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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND APPARATUS FOR STORING ENERGY IN ALKALINE SOLUTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/128049
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and an apparatus for storing energy in alkaline solution for the purpose of qualifying regenerative energy, in particular from wind turbines and photovoltaic systems, for demand-based supply to consumers and/or for storing temporary excess capacities from conventional energy management by absorption and desorption of steam in or from alkaline solutions, for example sodium hydroxide solution, wherein the electrical energy is coupled in by electric drives for compressing (1.10) the steam from the desorption and the recovery of the coupled-in energy is implemented by the use of the heat from absorption for heating and flash distillation (2.3) and technical work-perfoming expansion (7, 8) of the flash steam to the pressure level of the absorption. The advantage of the invention consists in the location-independent storage of energy with a high energy density, in comparison with the prior art, up to a working capacity which has until now only been achieved by pumped-storage hydroelectricity plants.

Inventors:
WOLF BODO M (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/000012
Publication Date:
September 03, 2015
Filing Date:
January 07, 2015
Export Citation:
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Assignee:
BW ENERGIESYSTEME GMBH (DE)
International Classes:
F01K3/12; F01K5/02; F01K25/06; F22B3/04; F28D20/00
Domestic Patent References:
WO2008014854A12008-02-07
Foreign References:
US4691522A1987-09-08
US5419145A1995-05-30
US20080053127A12008-03-06
US20070000267A12007-01-04
DE3327838A11983-12-08
EP1987299A12008-11-05
EP2067942A22009-06-10
Attorney, Agent or Firm:
HENRION, Oliver (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Speicherung von Energie in Lauge durch Desorption von Wasserdampf aus Armer Lauge und Absorption von Wasserdampf in Reiche Lauge, dadurch gekennzeichnet, dass die Laugekreisläufe mit primären und sekundären wässrigen Wärmeträgerkreisläufen, so kombiniert werden, dass

einerseits aus einem primären Wärmeträgerkreislauf die für die Desorption erforderliche Wärme rekuperativ an die Lauge übertragen und die abgeführte Wärme im Wärmeträgerkreisiauf ersetzt wird durch rekuperative

Wärmezuführung und/oder indem der bei der Desorption der Lauge anfallende Wasserdampf komprimiert und in den Wärmeträgerkreislauf durch Kondensation in diesen eingebunden wird, und

andererseits die bei der Absorption anfallende Wärme aus der Lauge an einen sekundären wässrigen Wärmeträgerkreislauf übertragen und in den Wärmeträger eingebundenes Wasser durch Flashverdampfung über

Sattdampf aus diesem wieder abgeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Absorption und Desorption zwischen zwei Konzentrationen der Lauge stattfinden, die sowohl die Arme und die Reiche Lauge, als auch die untere und die obere Siedetemperatur der Lauge kennzeichnen sowie die Vorlauf- und Rücklauftemperatur der primären und sekundären Wärmeträgerkreisläufe begrenzen.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der durch Desorption freigesetzte Wasserdampf mehrstufig komprimiert wird, wobei Wasser aus einem primären Wärmeträgerkreislauf entnommen und in den überhitzten Dampf aus der Desorption vor der ersten Kompressionsstufe und nach jeder weiteren Kompressionsstufe so eingespritzt wird, dass der jeweilige Dampf auf Sattdampftemperatur gekühlt oder durch Wassereinspntzung vor der Kompression in Nassdampf mit einer Dampffeuchte überführt wird, die durch nachfolgende Kompression zum trockenen Sattdampfzustand des komprimierten Dampfes führt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Kompression des Desorptionsdampfes erforderliche technische Arbeit durch Umwandlung von Elektroenergie über Elektromotoren oder Magnetpumpen bereitgestellt wird und das technische Arbeitsvermögen des während der

Absorption anfallenden Sattdampfes aus der Flashverdampfung über eine mechanische oder elektromagnetische Expansionsmaschine zur

Elektroenergieerzeugung genutzt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der für die Absorption erforderliche Dampf einer ersten Expansionsmaschine entnommen, der Prozessstufe Absorption zugeführt und in die Lauge eingebunden wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der nach der Expansionsmaschine entnommene Dampf vor der Zuführung zur Absorption durch rekuperative Wärmeübertragung getrocknet wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der für die Absorption nicht benötigte Dampf in einer Niederdturbine oder anderen Expansionsmaschine weiter expandiert und bei Umgebungstemperatur durch rekuperative Abführung seiner Kondensationswärme kondensiert wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des Flashdampfes in Reiche Lauge absorbiert und die Absorptionswärme zur Überhitzung des Sattdampfes des anderen Teiles Dampfes der

Flashverdampfung verwendet oder der Sattdampf aus der Flashverdampfung durch rekuperative Zuführung von Wärme aus einem Wasserkreislauf oder exterener Wärme überhitzt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem primären und sekundären Wärmeträgerkreislauf ein Wärmeträger- schichtenspeicher integriert wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbindung des Desorptionsdampfes in den primären Wärmeträgerkreislauf durch Kondensation erfolgt und das so zugeführte Wasser aus diesem abgeleitet und einem Wärmeträgerschichtenspeicher zugeführt wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser aus dem Schichtenspeicher wieder entnomme und die nach der Desorption vorliegende Reiche Lauge ihre fühlbare Wärme rekuperativ an die der Desorption zufließende Arme Lauge übertragen.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die rekuperativ ausgekühlte Reiche Lauge aus der Desorption und das ausgekühlte Wasser einem Kammerspeicher zugeführt werden, aus dem sie im für die Absorption erforderlichen Maße wieder entnommen und durch die aus der Absorption abfließenden Armen Lauge vorgewärmt werden, wobei die Reiche Lauge der Absorption direkt und das Wasser als Verdrängungsmasse dem

Schichtenspeicher zugeführt werden.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Verfahren Wärme in Form von Desorptionsdampf oder Dampf aus der Flashverdampfung oder in Form von Wärmeträger aus dem Vorlauf- oder Rücklauf der Wärmeträgerkreisläufe entnommen oder als Absorptionswärme einer externen Verwertung zugeführt und eventueller Wasserverlust durch externes Wasser ausgeglichen wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass für die Absorption auch Dampf aus einer externen Quelle oder aus einer externen Flashverdampfung von Wasser eingesetzt und das dem Verfahren so zugeführte Wasser als Kondensat einer externen Verwertung, insbesondere einer Trinkwasseraufbereitung, zugeführt werden.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampf aus der Desorption nicht direkt komprimiert, sondern zum Zwecke der Verdampfung eines externen Wärmepumpen-Arbeitsmittels kondensiert wird.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Speicherung von Energie in Lauge

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Speicherung von Energie in Lauge, wie Metallhydroxide oder Metallsalze

vorzugsweise in Form wässriger Lösungen, insbesondere in Natronlauge, durch Desorption und Absorption von Wasserdampf.

[0002] Das Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Speicherung von elektrischer und/oder thermischer Energie in Energieversorgungssystemen in den Kommunen, im Gewerbe, in der Industrie und im Verkehrswesen zum Zwecke des Ausgleiches zwischen Angebot und Bedarf an Elektro- und Wärmeenergie, durch Umwandlung von Dampf-, Gasturbinen- und Motor-Kraftwerken und Heizkraftwerken sowie von Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Speicherkraft- bzw.

Speicherheizkraftwerke.

[0003] Die Hauptaufgabe der Energieversorgung im 21. Jahrhundert ist die

Ablösung der fossilen und atomaren Brennstoffe durch solar-regenerative Energie. Der Begriff "solar-regenerative Energie" soll vorliegend zur Abgrenzung von fossilen und atomaren Brennstoffen dienen, da derzeit auch wiederaufbereitete atomare Brennstoffe in einigen Fällen als "regenerative" Energie bezeichnet werden. Die bekanntesten Anlagen zur Umwandlung von solar-regenerativer Energie in Elektroenergie sind derzeit Photovoltaik-, Wind- und

Wasserkraftanlagen. In Rahmen der vorliegenden Anmeldung sind die Begriffe solar-regenerative Energie und regenerative Energie synonym im Sinne der obigen Abgrenzung eingesetzt. Die Realisierung dieser Substitution wird beim Stand der Technik durch unzuReichende Technologien für die

Energiespeicherung erschwert, obwohl es eine Vielzahl von technischen

Lösungen und Vorschlägen gibt. Die Notwendigkeit der Energiespeicherung in der heutigen Energiewirtschaft ergibt sich aus dem Verhalten der Energieabnehmer, was sich trotz aller Bemühungen auch in Zukunft nicht wesentlich ändern wird.

BESTÄTIGUNGSKOPIE Gelöst wurde die Aufgabe der Energiespeicherung bisher im Wesentlichen durch Speicherung fossiler und atomarer Brennstoffe vor der Energieumwandlung und - anwendung und in ihrer Leistung regelbare Energieumwandlungsverfahren, die dem Lastgang (auch Lastprofil oder Lastkurve), d.h. dem zeitlichen Verlauf der abgenommenen Leistung (z. B. der elektrischen Leistung oder der Gas-Leistung) über eine zeitliche Periode, der Energieversorgungssysteme folgen können.

