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Patent Searching and Data


Title:
METHOD OF APPLYING A BRIGHT FINISH TO SEWING THREAD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/014255
Kind Code:
A1
Abstract:
Described is a method of applying a bright finish to sewing thread, the thread being made up in bulk form, in particular wound on a bobbin. A supercritical fluid containing the finish is subsequently allowed to flow through or over the bulk thread or bobbin for a given length of time. When the fluid has flowed through or over the bulk trhead or bobbin for the given length of time, the temperature is reduced, the pressure reduced and/or the volume increased.

Inventors:
TRUCKENMUELLER KURT (DE)
WOERNER GOTTLOB (DE)
Application Number:
PCT/DE1992/001081
Publication Date:
July 22, 1993
Filing Date:
December 18, 1992
Export Citation:
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Assignee:
AMANN & SOEHNE (DE)
International Classes:
D06B5/16; D06M11/76; D06M13/02; D06M23/10; (IPC1-7): D06B5/16; D06M11/76; D06M13/02
Foreign References:
US4737384A1988-04-12
DE2853066A11980-06-26
EP0453107A11991-10-23
US4451382A1984-05-29
DE3906724A11990-09-13
Attorney, Agent or Firm:
Beines, Ulrich (Mönchengladbach 4, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Auftragen einer Avivage auf ein Nähgarn, bei dem man das Nähgarn als Haufwerk, insbesondere als Wickelkör per, aufmacht und das Haufwerk bzw. den Wickelkörper mit einem die Avivage enthaltenden Fluid für eine vorgegebene Zeit durchströmt und/oder anströmt, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fluid ein überkritisches Fluid verwendet und daß man nach dem Durchströmen bzw. dem Anströmen des Haufwerkes bzw. des Wickelkörpers eine Temperaturabsenkung, Druckabsenkung und/oder eine Volumenvergrößerung durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Avivage in dem überkritischen Fluid löst, daß man die Lö sung für die vorgegebene Zeit durch das Haufwerk bzw. den Wickelkörper strömen läßt und daß man hiernach den Druck des Fluids absenkt. ERSATZBLATT .
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Ablauf der vorgegebenen Zeit den Druck schlagar¬ tig absenkt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als vorgegebene Zeit eine Zeit zwi¬ schen 30 Sekunden und 20 Minuten, insbesondere zwischen 2 Mi¬ nuten und 10 Minuten, auswählt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Avivage auf das Nähgarn bei einer Fluidtemperatur zwischen 10 °C und 290 °C, vorzugsweise zwi¬ schen 28 °C und 180 °C, aufträgt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Avivage auf das Nähgarn bei einem Fluiddruck zwischen 20 bar und 280 bar aufträgt.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als überkritische Fluid Alkane, insbe¬ sondere Ethan, Propan, Butan und/oder Pentan, Stickstoffoxid, Trichlorfluormethan und/oder Kohlendioxid jeweils allein oder in Mischung einsetzt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Fluid einen Moderator zusetzt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als Avivage eine solche Avivage ein— ERSATZBLATT setzt, die Öle, Fette, Wachse, Polyalkylene, vorzugsweise Po¬ lyethylen, und/oder siliciumorganische Verbindungen enthält.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Avivage und/oder einen Bestandteil der Avivage schichtweise auf das Nähgarn aufträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Avivage und/oder einen Bestandteil der Avivage in ei nem ersten Schritt bei einem vorgegebenen Druck und/oder einer vorgegebenen Temperatur in einem ersten Fluid löst und mit diesem Fluid im überkritischen Zustand das Haufwerk bzw. den Wickelkörper durchströmt, daß man hiernach den Druck und/oder die Temperatur des ersten Fluids ändert und so eine Schicht der Avivage bzw. des Avivagebestandteils auf dem Nähgarn er¬ zeugt, und daß man danach in einem zweiten Schritt eine wei¬ tere Avivage und/oder einen weiteren Avivagebestandteil in dem ersten und/oder einem anderen Fluid löst und damit im überkri¬ tischen Zustand das Haufwerk bzw. den Wickelkörper durchströmt und hiernach den Druck und/oder die Temperatur des Fluids än¬ dert und somit auf die erste Schicht der Avivage bzw. des Avi¬ vagebestandteils eine zweite Schicht der weiteren Avivage bzw. des weiteren Avivagebestandteils erzeugt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das Nähgarn zwei bis sechs Schichten der Avivage bzw. des Avivagebestandteils aufbringt. ERSATZBLÄΓT .
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man vor dem Aufbringen der Avivage ein Fa¬ denschlußmittel in dem Fluid aufnimmt, daß man damit im über¬ kritischen Zustand das Haufwerk bzw. den Wickelkörper durch und/oder anströmt und daß man hiernach eine Temperaturabsen¬ kung, Druckabsenkung und/oder Volumenvergrößerung durchführt.
14. 1Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fadenschlußmittel ein Fadenschlußmittel auf der Basis einer organischen polymeren Verbindung auswählt.
15. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß man als organische polymere Verbindung eine Verbindung auf der Basis eines Polyalkylens, eines Polyacrylates und/oder eines Polyvinylalkohols verwendet.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Avivage auf das Nähgarn in einer Konzentration zwischen 0,5 Gew.% und 15 Gew.%, bezogen auf die Masse des Nähgarnes, aufbringt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß man das Fadenschlußmittel in einer Konzen¬ tration zwischen 0,5 Gew.% und 10 Gew.%, bezogen auf die Masse des Nähgarnes, aufträgt.
18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren bei einem Flottenver ERSÄFZBUTT hältnis zwischen 1:1 bis 1:20, vorzugsweise bei einem Flotten¬ verhältnis zwischen 1:2 bis 1:5, durchführt.
19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als Nähgarn ein solches Nähgarn aus¬ wählt, das aus Synthesefasern, insbesondere Polyamid6, Poly amid6.6, Polyester und/oder aromatischen Polyamidfasern, be¬ steht.
20. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß n als Nähgarn ein solches Nähgarn aus¬ wählt, das aus Faser und/oder Filamentgarnen aufgebaut ist und einen Gesamttiter zwischen 100 dtex und 3.600 dtex auf¬ weist.
21. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet , daß das Nähgarn ein Nähzwirn , ein Coregarn , ein umsponnenes Nähgarn oder ein luftverwirbeltes Nähgarn ist . ERSATZBUTT.
Description:
Verfahren zum Auftragen einer Avivage auf ein Nähgarn

