WO2009111019A1 | 2009-09-11 | |||
WO2006069361A2 | 2006-06-29 | |||
WO2017072591A1 | 2017-05-04 |
EP2599721A2 | 2013-06-05 | |||
US20110172810A1 | 2011-07-14 |
Patentansprüche 1. Verfahren zum Sterilisieren eines Gegenstandes, insbesondere eines Tubs (25), für eine pharmazeutische oder kosmetische Anwendung in einer dekontaminierten Umgebung, wobei der Gegenstand durch eine Schleuse (16) von einem ersten Bereich (11 ) in einen zweiten Bereich (12) transportiert wird und nach erfolgter Sterilisierung zur weiteren Handhabung durch eine weitere Schleuse (17) in einen dritten Bereich (13) weitertransportiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand in dem zweiten Bereich (12) zur Sterilisierung vollständig von allen Seiten mit gepulsten Licht bzw. elektromagnetischen Wellen einer Lichtquelle bzw. Strahlungsquelle bestrahlt wird, wobei der Gegenstand in dem zweiten Bereich (12) mindestens einmal durch einen Roboterarm (23) automatisiert ergriffen, von dem Roboterarm (23) zur Bestrahlung mindestens einmal relativ zur Lichtquelle ausgerichtet und wieder abgesetzt wird und der Gegenstand von dem Roboterarm (23) mehrmals an verschiedenen Positionen ergriffen, relativ zu der Lichtquelle ausgerichtet und wieder abgesetzt wird, bis der Gegenstand komplett mit dem Licht bzw. elektromagnetischen Wellen der Lichtquelle beaufschlagt wurde und wobei nach einer Bestrahlung und einem Absetzten des Gegenstandes durch den Roboterarm (23) und vor einem erneuten Ergreifen des Gegenstandes oder eines weiteren Gegenstandes der Roboterarm (23) ebenfalls durch die Lichtquelle sterilisiert werden. 2. Verfahren zum Sterilisieren eines Gegenstandes nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand in dem zweiten Bereich (12) mindestens einmal durch einen Roboterarm (23) automatisiert ergriffen, von dem Roboterarm (23) zur Bestrahlung in Abhängigkeit von der Form der Gegenstandes mehrmals relativ zur Lichtquelle ausgerichtet und wieder abgesetzt wird. 3. Verfahren zum Sterilisieren eines Gegenstandes nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand von dem Roboterarm (23) mehrmals an verschiedenen Positionen ergriffen, relativ zu der Lichtquelle ausgerichtet und wieder abgesetzt wird, bis der Gegenstand komplett mit dem Licht des sichtbaren optischen Spektralbereichs der Lichtquelle beaufschlagt wurde. 4. Verfahren zum Sterilisieren eines Gegenstandes nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand von der Lichtquelle in Abhängigkeit von Anwendung und Kontaminierung des Gegenstandes mit Lichtpulsen unterschiedlicher Rate, Pulsdauer, Intensität, Energie und/oder Repetitionsrate bestrahlt wird. 5. Verfahren zum Sterilisieren eines Gegenstandes nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Bestrahlung und einem Absetzten des Gegenstandes durch den Roboterarm (23) und vor einem erneuten Ergreifen des Gegenstandes oder eines weiteren Gegenstandes Greifmittel des Roboterarms (23) ebenfalls durch die Lichtquelle sterilisiert werden. 6. Verfahren zum Sterilisieren eines Gegenstandes nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den verschiedenen Bereichen durch die Schleusen (16, 17) ein Druckgefälle, insbesondere eine Druckkaskade, aufgebaut wird. 7. Verfahren zum Sterilisieren eines Gegenstandes nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Gegenständen um Tubs (25) für die Aufnahme von Glascontainern handelt, die Tubs (25) in dem ersten Bereich (1 1 ) entpackt, in dem zweiten Bereich (12), vorzugsweise einem Isolator, sterilisiert werden und wobei die automatisch entpackten Glascontainer in einem dritten Bereich (13) mit einem Mittel zur pharmazeutischen oder kosmetischen Anwendung beaufschlagt werden. 