[0004] Energiespeicher zwischen der Umwandlung der fossilen und atomaren Brennstoffe und den Energieabnehmern, wie Pumpspeicherwerke,

Wärmespeicher sowie elektrische Akkumulatoren und Batterien, haben

demgegenüber gegenwärtig untergeordnete Bedeutung. Da die zukünftig bedeutenden Energiequellen der solar- regenerativen Energiewirtschaft, wie insbesondere Sonnenstrahlung und Windenergie, nur zeitweise zur Verfügung stehen und nicht gespeichert werden können, werden dem gegenüber

Speichermethoden, die zwischen der Umwandlung solar-regenerativer Energie und den Energieabnehmern angeordnet sind, das zukünftige Energieversorgungssystem bestimmen.

[0005] Daneben gilt es jedoch auch Möglichkeiten für die Speicherung temporärer Überkapazitäten der konventionellen, d.h. mit Brennstoffen, wie Kohle, Gas, einschließlich Erd- und Biogas, oder atomaren Brennstoffen, betriebenen

Energiewirtschaft zu schaffen.

[0006] Beim Stand der Technik stehen dafür, insbesondere in Bezug auf die Kosten, Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit, Verfahren und Technologien zur Verfügung, die die Aufgabe nicht zufriedenstellend erfüllen können. [0007] Die Folge ist, dass der Ausbau der regenerativen Energie eingeschränkt wird und sowohl konventionelle Kraftwerke als auch Wind- und

Photovoltaikkraftwerke unter Inkaufnahme ökonomischer Verluste zur Vermeidung von Netzüberlastungen abgeschaltet werden.

[0008] Mit der EP 1 987 299 A0 wurde deshalb ein reversibler Kreisprozess vorgeschlagen, bei dem durch eine Wärmepumpe Exergie mit Anergie zu fühlbarer Wärme mit Heizwärmeniveau„gemischt" und diese gespeichert wird, bevor die Exergie durch einen Kraftprozess bedarfsgerecht (d.h. gemäß Lastgang) wieder abgeschöpft wird. Bei der praktischen Umsetzung hat sich gezeigt, dass die zur Verfügung stehenden Wärmepumpenkompressoren und

Expansionsmaschinen nur einen Rückgewinnungsgrad von ca. 50 % ermöglichen. Eine Verbesserung wird aus der Entwicklung spezieller Turbomaschinen erwartet.

[0009] Zu ähnlichen Ergebnissen führen Druckluftspeicher, die letztlich auch fühlbare Wärme speichern, damit das aufgebaute Druckgefälle der Luft effektiv genutzt werden kann.

[0010] Die Ursache ist, dass bei der Speicherung von fühlbarer Wärme neben der Exergie auch Anergie gespeichert werden muss, was spezifisch niedrige

Speicherarbeit und damit große Speicher zur Folge hat.

[0011] Die höchste Form der Exergiespeicherung kann durch Umwandlung von regenerativer Energie in chemische Energieträger, z.B. Kohlenwasserstoffe, wie Methan, Benzin, Kerosin, Diesel- und Heizöl sowie Alkohole, wie Methanol und Ethanol, die kompatibel zur bereits bestehenden Infrastruktur sind, erreicht werden, wie sie z.B. in der WO 2008/014854 A1 beschrieben wird. Demgegenüber ist die Speicherung von regenerativer Energie in Form von reinem Wasserstoff als Generallösung unzweckmäßig. Sie erfordert eine neue Infrastruktur bei niedrigem Rückgewinnungsgrad. Die chemische Anbindung von Wasserstoff an Kohlenstoff ist grundsätzlich die effektivste Methode zur Speicherung von Wasserstoff. So sind in 1 m 3 Diesel 1200 m 3 Wasserstoff bei Umgebungsdruck stabil gebunden und nach der WO 2008/014854 A1 können solche Verfahren einen

Rückgewinnungsgrad von bis zu 70 % erReichen.

[0012] Die Umwandlung von regenerativer Energie in chemische Energieträger und deren Speicherung zum Zwecke der Verwendung dieser Brennstoffe zur Befeuerung von Kraftprozessen des Standes der Technik für die Stromerzeugung mit den üblichen Wirkungsgraden der Technik, die zu Gesamtwirkungsgraden der Stromrückgewinnung von 25 bis 35 % führt, ist jedoch unzweckmäßig. Unter Beachtung der Energieveriuste aus dem elektrischen Netzen ergibt sich für diese Art der Speicherung, dass je MWh rückgewonnener Elektroenergie 5 bis 10 MWh regenerative Energie bereitgestellt werden müssen, was die

Stromgestehungskosten gegenüber der direkten Nutzung des Stromes

vervielfacht.

[00 3] Die wahrscheinlich bekannteste Methode der Exergiespeicherung sind die Pumpspeicherwerke, die pro m 3 Wasser bei einer Fallhöhe von 400 m eine elektrische Arbeit von ca. 1 kWh/m 3 Wasser verrichten können. Die Nachteile dieser Methode sind, dass nicht überall Standorte für Pumpspeicherkraftwerke gegeben sind sowie der hohe Erschließungsaufwand und die drastischen Eingriffe in die Natur.

[0014] Dieser Mangel wurde mit der EP 2 067 942 A2 behoben, indem die isotherme Änderung des Aggregatzustandes des Kohlendioxides bei

Umgebungstemperatur für den Aufbau einer Druckdifferenz zum Umgebungsdruck genutzt wird. Der Vorteil dieser Methode ist die Standortunabhängigkeit. Nachteilig ist der hohe Materialaufwand für die Speicher des Wassers unter Druck, bezogen auf das Arbeitsvermögen des gespeicherten Wassers, das bei Nutzung von Umgebungswärme für die Verdampfung und Kondensation des Kohlendioxides ebenfalls mit 1 kWh/m 3 Wasser angegeben werden kann.

[0015] Ziel und Aufgabe der Erfindung sind Speicherkraft- oder

Speicherheizkraftwerke, denen zyklisch Energie zum Zwecke der energetischen Aufladung speicherbarer Stoffe zugeführt wird, welche stofflich verändert gespeichert, bedarfsgerecht dem Speicher entnommen und unter Freisetzung von Energie wieder in ihren Ursprungszustand zurückgeführt werden, also ein reversibler Kreisprozess. Diese Stoffe sollen Energie mit hoher Dichte und hoher Kapazität über lange Zeiträume speichern können und die Vorrichtung soll unter Verwendung von in der Industrie bekannten Ausrüstungen und Arbeitsmitteln, insbesondere der Kraftwerkstechnik und der chemischen Industrie, realisiert werden können.

[0016] Die Erfindung betrifft daher insbesondere ein Verfahren und eine

Vorrichtung zur Speicherung von Energie in Lauge zum Zwecke der Qualifizierung von regenerativer Energie, insbesondere aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen, für die bedarfsgerechte Versorgung (d.h. gemäß Lastgang) der Abnehmer, und/oder auch zur Speicherung temporärer Überkapazitäten der konventionellen, d.h. mit Brennstoffen, wie Kohle, Gas, einschließlich Erd- und Biogas, oder atomaren Brennstoffen, betriebenen Energiewirtschaft durch Absorption und Desorption von Wasserdampf in bzw. aus Laugen, z.B. Natronlauge, wobei die Einkopplung der Elektroenergie durch elektrische Antriebe für die Kompression des Dampfes aus der Desorption erfolgt und die Rückgewinnung der

eingekoppelten Energie durch Nutzung der Absorptionswärme für eine

Dampferzeugung, z. B. über eine Heißwassererzeugung für eine

Flashverdampfung und Expansion des Flashdampfes auf das Druckniveau der Absorption, realisiert wird. [0017] Der Vorteil der Erfindung ist die standortunabhängige Speicherung von Energie mit gegenüber dem Stand der Technik hoher Energiedichte bis zu einem Arbeitsvermögen, welches bisher nur von Wasserpumpspeicherwerken erreicht wurde.

[0018] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Kombination eines Laugekreislaufes mit einem oder mehreren Wasserkreisläufen. Dabei arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise durch Ein- und Auskopplung von Wasserdampf in bzw. aus Lauge, der durch Einkopplung von thermischer Energie und erforderlichenfalls durch technische Arbeit über die Desorption von

Wasserdampf aus Lauge bereitgestellt wird und im Zuge der Absorption thermische Energie oder technische Arbeit wieder abgibt, wobei die technische Arbeit vorzugsweise in Form von Elektroenergie abgeleitet wird.

[0019] Als Lauge im Sinne der vorliegenden Erfindung gelten Verbindungen, welche die Eigenschaft haben Wasser(dampf) reversibel zu absorbieren und zu desorbieren, wie Metallhydroxide oder Metallsalze vorzugsweise in Form wässriger Lösungen, vorzugsweise wässrige Erdalkali- oder Alkalimetallhydroxid- oder -halogenidlösungen, insbesondere wässrige Natriumhydroxid-,

Kaliumhydroxid- oder Lithiumbromidlösungen.

