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Title:
METHOD AND APPARATUS FOR TRANSPORTING PAPER IN A PAPER-HANDLING SYSTEM FROM A FIRST TRANSPORT MEANS TO A SECOND TRANSPORT MEANS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/095066
Kind Code:
A1
Abstract:
In a method and an apparatus for transporting paper (140) in a paper-handling system (110) from a first transport means (130) to a second transport means (164), the second transport means (164) has a speed which at least partially follows a travelling curve of the first transport means (130). A frictional force between the second transport means (164) and the paper is set to a first value when the first transport means (130) and the second transport means (164) are in engagement with the paper. The frictional force between the second transport means (164) and the paper is set to a second value which is higher than the first value when the paper is conveyed through the second transport means (164).

Inventors:
ZIEGLER MANFRED (DE)
KOELLE HELMUT (DE)
OKELMANN WALTER (DE)
GLOSSNER ANDREAS (DE)
EICHELBERG HELMUT (DE)
KEIL CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/011062
Publication Date:
August 06, 2009
Filing Date:
December 23, 2008
Export Citation:
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Assignee:
BOEWE SYSTEC AG (DE)
ZIEGLER MANFRED (DE)
KOELLE HELMUT (DE)
OKELMANN WALTER (DE)
GLOSSNER ANDREAS (DE)
EICHELBERG HELMUT (DE)
KEIL CHRISTIAN (DE)
International Classes:
B65H29/00; B65H35/04; B65H37/00; B65H43/00
Foreign References:
EP0095955A11983-12-07
EP0698573A11996-02-28
DE10017259A12001-10-18
US5088590A1992-02-18
US4184392A1980-01-22
EP1468949A12004-10-20
Attorney, Agent or Firm:
ZIMMERMANN, Tankred (Zimmermann Stöckeler & Zinkle, Postfach 246 Pullach bei München, DE)
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Claims:
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Patentansprüche

1. Verfahren zum Transport von Papier in einer Papierhandhabungsanlage (100, 110) von einem ersten Trans- port (130) an einen zweiten Transport (164),

wobei der zweite Transport (164) eine Geschwindigkeit aufweist, die einer Fahrkurve des ersten Transports

(130) zumindest teilweise folgt, wenn das Papier durch den ersten Transport (130) und den zweiten Transport

(164) gefördert wird,

wobei eine Reibkraft zwischen dem zweiten Transport (164) und dem Papier auf einen ersten Wert eingestellt ist, wenn der erste Transport (130) und der zweite Transport (164) mit dem Papier in Eingriff sind, und

wobei die Reibkraft zwischen dem zweiten Transport (164) und dem Papier auf einen zweiten Wert, der höher ist als der erste Wert, eingestellt ist, wenn das Papier durch den zweiten Transport (164) gefördert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Reibkraft auf den ersten Wert zurückgestellt wird, wenn das Papier nicht mehr durch den zweiten Transport (164) gefördert wird, so dass weiteres Papier von dem zweiten Transport (164) anfänglich mit einer geringeren Reibkraft gefördert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Reibkraft zwischen dem zweiten Transport (164) und dem Papier schrittweise oder kontinuierlich von dem ersten Wert auf den zweiten Wert erhöht wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der erste Wert und der zweite Wert für die Reibkraft abhängig von einer oder mehreren Eigenschaften des Pa-

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piers und/oder abhängig von der Geschwindigkeit, mit der das Papier gefördert wird, eingestellt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem der erste Transport (130) das Papier während eines ersten Abschnitts (to~t 2 ) eines Verarbeitungszyklus (tote) mit einer Geschwindigkeit (v m i n ) fördert, die gegenüber einer Geschwindigkeit während eines anderen Abschnitts (t2~t 6 ) des Verarbeitungszyklus (to-tβ) re- duziert ist, wobei der erste Transport (130) das Papier mit einem vorbestimmten Geschwindigkeitsprofil (186) bewegt, und wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:

(a) Antreiben des zweiten Transports (164) mit einem Geschwindigkeitsprofil (184), das dem Geschwindigkeitsprofil (186) des ersten Transports (130) folgt;

(b) bei Erreichen eines ersten Zeitpunkts (ti) während des ersten Abschnitts (t o -t 2 ) des Verarbeitungszyklus (to-tö) , Einstellen der Reibkraft auf den zweiten Wert (p ) ;

(c) Fördern des Papiers mittels des zweiten Transports (164) bei der Reibkraft, die auf den zweiten Wert (p 2 ) eingestellt ist; und

(d) nachdem das Papier den zweiten Transport (164) verlassen hat, Einstellen der Reibkraft auf den ersten Wert (pi) , so dass weiteres Papier von dem zweiten Transport (164) mit einer geringeren Reibkraft beaufschlagt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, mit folgendem Schritt:

(e) Wiederholen der Schritte (b) bis (d) .

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7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, bei dem eine Geschwindigkeit des zweiten Transports (164) für die ü- bereinstimmenden Abschnitte der Geschwindigkeitsprofile (184, 186) des ersten Transports (130) und des ' zweiten Transports (164) höher ist als eine Geschwindigkeit, mit der der erste Transport (130) das Papier fördert.

8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, bei dem das Ge- schwindigkeitsprofil (184) des zweiten Transports

(164) zwischen dem Zeitpunkt (t 3 ) , zu dem das Papier den zweiten Transport verlassen hat, und dem Ende (te) des Verarbeitungszyklus (to-tβ) dem Geschwindigkeitsprofil (186) des ersten Transports (130) folgt, und bei dem das Geschwindigkeitsprofil (184) des zweiten Transports (164) zwischen dem Ende (t 2 ) des ersten Abschnitts (to-t2) des Verarbeitungszyklus (to-tβ) und dem Zeitpunkt (t 3 ) , zu dem das Papier den zweiten Transport (164) verlassen hat, derart ist, dass der zweite Transport (164) das Papier schneller fördert als der erste Transport (130).

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem die Reibkraft zwischen dem zweiten Transport und dem Papier durch ändern einer Oberflächeneigenschaft eines Elements des zweiten Transports, das mit dem Papier in Kontakt ist, eingestellt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem die Reibkraft zwischen dem zweiten Transport und dem

Papier durch ändern eines Drucks, den der zweite Transport auf das Papier ausübt, eingestellt wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem der zweite Transport einen Saugriemen umfasst, wobei die Reibkraft zwischen dem zweiten Transport und dem Papier durch ändern der angelegten Saugkraft, die der

zweite Transport auf das Papier ausübt, eingestellt wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem ein Antrieb (130a) des ersten Transports (130) und ein

Antrieb (166) des zweiten Transports (164) gekoppelt sind, so dass der zweite Transport (164) der Fahrkurve des ersten Transport (130) folgt.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem eine Steuerung (178) die Fahrkurve eines Antriebs (130a) des ersten Transports (130) speichert.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem der erste Transport (130) im Start/Stop-Betrieb arbeitet.

