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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND APPLIANCE FOR TREATING WATER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/174628
Kind Code:
A1
Abstract:
A method and a device for treating water are described. Raw water is fed into a first membrane separation stage. Concentrate formed here is purified in a downstream second membrane stage. The permeate from the first membrane separation stage is further purified in an electrode ionization unit. The concentrate chambers of the electrode ionization unit are fed in this case with permeate from the second membrane separation device. The concentrate from the second membrane separation stage and concentrate exiting from the electrode ionization unit are degassed in a degassing device and fed to the first membrane separation device.

Inventors:
BALIDAS PIERRE (FR)
BEUSSHAUSEN SWEN (DE)
BRAND CHRISTIAN (FR)
JOHANN JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/058915
Publication Date:
November 28, 2013
Filing Date:
April 29, 2013
Export Citation:
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Assignee:
BWT AQUA AG (CH)
International Classes:
B01D61/02; C02F9/00; B01D61/04; C02F1/20; C02F1/28; C02F1/44; C02F1/469; C02F1/72; C02F1/78; C02F103/04
Domestic Patent References:
WO2010054782A12010-05-20
WO2010054782A12010-05-20
Foreign References:
US6461512B12002-10-08
EP1803689A12007-07-04
US20080264773A12008-10-30
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE RUFF, WILHELM, BEIER, DAUSTER & PARTNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Mehrstufiges Verfahren zur Aufbereitung von Wasser, insbesondere zur Herstellung von Reinstwasser, bei dem ein Rohwasserstrom zuerst in eine Membrantrennstufe eingespeist und anschließend in einer dieser nachgeschalteten Deionisationsstufe weiter aufgereinigt wird, wobei die Membrantrennstufe eine erste und eine zweite Membrantrennvorrichtung und die Deionisationsstufe eine Elektrodeionisationseinrichtung mit mindestens einer Konzentratkammer und mindestens einer Diluatkammer umfasst, der Rohwasserstrom in der ersten Membrantrennvorrichtung in einen ersten Konzentratstrom und einen ersten Permeatstrom aufgetrennt wird,

der erste Konzentratstrom mindestens teilweise in der zweiten Membrantrennvorrichtung in einen zweiten Konzentratstrom und einen zweiten Permeatstrom aufgetrennt wird, der erste Permeatstrom mindestens teilweise in die mindestens eine Diluatkammer der nachgeschalteten Elektrodeionisationseinrichtung eingespeist wird, aus der er als Produktstrom wieder austritt und

der zweite Permeatstrom mindestens teilweise in die mindestens eine Konzentratkammer der nachgeschalteten Elektrodeionisationseinrichtung eingespeist wird, aus der er als dritter Konzentratstrom wieder austritt, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite und der dritte Konzentratstrom zumindest teilweise in einer Vorrichtung zur Entgasung von Wasser entgast und dem Rohwasserstrom zugesetzt werden, bevor dieser in die Membrantrennstufe eingespeist wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der zweite und der dritte Konzentratstrom vor oder nach der Entgasung dem Rohwasserstrom zugesetzt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite und/oder der dritte Konzentratstrom und/oder der Rohwasserstrom in die Vorrichtung zur Entgasung von Wasser eingedüst werden, insbesondere über eine Einstoffdruckdüse.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite und/oder der dritte Konzentratstrom und/oder der Rohwasserstrom in der Vorrichtung zur Entgasung mit Luft gespült werden.

5. Verfahren nach einem vorhergehenden der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Konzentratstrom als Treibmedium in eine Strahlpumpe eingespeist wird, die einen Unterdruck erzeugt, mit dem der dritte Konzentratstrom aus der mindestens einen Konzentratkammer gesaugt wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem zweiten Permeatstrom Sauerstoff zugesetzt wird, bevor dieser in die mindestens eine Konzentratkammer der nachgeschalteten Elektrodeionisationseinrichtung eingespeist wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Elektrodeionisationseinrichtungen eine mit Wickelaufbau verwendet wird und diese anodenseitig mit dem ersten und dem zweiten Permeatstrom gespeist wird.