[0020] Wesentlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist, dass in einem Laugekreisprozess (d.h. einem Sorptionsprozess mit Laugen, insbesondere Metallhydroxiden/-salzen, vorzugsweise Natronlauge und Wasser(dampf)) keine chemische Energie durch Stoffumwandlung freigesetzt wird, sodass nur die Bindungsenergie zwischen Lauge, wie Metallhydroxid/-salz, und Wasser für technische Arbeit zur Verfügung steht. Diese Bindungsenergie, die isobaren Siedetemperaturen und der Carnot-Wirkungsgrad steigen mit zunehmender Konzentration der Lauge. Daraus ergibt sich bei Laugen auch die Möglichkeit, die bei höherer Konzentration durch Absorption freigesetzte Wärme rekuperativ an eine Desorption bei niedrigerer Konzentration oder an Wasser zu übertragen und so Wasserdampf mit gegenüber der Absorption höherem Druck freizusetzen, der nach Verrichtung von technischer Arbeit als Absorptionsdampf verwendet werden kann.

[0021] Die erfindungsgemäßen Prozessstufen der Desorption und Absorption arbeiten zweckmäßig isobar mit gleitenden Siedetemperaturen, die durch die Konzentrationsgrenzen der zugeführten und abgeführten Lauge und das gewählte Druckniveau der Desorption und/oder Absorption vorgegeben sind.

[0022] Die Temperaturdifferenz zwischen Kondensationstemperatur des

Desorptionsdampfes und der Armen Lauge bei der Desorption beträgt

beispielsweise bei einem Wasserdampfdruck von 1 bar bei einer Konzentration der zugeführten Lauge von 0,40 kg NaOH/kg Lauge 30 K und zwischen

abgeführter Lauge mit 0,74 kg NaOH/kg Lauge 95 K. Im Falle der Absorption sind die Konzentrationsverhältnisse der zu- und abgeführten Lauge umgekehrt, die Temperaturdifferenz jedoch gleich.

[0023] Gestaltet wird die Kombination erfindungsgemäß durch zyklische

Desorption von Wasserdampf aus einem Laugekreislauf unter rekuperativer Zuführung der Desorptionswärme an die Lauge aus einem

Wärmeträgerkreisprozess, wobei der bevorzugte Wärmeträger Druckwasser ist (primärer Wasserkreisprozes), und zyklische Absorption von Wasserdampf in die Lauge unter rekuperativer Abführung der Absorptionswärme aus der Lauge an einen Kühlkreisprozess, bei ebenfalls bevorzugt Druckwasser, aber als Kühlmittel (sekundärer Wasserkreisprozess), verwendet wird, wobei die durch das Kühlmittel aufgenommene Absorptionswärme durch im Druck gestufte Flashverdampfung mit dem Flashdampf aus dem Wasserkreisprozess wieder abgeführt und die für die Desorption erforderliche Wärme dem primären Wasserkreisprozess durch

Kondensation von im Druck gestuften komprimierten Wasserdampf aus der Desorption direkt oder rekuperativ zugeführt wird. In den Heiz- und

Kühlkreisläufen können erfindungsgemäß auch fluide, elektrisch leitende

Arbeitsmittel als Wärmeträger eingesetzt werden, in denen Wasserdampf kondensiert oder Wasser verdampft werden kann und die durch Magnetfelder im Druck erhöht und gesenkt werden können.

[0024] Erfindungsgemäß ist weiterhin, dass der Dampf aus der Flashverdampfung (weiter: Flashdampf) unter Abgabe von technischer Arbeit expandiert und danach der Lauge als Absorptionsdampf mindestens teilweise zugeführt wird.

[0025] Erfindungsgemäß vorteilhaft ist es dabei einerseits, den Wasserdampf vor oder nach der Kompression durch Einspritzung von Wasser mit einer Temperatur, die über der Kondensationstemperatur des Dampfes liegt, so mit

Wasseraerosolen zu beladen, dass der Dampf vor oder nach der Kompression als trockener Sattdampf zur Verfügung steht, und andererseits den Flashdampf, der nach der Expansion als Nassdampf vorliegt, vor seiner Einleitung in die Lauge als Absorptionsdampf, durch rekuperative Beheizung mit Flash- oder

Expansionsdampf, der durch eine um mindestens 2 K höhere

Kondensationstemperatur gekennzeichnet ist, getrocknet wird.

[0026] Kennzeichnend für das erfindungsgemäße Verfahren ist, dass die mittlere spezifische Enthalpiedifferenz des Flashdampfes größer ist als die des bei der Desorption aus der Lauge ausgetriebenen Wasserdampfes im Sattdampfzustand (weiter: Desorptionsdampf), was zur Folge hat, dass der Massestrom des

Desorptionsdampfes größer ist als der aus dem sekundären Wasserkreisprozess zur Verfügung stehende trockene Flashdampf nach der Expansion, so dass dieser trockene Flashdampfmassestrom für die zyklische Absorption und damit zur Sicherung der Stoffbilanz des reversiblen Desorptions-/Absorptionsprozesses nicht ausreicht. [0027] Daraus erwächst der Erfindung die Aufgabe, Maßnahmen vorzuschlagen, die den Absorptionsdampf-Massestrom erhöhen, die Stoffbilanz des Verfahrens sichern und die Energiebilanz der Teilprozesse synchronisieren.

[0028] Erfindungsgemäß wird das erreicht, indem mehr Desorptionsdampf als für die Beheizung der Desorption erforderlich ist oder der gesamte Desorptionsdampf komprimiert und stufenweise in den Heizwasserkreislauf eingebunden, dort kondensiert und mehr Wassermasse aufheizt, als für die Beheizung der

Desorption erforderlich und die Wassermasse des primären Wasserkreislaufes um die Masse des Desorptionsdampfes steigt. Dieses heiße Überschusswasser wird aus dem primären Wasserkreislauf z. B. in einen Druckwasser-Schichtenspeicher abgeleitet und aus diesem bedarfsgerecht zusätzlich über den sekundären

Wasserkreislauf der Flashverdampfung zugeführt, sodass bei der Absorption ein Dampfmassestrom aus dem Wasserkreislauf als Flashdampf abgetrennt werden kann, der nach seiner technische Arbeit leistenden Expansion und

Kondensatabtrennung bzw. Trocknung mindestens noch dem zur Sicherung der stöchiometrischen Stoffbilanz erforderlichen Dampfmassestrom für die Absorption im reversiblen Laugekreislauf entspricht.

[0029] Durch die erfindungsgemäße Beladung des zu komprimierenden oder des komprimierten Dampfes mit Wasseraerosolen wird erreicht, dass die Heizleistung des Sattdampfes nach der Kompression höher ist, als der Wärmebedarf des Heizwasserkreislaufes der Prozessstufe Desorption, also des Wärmebedarfes der Desorption im gekoppelten Laugekreislauf. Das hat nun wieder zur Folge, dass ein gegenüber dem Desorptionsdampf höherer Massestrom zum Zwecke der

Beheizung des Wasservorlaufes im Heizkreislauf der Desorption komprimiert werden muss. Erfindungsgemäß vorteilhaft wird das realisiert unter Einspritzung von Wasser aus dem nach der Dampfinjektion vorliegenden Kreislaufwasser (Heizwasservorlauf) und/oder dem Heizwasserrücklauf, wobei, bei Einspritzung von heißerem Vorlaufwasser anstelle von Wasser aus dem Rücklauf, die zu komprimierende Dampfmasse und damit die Heizleistung des Dampfes aus der Dampfkompression (Wasserdampfwärmepumpe) steigt. Die Steigerung des Heizdampfmassestromes kann reguliert werden durch eine Regelung der

Temperatur des Einspritzwassers, z.B. durch Zumischung von Vorlaufwasser zum Rücklaufwasser.

[0030] Erfindungsgemäß wird durch die Einspritzung von Wasser mit einer gegenüber der Temperatur des Sattdampfes höheren Temperatur der zu komprimierende Dampf so mit Wasseraerosolen beladen, dass der Dampf nach der Kompression mindestens als trockener Sattdampf vorliegt.

[0031] Da entsprechend der Aufgabe der Erfindung, Speicherung von Energie, Desorption und Absorption nicht gleichzeitig, sondern zeitversetzt mit

zwischengeschalteten Speichern für Lauge und Wasser betrieben werden, ist es nicht möglich, die während der Desorption dem Wasserkreislauf zugeführte und nicht für die Desorption erforderliche Wärmeenergie zeitgleich an die

erfindungsgemäß während der Absorption ablaufende Flashverdampfung abzuführen. Deshalb wird in die Wasserkreisläufe der Prozessstufen Desorption und Absorption erfindungsgemäß ein Heizwasser-Schichtenspeicher integriert. Während der Desorption wird diesem Speicher Heizwasser aus dem

Kreislaufwasservorlauf mit einer bis über der Siedetemperatur der Reichen Lauge liegenden Temperatur von oben zugeführt. Diese Zuführung verdrängt die gleiche Wassermasse aus dem Schichtenspeicher über eine am unteren Ende des Schichtenspeichers angebrachte Ableitung. Diese Wassermasse wurde während der Absorption, durch Fiashverdampfung auf mindestens die Siedetemperatur der letzten Flashstufe ausgekühltes Kreislaufwasser, dem Schichtenspeicher von unten mit dem Ziel zugeführt, wiederum die gleiche Masse an, während der Desorption zugeführtem Heizwasser, nach oben aus dem Schichtenspeicher zu drücken und über den sekundären Wasserkreislauf der Flashverdampfung zu zuführen. [0032] Das aus dem Schichtenspeicher während der Desorption verdrängte, durch Flashverdampfung ausgekühlte Kühlkreislaufwasser wird erfindungsgemäß zur rekuperativen Vorwärmung der der Desorption zuzuführenden Armen Lauge eingesetzt und das während der Absorption aus dem Schichtenspeicher verdrängte Wasser mit einer Temperatur, die über der des Kühlkreislaufwassers nach der ersten Stufe der Flashverdampfung liegt, der Flashverdampfung zugeführt.

