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Title:
METHOD AND ARRANGEMENT FOR FULLY AUTOMATIC FUNCTION CHECKING OF INTERNAL COMBUSTION ENGINES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/003617
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and arrangement for fully automatic function checking of internal combustion engines in motor vehicles, wherein an external check and measuring system (30) is connected by means of a diagnosis interface (28) to an on-board diagnosis and control system (28) and the check system (30) triggers control signals for setting defined operating conditions for the internal combustion engine after the start of the check process, carries out analyses and documents the same. According to the invention, an automatic check process can be secured, wherein the diagnosis and control system (22) switches on a security routine, which when certain signals are detected in the on-board control and operating devices interrupts the automatic check process.

Inventors:
KAMM STEFAN (DE)
TAPPE ROBERT (DE)
BESTLE MANUEL (DE)
HELMCHEN MIKE (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/005114
Publication Date:
January 08, 2009
Filing Date:
June 25, 2008
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
KAMM STEFAN (DE)
TAPPE ROBERT (DE)
BESTLE MANUEL (DE)
HELMCHEN MIKE (DE)
International Classes:
G01M15/00
Domestic Patent References:
WO2002014828A22002-02-21
Foreign References:
DE102004045250A12006-03-30
DE4428818A11996-02-15
DE19607461A11997-09-04
DE10039965A12002-02-28
DE102004045250A12006-03-30
Attorney, Agent or Firm:
GEISSLER, Manfred (Patentabteilung, Ingolstadt, DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Funktionsprüfung von Brennkraftmaschinen in Kraftfahrzeugen, bei dem ein externes Prüf- und Meßsystem (30) über eine Diagnoseschnittstelle (28) mit einem bordeigenen Diagnose- und Steuerungssystem (22) verbunden wird und das Prüfsystem (30) nach Start des Prüfablaufes Steuersignale zur Einstellung von definierten Betriebszu- ständen der Brennkraftmaschine auslöst, Auswertungen durchführt und dokumentiert, dadurch gekennzeichnet, dass dem Diagnose- und Steuerungssystem (22) eine Sicherheitsroutine aufgeschaltet wird, die bei Vorliegen bestimmter Signale fahrzeugeigener Steuer- und/oder Be- triebseinrichtungen (24, 26) den automatischen Prüfablauf unterbricht.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei Unterbrechung des Prüfablaufes die Brennkraftmaschine stillgesetzt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand zumindest eines der Bedienungspedale (12, 20) und/oder des Gangschalthebels (18) des Kraftfahrzeuges erfasst und bei dessen Betätigung der Prüfablauf abgebrochen wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsstellung des Geschwindigkeits-Wechselgetriebes erfasst und bei Einschalten einer Gangstufe der Prüfablauf abgebrochen wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem automatischen Wechselgetriebe mit einem elektronischen Getriebesteuergerät (24) das Diagnose- und Steuerungssystem (22) mit dem Getriebesteuergerät (24) kommuniziert.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Diagnose- und Steuerungssystem (22) bei einer Geschwindigkeit V des Kraftfahrzeuges größer als 0 den Prüfablauf abbricht.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Diagnose- und Steuerungssystem (22) Signale von Raddrehzahlsensoren (14) des Kraftfahrzeuges erfasst und dass bei festgestellter Raddrehzahl > 0 der Prüfablauf abgebrochen wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug mit einer elektronischen Fahrdynamikregelung versehen ist und dass das Diagnose- und Steuerungssystem (22) mit dem Steuergerät (26) der Fahrdynamikregelung kommuniziert.

9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfablauf bei Unterbrechung der Kommunikation des bordeigenen Diagnose- und Steuerungssystem (22) mit dem Prüfsystem (30) abgebrochen wird.

10. Anordnung zur Funktionsprüfung von Brennkraftmaschinen in Kraftfahrzeugen, insbesondere für ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem bordeigenen Diagnose- und Steuerungssystem (22) das über eine Diagnoseschnittstelle (28) mit einem externen Prüf- und Meßsystem (30) verbindbar ist, wobei das Prüfsystem (30) nach Start

des Prüfablaufes Steuersignale zur Einstellung von definierten Betriebs- zuständen der Brennkraftmaschine auslöst, Auswertungen durchführt und dokumentiert, dadurch gekennzeichnet, dass das Diagnose-Steuerungssystem (22) eine Sicherheitseinrichtung aufweist, die bei Vorliegen bestimmter Signale fahrzeugeigener Steuer- und/oder Betriebseinrichtungen (24, 26) den automatischen Prüfablauf unterbricht.

