.

Vorliegend wird unter einer Messvorrichtung eine Vorrichtung zur Aufnahme bzw. Darstellung und quantitativen und/oder qualitativen Analyse eines Spektrums verstanden, die eine Anregungsquelle und einen Detektor umfasst. Die Anregungsquelle und der Detektor sind dabei aufeinander abgestimmt. Bei einer derartigen Messvorrichtung kann es sich um ein Spektrometer handeln.

Vorliegend wird unter einem Detektor eine Vorrichtung zur Detektion und Zerlegung von Strahlung oder anderen physikalischen Messwerten in ein Spektrum verstanden, die in einer Messvorrichtung integriert sein kann. Bei einem derartigen Detektor kann es sich um ein Spektroskop handeln. Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen. Die Erfindung ist im Folgenden anhand von besonders vorteilhaften, aber nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhaft beschrieben.

Im Folgenden zeigen schematisch:

Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufbereiten, Bearbeiten und/oder Recyceln von Materialien, insbesondere von thermoplastischen Kunststoffmaterialien mit einem an einen Aufnahmebehälter angebundenen RAMAN- Spektrometer,

Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung aus Fig. 1 mit einer Temperaturmesseinrichtung,

Fig. 3a, Fig. 3b und Fig. 4 zeigen weitere Darstellungen der Ankopplung einer Messvorrichtung an einen Aufnahmebehälter,

Fig. 5 und Fig. 6 zeigen Beispiele von Stokes- und Anti-Stokes-Linien bei unterschiedlichen Wellenlängen,

Fig. 7 zeigt aufgenommene Spektren von LPDE-Material mit unterschiedlichen Gehalten an CaCC>3 als Füllstoff,

Fig. 8 zeigt die aus den Spektren in Fig. 7 abgeleitet Schwankung des CaCC>3-Gehalts über die Prozessdauer,

Fig. 9 zeigt aufgenommene Spektren von für Mischungen aus PP- und PE-Materialien mit unterschiedlichen Zusammensetzungen,

Fig. 10 zeigt den anhand der Spektren aus Fig. 9 ermittelten PP- und PE-Gehalt für verschiedene Messzeitpunkte,

Fig. 1 1 zeigt den anhand von Spektren ermittelten PA- und PE-Gehalt für verschiedene Messzeitpunkte.

Allgemeines

Ein wesentlicher Teil der Aufbereitung der thermoplastischen oder teilthermoplastischen Materialien wird bei Betrieb einer Schneidverdichter-Extruder-Kombination, d.h. eines Zusammenbaus eines Schneidverdichters, einer sog. „Preconditioning Unit“ PCU, mit einem Extruder, vom Schneidverdichter übernommen. Ein derartiger Schneidverdichter bzw. eine derartige Preconditioning Unit PCU wird im Folgenden als Aufnahmebehälter 1 bezeichnet.

Bei einem Aufnahmebehälter 1 handelt sich dabei um einen im Wesentlichen zylindrischen Behälter, der eine Misch- und/oder Zerkleinerungseinrichtung, d.h. z.B. Rühr-Schneid- Umwälzwerkzeuge, enthalten kann, die vornehmlich von unten bzw. von dem, einem Förderer, z.B. einem Extruder 5, nächsten Punkt, nach oben aufgebaut sind. Die Werkzeuge können sowohl schneidend, rührend, mischend oder als Kombinationen davon ausgebildet sein. Derartige Vorrichtungen sind zB aus der EP 2 689 908 B1 oder der EP 2 525 953 B1 oder der EP 123 771 bekannt.

Das zu bearbeitende Material verhält sich im Wesentlichen wie ein Fluid. Es liegt entweder schon stückig vor oder es wird durch die Werkzeuge in solch eine stückige Form gebracht. Durch das Schneiden, Rühren und/oder Mischen wird Energie in das Material gebracht, und das Material wird gleichmäßig erwärmt, wobei unabhängig von der Dicke der Materialteilchen eine vollständige Durchwärmung erreicht werden soll. Durch die Erweichung, durch Rückbildung der Verstreckung kann sich die Schüttdichte erhöhen. Weiters wird durch die Erwärmung die Voraussetzung geschaffen, dass leichter flüchtige Stoffe entweichen können, die zum Teil unerwünscht sind. Weiters können sich je nach Typ des thermoplastischen Polymers Gefügeveränderungen, z.B. eine Veränderung der Kristallisation, ergeben.

Das fertig aufbereitete Material kann dann entweder kontinuierlich oder auch batchweise aus dem Aufnahmebehälter 1 ausgetragen werden. Als Austragevorrichtungen bzw. Förderer eignen sich Klappen, Förderschnecken oder Extruder-Schnecken, die so angebracht sind, dass das Material zumindest durch die reine Fliehkraft ausgetragen wird. Allerdings ist auch ein Zwangsaustrag durch Kippen oder Stürzen möglich. Weiters kann auch ein Förderwerkzeug in den Aufnahmebehälter 1 eingebracht werden und das vorbehandelte Material ausgebracht werden. Für den kontinuierlichen Betrieb ist die bevorzugte Variante eine kontinuierliche Austragung des Materials.

Physikalische Methoden, die die auf der Wechselwirkung zwischen einer physikalischen Einwirkung wie z.B. elektromagnetischer Strahlung und Materie beruhen und z.B. das Energiespektrum einer Probe anhand von Strahlung bzw. Wellen untersuchen, wie z.B. Frequenzspektren-Analyseverfahren wie NIR, RAMAN, MIR etc. werden schon lange im Kunststoffrecycling diskutiert. Unter derartigen physikalischen Verfahren sind im Zusammenhang mit der Erfindung Verfahren zur Identifikation von chemischen Substanzen durch physikalische Anregung, wie beispielsweise durch einen Laser, verstanden. Durch diese Anregung werden Prozesse wie Rotations-, Schwingungs-, Phonon- oder Spin-Flip angeregt und diese führen zu einer Veränderung der Ladungsträgerdichte, was zur Identifizierung von chemischen Substanzen genutzt werden kann.

Zum Teil werden derartige physikalische Methoden in Sortierprozessen im Kunststoffrecycling eingesetzt. Beispielsweise in optischen Sortiersystemen wird FT-NIR zur Trennung von unterschiedlichen Kunststoffarten eingesetzt. Im Wesentlichen liegt hier ein stückiges vereinzeltes Gut vor, dass nach dem gut/schlecht-Prinzip aussortiert wird. Im Labor bzw. zur Materialidentifikation als Handgeräte sind ähnliche Systeme im Einsatz.

In der Extrusionstechnik wurden derartige Verfahren bisher zur Schmelze- und Eigenschaftscharakterisierung nur versuchsweise von Inhaltsstoffen eingesetzt, da die statistischen Voraussetzungen, d.h. ein kleiner Messbereich, lange Messzeiten, geringe Homogenisierung bei Polymermischungen, geringe Eindringtiefe in die Schmelze, und die bei vielen Polymeren auftretende Wandhaftung, d.h. das Material wird nicht ausgetauscht, Aussagen vornehmlich nur für ein einziges Polymer vernünftig zulassen.

Im Unterschied zum Einsatz von spektroskopischen Messsystemen beim Sortieren von Rohflakes oder bei Polymerschmelzen in einem Extruder kamen in Schneidverdichter- Systemen, also bei heißen, erweichten, aber immer stückigen, nicht aufgeschmolzenen und zudem rasch im Behälter herumwirbelnden teilchenförmigen Material-Partikeln, bei sich zwangsläufig ändernder Temperatur, derartige spektroskopische Messungen zur Inline- Prozessüberwachung und gegebenenfalls -Steuerung auf Grund der zuvor genannten Einschränkungen bisher noch nicht zum Einsatz.