8. Verfahren nach einem vorhergehenden der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite und/oder der dritte Konzentratstrom und/oder der Rohwasserstrom mit einem Mittel zur Zerstörung von Peroxid behandelt werden, bevor sie in die Membrantrennstufe eingespeist werden.

9. Anlage zur Aufbereitung von Wasser, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine erste Membrantrennvorrichtung mit einem Zulauf für aufzubereitendes Wasser, einem Ablauf für Permeat und einem Ablauf für Konzentrat,

- eine zweite Membrantrennvorrichtung mit einem Zulauf für aufzubereitendes Wasser, einem Ablauf für Permeat und einem Ablauf für Konzentrat,

- eine Elektrodeionisationseinrichtung mit mindestens einer Konzentratkammer und mindestens einer Diluatkammer, umfassend jeweils einen Zulauf und einen Ablauf, wobei

- der Konzentratablauf der ersten Membrantrennvorrichtung mit dem Zulauf der zweiten Membrantrennvorrichtung gekoppelt ist,

- der Permeatablauf der ersten Membrantrennvorrichtung mit dem Zulauf der Diluatkammer gekoppelt ist, und

- der Permeatablauf der zweiten Membrantrennvorrichtung mit dem Zulauf der Konzentratkammer gekoppelt ist, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zur Entgasung von Wasser, die einen Zulauf aufweist, der mit dem Ablauf der Konzentratkammer und dem Konzentratablauf der zweiten Membrantrennvorrichtung gekoppelt ist, sowie einen Ablauf, der mit dem Zulauf der ersten Membrantrennvorrichtung gekoppelt ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Anlage zur Aufbereitung von Wasser Die vorliegende Erfindung betrifft ein mehrstufiges Verfahren zur Aufbereitung von Wasser und eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.

Die Aufbereitung von Wasser ist in der heutigen Zeit von stets steigender Bedeutung. Neben Trinkwasser werden insbesondere in der chemi- sehen und pharmazeutischen Industrie hochreine Prozesswässer benötigt, die in großer Menge möglichst preiswert bereitgestellt werden müssen. Hochreines Wasser wird des Weiteren vor allem auch in der Halbleiterindustrie benötigt, beispielsweise zur Spülung von Siliziumwafern, insbesondere nach Ätzprozessen. Die Anforderungen an die Reinheit des Wassers sind in diesem Bereich bekanntlich besonders hoch.

Stand der Technik bei der Bereitstellung von Reinstwasser sind mehrstufige Verfahren umfassend eine erste Stufe, in der Rohwasser enthärtet und/oder bereits teilweise entsalzt wird, eine zweite Stufe, in der das Wasser aus der ersten Stufe in einem druckgetriebenen Membrantrennverfahren weiter aufgereinigt wird und eine dritte Stufe, in der das Wasser abschließend im Wesentlichen vollständig deionisiert wird, beispielsweise durch Elektrodeionisation (EDI). Zusätzliche Verfahrensschritte können beispielsweise zur Eliminierung von organischen Verun- reinigungen vorgesehen sein.

Die Wasserenthärtung und/oder Entsalzung in der ersten Stufe erfolgt in der Regel durch Einsatz von einem oder mehreren lonentauschern. Für die Enthärtung werden bevorzugt Kationentauscher in Natriumform ein- gesetzt, während für die Entsalzung Kombinationen aus Kationen- und Anionentauschern üblich sind. Die ionische Gesamtfracht des aufzubereitenden Wassers kann so bereits merklich reduziert werden.

Als Membrantrennverfahren kommen insbesondere die Umkehrosmose sowie die Nanofiltration, gegebenenfalls auch in Kombination miteinan- der, in Frage. Wenn im Rohwasser größere Mengen an gelöstem Kohlendioxid vorhanden sind, so kann vor oder nach dem Membrantrennverfahren ein zusätzlicher Entgasungsschritt vorgesehen sein. Sofern eine hohe Wasserausbeute von Bedeutung ist, kann das Konzentrat aus der Membrantrennstufe in einer weiteren zusätzlichen Membrantrennstufe aufbereitet werden.