15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem das Papier in Form einer Papierbahn vorliegt, die durch den ersten Trans- port (130) gefördert wird,

wobei ein Einzelblatt aus der Papierbahn erzeugt wird, wenn der erste Transport die Papierbahn nicht fördert,

wobei der zweite Transport (164) ein vorderes Ende der Papierbahn vor dem Erzeugen des Einzelblatts empfängt und die Papierbahn vor und während des Erzeugens des Einzelblatts fördert, und

wobei der zweite Transport (164) das Einzelblatt abtransportiert .

16. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem das Erzeugen des Einzelblatts ein Schneiden oder Reißen der Papierbahn umfasst.

17. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem das Papier in Form von Einzelblättern vorliegt,

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wobei ein Einzelblatt bearbeitet wird, wenn der erste Transport das Einzelblatt nicht fördert,

wobei der zweite Transport (164) ein vorderes Ende des Einzelblatts empfängt und das Einzelblatt vor und während der Bearbeitung fördert, und

wobei der zweite Transport (164) das bearbeitete Ein- zelblatt abtransportiert.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, bei dem der erste Transport (130) Teil einer Vorläuferkomponente in der Papierhandhabungsanlage ist, und bei dem der zweite Transport (164) Teil einer Nachfolgerkomponente in der Papierhandhabungsanlage ist

19. Vorrichtung zum Transport von Papier in einer Papierhandhabungsanlage (100, 110) von einem ersten Trans- port (130) an einen zweiten Transport (164), mit einer Steuerung (178), die wirksam mit dem zweiten Transport (164) verbunden ist, um zu bewirken, dass

der zweite Transport (164) eine Geschwindigkeit aufweist, die einer Fahrkurve des ersten Transports (130) zumindest teilweise folgt, wenn das Papier durch den ersten Transport (130) und den zweiten Transport (164) gefördert wird,

eine Reibkraft zwischen dem zweiten Transport (164) und dem Papier auf einen ersten Wert eingestellt ist, wenn der erste Transport (130) und der zweite Transport (164) mit dem Papier in Eingriff sind, und

die Reibkraft zwischen dem zweiten Transport (164) und dem Papier auf einen zweiten Wert, der höher ist als der erste Wert, eingestellt ist, wenn das

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Papier durch den zweiten Transport (164) gefördert wird.

20. Vorrichtung nach Anspruch 19, bei der die Steuerung wirksam ist, um die Reibkraft auf den ersten Wert zurückzustellen, wenn das Papier nicht mehr durch den zweiten Transport (164) gefördert wird, so dass weiteres Papier von dem zweiten Transport (164) anfänglich mit einer geringeren Reibkraft gefördert wird.

21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, bei der die Steuerung wirksam ist, um die Reibkraft zwischen dem zweiten Transport (164) und dem Papier schrittweise oder kontinuierlich von dem ersten Wert auf den zwei- ten Wert zu erhöhen.

22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, bei der der erste Wert und der zweite Wert für die Reibkraft abhängig von einer oder mehreren Eigenschaften des Papiers und/oder abhängig von der Geschwindigkeit, mit der das Papier gefördert wird, eingestellt wird.

23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, bei der der erste Transport (130) das Papier während eines ersten Abschnitts (t 0 - t 2 ) eines Verarbeitungszyklus (to~t 6 ) mit einer Geschwindigkeit (v min ) fördert, die gegenüber einer Geschwindigkeit während eines anderen Abschnitts (t2-tβ) des Verarbeitungszyklus (to-tβ) reduziert ist, wobei der erste Transport (130) das Pa- pier mit einem vorbestimmten Geschwindigkeitsprofil (186) bewegt, wobei die Steuerung (178) wirksam ist, um

den zweiten Transport (164) mit einem Geschwin- digkeitsprofil (184) anzutreiben, das dem Geschwindigkeitsprofil (186) des ersten Transports (130) folgt;

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bei Erreichen eines ersten Zeitpunkts (ti) während des ersten Abschnitts (to-t2) des Verarbeitungszyklus (t o -t 6 ) , die Reibkraft auf den zweiten Wert (p 2 ) einzustellen;

das Papiers mittels des zweiten Transports (164) bei der Reibkraft, die auf den zweiten Wert (p 2 ) eingestellt ist, zu fördern; und

nachdem das Papier den zweiten Transport (164) verlassen hat, die Reibkraft auf den ersten Wert (Pi) einzustellen, so dass weiteres Papier von dem zweiten Transport (164) mit einer geringeren Reibkraft beaufschlagt wird.

24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 23, bei der der erste Transport (130) Teil einer Vorläuferkomponente in der Papierhandhabungsanlage ist, und bei der der zweite Transport (164) Teil einer Nachfolgerkomponente in der Papierhandhabungsanlage ist

25. Papierhandhabungsanlage (100, 110), mit:

einer Einrichtung (144) zum Trennen einer Papierbahn in Einzelblätter, die im Start/Stop-Betrieb arbeitet; und

einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 24

wobei ein Einzelblatt aus der Papierbahn erzeugt wird, wenn der erste Transport die Papierbahn nicht fördert,

wobei der zweite Transport (164) ein vorderes Ende der Papierbahn vor dem Erzeugen des Einzelblatts empfängt und die Papierbahn vor und während des Erzeugens des Einzelblatts fördert, und

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wobei der zweite Transport (164) das Einzelblatt abtransportiert.

26. Papierhandhabungsanlage (100, 110) mit:

einer Einrichtung (144) zum Bearbeiten eines Einzelblatts, die im Start/Stop-Betrieb arbeitet; und

einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 24,

wobei ein Einzelblatt bearbeitet wird, wenn der erste Transport die Papierbahn nicht fördert,

wobei der zweite Transport (164) ein vorderes Ende des Einzelblatts empfängt und das Einzelblatt vor und während der Bearbeitung fördert, und

wobei der zweite Transport (164) das bearbeitete Einzelblatt abtransportiert.