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftragen einer Avivage auf ein Nähgarn mit den Merkmalen des Oberbe¬ griffs des Patentanspruchs 1.

Avivagen, die allgemein auch als Präparationen bezeichnet wer¬ den, bewirken, daß ein Nähgarn während seiner Herstellung und/oder beim späteren Gebrauch nicht in Folge von thermischen und/oder mechanischen Beanspruchungen geschädigt wird. Um der¬ artige Schädigungen des Nähgarnes zu verhindern, bringt man auf die Oberfläche des Nähgarnes eine Avivage auf, die mehr oder weniger gleichmäßig auf der Oberfläche des Nähgarnes ver- teilt ist.

Aufgrund der unterschiedlichen Substrate und Anforderungen be¬ sitzen Avivagen einen unterschiedlichen chemischen Aufbau. Im einfachsten Fall handelt es sich hierbei Paraffine, feste oder

flüssige Fette oder Wachse. Anstelle der oder zusätzlich zu den zuvor genannten Produkten kann eine Avivage noch bei¬ spielsweise polymere Verbindungen auf der Basis von Alkylenen, polymere Verbindungen auf der Basis von Acrylaten und/oder po- lymere siliciumorganische Verbindungen, insbesondere Silicone, enthalten. Daneben weisen Avivagen in der Regel zusätzlich noch Antistatika, Bakterizide und/oder Emulgatoren auf.

Um die zuvor beschriebenen Avivagen auf ein Nähgarn zu appli- zieren, sind mehrere Verfahren bekannt.

Bei der Blockavivierung wird das jeweils zu bearbeitende Näh¬ garn über die Oberfläche eines festen Avivageblockes kontinu¬ ierlich geführt, wobei durch den Kontakt des Nähgarnes mit dem Avivageblock eine bestimmte Menge der Avivage vom Avivageblock abgetragen und auf die Oberfläche des Nähgarnes gebracht wird.

Bei der Sprühavivierung wird eine wäßrige Dispersion bzw. Emulsion der Avivage auf das kontinuierlich transportierte Nähgarn über geeignete Düsensysteme aufgesprüht.

Desweiteren besteht die Möglichkeit, die zuvor genannte wä߬ rige Emulsion bzw. Dispersion der Avivage über einen indirek¬ ten Auftrag auf das Nähgarn aufzubringen. Hierbei wird das kontinuierlich transportierte Nähgarn in Kontakt mit der Ober¬ fläche einer Pflatschwalze gebracht, die ihrerseits in der entsprechenden Dispersion bzw. der Emulsion teilweise hinein¬ ragt. Ebenso ist es möglich, das Nähgarn durch eine entspre¬ chend wäßrige Emulsion bzw. wäßrige Dispersion der Avivage zu

führen, und hiernach die mitgerissene Avivage vom Nähgarn ab¬ zuquetschen, abzuschleudern oder abzustreifen.

Bei der Avivierung aus langer Flotte wird das zu präparierende Nähgarn zunächst als Haufwerk, insbesondere als Wickelkörper, aufgemacht. Hiernach ordnet man das Haufwerk bzw. den Wickel¬ körper in einem herkömmlich ausgebildeten Färbeapparat an und strömt das Haufwerk bzw. den Wickelkörper mit einer wäßrigen Dispersion oder einer wäßrigen Emulsion der Avivage für eine vorgegebene Zeit an bzw. durch. Nach Ablauf dieser Zeit wird durch eine Veränderung der Temperatur oder des pH-Wertes die Emulsion bzw. Dispersion der Avivage gebrochen, was dazu führt, daß sich die Avivage auf der Oberfläche des Nähgarnes niederschlägt.