Description:

Beschreibung

Verfahren und Anordnung zur vollautomatischen Funktionsprüfunq von

Brennkraftmaschinen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Funktionsprüfung von Brennkraftmaschinen in Kraftfahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. des Patentanspruches 10.

Ein derartiges Verfahren beschreibt die DE 100 39 965 A1 , bei dem ein exter- nes Prüf- und Meßsystem über eine Diagnoseschnittstelle mit einem bordeigenen Diagnose- und Steuerungssystem (OBD) verbunden wird und das Prüfsystem nach Start des Prüfablaufes Steuersignale zur Einstellung von definierten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine auslöst, Auswertungen durchführt und dokumentiert. Dieser insbesondere bei der Produktion von Neu- fahrzeugen eingesetzte Prüfablauf ist dabei weitgehendst automatisiert, wobei ein definierter Warmlauf der Brennkraftmaschine und definierte Motordrehzahlen zur Prüfung z. B. der Abgaswerte und von Funktionsteilen über das Diagnose- und Steuerungssystem (Motorsteuergerät) gesteuert und eingestellt werden.

Der oben beschriebene Prüfablauf erfolgt unter Beachtung notwendiger Sicherheitsanforderungen. Die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen wird im Rahmen einer sogenannten „werkergebundenen" Motorprüfung durch einen Werksangehörigen überwacht.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren oder eine Anordnung vorzuschlagen, das/die zusätzlich den automatisierten Prüfablauf ohne die ständige Mitwirkung eines Werksangehörigen absichert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens beinhalten die weiteren Patentansprüche.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass dem Diagnose- und Steuerungs- System eine Sicherheitsroutine aufgeschaltet wird, die bei Vorliegen bestimmter Signale fahrzeugeigener Steuer- und/oder Betriebseinrichtungen den Prüfablauf unterbricht. Damit soll sichergestellt werden, dass bei dem automatischen Prüfablauf unbeabsichtigte manuelle Eingriffe, insbesondere aber Fehlbedienungen ausgeschlossen sind. Dadurch ist eine „werkerlose" Motor- prüfung erreicht, bei der die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen automatisiert ohne Bereitstellung eines Werkangehörigen erfolgen kann.

Bevorzugt kann dabei das Diagnose- und Steuerungssystem bei Unterbrechung des Prüfablaufes die Brennkraftmaschine abschalten, um gegebenen- falls drohende Folgeschäden auszuschließen.

In einem überwachungsschritt kann der Zustand zumindest eines der Bedienungspedale des Kraftfahrzeuges erfasst und bei dessen Betätigung der Prüfablauf abgebrochen werden. Die Pedale können insbesondere das Gaspedal, gegebenenfalls das Kupplungspedal und/oder das Bremspedal des Kraftfahrzeuges sein. Bevorzugt kann die Betätigung jedes der Bedienungspedale erfasst werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch die Betätigung des Gangschalthebels erfasst werden.

Ferner kann die Betriebsstellung des Geschwindigkeits-Wechselgetriebes er- fasst und bei Einschalten einer Gangstufe der Prüfablauf abgebrochen werden. Bei einem automatischen Wechselgetriebe mit einem elektronischen Getriebesteuergerät kann dazu in zweckmäßiger Weise das Diagnose- und Steue- rungssystem mit dem Getriebesteuergerät kommunizieren.

Des weiteren kann das Diagnose- und Steuerungssystem bei einer Geschwindigkeit V des Kraftfahrzeuges größer als 0 den Prüfablauf abbrechen. Auch dies stellt sicher, dass kein ungewollter, irregulärer Fahrzustand während des automatisch gesteuerten Prüfablaufes auftreten kann.

Dabei kann das Diagnose- und Steuerungssystem Signale von Raddrehzahlsensoren des Kraftfahrzeuges erfassen und bei festgestellter Raddrehzahl > 0 den Prüfablauf abbrechen.

