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Title:
METHOD AND ARRANGEMENT FOR AN ULTRASOUND CLAMP-ON FLOW MEASUREMENT AND CIRCUIT ARRANGEMENT FOR CONTROL OF AN ULTRASOUND CLAMP-ON FLOW MEASUREMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/062668
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and an arrangement for an ultrasound clamp-on flow measurement according to the transit-time method. The problem addressed by the invention is to provide a measurement arrangement for clamp-on flow measurement, which enables measurement using only two pairs of acoustic transducers in both reflection configuration and in X configuration, without requiring the acoustic transducer position to be changed when switching between configurations. For the method according to the invention, at least four acoustic transducers are arranged on a measurement pipe, which are controlled in such a way that the flow measurement is performed consecutively in an alternating manner in the X configuration and in the reflection configuration. For this purpose, two acoustic transducers are connected for each transmission-receiving pair for a flow measurement in X configuration, and/or two acoustic transducers are connected for each transmission-receiving pair for two reflection configurations.

Inventors:
FUNCK BERNHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/074160
Publication Date:
April 28, 2016
Filing Date:
October 19, 2015
Export Citation:
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Assignee:
FLEXIM FLEXIBLE INDUSTRIEMESSTECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
G01F1/66
Foreign References:
EP1736741A12006-12-27
DE102012013774A12014-01-16
JPS60202310A1985-10-12
DE102005047790A12007-04-12
Attorney, Agent or Firm:
GARRELS, Sabine (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Ultraschall-Clamp-on-Durchflussmessung, wobei mindestens vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) auf einem Messrohr (1 ) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass

die mindestens vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) in der Art angesteuert werden, dass die Durchflussmessung abwechselnd nacheinander in X- Anordnung und in Reflexanordnungen erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass

jeweils zwei obere, nebeneinanderliegende rechte und linke Schallwandler (T3, T1 ) den jeweils zwei unteren, nebeneinanderliegenden rechten und linken Schallwandlern (T2, T4) gegenüberliegen, und der obere linke Schallwandler (T1 ) mit dem unteren rechten Schallwandler (T2) sowie der obere rechte Schallwandler (T3) mit dem unteren linken Schallwandler (T4) zu je einem Sende-Empfangspaar für eine Durchflussmessung in X-Anordnung verschaltet werden und der obere linke Schallwandler (T1 ) mit dem oberen rechten Schallwandler (T3) sowie der untere linke Schallwandler (T4) mit dem unteren rechten Schallwandler (T2) zu je einem Sende-Empfangspaar für zwei Reflexanordnungen verschaltet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass

eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit sowie eine

Querströmungskomponente ermittelt werden, wobei die

Querströmungskomponente als Diagnosewert gespeichert und zur Anzeige gebracht wird, und bei Überschreiten eines vorher definierten Maximalwerts der Querströmungskomponente ein Warnsignal erzeugt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass

eine erste Durchflussmessung in X-Anordnung erfolgt, bei der mindestens eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit ermittelt wird,

dass bei der mittleren Strömungsgeschwindigkeit kleiner als die für die

Reflexanordnung zulässige maximale Strömungsgeschwindigkeit eine zweite Durchflussmessung in Reflexanordnung durchgeführt wird, oder dass bei der ermittelten Strömungsgeschwindigkeit größer oder gleich der für die Reflexanordnung zulässigen maximalen Strömungsgeschwindigkeit die Durchflussmessung in X-Anordnung wiederholt wird.

5. Anordnung zur Ultraschall-Clamp-on-Durchflussmessung, wobei mindestens vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) auf einem Messrohr (1 ) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass

die mindestens vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) paarweise, sich diametral gegenüberliegend, auf dem Messrohr (1 ) angeordnet sind, und dass mittels einer Steuereinrichtung die Durchflussmessung in Reflexanordnung oder in X- Anordnung realisiert wird.

6. Anordnung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass

jeweils zwei obere, nebeneinanderliegende rechte und linke Schallwandler (T3, T1 ) den jeweils zwei unteren, nebeneinanderliegenden rechten und linken Schallwandlern (T2, T4) gegenüberliegen, und der untere linke Schallwandler (T4) dem oberen linken Schallwandler (T1 ) und der untere rechte

Schallwandler (T2) dem oberen rechten Schallwandler (T3) diametral gegenüber auf dem Messrohr (1 ) angeordnet sind und dass je nach

Ansteuerung durch die Steuereinrichtung der obere linke Schallwandler (T1 ) und der obere rechte Schallwandler (T3) sowie der untere linke Schallwandler (T4) und der untere rechte Schallwandler (T2) jeweils ein Sende- Empfangspaar für die Durchflussmessung in Reflexanordnung bilden und der obere linke Schallwandler (T1 ) und der untere rechte Schallwandler (T2) sowie der obere rechte Schallwandler (T3) und der untere linke Schallwandler (T4) jeweils ein Sende-Empfangspaar für die Durchflussmessung in X-Anordnung bilden.