Die Messsysteme der physikalischen Methoden, die auf der Wechselwirkung zwischen einer physikalischen Einwirkung wie z.B. elektromagnetischer Strahlung und Materie beruhen, und z.B. des Energiespektrums einer Probe anhand von Strahlung bzw. Wellen untersuchen, sind im Wesentlichen Volumenmesssysteme, die durch Anregung, z.B. durch Laser oder Infrarotlicht, vom Material reflektierte Spektren erfassen und entweder direkt auswerten oder gegen Bibliotheken abgleichen. Aus diesem Grund beeinflussen die Häufigkeit der Messungen und der erfasste„Volumenbereich“ wie repräsentativ das erzielte Messergebnis ist.

Ein Beispiel eines derartigen physikalischen Verfahrens ist die Raman-Spektroskopie. Im Folgenden werden hierzu kurz einige Grundzüge erläutert: Um bei Molekülen Raman-Spektroskopie anwenden zu können, muss sich die Polarisierbarkeit bei Rotation oder Schwingung des Moleküls ändern. Bei der Raman- Spektroskopie wird die zu untersuchende Materie mit monochromatischem Licht bestrahlt, üblicherweise aus einem Laser. Im Spektrum des an der Probe gestreuten Lichts werden neben der eingestrahlten Frequenz (Rayleigh-Streuung) noch weitere Frequenzen beobachtet. Die Frequenzunterschiede zum eingestrahlten Licht entsprechen den für das Material charakteristischen Energien von Rotations-, Schwingungs-, Phonon- oder Spin- Flip-Prozessen. Aus dem erhaltenen Spektrum lassen sich, ähnlich wie bei Spektren der Infrarotspektroskopie, Rückschlüsse auf die untersuchte Substanz ziehen. Die in einem Raman-Spektrum auftretenden Linien werden auch als Stokes-Linien oder Antistokes- Linien bezeichnet.

Der Grund liegt in einer Wechselwirkung des Lichtes mit der Materie, dem sogenannten RAMAN-Effekt, bei dem Energie vom Licht auf die Materie übertragen wird („Stokes-Seite“ des Spektrums), bzw. Energie von der Materie auf das Licht („Anti-Stokes-Seite“ des Spektrums). Da die Wellenlänge des Lichts, d. h. seine Farbe, von der Energie des Lichtes abhängt, bewirkt dieser Energieübertrag eine Verschiebung der Wellenlänge des gestreuten Lichtes gegenüber dem eingestrahlten Licht, die sogenannte Raman- Verschiebung. Aus dem Spektrum, d.h. der Frequenz und der zugehörigen Intensität, und der Polarisation des gestreuten Lichtes kann man u. a. folgende Materialeigenschaften ableiten: Kristallinität, Kristallorientierung, Zusammensetzung, Verspannung, Temperatur, Dotierung und Relaxation. Die RAMAN-Streuung von Molekülen besitzt normalerweise einen sehr kleinen Streuquerschnitt von beispielsweise ca. 10 _3 ° cm 2 . Der Streuquerschnitt ist ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, dass das zu messende Molekül mit der einfallenden Strahlung bzw. dem einfallenden Teilchen interagiert. Daher ist bei kleinen Streuquerschnitten eine relativ hohe Konzentration an Molekülen oder eine hohe Laserintensität, d.h. eine hohe Teilchenanzahl, notwendig, um ein detektierbares Signal zu erhalten. Es ist somit für einige Moleküle nicht möglich, RAMAN-Spektren zu erhalten.

Um Materialien wie Kunststoffe aus unterschiedlichen Quellen und/oder mit unterschiedlicher Zusammensetzung aufbereiten zu können, sodass definierte Qualitätsmerkmale wie z.B. mechanische und/oder optische Eigenschaften für den Wiedereinsatz erzielt werden, ist neben den nötigen maschinentechnischen Voraussetzungen eine Analyse der eingehenden aber auch der verarbeiteten Materialien nötig.

Für eine derartige Analyse kommen vorzugsweise Messvorrichtungen zum Einsatz, die insbesondere

- absolute Werte ausgeben können,

- einfach zu kalibrieren, zu warten und zu bedienen sind,

- online in der Maschine integriert werden können,

- robust und für einen 365 Tage /24 h Betrieb ausgelegt sind,

- in die Maschinensteuerung integriert werden sollten,

- flexibel unterschiedliche unbekannte Materialkomponenten feststellen können.

Weiters sollte die Möglichkeit bestehen, mehrere Messstellen an der Anlage mit einem System abzudecken und wirtschaftliche Aspekte wie die Kosten einer Messvorrichtung sind ebenfalls von Bedeutung.

Die Analytik mit RAMAN-Spektroskopie bietet hier als zusätzliche Vorteile die Möglichkeit, Absolutmessungen und Untersuchungen von organischen und anorganischen Bestandteilen durchzuführen sowie einen einfachen Kalibrierprozess. Weiters ermöglicht die Raman-Spektroskopie auch mit geringen Vorkenntnissen über die Zusammensetzung des zu verarbeitenden Materials auszukommen. Dies ist speziell im Postkonsumerbereich von großer Bedeutung, wo es kaum vorstellbar ist, alle im realen Betrieb möglicherweise auftretenden Kombinationen von Materialien in Modellen abzubilden, was andere Messkonzepte jedoch als notwendige Basis benötigen.

Eine weitere Möglichkeit besteht im Einsatz der Nahinfrarot (NIR)-Spektroskopie als physikalische Methode zur Untersuchung z.B. des Energiespektrums einer Probe anhand von Strahlung bzw. Wellen: Steigende Anforderungen an die Qualität von Kunststoffprodukten, sowie die Notwendigkeit einer Reduktion von Kosten bei der Herstellung und Aufbereitung, erfordern den Einsatz von schnellen und zuverlässigen Kontrollmethoden, die so früh wie möglich prozessrelevante Qualitätsparameter erfassen. Eine Methode, die dies leisten kann, ist die schnelle Nahinfrarot (NIR)-Spektroskopie.

Der Messaufbau für eine NIR-Spektroskopie lässt sich auch im Industrieumfeld mit geringem Aufwand implementieren. Es ist keine spezielle Probenaufbereitung notwendig und die Messung selbst erfolgt zerstörungsfrei. Es können Messungen am Granulat, an Pulver oder auch an fertigen Teilen durchgeführt werden. Weiters kann mit dieser Methode der Polymeranteil bereits in der Preconditioning Unit PCU bzw. dem Schneidverdichter einer Qualitätskontrolle unterzogen werden. Diese Kontrolle liefert z.B. Aussagen über die Zusammensetzung von Polymerblends oder den Feuchtegehalt des Kunststoffes. Dadurch lassen sich Fehlchargen vermeiden und Qualitätsmerkmale kontinuierlich dokumentieren.

Die NIR-Technologie wird derzeit in der Kunststoff-Branche nur begrenzt beispielsweise in Sortierprozessen eingesetzt. Derzeit werden in den Unternehmen routinemäßig Eingangs- und Ausgangskontrollen durchgeführt. Diese Vorgehensweise verursacht hohe Kosten und ist mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Zusätzlich zu diesen Prüfungen sind auch oft Probenherstellung und -aufbereitung notwendig. Beim Einsatz der RAMAN- oder NIR- Technologie entfällt vorteilhafterweise die Probenvorbereitung. Weiters kann anhand eines, mit Hilfe von NIR-Spektroskopie erstellten, chemometrischen Modells einfach und in Sekundenschnelle eine Aussage über das zu prüfende Gut getroffen werden.