Description:

Verfahren und Vorrichtung zum Transport von Papier in einer Papierhandhabungsanlage von einem ersten Transport an einen zweiten Transport

Beschreibung

Ausführungsbeispiele der Erfindung beziehen sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transport von Papier in einer Papierhandhabungsanlage von einem ersten Transport an einen zweiten Transport, z.B. auf einen Schneider, der eine Papierbahn in Einzelblätter schneidet und an einen Einlauf einer nachfolgenden Verarbeitungsstation übergibt.

Im Stand der Technik sind Papierhandhabungsanlagen bekannt, die einzelne Güter, beispielsweise personalisierte Anschreiben oder Blätter, empfangen, zu Gruppen bestehend aus einer Mehrzahl von Einzelgütern zusammenfassen und für einen Versand weiterverarbeiten. Solche Gruppen umfassen beispielsweise ein Anschreiben an einen Empfänger sowie gegebenenfalls eine oder mehrere Folgeseiten des Anschreibens sowie Objekte, die dem Schreiben zugeordnet sind, beispielsweise Kreditkarten oder ähnliches. Ferner kann die Gruppe Beilagen umfassen. Die zusammengestellte Gruppe wird dann für einen Versand vorbereitet, beispielsweise durch Falzen der Gruppe und Verschweißen der Ränder der gefalzten Gruppe oder durch Kuvertieren der gesammelten Gruppen.

Eine solche Anlage empfängt über einen oder mehrere Eingangskanäle die zu verarbeitenden Blätter, wobei ein sol- eher Eingangskanal derart ausgestaltet sein kann, dass eine von einem vorgeschalteten Drucker bedruckte Papierbahn zugeführt wird. Solche Papierbahnen können ein- oder mehr- nutzig bedruckt sein. Bei der Zuführung solchermaßen vorbereiteter Bahnen erfolgt im Eingangskanal ein Querschnitt, um Einzelblätter zu erstellen. Sind die Bahnen mehr-nutzig bedruckt, erfolgt vor dem Querschnitt ein oder mehrere Längsschnitte.

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Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer bekannten Papierhandhabungsanlage. Die gezeigte Papierhandhabungsanlage ist eine Kuvertieranlage 100 und umfasst einen ersten Eingang 102 und einen zweiten Eingang 104, denen jeweils eine Endlosbahn 106 und 108 bereitgestellt wird. Die dem ersten Eingang 102 bereitgestellte Papierbahn 106 ist ein- nutzig bedruckt, und die dem zweiten Eingang 104 bereitgestellte Papierbahn 108 ist zwei-nutzig bedruckt. Die Eingänge 102 und 104 umfassen Schneider 110 und 112, um die zugeführte Papierbahn 106 und 108 quer zu schneiden, um die zu verarbeitenden Einzelblätter zu erzeugen. Die zwei- nutzig bedruckte Papierbahn 108 wird ferner längs geschnitten. über weitere Module, die in Fig. 1 durch die Pfeile 114 und 116 schematisch angedeutet sind, werden die ge- schnittenen Blätter einzeln oder in Gruppen einem Kuvertie- rer 118 bereitgestellt, der diese kuvertiert.

Die oben beschriebene Papierhandhabungsanlage besteht aus verschiedenen Komponenten und Funktionseinheiten. Im über- gang von einer Funktionseinheit zur nächsten befinden sich Transporte, die das Papier von einer Komponente in die nächste befördern. Vorzugsweise wird das Papier im Auslauf der ersten Komponente eingeklemmt transportiert, und im Einlauf der nachfolgenden Komponente mit leichter überge- schwindigkeit schleifend übernommen. Diese Ausführung zwischen Komponenten oder Funktionseinheiten ist unproblematisch, solange das Papier nicht oder nur sehr wenig beschleunigt wird.

Anders ist die Situation bei Komponenten, bei denen ein Blatt von einer Vorläuferkomponente ausgegeben wird und mit einer großen Beschleunigung in der Nachfolgekomponente weiterbewegt wird. Beispielhaft sei hier die Situation der oben beschriebenen Schneidemaschine betrachtet, die im Start/Stop-Betrieb läuft. Nachfolgend wird anhand einer Schneidemaschine exemplarisch das Problem, stellvertretend auch für andere Komponenten oder Funktionseinheiten, beschrieben.

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Fig. 2 zeigt schematisch eine Schneidemaschine 110, wie sie im Stand der Technik bei Papierhandhabungssystemen der anhand der Fig. 1 beschriebenen Art eingesetzt wird. In Fig. 2 (A) ist eine schematische Darstellung einer bekannten Papierschneidemaschine 110 dargestellt. Die Schneidemaschine 110 umfasst eine Papierzuführungseinrichtung (erster Transport) 130, die mittels eines Motors 130a angetrieben ist. Wie es in Fig. 2 (A) zu erkennen ist, umfasst die Papierzuführungseinrichtung 130 eine Antriebsrolle 132, die durch den Motor 130a mit einer Geschwindigkeit Vl angetrieben ist, und eine Führungsrolle 134. Von einem (nicht gezeigten) Vorratsbereich (z.B. eine Rolle oder ein Stapel) wird eine Papierbahn 140 der Papierzuführungseinrichtung 130 zugeführt. Mittels der Papierzuführungseinrichtung 130 wird die Papierbahn 140 einer Schneideeinrichtung 144 zugeführt. Die Schneideeinrichtung 144 umfasst ein sogenanntes Fallmesser 146, das im wesentlichen die Form einer Guillotine aufweist, und eine Gegenschneide 152, an der sich das Fallmesser 146 während seiner Schneidebewegung in Richtung senkrecht zu der Papierbahn 140 vorbeibewegt. Die Betätigung des Fallmessers 146 erfolgt mittels eines Motors 154. Das Fallmesser führt bei Antrieb des Motors 154 eine kontinuierliche Auf- und Ab-Bewegung durch. In Papierlauf- richtung nach der Schneideeinrichtung 144 ist eine Papierabführeinrichtung (zweiter Transport) 164 vorgesehen, die dazu dient, die geschnittenen Papierstücke weiter zu bewegen. Diese Papierabführeinrichtung umfasst eine durch einen Motor 166 betätigte Antriebsrolle 168. Der Motor 166 treibt die Antriebsrolle 168 mit einer konstanten Geschwindigkeit V3 an. Im allgemeinen ist die Geschwindigkeit V3 der Antriebsrolle 168 höher als die Zuführungsgeschwindigkeit der Papierbahn 140, so dass ein sicherer Abtransport der geschnittenen Papiere sichergestellt ist. Die Papierabführ- einrichtung 164 umfasst neben der Antriebsrolle 168 eine Führungsrolle 170, wobei sich die geschnittenen Papiere zwischen der Antriebsrolle 168 und der Führungsrolle 170 bewegen.