8. Vorrichtung (10) zum Sterilisieren eines Gegenstandes für eine pharmazeutische oder kosmetische Anwendung mit einer dekontaminierten Kammer, mit Schleusen (16, 17) zum Einschleusen und Ausschleusen des Gegenstandes in bzw. aus der Kammer und mit einem Transportmittel zum Transportieren des Gegenstandes in und aus der Kammer, dadurch gekennzeichnet, dass der Kammer eine Lichtquelle für gepulstes Licht bzw. für gepulste elektromagnetische Wellen zugeordnet ist zur sterilisierenden und vollständigen Bestrahlung des Gegenstandes von allen Seiten. 9. Vorrichtung (10) zum Sterilisieren eines Gegenstandes nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kammer ein Roboterarm (23) positioniert ist zum Ergreifen des Gegenstandes, zum relativen Ausrichten des Gegenstandes zur Lichtquelle und zum Absetzen des Gegenstandes, wobei die Probe in der Kammer für eine vollständige Bestrahlung mehrmals ergreifbar, ausrichtbar und absetzbar ist. 10. Vorrichtung (10) zum Sterilisieren eines Gegenstandes nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand durch die Lichtquelle in Abhängigkeit von Anwendung und Kontaminierung des Gegenstandes mit Lichtpulsen unterschiedlicher Rate, Pulsdauer, Intensität, Energie und/oder Repetitionsrate bestrahlbar ist. |
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sterilisieren eines Gegenstandes für eine pharmazeutische oder kosmetische Anwendung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Sterilisieren eines Gegenstandes für eine pharmazeutische oder kosmetische Anwendung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
Bei der Herstellung von pharmazeutischen, sowie kosmetischen Produkten werden höchste Anforderungen an die Sauberkeit bzw. Sterilität nicht nur der verwendeten Gegenstände wie beispielsweise Verpackungen, Container, Spritzen, Phiolen und dergleichen gestellt, sondern auch an die Mittel zur Handhabung der Gegenstände. Schon die kleinste Menge an Mikroorganismen und/oder Keimen, die sich beispielsweise in einer Spritze zur pharmazeutischen Anwendung abgelagert hat, kann zu gravierenden gesundheitlichen Schäden führen. Gleiches gilt für den Befall einer Verpackung für derartige Gegenstände durch Keime. So kann beispielsweise durch Kreuzkontamination eine Verunreinigung einer Verpackung oder dergleichen zu einer Verunreinigung des verpackten Gegenstandes führen.
Es sind Verfahren bzw. Verfahrenstechniken und Vorrichtungen zur Sterilisierung von pharmazeutischen und kosmetischen Gegenständen bekannt, bei denen die Gegenstände beispielsweise einem Gas wie Wasserstoffperoxid ausgesetzt werden. Durch das„Umspülen" der Gegenstände mit Wasserstoffperoxid kann wenigstens ein Großteil aller Keime abgetötet werden. Allerdings ist der Aufwand für den Aufbau einer Wasserstoffperoxid-Atmosphäre in einer Behandlungskammer sowie das Entlüften der Kammer, in der die Sterilisierung
BESTÄTIGUNGSKOPIE stattfindet, sehr zeit- und kostenintensiv. Darüber hinaus können Bereiche, an denen die Gegenstände während der Sterilisierung durch ein Haltemittel gehalten werden oder Standflächen nicht von dem Gas umspült werden. Des Weiteren ist es bekannt, zu sterilisierende Gegenstände mit einem e-Beam zu bestrahlen. Dabei wird der Gegenstand gezielt mit Elektronen beaufschlagt, welche Keime durch ihre ionisierende Wirkung abtöten. Da bei diesem Verfahren allerdings der Sicherheitsaufwand zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung sehr hoch ist, gestaltet sich auch dieses Verfahren zur Sterilisierung als besonders aufwendig und teuer.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Sterilisieren eines Gegenstandes zu schaffen, durch die sich ein Gegenstand auf eine besonders einfache und günstige Art und Weise sterilisieren lässt.
Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Demnach ist es vorgesehen, zum Sterilisieren eines Gegenstandes, insbesondere eines Tubs, für eine pharmazeutische oder kosmetische Anwendung in einer dekontaminierten Umgebung, den Gegenstand aus einem ersten Bereich in einen zweiten Bereich, in dem die Sterilisierung erfolgt, zu transportieren. In einem dritten Bereich kann ein weiterer Herstellungsprozess wie beispielsweise das Beschicken des Gegenstandes mit weiteren Mitteln erfolgen. Die verschiedenen Bereiche werden dabei durch Schleusen voneinander getrennt. In dem zweiten Bereich wird der Gegenstand zur Sterilisierung vollständig von allen Seiten durch Licht, bzw. mit gepulsten elektromagnetischen Wellen einer Licht- bzw. Strahlungsquelle, bestrahlt, wobei dass der Gegenstand in dem zweiten Bereich mindestens einmal durch einen Roboterarm automatisiert ergriffen, von dem Roboterarm zur Bestrahlung mindestens einmal relativ zur Lichtquelle ausgerichtet und wieder abgesetzt wird und der Gegenstand von dem Roboterarm mehrmals an verschiedenen Positionen ergriffen, relativ zu der Lichtquelle ausgerichtet und wieder abgesetzt wird, bis der Gegenstand komplett mit Licht der Lichtquelle beaufschlagt wurde und wobei nach einer Bestrahlung und einem Absetzen des Gegenstandes durch einen Roboterarm und vor einem erneuten Ergreifen des Gegenstandes oder eines weiteren Gegenstandes der Roboterarm ebenfalls durch die Lichtquelle sterilisiert werden. Dadurch, dass der Gegenstand von allen Seiten bestrahlt wird, bildet sich kein Schatten aus, in dem Keime überleben könnten. Durch die Verwendung einer Lichtquelle, die vorzugsweise Licht des sichtbaren optischen Spektralbereichs emittiert, sind keine erhöhten Sicherheitsmaßnahmen für die Verwendung dieser Lichtquelle notwendig. Auch gestaltet sich das Beaufschlagen des Gegenstandes mit Licht, insbesondere des sichtbaren optischen Spektralbereich, als besonders einfach und schnell, da nicht erst eine vorbestimmte Konzentration eines Gases in dem zweiten Bereich hergestellt werden muss. Durch die Verwendung des gepulsten Lichts bzw. der gepulsten elektromagnetischen Strahlung zur Sterilisierung lässt sich somit eine besonders einfache und günstige Art der Sterilisierung eines Gegenstandes realisieren. Nachdem der Gegenstand zunächst von dem Roboterarm ergriffen und verschiedenartig relativ zu der Lichtquelle zur Bestrahlung orientiert wurde, wird der Gegenstand wieder abgesetzt, um dann erneut an einer anderen Position ergriffen zu werden, sodass auch die Bereiche, an denen der Gegenstand zuvor durch den Roboterarm ergriffen wurden, mit Licht beaufschlagt werden können. Auf diese Art und Weise lässt sich der Gegenstand vollständig für die Sterilisierung mit Licht beaufschlagen. Es verbleiben daher keine Bereiche, an denen Keime überleben können.
Bevorzugt ist es weiter vorgesehen, dass der Gegenstand in dem zweiten Bereich mindestens einmal durch einen Roboterarm automatisiert ergriffen, von dem Roboterarm zur Bestrahlung in Abhängigkeit von der Form des Gegenstandes mehrmals relativ zur Lichtquelle ausgerichtet und wieder abgesetzt wird. Nachdem der Gegenstand durch die Schleuse von dem ersten Bereich in den zweiten Bereich transportiert wurde, wird der Gegenstand vollautomatisiert durch einen Roboterarm ergriffen und derart relativ zu der Lichtquelle, die sich innerhalb oder außerhalb des zweiten Bereichs befindet, ausgerichtet, dass der Gegenstand möglichst vollständig mit Licht beaufschlagt wird. Nach der ersten Bestrahlung des Gegenstandes durch die Lichtquelle bzw. durch die Strahlung, wird der Gegenstand durch einen Roboterarm derart umorientiert, dass bisher im Schatten liegende Bereiche des Gegenstandes ebenfalls durch eine weitere Bestrahlung erreichbar sind. Nach Beendigung der Bestrahlung wird der Gegenstand wieder durch den Roboter abgesetzt. Da in der Regel stets die gleichen Gegenstände bestrahlt werden, kann der Roboterarm vollautomatisiert im Zusammenspiel mit der Lichtquelle die Sterilisierung des Gegenstandes vollführen. Für den Fall, dass ein anderer Gegenstand sterilisiert werden soll, lässt sich der Roboterarm auf eine bekannte Art und Weise umprogrammieren, um auch diesen Gegenstand in einem ausreichenden Maße mit Licht zu beaufschlagen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann es vorsehen, dass der Gegenstand von der Lichtquelle in Abhängigkeit von Anwendung und Kontaminierung des Gegenstandes mit Lichtpulsen unterschiedlicher Rate, Pulsdauer, Intensität, Energie und/oder Repetitionsrate bestrahlt wird. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass pharmazeutische Produkte mit einer höheren Intensität, Pulsdauer, Energie oder Repetitionsrate der Lichtpulse beaufschlagt werden, als Gegenstände für eine kosmetische Anwendung. Gleichermaßen ist es denkbar, dass Produkte, die selbst sensitiv auf Licht bzw. elektromagnetische Strahlung reagieren können, mit einer geringeren Intensität an Licht beaufschlagt werden. In diesen Fällen ist es denkbar, dass die Pulsdauer oder die Rate erhöht wird, um trotzdem sicherzustellen, dass wenigstens ein Großteil aller Keime getroffen wurde. Für besonders stark kontaminierte oder kontaminierungsanfällige Gegenstände kann ebenfalls eine besondere Behandlung durch Licht beabsichtigt werden. Die Werte für diese Eigenschaften des Lichtimpulses sind manuell einstellbar oder werden beim Erfassen des Gegenstandes durch eine Steuereinheit automatisch gewählt. Durch diese automatisierte Einstellung der Qualität bzw. Quantität der Bestrahlung kann eine ausreichende Bestrahlung der Gegenstände gewährleistet werden.
Des Weiteren kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass nach einer Bestrahlung und einem Absetzen des Gegenstandes durch einen Roboterarm und vor einem erneuten Ergreifen des Gegenstandes oder eines weiteren Gegenstandes Greifmittel des Roboterarms ebenfalls durch die Lichtquelle sterilisiert werden. Zum Ergreifen des Gegenstandes weist der Roboterarm Greifmittel auf, die beispielsweise als Greifer, Saugnäpfe oder auch Elektromagnete ausgebildet sein können. Vor dem Ergreifen eines Gegenstandes werden auch die Greifflächen dieser Greifmittel durch die Lichtquelle mit dem sterilisierenden Licht beaufschlagt, sodass sich auch hier keine Keime festsetzen können. Durch die Sterilisierung der Greifmittel wird somit eine Kreuzkontaminierung zwischen dem Roboterarm und den Gegenständen vermieden. Die Exposition der Greifmittel mit dem Licht kann in Abhängigkeit von der Art der Greifmittel erfolgen. So sind beispielsweise auch die Greifmittel aus verschiedenen Richtungen durch entsprechende Ausrichtung des Roboterarms mit dem Licht beaufschlagbar.
Des Weiteren kann es vorgesehen sein, dass zwischen den verschiedenen Bereichen durch die Schleusen ein Druckgefälle, insbesondere eine Druckkaskade, aufgebaut wird. Durch diese Druckkaskade, kann gewährleistet werden, dass keine Verunreinigung in den Bereich, in dem die Sterilisierung stattfindet, hineingesogen wird. Durch das Aufrechterhalten eines Überdruckes in dem zweiten Bereich gegenüber den anderen Bereichen können sämtliche Fremdstoffe aus dem zweiten Bereich herausgedrückt werden. Bei dem zweiten Bereich kann es sich beispielweise um einen Isolator handeln, der nach Beendigung der Sterilisierung einer Charge von Gegenständen beispielsweise mit Wasserstoffperoxid dekontaminiert wird. Zum Überprüfen, ob eine ausreichende Dekontamination erfolgt ist, können dem zweiten Bereich beispielsweise Bioindikatoren zugeführt werden, welche eine Restkontaminierung detektieren. Des Weiteren kann für eine Überprüfung der Qualität der elektromagnetischen Strahlung bzw. des Lichts in einem regelmäßigen Abstand ein Bioindikator, welcher mit Keimen beaufschlagt ist, dem Licht ausgesetzt werden. Durch Beobachtung der Entwicklung der bestrahlten Keime kann festgestellt werden, ob die Lichtquelle noch eine ausreichend starke Leistung aufbringt, um die Keime abzutöten.