Die zuvor beschriebenen Verfahren zur Avivierung von Nähgarn weisen den wesentlichen Nachteil auf, daß es hierbei nicht si¬ chergestellt ist, daß stets eine gleichmäßig dicke Schicht der Avivage auf das Nähgarn aufgetragen wird. Dies hängt damit zu- sammen, daß bei der Blockavivierung nur ein Teil des radialen Umfanges des Nähgarnes mit dem Avivageblock in Kontakt ge¬ langt, während bei den übrigen, zuvor beschriebenen Verfahren aufgrund der schlechten Löslichkeit der Avivage in Wasser nur wäßrige Dispersionen bzw. wäßrige Emulsionen verwendet werden können, die relativ instabil sind und beispielsweise besonders empfindlich auf Temperaturänderungen und/oder pH-Wert-Schwan¬ kungen reagieren und somit bei einer Veränderung der Tempera¬ tur bzw. des pH-Wertes relativ schnell in unerwünschter Weise zerstört werden, wodurch ein ungleichmäßiger Avivageauftrag

erklärlich wird. Ferner können bei der Avivierung aus langer Flotte Filtrationserscheinungen auftreten, die dann dazu füh¬ ren, daß abhängig von der Durchströmungsrichtung des Haufwer¬ kes bzw. des Wickelkörpers an den inneren oder äußeren Lagen unerwünschte Abfiltrationen auftreten, die dann über die Geo¬ metrie des Haufwerkes bzw. des Wickelkörpers gesehen zu einem extrem ungleichmäßigen Avivageauftrag führen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der angegebenen Art zur Verfügung zu stellen, mit dem Avivagen besonders gleichmäßig auf die Oberfläche eines Nähgarnes aufgebracht werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Auftragen einer Avi¬ vage auf ein Nähgarn stellt man aus dem Nähgarn zunächst ein Haufwerk, insbesondere einen Wickelkörper, her. Anschließend wird das Haufwerk bzw. der Wickelkörper mit einem die Avivage enthaltenden Fluid durchströmt und/oder angeströmt, wobei man als Fluid ein überkritisches Fluid verwendet. Nach Ablauf ei¬ ner vorgegebenen Zeit führt man eine Temperaturabsenkung, Druckabsenkung und/oder eine Volumenvergrößerung durch, was dazu führt, daß die Avivage auf die Oberfläche und/oder teil¬ weise in dem Inneren (Fadenzwischenräume) des Nähgarnes nie¬ dergeschlagen wird.

Unter den Begriff überkritisches Fluid wird im Rahmen der vor¬ liegenden Anmeldung ein solches Fluid verstanden, bei dem der Druck und/oder die Temperatur des Fluids oberhalb des für das jeweilige Fluid charakteristischen kritischen Druckes, der für das jeweilige Fluid charakteristischen kritischen Temperatur und/oder das Volumen oberhalb dem kritischen Volumen liegt. Ein derartiges überkritisches Fluid, das auch üblicherweise als "supercritical" Fluid bezeichnet wird, befindet sich somit oberhalb des kritischen Punktes, der für das jeweils verwen- dete Fluid eine bestimmte Größe ist.

Überraschend konnte festgestellt werden, daß sich die herkömm¬ lich ausgebildeten Avivagen, die in Wasser unlöslich und nur sehr schwierig und instabil emulgierbar bzw. dispergierbar sind, in einem überkritischen Fluid vollständig oder nahezu vollständig lösen oder stabil dispergierbar oder emulgierbar sind, so daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das aus dem Nähgarn hergestellte Haufwerk bzw. der Wickelkörper mit einem stabilen System, das aus einer Lösung, Dispersion oder Emul- sion der Avivage in dem überkritischen Fluid besteht, durch¬ strömt bzw. angeströmt wird. Hierdurch wird zunächst verhin¬ dert, daß es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu einem un¬ erwünschten und unkontrollierten Brechen der Emulsion bzw. Di¬ spersion und somit zu Abfiltrationen kommt, die dann zwangs- läufig zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Avivage auf dem Nähgarn führen würde, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist. Von daher wird verständlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren ein reproduzierbares Auftragen von gleichmäßig ver¬ teilten Avivagenauflagen ermöglicht.

Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Verfahren weitere Vorteile auf. Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einer Lösung oder einer stabilen Emulsion bzw. Dispersion der Avi- vage in dem überkritischen Fluid gearbeitet wird, bedeutet dies, daß das Haufwerk bzw. der Wickelkörper des Nähgarnes über sein gesamtes Ausmaß gesehen stets gleichmäßig mit dem die Avivage aufweisenden Fluid genetzt ist, so daß über die Länge und den Umfang des Nähgarnes gesehen auch eine gleichmä— ßige Menge an Avivage an jedem Ort des Nähgarnes vorliegt. Mit anderen Worten sind somit bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ungleichmäßig avivierte Nähgarne ausgeschlossen, wodurch er¬ klärlich wird, daß das erfindungsgemäß behandelte Nähgarn im Vergleich zu einem nach einem Standardverfahren avivierten Nähgarn bei der Bearbeitung und Verwendung eine wesentlich ge¬ ringere Fadenbruchhäufigkeit zeigt. Auch tritt bei dem erfin¬ dungsgemäß bearbeiteten Nähgarn kein Abrieb von Avivagen an Umlenkorganen auf, was bei solchen Nähgarnen, die nach den be¬ kannten Verfahren aviviert sind, häufig der Fall ist. Deswei— teren ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders umwelt¬ freundlich, da hier keine mit Restavivage belastete Abwässer anfallen. Vielmehr bewirkt eine Temperaturabsenkung, Druckab— Senkung und/oder Volumenvergrößerung, daß das überkritische Fluid in das entsprechende Gas oder in die entsprechende Flüs— sigkeit umgewandelt wird, wobei dann die Avivage als Reinpro¬ dukt anfällt, das einfach von dem jeweils verwendeten Gas bzw. der Flüssigkeit, beispielsweise durch Filtration oder Absorp¬ tion abgetrennt werden kann. Das hierbei entstehende Gas bzw. die hierbei entstehende Flüssigkeit des Fluids kann danach na—