Elektrodeionisationseinrichtungen erfordern in üblichen Bauarten stets eine Lösung, die die aus dem aufzubereitenden Wasser abgetrennten Ionen aufnimmt und aus der Vorrichtung abführt (Konzentrat). Diese Lösung fließt durch mindestens eine Konzentratkammer, das aufzubereitende Wasser durch mindestens eine Diluatkammer. Eine hohe ionische Leitfähigkeit in den Konzentratkammern wird dabei bekanntlich insbe- sondere dadurch erzielt, dass eine Zudosierung z.B. von Neutralsalzen erfolgt, das Konzentrat durch die Konzentratkammern rezirkuliert wird, so dass sich die abgetrennten Ionen dort anreichern oder die Konzentratkammern (wie gegebenenfalls auch die Diluatkam- mern) mit lonentauscherharzen gefüllt werden. Aus der WO 2010/054782 ist ein mehrstufiges Verfahren zur Aufbereitung von Wasser bekannt, bei dem ein Wasserstrom einer ersten Membrantrennvorrichtung zugeführt wird, wo er in einen Konzentratstrom und einen Permeatstrom aufgeteilt wird. Der Permeatstrom wird einer nachgeschalteten Elektrodeionisationseinrichtung zugeführt, der Konzentrat- ström in einer zweiten Membrantrennvorrichtung aufgearbeitet. Das aus der zweiten Membrantrennvorrichtung austretende Permeat wird in die Konzentratkammern der nachgeschalteten Elektrodeionisationseinrichtung eingespeist und auf diese Weise weiter verwertet. Aus der Elektrodeionisationseinrichtung austretendes Konzentrat kann gegebenenfalls wieder in den Zulauf der ersten Membrantrennvorrichtung eingespeist werden. Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die bekannten Wasseraufreinigungsverfahren mit einer Abfolge von Membrantrennvorrichtungen und Elektrodeionisationseinrichtungen weiter zu verbessern, insbesondere hinsichtlich der zu erzielenden Wasserausbeute.

Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie die Anlage mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 8 angegeben. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um ein mehrstu- figes Verfahren zur Aufbereitung von Wasser, insbesondere zur Herstellung von Reinstwasser, das sich für die eingangs genannten Anwendungen eignet. Bei dem Verfahren wird ein Rohwasserstrom zuerst in eine Membrantrennstufe eingespeist und anschließend in einer dieser nachgeschalteten Deionisationsstufe weiter aufgereinigt. Die Membran- trennstufe umfasst dabei eine erste und zweite Membrantrennvorrichtung, die Deionisationsstufe mindestens eine Elektrodeionisationseinrichtung, die wiederum mindestens eine Konzentratkammer und mindestens eine Diluatkammer umfasst. Bei dem Rohwasserstrom handelt es sich bevorzugt um enthärtetes Wasser, also um Wasser, das, wie eingangs definiert, mit einem Katio- nentauscher, insbesondere in Natriumform, behandelt wurde.