7. Schaltungsanordnung zur Steuerung einer Ultraschall-Clamp-on- Durchflussmessung, wobei mindestens vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) auf einem Messrohr (1 ) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein Signalgeber (Tr) über Schaltelemente (S1 , S3, S5 und S7) und ein

Verstärker (Rc) über Schaltelemente (S2, S4, S6 und S8) mit den Schallwandlern (T1 , T2, T3 und T4) verbunden sind, wobei für eine erste Messung ein oberer linker Schallwandler (T1 ) über Schaltelement (S2) und Schaltelement (S3) mit einem unteren rechten Schallwandler (T2) und anschließend ein oberer rechter Schallwandler (T3) über Schaltelement (S6) und Schaltelement (S7) mit einem unteren linken Schallwandler (T4) zu je einem Sende-Empfangspaar verschaltet werden, so dass der untere rechte Schallwandler (T2) und der untere linke Schallwandler (T4) als Sendeeinheiten und der obere linke Schallwandler (T1 ) und der obere rechte Schallwandler (T3) als Empfangseinheiten beschaltet sind, und damit die Durchflussmessung in X-Anordnung realisiert wird und für eine zweite Durchflussmessung der obere linke Schallwandler (T1 ) und der obere rechte Schallwandler (T3) sowie der untere rechte Schallwandler (T2) und der untere linke Schallwandler (T4) zu je einem Sende-Empfangspaar über Schaltelement (S2), Schaltelement (S5), Schaltelement (S3) und Schaltelement (S8) verschaltet werden und damit die Durchflussmessung in Reflexanordnung realisiert wird.

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE

beim Internationalen Büro eingegangen am 29 March 2016 (29.03.2016)

Ansprüche

1. Verfahren zur Ultraschall-Clamp-on-Durchflussmessung nach dem Laufzeitverfahren, wobei vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) auf einem Messrohr (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass

die vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) mittels einer Steuereinrichtung in der Art angesteuert werden, dass die Durchflussmessung nacheinander in X-Anordnung und in Reflexanordnungen erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass

jeweils zwei obere, nebeneinanderliegende rechte und linke Schallwandler (T3, T1) den jeweils zwei unteren, nebeneinanderliegenden rechten und linken Schallwandlern (T2, T4) gegenüberliegen, und der obere linke Schallwandler (T1) mit dem unteren rechten Schallwandler (T2) sowie der obere rechte Schallwandler (T3) mit dem unteren linken Schallwandler (T4) zu je einem Sende-Empfangspaar für eine Durchflussmessung in X- Anordnung verschaltet werden und der obere linke Schallwandler (T1) mit dem oberen rechten Schallwandler (T3) sowie der untere linke Schallwandler (T4) mit dem unteren rechten Schallwandler (T2) zu je einem Sende-Empfangspaar für zwei

Reflexanordnungen verschaltet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass

eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit sowie eine Querströmungskomponente ermittelt werden, wobei die Querströmungskomponente als Diagnosewert gespeichert und zur Anzeige gebracht wird, und bei Überschreiten eines vorher definierten Maximalwerts der Querströmungskomponente ein Warnsignal erzeugt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass

eine erste Durchflussmessung in X-Anordnung erfolgt, bei der mindestens eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit ermittelt wird,

dass bei der mittleren Strömungsgeschwindigkeit kleiner als die für die Reflexanordnung zulässige maximale Strömungsgeschwindigkeit eine zweite Durchflussmessung in Reflexanordnung durchgeführt wird, oder

dass bei der ermittelten Strömungsgeschwindigkeit größer oder gleich der für die Reflexanordnung zulässigen maximalen Strömungsgeschwindigkeit die

Durchflussmessung in X-Anordnung wiederholt wird.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

5. Anordnung zur Ultraschall-Clamp-on-Durchflussmessung nach dem Laufzeitverfahren, wobei vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) auf einem Messrohr (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass

die vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) paarweise, sich diametral gegenüberliegend, auf dem Messrohr (1) angeordnet sind, und dass mittels einer Steuereinrichtung sowohl die Durchflussmessung in Reflexanordnung als auch in X-Anordnung realisiert wird.

6. Anordnung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass

jeweils zwei obere, nebeneinanderliegende rechte und linke Schallwandler (T3, T1) den jeweils zwei unteren, nebeneinanderliegenden rechten und linken Schallwandlern (T2, T4) gegenüberliegen, und der untere linke Schallwandler (T4) dem oberen linken Schallwandler (T1) und der untere rechte Schallwandler (T2) dem oberen rechten Schallwandler (T3) diametral gegenüber auf dem Messrohr (1) angeordnet sind und dass je nach Ansteuerung durch die Steuereinrichtung der obere linke Schallwandler (T1) und der obere rechte Schallwandler (T3) sowie der untere linke Schallwandler (T4) und der untere rechte Schallwandler (T2) jeweils ein Sende-Empfangspaar für die Durchflussmessung in Reflexanordnung bilden und der obere linke Schallwandler (T1) und der untere rechte Schallwandler (T2) sowie der obere rechte Schallwandler (T3) und der untere linke Schallwandler (T4) jeweils ein Sende-Empfangspaar für die

Durchflussmessung in X-Anordnung bilden.