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Nachfolgend wird anhand der in Fig. 2 (B) dargestellten Diagramme der grundsätzliche Betrieb der in Fig. 2 (A) beschriebenen Schneidemaschine näher erläutert. Zu einem Zeitpunkt t=0 wird der Motor 130a angetrieben, um die Zuführungseinrichtung 130 anzutreiben, so dass das Papier auf eine Geschwindigkeit Vl beschleunigt wird. Zum Zeitpunkt ti ist die vorbestimmte Geschwindigkeit Vl erreicht und wird bis zum Zeitpunkt t 2 beibehalten. Bei Erreichen des Zeitpunkts t 2 befindet sich eine Position der Papierbahn 140, an der geschnitten werden soll, bereits in der Nähe der Schneideeinrichtung 144. Der Antrieb der Zuführungseinrichtung ist derart gesteuert, dass ab dem Zeitpunkt t 2 eine Abbremsung der Papierbahn 140 erfolgt, so dass diese beim Zeitpunkt t 3 angehalten ist. Sobald der Zeitpunkt t 3 erreicht ist, wird der Motor 154 angetrieben und auf die Geschwindigkeit V2 beschleunigt, die zum Zeitpunkt t 4 erreicht ist. Diese Geschwindigkeit wird bis zum Zeitpunkt t 5 beibehalten und die Geschwindigkeit wird bis zum Zeitpunkt tζ auf Null abgesenkt. Während des Zeitverlaufs von t3 bis tβ erfolgt die Schneidebewegung des Fallmessers 146 und die Papierbahn 140 wird an der erwünschten Position geschnitten. Die Papierabführeinrichtung 164, die durch den Motor 168 fortwährend mit der Geschwindigkeit V3 angetrieben ist, sorgt dafür, dass das geschnittene Papier weitertransportiert wird. Sobald der Zeitpunkt t 6 erreicht ist, beginnt die anhand der Fig. 2 (B) beschriebene Steuerung der Geschwindigkeiten erneut und die Papierbahn 140 wird weiter in Richtung der Schneidevorrichtung 144 zuge- führt, bis die entsprechende Schneideposition auf der Papierbahn 140 erreicht ist. Solche Schneider sind z.B. in der WO 97/11902 Al, der WO 96/33122 Al und in der WO 01/66448 A2 beschrieben.

Der Start/Stop-Betrieb einer Schneidemaschine bedeutet, dass das Papier beim Schnitt angehalten wird. Hier wird ein schleifender Transport zum Abtransport des Papiers verwendet, der mit einer konstanten, gegenüber dem Vorschuban-

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trieb höheren Ausgabegeschwindigkeit läuft (siehe Fig. 2) . Die übergeschwindigkeit wird bevorzugt, um das Papier zum Einen schnell weiterzutransportieren und zum Anderen die Papierbahn zum Schnitt stramm zu ziehen, so dass Querfalten in dem Papier nicht zu einer großen Varianz in den Schnittlängen führen. Bei einem solchen schleifenden Transport führt die konstante, aber gegenüber dem Vorschubantrieb höhere Geschwindigkeit zu einer hohen Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Papier, das beim Schneiden nicht bewegt wird, und den Elementen des schleifenden Transports. Diese hohe Differenzgeschwindigkeit und der im wesentlichen konstante Druck durch die Transportelemente auf das Papier führt zur Erzeugung von Energie (z.B. Wärmeenergie, Reibungsenergie), mit der das Papier beaufschlagt wird. Wird das Papier über längere Zeit in dem schleifenden Transport gehalten, so kann es zu einer Beschädigung eines Aufdrucks auf dem Papier (der durch einen Drucker auf das Papier aufgebrachte Aufdruck) kommen. üblicherweise werden Digitaldrucker eingesetzt, die zum Drucken einen Toner verwen- den. Der Toner kann durch die entstehende Reibungswärme zwischen den Rollen angeschmolzen werden und sich auf die Rollen übertragen. Von den Rollen wird der Toner aber auch zurück auf das Papier übertragen, was zu Streifen und Flecken auf dem Papier führen kann, wobei eine solche Verunreinigung des Papiers unerwünscht ist.

Das gerade beschriebene Problem wird noch verstärkt, wenn bei den in Fig. 2 erläuterten Schneidemaschinen die Taktleistung weiter erhöht werden soll. Dies erfolgt dadurch, dass die Geschwindigkeiten und die Beschleunigungen, mit denen das Papier vorgeschoben wird, erhöht werden. Dies bedingt, dass der geschnittene Bogen ebenfalls mit einer höheren Geschwindigkeit und Beschleunigung durch den schleifenden Transport abtransportiert werden muss, damit der Weg für den nächsten Vorschub wieder frei ist. Dies führt zu einer Erhöhung der oben erwähnten Differenzgeschwindigkeit und damit zu einer Erhöhung der in das Papier eingebrachten Energie.

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Eine Lösungsmöglichkeit bestünde darin, den Abtransport so auszugestalten, dass eines der Transportelemente, z.B. eine untere Rolle, stets mit dem Papier in Kontakt ist und konstant läuft, um beim Positionieren und beim Schneiden den schleifenden Transport zu realisieren, wohingegen eine weiteres Transportelement, z.B. eine oberer Rolle, abgehoben ist und nur zum Abtransport des geschnittenen Papiers aufgesetzt wird. Durch dieses Aufsetzen wird der Druck auf das Papier stark erhöht und der auftretende Schlupf führt zu der oben erwähnten Differenzgeschwindigkeit. Diese Differenzgeschwindigkeit bzw. Relativbewegung zwischen dem Papier und der oberen Rolle liefert die die Beschädigung hervorrufende Reibungswärme. Bei sehr empfindlichen Tonern findet sogar bei angehobener Andruckrolle (z.B. obere Rolle) ohne weitere Krafteinwirkung ein Tonerübertrag durch die konstant laufende Rolle (z.B. die untere Rolle) statt.

Eine weitere Lösungsmöglichkeit bestünde darin, einen gesteuerten Antrieb vorzusehen, bei dem die Transportelemente des Abtransports immer mit dem Papier in Eingriff sind, so dass das Papier schlupffrei übernommen wird (mit sehr hoher Andruckkraft ) . Hier tritt dass Problem auf, dass ein zu hoch eingestellter Andruck zwar eine hohe Sicherheit für den Abtransport des geschnittenen Bogens gewährleistet, jedoch wird der Vorschub in der Schneidemaschine durch die hohe zusätzliche Kraft negativ beeinflusst, so dass der Vorschubantrieb das Papier nicht mehr in den engen Toleranzen in der richtigen Schnittlage positionieren kann. Dieses Problem tritt auch dann auf, wenn bei einem getakteten Transport die Rollen abgehoben werden.