Bei den Membrantrennvorrichtungen kann es sich um Umkehrosmose- oder um Nanofiltrationsvorrichtungen handeln, gegebenenfalls auch um eine Kombination. So kann es sich beispielsweise sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Membrantrennvorrichtung um eine Umkehrosmosevorrichtung handeln oder bei der ersten um eine Umkehrosmosevorrichtung und bei der zweiten um eine Nanofiltrationsvorrichtung. Bevorzugt handelt es sich bei der ersten Membrantrennvorrichtung um eine Umkehrosmosevorrichtung und bei der zweiten um eine Nanofiltra- tionsvorrichtung. In diesem Fall entspricht die Leitfähigkeit des zweiten Permeatstroms in etwa der des Rohwasserstroms. Dies kann insofern vorteilhaft sein, als sich dadurch die Notwendigkeit erübrigt, in der nachgeschalteten Elektrodeionisationseinrichtung künstlich die ionische Leitfähigkeit in der oder den Konzentratkammern zu erhöhen, beispielsweise durch die eingangs genannten Maßnahmen wie das Befüllen der Konzentratkammern mit lonentauscherharzen. Insbesondere diese Maßnahme kann nämlich sehr nachteilhaft sein. Die Füllung der Konzentratkammer mit lonenaustauscherharzen bedingt zum einen eine Erhöhung des Druckverlusts und zum anderen, insbesondere bei paralleler Anströmung von bis zu 50 Konzentratkammern in sog. Platten-EDI- Modulen, ein erhöhtes mikrobiologisches Risiko im Konzentratspülwas- ser, das eine Rückführung des selbigen bedenklich erscheinen lässt.

Als Elektrodeionisationseinrichtungen eignen sich insbesondere solche mit Wickelauf bau. Dabei sind zwei miteinander ionenselektive Membranen spiralförmig um eine stab- oder rohrförmige Elektrode, bevorzugt die Anode gewickelt.

Die beiden Membranen sind in der Regel an den Randbereichen miteinander verbunden, beispielsweise durch Verschweißung. Gemeinsam bilden sie einen ersten Zwischenraum aus, der als Konzentratkammer dient. Dieser kann mit einem lonentauscherharz befüllt sein, muss es aber nicht. Insbesondere, wenn der Elektrodeionisationseinrichtung eine Abfolge von Umkehrosmose und Nanofiltration vorgeschaltet ist, ist die Konzentratkammer bevorzugt nicht mit lonentauscherharzen befüllt. Gegebenenfalls sind Abstandshalter vorgesehen, die den Abstand zwischen den Membranen definieren. Beim Wickeln der Membranen wird darauf geachtet, dass ein Abstand zwischen einzelnen Windungen verbleibt, wodurch ein zweiter, spiralförmiger Zwischenraum ausgebildet wird. Dieser Raum dient als Diluatkammer. Die Wicklung wird außen mit der Gegenelektrode, insbesondere der Kathode, abgeschlossen. Üblicherweise werden die Konzentrat- und die Diluatkammer von außen gespeist. Das aufzureinigende Wasser strömt also bevorzugt zuerst die Kathode an und wird Windung für Windung in Wickelinnere geleitet, wo ein Auslass vorgesehen ist.

Wie aus dem Stand der Technik bekannt, wird auch beim erfindungsgemäßen Verfahren der aufzubereitende Rohwasserstrom in der ersten Membrantrennvorrichtung in einen ersten Konzentratstrom und einen ersten Permeatstrom aufgetrennt, wobei letzterer mindestens teilweise in die mindestens eine Diluatkammer einer Elektrodeionisationseinrichtung in der nachgeschalteten Deionisationsstufe eingespeist wird. Aus dieser tritt er als Produktstrom wieder aus. Zumindest ein Teil des ersten Konzentratstroms, vorzugsweise der ganze erste Konzentratstrom, wird in Analogie zum Stand der Technik in der zweiten Membrantrennvorrichtung aufgearbeitet und dabei in einen zweiten Konzentratstrom und einen zweiten Permeatstrom aufgetrennt. Der zweite Permeatstrom wird mindestens teilweise in die mindestens eine Konzentratkammer der nachgeschalteten Elektrodeionisationseinrichtung eingespeist, aus der er als dritter Konzentratstrom wieder austritt.

Besonders zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus, dass der zweite und der dritte Konzentratstrom mindestens teilweise in einer Vorrichtung zur Entgasung von Wasser (Entgasungsvorrichtung) entgast und dem Rohwasserstrom zugesetzt werden, bevor dieser in die Membrantrennstufe eingespeist wird. Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird also sowohl aus der zweiten Membrantrennvorrichtung als auch aus der Elektrodeionisationseinrichtung austretendes Konzentrat re- zykliert, was, bezogen auf die Menge des Rohwassers, die Wasseraus- beute des Verfahrens signifikant erhöht.