7. Schaltungsanordnung zur Steuerung einer Ultraschall-Clamp-on-Durchflussmessung nach dem Laufzeitverfahren, wobei vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) auf einem Messrohr (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass

die vier Schallwandler (T1 , T2, T3, T4) paarweise, sich diametral gegenüberliegend, auf dem Messrohr (1) angeordnet sind und ein Signalgeber (Tr) über Schaltelemente (S1 , S3, S5 und S7) und ein Verstärker (Rc) über Schaltelemente (S2, S4, S6 und S8) mit den Schallwandlern (T1 , T2, T3 und T4) verbunden sind, wobei für eine erste Messung ein oberer linker Schallwandler (T1) über Schaltelement (S2) und Schaltelement (S3) mit einem unteren rechten Schallwandler (T2) und anschließend ein oberer rechter

Schallwandler (T3) über Schaltelement (S6) und Schaltelement (S7) mit einem unteren linken Schallwandler (T4) zu je einem Sende-Empfangspaar verschaltet werden, so dass der untere rechte Schallwandler (T2) und der untere linke Schallwandler (T4) als Sendeeinheiten und der obere linke Schallwandler (T1) und der obere rechte

Schallwandler (T3) als Empfangseinheiten beschaltet sind, und damit die

Durchflussmessung in X-Anordnung realisiert wird und für eine zweite

Durchflussmessung der obere linke Schallwandler (T1) und der obere rechte

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) Schallwandler (T3) sowie der untere rechte Schallwandler (T2) und der untere linke Schallwandler (T4) zu je einem Sende-Empfangspaar über Schaltelement (S2), Schaltelement (S5), Schaltelement (S3) und Schaltelement (S8) verschaltet werden und damit die Durchflussmessung in Reflexanordnung realisiert wird.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

Description:
Verfahren und Anordnung zur Ultraschall-Clamp-on-Durchflussmessung und Schaltungsanordnung zur Steuerung einer Ultraschall-Clamp-on-

Durchflussmessung

Beschreibung

[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Ultraschall- Clamp-on-Durchflussmessung nach dem Laufzeitverfahren.

[0002] Clamp-on-Durchflussmessgeräte finden breiten Einsatz in vielen

Bereichen der Industrie. Einer ihrer wesentlichen Vorteile besteht darin, dass die Durchflussmessung berührungslos stattfindet. Bei Clamp-on- Durchflussmessgeräten nach dem Laufzeitverfahren wird die

Laufzeitdifferenz zweier sich in bzw. gegen die Strömung ausbreitender Schallsignale gemessen und daraus der Volumenstrom berechnet. Dazu werden zwei Schallwandler auf der Rohrwand befestigt, die beide als Sender und als Empfänger betrieben werden können. Ein Schallwandler besteht aus einem aktiven Element wie z.B. einer Piezokeramik, das auf einem sogenannten Schallwandlervorlauf so angeordnet ist, dass die Schallausbreitung unter dem Einstrahlwinkel alpha erfolgt. Die Erzeugung der Anregungsimpulse für die Schallwandler und die Auswertung der Empfangsignale der Schallwandler erfolgt im Messumformer. Dieser stellt für jeden Schallwandler einen Messkanal bereit. Die Laufzeitdifferenz dt hängt von der mittleren Strömungsgeschwindigkeit VI auf dem Schallpfad, der Sensorkonstanten Ka sowie der Schallaufzeit t_fl im Fluid ab. Der Zusammenhang wird durch folgende Formel beschrieben:

VI = Ka * (dt/2t_fl) Gl- (1 )

[0003] Dabei ist Ka die Sensorkonstante, die den Einstrahlwinkel im Fluid

bestimmt:

Ka = c_alpha / sin(alpha) Gl. (2)

[0004] Hier sind alpha und c_alpha der Einstrahlwinkel bzw. die

Schallgeschwindigkeit im Schallwandlervorlauf. Um den Volumenstrom zu berechnen muss noch der strömungsmechanische Kalibrierfaktor KF bekannt sein, welcher das Verhältnis des Flächenmittelwertes der

Strömungsgeschwindigkeit VA zur mittleren Strömungsgeschwindigkeit VI auf dem Schallpfad darstellt:

KF = VA/VI Gl. (3)

[0005] Dann ergibt sich der Volumenstrom Q mit der Querschnittsfläche A des Rohres zu:

Q = KF * A * Ka * (dt/2t_fl) Gl. (4)

[0006] Bei der Clamp-on-Durchflussmessung werden diametrale Schallpfade verwendet, das heißt, die beiden für die Erzeugung eines Schallpfades nötigen Schallwandler sind so auf dem Rohr angeordnet, dass der

Schallpfad die Rohrachse schneidet. Dazu können die Schallwandler auf gegenüberliegenden Seiten des Rohres angeordnet sein. Es handelt sich dann um die sogenannte Direktanordnung. Werden zwei

Direktanordnungen so angeordnet, dass die Schallpfade sich kreuzen, dann spricht man von der X-Anordnung (DE 10201 1005170 B4,

DE 102005047790 A1 ). Alternativ ist die Reflexanordnung möglich, bei der die Schallwandler auf derselben Seite des Messrohres angeordnet sind und das Schallsignal an der gegenüberliegenden Rohrinnenseite einmal reflektiert wird. (DE 102008029772 A1 ) Die X-Anordnung und die

Reflexanordnung sind in Figur 1 und Figur 2 gezeigt.

[0007] Im Folgenden soll die einmalige Ausbreitung von der Rohrinnenwand zu gegenüberliegenden Rohrinnenwand als Schallpfad bezeichnet werden. Dann wird mit der Direktanordnung ein einzelner Schallpfad realisiert und mit der Reflexanordnung zwei Schall-Pfade. In beiden Anordnungen kann die Anzahl der Schallpfade durch Mehrfachreflexionen an der

Rohrinnenwand erhöht werden. In Reflexanordnung sind damit gerade Schallpfadzahlen möglich, in Direktanordnung sind ungerade

Schallpfadzahlen möglich. Die Gesamtheit aller Schallpfade zwischen den beiden Schallwandlern eines Schallwandlerpaares soll als Schallweg bezeichnet werden. Der Vorteil der Erhöhung der Schallpfadzahl besteht in der Verlängerung des Schallweges bei kleinen Rohren. Die von den beiden Schallpfaden der X-Anordnung bzw. der Reflexanordung gebildete Ebene wird als Messebene bezeichnet.