Ausführunqsbeispiele einer erfindunqsqemäßen Vorrichtung Aufgabe der Erfindung ist es, eine Inline-Prozesskontrolle an einer Produktionsanlage bzw. eine kontinuierliche Prozessüberwachung bei Extrusionsanlagen zu schaffen. Es sollen jene Materialeigenschaften ermittelt werden, die mit einer für den Anwender ausreichenden Genauigkeit reproduzierbar messbar sind. Gewünschte Eigenschaften sind zB. folgende:

- Feuchtigkeit

- Additiv-/Füllstoffgehalt

- Farbgehalt qualitativ und quantitativ

Polymerzusammensetzung, Comonomergehalt

- Detektion von Vernetzungen, resp. der Vernetzungsgrad (Gelierung)

Diese Parameter sollen gemessen und analysiert werden. Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufbereiten, Bearbeiten und/oder Recyceln von Materialien, insbesondere von thermoplastischen Kunststoffmaterialien, beschrieben, bei denen mittels eines physikalischen Verfahrens wie RAMAN-Spektroskopie oder NIR-Spektroskopie inline Aussage über diese Parameter erhalten werden können. Zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in größerem Detail in den Fig. 1 und Fig. 2, sowie in Fig. 3a, Fig. 3b und Fig. 4 dargestellt. Wie in Fig. 1 bis 4 ersichtlich ist, umfasst die Vorrichtung einen zuvor bereits beschriebenen Aufnahmebehälter 1 , d.h. einen Schneidverdichter bzw. eine Preconditioning Unit. Der Aufnahmebehälter 1 besitzt im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Seitenwand 2, ist zylindrisch ausgebildet und weist eine untere Bodenfläche 3 auf. Alternativ dazu kann der Aufnahmebehälter 1 auch im Wesentlichen konisch ausgebildet sein, oder einen konischen oder zylindrischen Wandabschnitt aufweisen.

Der Aufnahmebehälter 1 umfasst weiters eine Misch- und/oder Zerkleinerungseinrichtung, die in der Nähe des Bodens 3 angeordnet ist. Im Ausführungsbeispiel in den Fig. 1 bis 4 weist der Aufnahmebehälter 1 als Misch- und/oder Zerkleinerungseinrichtung ein um eine vertikale Drehachse 9 drehbares, umlaufendes Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeug 4 auf. Das Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeug 4 dient zur Bewegung und Mischung, und gegebenenfalls auch zur Erwärmung, Zerkleinerung und/oder Erweichung, des zu behandelnden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials, wobei im Betrieb im Aufnahmebehälter 1 eine Mischtrombe ausgebildet wird.

In einem erfindungsgemäßen Aufnahmebehälter 1 liegt das Material üblicherweise stückig bzw. teilchenförmig vor, zB als Mahlgut oder Folienschnitzel. Dabei haben derartige Folienschnitzel zB eine Dicke von ca. 10 pm, wobei schon hier einzelnen Polymerschichten im Folienaufbau vorhanden sein können, bis zu einigen mm. Die Folienschnitzel kann man sich dabei als tendenziell eher flächige Gebilde vorstellen. Die beiden anderen Dimensionen können von einigen mm bis ca 30 mm bis 500 mm gehen. Sie können aber auch nur einige mm betragen. Die Größe wird im Wesentlichen durch die Vorbehandlung bestimmt.

Die Mahlgüter können Dimensionen von mm bis ca. 30 mm bis 50 mm haben. Häufig bilden sich Würfel oder kugelähnliche oder sphärische Gebilde aus. Allerdings können auch Stäube oder kleinere Gebilde wie Mikrogranulat oder Granulat zum Einsatz kommen.

Wesentlich ist, dass sich die Materialien ähnlich wie ein Fluid verhalten und von dem Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeug 4, das eine Umfangsgeschwindigkeit von ca. 1 m/s bis 100 m/s hat, in Form einer Trombe im Umlauf gehalten werden. Die Umfangsgeschwindigkeit der Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeug 4 ist vorzugsweise so gewählt, dass das stückige bzw. teilchenförmige Material radial mit einer Geschwindigkeit von 0,3 bis 45 m/s und/oder in vertikaler Richtung mit einer Geschwindigkeit von 0,1 bis 60 m/s umläuft.

Dabei befindet sich das Material im Wesentlichen im Bereich von 0-80% der Höhe des Aufnahmebehälters 1. Das Material hat dabei außen am Aufnahmebehälter 1 , d.h. z.B. an der Seitenwand 2, sowohl eine Bewegungsrichtung, die in Umfangsrichtung als auch eine Bewegungsrichtung die vornehmlich auch aufwärtsgerichtet ist. Wesentlich ist, dass das Material an der Seitenwand 2, resp. an einer sich dort befindlichen Messposition, häufig und regelmäßig ausgetauscht wird.

Beispielsweise bei einer Folien- oder Faserverarbeitung hat das Material im Aufnahmebehälter 1 eine mittlere Verweilzeit von ca. 10 bis 15 Minuten. Das Material läuft ca. mit 15 m/s radial um. Dementsprechend wird ein gewisses Volumensegment zwischen 40 - 200 mal an einer Messposition an der Seitenwand 2 vorbeikommen. Aus diesem Grund sind sowohl Langzeitmessungen möglich, d.h. es wird während der Messung selbst integriert, als auch eine Vielzahl von Messungen in sehr kurzer Zeit, d.h. es können dann in der Auswertung statistische Methoden verwendet werden um die Aussagefähigkeit der Messung zu erhöhen, worauf im Folgenden noch näher eingegangen wird. In Fig. 1 ist im Detail ersichtlich, dass in einer Seitenwand 2 des Aufnahmebehälters 1 für die Austragung, beispielsweise im Bereich der Höhe des Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs 4, eine Öffnung 8 ausgebildet ist. Durch diese Öffnung 8 wird das vorbehandelte Kunststoffmaterial aus dem Inneren des Aufnahmebehälters 1 ausgebracht. Sind mehrere Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeuge 4 im Aufnahmebehälter 1 angeordnet, kann die Öffnung 8 im Bereich des untersten, bodennächsten Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs 4 angeordnet sein.

Ein Förderer, beispielsweise ein Extruder 5, mit einer in einem Gehäuse 16 rotierenden, z.B. plastifizierenden oder agglomerierenden, Schnecke 6, nimmt im Ausführungsbeispiel das aus der Öffnung 8 austretende vorbehandelte Material auf. Das Gehäuse 16 des Förderers kann dabei, wie in Fig. 1 und 2, eine an seiner Stirnseite oder in seiner Mantelwand liegende Einzugsöffnung 80 für das von der Schnecke 6 zu erfassende Material aufweisen. Diese Einzugsöffnung 80 steht mit der Öffnung 8 in Verbindung, durch die das Material aus dem Inneren des Aufnahmebehälters 1 austritt.

Eine erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst weiters eine spektroskopische und/oder spektrometrische Messvorrichtung 10 zur Analyse des sich im Inneren des Aufnahmebehälters 1 bewegenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials bzw. zur Gewinnung von Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere von quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials. Es handelt sich dabei eine Messvorrichtung 10, die auf einem zuvor beschriebenen physikalischen Verfahren zur Untersuchung des z.B. Energiespektrums einer Probe anhand von Strahlung bzw. Wellen basiert.

Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen mit einem Aufnahmebehälter 1 kombinierten spektroskopischen und/oder spektrometrischen Messvorrichtung 10 ist in den Fig. 1 bis 4 dargestellt. Die Messvorrichtung 10 vermisst inline, d.h. im laufenden Verarbeitungsbetrieb, zumindest Teile des sich im Inneren des Aufnahmebehälters 1 bewegenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials.