ERSATZBLATT

hezu verlustfrei aufgefangen und wiederverwendet werden. Dar¬ über hinaus besteht die Möglichkeit, das überkritische und mit der Avivage versehene Fluid in einem separaten Tank aufzufan¬ gen, so daß es für die erneute Avivierung nochmals wiederver- wendet werden kann. Auch kann durch Anwendung des erfindungs¬ gemäßen Verfahrens die Trocknung des avivierten Materials ent¬ fallen, da es hierbei lediglich erforderlich ist, die Tempera¬ tur, den Druck und/oder das Volumen des jeweils eingesetzten überkritischen Fluids so weit zu verändern, daß das überkriti- sehe Fluid dadurch in seinen Gaszustand überführt wird.

Ein weiterer, ganz wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß das die Avivage aufweisende überkritische Fluid den Wickelkörper bzw. das Haufwerk auf- grund der gasartigen Viskosität im überkritischen Zustand we¬ sentlich schneller und mit erheblich geringeren Differenz¬ drücken durchströmen kann, während das bekannte Verfahren, bei dem in wäßrigen Systemen gearbeitet wird, bei vergleichbaren Wickelkörperdichten bzw. Haufwerkdichten erheblich höhere Dif- ferenzdrücke bei schlechteren und ungleichmäßigeren Durchströ¬ mungsverhältnissen erfordert. Dies trägt desweiteren entschei¬ dend dazu bei, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beson¬ ders gleichmäßig die Avivagen auf das Nähgarn aufgetragen wer¬ den können. Ferner ist in den zuvor wiedergegebenen verbesser- ten Strömungsverhältnissen auch der Grund zu sehen, warum bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren bei wesentlich kürzeren Flottenverhältnissen gear¬ beitet werden kann, so daß das erfindungsgemäße Verfahren wirtschaftlich besonders günstig durchführbar ist.

ERSATZBLATT

Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß man zunächst die Avivage in dem überkritischen Fluid löst, hiernach die Lösung für eine vorgegebene Zeit durch das Haufwerk bzw. den Wickelkörper strömen läßt und da¬ nach den Druck des Fluids absenkt. Hierdurch wird erreicht, daß entsprechend den vorstehenden Ausführungen die Avivage auf der Oberfläche des Nähgarnes fixiert wird, während das Fluid durch den Druckabfall, der am besten durch eine entsprechende Volumenvergrößerung herbeigeführt wird, in das entsprechende Gas umgewandelt wird, so daß die nicht am Nähgarn fixierte Avivage als entsprechendes Reinprodukt anfällt und leicht in der vorstehend beschriebenen Weise von dem dann gasförmigen Fluid abgetrennt werden kann.

Die Zeit, die für den Druckabfall des Fluids bei dieser Ver— fahrensvariante erforderlich ist, hängt von der Masse des je¬ weils zu avivierenden Nähgarnes und damit von der jeweiligen Maschinengröße entscheidend ab. Bei Maschinen mit einem Füll- volu en von bis zu 200 1, variiert die Zeit, die erforderlich ist, um den Druck entsprechend abzusenken, zwischen etwa 0,2 s und etwa 4 s. Bei Maschinen mit einem Füllvolumen von bis zu 1.000 1 variiert die zuvor genannte Zeit zwischen etwa 4 s und etwa 10 s, während sie bei Maschinen mit einem Füllvolumen zwischen etwa 1.000 1 und etwa 2.000 1 zwischen etwa 10 s und etwa 30 s liegt.

Die zuvor beschriebene Druckabsenkung kann stufenweise oder vorzugsweise schlagartig durchgeführt werden. Insbesondere bei

ERSATZBLATT

der schlagartigen Druckabsenkung, die, wie vorstehend erwähnt, am einfachsten durch eine Volumenvergrößerung herbeigeführt wird, wird das eingesetzte überkritische Fluid innerhalb von

Sekundenbruchteilen bis maximal wenigen Sekunden in das ent- sprechende Gas umgewandelt, so daß eine besonders gleichmäßige

Avivageverteilung auf dem Nähgarn sichergestellt ist.