[0008] Der Vorteil der Reflexanordnung besteht u.a. darin, dass nicht axiale

Komponenten des Strömungsvektors weitgehend kompensiert werden, da sie auf den beiden Einzelpfaden mit umgekehrtem Vorzeichen wirken. Bei der Clamp-on-Durchflussmessung wird ein ungestörtes Strömungsprofil vorausgesetzt. Dies ist bei ausreichend langer gerader Einlaufstrecke vor der Messstelle gegeben. Der Strömungsvektor liegt dann in

Rohrachsenrichtung, enthält also nur die axiale Komponente Vax. Der nach Gl. (1 ) berechnete Pfadmittelwert VL ist dann mit dem Pfadmittelwert von Vax identisch. In der Praxis sind die Einlaufbedingungen aber meist nicht ideal. Dann enthält der Strömungsvektor außerdem die

Querkomponente Vcr (Cross-flow), die senkrecht zur Rohrachse orientiert ist und in der Ebene liegt, die aus Rohrachse und Schallpfad gebildet wird. Die Querkomponente hat im Messwert des Pfadmittelwertes VM path eines einzelnen Pfades in Direktanordnung folgenden Einfluss:

VL_1 path=Vax - Vcr[cos(gamma)/sin(gamma)] Gl. (5)

[0009] Hier ist gamma der Ausbreitungswinkel im Messmedium gemessen

gegenüber dem Lot auf die Rohrwand. Bei Reflex- oder X-Anordnung entfällt der Querkomponenteneinfluss wenn angenommen wird, dass sich die Querströmung innerhalb des Messvolumens nicht ändert. Das liegt daran, dass der Winkel Gamma in Gl. (5) für die beiden in der Reflex- bzw. X-Anordnung enthaltenen einzelnen Schallpfade ein umgekehrtes

Vorzeichen hat.

[0010] Die Reflexanordnung ist aber nicht immer möglich. Die maximal messbare Strömungsgeschwindigkeit ist proportional zur Schallweglänge, sodass die Direktanordnung gewählt wird, wenn in der Reflexanordnung die maximal messbare Strömungsgeschwindigkeit kleiner als der gewünschte

Messbereich ist. [001 1] Die Reflexanordnung kompensiert zwar die Querkomponenten des

Strömungsvektors, eine Detektion der Querkomponenten ist damit aber nicht möglich. Dazu eignet sich die in Figur 1 gezeigte X-Anordnung. Im Mittelwert der Einzelmessungen auf den beiden Schallpfaden ist die Querströmung ebenso kompensiert wie in der Reflexanordnung. Aus der Differenz der Einzelmessungen kann darüber hinaus der Betrag der Querströmung berechnet werden. Wenn auf den beiden Einzelpfaden der X-Anordnung die Pfadmittelwerte VL_X1 und VL_X2 gemessen werden und die Winkel gamma ein jeweils gegensätzliches Vorzeichen haben aber vom Betrag identisch sind, dann ergibt sich mit Gl. (5):

VI_X1 - VI_X2 = 2 Vcr[cos(gamma)/sin(gamma)] Gl. (6)

[0012] Also beträgt die Querströmungskomponente

Vcr = 1/2 [VI_X1 - VI_X2]/[cos(gamma)/sin(gamma)] Gl. (7)

[0013] Der Winkel gamma ergibt sich nach dem Snellius'schen Brechungsgesetz aus der Sensorkonstante Ka nach Gl. (2) und der Schallgeschwindigkeit im Messmedium.

[0014] Das Vorhandensein einer Querströmung weist auf eine Störung der

Einlaufbedingungen hin. Die Querströmungsdetektion stellt also eine zusätzliche Diagnosemöglichkeit dar.

[0015] Beide Anordnungen, die Reflex-und die X-Anordnung, haben also ihre Vorteile. Um die Vorteile beider Anordnungen zu nutzen, müssten in herkömmlicher Technik beide Anordnungen installiert und vom

Messumformer bedient werden. Eine Reflex- und eine X-Anordnung erfordern zusammen drei Schallwandlerpaare und entsprechend einen Messumformer mit sechs Messkanälen. Wünschenswert wäre es, mit möglichst wenigen Schallwandlern beide Messanordnungen zu realisieren.

[0016] Störstellen wie z.B. 90°-Bögen erzeugen neben den bereits genannten

Querströmungskomponenten auch eine Asymmetrie des Strömungsprofils. Der Einfluss von Asymmetrien kann durch Verwendung mehrerer

Messebenen begegnet werden. Dazu eignen sich z.B. zwei der in Figur 2 gezeigten Reflexanordnungen, die dann in Rohrumfangsrichtung um 90° gegeneinander versetzt und an derselben axialen Position auf dem Rohr angeordnet werden. Dies ist in Figur 3 gezeigt. Ebenso können zwei X- Anordnungen in zwei Messebenen angeordnet werden. Wenn der in Rohrumfangsrichtung gemessene Winkel der ersten Messebene mit fi bezeichnet wird, dann hat die zweite Messebene den Winkel fi+90. Damit können zwei Querströmungskomponenten Vcr_fi und Vcr_fi90 gemessen und daraus der Betrag Vcr_m und der Winkel teta_Vcr des Vektors der Querströmungskomponente berechnet werden:

Vcr_m = V(Vcr_fi) 2 + (Vcr_fi90) 2 Gl. (8) teta_Vcr = arctan(Vcr_fi / Vcr_fi90) Gl. (9)

[0017] Um sowohl zwei Reflexanordnungen als auch zwei X-Anordnungen zu realisieren, werden in herkömmlicher Technik insgesamt sechs

Schallwandlerpaare und entsprechend 12 Messkanäle am Messumformer benötigt.