Wenn das Kraftfahrzeug mit einer elektronischen Fahrdynamikregelung und/oder einem Antiblockiersystem ausgestattet ist, so kann in vorteilhafter Weise das Diagnose- und Steuerungssystem mit dem Steuergerät der Fahrdynamikregelung kommunizieren und darüber die Geschwindigkeit V bzw. die Raddrehzahlen erfassen.

Schließlich kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der über das Prüfsystem gesteuerte Prüfablauf bei Unterbrechung der Kommunikation mit dem bordeigenen Diagnose- und Steuerungssystem abgebrochen werden.

Um eine vollautomatische, sog. „werkerlose" Prüfung zu erreichen, kann mittels der Sicherheitsroutine sowohl eine Pedal- und Gangschalthebelbetätigung erfasst, als auch das oben angegebene Geschwindigkeitssignal erfasst, sowie die Kommunikation zwischen dem Prüfsystem und dem Diagnose- und Steuerungssystem überwacht werden. Bei einer Pedal- und/oder Gangschalt-

hebelbetätigung, einem Geschwindigkeitssignal und/oder einer fehlerhaften Kommunikation wird somit der automatische Prüfablauf sofort unterbrochen.

Zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im folgen- den auf die Figuren der Zeichnung Bezug genommen.

Es zeigen:

Fig. 1 als Blockschaltbild ein Kraftfahrzeug mit einem bordeigenen Diagnose- und Steuersystem, das über eine Diagnoseschnittstelle mit einem externen Prüf- und Meßsystem zur Durchführung von Funktionsprüfungen verbunden ist; und

Fig. 2 die Verfahrenschritte zur Durchführung des Prüfablaufes der Funk- tionsprüfung.

Das Kraftfahrzeug 10 ist soweit nicht beschrieben üblicher Bauart mit einer nicht dargestellten Brennkraftmaschine und einem automatischen oder manuellen Geschwindigkeits-Wechselgetriebe, einer hydraulischen Bremsein- richtung u.a. mit einem Bremspedal 12 und Raddrehzahlsensoren 14 an den Rädern 16, sowie einem Wählhebel 18 zur Bedienung des Wechselgetriebes. Ferner ist ein Gaspedal 20 zum willkürlichen Ansteuern der Brennkraftmaschine vorgesehen.

Das Kraftfahrzeug 10 weist ein elektronisches Diagnose- und Steuerungssystem mit einem Steuergerät 22 auf, das mit einer Vielzahl von Sensoren (nicht dargestellt) wie Temperaturgeber, Lambdasonde, Drehzahlsensor, etc. verbunden ist und Aktuatoren wie eine Einspritzsteuerung, Drosselklappensteller, etc. der Brennkraftmaschine entsprechend ansteuert.

Das Steuergerät 22 ist ferner über entsprechende Signalleitungen (ohne Bezugszeichen) mit Signalgebern am Bremspedal 12 und am Gaspedal 20 verbunden.

Des weiteren kommuniziert das Steuergerät 22 gegebenenfalls mit einem elektronischen Steuergerät 24 des automatischen Getriebes und erhält somit Steuersignale über dessen Schaltzustand bzw. über die Stellung des Wählhebels 18 sowie mit einem elektronischen Steuergerät 26 einer Fahrdynamikregelung des Kraftfahrzeuges (z. B. ESP ™) und verarbeitet die Steuersignale der zugehörigen Raddrehzahlsensoren 14, 16 zur Bestimmung der Geschwindigkeit V des Kraftfahrzeuges.

Das Steuergerät 22 des Diagnose- und Steuerungssystems des Kraftfahrzeuges ist über eine Diagnoseschnittstelle 28 mit einem externen Prüf- und Meß- System 30 verbunden, mittels dem nach der Produktion des Kraftfahrzeuges ein Prüfablauf bzw. eine Funktionsprüfung der Brennkraftmaschine steuerbar, auswertbar und dokumentierbar ist. Das Prüf- und Meßsystem weist z. B. einen Abgastester auf, mit dem Abgaswerte der Brennkraftmaschine bei definierten, vorgeschriebenen Last- und Drehzahlwerten erfasst werden.