Bezüglich der Zeit, während der das als Haufwerk bzw. als Wickelkörper aufgemachte Nähgarn von dem die Avivage enthal- tenden überkritischen Fluid durchströmt bzw. angeströmt wird, ist festzuhalten, daß diese Zeit zwischen 30 Sekunden und 20 Minuten, vorzugsweise zwischen 2 Minuten und 10 Minuten, vari¬ iert.

Die Temperatur, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren für die Avivierung ausgewählt wird, richtet sich nach der Disper- gierbarkeit, Emulgierbarkeit und/oder dem Löseverhalten der Avivage in dem jeweils ausgewählten überkritischen Fluid sowie dem Druck des überkritischen Fluids. Allgemein ist festzuhal- ten, daß das erfindungsgemäße Verfahren bei einer Temperatur zwischen 10 °C und 290 °C, vorzugsweise zwischen 28 °C und 180 °C, durchgeführt wird. Dementsprechend variiert der Druck, der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgewählt wird, zwischen 20 bar und etwa 280 bar.

Bezüglich der Auswahl des überkritischen Fluids, das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt wird, ist allgemein festzuhalten, daß sich diese Auswahl nach der Emulgierbarkeit, Dispergierbarkeit oder dem Löseverhalten der jeweils einge-

ERSATZBLATT

setzten Avivage in dem überkritischen Fluid richtet. Vorzugs¬ weise wird jedoch mit einem solchen Fluid gearbeitet, daß bei relativ geringen Drücken und geringen Temperaturen überkri¬ tisch ist. Hierfür kommen insbesondere Kohlendioxid, das bei einer Temperatur oberhalb von 31 °C und einem Druck oberhalb von 73 bar überkritisch ist, Ethan, das bei einer Temperatur oberhalb von 32 °C und einem Druck oberhalb von 48 bar über¬ kritisch ist, n— ropan, das bei einer Temperatur oberhalb von 96 °C und einem Druck oberhalb von 42 bar überkritisch ist, n- Butan, das bei einer Temperatur oberhalb von 152 °C und einem Druck oberhalb von 37,5 bar überkritisch ist, n-Pentan, das bei einer Temperatur oberhalb von 196 °C und einem Druck ober¬ halb von 33 bar überkritisch ist, n-Hexan, das bei einer Tem¬ peratur oberhalb von 234 °C und einem Druck oberhalb von 29 bar überkritisch ist, Chlortrifluormethan, das bei einer Tem¬ peratur oberhalb von 28 °C und einem Druck oberhalb von 39 bar überkritisch ist, sowie Stickoxid, das bei einer Temperatur oberhalb von 36 °C und einem Druck oberhalb von 71 bar über¬ kritisch ist, in Frage, wobei die zuvor genannten Fluida selbstverständlich einzeln als auch in Mischung angewendet werden können. Es konnte festgestellt werden, daß die zuvor genannten Fluida bzw. Mischungen der zuvor genannten Fluida hervorragende Dispergier-, Emulgier— und insbesondere auch Lö- seeigenschaften für eine Vielzahl von herkömmlichen Avivagen besitzen.

Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß man dem zuvor genannten Fluid bzw. Fluidgemisch einen Moderator zusetzt, um hierdurch die Eigenschaften des

ERSATZBUTT

Fluids bzw. Fluidgemisches, insbesondere das Lösevermögen für

Avivagen, zu verändern. Im einfachsten Fall handelt es sich dabei um polare Substanzen, wie beispielsweise wäßrige Säuren, wäßrige Alkalien oder Wasser. Desweiteren sind solche Modera- toren insbesondere geeignet, die untoxisch sind und die bei einer Druckabsenkung, Volumenvergrößerung und/oder Temperatur¬ absenkung zusammen mit dem dann nicht mehr überkritischen Fluid bzw. Fluidgemisch verdampfen. Hierfür kommen niedrige Alkohole, beispielsweise Methanol, Ethanol und/oder Propanol, bevorzugt in Frage. Ebenso können solche Moderatoren einge¬ setzt werden, die die Oberfläche des Nähgarnes quellen, um hierdurch zu erreichen, daß die aufgebrachte Avivage chemisch und/oder physikalisch an der Oberfläche des Nähgarnes fixiert ist. Bei diesen Moderatoren handelt es sich um solche, die üb- licherweise beim Färben derartiger Nähgarne eingesetzt werden und die das Garnsubstrat aufquellen.

Die Konzentration des dem Fluid zugesetzten Moderators richtet sich einerseits nach der jeweiligen Avivage und andererseits nach dem entsprechend verwendeten Fluid. Üblicherweise vari¬ iert die Konzentration zwischen etwa 1 Gew.% und etwa 15 Gew.%, vorzugsweise zwischen etwa 5 Gew.% und 10 Gew.%, je¬ weils bezogen auf die Fluidmenge.