[0018] DE 10248593 A1 beschreibt eine Anordnung, die es ermöglicht, mit einem einzigen Schallwandlerpaar verschiedene Schallpfadzahlen zu realisieren, ohne dass die Position der Schallwandler auf dem Rohr entsprechend der Schallpfadzahl verändert werden muss. Realisiert wird dies dadurch, dass Schallwandler mit großem Öffnungswinkel verwendet werden. Ein

Schallwandlerpaar, das als Reflexanordnung mit zwei Schallpfaden auf dem Rohr installiert ist, kann auch die Signale empfangen, die mit dreifacher Reflexion an der Rohrinnenwand auf vier Schallpfaden laufen. Realisiert wird damit aber immer nur entweder die Reflexanordnung oder die Direktanordnung, jeweils mit unterschiedlicher Schallpfadzahl.

[0019] DE 102005047790 A1 beschreibt eine Anordnung, die zwei Schallpfade mit drei Schallwandlern und zwei Messkanälen ermöglicht, indem zwei der drei Schallwandler parallelgeschaltet sind und somit zeitgleich angeregt werden. Dies hat allerdings den Nachteil, dass sich die Laufzeiten auf den beiden Schallpfaden ausreichend stark unterscheiden müssen, damit die beiden Signale sich nicht zu stark überlagern und somit voneinander separierbar bleiben.

[0020] DE 102008029772 A1 beschreibt eine Anordnung mit mindestens zwei

Sensoren, bei der mindestens einer der beiden Sensoren mindestens zwei Schallwandler enthält. Damit können also mit derselben Anordnung mindestens zwei verschiedene Schallpfade realisiert werden. Der Nutzen der Anordnung besteht darin, dass keine aufwendige Anpassung der Sensorposition an die Schallgeschwindigkeit des Messmediums

erforderlich ist. Die Schallwandler werden innerhalb des Sensors so angeordnet, dass sich für die entsprechenden Schallpfade

unterschiedliche Ausbreitungswinkel im Medium ergeben und während einer Diagnosephase der für das jeweilige Messmedium optimale

Schallpfad ausgewählt wird. Die gleichzeitige Realisierung von Reflex- und Direktanordnung ist damit nicht möglich.

[0021] Weitere Ultraschall-Durchflussmess-Systeme sind aus den folgenden

Schriften bekannt, die allerdings das beschriebene Problem nicht lösen. So beschreibt US 6293156 B1 ein Ultraschall-Durchflussmess-System nach dem Kreuzkorrelationsverfahren. Beansprucht wird eine Lösung, bei der nur ein Sendewandler und zwei Empfangswandler benötigt werden um zwei Schallpfade zu erzeugen, deren Signale korreliert werden.

US 2013/0174669 A1 offenbart eine Durchflussmessung nach einem Laufzeitdifferenzverfahren, wobei wahlweise die Laufzeitdifferenz zwischen Upstream- und Downstreamsignal auf einem Pfad in

Direktanordnung (Mode 1 ) oder die Laufzeitdifferenz zwischen den

Downstreamsignalen auf zwei Pfaden in Direktanordnung mit

unterschiedlichem Pfadwinkel (Mode 2) ermittelt wird. Als Vorteil wird genannt, dass bei hoher Strömungsgeschwindigkeit die

Downstreamsignale üblicherweise bessere Qualität haben als die

Upstreamsignale. Dann wird Mode 1 genutzt. Wenn beide Modi nutzbar sind, kann die Querströmung ermittelt und somit kompensiert werden. Die Anordnung erlaubt also die Erweiterung der Turn-Down-Ratio und die Kompensation von Querströmung, jedoch nicht beides gleichzeitig. Die Selbstkompensation der Querströmung, wie sie in der Reflexanordnung realisiert ist, ist damit nicht möglich.

Eine Anordnung, die wahlweise die Messung nach dem Laufzeitverfahren und nach dem Dopplerverfahren ermöglicht, beschreibt US 8019559 B1. In US 8234934 B2 werden durch Nutzung des Öffnungswinkels zusätzlich Messpfade zwischen nicht zusammengehörigen Wandlerpaaren (über kreuz) gebildet. Damit werden zusätzliche Diagnosewerte gewonnen, ohne dafür zusätzliche Wandler einbauen zu müssen. US 4015470 A realisiert eine Kombination eines senkrechten Schallpfades zur

Schallgeschwindigkeitsmessung und eines schrägen Schallpfades zur Strömungsmessung. In EP 2072972 A1 wird ein

Mehrpfaddurchflussmesser mit nicht-diametralen Messpfaden offenbart und US 20140109645 A1 beansprucht einen Condition Monitor zur Überwachung der Funktion des Durchflussmessgerätes.