Die Messvorrichtung 10 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gibt eine physikalische Einwirkung, wie beispielsweise elektromagnetische Strahlung, Schall, elektrische Spannungen, oder Magnetfelder, zur Anregung zumindest eines Teils des rotierenden stückigen bzw. teilchenförmigen Materials ab. Dies wird im gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine ins Innere des Aufnahmebehälters 1 wirkende bzw. gerichtete Anregungsquelle 1 1 bewirkt. Optional können auch mehrere derartige Anregungsquellen 1 1 vorgesehen sein.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel gibt eine Anregungsquelle 1 1 elektromagnetische Strahlung zur Anregung des Materials ab. Die als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, wie beispielsweise charakteristische Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, werden von der Messvorrichtung 10 detektiert. Dazu umfasst die Messvorrichtung 10 zumindest einen Detektor 12 zur Erfassung der als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, insbesondere charakteristischer Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung. Im Ausführungsbeispiel in den Fig. 1 bis 4 handelt es sich beim Detektor 12 um ein Spektroskop.

In den Fig. 1 und 2 ist die konstruktive Anbindung eines RAMAN-Spektrometers als Messvorrichtung 10 an einen Aufnahmebehälter 1 bzw. eine Preconditioning Unit PCU dargestellt. Dabei ist eine RAMAN-Sonde als ein Messkopf 24 mit einem Linsensystem 22 seitlich an den Aufnahmebehälter 1 angebunden, in einer Flöhe unterhalb des üblichen Materiallevels bzw. Füllniveaus der im Aufnahmebehälter 1 bewegten Teilchen. Wie in Fig 1 und 2 ersichtlich ist, sind im Messkopf 24 sowohl der Lichtausgang für das von der Anregungsquelle 1 1 abgegebene Licht, als auch der Detektionseingang des Detektors 12 für das gestreute Licht aus dem Aufnahmebehälter 1 kombiniert.

Der Strahlweg des von der Anregungsquelle 1 1 abgegebenen Lichts in Richtung des Innenraums des Aufnahmebehälters 1 und der Strahlweg für das gestreute Licht aus dem Aufnahmebehälter 1 in Richtung des Detektors 12 können jedoch auch getrennt voneinander realisiert sein. Es ist auch möglich, dass der Detektor 12 im Messkopf 24 integriert ist. In diesem Fall kann eine Kühlung des Messkopfs 24 vorgenommen werden. Alternativ dazu kann für die spektroskopische und/oder spektrometrische Analyse des Materials im Aufnahmebehälter 1 die Messvorrichtung 10 auch einen Detektor 12 für Atomspektroskopie oder Molekülspektroskopie, insbesondere eine Vorrichtung zur Raman- Spektroskopie, NIR-Spektroskopie, UV/VIS-Spektroskopie, Fluoreszenz-Spektroskopie und/oder Absorptions-Spektroskopie umfassen.

Im Ausführungsbeispiel in den Fig. 1 bis 4 umfasst die Messvorrichtung 10 weiters eine mit der Messvorrichtung 10, konkret der Anregungsquelle 1 1 und dem Detektor 12, in Datenkommunikation stehende Verarbeitungs- und Steuereinheit 40. Die Verarbeitungs und Steuereinheit 40 steuert einerseits die Messvorrichtung 10 zur Abgabe der physikalischen Einwirkung, insbesondere zur Abgabe elektromagnetischer Strahlung, an. Andererseits steuert die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 die Messvorrichtung 10 dazu an, die entstehenden Messsignale, insbesondere die charakteristischen Spektren der gestreuten elektromagnetischen Strahlung, zu detektieren und die derart ermittelten Messwerte zur Verfügung zu halten.

Wie in Fig. 1 und Fig. 2 schematisch im Detail dargestellt ist, sind die Anregungsquelle 1 1 , der Detektor 12, und die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 vibrationsfrei über faseroptische Systeme und/oder Lichtleiter 14 an den Aufnahmebehälter 1 angekoppelt. Die Anregungsquelle 1 1 , der Detektor 12, und die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 können alternativ dazu auch physisch beabstandet vom Aufnahmebehälter 1 oder z.B. mittels Flaltevorrichtungen am Aufnahmebehälter 1 angeordnet sein.

Kommt als Anregungsquelle 1 1 z.B. ein Laser zum Einsatz, so ist es vorteilhaft, wie im Ausführungsbeispiel in den Fig. 1 und 2, den Detektor 12 mittels Faseroptik vom Aufnahmebehälter 1 zu entkoppeln. Sollte keine Faseroptik für Laser bzw. Anregungsquelle 1 1 und Detektor 12 verwendet werden (Freistrahlsystem) so soll durch Beabstandung eine vibrationsfreie Ankopplung der Sensorik erreicht werden. Beim Einsatz einer Faseroptik wird es erleichtert, die die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 und die Sensorik bzw. den Detektor 12 vom Aufnahmebehälter 1 , der Temperaturschwankungen, Vibrationen usw. unterliegt, abzukoppeln. Die Faseroptik ist im Ausführungsbeispiel dabei so gewählt, dass sie eine Länge von kleiner 100 m, beispielsweise kleiner als 30 m bis 50 m vorzugweise kleiner als 15 m, hat, um eine entsprechende Dämpfung der Signale zu minimieren und somit vorteilhafterweise auch zu einer Kostenersparnis führt, da geringere Laserstärken erforderlich sind und das Signal/Rauschverhältnis verbessert wird.

Optische Elemente und die bildgebenden Systeme werden bevorzugt durch geeignete Maßnahmen wie zB. Luftspülung, Trockenluft, ISh-Spülung, etc. vor Umwelteinflüssen wie Staub, Feuchte, Temperatur, Sublimaten, etc. geschützt. Im Aufnahmebehälter 1 ist zumindest eine Messöffnung 20 angeordnet, durch die eine Vermessung der Materialien im Inneren des Aufnahmebehälters 1 ermöglicht wird. Wie in den Fig. 1 und 2 im Detail ersichtlich ist, befindet sich diese im Ausführungsbeispiel in der Seitenwand 2 des Aufnahmebehälters 1. Durch die Messöffnung 20 wirkt die von der Anregungsquelle 1 1 abgegebene physikalische Einwirkung, im Ausführungsbeispiel ist dies die abgegebene elektromagnetische Strahlung, auf das Material im Inneren des Aufnahmebehälters 1 ein.

Die Messöffnung 20 kann einen Durchmesser von 0,5 bis 100 mm haben und durch ein Fenster 21 aus, für die physikalische Einwirkung wie z.B. die elektromagnetische Strahlung, durchlässigem Material, beispielsweise aus Saphirglas, verschlossen sein. Ein derartiges Fenster 21 bewirkt eine effektive Trennung zwischen der Sensorik, d.h. der Messvorrichtung 10 und dem zu vermessenden Material.