[0033] Daraus ergibt sich, dass es zweckmäßig ist, die Wasserkreisläufe der Prozessstufen Desorption und Absorption in primäre und sekundären Kreisläufe aufzuteilen, wobei das Wasser im sekundären Kreislauf der Prozessstufe

Absorption durch Flashverdampfung so abgekühlt wird, dass die

Wassertemperatur mindestens 2 K unter der Siedetemperatur der Armen Lauge liegt und die Absorptionswärme vollständig aufnehmen kann, und der primäre Wasserkreislauf der Prozessstufe Desorption durch gestufte Injektion oder

Kondensation von komprimierten Dampf mindestens soweit aufgeheizt wird, dass er mindestens eine Temperatur erreicht, die über der Siedetemperatur der

Reichen Lauge liegt.

[0034] Zusammengefasst: Der sekundäre Wasserkreislauf der Prozessstufe Desorption hat die Aufgabe, den Dampf aus der Desorbtion aufzunehmen, zu kondensieren und die Desorption zu beheizen und der der Prozessstufe

Absorption, die Absorptionswärme aufzunehmen und eine unter Beachtung der nachfolgenden, technische Arbeit leistende Expansion für die Absorption

erforderliche Dampfmasse durch Flashverdampfung zu sichern.

[0035] Die Arbeit leistende Expansion des Flashdampfes führt ins

Nassdampfgebiet. Es ist thermodynamisch vorteilhaft, die Dampffeuchte, vor Verwendung des expandierten Flashdampfes als Absorptionsdampf, zu entfernen, was den Massestrom des Absorptionsdampfes reduziert, oder aber den Nassdampf durch rekuperative Zuführung von Wärme, z. B. durch Kondensation von Entnahmedampf aus der Dampfexpansion mit gegenüber dem

Absorptionsdampf mindestens 1 K höherer Kondensationstemperatur, oder aus einer partiellen Absorption von expandiertem Flashdampf, zu trocknen oder zu überhitzen. Die Überhitzung des Dampfes erfolgt dann erfindungsgemäß bis auf eine Temperatur, die eine Expansion des Dampfes auf trockenen Sattdampf erlaubt.

[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit gekennzeichnet durch Lauge- und Wasserkreisläufe, die stofflich und energetisch so gekoppelt sind, dass ihre Stoff- und Energiebilanzen ausgeglichen und geschlossen sein können.

[0037] Erfindungsgemäß kennzeichnend für den Laugekreisprozess ist somit, dass der Wasseranteil in der Lauge mindestens zwischen zwei Konzentrationen, einer niederen (Arme Lauge) und einer höheren (Reiche Lauge), die die zur Konzentration gehörende untere und obere Siedetemperatur der Lauge

kennzeichnen (über die Bindungsenergie zwischen Lauge, wie Metallhydroxid/- salz, und Wasser), durch zyklische Desorption und Absorption reversibel mit Wasserdampf eingestellt wird.

die für die Desorption erforderliche Wärme rekuperativ von einem

Wasserkreislauf an die Arme Lauge übertragen wird, wodurch die Temperatur des Wasserkreislaufes bis auf mindestens 1 K über die Siedetemperatur der Armen Lauge sinkt und der dabei anfallende Desorptionsdampf, vorteilhaft über mehrere Stufen, komprimiert und im Wasserkreislauf kondensiert wird, durch Injektion in den Wasserkreislauf oder durch Einspritzung von Kreislaufwasser in den

komprimierten Dampf, und so die Temperatur des Wasserkreislaufes auf mindestens 1 K über die Siedetemperatur der Reichen Lauge angehoben wird. die Absorptionswärme von der Lauge an das Wasser des Kühlkreislaufes übertragen wird, diesen aufheizt und der erhitzte Wasserkreislauf durch

Flashverdampfung, vorteilhaft mehrstufig, unter Bildung von Wasserdampf auf mindestens 1 K unter die Siedetemperatur der Armen Lauge abgekühlt und gleichzeitig der für die Absorption erforderliche Dampf unter Beachtung einer nachfolgenden, technische Arbeit leistenden Dampfexpansion, über

Flashverdampfung aus dem Wasserkreislauf gewonnen wird.

[0038] Daraus ergibt sich, dass erfindungsgemäß der primäre und sekundäre Wasserkreislauf und der Laugekreislauf über einen Heizwasserschichtenspeicher und einen vorzugsweise unter Umgebungsdruck arbeitenden Kammerspeicher (auch Produktspeicher genannt) für Arme und Reiche Lauge sowie Wasser gekoppelt und gekennzeichnet sind

[0039] einerseits durch

rekuperative Abführung von fühlbarer Wärme aus dem Wasser- Heizkreislauf der Prozessstufe Desorption an den Laugekreislauf zum Zwecke der Desorption von Wasserdampf aus der Lauge,

Aufheizung des Wasser-Heizkreislaufes der Desorption durch

Kondensation von durch Kompression im Druck erhöhtem Wasserdampf und dessen Einbindung in den primären Wasserkreislauf der Desorption des

Laugekreislaufs oder von externem Dampf oder externer Wärme,

Aufladung eines Wasserschichtenspeichers durch Zuführung von für die Beheizung der Desorption nicht erforderlichen, durch Dampfkondensation aufgeheizten Wassers aus dem Wasserkreislauf der Desorption von oben, unter gleichzeitiger Verdrängung und Ableitung von durch Flashverdampfung

ausgekühltem Wasser aus dem Wasserkühlkreislauf der Absorption aus dem Wasserschichtenspeicher nach unten,

Abkühlung des aus dem Wasserschichtenspeicher während der Desorption verdrängten Wassers durch rekuperative Wärmeübertragung seiner fühlbaren Wärme an die der Desorption zufließende Arme Lauge und Einlagerung des ausgekühlten Wassers in einen Produktspeicher. [0040] andererseits durch

rekuperative Aufheizung des Wassers im Kühlkreislauf der Absorption durch Übertragung der fühlbaren Wärme aus der Absorption von Wasserdampf in die Lauge.

Auskühlung des Wassers aus dem Kühlkreislauf der Absorption und des aus dem integrierten Wasserschichtenspeicher zugeführten Heizwassers aus der Prozessstufe Desorption durch ein- oder mehrstufige Flashdampferzeugung und Abführung des für die Kühlung der Prozessstufe Absorption nicht erforderlichen durch Flashverdampfung ausgekühlten Wassers an den Wasserschichtenspeicher von unten unter Verdrängung des gleichen Massestromes von Heizwasser aus dem Schichtenspeicher nach oben und dessen Zuführung zur Flashverdampfung.

Auskopplung von technischer Arbeit durch Expansion des Flashdampfes auf das Druckniveau der Absorption und Bereitstellung des für die zyklische Absorption erforderlichen Wasserdampfmassestromes in Höhe des Massestromes des Desorptionsdampfes.

Überführung des der Absorption zuzuführenden Flashdampfes vom

Nassdampfzustand in den Zustand des trockenen Sattdampfes oder des

überhitzten Dampfes durch rekuperative Beheizung durch den Wasserkreislauf, eine partielle Absorption von Flashdampf mit gegenüber dem Absorptionsdampf höherem Druck, Entnahmedampf oder Zuführung von externer Wärme

gekennzeichnet ist.

[0041] Die Stoff- und Energiebilanzen sowohl der erfindungsgemäßen

Wasserkreisläufe als auch des Laugekreislaufes müssen einem stofflich

geschlossenen thermischen Kreisprozess entsprechen, bei dem die Einkopplung der Energie über einen Wasserdampfwärmepumpenprozess und die Auskopplung der Energie über einen Wasserdampfkraftprozess erfolgt, wobei der

Laugekreislauf das Arbeitsmittel für den Wärmepumpenprozess in Form von Desorptionsdampf und der Wasserkreislauf den für die Absorption erforderlichen Wasserdampf liefert. [0042] Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch dadurch gekennzeichnet, dass die Kompression des Desorptionsdampfes in mindestens zwei Schritten erfolgt. Der erste Schritt dient der Anhebung des Dampfdruckes auf mindestens einen Siededruck, der dem der unteren Siedetemperatur des Laugekreislaufes entspricht, während im zweiten Schritt der Kompression der Dampfdruck auf den Siededruck angehoben wird, der über diesem liegt und der mindestens der oberen Siedtemperatur der Lauge entspricht.