Bei einer einstufigen Membrantrennvorrichtung liegt die Wasserausbeute einer Gesamtanlage umfassend einen Enthärter, eine Membrantrennvorrichtung und eine Elektrodeionisationseinrichtung bevorzugt im Be- reich von 65 - 70 %. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Elektrodeionisationsstufe mit einer Wasserausbeute von 100% betrieben. Gemeinsam mit der zweiten Membranvorrichtung kann somit die Gesamtwasserausbeute des Systems auf 85 - 90 % erhöht werden. Bevorzugt werden der zweite und der dritte Konzentratstrom nach der Entgasung dem Rohwasserstrom zugesetzt. In einigen Ausführungsformen ist es hingegen bevorzugt, die Konzentratströme dem Rohwasserstrom zuzusetzen und die Mischung aus den drei Strömen zu entgasen. In dieser Ausführungsform werden also nicht nur die Konzentratströme entgast, sondern auch der Rohwasserstrom.

Eine Rezyklierung von Konzentrat aus Elektrodeionisationseinrichtungen und dessen Wiedereinspeisung in eine Membrantrennvorrichtung ist potenziell problematisch, da Konzentrat aus Elektrodeionisationseinrich- tungen in der Regel gelöste Gase wie Wasserstoff oder Oxidationspro- dukte wie Chlor, Wasserstoffperoxid und Ozon enthalten kann, die unter Umständen die Membranen in den Vorrichtungen beschädigen können. Dem wird vorliegend entgegengewirkt, indem die gasförmigen Bestandteile des dritten Konzentratstroms in der Entgasungsvorrichtung abge- trennt werden.

Es ist bevorzugt, dass der zweite und/oder der dritte Konzentratstrom und/oder der Rohwasserstrom in die Entgasungsvorrichtung eingedüst werden, insbesondere über eine Einstoff-Druckdüse. Ziel dieser Maß- nähme ist, die zu entgasenden Flüssigkeiten weitestgehend zu zerstäuben, um so die Abtrennung von in den Flüssigkeiten gelösten Gasen wie Wasserstoff, Chlor oder Ozon zu erleichtern.

Es ist weiterhin bevorzugt, dass der zweite und/oder der dritte Konzent- ratstrom und/oder der Rohwasserstrom in der Entgasungsvorrichtung mit einem neutralen Gas, insbesondere mit Luft, gespült werden. Hierzu wird die Luft bevorzugt unter Druck in eine Mischung aus den Wasserströmen eingeblasen oder in diese eingeperlt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der zweite Konzentratstrom als Treibmedium in eine Strahlpumpe eingespeist, die einen Unterdruck erzeugt, mit dem der dritte Konzentratstrom aus der mindestens einen Konzentratkammer der Elektrodeionisationseinrichtung gesaugt wird. Bevorzugt weist die Strahlpumpe einen Sauganschluss auf, der mit der mindestens einen Konzentratkammer der Elektrodeionisationseinrichtung gekoppelt ist. Durch die Strahlpumpe kann der Konzentratdruck in der Elektrodeionisationseinrichtung reduziert werden, was sich positiv auf deren Betriebs- verhalten auswirken kann.

Einige aus der Elektrodeionisationseinrichtung stammende Verunreinigungen können durchaus positive Auswirkungen haben. So kann beispielsweise im dritten Konzentratstrom enthaltenes Wasserstoffperoxid oder Ozon dazu dienen, mikrobiologische Verunreinigungen im Rohwasserstrom und/oder im zweiten oder dritten Konzentratstrom oder der Mischung aus den drei Strömen zu bekämpfen und so eine Verkeimung nachgeschalteter Membrantrennvorrichtungen zu verhindern. Gegebenenfalls kann es sogar bevorzugt sein, den Anteil an Wasserstoffperoxid und/oder an Ozon im dritten Konzentratstrom künstlich zu erhöhen. Es ist bevorzugt, dem in die Elektrodeionisationseinrichtung eintretenden zweiten Permeatstrom zu diesem Zweck künstlich Sauerstoff, beispielsweise durch Zudosierung von Luft, zuzufügen. Über- schüssige Luft kann in der nachgeschalteten Elektrodeionisationseinrichtung entfernt werden.