Die Messöffnung 20 ist im Ausführungsbeispiel in Fig. 1 bis 4 in der Seitenwand 2 des Aufnahmebehälters 1 im Bereich des unteren Drittels der Flöhe des Aufnahmebehälters 1 angeordnet. Alternativ dazu kann die Messöffnung 20 auch im Bereich der Flöhe des untersten, bodennächsten Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs 4, insbesondere etwas oberhalb oder unterhalb davon, vorzugsweise außerhalb des engsten Abstandes zwischen dem äußersten Punkt des Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeugs 4 und der Seitenwand 2 angeordnet sein. Eine bevorzugte Aufbauposition der Messvorrichtung 10 ist seitlich am Aufnahmebehälter 1 , da an dieser Position die kürzesten Abstände zum zu vermessenden Material realisierbar sind. Die Distanz zwischen anregendem System, d.h. der Anregungsquelle 1 1 , wie z.B. einem Laser oder einer NIR-Quelle, und dem messenden System, d.h. dem Detektor 12 und zu vermessenden Material soll bevorzugt so gering wie möglich sein. Auf diese Weise können vorteilhafterweise einerseits die Anregungsquelle 1 1 , d.h. die Lichtquellen, klein gehalten werden, während gleichzeitig ein gutes Messsignal gewährleistet ist, da Lichtintensität mit 1/r 2 abnimmt, wobei r den Abstand zwischen dem Detektor 12 und dem zum vermessenden Material angibt.

Beim seitlichen Aufbau am Aufnahmebehälter 1 wird bevorzugt jene Position gewählt, wo die Dichte des Materials, als auch der Druck auf die Seitenwand am höchsten ist.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aufbereiten, Bearbeiten und/oder Recyceln von Materialien, insbesondere von thermoplastischen Kunststoffmaterialien, mit einer am Aufnahmebehälter 1 , d.h. dem Schneidverdichter bzw. der PCU, angeordneten Messvorrichtung 10, z.B. einem RAMAN- Spektrometer, wird im Folgenden beschrieben: Das zu vermessende Material soll in ausreichender Häufigkeit an der Sensorik der Messvorrichtung 10 vorbeikommen, wobei das Material den Fokuspunkt 23 der Anregungsquelle 1 1 passieren soll. Zur Fokussierung der elektromagnetischen Strahlung der Anregungsquelle 1 1 auf einen Fokuspunkt 23 ist im Ausführungsbeispiel, siehe Details in den Fig. 1 und 2, eine Linse bzw. ein Linsensystem 22 vorgesehen. Der Fokuspunkt 23 liegt dabei am oder unmittelbar hinter dem Fenster 21 , vorzugsweise in einem Abstand von maximal 10 cm hinter dem Fenster 21. Je höher dabei der Anpressdruck, den das rotierende Material auf den Aufnahmebehälter 1 bzw. eine Seitenwand 2 des Aufnahmebehälters 1 ausübt, - speziell bei Materialien mit geringer Schüttdichte - an diesem Fokuspunkt 23 ist, desto höher ist die Intensität des Messsignals, da das Material im Fokuspunkt 23 liegt.

Würde der Fokuspunkt 23 weiter hinten liegen, d.h. weiter im Inneren des Aufnahmebehälters 1 bzw. im Material, würden Streueffekte und verringerte Intensität das Signal negativ beeinflussen und das Signal/Rausch-Verhältnis entsprechend abnehmen. Aus diesem Grund ist der seitliche Einbau in den Aufnahmebehälter 1 vorteilhaft, und vorzugsweise, wie bereits zuvor beschrieben, im unteren Bereich des Aufnahmebehälters 1 . Vorteilhaft ist es, wenn das Verfahren im Aufnahmebehälter 1 so geführt wird, dass das Niveau der Materialteilchen bzw. der durch die Bewegung ausgebildeten Mischtrombe im Aufnahmebehälter 1 so gehalten wird, dass es ständig oberhalb der Anregungsquelle 1 1 bzw. der Lichtquelle liegt.

Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bedeckt das Material bei den Betriebsbedingungen das Fenster 21 somit ständig. Diese Bedeckung dient auch zur Abschirmung von Fremdlicht im Frequenzbereich von 570 nm bis 1008 nm, insbesondere von 785+/-215 nm, in dem die Messfrequenzen liegen. Dabei handelt es sich um 785 + 215 nm für den Stokes-Bereich und 785 - 215 nm für den Antistokes-Bereich, siehe Fig. 5. Beim Raman-Effekt kommt es sowohl zu einem Energieübertrag vom Photon (Stokes-Streuung) auf das Molekül bzw. vom Molekül auf das Photon (Anti-Stokes-Streuung). Beide Übergänge können einzeln oder/und in einem Verhältnis zueinander ausgewertet werden. Weiters ist bei einem weitgehend ständig bedeckten Messkopf 24/Fenster 21 vorteilhafterweise eine gute Stabilität des Messsignals während der Messzeit zu erzielen. Optional dazu ist auch ein Bereich von +/- 245 nm möglich, siehe Fig. 6.

Wie bereits zuvor erwähnt, ist das Fenster im Ausführungsbeispiel in Fig. 1 bis 4 vorteilhafterweise aus Saphirglas gebildet, um die relevanten Frequenzspektren im Bereich von 570 nm bis 1008 nm, insbesondere von 785+/-215 nm passieren zu lassen. Um Anwendung im Wellenlängenbereich von 785 nm abzudecken, sollte mind. der Bereich zwischen 931 nm (Stokes) und 678 nm (Anti-Stokes) durchgelassen werden. Die Flächen des Fensters 21 sind im Ausführungsbeispiel planeben und zueinander parallel ausgerichtet. Optional kann die dem Aufnahmebehälter 1 zugewendete inneren Fläche des Fensters 21 auch konkav dem Radius des Aufnahmebehälters 1 angepasst und die dem Aufnahmebehälter 1 abgewendete äußere Fläche des Fensters 21 parallel konkav zur inneren Fläche ausgebildet sein.

Wie bereits zuvor erwähnt, kann die Anregungsquelle 1 1 wie im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Laser sein mit einem Wellenlängenbereich von 100 bis 1400 nm, im Bereich des infraroten, des sichtbaren und/oder des UV-Lichts, z.B. einem Wellenlängenbereich von 780+/-250 nm. Weitere mögliche einsetzbare Laser können einen Wellenlängenbereich von 532 +/- 215nm, 638 +/- 215nm, 820 +/- 215nm und/oder 1064 +/- 215nm abdecken. Die Laserleistung liegt beispielsweise im Bereich von 15 mW bis 5 W, wobei 100 mW bis 500 mW bevorzugt werden. Der Einsatz von Lasern mit hoher Energiedichte ist vorteilhafterweise möglich, da das Material ständig ausgetauscht wird und es dadurch zu keiner Veränderung des zu messenden Materials kommt. Besondere Notwendigkeit von hohen Energiedichten kann es z.B. bei sehr dunkel eingefärbten Polymeren geben.

Weiter ist auf ein Verhältnis Laserleistung zu Integrationszeit zu achten. Die liegt bevorzugt im Bereich von 5 mW/s bis 5000 mW/s, insbesondere im Bereich von 15 mW/s bis 1000 mW/s.

Es empfiehlt sich den an der Messöffnung 20 bzw. dem Fenster 21 angeordneten Messkopf 24 der Messvorrichtung 10 mit dem Linsensystem 22 zu kühlen, um dauerhaft unter 90°C, besser unter 60°C, zu bleiben. Dabei können Gase oder Flüssigkeiten als Kühlmedien eingesetzt werden, es kann aber auch ein Peltier-Element zum Einsatz kommen.

Bei Verwendung von Nahinfrarot gelten vorzugsweise ebenso die zuvor beschriebenen Bedingungen. In diesem Fall kann das Fenster allerdings auch aus Quarzglas bestehen, um die relevanten Frequenzspektren im Bereich von 760 nm bis 2500 nm für NIR passieren zu lassen.

