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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR THE ASSEMBLY OF COMPONENTS, PREFERABLY FOR MOTOR VEHICLES, METHOD FOR PREPARING A FIRST COMPONENT FOR ASSEMBLY, MOTOR VEHICLES COMPRISING AT LEAST ONE FIRST AND ONE SECOND COMPONENT AND PREPARED COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/062020
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the assembly of components, preferably for motor vehicles, whereby a first component (10) and a second component (11) are interconnected by means of at least one assembly adhesive component (12) and said adhesive assembly component (12) is arranged between a surface area (13) of the first component (10) and a surface area (14) of the second component (11). According to the invention, the surface area (13) of the first component (10) is connected to a primer component (15) that has an adhesive surface (17) from a support material (18) associated with the assembly adhesive component (12) on a face (16) facing away from the surface area (13) of the first component (10). The invention also relates to a method for preparing a component for assembly or repair, to a motor vehicle comprising at least one first and one second component (10, 11) and to a prepared component (10).

Inventors:
HOPF MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/062653
Publication Date:
May 29, 2008
Filing Date:
November 21, 2007
Export Citation:
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Assignee:
TESA AG (DE)
HOPF MARTIN (DE)
International Classes:
B29C65/50; B62D27/00; C09J5/02; F16B11/00
Foreign References:
FR2589478A11987-05-07
EP0467197A21992-01-22
EP0737699A11996-10-16
Attorney, Agent or Firm:
TESA AG (Hamburg, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Montage von Bauteilen, vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, wobei ein erstes Bauteil (10) und ein zweites Bauteil (1 1 ) mittels zumindest einer

Montageklebstoffkomponente (12) verbunden werden und die Montageklebstoffkomponente (12) zwischen einem Oberflächenbereich (13) des ersten Bauteils (10) und einem Oberflächenbereich (14) des zweiten Bauteils (1 1 ) angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberflächenbereich (13) des ersten Bauteils (10) mit einer Haftgrundkomponente (15) verbunden wird, die auf der dem besagten Oberflächenbereich (13) des ersten Bauteils (10) abgewandten Seite (16) eine der Montageklebstoffkomponente (12) zugeordnete Haftoberfläche (17) aus einem Trägermaterial (18) aufweist und zwischen dem besagten Oberflächenbereich (13) und der Montageklebstoffkomponente (12) angeordnet wird.

2. Verfahren zur Vorbehandlung für eine Montage eines ersten Bauteils (10), vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, welches mit einem zweiten Bauteil (1 1 ), vorzugsweise für Kraftfahrzeuge mittels zumindest einer Montageklebstoffkomponente (12) verbunden werden kann, wobei die

Montageklebstoffkomponente (12) zwischen einem Oberflächenbereich (13) des ersten Bauteils (10) und einem Oberflächenbereich (14) des zweiten Bauteils (1 1 ) angeordnet werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberflächenbereich (13) des ersten Bauteils (10) mit einer Haftgrundkomponente (15) verbunden wird, die auf der dem besagten Oberflächenbereich (13) des ersten Bauteils (10) abgewandten Seite (16) eine der Montageklebstoffkomponente (12) zugeordnete Haftoberfläche (17) aus einem Trägermaterial (18) aufweist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil (10) und das zweite Bauteil (1 1 ) mittels zumindest einer Fügekomponente (19) verbunden werden, welche zwischen einem Oberflächenbereich (13) des ersten Bauteils (10) und einem Oberflächenbereich (14) des zweiten Bauteils (1 1 ) angeordnet wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil (10) und zweite Bauteil (1 1 ) ausgelegt sind zur Verbindung mittels zumindest einer