[0043] Damit ist das Verfahren gekennzeichnet durch drei Temperaturniveaus, die die Prozessführung erfindungsgemäß kennzeichnen. Dies sind die

Kondensationstemperatur des Desorptionsdampfes sowie die konzentrations- und dampfdruckabhängige untere und obere Siedetemperatur der Lauge.

[0044] Die Wasserkreisläufe werden erfindungsgemäß über mindestens zwei Druckstufen geführt, wobei die Druckstufen des primären Wasserkreislaufes bestimmt werden durch die Druckstufen der Dampfinjektion und die des

sekundären Wasserkreislaufes durch die der Flashverdampfung sowie die

Siedetemperaturen der Lauge. Der obere Siedtemperatur im primären

Wasserkreislauf muss über der Siedetemperatur der Reichen Lauge liegen.

[0045] Die erfindungsgemäß gestufte Druckerhöhung im primären

Wasserkreisprozess ermöglicht zwischen Rück- und Vorlaufwasser

eine vorzugsweise gestufte Kompression des Desorptionsdampfes, wobei im ersten Schritt auf mindestens der unteren Siedetemperatur der Lauge

entsprechenden Dampfdruck komprimiert wird und

damit die erfindungsgemäße gestufte Einspritzung von Wasser aus dem Wasserrück- und -Vorlauf zum Zwecke der Erhöhung des Dampfmassestromes und zur Reduktion des Kompressionsaufwandes. [0046] Erfindungsgemäß kennzeichnend für die Auskopplung von Energie aus dem Verfahren ist, dass das während der Absorption aufgeheizte zusammen mit dem während der Desorption gespeicherten Wasser des Wasserkreislaufes einer ein- oder mehrstufigen Flashverdampfung unterzogen und der so gebildete Flashdampf mit Sattdampfqualität ein- oder mehrstufig unter Abgabe von technischer Arbeit entspannt wird. Da diese Arbeit leistende Expansion immer ins Nassdampfgebiet des Dampfes führt und die Energieumwandlung neben

Oberflächenverlusten der Vorrichtung auch Exergieverluste und damit

Entropiezuwachs zur Folge hat, entsteht während der erfindungsgemäßen

Expansion des Dampfes neben Dampfkondensat auch ein Dampfteilstrom, der vorteilhaft unter den Siededruck der Lauge expandiert werden kann und so für die Bereitstellung als Absorptionsdampf nicht geeignet ist, aber in einem

Heizwärmeabsorber unter Abführung von Heizwärme in die Lauge eingebunden oder bei Umgebungstemperatur kondensiert werden kann. Das dabei entstehende Dampfkondensat muss dem Wasserkreislauf wieder zugeführt werden.

[0047] Daraus entsteht die nächste Aufgabe, die erfindungsgemäß gelöst wird, indem die Expansion des Sattdampfes aus der Flashverdampfung mehrstufig bis auf den Siededruck der Absorption entspannt und dieser zugeführt wird, während der verbleibende Dampf in einer nachfolgenden Expansion auf

Umgebungstemperatur entspannt und kondensiert wird oder einer externen Nutzung, z.B. Heizwärmeversorgung, bei Rückführung seines Kondensates in den Wasserkreislauf, zugeführt wird. Die Rückführung des Kondensates kann erfindungsgemäß durch Zuführung von externem Wasser ersetzt werden.

[0048] Es ist auch erfindungsgemäß einen Teil der zyklisch durch Desorption erzeugten Reichen Lauge mit externem Wasserdampf, insbesondere mit

Flashdampf aus der Auskühlung von Kühl- und Abwasser sowie Meerwasser zu beladen, die Absorptionswärme rekuperativ als Heizwärme abzuführen und das mit diesen Dämpfen zugeführte Wasser aus dem Verfahren abzuleiten und einer externen Verwertung, z. B. einer Trinkwasseraufbereitung zu zuführen.

[0049] Der angestrebte hohe Rückgewinnungsgrad der eingekoppelten Energie erfordert unter Beachtung des festen Zustandes der Lauge die Lagerung der Armen und der Reichen Lauge bei niedrigen Temperaturen, vorzugsweise bei etwa Umgebungstemperatur oder darüber. Die Lagertemperatur hängt

insbesondere von der Förderfähigkeit, also von der dynamischen Viskosität der Lauge ab. Beispielsweise ist es zweckmäßig Reiche Natronlauge bei

Temperaturen oberhalb von ca. 60 °C, vorzugsweise nicht unter ca. 70 °C zu lagern, um eine ausReichende Förderfähigkeit (Pumpbarkeit) zu gewährleisten. Erfindungsgemäß wird das gesichert durch rekuperative Übertragung der fühlbaren Wärme der aus der Desorption bzw. Absorption abfließenden Lauge an die diesen zufließende Lauge, wobei zur Sicherung der Wärmebilanz der

Wasserkreislauf in diesen rekuperativen Wärmeaustausch eingebunden wird.

[0050] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine Betriebsweise der

Absorption und der Desorption bei unterschiedlichen Drücken. Beim Betrieb im Unterdruckbereich erscheint es allerdings zur Vermeidung des

Wasserdampfvakuums in den Wasserkreisläufen vorteilhaft, die

Kondensationswärme des Desorptionsdampfes an einen Wärmepumpenprozess mit externem Arbeitsmittel, wie Kohlendioxid, Schwefeldioxid o.a., und die Wärme für die Desorption aus diesen Arbeitsmitteln direkt an die Lauge, den

Wasserkreislauf oder einen anderen Wärmeträger zu übertragen. Das Gleiche gilt sinngemäß auch für die Absorption.

[0051] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die für die Kompression des Desorptionsdampfes erforderliche technische Arbeit durch Umwandlung von Elektroenergie bereitgestellt und das technische

Arbeitsvermögen des während der Absorption anfallenden Sattdampfes aus der Flashverdampfung über eine Expansionsmaschine zur Elektroenergieerzeugung genutzt.

[0052] Weiterhin ist erfindungsgemäß, dass die Expansionsmaschine eine

Dampfturbine ist, der der für die Absorption erforderliche Dampf entnommen und der Lauge wieder zugeführt wird und der der Turbine entnommene Dampf vor der Zuführung zur Absorption durch rekuperative Wärmeübertragung getrocknet wird.

[0053] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der für die Absorption nicht benötigte Dampf in einer Niederdruck-Dampfturbine expandiert und bei Umgebungstemperatur durch rekuperative Abführung seiner

Kondensationswärme kondensiert.

[0054] Erfindungsgemäß bevorzugt wird ein Teil des Flashdampfes mit einem gegenüber dem Absorptionsdampf höheren Druck in Reiche Lauge absorbiert und die Absorptionswärme zur Überhitzung des Sattdampfes aus der

Flashverdampfung verwendet oder der Sattdampf aus der Flashverdampfung wird durch rekuperative Zuführung von Wärme aus einem Wasserkreislauf überhitzt.

[0055] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist derart ausgestaltet, dass aus dem Verfahren Wärme in Form von Desorptionsdampf oder Dampf aus der Flashverdampfung oder in Form von Vorlauf- oder Rücklaufwasser entnommen und einer externen Verwertung zugeführt und eventueller Wasserverlust durch externes Wasser ausgeglichen wird.

[0056] Erfindungsgemäß bevorzugt wird für die Absorption auch Dampf aus einer externen Verdampfung von Wasser eingesetzt und das dem Verfahren so zugeführte Wasser als Kondensat einer externen Verwertung zugeführt. [0057] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist derart ausgestaltet, dass der Dampf aus der Desorption nicht direkt komprimiert, sondern zum Zwecke der Verdampfung eines externen Wärmepumpen-Arbeitsmittels kondensiert wird.

[0058] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße System zur Energiespeicherung ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Reaktor für die Desorption und Absorption von Wasserdampf aus der bzw. in die Lauge von einem Druckwasserkreislauf durchströmt und dort während der Desorption auf annähernd die untere Siedetemperatur der Lauge rekuperativ gekühlt und während der Absorption rekuperativ bis annähernd auf die obere Siedetemperatur wieder aufgeheizt wird. Das gilt auch für geteilte Wasserkreislaufe, wobei dann die oberen und unteren Siedetemperaturen der Lauge in Abhängigkeit von

Desorptions- bzw. Absorptionsdruck unterschiedliches Niveau haben können.

[0059] Weiterhin kennzeichnend für die erfindungsgemäße Vorrichtung/das erfindungsgemäße System ist, dass die Einkopplung von elektrischer Energie durch ein- oder mehrstufige Kompression des Desorptionsdampfes vor seiner Einleitung in den Druckwasserkreislauf und der dortigen Kondensation erfolgt. Im ersten Schritt der mehrstufigen Kompression des Desorptionsdampfes, der das Druckniveau des Desorptionsdampfes vom Dampfdruck der Desorption über den Druck anhebt, der der Siedetemperatur der Armen Lauge und dem Druck des Druckwasserkreislaufes entspricht, erfolgt zum Zwecke der Dampfkühlung und der Erhöhung des Dampfmassestromes eine Einspritzung von Wasser aus dem

Druckwasserkreislauf, während ab dem zweiten Schritt der mehrstufigen

Kompression der Dampfdruck mit der letzten Kompressionsstufe über den der Siedetemperatur der Reichen Lauge entsprechenden Druck angehoben wird.