Insbesondere kann es die vorliegende Erfindung vorsehen, dass es sich bei den Gegenständen um Tubs für die Aufnahme von Glascontainern handelt. Die Tubs werden in dem ersten Bereich entpackt, in dem zweiten Bereich, vorzugsweise einem Isolator, sterilisiert und die Glascontainer nach dem Entpacken in einem dritten Bereich mit einem Mittel zur pharmazeutischen oder kosmetischen Anwendung beaufschlagt. Bei den Tubs kann es sich um tablett- bzw. kartonartige Gegenstände handeln, deren Öffnung durch beispielsweise eine Folie abgeschlossen ist. Es ist jedoch auch denkbar, dass jegliche andere Gegenstände zur pharmazeutischen oder kosmetischen Anwendung durch das beschriebene Verfahren sterilisiert werden.
Eine Vorrichtung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 8 auf. Demnach ist eine Vorrichtung zum Sterilisieren eines Gegenstandes für eine pharmazeutische oder kosmetische Anwendung vorgesehen mit einer dekontaminierten Kammer, mit Schleusen zum Einschleusen und Ausschleusen des Gegenstandes in bzw. aus der Kammer und mit einem Transportmittel zum Transportieren des Gegenstandes in und aus der Kammer. Dabei ist der Kammer eine Licht- bzw. Strahlungsquelle für gepulstes Licht bzw. gepulste elektromagnetische Wellen zugeordnet, die zum Sterilisieren und vollständigen Bestrahlen des Gegenstandes ausgebildet ist. Durch das gepulste Licht lassen sich sämtliche Keime an dem Gegenstand abtöten. Durch die Bestrahlung von allen Seiten entstehen bei der Bestrahlung keine Schattenseiten, an denen die Keime überleben könnten. Durch diese Bestrahlung der Gegenstände mit Licht lässt sich somit auf eine einfache und günstige Art und Weise eine vollständige Sterilisierung der Gegenstände realisieren. Vorzugsweise kann es die vorliegende Erfindung vorsehen, dass in der Kammer ein Roboterarm positioniert ist, zum Ergreifen des Gegenstandes, zum relativen Ausrichten des Gegenstandes zur Lichtquelle und zum Absetzen des Gegenstandes, wobei die Probe in der Kammer für eine vollständige Bestrahlung mehrmals ergreifbar, ausrichtbar und absetzbar ist. Der Roboterarm wird dabei durch eine Steuereinrichtung gesteuert. Je nach Art und Form des Gegenstandes, sowie Position der Lichtquelle und Art der Lichtquelle lässt sich der Roboterarm derart programmieren, dass sich der gesamte Gegenstand durch das Licht sterilisieren lässt. Der Roboterarm kann dabei eine Vielzahl von Achsen aufweisen, um jegliche Bewegung, die notwendig ist, um den Gegenstand relativ zu der Lichtquelle auszurichten, zu vollführen. Dabei erfüllt auch der Roboterarm sämtliche Anforderungen für das Arbeiten in einer sterilen Umgebung. Die Lichtquelle kann entweder in der Kammer zur Sterilisierung oder außerhalb der Kammer angeordnet werden. Für den Fall, dass die Lichtquelle außerhalb der Kammer angeordnet wird, ist eine transparente Fensterscheibe zu verwenden, 0
7 welche das Licht zum Sterilisieren des Gegenstandes nur in einem geringen Maße absorbiert.
Zum Ergreifen des Gegenstandes ist dem Roboterarm ein Effektor bzw. ein Greifmittel zugeordnet, welches als Greifer, als Saugnapf oder auch als Magnet ausgebildet sein kann.