US 201 10271769 A1 offenbart die Auswertung des Rohrwandsignals im Vergleich mit dem Fluidsignal für die Schallgeschwindigkeitsmessung unter Verwendung von Lamb-Wellen. Eine Kombination des

Laufzeitdifferenzverfahrens mit einem Korrelationsverfahren, dass auf Signalen basiert, die von Teilchen im strömenden Fluid reflektiert werden, beschreibt US 5533408 A und in US 5440937 A wird eine

Direktanordnung zur Laufzeitdifferenzmessung offenbart.

Darstellung der Erfindung

[0023] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Messanordnung zur

Clamp-on-Durchflussmessung zu schaffen, die mit nur zwei

Schallwandlerpaaren die Möglichkeit bietet, sowohl in Reflexanordnung als auch in X-Anordnung zu messen, ohne dass beim Wechsel zwischen den Anordnungen die Schallwandlerposition verändert werden muss.

[0024] Für das erfindungsgemäße Verfahren sind mindestens vier Schallwandler auf einem Messrohr angeordnet, die in der Art angesteuert werden, dass die Durchflussmessung abwechselnd nacheinander in X-Anordnung und in Reflexanordnungen erfolgt. Dazu sind jeweils zwei Schallwandler zu je einem Sende-Empfangspaar für eine Durchflussmessung in X-Anordnung bzw. je zwei Schallwandler zu je einem Sende-Empfangspaar für zwei Reflexanordnungen verschaltet.

[0025] Mit den so angeordneten Schallwandlern werden eine mittlere

Strömungsgeschwindigkeit sowie eine Querströmungskomponente ermittelt, wobei die Querströmungskomponente als Diagnosewert gespeichert und zur Anzeige gebracht wird, und bei Überschreiten eines vorher definierten Maximalwerts der Querströmungskomponente ein Warnsignal erzeugt wird.

[0026] In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens erfolgt eine erste

Durchflussmessung in X-Anordnung, bei der mindestens eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit ermittelt wird. Bei der mittleren

Strömungsgeschwindigkeit kleiner als die für die Reflexanordnung zulässige maximale Strömungsgeschwindigkeit wird eine zweite

Durchflussmessung in Reflexanordnung durchgeführt, oder bei der ermittelten Strömungsgeschwindigkeit größer oder gleich der für die Reflexanordnung zulässigen maximalen Strömungsgeschwindigkeit wird die Durchflussmessung in X-Anordnung wiederholt.

[0027] Die erfindungsgemäße Anordnung zur Ultraschall-Clamp-on-

Durchflussmessung enthält mindestens vier Schallwandler, welche paarweise, sich diametral gegenüberliegend, auf dem Messrohr angeordnet sind. Die Durchflussmessung in Reflexanordnung oder in X- Anordnung wird mittels einer Steuereinrichtung realisiert. Je nach

Ansteuerung durch die Steuereinrichtung bilden jeweils zwei

Schallwandler jeweils ein Sende-Empfangspaar für die

Durchflussmessung in zwei Reflexanordnungen oder jeweils ein Sende- Empfangspaar für die Durchflussmessung in X-Anordnung.

[0028] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Steuerung einer

Ultraschall-Clamp-on-Durchflussmessung enthält mindestens vier

Schallwandler, die auf einem Messrohr angeordnet sind. Dazu sind ein Signalgeber über vier Schaltelemente und ein Verstärker über vier weitere Schaltelemente mit den Schallwandlern verbunden, wobei für eine erste Messung die je zwei Schallwandler zu je einem Sende-Empfangspaar verschaltet werden, so dass zwei Schallwandler als Sendeeinheiten und zwei Schallwandler als Empfangseinheiten für eine Durchflussmessung in X-Anordnung beschaltet sind, und für eine zweite Durchflussmessung je zwei Schallwandler über die vier Schaltelemente zu je einem Sende- Empfangspaar für die Durchflussmessung in Reflexanordnung verschaltet werden.

[0029] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Vorteile der

Reflexanordnung, nämlich dass nicht axiale Komponenten des

Strömungsvektors weitgehend kompensiert werden, und der X- Anordnung, nämlich eine Detektion der Querkomponenten, in einer Anordnung vereint werden.

Ausführung der Erfindung

[0030] Nachfolgend werden die Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierzu zeigen

Figur 1 X-Anordnungen von Schallwandlern nach dem Stand der Technik, Figur 2 Reflex-Anordnungen von Schallwandlern nach dem Stand der Technik,

Figur 3 zwei Reflexanordnungen um 90° gegeneinander versetzt nach dem Stand der Technik

Figur 4 eine erfindungsgemäße Anordnung zweier

Reflexanordnungen auf dem Messrohr,

Figur 5 ein Ausschnitt aus Figur 4 und

Figur 6 eine Schaltungsanordnung zur Ansteuerung der

Schallwandler.

[0031] Wie bereits beschrieben, werden in der Clamp-on-Durchflussmessung eine Reflexanordnung der Schallwandler auf derselben Seite des

Messrohres (zwei Schallpfade) oder eine Direktanordnung der

Schallwandler auf gegenüberliegenden Seiten des Rohres (ein einzelner Schallpfad) oder die Kombination zweier Direktanordnungen zur X- Anordnung angewendet. Sowohl die Reflex- als auch die X-Anordnung haben ihre Vor- und Nachteile. Wünschenswert wäre also die Möglichkeit, beide Anordnungen parallel zu betreiben, was nach dem Stand der Technik mit drei Schallwandlerpaaren umgesetzt werden könnte. Um diese Anordnung dann in zwei Messebenen zu installieren sind sechs Schallwandlerpaare und 12 Messkanäle erforderlich.