Dazu ist in der Software des Steuergerätes 22 ein Softwaremodul hinterlegt, das nach einer definierten Startanforderung über die Diagnosefunktion des Steuergerätes 22 abläuft. Durch das Softwaremodul führt das Steuergerät 22 selbstständig eine Kraftstoffzufuhr zur Drehzahlanhebung durch. Diese dient zunächst zur Konditionierung (Warmlauf) der Brenn kraftmasch ine und dann zum Ablauf drehzahl- und leistungsabhängiger Diagnosen (z. B. Drallklappensteller im Saugrohr, Lambdasondenprüfung, etc.). Das Softwaremodul steuert weiterhin die automatische Abfrage und den Ablauf einzelner Motordiagnosen.

Durch die Implementierung einer Sicherheitsroutine im Steuergerät 22, die durch Informationen aus den kommunizierenden Steuergeräten 24, 26 und den Signalgebern an den Bedienungspedalen 12, 20 gespeist wird, wird der automatische Prüfablauf gemäß nachstehendem Ablaufschema (vgl. Fig. 2) abge- sichert:

Zunächst wird das Prüfsystem 30 über die Diagnoseschnittstelle 28 mit dem bordeigenem Diagnose- und Steuerungssystem bzw. dem Steuergerät 22 verbunden und damit ein Kommunikationsaufbau eingeleitet. Im Zuge dessen wird ein Fehlerspeicher des Steuergerätes 22 ausgelesen; ist ein Fehler diagnostiziert, wird der Prüfablauf nicht gestartet bzw. abgebrochen.

Sofern kein Fehler an Sensoren und Aktuatoren des Steuerungssystems erkannt ist, wird als nächster Schritt der Prüfablauf gestartet, wobei zum Start die Bedienungsperson über das Prüfsystem 30 aufgefordert wird, die Pedale 12, 20 zu betätigen. Des weiteren erfolgt eine Abfrage der Temperatur der Brennkraftmaschine. Entspricht diese nicht der vorgegebenen Betriebstemperatur, so wird zunächst eine Warmlaufroutine u.a. mit entsprechender Drehzahlanhe- bung gesteuert.

Ist die für den Prüfablauf vorgegebene Temperatur der Brennkraftmaschine erreicht bzw. vorhanden, so wird der automatische Prüfablauf bzw. die Funktionsprüfung der Brennkraftmaschine mit über das Prüfsystem 30 vorgegebenen Steuersignalen und über das Steuergerät 22 selbsttätig ausgeführten Drehzahl- und Lastprofilen gestartet und durchgeführt.

über die im Steuergerät 22 abgelegte Sicherheitsroutine wird jedoch ein sofortiger Abbruch des automatischen Prüfablaufes oder gegebenenfalls der Warmlaufroutine und ein Abschalten der Brennkraftmaschine gesteuert, wenn zumin- dest eine der nachstehenden Bedingungen vorliegt:

- Wenn über die Raddrehzahlsensoren 14 und das Steuergerät 26 erkannt wird, dass die Geschwindigkeit V > 0 Kmh ist, bzw. das Kraftfahrzeug nicht stillsteht;

- wenn das Bremspedal 12 und/oder das Gaspedal 20 betätigt wird;

- wenn der Wählhebel 18 des automatischen Getriebes aus seiner Neutralstellung oder Parkstellung heraus betätigt wird; oder

- wenn die Kommunikation des Prüfsystems 30 mit dem Steuergerät 22 unterbrochen wird; oder

- wenn ein unzulässiger Zustand des Softwaremoduls der werkerlosen Motorprüfung erkannt wird.

Liegt keine der vorgenannten und die Sicherheit des automatischen Prüfablaufes beeinträchtigende Bedingung vor, so wird nach Beendung des regulären Prüfablaufes das Prüfsystem 30 wieder von der Diagnoseschnittstelle 28 ge- trennt. Die Auswertungen des Prüfsystems 30 werden mit den Fahrzeugdaten dokumentiert.

Zusätzlich zu den genannten Bedienungspedalen 12, 20 kann z. B. bei einem Schaltgetriebe auch die Betätigung eines Kupplungspedales entsprechend überwacht werden.