Nachdem der Gegenstand, nach gegebenenfalls mehreren Bestrahlungszyklen, von dem Roboterarm abgesetzt wird, kann der Gegenstand durch ein Transportmittel, vorzugsweise ein Förderband, durch die Schleuse ausgeschleust und einer weiteren Kammer zugeführt werden. Es ist auch denkbar, dass nach Beendigung der Bestrahlung die Schleuse geöffnet wird und der Gegenstand von dem Roboterarm direkt in die nachfolgende Kammer gesetzt wird. Vorzugsweise kann es die vorliegende Erfindung außerdem vorsehen, dass der Gegenstand durch die Lichtquelle in Abhängigkeit von Anwendung und Kontaminierung des Gegenstandes mit Lichtpulsen unterschiedlicher Rate, Pulsdauer, Intensität, Energie und/oder Repetitionsrate bestrahlbar ist. Die Qualität sowie die Quantität des Lichts bzw. der Strahlung kann durch die Steuereinrichtung eingestellt werden. Die Wahl der verschiedenen Parameter für das Licht kann manuell an der Steuereinrichtung eingestellt werden oder automatisiert durch die Steuereinrichtung.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Sterilisieren eines
Gegenstands, Fig. 2 eine weitere perspektivische Ansicht der Vorrichtung gemäß der Fig. 1 , eine Sicht auf die Vorrichtung gemäß der Fig. 1 ,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung durch die Vorrichtung gemäß der Fig. 1 , und Fig. 5 eine Ansicht der Vorrichtung gemäß der Fig. 1 ohne Gehäuse.
Zum Sterilisieren von Gegenständen für eine pharmazeutische oder kosmetische Anwendung werden selbige durch eine Vorrichtung 10 geschleust und erfindungsgemäß mit gepulstem Licht beaufschlagt.
Die Vorrichtung 10 zum Sterilisieren von Gegenständen besteht bei den in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen aus einem ersten Bereich 11 , einem zweiten Bereich 12 sowie einem dritten Bereich 13 (Fig. 4). Diese drei Bereiche 11, 12, 13 können jeweils als geschlossene Kammern ausgebildet sein. So ist es beispielsweise vorgesehen, dass die zweite Kammer als Isolator ausgebildet ist, welcher sich durch entsprechende Zyklen dekontaminieren lässt. Während der erste Bereich 11 und der zweite Bereich 12 jeweils ein Förderband 14 aufweisen, ist in dem zweiten Bereich 12 mittig eine Ablage 15 vorgesehen, zur wenigstens kurzfristigen Ablage des Gegenstands. Zwischen dem ersten Bereich 11 und dem zweiten Bereich 12 sowie zwischen dem zweiten Bereich 12 und dem dritten Bereich 13 ist jeweils eine Schleuse 16, 17 vorgesehen, welche den zweiten Bereich 12 hermetisch von dem ersten Bereich 11 und dem dritten Bereich 13 abtrennen.
Erfindungsgemäß ist dem mittleren Bereich 12 ein Roboterarm 23 zugeordnet. Mit diesem Roboterarm 23 ist der zu sterilisierende Gegenstand handhabbar. Des Weiteren ist dem zweiten Bereich 12 eine nicht dargestellte Licht- bzw. Strahlungsquelle zugeordnet. Diese Lichtquelle kann entweder in dem Bereich 12 angeordnet sein oder außerhalb des Bereichs 12. Für den Fall, dass die Lichtquelle außerhalb des zweiten Bereichs 12 angeordnet ist, ist die Quelle derart an einer Tür 18 zu dem zweiten Bereich 12 angeordnet, dass das Licht bzw. die elektromagnetischen Wellen der Lichtquelle durch ein Fenster 19 in den Innenbereich des zweiten Bereichs 12 strahlen können. Dabei weist das Fenster 19 eine hohe Transmissionsrate für das Licht bzw. die entsprechende elektromagnetische Strahlung der Lichtquelle auf. Sowohl der Roboterarm 23 als auch die Lichtquelle sind durch eine Steuereinrichtung ansteuerbar. Die Steuerung kann dabei manuell durch eine Eingabeeinrichtung 20 erfolgen oder automatisiert durch die Steuereinrichtung. Des Weiteren weist die Vorrichtung 10 zusätzliche Einrichtungen zur Belüftung der verschiedenen Bereiche 11 , 12, 13 auf, sowie zwei weitere Schleusen 21 , 22 zum Beschicken des ersten Bereichs 11 bzw. für die Ausgabe des Gegenstands aus dem dritten Bereich 13. Die in den Fig. dargestellte Vorrichtung ist in einem kompakten, kastenartigen Gestell mit einem Gehäuse 24 untergebracht. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Vorrichtung 10 in einer weiteren Anlage integriert ist oder aus zusammenflanschbaren Einzelteilen besteht. Zum Sterilisieren des nicht dargestellten Gegenstands wird dieser durch eine Schleuse 21 dem ersten Bereich 11 zugeführt. Dort kann der noch verpackte Gegenstand beispielsweise entpackt werden. Im Folgenden öffnet sich die Schleuse 16 und der Roboterarm 23 entnimmt dem ersten Bereich 11 den Gegenstand, um diesen sodann relativ für die Bestrahlung zu der Lichtquelle auszurichten. Nach der erfolgten pulsartigen Bestrahlung kann die Orientierung des Gegenstands relativ zu der Lichtquelle durch den Roboterarm 23 geändert werden, sodass auch bisher beschattete Bereich des Gegenstands mit dem Licht beaufschlagbar sind. Sobald auf diese Weise die gesamte Oberfläche des Gegenstandes bestrahlt wurde, kann der Gegenstand auf die Ablage 15 abgesetzt werden und die Greifmittel des Roboterarms 23 ebenfalls durch die Lichtquelle sterilisiert werden. Die sodann sterilisierten Greifmittel des Roboterarms 23 ergreifen dann erneut den Gegenstand, und zwar an Positionen, die bereits durch Beaufschlagung des Lichts sterilisiert wurden. Im Folgenden werden sodann auch die Bereiche durch die Lichtquelle sterilisiert, an denen zuvor die Greifmittel des Roboterarms 23 angesetzt haben. Im nächsten Schritt wird die Schleuse 17 zu dem dritten Bereich 13 geöffnet, worauf der Roboterarm 23 den Gegenstand auf dem Förderband 14 im dritten Bereich 13 ablegt. Damit es bei dem Ein- und Ausschleusen nicht zu einer Kontaminierung des zweiten Bereichs 12 kommt, herrscht in diesem zweiten Bereich 12 gegenüber den Bereichen 11 und 13 ein Überdruck, sodass Luft aus dem zweiten Bereich 12 in die Bereiche 1 1 und 13 gedrückt wird und eine Kontaminierung verhindert wird. Nachdem der sterilisierte Gegenstand in dem dritten Bereich 13 abgelegt wurde, schließt sich die Schleuse 17 und der Gegenstand ist bereit für einen weiteren Verfahrensschritt.
In der Fig. 5 ist die Vorrichtung zu Anschauungszwecken ohne Gehäuse 24 dargestellt. Der Roboterarm 23, der in dem zweiten Bereich 12, bzw. in der mittleren Kammer, angeordnet ist, hat mittels seines Greifmittels ein Tub 25 für die Aufnahme von weiteren Gegenständen ergriffen und richtet dieses relativ zu der nicht dargestellten Lichtquelle aus. Durch die Vielzahl von Achsen des Roboterarms 23 lässt sich selbiger in alle notwendigen Positionen relativ zu der Lichtquelle bewegen. Weitere Tubs 25 befinden sich auf den Förderbändern 14 in den Bereichen 11 und 13 sowie auf der Ablage 15. In regelmäßigen Abständen kann der zweite Bereich 12, bzw. der Isolator, durch Spülen mit beispielsweise Wasserstoffperoxid, dekontaminiert werden. Zum Überprüfen des Grades der Kontaminierung bzw. Dekontaminierung kann dem zweiten Bereich 12 ein Bioindikator zugeführt werden. Gleichermaßen ist in regelmäßigen Abschnitten die Strahlungsleistung der Lichtquelle mittels eines Bioindikators zu überprüfen.
Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich die vorliegende Erfindung nicht auf das durch die Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr ist es vorgesehen, dass die Erfindung sich auch durch andere Ausführungsbeispiele realisieren lässt.
***** Bezugszeichenliste
10 Vorrichtung
11 erster Bereich
12 zweiter Bereich
13 dritter Bereich
14 Förderband
15 Ablage
16 Schleuse
17 Schleuse
18 Tür
19 Fenster
20 Eingabeeinrichtung
21 Schleuse
22 Schleuse
23 Roboterarm
24 Gehäuse
25 Tub