[0060] Erfindungsgemäß erfolgt die Aufheizung des Wasserkreislaufes in einer direkten Wasseraufwärmung schrittweise durch Einleitung von komprimiertem Dampf oder durch Einspritzung von Kreislaufwasser in den komprimiertren Dampf. Zu diesem Zwecke wird der Druck im Druckwasserkreislauf schrittweise, entsprechend dem zur Verfügung stehenden Dampfdruck, erhöht. Die schrittweise Erhöhung der Temperatur des Druckwasserkreisiaufes durch Einleitung und Kondensation von Wasserdampf führt dazu, dass das dem Druckwasserkreislauf entnommene Einspritzwasser in den Druckwasserkreislauf zurückgeführt wird, sodass die Masse des Wassers im Druckwasserkreislauf theoretisch lediglich um die Masse des Desorptionsdampfes erhöht wird.

[0061] Die Berechnungen der Stoff- und Energiebilanzen haben jedoch eregeben, dass die Kondensationswärme des komprimierten Desororptionsdampfes nicht in jedem Falle vom Kreislaufwasser der Desorption aufgenommen werden kann. Erfindungsgemäß wird in einem solchen Falle dem Schichtenspeicher von unten in der Flashverdampfung des sekundären Wasserkreislaufes ausgekühltes Wasser entnommen und dem primären Wasserkreislauf zugeführt.

[0062] Die Aufnahme der Absorptionswärme in den Wasserkreislauf wird erfindungsgemäß ermöglicht, indem sein Wasser einer im Druck gestuften

Flashverdampfung unterzogen wird, die einen Dampfmassestrom liefert, der mindestens dem des Desorptionsdampfes entspricht, wobei die letzte Stufe der Flashverdampfung unter einem Druck durchgeführt wird, der der Siedetemperatur der Armen Lauge entspricht. Somit ist es nach der letzten Stufe der

Flashverdampfung erforderlich, den Druck im Druckwasserkreislauf wieder zu erhöhen auf einen Druck, der mindestens der Siedetemperatur der Reichen Lauge bzw. dem Druck im Wasserschichtenspeicher entspricht.

[0063] Zusammengefasst ergibt sich, dass der für die Beheizung der isobaren Desorption erforderliche Wasserkreislauf (Heizkreislauf oder primärer

Wasserkreislauf), wie bei der Speisewasservorwärmung in Kraftwerken üblich, durch Einleiten von im Druck erhöhtem Wasserdampf, der durch die

Wasserdampf-Wärmepumpe bereitgestellt wird, in das Kreislaufwasser, oder das Einspritzen von Kreislaufwasser in im Druck gestufte Dampfkondensatoren, eingestellt wird, was für die Gestaltung der Vorrichtung erfindungsgemäß die Verwendung von Ausrüstungen des Standes der Technik bei Kraftwerken ermöglicht. Die Abführung der Wärme der isobaren Absorption an den

eingesetzten Wasserkreislauf (Kühlkreislauf oder sekundärer Wasserkreislauf) mit stufenweiser Flashverdampfung, der unter Abführung des Flashdampfes an eine Dampfturbine, abgekühlt und schließlich durch Aufnahme der Absorptionswärme im Temperaturniveau wieder regeneriert wird, lässt bei der Gestaltung der

Vorrichtung ebenfalls Verwendung von Ausrüstungen des Standes der Technik zu.

[0064] Die Dampfturbine entspannt, unter Abgabe von technischer Arbeit, den anteilig höchsten Massestrom des zugeführten Flashdampfes auf das

Druckniveau der Absorption und führt diese entspannten Dampf dem Reaktor als Absorptionsdampf zu, wo er unter Bildung von Armer Lauge in die Reiche Lauge eingebunden und mit der Armen Lauge aus dem Reaktor abgeführt wird. Der nicht für die Absorption erforderliche Gegendruckdampf aus der Turbine wird einer weitergehenden, technische Arbeit verrichtenden Expansion und danach einer Dampfkondensation oder einem Heizwärme lieferndem Absorber zugeführt.

[0065] Zur erfindungsgemäßen Vorrichtung / zum erfindungsgemäßen System gehört somit einerseits Baugruppen bestehend aus

mehrstufigen Dampfkompressoren mit Wassereinspritzung

mehrstufigen Aufheizungen von Kreislaufwasser durch Injektion von komprimiertem Dampf oder Einspritzung von Wasser in Dampfkondensatoren, Rekupreatoren zur Beheizung oder Kühlung

Reaktoren zur Be- und Entladung von Lauge mit bzw. von Wasserdampf mehrstufige Expansionsmaschinen Produktspeicher für Arme Lauge sowie Reiche Lauge und Wasser, die mit der Baugruppe über Rekuperatoren verbunden sind, die die fühlbare

Wärme der aus dem Reaktor abfließenden Stoffströme auf die dem Reaktor zufließenden Stoffströme indirekt übertragen.

[0066] Aus der Energiebilanz des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich, dass zur Beheizung der Desorption nur ein Teil des Desorptionsdampfes komprimiert werden muss. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, den anderen Teil des

Desorptionsdampfes für externe Verwendungen, wie z.B. die kommunale Wärme- und Warmwasserversorgung, abzuführen, was im Gegenzuge bei der Absorption allerdings die Zuführung von externem Dampf erfordern würde.

[0067] Die Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Verwendung von

Arbeitsmitteln in Form von Lauge und Wasser und von Ausrüstungen aus der Kraftwerkstechnik und dem Chemieanlagenbau für eine standortunabhängige Speicherung und Rückgewinnung von Energie in Form von Elektroenergie und Wärme, vorzugsweise aus regenerativer Energie, und damit in der Qualifizierung der regenerativen Energie, insbesondere aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen, für die bedarfsgerechte Versorgung. Die Erfindung ist insbesondere geeignet für den weiteren Ausbau der regenerativen Energie und für den Abbau von

Überkapazitäten, d.h. für die Speicherung temporärer Überkapazitäten in der konventionellen Energieumwandlung der Kohle-, Öl-, Gas- und Kernenergie.

[0068] Die Erfindung soll anhand des folgenden Beispiels erläutert werden, ohne jedoch auf die speziell beschriebenen Ausführungsformen beschränkt zu sein. Soweit nichts anderes angegeben ist oder sich aus dem Zusammenhang

zwingend anders ergibt, beziehen sich Prozentangaben auf das Gewicht, im

Zweifel auf das Gesamtgewicht der Mischung. [0069] Die Erfindung bezieht sich auch auf sämtliche Kombinationen von bevorzugten Ausgestaltungen und Ausgestaltungen, soweit diese sich nicht gegenseitig ausschließen. Die Angaben "etwa" oder "ca." in Verbindung mit einer Zahlenangabe bedeuten, dass zumindest um 10 % höhere oder niedrigere Werte oder um 5 % höhere oder niedrigere Werte und in jedem Fall um 1 % höhere oder niedrigere Werte eingeschlossen sind.

[0070] Ausführunqsbeispiel

Das erfindungsgemäße Verfahren und die diesbezügliche Vorrichtung wird beispielhaft mit Hilfe von Figur 1 am Beispiel Natronlauge (NaOH) wie folgt beschrieben:

Grundlage für die Beschreibung ist eine rechnerische Abschätzung der Stoff- und Energiebilanz über einen Desorptions-/Absorptionszyklus (Z) im

Konzentrationsbereich Arme Lauge mit Xi = 0,40 bis Reiche Lauge mit X2 = 0,74 kg NaOH/kg Lauge. Bezogen auf 1 kg NaOH heißt das, dass in einem Zyklus 2,50 kg Arme Lauge durch rekuperative Zuführung von Wärme in 1 ,15 kg

Wasserdampf und 1 ,35 kg Arme Lauge zerlegt werden, und umgekehrt, dass durch Absorption von 1 ,15 kg Wasser in 1 ,35 kg Reicher Lauge unter Abführung der Absorptionswärme 2,50 kg Arme Lauge entstehen.

[0071] Der Siededruck der Lauge wird im Beispiel mit 1 bar, entsprechend einer Sattdampftemperatur von 100 °C, festgesetzt. Bei isobarer Betriebsweise ergeben sich die Siedetemperatur der Armen Lauge von 130 °C und die der Reichen Lauge von 195 °C. Die Sattdampftemperatur des Wasserdampfes und die

Siedetemperaturen der Lauge begrenzen die Zustandsänderungen des

erfindungsgemäßen Wärmepumpen- sowie des Kraftprozesses primär. [0072] Die zyklische Desorption und Absorption wird in zwei getrennten Prozessstufen isobar durchgeführt, der Prozessstufe Desorption und der

Prozessstufe Absorption. Der Desorptionsreaktor (1) ist mit einem mit Wasser durchfluteten Rekuperator (1.1) für die Beheizung der Lauge und mit einem weiteren mit Reicher Lauge durchströmten Rekuperator (1.3) zur internen

Abkühlung der sich im Sumpf (1.2) des Desorptionsreaktors (1) sammelnden, 195 °C heißen Reichen Lauge, bis auf 132 °C ausgerüstet.