Bei gleichzeitigem Aufbau von Messvorrichtungen 10 basierend auf Raman-Spektroskopie bzw. Nahinfrarot-Spektroskopie sind Faseroptiksysteme zu bevorzugen, um den Aufbau einfach zu halten. Faseroptiksystem benötigen unmittelbar vor dem Fenster 21 den geringsten Platz. Dabei ist es möglich beide Messvorrichtungen 10 über ein Fenster 21 einzukoppeln, aber auch über unterschiedliche Fenster 21 . Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen, wenn sich die Fenster 21 weitgehend auf der gleichen Flöhe in Umfangsrichtung befinden. Eine örtliche Nähe ist anzustreben, aber nicht notwendig.

Der Volumenbereich des Materials, der untersucht werden kann, wird definiert durch eine Messfleck-Querschnittsfläche im Bereich von 0,1 mm bis 5 mm, insbesondere von 1 mm bis 3 mm, und eine Eindringtiefe in das Material von 0,3 gm bis zu 30 gm. Die Eindringtiefe, die in der Praxis zu guten Messwerten führt, liegt im Bereich von 8 pm bis 15 pm. Die Messfleck-Querschnittsfläche beträgt im Ausführungsbeispiel ca. 1 mm bis 3 mm, sodass ein Volumen von ca. 0,00015 mm 3 untersucht werden kann. Aus diesem Grund ist die Häufigkeit der Messung bzw. das häufige Vorbeiwandern des zu vermessenden Materials am Fenster 21 wichtig, um repräsentative Messergebnisse zu erzielen. Dadurch dass das Material vor dem Fenster 21 bzw. im Fokuspunkt 23 sich im Betrieb häufig und regelmäßig austauscht und durch eine angepasste Häufigkeit der Messungen bzw. durch die entsprechende Messdauer ist eine extrem hohe Genauigkeit erzielbar. Die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 leitet auf Grundlage der ermittelten Messwerte Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere quantitative und/oder qualitative Kenngrößen des jeweiligen Materials, ab und hält diese zur Verfügung. Beispielsweise kann die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 die als Reaktion auf die Einwirkung entstehenden Messsignale, insbesondere von charakteristischen Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, spektrometrisch und/oder spektroskopisch analysieren.

Verfahrensführuna und Auswertung

Wir bereits zuvor beschrieben, wird das sich im Inneren des Aufnahmebehälters 1 bewegende stückige bzw. teilchenförmige Material inline spektroskopisch und/oder spektrometrisch analysiert oder gemessen und die derart ermittelten Messwerte werden zur Gewinnung von Informationen über das jeweils vermessene Material, insbesondere von quantitativen und/oder qualitativen Kenngrößen des jeweiligen Materials, herangezogen. Im Ausführungsbeispiel werden die als Reaktion auf die elektromagnetische Strahlung entstehenden Messsignale, in Form von charakteristischen Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, vorzugsweise spektrometrisch, detektiert und ausgewertet werden.

Die Auswertung der so erhaltenen Messergebnisse bzw. Spektren wird von der Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 durchgeführt und erfolgt vorteilhafterweise wie folgt:

Durch das häufige Vorbeiströmen der Materialteilchen in festen bis teilerweichten Zustand an der Messposition bzw. dem Fokuspunkt 23 ist es möglich, lange Messzeiten zu verwenden, die den Einsatz von z.B. Lasern mit geringer Leistung von ca. 20 - 200 mW ermöglichen, während die Aussagefähigkeit der Messergebnisse ausreichend genau bleibt.

Die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 steuert in diesem Fall die Messvorrichtung 10, bzw. die Anregungsquelle 1 1 , derart, dass diese die physikalische Einwirkung, beispielsweise die vom Laser abgegebene elektromagnetische Strahlung, während eines vorgegebenen Zeitraums, z.B. von weniger als einer Sekunde bis zu mehreren Sekunden oder einer Minute oder mehr, kontinuierlich abgibt. Anschließend berechnet die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 für den jeweiligen Zeitraum eine einzelne gemeinsame Information über das jeweils vermessene Material, d.h. alle Materialteilchen, die in diesem Zeitraum die Messöffnung 20 bzw. das Fenster 21 passiert haben und vom Detektor 12 erfasst wurden. So kann beispielsweise ein einzelnes Summenspektrum für alle diese Materialteilchen erstellt werden.

Alternativ dazu kann die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 die Messvorrichtung 10, bzw. die Anregungsquelle 1 1 , derart steuern, dass sie zu einer Vielzahl an vorgegebenen Zeitpunkten die physikalische Einwirkung, beispielsweise die vom Laser abgegebene elektromagnetische Strahlung, wiederholt abgibt. Somit wird bei jeder Abgabe jeweils ein Teilchen des im Aufnahmebehälter 1 rotierenden Materials angeregt und streut Strahlung zurück, die vom Detektor 12 detektiert wird. Anschließend kann die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 einen Mittelwert der Informationen über das jeweils vermessene Material, auf Grundlage ausgewählter, oder aller, zu diesen Zeitpunkten von der Messvorrichtung 10, insbesondere dem Detektor 12, für einzelne Teilchen ermittelten Messwerte berechnen und zur Verfügung zu halten. Dies bedeutet, dass ein Mittelwert aus einer Vielzahl an Spektren einzelner Teilchen gebildet wird. Sollten wegen der zu vermessenden Materialien hohe/höhere Laserleistungen nötig sein, verhindert das Vorbeiströmen des Materials eine Beeinflussung des zu messenden Materials durch die hohe Energiedichte des Lasers am Fokuspunkt 23. Methodisch wird ein unbekanntes Material mit höher Energiedichte angeregt und die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 regelt optional die Laserleistung so lange nach unten, bis sich der Detektor 12 in seinem linearen Bereich befindet. In einem statischen Messvorgang könnte dieser automatisierte Messvorgang nicht verwendet werden, da die Probe bzw. das Material verbrennen oder schmelzen würde.

Da im Aufnahmebehälter 1 , d.h. dem Schneidverdichter bzw. der Preconditioning Unit, üblicherweise eine Temperaturveränderung des zu verarbeitenden Materials erfolgt, kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung optional auch eine Temperaturmesseinrichtung 30 umfassen, die der Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 vorgeschaltet ist.

Bei einer üblichen Betriebsweise des Aufnahmebehälters 1 erfolgt jedenfalls eine Temperaturänderung des Materials: das Material wird bei Raumtemperatur zugeführt bzw. oben in den Aufnahmebehälter 1 eingebracht und wird dann zB durch die Bewegung der Misch- und/oder Zerkleinerungswerkzeuge 4 bzw. durch Reibung erwärmt. Das Material wird heiß, erweicht, bleibt allerdings immer teilchenförmig bzw. stückig und schmilzt nicht.

Diese Temperaturänderung führt allerdings zu einer Veränderung der von der Messvorrichtung 10 bzw. dem Detektor 12 aufgenommenen Spektren durch die strukturelle Änderung der Polymere in diesem Prozessschritt. Daher ist es vorteilhaft, wenn bei der Auswertung eine entsprechende Korrektur vorgenommen wird, speziell wenn das jeweils erfasste Spektrum gegen bestehende Spektrendatenbanken abgeglichen werden soll. Eine derartige optionale Temperaturmesseinrichtung 30 misst die Temperatur im Inneren des Aufnahmebehälters 1 und/oder die Temperatur des Materials und übermittelt diese an die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40. Dabei wird z.B. mit einem Temperaturfühler, der in die Randschicht des Materials ragt, die Materialtemperatur erfasst und als Vorgabe für die Korrektur der Spektren verwendet. Alternativ kann auch die Behältertemperatur des Aufnahmebehälters 1 als Wert herangezogen werden. Es kann auch ein weiteres thermisches Messgerät zB optischer Natur entsprechend am Aufnahmebehälter 1 angebracht werden, um die Temperatur zu erfassen. Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, den Einbauort der Temperaturmesseinrichtung 30 in örtlicher Nähe zum, die Messöffnung 20 bedeckenden, Fenster 21 bzw. zum Messkopf 24 der Messvorrichtung anzulegen. Die Temperaturmesseinrichtung 30 kann im Aufnahmebehälter 1 z.B. auf gleicher Höhe, insbesondere an gleicher Position, wie die zumindest eine Messöffnung 20 angeordnet sein.