Die obigen Probleme treten jedoch nicht nur bei den beschriebenen Schneidern auf. Vielmehr sind solche Probleme überall dort anzutreffen, wo ein Transport eines Papiers innerhalb einer Papierhandhabungsanlage von einem ersten Transport an einen zweiten Transport übergeben wird.

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Die US 4,429,602 A beschreibt eine Vorrichtung zum Schneiden von Materialbahnen, die im Start/Stopp-Betrieb arbeitet, bei der vor einem Schneider zwei Rollenpaare vorgesehen sind, wobei das erste Rollenpaar die Materialbahn kontinuierlich antreibt. Ein Stoppelement bewirkt den Start/Stopp-Betrieb. Das zweite Rollenpaar übt während des Schneidens einen geringeren Druck auf die Materialbahn aus.

Die DE 25 12 540 A beschreibt einen Schneider zum, Scheiden einer Papierbahn, bei dem während des Schnitts die Wegstrecke von dem Schneider zu den Ausgaberollen verkürzt wird.

Die DE 35 21 324 C2 beschreibt eine Vorrichtung zum Abbremsen eines Papierbogens in einem Kopierer vor dem Ablegen auf einer Ausgabeplatte. Der Papierbogen durchläuft zwei aufeinanderfolgende Rollenpaare, wobei das hintere Rollenpaar den Bogen abbremst, wenn dieser durch das vordere Rollenpaar freigegeben ist.

Die US 5,678,817 A und die DE 699 18 206 T2 beschreiben Vorrichtungen zum Vereinzeln von Blättern.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Ansatz zu schaffen, mittels dem Papier in einer Papierhandhabungs- anläge von einem ersten Transport an einen zweiten Transport transportiert werden kann, ohne dass die oben beschriebenen Nachteile bekannter Lösungsansätze auftreten.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und durch eine Vorrichtung nach Anspruch 19 gelöst.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Papierhandhabungsanlage, in der Schneider gemäß

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Ausführungsbeispielen der Erfindung eingesetzt werden können;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines bekannten Schneiders (Fig. 2A) und die Geschwindigkeitsprofile einer Papierbahnzuführung und eines Schneideelements (Fig. 2B) ;

Fig. 3(A)-(D) schematische Darstellungen einer Vorrichtung zum Transport von Papier in einer Papierhandhabungsanlage von einem ersten Transport an einen zweiten Transport anhand denen die Funktionalität von äusführungsbeispielen der Erfindung erläutert wird;

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur übernahme von Blättern von einem Schneider gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung;

Fig. 5 den zeitlichen Verlauf der Geschwindigkeiten der Zufördereinrichtung des Schneiders und der Abfördereinrichtung (Geschwindigkeitsprofile) und des durch die Abfördereinrichtung auf ein Blatt ausgeübten Drucks gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung; und

Fig. 6 den zeitlichen Verlauf der Geschwindigkeiten der Zufördereinrichtung des Schneiders und der Abfördereinrichtung und des durch die Abfördereinrichtung auf ein Blatt ausgeübten Drucks gemäß weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung.

Ausführungsbeispiele der Erfindung, beispielsweise Schneider gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung, können z.B. in der in Fig. 1 gezeigten Papierhandhabungsanlage eingesetzt werden.

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Fig. 3 zeigt schematische Darstellungen einer Vorrichtung zum Transport von Papier von einem ersten Transport zu einem zweiten Transport, anhand denen Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung nachfolgend detaillierter beschrieben werden.

Fig. 3 (A) zeigt anhand eines Beispiels eines Schneiders eine Situation, in der eine Papierbahn 140 zwischen die Transporte 130 und 164 eingebracht ist, also eine Situation unmittelbar vor dem Schneiden. Ferner ist in Fig. 3 (A) das im vorhergehenden Zyklus bereits geschnittene Blatt 174 gezeigt. Der Transport 164 ist gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung so ausgestaltet, dass dieser eine Geschwin- digkeit aufweist, die einer Fahrkurve des ersten Transports 130 zumindest teilweise folgt, insbesondere in einer Situation, wie sie in Fig. 3 (A) gezeigt ist, in der die Papierbahn 140 sowohl durch den ersten Transport 130 als auch durch den zweiten Transport 164 gefördert wird. Zur Vermei- düng der oben beschriebenen Probleme wird gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung eine Reibkraft zwischen dem zweiten Transport 164 und der Papierbahn 140 auf einen ersten, niedrigen Wert eingestellt, wodurch ein möglicher Tonerabrieb vermieden wird, jedoch gleichzeitig sicherge- stellt wird, dass die Papierbahn 140 auch durch den Transport 164 gefördert wird, so dass diese beispielsweise für das Schneiden stramm gezogen wird, um so Probleme im Hinblick auf eine Schnittlage zu vermeiden. Die Reibkraft ist abhängig von einem Reibwert des zu fördernden Gutes und der Transportelement und/oder dem Druck, den die Transportelemente auf das zu fördernde Gut ausüben.

Fig. 3(B) zeigt eine Situation ähnlich zu Fig. 3(A), wobei hier jedoch bereits die Papierbahn 140 so weit gefördert wurde, dass die Schnittposition erreicht wurde. In dieser Situation werden die Transportrollen des Transports 130 gestoppt, die Transportrollen des Transports 164 werden jedoch weiterhin angetrieben, um die Papierbahn stramm zu

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halten. Auch in dieser Situation bleibt die Reibkraft zwischen dem Transport 164- und der Papierbahn 140 bzw. dem zu schneidenden Blatt 174 auf dem niedrigen Wert, um Probleme hinsichtlich des Tonerabriebs zu vermeiden. Es sei hier angemerkt, dass die Reibkraft in den in Fig. 3 (A) und 3(B) gezeigten Situationen auf eine gemeinsame Reibkraft oder auf jeweils unterschiedliche Reibkräfte eingestellt werden kann.

Fig. 3 (C) zeigt die Situation unmittelbar nach dem Schneiden. Der Transport 130 ist noch angehalten und der Transport 164 wird mit einer erhöhten Geschwindigkeit angetrieben, um das geschnittene Einzelblatt 174 rasch abzuführen. In dieser Situation wird die Reibkraft zwischen den Trans- portelementen des Transports 164 und dem geschnittenen Blatt 174 auf einen höheren Wert eingestellt. Vorzugsweise wird die Reibkraft zwischen dem zweiten Transport und dem Papier auf einen zweiten Wert, der höher ist als der erste Wert, eingestellt, wenn das Papier nur durch den zweiten Transport gefördert wird.