Besonders gute Eigenschaften bezüglich des Verhaltens bei der Herstellung und/oder Verarbeitung des avivierten Nähgarnes lassen sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch errei¬ chen, wenn man eine Avivage verwendet, die entweder auf der Basis von Ölen, von Fetten, von Wachsen, von Polyalkylenen

und/oder von siliciumorganischen Verbindungen, insbesondere

Silicone, aufgebaut ist. Hierbei kann eine derartige Avivage sowohl aus einer Einsubstanz-Avivage bestehen oder vorzugs¬ weise die zuvor genannten Komponenten teilweise oder alle ent— halten, wobei im letzteren Fall dann eine bei dem erfindungs— gemäßen Verfahren eingesetzte Avivagemischung etwa vorzugs¬ weise 15 Gew.% bis 25 Gew.% Fette, Wachse und/oder Öle, 5 Gew.% bis 20 Gew.% Polyalkylene, insbesondere Polyethylen, und 30 Gew.% bis 45 Gew.% Siliconöl sowie die üblichen Begleit- Stoffe, so z.B. Bakterizide, Antistatika, Fadenschlußmittel und/oder Wasser, enthält. Eine derartige Avivagemischung wird vorzugsweise mit den zuvor genannten überkritischen Fluida, insbesondere in Verbindung mit Ethan, Propan, Butan, Pentan und/oder Kohlendioxid, eingesetzt und ist hierin hervorragend löslich, dispergierbar oder emulgierbar.

Eine weitere, besonders geeignete Ausführungsform des erfin— dungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß man die Avivage und/oder einen Bestandteil der Avivage schichtweise auf das Nähgarn aufträgt. So ist es beispielsweise möglich, bei der zuvor genannten Avivage zunächst auf die Oberfläche eine Schicht der Polyalkylen—Avivage, insbesondere eine Schicht der Polyethylen—Avivage, aufzutragen, hiernach eine Schicht der Öl—, Fett— und/oder Wachs—Avivage aufzubringen und danach diese zweite Schicht durch eine Siliconölschicht (3. Schicht) abzudecken, so daß eine derartige schichtweise aufgetragene Avivage eine besonders gute Haftung zu Nähgarnoberflächen be¬ sitzt, was sich in entsprechend guten Verarbeitungs- und Ge-

ERSATZBLATT

brauchseigenschaften, d.h. beispielsweise geringen Abriebsmen¬ gen und geringen Fadenbruchzahlen, ausdrückt.

Um den zuvor beschriebenen schichtweisen Auftrag der Avivage zu ermöglichen, sieht eine weitere Ausführungsform des erfin¬ dungsgemäßen Verfahrens vor, daß man die die erste Schicht bildende Avivage bzw. den die erste Schicht bildenden Avivage- bestandteil in einem ersten Schritt bei einem vorgegebenen Druck und/oder bei einer vorgegebenen Temperatur in einem er- sten Fluid löst und das Haufwerk bzw. den Wickelkörper mit diesem Fluid im überkritischen Zustand anströmt und vorzugs¬ weise durchströmt. Hiernach ändert man, vorzugsweise senkt man, den Druck und/oder die Temperatur des ersten Fluids, ab, und bewirkt so, daß das Löseverhalten dieser Avivage bzw. des Avivagebestandteils, die bzw. der die erste Schicht bildet, entsprechend verschlechtert wird, so daß somit die erste Schicht der Avivage bzw. des Avivagebestandteils auf der Ober¬ fläche des Nähgarnes erzeugt wird. Hiernach löst man in einem zweiten Schritt die weitere Avivage und/oder den weiteren Avi- vagebestandteil in dem ersten Fluid und/oder einem anderen

Fluid und durchströmt damit das Haufwerk bzw. den Wickelkör¬ per. Durch Veränderung des Druckes und/oder der Temperatur wird dann diese zweite Schicht auf die bereits auf der Ober¬ fläche des Nähgarnes befindliche erste Schicht niedergeschla- gen. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, daß das hierfür ein¬ gesetzte Fluid nicht die bereits niedergeschlagene erste Schicht der Avivage löst, was dadurch erreicht werden kann, daß man entweder das zuerst verwendete Fluid unter anderen

Druck— und/oder Temperaturbedingungen oder ein anderes Fluid einsetzt, daß die erste Avivageschicht nicht auflöst.

Vorzugsweise wird die zuvor beschriebene Verfahrensvariante so oft durchgeführt, bis man zwischen zwei und sechs Schichten der Avivage bzw. der Avivagebestandteile auf das Nähgarn auf¬ getragen hat.

Eine besonders geeignete Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß man vor dem Auftragen der Avivage ein Fadenschlußmittel in einem Fluid aufnimmt (emulgiert, di— spergiert, löst) und mit der entsprechenden Lösung, Dispersion bzw. Emulsion im überkritischen Zustand das Haufwerk durch¬ strömt bzw. anströmt. Hierdurch wird erreicht, daß das Faden- Schlußmittel, das vorzugsweise in dem jeweils eingesetzten

Fluid löslich ist, in die Kapillarzwischenräume des Nähgarnes eingelagert wird, was insbesondere dann der Fall ist, wenn das Nähgarn eine relativ offene Struktur aufweist, wie dies auf solche Nähgarne-zutrifft, die nach einem Verwirbelungsverfah— ren hergestellt worden sind. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit führt man eine Temperatur- und/oder Druckabsenkung und/oder eine Volumenvergrößerung durch, wodurch das überkritische Fluid in das entsprechende Gas bzw. die entsprechende Flüssig¬ keit überführt wird, das bzw. die das Fadenschlußmittel nicht zu lösen vermag. Hiernach wird dann die Avivage in der zuvor beschriebenen Weise aufgebracht. Eine derartige Verfahrens¬ weise weist den Vorteil auf, daß ein so aviviertes Nähgarn ne¬ ben einem ausgezeichneten Fadenschluß hervorragende Verarbei— tungs- und Gebrauchseigenschaften besitzt, die sich in einer

entsprechend geringen Fadenbruchhäufigkeit sowie besonders ho¬ hen Nähleistungen ausdrücken.