Die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 zieht die von der einen Temperaturmesseinrichtung 30 ermittelten Messwerte für eine Korrektur des Temperatureinflusses auf die für das jeweils vermessene Material ermittelten Informationen, insbesondere der temperaturabhängigen charakteristischen Spektren der am vermessenen Material gestreuten elektromagnetischen Strahlung, heran und hält die derart korrigierten Informationen, insbesondere Spektren, zur Verfügung.

So werden die derart gewonnenen Temperaturinformationen in die Auswertung einbezogen und dienen als Indikation für eine Temperatur-Korrektur der Spektren. So wird beispielsweise die Materialtemperatur des Materials im Aufnahmebehälter 1 gemessen und an die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 geschickt. Dort wird die gemessene Ist- Temperatur zur Korrektur der Spektren z.B. auf eine Referenztemperatur herangezogen, um einen einfachen Vergleich mit hinterlegten Referenzspektren zu ermöglichen. Beispielsweise wird ein durch die Temperatur bedingter Shift, d.h. eine Verschiebung, der Spektren zu höheren Intensitäten korrigiert.

Für eine besonders einfache Auswertung der für das vermessene Material erhaltenen Informationen wie Spektren kann die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 einen Speicher umfassen, in dem Referenzinformationen, z.B. quantitative und/oder qualitative Referenzkenngrößen oder Referenzspektren, hinterlegt sind. Die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 kann dann die für das jeweils vermessene Material ermittelten Informationen wie Spektren, mit den Referenzinformationen z.B. Referenzspektren, vergleichen und die Abweichung von den Referenzinformationen bzw. Referenzspektren, bestimmen. Diese ermittelte Abweichung kann anschließend z.B. an eine die Prozess- Steuerungseinheit und/oder eine Anzeigeeinheit weitergeleitet werden.

Die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 kann optional auch mit einer Prozess- Steuerungseinheit 50 zusammenwirkt bzw. in Datenkommunikation stehen. Eine derartige Prozess-Steuerungseinheit kann beispielsweise von der Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 übermittelte Daten, d.h. Informationen über das jeweils vermessene Material, wie quantitative und/oder qualitative Kenngrößen des jeweiligen Materials, zur Überwachung und/oder Steuerung der Prozessführung im Aufnahmebehälter 1 und/oder der nachfolgenden Prozesskette nutzen.

Eine derartige Prozess-Steuerungseinheit 50 kann beispielsweise auf Grundlage der von der Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 übermittelten Daten

- eine Zudosierung von Füllstoffen in den Aufnahmebehälter 1 vornehmen und/oder - eine Zuführung von Materialien, wie Polymeren, Füllstoffen, etc., in den Aufnahmebehälter

1 und/oder eine an den Aufnahmebehälter 1 angeschlossene Austragungsvorrichtung vornehmen und/oder

- verarbeitete Materialien, insbesondere Granulat, aus dem Aufnahmebehälter 1 mittels einer an den Aufnahmebehälter 1 angeschlossenen Austragungsvorrichtung wie dem Förderer ausschleusen. Im Folgenden wird darauf noch näher eingegangen.

Anwendunasbeispiele Beispiel 1 :

Im Folgenden wird ein erstes Anwendungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufbereiten, Bearbeiten und/oder Recyceln von Materialien, insbesondere von thermoplastischen Kunststoffmaterialien, beschrieben:

Bei der Herstellung von Hygieneartikeln wie Windeln, Binden etc. kommen unterschiedliche Polymere mit unterschiedlichen Viskositäten und Füllgraden an Füllstoffen wir z.B. CaCC>3 zum Einsatz. Dabei besteht der Vliesanteil der Hygieneartikel meist aus ungefülltem PP und die Folie aus mit CaCC>3 gefülltem LD-PE. Die bei der Produktion anfallenden Stanzreste aber auch Folienreste haben daher einen unterschiedlichen Polymeranteil und einen unterschiedlichen Füllgrad.

Um nun aus diesen Ausgangsmaterialien einen Werkstoff mit gleichbleibender Qualität zu erzeugen, muss zwingend bekannt sein, wie hoch die unterschiedlichen Bestandteile an Füllstoff oder/und Polymer sind. In einem Compoundierschritt kann nun durch Beigabe von Polymer, Additiven und Füllstoff das Endprodukt auf eine definierte Mischung eingestellt werden, sofern die eingehenden Bestandteile absolut bekannt sind. Es wird dadurch die Flexibilität entsprechend erhöht. Eine Messung vor und zur Kontrolle nach dem Compoundierschritt steuert die Anteile der zugeführten Bestandteile und sichert somit gewisse Eigenschaften und minimiert die Kosten der Produktion.

Versuchsaufbau

Bei dieser Versuchsdurchführung wurde eine INTAREMA 1 180TVEplus umfassend eine Messvorrichtung 10 mit einem Detektor 12 für RAMAN-Spektroskopie und einen Aufnahmebehälter 1 , d.h. einen Schneidverdichter bzw. eine Preconditioning Unit, mit Produktionsabfällen aus der Produktion von Hygienefolie beschickt. Dieses Material liegt in Form von stückigen Folienabschnitten vor. In Tabelle 1 sind die Versuchsdaten zusammengefasst.

Tabelle 1 : Versuchsdaten erstes Anwendungsbeispiel

Auswertung

Überraschenderweise konnte trotz der zuvor bereits erwähnten hohen Umlaufgeschwindigkeiten der Teilchen im Aufnahmebehälter 1 vom Detektor 12 bzw. dem Spektroskop eindeutige Spektren registriert werden. Die vom Detektor 12 erfassten Spektren sind in Fig. 7 dargestellt. Die Spektren zeigen Mischungen aus PE und variierenden Prozentanteilen an CaCC>3 (1%, 2%, 5%, 10%, 15%, 17,5%, 20% CaCC>3) an.

Die erfassten Spektren werden von der Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 hinsichtlich des Anteils an CaCC>3 ausgewertet und der Anteil des CaCC>3 wird in % des Gesamtmaterials von der Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 zur Verfügung gestellt.

Interpretation

In den Messergebnissen kann die Schwankung des CaCC>3-Anteils im Eingangsmaterial während der Prozessdauer von ca. 4h, siehe Fig. 8, erkannt werden. Somit kann ein Steuersignal an eine an die Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 angeschlossene Prozess- Steuereinheit 50, wie z.B. eine Dosiereinheit, abgeleitet werden, auf Grundlage dessen die Zufuhr von CaC03 in Pulverform oder als Masterbatch entsprechend adaptiert wird. Bei höherem Anteil im Eingangsmaterial kann also die Dosiermenge entsprechend reduziert und bei geringerem Anteil im Eingangsmaterial erhöht werden. Im erzeugten Endprodukt liegt dann vorteilhafterweise ein gleichmäßiger CaC03-Anteil vor. Üblicherweise wird für Spritzgussprodukte ein CaC03 Anteil von ca. 15% - 25% je nach Anwendung vorgesehen, wobei die Abweichung jeweils nur +/- 1 % betragen darf.