Fig. 3(D) zeigt eine Situation, in der das geschnittene Blatt 174 den zweiten Transport 164 bereits verlassen hat und die Papierbahn 140 in Richtung des zweiten Transports bewegt wird, wobei in dieser Situation der zweite Transport 164 vorzugsweise so eingestellt wird, dass eine Reibkraft zwischen dem Transport und der aufzunehmenden Papierbahn 140 wieder auf den ersten, niedrigeren Wert eingestellt ist.

Anhand der Fig. 3 wurde der der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Gedanke anhand eines Schneiders beschrieben. ähnliche Probleme wie sie oben erläutert wurden, können jedoch auch bei der übergabe von Einzelblättern oder Papieren von einem ersten Transport 130 an einen zweiten Transport 164 auftreten, insbesondere bei einer schleifenden übergabe, wenn der zweite Transport 164 mit einer höheren Geschwindigkeit arbeitet als der erste Transport

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130. In einer solchen Situation würde dann in Fig. 3 (A) ein erstes Einzelblatt durch den Transport 130 in Richtung des Transports 164 bewegt, wobei hier in Anbetracht der bevorstehenden Aufnahme des Blattes die Reibkraft , die durch den Transport 164 bewirkt wird, auf einen niedrigen Wert eingestellt wäre. In einer Situation, wie sie in Fig. 3(B) gezeigt ist, würde das Blatt kurzfristig durch beide Transporte 130 und 164 gefördert, wobei Probleme, wie sie oben beschrieben wurden, aufgrund der niedrig eingestellten Reibkraft zwischen dem Blatt und dem Transport 164 vermieden werden. Zur Vervollständigung der übergabe oder des Transports des Papiers von dem ersten Transport zu dem zweiten Transport kann vorgesehen sein, dass der erste Transport 130 das Blatt freigibt, so dass der weitere Transport ausschließlich durch den zweiten Transport erfolgt, wobei in einer solchen Situation die Reibkraft auf den hohen Wert eingestellt wird.

Ausführungsbeispiele der Erfindung, wie sie oben beschrie- ben wurden, stellen die Reibkraft zwischen einem ersten, niedrigen Wert und einem zweiten, höheren Wert ein. Der übergang zwischen dem ersten Wert und dem zweiten Wert und auch der übergang zurück auf den ersten Wert kann entweder schrittweise in einem Schritt oder in mehreren Schritten oder kontinuierlich, z.B. linear oder exponential ansteigend/abfallend, erfolgen. Der erste Wert und der zweite Wert für die Reibkraft und ebenso die Schrittgröße bzw. der Grad der kontinuierlichen änderung (z.B. Steigung eines linearen Anstiegs) wird abhängig von einer oder mehreren Eigenschaften des zu transportierenden Papiers und/oder abhängig von einer Geschwindigkeit, mit der das Papier gefördert wird, eingestellt. Eigenschaften des Papiers, abhängig von denen die Reibkraft eingestellt werden kann, können z.B. die Masse des Papiers, die Oberflächenrauhig- keit des Papiers, die Dicke des Papiers, die Dimension des Papiers oder ähnliches umfassen. Ebenso kann die Reibkraft abhängig davon eingestellt werden, wie das zu transportierende Papier bedruckt wurde, wobei hier Eigenschaften des

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verwendeten Druckmaterials, beispielsweise des Toners, und des Verfahrens zum Aufbringen des Druckmaterials berücksichtigt werden.

Anhand der Fig. 3 wurden Ausführungsbeispiele beschrieben, bei denen die Reibkraft, die sich zwischen dem Transport 164 und dem Blatt 174 einstellt, zwischen einem niedrigen Wert und einem hohen Wert verändert wird. In Fig. 3 wurde ganz allgemein von einem Transport 164 gesprochen, der eine solche Eigenschaft aufweist, wobei eine solche Reibkraftänderung durch den Transport 164 durch verschiedene Ausgestaltungen des Transports erhalten werden kann. Ausführungsbeispiele der Erfindung betreffen Transporte, bei denen die Elemente des Transports 164 angesteuert werden, um die Reibkraft zwischen den Elementen und dem zu fördernden Papier durch eine änderung des Drucks, den die Elemente des Transports 164 auf das Papier ausüben, einzustellen. Wie oben erwähnt, kann eine solche Reibkraft/Druck-änderung schrittweise oder kontinuierlich erfolgen, beispielsweise ausgehend von einer Situation, in der gar kein Druck ausgeübt wird, kann kontinuierlich oder über eine, zwei oder mehr Stufen (Schritte) ein abschließender, maximal zulässiger Druck eingestellt werden. Ausführungsbeispiele der Erfindung erzeugen diese Druckänderung durch Erhöhen einer Andruckkraft, die beispielsweise durch Rollen oder Riemenelemente des Transports 164 auf das zu fördernde Papier ausgeübt wird. Andere Ausführungsbeispiele verwenden Saugriemen, wobei hier eine Einstellung des Drucks über eine Variation der angelegten Saugkraft erreicht wird.

Weitere Ausführungsbeispiele verwenden Transporte, bei denen die Transportelemente, z.B. die Rollen, aus Metall gebildet sind, deren Oberflächeneigenschaft sich abhängig von einem angelegten Strom aufgrund elektrostatischer Aufladung ändern lässt, so dass beispielsweise ein niedriger Reibwert erreicht wird, wenn die Metallrolle nicht bestromt ist, und ein hoher Reibwert erhalten wird, wenn die Metallrolle bestromt ist. Andere Ausführungsbeispiele

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verwenden Transportelemente, deren Oberflächeneigenschaft dadurch verändert werden kann, dass in einer Situation, in der eine niedrige Reibkraft erwünscht ist, lediglich Metallabschnitte einer Rolle oder andere Abschnitte mit niedrigem Reibwert in Kontakt mit den zu transportierenden Papieren sind. In einer Situation, in der eine hohe Reibkraft erwünscht ist, können diese Antriebselemente so ausgestaltet sein, dass andere Bereiche der Rolle „zugeschaltet" werden können, die einen höheren Reibwert aufwei- sen. Wiederum andere Ausführungsbeispiele der Erfindung verwenden Transporte 164, bei denen gegenüberliegende Rollenpaare verwendet werden, wobei zumindest eines der Rollenpaare derart drehbar gelagert ist, dass entweder eine erste Rolle des Rollenpaares oder eine zweite Rolle des Rollenpaares einer entsprechenden Gegenrolle gegenüberliegt. Die zwei Rollen weisen unterschiedliche Oberflächeneigenschaften und damit unterschiedliche Reibwerte auf. Abhängig von der erwünschten Reibkraft wird entweder eine erste Rolle in Kontakt mit der zu fördernden Papierbahn oder die zweite Rolle mit der zu fördernden Papierbahn in Kontakt gebracht. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die beiden Rollen aus gleichem Material sind, jedoch mit unterschiedlichen Kräften gegen die Papierbahn gedrückt werden.