Allgemein ist festzuhalten, daß für die zuvor beschriebene Verfahrensweise jedes Fadenschlußmittel eingesetzt werden kann, daß ein Verkleben der Kapillaren sicherstellt. Besonders geeignete ist es jedoch, wenn man ein Fadenschlußmittel anwen¬ det, daß auf der Basis einer organischen polymeren Verbindung, insbesondere auf der Basis eines Polyalkylens, eines Poly- acrylates und/oder eines Polyvinylalkohols, aufgebaut ist.

Die Auftragsmenge des Fadenschlußmittels richtet sich nach der Struktur des jeweils zu präparierenden Nähgarnes. Üblicher¬ weise variiert sie zwischen 5 Gew.% und 10 Gew.%, bezogen auf die Masse des zu behandelnden Nähgarnes.

Die Auftragsmenge an Avivage, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgebracht wird, hängt von der Konstruktion des je¬ weiligen Nähgarnes sowie dessen Beanspruchung bei der Verar- beitung und dem Gebrauch ab. Sie liegt vorzugsweise zwischen 0,5 Gew.% und 15 Gew.%, bezogen auf die Nähgarnmasse.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einem Flottenverhältnis von 1:1 bis 1:20 ( ähgarnmasse:Fluidmasse) , insbesondere bei einem Flottenverhältnis von 1:2 bis 1:5, durchgeführt.

Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich grundsätzlich bei je¬ dem Nähgarn anwenden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn ein synthetisches Nähgarn, wie insbesondere ein solches

ERSATZBLATT

Nähgarn, das Polyamidδ-, Polyamid6.6-, Polyester-

(Polyethylentherephthalat), aromatische Polyamid-, Polypropy¬ len-, Nomex-, Glas-, Polyacrylnitril-, Kohlenstoffasern und/oder keramische Fasern, enthält, eingesetzt wird. Hervor- ragend läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren jedoch immer dann anwenden, wenn als Nähgarn ein Polyesternähgarn oder ein polyesterhaltiges Nähgarn aviviert wird. Hierbei handelt es sich bei den zuvor genannten Nähgarnen um Core-Garne, Multifi- lamentgarne oder Filament/Fasergarne, die ggf. verzwirnt sein können.

Desweiteren können die zuvor genannten Nähgarne die Konstruk¬ tion eines verwirbelten Garnes oder eines umsponnenen Games aufweisen. Der Titer der zuvor genannten Nähgarne variiert in der Größenordnung zwischen 50 dtex x 2 (Gesamttiter 100 dtex) und 1.200 dtex x 3 (Gesamttiter 3.600 dtex).

Besonders hervorzuheben ist, daß das erfindungsgemäße Verfah¬ ren bedingt dadurch, daß es eine besonders hohe Gleichmäßig- keit der hierdurch aufgetragenen Avivagen sicherstellt, das Gleitvermögen der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren avi— vierten Nähgarne erheblich verbessert, so daß die vorstehend beschriebenen Verbesserungen der Bearbeitungs- und Verarbei— tungseigenschaften ohne weiteres verständlich werden. Diese Verbesserungen drücken sich auch in den Näheigenschaften aus, wie dies nachfolgend durch die beiden Ausführungsbeispiele eindeutig belegt wird.

ERSATZBUTT

Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Ausführungsbeispiel 1

Ein Polyesternähgarn Nm 25/2 wurde als Kreuzspule aufgemacht (1 kg) und in einem konventionell ausgebildeten Färbeapparat bei einem Flottenverhältnis von 1 :25 mit der nachfolgend wie¬ dergegebenen Avivage-Emulsion bzw. -Dispersion behandelt:

Zusammensetzung der Avivageemulsion/dispersion:

30 Gew.% Paraffin (Schmelzpunkt 45 - 55 °C)

25 Gew.% Polyethylen (Molekulargewicht 8.000 - 10.000)

40 Gew.% Siliconöl (Viskosität 35.000 cSt)

5 Gew.% Emulgator und Antistatikum

40 Gew.% der zuvor genannten Avivagemischung wurden in einem Liter Wasser dispergiert bzw. emulgiert. Von dieser Emulsion bzw. Dispersion wurden 5 1 zu 20 1 Flotte gegeben, so daß das Polyesternähgarn bei einem Flottenverhältnis 1:25 mit der die Avivage enthaltenden Flotte durchströmt wurde.