Beispiel 2:

Im Folgenden wird ein zweites Anwendungsbeispiel eins erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. einer erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben: Bei dem Wiedereinsatz von gebrauchten Verpackungsstoffen aus dem Food/Non Food- Bereich werden durch Sortier- und Waschprozesse die unterschiedlichen Polymerströme so gut wie möglich aufgetrennt und abgereinigt. Im darauffolgenden thermischen Umformungsprozess (Extrusion) wird sowohl eine Homogenisierung als auch eine Schmelzefiltration vorgenommen. Die daraus produzierten Regenerate müssen je nach Anwendung einer gewissen Qualität entsprechen: So soll zB zur Herstellung von Blasfolie aus LD-PE der Anteil von PP ein gewissen Prozentsatz nicht übersteigen, da dann in weiterer Folge die gewünschten mechanischen Eigenschaften unter Umständen nicht erreicht werden oder auch die Verschweißbarkeit nicht mehr gegeben sein kann. Da weiters in dem vorgelagerten Sortierprozess nie eine 100%ige Sortenreinheit erreicht werden kann, ist zB eine Ausschleusung von Granulaten aus einem, an den Aufnahmebehälter 1 angeschlossenen Extruder 5 mit höherem PP-Anteil sinnvoll. Durch eine Inline-RAMAN- Messung kann der PP-Anteil im Aufnahmebehälter 1 leichter festgestellt und eine Ausschleusung von fertig produzierten Granulaten angesteuert werden, wenn der PP-Anteil zu hoch ist.

Versuchsaufbau

Bei der Versuchsdurchführung wurde eine INTAREMA 80TVEplus umfassend eine Messvorrichtung 10 mit einem Detektor 12 für RAMAN-Spektroskopie und einen Aufnahmebehälter 1 , d.h. einen Schneidverdichter bzw. eine Preconditioning Unit, verwendet. Bei diesem Versuch wurde durch Zugabe von PE-Folie zu einer reinen PP-Folie in den Aufnahmebehälter 1 die Tauglichkeit einer Messvorrichtung basierend auf RAMAN- Spektroskopie nachgewiesen, die in vorgegebenen Zeitabständen wiederholt Messungen durchführt. Dazu wurde jeweils zwei Folienrollen, eine PP-Rolle und eine LDPe-Rolle, mit bekannter Folienbreite und Foliendicke über jeweils ein separates Einzugswert dem Aufnahmebehälter 1 zugeführt. Die prozentuelle Aufteilung wurde rechnerisch aus dem Flächengewicht ermittelt und durch Stichprobenprüfung am erzeugten Granulat erhärtet. In Tabelle 2 sind die Versuchsdaten zusammengefasst.

Tabelle 2: Versuchsdaten zweites Anwendungsbeispiel

Auswertung

Die vom Detektor 12 erfassten Spektren sind in Fig. 9 dargestellt. Die Spektren zeigen Mischungen aus PP und PE mit jeweils variierenden Prozentanteilen (100%, 90%, 70%, 50%, 25%, 10% 0% PP). Die erfassten Spektren werden von der Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 ausgewertet und der Anteil des PP wird in % des Gesamtmaterials von der Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 zur Verfügung gestellt, siehe Fig. 10. Interpretation

Durch den Einsatz dieses Messvorgangs ist es möglich, den PP-Anteil mit einer Genauigkeit von kleiner 1% im Materialstrom zu messen. Auf diese Weise ist es einfach möglich, den PP-Anteil im Prozessendprodukt durch Zugabe von PE-Material zu steuern. Dies ist besonders vorteilhaft, da aus dem praktischen Alltag bekannt ist, dass schon ein Anteil von ca. 5% PP im LD-Strom die Verschweißbarkeit so reduziert, dass eine Sackproduktion nicht mehr gegeben ist.

Beispiel 3:

Im Folgenden wird ein drittes Anwendungsbeispiel eins erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. einer erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben:

PE/PA-Verbunde werden als Verpackungsfolie für Lebensmittel verwendet. Dabei handelt es sich um einen mehrschichtigen Aufbau, in dessen Mitte sich die PA-Folie, die als zB. Aromaschutz funktioniert, befindet. PE (Polyethylen) und PA (Polyamid) sind Polymere, die sich nicht gut mischen. Man kann aber durch Zugabe von Verträglichmachern einen sehr guten Werkstoff für die Folienproduktion oder den Spritzguss gewinnen. Da die Verträglichmacher sehr teuer sind und die Anteile des PA und PE schwanken, können bei der Aufbereitung Kosten gespart und das Prozessendprodukt optimiert werden, wenn der Polymeranteil genau bestimmt und die Zugabe des Verträglichmachers entsprechend gesteuert werden kann. Die Reststoffe haben meist einen Anteil von ca. 40% PA und 60% PE und liegen in flächigen Gebilden, Randstreifen und Folienrollen vor.

Versuchsaufbau

Bei der Versuchsdurchführung wurde eine INTAREMA 1 108 TE umfassend eine Messvorrichtung 10 mit einem Detektor 12 für RAMAN-Spektroskopie und einen Aufnahmebehälter 1 , d.h. einen Schneidverdichter bzw. eine Preconditioning Unit, verwendet. Bei diesem Versuch wurde durch Zugabe der PE/PA-Randstreifen und Folienstücke in den Aufnahmebehälter 1 die Tauglichkeit einer kontinuierlich messenden Messvorrichtung 10 basierend auf RAMAN-Spektroskopie nachgewiesen. Im erzeugten Granulat wurden die entsprechenden Polymeranteile mit Labormessgeräten, zur Kontrolle der zuvor inline bestimmten Anteile, gemessen. In Tabelle 3 sind die Versuchsdaten zusammengefasst.

Tabelle 3: Versuchsdaten drittes Anwendungsbeispiel

Auswertung

Die vom Detektor 12 erfassten Spektren werden von der Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 ausgewertet und der Anteil von PA zu PE wird von der Verarbeitungs- und Steuereinheit 40 dargestellt, siehe dazu Fig. 1 1.

Interpretation

Durch unterschiedliche Varianten der verarbeiteten Folien gibt es entsprechende Verschiebungen. So steigt beispielsweise gegen ca. 9:55 der PE-Anteil an. Dies ist aber nicht erwünscht, um eine entsprechende gewünschte Endqualität des Prozessendprodukts zu erzielten, da ein zu geringer PA-Anteil die Eigenschaften des Endproduktes negativ beeinflusst, und darüber hinaus zu viel Verträglichmacher zudosiert wird. Aus diesem Grund kann als Reaktion auf die ermittelten Informationen über das vermessene Material eine Weiche am Ende der Aufbereitungsanlage angeschlossen und das produzierte Granulat im Bereich von 9:55 bis 10:08 ausgeschleust werden.

Durch die oben beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das oben beschriebene erfindungsgemäße Verfahren ist somit unter Einsatz von spektroskopischen und/oder spektrometrischen Messvorrichtungen 10, eine effektive Inline- Prozessanalyse, -Überwachung und gegebenenfalls -Steuerung in Systemen zum Aufbereiten, Bearbeiten und/oder Recyceln von Materialien, insbesondere von thermoplastischen Kunststoffmaterialien, mit einem Aufnahmebehälter 1 , d.h. einem Schneiderverdichter bzw. einer Preconditioning Unit PCU, ermöglicht. Weiters können die von der Auswertungseinheit übermittelten Informationen/Daten auch in der nachfolgenden Prozesskette, wie z.B. beim Zudosierung von Füllstoffen, der Ausschleusung von fertigem Granulat aber auch bei der Zuführung von anderen Polymeren z.B. in den Aufnahmebehälter 1 , d.h. den Schneiderverdichter bzw. die Preconditioning Unit PCU, verwendet werden.