Der Überschuss an Wasserstoffperoxid kann beispielsweise als Reduktionsmittel für eventuell im Wasser enthaltenes Chlor dienen. Gegebe- nenfalls entfällt damit die herkömmliche Reduktion des Chlors durch Natriumbisulfit-Dosierung, Aktivkohlefilter, UV-Oxidation oder ähnliche bekannte Maßnahmen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich bis 1 .0 ppm freies Chlor aus Rohwässern vor dem Eintritt in die erste Membrantrennvorrichtung entfernen. In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die erwähnten Elektrodeionisationseinrichtungen mit Wickelaufbau zu verwenden und diese anodenseitig mit dem ersten und dem zweiten Permeatstrom zu speisen. Das Konzentrat tritt also beim Eintritt in den Wickel mit der Anode, beim Austritt mit der Kathode in Kontakt. Sofern die ionenselektiven Membranen um die Anode gewickelt sind, verläuft die Strömungsrichtung vorzugsweise sowohl des Diluats als auch des Konzentrats innerhalb des Wickels von innen nach außen. In diesem Fall kann an der Anode zusätzlicher Sauerstoff generiert werden, der an der Kathode zu einer verstärkten Produktion von Wasserstoffperoxid und einer entsprechenden Anreicherung desselben im dritten Konzentratstrom führt.

Begünstigt wird dieser Effekt, wenn die Anode eine Beschichtung um- fassend Iridiumoxid oder aus Iridiumoxid aufweist. Der Kern der Anode besteht bevorzugt aus Titan. Der Vorteil einer solchen Beschichtung ist die Reduktion der anodischen Chlorgenerierung um bis 90%.

An den Elektroden finden hauptsächlich folgende Elektrodenreaktionen statt:

Anode: H 2 0 -> 2H + + 2e " + Vi 0 2

2 CI " -> Cl 2 + 2e

o 2 + 1 / 2 o 2 -> o 3

Kathode: 2 H 2 0 + 2e " -> 2 OH " + H 2

Um einer Schädigung von Membranen in den Membrantrennvorrichtungen entgegenzuwirken, kann es bevorzugt sein, dass der zweite und/oder der dritte Konzentratstrom und/oder der Rohwasserstrom mit einem Mittel zur Zerstörung oder Abtrennung von Oxidationsmitteln, insbesondere von Peroxiden, behandelt werden, bevor sie in die Membrantrennstufe eingespeist werden. Bei dem Mittel handelt es sich bevorzugt um einen Adsorber oder um einen Katalysator. Besonders ge- eignet sind Katalysatoren auf Edelmetallbasis, z.B. Platin- oder Palladium-Katalysatoren, Braunstein, Aktivkohle, etc.

Zur erfindungsgemäßen Anlage: Diese umfasst stets

- eine erste Membrantrennvorrichtung mit einem Zulauf für aufzubereitendes Wasser, einem Ablauf für Permeat und einem Ablauf für Konzentrat, - eine zweite Membrantrennvorrichtung mit einem Zulauf für aufzubereitendes Wasser, einem Ablauf für Permeat und einem Ablauf für Konzentrat, und

- eine Elektrodeionisationseinrichtung mit mindestens einer Kon- zentratkammer und mindestens einer Diluatkammer, wobei auch diese jeweils einen Zulauf und einen Ablauf umfassen.

Der Konzentratablauf der ersten Membrantrennvorrichtung ist mit dem Zulauf der zweiten Membrantrennvorrichtung gekoppelt, der Permea- tablauf der ersten Membrantrennvorrichtung mit dem Zulauf der Diluatkammer, und der Permeatablauf der zweiten Membrantrennvorrichtung mit dem Zulauf der Konzentratkammer.

Gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Anlagen zeichnet sich die erfindungsgemäße Anlage dadurch aus, dass sie eine Vorrichtung zur Entgasung von Wasser (Entgasungsvorrichtung) umfasst, deren Zulauf mit dem Ablauf der Konzentratkammer und dem Konzentratablauf der zweiten Membrantrennvorrichtung gekoppelt ist. Auf die Funktion der einzelnen Anlagenteile wurde bereits eingegangen, auf die entsprechenden Ausführungen wird hiermit Bezug genommen.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen. Es sei an dieser Stelle explizit betont, dass sämtliche in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen fakultativen Aspekte des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Anlage jeweils für sich allein oder in Kombinati- on mit einem oder mehreren der weiteren beschriebenen fakultativen Aspekte bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein können. Die nachfolgende Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen dient lediglich zur Erläuterung und zum besseren Verständnis der Erfindung und ist in keiner Weise einschränkend zu verstehen.

Figurenbeschreibung Fig. 1 zeigt ein Fließbild einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Über die Leitung 101 tritt ein Rohwasserstrom (bevorzugt ein enthärteter Rohwassserstrom) ein, der mit Hilfe der Pumpe P2 in eine erste Membrantrennvorrichtung 102 überführt wird. In dieser erfolgt eine Auftrennung des Rohwasserstroms in einen ersten Konzent- ratstrom und einen ersten Permeatstrom. Der Permeatstrom wird über die Leitung 104 unmittelbar in die Elektrodeionisationseinrichtung 105 bzw. in die Diluatkammer derselben überführt. Über die Leitung 106 wird der aus der Elektrodeionisationseinrichtung 105 austretende Produktstrom in einen Speicher 107 überführt. Der erste Konzentratstrom wird über die Leitung 103 in die zweite Membrantrennvorrichtung 108 eingespeist. In dieser erfolgt eine Auftrennung des ersten Konzentratstroms in einen zweiten Konzentratstrom und einen zweiten Permeatstrom. Der zweite Permeatstrom wird über die Leitung 109 der Konzentratkammer der Elektrodeionisationseinrichtung 105 zugeführt. Der zweite Konzent- ratstrom wird in die Strahlpumpe 110 eingespeist. In dieser fungiert er als Treibmedium. Die Strahlpumpe 110 erzeugt einen Unterdruck, mit dem Konzentrat aus der Elektrodeionisationseinrichtung 105 über die Leitung 111 angesaugt wird. Das Konzentrat aus der Elektrodeionisationseinrichtung wird mit dem zweiten Konzentratstrom vermischt und in die Entgasungsvorrichtung 112 eingedüst. Aus dieser kann es mittels der Pumpe P3 über die Leitung 113 abgeführt werden, wobei über die Leitung 114 eine teilweise oder vollständige Kreislaufführung möglich ist. Das im Kreislauf geführte Medium kann dabei mit Luft versetzt werden, beispielsweise mittels der Strahlpumpe 115. Über den Auslass 116 kön- nen die Luft sowie abgetrennte Gase wie in der Elektrodeionisationseinrichtung 105 generierter Wasserstoff abgeführt werden. Die entgaste Mischung kann über die Leitung 117 wieder der ersten Membrantrennvorrichtung 102 zugeführt werden. Hierzu erfolgt am Punkt 118 eine Vermischung der entgasten Mischung mit dem Rohwasserstrom aus der Leitung 101.

Die Bezugszeichen V1 bis V10 bezeichnen im Übrigen schließbare Ventile.