Fig. 4 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur übernahme von Blättern zwischen zwei Transporten in einem Schneider gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung, wodurch die oben beschriebene Problematik vermieden wird, in dem die Reibkraft durch eine Veränderung des auf das Blatts ausgeübten Drucks verändert wird. Die Anordnung gemäß Fig. 4 ist ähnlich der Anordnung aus Fig. 2, wobei zusätzlich eine Steuerung 178 vorgesehen ist, die der Papierabführung 164 des Schneiders zugeordnet ist. Die Steuerung 178 ist wirksam mit dem Motor 166, sowie mit einem Servomotor 180 und mit einem Sensor 182 verbunden. über den Servoantrieb 180 kann die obere Rolle 170 des Rollenpaares des Abtransports 164 eingestellt werden, so

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dass eine vorbestimmte Kraft Fl oder Fn auf ein zwischen den Rollen 168 und 170 befindliches Blatt ausgeübt wird. Der Sensor 182 erkennt, wann ein Einzelblatt 174 das Rollenpaar 168, 170 verlassen hat. Der Transport 164 wird ferner über die Steuerung 178 so gesteuert, dass dessen Geschwindigkeit der Fahrkurve der Papierzuführung 130 des Schneiders, mit geringer oder keiner übergeschwindigkeit folgt. Zusätzlich ist der Andruck über den Servorantrieb 180 und die Steuerung 178 variable gestaltet und wird beim Ablauf des Prozesses optimal geschaltet. Der Antrieb des Transports kann über ein mechanisches oder elektrisches Getriebe mit dem Antrieb 130 des Schneiders gekoppelt sein, um dessen Fahrkurve nachzufahren. Alternativ können für die Antriebe die entsprechenden zusammenpassenden Fahrkurven hinterlegt werden und durch ein Signal ausgelöst werden, wobei die entsprechenden Fahrkurven oder Geschwindigkeitsprofile in entsprechenden Steuerungen der gespeichert sein können.

Es wurde beschrieben, dass der zweite Transport 164 gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung so ausgestaltet, dass dieser eine Geschwindigkeit aufweist, die einer Fahrkurve des ersten Transports 130 zumindest teilweise folgt. Dies bedeutet beispielsweise, dass der zweite Transport 164 dem Geschwindigkeitsverlauf des ersten Transports über der Zeit entspricht (siehe Fig. 6, die später beschrieben wird), wobei die Geschwindigkeit des zweiten Transports der Geschwindigkeit des ersten Transports jeweils entspricht oder wobei die Geschwindigkeit des zweiten Transports gegenüber der Geschwindigkeit des ersten Transports jeweils um einen im wesentlichen konstanten Betrag erhöht ist. Alternativ kann der zweite Transport 164 dem Geschwindigkeitsverlauf des ersten Transports über der Zeit auch nur teilweise entsprechen (siehe Fig. 5, die später beschrieben wird) .

Anhand der Fig. 5 wird nachfolgend ein Verarbeitungszyklus der in Fig. 4 gezeigten Vorrichtung gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung näher beschrieben. In Fig. 5 ist zum

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einen das Geschwindigkeitsprofil 184 des Abtransports 164 aufgezeichnet und zum anderen das Geschwindigkeitsprofil 186 der Zuführungseinrichtung 130 des Schneiders. Entlang der x-Richtung ist die Zeit aufgetragen, und entlang der y- Richtung ist zum einen die Geschwindigkeit und zum anderen der durch die Rollen 168, 170 auf ein Blatt ausgeübte Druck angegeben, wobei der Verlauf 188 den Druck wiedergibt, dem ein zwischen den Rollen 168, 170 befindliches Blatt ausgesetzt ist.

In Fig. 5 ist ein Verarbeitungszyklus der Anordnung aus Fig. 4 gezeigt, der sich von einem Zeitpunkt to bis zu einem Zeitpunkt t 6 erstreckt und ab dem Zeitpunkt tξ entsprechend wiederholt. Während der Zeitdauer zwischen t 0 und ti erfolgt eine Positionierung der Papierbahn 140 zwischen den Messern 146 und 152, so dass während der anschließenden Schnittphase zwischen dem Zeitpunkt ti und t 2 die Papierbahn 140 geschnitten wird. Während der Zeitdauer zwischen dem Zeitpunkt t 2 und dem Zeitpunkt t ß befindet sich zwi- sehen den Rollen 168, 170 des Transports 164 im Einlauf ein geschnittenes Blatt 174 und wird durch diesen gefördert. Während des Zeitraums von t 2 bis ti beschleunigt der Schneider die Papierbahn 140, um die Papierbahn für einen weiteren Schnitt zwischen die Messern 146, 152 zu bewegen. An die Beschleunigungsphase zwischen dem Zeitpunkt t 2 und dem Zeitpunkt t 4 schließt sich die Konstantphase des Schneiders zwischen dem Zeitpunkt t t und dem Zeitpunkt ts an, während der die Papierbahn 140 mit einer konstanten Geschwindigkeit in Richtung der Messer 146, 152 bewegt wird. An die Konstantphase des Schneiders schließt sich zwischen dem Zeitpunkt ts und tβ die Bremsphase des Schneiders an, während der die Papierbahn 140 abgebremst wird. Während der Zeitdauer zwischen to und ti sowie t 4 und t ß arbeitet der Transport synchron mit dem Schneider bei einem niedrigen Andruck, wobei der Andruck zum Zeitpunkt ti erhöht wird.