[0032] Die erfinderische Lösung besteht nun darin, dass beide Verfahren mit denselben Schallwandlern durchgeführt werden, d.h. mit der für zwei Reflexanordnungen optimalen Sensoranordnung wird auch eine X- Anordnung realisiert. Hierzu sind, wie in Figur 4 gezeigt, zwei

Reflexanordnungen, auf gegenüberliegenden Positionen auf dem

Messrohr 1 installiert, durch das ein Volumenstrom V fließt. Der untere linke Schallwandler T4 ist dem oberen linken Schallwandler T1 und der untere rechte Schallwandler T2 ist dem oberen rechten Schallwandler T3 diametral gegenüber auf dem Messrohr 1 angeordnet. Die erste

Reflexanordnung wird zwischen oberen linken Schallwandler T1 und oberen rechten Schallwandler T3 mit dem Schallpfad SP1 und die zweite Reflexanordnung zwischen unteren rechten Schallwandler T2 und unteren linken Schallwandler T4 mit dem Schallpfad SP2 realisiert. Die

Schallpfade SP1 und SP2 enthalten jeweils eine Reflexion an der den Schallwandlern jeweils gegenüberliegenden Rohrinnenwand. Die

Schallpfade beider Reflexanordnungen liegen dabei in derselben Ebene.

Um mit denselben Schallwandlern T1 bis T4 eine X-Anordnung zu realisieren, müssten die Abstände zwischen dem oberen linken

Schallwandler T1 und dem oberen rechten Schallwandler T3 und dem unteren rechten Schallwandler T2 und dem unteren linken Schallwandler T4 in Rohrachsenrichtung verringert werden. Es hat sich aber gezeigt, dass insbesondere bei Nutzung von Oberflächenwellenmoden der

Rohrwand, eine gewisse Abweichung des Sensorabstandes vom

Optimalwert möglich ist. Der auf den Schallpfaden SP3 und SP4

verlaufende Schall wird in der X-Anordnung bei Verwendung von

Oberflächenwellenmoden von dem oberen linken Schallwandlern T1 und dem oberen rechten Schallwandler T3 in die Rohrwand eingestrahlt und breitet sich parallel zur Rohroberfläche aus. Während der Ausbreitung in der Rohrwand wird kontinuierlich Schall in das Medium abgestrahlt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Rohrwand verlaufen die Schallpfade SP3 und SP4 nach dem Auftreffen ebenfalls ein Stück parallel zur

Rohroberfläche bis zu dem unteren rechten Schallwandlern T2 und dem unteren linken Schallwandler T4. Im Medium bildet sich dadurch ein sehr breiter Schallstrahl. Für die Laufzeitberechnung können ersatzweise die in Figur 4 gestrichelt gezeigten Schallpfade SP3 und SP4 verwendet werden. Figur 5 zeigt einen Ausschnitt aus Figur 4, in dem der Verlauf des

Schallpfades SP4 im Rohr am oberen linken Schallwandler T1 deutlicher zu sehen ist. Die Vergrößerung des Sensorabstandes vom Optimalwert bewirkt eine Vergrößerung der Laufzeit zwischen den Schallwandlern dadurch, dass die Laufzeit in der Rohrwand vergrößert wird. Dies kann jedoch kompensiert werden, da die Laufzeit durch die Rohrwand Lpipe aus der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle in der Rohrwand c_pipe und dem zusätzlichen Abstand x_pipe berechnet werden kann

Lpipe = x_pipe/c_pipe Gl. (10) [0034] Die Schallaufzeit t_fl im Fluid ergibt sich aus der Gesamtlaufzeit t vom

Sendeschallwandler zum Empfangsschallwandler und der Laufzeit tdelay durch die Schallwandlervorläufe und die Elektronik sowie der Laufzeit in der Rohrwand Lpipe zu

t_fl = t - tdelay - Lpipe Gl. (1 1 )

[0035] Außerdem gilt für t_fl

t_fl = 2d/cos(gamma)/c_fl Gl. (12)

[0036] Der Ausbreitungsweg x_pipe in der Rohrwand ergibt sich aus dem

Abstand xO zwischen dem Schalleintritt und dem Schallaustritt in der Rohrwand und dem Ausbreitungsweg x_fl im Fluid. Der Weg x_fl ist abhängig vom Innendurchmesser d des Rohres und tangential abhängig vom Einstrahlwinkel gamma im Fluid. Es wird das Brechungsgesetz nach Snellius und die entsprechenden trigonometrischen Beziehungen

zugrundegelegt. Die Schallgeschwindigkeit im Fluid c_fl wird dann berechnet nach: c_fl = c_pipe 2 d / J((t - tdelay)c_pipe) 2 - xO + 4d 2 Gl. (13)

[0037] Mit Gl. (12) kann dann auch die Schalllaufzeit im Fluid t_fl berechnet

werden.

[0038] Die Oberflächenwellenmoden eignen sich in besonderer Weise, die

Ultraschallsignale vom Schallwandler in das Medium zu übertragen und dabei auch eine Ausbreitung in Rohrlängsachsrichtung zu erzeugen.

Prinzipiell sind aber auch weitere sogenannte Plattenmoden in der

Rohrwand verwendbar. Welche Moden die Schallausbreitung in der

Rohrwand dominiert, wird durch den Einstrahlwinkel und die

Schallgeschwindigkeit der Schallwandler sowie die Schallgeschwindigkeit und Dicke der Rohrwand bestimmt.