Fügekomponente (19), welche zwischen einem Oberflächenbereich (13) des ersten Bauteils (10) und einem Oberflächenbereich (14) des zweiten Bauteils (1 1 ) angeordnet werden kann.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung des ersten Bauteils (10) mit der Fügekomponente (19) ein weiterer Oberflächenbereich des ersten Bauteils (10) mit einer weiteren Haftgrundkomponente verbunden wird, die auf der dem besagten weiteren Oberflächenbereich des ersten Bauteils (10) abgewandten Seite eine der Fügekomponente (19) zugeordnete weitere Haftoberfläche aus einem weiteren

Trägermaterial aufweist, die mit der Fügekomponente (19) verbunden wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zeitlich nach einer Verbindung des ersten Bauteils (10) mit der Haftgrundkomponente (15) und/oder der weiteren Haftgrundkomponente und vor der Verbindung des ersten Bauteils (10) mit dem zweiten Bauteil (1 1 ) eine Lagerung des ersten Bauteils (10) erfolgt.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zeitlich nach der Lagerung des ersten Bauteils (10) und vor der Verbindung des ersten Bauteils (10) mit dem zweiten Bauteil (1 1 ) die Haftoberfläche (17) einer Reinigung und/oder mechanischen Vorbehandlung unterzogen wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zeitlich vor der Verbindung des besagten Oberflächenbereichs (13) des ersten

Bauteils (10) mit der Haftgrundkomponente (15) eine Vorpositionierung der Haftgrundkomponente (15) auf dem Oberflächenbereich (13) erfolgt.

9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorpositionierung ein Band, ein Klebeband oder ein selbstklebendes Klebeband verwendet wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Bereich zwischen der Haftgrundkomponente (15) und dem besagten Oberflächenbereich (13) eine Klebstoffmasse (20) eingebracht wird.

1 1 . Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftoberfläche (17) eine Oberflächenenergie in einem Bereich zwischen 30 und 73 mN/m aufweist.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägermaterial (18) eine Kunststofffolie, ein Kunststoffgewebe oder ein Vliesstoff verwendet wird.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (18) vollflächig, linien- und/oder punktförmig stoffschlüssig mit dem ersten Bauteil (10) verbunden wird.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klebstoffmasse (20) vollflächig, linien- und/oder punktförmig stoffschlüssig mit dem ersten Bauteil (10) und/oder dem Trägermaterial (18) verbunden wird.

15. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (18) mittels Ultraschall- oder Hochfrequenzschweißung und/oder einer Wärme- und/oder Druckaktivierung mit dem ersten Bauteil (10) verbunden wird.

16. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klebstoffmasse (20) mittels einer Ultraschall- oder Hochfrequenzschweißung und/oder einer Wärme- und/oder Druckaktivierung mit dem ersten Bauteil (10) verbunden wird.

17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Verbindung von erstem Bauteil (10) und Trägermaterial (18) eine für die Verbindung von niederenergetischen Oberflächen mit einer Oberflächenenergie in einem Bereich von 18 bis 30 mN/m geeignete Klebstoffmasse (20) eingesetzt wird.

18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Montageklebstoffkomponente (12) feuchtigkeitshärtender 1 -komponentiger

Polyurthanklebstoff verwendet wird.

19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltkraft der Haftgrundkomponente (15) mindestens so groß ist wie die Haltekraft der Montageklebstoffkomponente (12).

20. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Fügekomponente (19) ein vorzugsweise doppelseitig klebendes Band oder eine Klammer verwendet wird.

21 . Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Fügekomponente ein Klebeband aus einem Schaum, insbesondere einem Acrylatschaum oder einem Polyethylenschaum verwendet wird. Auch ein Polyurethanschaum kann als Schaumträger Verwendung finden.

22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil (10) aus einem Kunststoff, insbesondere aus Polypropylem, PP-EPDM, ABS, PC-ABS oder Polyurethan besteht.

23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bauteil (1 1 ) vorzugsweise mit einer Lackschicht versehenes

Metallblech ist.

24. Kraftfahrzeug mit zumindest einem ersten und einem zweiten Bauteil (10, 1 1 ), dadurch gekennzeichnet, dass eine Montage oder Reparatur von Bauteilen (10, 1 1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18 erfolgt ist.