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Der Ablauf eines Zyklus der Anlage gemäß Fig. 4 gestaltet sich dann so, dass während der Schnittzeit 190 (Zeitdauer zwischen ti und t 2 ) der Druck im Transport 164 von dem niedrigeren Wert pl auf den höheren Wert p2 erhöht wird, wie dies beim Schaltpunkt I in Fig. 5 gezeigt ist. Sobald der Schnitt erfolgt ist, transportiert der Transport 164 das Blatt 174 schlupffrei ab, wie dies beim Schaltpunkt II gezeigt ist. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel in Fig. 5 ist die Geschwindigkeit und Beschleunigung, mit der der Transport 164 arbeitet, höher als die Geschwindigkeit und die Beschleunigung, mit der die Papierzuführung 130 des Schneiders arbeitet, so dass ein Abstand zwischen dem abtransportierten Bogen 174 und dem neu vorgeschobenen Bogen 174' (siehe Fig. 4) entsteht. Dies ist durch die unterschiedlich steilen Flanken der Geschwindigkeitsprofile 184 und 186 in der Zeitdauer zwischen t 2 und t 3 verdeutlicht. Sobald der Bogen 174 den Transport 164 verlassen hat, was beispielsweise durch den Sensor 182 erkannt wird, wird der Antrieb des Transports von der höheren Geschwin- digkeit auf eine leicht höhere Geschwindigkeit als die Vorschubgeschwindigkeit der Schneidemaschine rückgeschaltet, wie dies beim Schaltpunkt III zu erkennen ist. Hierdurch kann das Papier beziehungsweise die Papierbahn 140 zum nächsten Schnitt stramm gezogen werden. Zeitgleich wird zum Schaltpunkt III (Zeitpunkt t 3 ) der Druck des Transports 164 stark reduziert, beispielsweise vom erhöhten Druckwert p2 auf den niedrigen Druckwert pl, so dass eine Beeinflussung des Vorschubs der Schneidemaschine beim Positionieren des Papiers unter dem Messer 146, 152 verhindert wird, das Papier 140 aber dennoch stramm gezogen werden kann. Durch den geringen Andruck und die geringe übergeschwindigkeit (und die damit einhergehende niedrige Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Transport 164 und dem Papier ) in dieser Phase (zwischen to und ti sowie t 3 und te) wird ferner sichergestellt, dass sehr wenig Reibungsenergie durch Schlupf entsteht. Tatsächlich ist die entstehende Reibungswärme hier so gering, dass der Aufdruck auf der Papierbahn beziehungsweise der Aufdruck auf dem Blatt 174, welches

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zwischen den Transportrollen 168, 170 gehalten ist, nicht beschädigt werden kann. Wie in Fig. 5 zu erkennen ist, folgt der Antrieb des Transports 164 dem Vorschubantrieb 130 des Schneiders mit einer geringen übergeschwindigkeit unter geringem Andruck bis zum Stillstand (siehe Zeitpunkt ti), so dass der nächste Schnitt erfolgen kann. Anschließend beginnt der Ablauf erneut.

Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfin- düng, wobei ähnlich wie in Fig. 5 der Geschwindigkeitsverlauf der Transporte beziehungsweise der Verlauf des Andrucks der durch die Rollen des Transports 164 ausgeübt wird, aufgezeichnet ist. Anders als bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel wird bei dem in Fig. 6 ge- zeigten Ausführungsbeispiel der Transport 164 stets mit den gleichen Beschleunigungen betrieben, wie der Vorschub 130, wie sich dies aus einem Vergleich der Abschnitte t 2 und t 4 zwischen den Figuren 5 und 6 ergibt. Ansonsten entspricht der Verlauf gemäß Fig. 6 dem anhand der in Fig. 5 beschrie- benen Verlauf.

Hinsichtlich der anhand der Fig. 5 und 6 beschriebenen Ausführungsbeispiele wurde beschrieben, dass die Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des Transports 164 größer ist als die Geschwindigkeit/Beschleunigung der Schneidemaschine. Alternativ kann bei anderen Ausführungsbeispielen vorgesehen sein, die Geschwindigkeit/Beschleunigung des Transports 164 und die Geschwindigkeit/Beschleunigung der Schneidemaschine gleichzumachen.

Ferner ist darauf hinzuweisen, dass die anhand der Fig. 5 und 6 beschriebenen Geschwindigkeiten zwischen den Zeitpunkten ti und t 2 eine gegenüber einem oder allen anderen Abschnitten minimale Geschwindigkeit darstellen, die entwe- der eine Geschwindigkeit von Null, also einen Stillstand, oder eine Geschwindigkeit bedeuten, die geringer ist, als die Geschwindigkeit in einem der vorhergehenden Abschnitte.

Die beschriebenen Ausführungsbeispiele betreffen einen Schneider und wurden anhand eines Schneiders erläutert, der ein-nutzig bedruckte Papierbahnen vereinzelt. Die Prinzipien der Erfindung können jedoch gleichermaßen auf Schnei- der angewendet werden, die zwei- oder mehr-nutzig bedruckte Papierbahnen in Einzelblätter vereinzeln, wobei die verschiedenen Teilbahnen, die sich aus der Längsschneidung ergeben, jeweils einen zugeordneten Transport entsprechend dem Transport 164 in Fig. 4 aufweisen, deren Geschwindig- keit und Andruck auf die oben beschriebene Art und Weise mit dem Vorschub des Schneiders koordiniert sind.

Ausführungsbeispiele der Schneider wurden oben unter Bezugnahme auf eine Anlage gemäß Fig. 1 beschrieben. Es sei darauf hingewiesen, dass die Schneider gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung auch bei anderen Anlagen verwendet werden können. Beispielsweise kann ein Schneider einem Stapler vorgelagert sein und von einem Drucker oder einer Endlosrolle eine vorgedruckte oder ein nicht-vorgedruckte Papierbahn empfangen und in Einzelblätter zu schneiden, die dann dem Stapler zugeführt werden, um Stapel aus Einzelblättern zu erzeugen. Ein solcher Stapel kann dann entnommen werden und einer weiteren Verarbeitung zugeführt werden. Der Stapel kann z.B. einem Drucker zugeführt werden oder einem Beilagenanleger eine Papierhandhabungsanlage.

Bei den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen wurden Schneider betrachtet, die im Start/Stop-Betrieb arbeiten. Anstelle von Schneidern können auch andere Komponenten entsprechend den Grundlagen der Erfindung betrieben werden, beispielsweise Reißer oder Stanzen. Ebenso finden Ausführungsbeispiele der Erfindung bei der übergabe, insbesondere einer schleifenden übergabe, bei der die das Papier schneller abgefördert wird, Anwenddung, z.B. bei übergaben von einem ersten Transport an einen zweiten Transport innerhalb einer Papierhandhabungsanlage (z.B. zwischen Modulen/Stationen der Anlage) und/oder innerhalb eines Moduls/einer Station einer Papierhandhabungsanlage.