Die Avivageflotte wurde mit einer Aufheizrate von 2 °C/min von 20 °C auf 60 °C erhitzt. Anschließend durchströmte die Aviva¬ geflotte für 15 Minuten den Wickelkörper. Hiernach wurde mit einer Abkühlrate von 3 °C/min die Avivageflotte von 60 °C auf

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30 °C abgekühlt, was dazu führte, daß aufgrund der schnellen Abkühlung die Dispersion bzw. Emulsion brach.

Die so behandelte Spule wurde bei 100 °C getrocknet.

Von dem Nähgarn wurde aus der inneren Spulenlage, der mittle¬ ren Spulenlage und der äußeren Spulenlage Proben entnommen. Diese Proben wurden im Soxhlet-Extraktor 4 Stunden mit Pe— trolether extrahiert. Die Auflagenhöhe der Extraktionen ist der nachfolgenden Tabelle 1 zu entnehmen.

Tabelle 1

Probennahme Auflagenhöhe in Gew.

Die Durchströmung während des Auftragens der Avivage war von innen nach außen, so daß die vorstehend wiedergegebene erhöhte Auflagenhöhe (7,6 Gew.%) der Innenlage erklärlich war.

Von dem so avivierten Nähgarn wurde nach einem Standardnähver— fahren das Nähverhalten beurteilt. Die Ergebnisse des Nähver— haltens sind in der Tabelle 2 wiedergegebenen.

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Tabelle 2

Probennahme Anzahl Knopflöcher Nahtlänge bis zum Auftreten ohne Fadenbruch eines Fadenbruches bei

7.000 Stichen/min

Innenlage 180 + . 5 1.200 Meter

Mittellage 160 + 5 1.000 Meter

Außenlage 135 + 6 1.000 Meter

Ausführungsbeispiel 2

Das in Beispiel 1 genannte Nähgarn wurde in derselben Aufma¬ chung (Wickelkörper) auf einer Hochdruck-Laboranlage aviviert,

Die Avivage wies folgende Zusammensetzung auf:

30 Gew.% Paraffin (Schmelzpunkt 45 - 55 °C) 25 Gew.% Polyethylen (Molekulargewicht 8.000 10.000) 40 Gew.% Siliconöl (Viskosität 35.000 cSt) 5 Gew.% Antistatikum

150 g der zuvor genannten Avivagemischung wurden in n-Propan, das eine Temperatur von 110 °C und einen Druck von 50 bar auf¬ wies, gelöst. Hiernach wurde das überkritische Propan für drei Minuten durch den Wickelkörper strömen gelassen. Die Strö-

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ungsrichtung war wie beim Beispiel 1 von innen nach außen.

Das Flottenverhältnis betrug 1:3.

Nach Ablauf der vorstehend genannten Zeit wurde schlagartig innerhalb von 2 Sekunden auf Normaldruck expandiert. Das hier¬ bei entweichende Propangas wurde aufgefangen.

Von der Spule wurden aus der Innenlage, der Mittellage und der Außenlage Muster entnommen. Diese Muster wurden wie im Bei— spiel 1 extrahiert.

Das Ergebnis der Extraktion ist nachfolgend in Tabelle 3 wie¬ dergegeben.

Tabelle 3

Probennahme Auflagenhöhe in Ge .%

Von dem nach Beispiel 2 behandelten Material wurde das Nähver¬ halten wie in Beispiel 1 bestimmt. Hierbei ergaben sich die folgenden, in Tabelle 4 wiedergegebenen Werte.

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Tabelle 4

Probennahme Anzahl Knopflöcher Nahtlänge bis zum Auftreten ohne Fadenbruch eines Fadenbruches bei

7.000 Stichen/min

Innenlage 210 + 2 nach 1.500 Meter kein Faden¬ bruch, Versuch abgebrochen

Mittellage 209 + 2 nach 1.500 Meter kein Faden¬ bruch, Versuch abgebrochen

Außenlage 209 + 2 nach 1.500 Meter kein Faden¬ bruch, Versuch abgebrochen

Die vorstehend in den Tabellen 2 und 4 wiedergegebenen Meßer¬ gebnisse stellen Mittelwerte aus 50 Messungen dar. Hiernach ist eindeutig zu erkennen, daß das gemäß Ausführungsbeispiel 2 behandelte Nähgarn deutlich im Nähverhalten dem Nähgarn über¬ legen ist, das nach Ausführungsbeispiel 1 ausgerüstet wurde.

Anfärbeversuche mit einem paraffinmarkierenden Farbstoff (Sudanrot) belegten, daß das nach Ausführungsbeispiel 2 avi- vierte Nähgarn eine wesentlich bessere und gleichmäßigere Ver¬ teilung der Avivage auf der Oberfläche aufwies als das Näh¬ garn, das standardgemäß aus wäßrigem System ausgerüstet wurde (Ausführungsbeispiel 1 ) .

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Bei Umspulversuchen unter Praxisbedingungen konnte festge¬ stellt werden, daß das Nähgarn gemäß Ausführungsbeispiel 2 keinerlei Abrieb an Fadenumlenkorganen verursachte, während bei dem im wäßrigen System ausgerüsteten Nähgarn (Ausführungsbeispiel 1 ) entsprechende Ablagerungen auftraten.

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