[0073] Der Absorptionsreaktor (2) der Prozessstufe Absorption ist mit einem ebenfalls mit Wasser durchfluteten Rekuperator (2.1) ausgestattet, der die

Absorptionswärme über einen Wasserkühlkreislauf (2.2) einer ein- oder

mehrstufigen Flashverdampfung (2.3) zuführt. Des Weiteren befindet sich im Absorptionsreaktor (2) ein mit Reicher Lauge durchströmter Rekuperator (2.4) zur internen Aufheizung der dem Reaktor zugeführten Reichen Lauge auf annähernd ihre Siedetemperatur (2.5) unter dem für die isobare Absorption eingestellten Dampfdruck.

[0074] Der zeitlich unabhängige Betrieb von Desorption und Absorption wird ermöglicht durch die Anordnung eines Heißwasserschichtenspeichers (3) und eines Produktspeichers (4) für Arme Lauge sowie Reiche Lauge und Wasser.

[0075] Diese Anordnung ermöglicht folgende Betriebsweise:

Das im Desorptionsreaktor (1) ausgekühlte Wasser des Heizwasserkreislaufes (1.4) wird nach Reduzierung seines Druckes auf den Druck der ersten

Dampfinjektion (1.5) reduziert, was die Injektion eines Teils des in der ersten Kompressionsstufe (1.10) komprimierten Desorptionsdampfes (1.5) ermöglicht, im Beispiel 0,225 kg Wasserdampf/Z. [0076] Der Desorptionsdampf (1.24) wird vor seiner Kompression in (1. 0) durch Einspritzung von heißem Wasser aus dem Heizwasservorlauf (1.15) des

Heizwasserkreislaufes (1.4) auf Sattdampfzustand gekühlt, wofür 0,038 kg/Z Wasser eingespritzt werden und danach mit Dampfaerosolen, die bei der

Einspritzung des heißen Wassers in den Desorptionsdampf (1.16) entstehen, entsprechend einer Dampffeuchte beladen, die durch Zuführung der

Kompressionsarbeit über (1.10) zum Sattdampfzustand des komprimierten

Desorptionsdampfes (1.5) führt. Die Injektion des Dampfes (1.5) in das

druckreduzierte Kreislaufwasser (1.4) hebt die Kreislaufwassertemperatur bis auf die Kondensationstemperatur des Injektionsdampfes (1.5) an.

[0077] Nachfolgend wird der Dampfdruck durch weitere Kompression (1.11 bis 1.14) und das Wasser im Heizwasserkreislauf (1.4) auf jeweils die Druckstufe, die weitere Injektionen (1.6 bis 1.9) von Dampf in den Heizwasserkreislauf (1.4) ermöglichen, angehoben. Im Beispiel sind die Druckstufen im Heizwasserkreislauf (1.4) und des Injektionsdampfes (1.5 bis 1.9) durch die folgenden Drücke, 4,2 - 6,2 - 8,5 - 11 ,5 - 5,0 bar, gekennzeichnet. Mit der letzten Stufe der Dampfinjektion (1.9) erreicht der Vorlauf des Heizwasserkreislaufes (1.25) eine Temperatur von 197°C.

[0078] Die Massenströme des Vorlaufes des Heißwasserkreislaufes werden wie folgt aufgeteilt 9,0 kg/Z werden dem Rekuperator (1.1) des Desorptionsreaktors als Heizwasser zugeführt. 0,24 kg/Z werden stufenweise in den komprimierten Desorptionsdampf unter teilweiser Flashverdampfung vor den

Kompressionsstufen (1.10 bis 1.14) eingespritzt. Durch diese Einspritzung wird die Dampffeuchte vor diesen Kompressionsstufen auf 0,12 - 0,08 - 0,03 - 0,02 - 0,025 kg Wasser/kg Sattdampf eingestellt. Bei dieser Fahrweise erhöht sich der

Wassermassestrom im Heizwasserkreislauf (1.4) um 1 ,89 kg/Z, wovon 0,24 kg/Z für die Wassereinspritzungen, einschließlich der Dampfkühlung (1.17), eingesetzt werden. Somit ergibt sich im Beispiel bei adiabatem Betrieb der Dampfkompression ein Heizwasserüberschuss (3.1) von 1 ,65 kg/Z, der dem Heißwasserschichtenspeicher (3) von oben zugeführt wird. Dementsprechend wird die gleiche Masse ausgekühltes Kreislaufwasser (3.2) des Kühlkreislaufes der Prozessstufe Absorption aus dem Heizwasserschichtenspeicher (3) unten ausgetragen. Von diesem aus dem Heißwasserschichtenspeicher ausgetragenen Wasser (3.2) werden über (1.21) 0,5 kg/Z dem Rücklauf des

Heizwasserkreislaufes (1.4) und damit der gestuften Dampfinjektion zugeführt. Die dem Massestrom des Desorptionsdampfes (1.24) entsprechende restliche

Wassermasse (1.22) von 1 ,15 kg/Z, entspricht dem Kondensat des

Desorptionsdampfes, wird eingesetzt für die rekuperative Vorwärmung (5.2) eines Teilstromes der der Desorption zuzuführenden Armen Lauge (5), die dem

Produktspeicher (4) mit ca. 65 °C entnommen wird, wodurch der

Wassermassestrom (1.23) auf unter 70 °C abgekühlt wird, bevor dieser dem Produktspeicher (4) zugeführt wird.

[0079] Die Stoffbilanz der Prozessstufe Desorption wird durch die Entnahme von insgesamt 2,50 kg Arme Lauge/Z (5) aus dem Produktspeicher (4) geschlossen. Teile der Armen Lauge werden im Rekuperator (5.2) durch das Kondensat (1.23) und im Rekuperator (5.1) durch die aus dem Rekuperator (1.3) zufließende Reiche Lauge (1.27) auf eine Mischtemperatur von 127 °C (1.26) vorgewärmt. Nachdem Rekuperator (5.1) beträgt die Temperatur der Reichen Lauge (5.3) ca. 70 °C.

[0080] Unter Nutzung des Austausches der fühlbaren Wärme der aus dem

Desorptionsreaktor abströmenden Massestrom der Reichen Lauge (1.27) und des Wassers aus dem Heizwasserschichtenspeichers (1.19) reduziert sich der

Wärmeeintrag über den Rekuperator (1.1) im Desorptionsreaktor auf 2.560 kJ/Z. Bei einer Temperaturspreizung zwischen Heizwasservor- und -rücklauf von 65 K errechnet sich ein Heizwassermassestrom (1.4), der den Rekuperator (1.1) durchströmt, von 9 kg/Z. [0081] Der erfindungsgemäße Heizwasserkreislauf (1.4) durchströmt den

Rekuperator (1.1) zum Zwecke der Beheizung der Desorption von unten nach oben, wobei sich seine Temperatur von 97 °C auf 132 °C abkühlt. Die

vorgewärmte Arme Lauge (1.26) wird zum Zwecke der Desorption von oben mit einer Temperatur von bis zu 127 °C in den Reaktor gesprüht, während die durch Zuführung von Wärme aus dem Wasserkreislauf entstandene 195 °C heiße Reiche Lauge aus dem Sumpf des Reaktors über den Rekuperator (1.3) mit einer Temperatur von 132 °C abgezogen und nach weiterer rekuperativer Abführung fühlbarer Wärme in (5.1) dem Produktspeicher (4) zugeführt wird.

[0082] Die Wärmebilanz der Desorption wird somit neben der Wärmezuführung durch den Wasserkreislauf, bestimmt durch den Wärmeeintrag über die Arme Lauge und durch den Wärmeaustrag über die Reiche Lauge sowie den

Desorptionsdampf.

[0083] Unter den beschriebenen Bedingungen ist für die Kompression des durch Wassereinspritzung (1.15) gekühlten und vor den Kompressionsstufen durch Wassereinspritzung (1.16) in den Zustand des Nassdampfes überführten Dampf ein adiabater Kompressionsaufwand von insgesamt ca. 500 kJ/Z erforderlich.