[0039] Für den erfindungsgemäßen Betrieb der zwei Reflexanordnungen und der X-Anordnung ist ein Messumformer erforderlich, der vier Schallwandler T1 , T2, T3 und T4 ansteuert, von denen je zwei einen Schallpfad

realisieren. Figur 6 zeigt eine mögliche Schaltungsanordnung zur Ansteuerung der Schallwandler T1 , T2, T3 und T4. Die Schaltung besteht neben den vier Schallwandlern T1 , T2, T3 und T4 aus einem Signalgeber Tr, sowie acht Schaltelementen S1 -S8 und einem Verstärker Rc. Über die Schaltelemente S1 , S3, S5 und S7 wird der Signalgeber Tr mit den

Schallwandlern T1 , T2, T3 und T4 verbunden. Werden die Schallwandler T1 , T2, T3 und T4 mit einem Anregungsimpuls (beispielsweise mit einem Rechteck-Puls) angesteuert, fungieren sie als akustische Sendeeinheit. Des Weiteren verbinden die Schaltelemente S2, S4, S6 und S8 die

Schallwandler T1 , T2, T3 und T4 mit dem Verstärker Rc. Durch eine entsprechende gesteuerte Betätigung der Schaltelemente werden die gewünschten Sende-Empfangspaare (X-Anordnung oder

Reflexanordnungen) realisiert. Für eine erste Messung werden der obere linke Schallwandler T1 und der untere rechte Schallwandler T2 über die Schaltelemente S2, S3 (Figur 6) und anschließend der obere rechte Schallwandler T3 und der untere linke Schallwandler T4 über die

Schaltelemente S6 und S7 zu je einem Sende-Empfangspaar verschaltet und damit eine X-Anordnung realisiert, wobei der untere rechte

Schallwandler T2 und der untere linke Schallwandler T4 als

Sendeeinheiten und der obere linke Schallwandler T1 und der obere rechte Schallwandler T3 als Empfangseinheiten beschaltet sind. Für eine zweite Messung werden der obere linke Schallwandler T1 und der obere rechte Schallwandler T3 sowie der untere rechte Schallwandler T2 und der untere linke Schallwandler T4 zu je einem Sende-Empfangspaar über die Schaltelemente S2, S5, S3 und S8 verschaltet und damit zwei

Reflexanordnungen realisiert.

[0040] Die beiden Reflexanordnungen und die X-Anordnung sind somit durch verschiedene Betriebsmodi des Messumformers bei unveränderter Schallwandleranordnung realisierbar.

[0041] Für die Durchführung des Verfahrens in einer ersten Ausführungsform

sind der obere linke Schallwandler T1 und der untere rechte Schallwandler T2 diametral gegenüber dem oberen rechten Schallwandler T3 und dem unteren linken Schallwandler T4 angeordnet. Sie werden abwechselnd in X-Anordnung und in Reflexanordnung betrieben. Dabei ist zu beachten, dass die maximalen zulässigen Strömungsgeschwindigkeiten beider Anordnungen unterschiedlich sind, wobei die maximal zulässige

Strömungsgeschwindigkeit für die X-Anordnung immer größer ist. Es erfolgt zunächst eine Messung in X-Anordnung wobei die mittlere

Strömungsgeschwindigkeit sowie die Querströmungskomponente ermittelt werden. Wenn die so ermittelte Strömungsgeschwindigkeit kleiner ist als die für die Reflexanordnung zulässige maximale

Strömungsgeschwindigkeit, dann wird die nächste Messung in

Reflexanordnung betrieben, ansonsten wird die nächste Messung wieder in X-Anordnung betrieben. Die Querströmungskomponente wird als Diagnosewert gespeichert und zur Anzeige gebracht. Wenn die

Querströmungskomponente einen vorher definierten Maximalwert überschreitet, wird ein Warnsignal erzeugt.

Eine zweite Ausführungsform besteht darin, dass der obere linke

Schallwandler T1 und der untere rechte Schallwandler T2 sowie der obere rechte Schallwandler T3 und der untere linke Schallwandler T4, wie in für die erste Ausführungsform beschrieben, angeordnet werden. Für eine zweite Messebene werden entsprechend weitere Schallwandler angeordnet, die um 90° gegeneinander in Rohrumfangsrichtung versetzt sind. Damit wird zunächst in den beiden Messebenen nacheinander in X- Anordnung gemessen und aus den in den beiden Messebenen

gemessenen mittleren Strömungsgeschwindigkeiten die mittlere

Strömungsgeschwindigkeit der beiden Messebenen, der Betrag bzw. der Winkel des Vektors der Querströmungskomponente berechnet. Wenn die mittlere Strömungsgeschwindigkeit kleiner als die für die Reflexanordnung zulässige maximale Strömungsgeschwindigkeit ist, dann wird die nächste Messung in beiden Messebenen in Reflexanordnung betrieben, ansonsten wird die nächste Messung in beiden Messebenen wieder in X-Anordnung betrieben. Der Betrag und der Winkel des Vektors der

Querströmungskomponente können als Diagnosewert gespeichert und zur Anzeige gebracht werden. Wenn der Betrag und/oder der Winkel der Querströmungskomponente einen vorher definierten Maximalwert überschreiten, kann ein Warnsignal erzeugt werden.