Fig. 2 zeigt ein Fließbild einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Auch hier wird ein Wasserstrom in einer ersten Membrantrennvorrichtung 202 in einen ersten Konzentratstrom und einen ersten Permeatstrom aufgetrennt. Der Permeatstrom wird über die Leitung 204 unmittelbar in die Elektrodeionisationseinrichtung 205 bzw. in die Diluatkammer derselben überführt. Über die Leitung 206 wird der aus der Elektrodeionisationseinrichtung 205 austretende Produktstrom in einen Speicher 207 überführt. Der erste Konzentratstrom wird über die Leitung 203 in die zweite Membrantrennvorrichtung 208 eingespeist. In dieser erfolgt eine Auftrennung des ersten Konzentratstroms in einen zweiten Konzentratstrom und einen zweiten Permeatstrom. Der zweite Permeatstrom wird über die Leitung 209 der Konzentratkammer der Elektrodeionisationseinrichtung 205 zugeführt. Der zweite Konzentratstrom wird in die Strahlpumpe 210 eingespeist. In dieser fungiert er als Treibmedium. Die Strahlpumpe 210 erzeugt einen Unterdruck, mit dem Konzentrat aus der Elektrodeionisationseinrichtung 205 über die Leitung 211 angesaugt wird. Das Konzentrat aus der Elektrodeionisationseinrichtung wird mit dem zweiten Konzentratstrom vermischt und in die Entgasungsvorrichtung 212 eingedüst. Aus dieser kann es mittels der Pumpe P1 über die Leitung 213 abgeführt werden, wobei über die Leitung 214 eine teilweise oder vollständige Kreislaufführung möglich ist. Das im Kreislauf geführte Medium kann dabei mit Luft versetzt werden, beispielsweise mittels der Strahlpumpe 215. Über den Auslass 216 können die Luft sowie abgetrennte Gase wie in der Elektrodeionisationsein- richtung 205 generierter Wasserstoff abgeführt werden. Die entgaste Mischung kann über die Leitung 217 der ersten Membrantrennvorrichtung 202 zugeführt werden. Abweichend von dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren wird das aufzureinigende Rohwasser nicht unmittelbar in die erste Membrantrennvorrichtung 202 überführt. Stattdessen wird es über die Leitung 201 herangeführt und am Punkt 219 ins System eingespeist. Hier erfolgt eine Vermischung mit dem zweiten und dem dritten Konzentratstrom. Ge- meinsam mit diesen wird das Rohwasser in der Entgasungsvorrichtung 212 entgast. Zudem wird entgaste Lösung noch in dem Adsorber 220 behandelt, um Wasserstoffperoxid aus der Deionisationseinrichtung 205 zu zerstören. Bei dem Rohwasser, das über die Leitung 201 herangeführt wird, handelt es sich bevorzugt um enthärtetes Rohwasser. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass zwischen der Pumpe P1 und der Membrantrennvorrichtung 202 ein zusätzlicher Enthärter angeordnet ist. Bevorzugt ist dieser zwischen der Pumpe P1 und dem Adsorber 220 angeordnet.

Die Bezugszeichen V1 1 bis V23 bezeichnen im Übrigen schließbare Ventile.

Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch eine Elektrodeionisationseinrichtun- gen mit Wickelaufbau, die sich besonders für den Einsatz in einem erfindungsgemäßen Verfahren oder einer erfindungsgemäßen Anlage eignet. Die schematische Darstellung zeigt einen spiralförmigen Wickel aus einem Verbund 301 aus zwei ionenselektiven Membranen (die beiden Membranen sind der Übersichtlichkeit wegen nicht separat dargestellt). Der Kern des Wickels wird von der Anode 302 gebildet, umschlossen wird der Wickel außen von der Kathode 303. In den Zwischenraum zwischen den einzelnen Windungen der Membranen, die Diluatkammer 304, kann über den Einlass 305 das zu deionisierende Wasser eingeströmt werden. Der Auslass 306 befindet sich innerhalb der Anode 302, die rohrförmig ausgebildet ist. Das Konzentrat fließt zwischen den zwei ionenselektiven Membranen, also innerhalb des dargestellten Verbundes 301 , hat aber in der Regel die gleiche Fließrichtung wie das Diluat. Ein- und Auslässe für das Konzentrat sind nicht dargestellt. Das Konzentrat kommt hier erst mit der Kathode 303, dann mit der Anode 302 in Kontakt.