[0084] Die Realisierung der Prozessstufe Absorption (2) beginnt mit der Zuführung des im Produktspeicher (4) gespeicherten Dampfkondensats (4.1) und der Reichen Lauge (4.3) zum Absorptionsreaktor (2). Beide Stoffströme werden durch die aus dem Absorptionsreaktor (2) abfließende Arme Lauge (2.6) in den

Rekuperatoren (6.1 und 6.2) auf 128 °C vorgewärmt. Das so vorgewärmte

Dampfkondensat wird im Heizwasserschichtenspeicher (3) von unten zugeführt. Die vorgewärmte Reiche Lauge gelangt in den internen Rekuperator der

Absorption (2.4) wo sie weiter auf 192 °C vorgewärmt wird, bevor sie über den Rekuperatorflächen (2.1) versprüht (2.5) wird. [0085] Durch Zuführung von 1 .15 kg 1 bar trockenem Absorptionsdampf (2.1 ) zum Absorptionsreaktor (2) werden die Voraussetzungen für die Umwandlung der Reichen Lauge unter Abführung der Absorptionswärme über die Rekuperatoren (2.1 und 2.4) in Arme Lauge eingestellt. Die Kühlleistung des Rekuperators (2.1) beträgt ca. 2400 kJ/Z, woraus sich bei einer Temperaturspreizung zwischen Kühlwasservorlauf (2.8) und Kühlwasserrücklauf (2.9) von 64 K ein

Kühlwassermassestrom (2.2) von 8,60 kg/Z errechnet.

[0086] Zusätzlich zum vorgewärmten Dampfkondensat aus Rekuperator (6.1) werden dem Heizwasserschichtenspeicher (3) für den Kühlkreislauf (2.8) nicht benötigtes, durch Flashverdampfung auf 128 °C ausgekühltes Wasser (2.12), sowie die Kondensate (7.4) zugeführt. Der Gesamtmassestrom des dem

Heizwasserschichtenspeicher (3) von unten zugeführten Wassers entspricht der über (3.1) zugeführten Wassermasse aus dem Desorptionsprozess, die auf Grund der Zuführung des ausgekühlten Wassers (3.3) zum Heizwasserschichtenspeicher aus diesem verdrängt und dem Rücklaufwasser (2.9) des Kühlwasserkreislaufes der Absorption zugemischt wird.

[0087] Für die Flashverdampfung steht somit insgesamt eine Wassermasse von 10,25 kg/Z zur Verfügung. Durch vierstufige Flashverdampfung (2.3) können aus diesem Wassermassestrom 1 ,303 kg Sattdampf der Druckstufen 10,0 - 7,0 - 4,2 - 2,5 bar erzeugt werden. Bei einer Entspannung dieser Flashdämpfe in der

Expansionmaschine (7) auf 1 bar kann dieser Dampf eine technische Arbeit von ca. 360 kJ/Z leisten.

[0088] Da der Flashdampf nach Expansion auf 1 bar mit einer Dampffeuchte von ca. 0,09 kg/kg vorliegt, wird im Beispiel Dampf bei ca. 1 , 1 bar der

Expansionsturbine (7) entnommen, der zum Zwecke der Trocknung des als

Absorptionsdampf benötigten Gegendruckdampfes (7.3) im Rekuperator (7.1 ) kondensiert wird. Der verbleibende Gegendruckdampf (7.2) wird in einer weiteren Expansionsturbine (8) auf Umgebungstemperatur entspannt und im Kondensator (8.2) kondensiert.

[0089] In diesem Strom zu Strom Modus erreicht das erfindungsgemäße Verfahren unter adiabaten Bedingungen eine Stromrückgewinnungsgrad von ca. 77 %.

Durch Erhöhung der Anzahl der Flashstufen kann der Wirkungsgrad auch unter den Bedingungen isentroper Kompression und Expansion auf über 80 %

angehoben werden.

[0090] Alternativ zu dieser Entspannung des Gegendruckdampfes (7.2) bis auf Umgebungstemperatur kann im Beispiel die Expansion bei einem höheren

Gegendruck, z. B. 0,1 bar abgeschlossen und der Gegendruckdampf einem

Heizabsorber (8.1) zugeführt werden, in dem dieser mit Reicher Lauge (9.1) zu Armer Lauge (6) unter Abführung der Absorptionswärme an eine Wärmesenke (8.4) mit einer für die Fernwärmeversorgung ausReichenden Vorlauftemperatur von 1 0 °C umgewandelt wird. Auf diese Art kann dann Wärme mit bis zu 2400 kJ/kg Gegendruckdampf aus dem Absorptionsprozess ausgekoppelt und der Energierückgewinnungsgrad durch den Kraft-Wärme-Modus auf über 90 % erhöht werden.

[0091] Die in der industriellen Nutzung möglichen technisch-ökonomischen

Kennziffern hängen maßgeblich vom Gütegrad der Maschinen für die

Kompression und Expansion ab.

[0092] Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Speicherung von Energie in Lauge zum Zwecke der Qualifizierung von regenerativer Energie, insbesondere aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen, für die bedarfsgerechte Versorgung der Abnehmer, und/oder zur Speicherung temporärer Überkapazitäten der konventionellen Energiewirtschaft durch

Absorption und Desorption von Wasserdampf in bzw. aus Laugen, z.B. Natronlauge, wobei die Einkopplung der Elektroenergie durch elektrische Antriebe für die Kompression des Dampfes aus der Desorption erfolgt und die

Rückgewinnung der eingekoppelten Energie durch Nutzung der

Absorptionswärme für die Aufheizung und Flashverdampfung, sowie technische Arbeit leistende Expansion des Flashdampfes auf das Druckniveau der Absorption realisiert wird. Der Vorteil der Erfindung ist die standortunabhängige Speicherung von Energie mit gegenüber dem Stand der Technik hoher Energiedichte bis zu einem Arbeitsvermögen, welches bisher nur von Wasserpumpspeicherwerken erreicht wurde.

Bezuqszeichenliste

1 Desorptionsreaktor

(1.1) Desorptionsrekuperator/Heizrekuperator

(1.2) Sumpf des Desorptionsreaktors

(1.3) Rekuperator Reiche Lauge Kühlung

(1.4) Heizwasserkreislauf (primärer Wasserkreislauf)

(1.5) 1. Dampfinjektion

(1.6) 2. Dampfinjektion

(1.7) 3. Dampfinjektion

(1.8) 4. Dampfinjektion

(1.9) 5. Dampfinjektion

(1.10) 1. Kompressionsstufe

(1.11 ) 2. Kompressionsstufe

(1.12) 3. Kompressionsstufe

(1.13) 4. Kompressionsstufe Ί .14) 5. Kompressionsstufe

Ί .15) 1. Wassereinspritzung/Dampfkühlung

. 6) 2. Wassereinspritzung

.17) 3. Wassereinspritzung

1. 8) 4. Wassereinspritzung

1.19) 5. Wassereinspritzung

.20) 6. Wassereinspritzung

.21 ) Zuführung Bilanzwasser

1.22) Kondesat zum Produktspeicher

1.23) ausgekühltes Kondensat zum Produktspeicher

1.24) Desorptionsdampf

1.25) Heizwasservorlauf

1.26) Zuführung Arme Lauge zum Desorber

1.27) Abführung Reiche Lauge aus Desorber 2) Absorptionsreaktor (2.1) Kühlrekuperator

(2.2) Wasserkühlkreislauf (sekundärer Wasserkreislauf)

(2.3) gestufte Flashverdampfung

(2.4) interner Rekuperator in Absorbtion zur Aufheizung der Reichen Lauge

(2.5) Zuführung der Reichen Lauge

(2.6) Abfluss Arme Lauge

(2.8) Kühlwasservorlauf

(2.9) Kühlwasserrücklauf

(2.10) Zuführung des ausgekühlten Wassers aus Flashverdampfung zum Heißwasserschichtenspeicherspeicher

(2.11) Getrockneter Absoprtionsdampf (3) Heißwasserschichtenspeicher

(3.1) Überschusswasser aus primärem Wasserkreislauf

(3.2) Ableitung Verdrängungswasser aus Wasserschichtenspeicher

(3.3) Zuführung von Überschusswasser aus sekundärem Wasserkreislauf

(3.4) Abführung Verdrängungswasser aus Wasserschichtenspeicher (4) Dreikammer-Produktspeicher für ausgekühlte Arme Lauge, Reiche Lauge, Wasser

(4.1) Speicherkammer für Wasser

(4.2) Speicherkammer für Arme Lauge

(4.3) Speicherkammer für Reiche Lauge

(5) Zuführung Armer Lauge zur Desorption

(5.1) Vorwärmrekuperator für 1. Teilstrom Arme Lauge gegen Reiche Lauge

(5.2) Vorwärmrekuperator für 2. Teilstrom Arme Lauge gegen Wasser

(5.3) ausgekühlte Reiche Lauge zum Produktspeicher

(6) ausgekühlte Arme Lauge zum Produktspeicher

(6.1) Vorwärm rekuperator für Wasser durch 1. Teilstrom Arme Lauge

(6.2) Vorwärmrekuperator für Reiche Lauge durch 2. Teilstrom Arme Lauge

(7) Expansionsmaschine

(7.1) Trocknung des als Absorptionsdampf benötigten Gegendruckdampfes

(7.2) Überschuss 1 bar Gegendruckdampf

(7.3) Absorptionsdampf im Nassdampfzustand (7.4) Trocknerkondensat

(8) Niederdruckexpansionsmaschine mit Elektrogenerator

(8.1) Heizwärmeabsorber

(8.2) Kondensator/Kühlturm

(8.3) Entnahmedampf für Heizabsorber

(8.4) Wärmesenke

(9) Entnahme von Reicher Lauge (70°C) aus dem Produktspeicher (9.1) vorgewärmte Reiche Lauge