25. Vorbehandeltes Bauteil, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbehandlung nach einem der Ansprüche 2 bis 18 erfolgt ist.

Description:

Beschreibung

Verfahren zur Montage von Bauteilen, vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, Verfahren zur

Vorbehandlung für eine Montage eines ersten Bauteils, Kraftfahrzeug mit zumindest einem ersten und einem zweiten Bauteil sowie vorbehandeltes Bauteil

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage von Bauteilen, vorzugsweise für

Kraftfahrzeuge, Verfahren zur Vorbehandlung für eine Montage eines ersten Bauteils, Kraftfahrzeug mit zumindest einem ersten und einem zweiten Bauteil sowie vorbehandeltes Bauteil nach den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.

Im Fahrzeugbau sind unterschiedliche Verfahren zum Verbinden von zwei Bauteilen, beispielsweise eines Kunststoffbauteils mit einer Fahrzeugkarosserie, bekannt. Gerade Kunststoffe, die besonders oft im Fahrzeugbau eingesetzt werden, zeichnen sich durch unterschiedliche Polarität auf den Oberflächen aus, was einen erheblichen Einfluss auf die Art der Befestigung hat. Oft erweisen sich die erwähnten mechanischen Befestigungsmethoden als unzureichend. Außerdem sind die eingesetzten

Kunststoff arten vielschichtig, beispielsweise Polypropylen, PP-EPDM, Polyurethan, ABS, PC-ABS und dgl., und werden von unterschiedlichen Anforderungen an ihre Geometrie, Oberflächenbeschaffenheit, Chemikalien-, UV- und Temperaturbeständigkeit, Langlebigkeit usw. sowie aus unterschiedlichsten Rezepturen bestimmt.

Es sind Befestigungsmethoden wie Stecken, Verrasten, Klemmen und Schrauben bekannt, was den gewünschten mechanischen Belastungen standhält. Diese Verfahren sind durch das Einbringen von zusätzlichen Löchern im Rohbau bzw. zusätzlichen Materialien wie Klemmen oder Schrauben im Montageprozess gekennzeichnet. Die Arbeitsplätze sind entsprechend zu gestalten, der Zeitaufwand für Montage sowie der Kostenaufwand sind jedoch beträchtlich. Ferner kann der optische Eindruck dieser mechanischen Befestigungsmethoden unbefriedigend sein. Auch die designerischen Möglichkeiten sind eingeschränkt, weil mechanische Befestigungselemente wie Nieten und Schrauben oft einen unbefriedigenden optischen Eindruck ergeben. Gerade bei Kunststoffbeplankungen wie Zierleisten oder Schwellerverbreiterungen sind derartige Befestigungsmethoden weniger geeignet.

AIs weitere Befestigungsmethode sind Klebeverbindungen, beispielsweise über Klebebänder aus verschiedenen Materialien, weitläufig bekannt. Derartige Klebebänder bestehen im Allgemeinen aus einem Trägermaterial, das auf mindestens einer Seite mit drucksensitiven Klebstoffen beschichtet sind. Ein Selbstklebeband kann aber auch aus nur einer Schicht drucksensitiven Klebstoffs, beispielsweise Acrylfoam, Transferklebebänder und dgl., ohne Trägermaterial bestehen. Die Selbstklebemassen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr gute Klebeeigenschaften auf allen polaren Oberflächen aufweisen und dadurch weitestgehend mechanischen Belastungen standhalten.

Kunststoffbeplankungen werden meist ganz oder bereichsweise mittels Streifen aus doppelseitig klebendem Band an die lackierte Fahrzeugkarosserie geklebt. Diese Klebetechnik kann insbesondere auf den direkt einsehbaren Karosserieflächen angewandt werden, weil mechanische Befestigungselemente wie Nieten oder Schrauben einen unbefriedigenden optischen Eindruck ergeben. Die Selbstklebebänder entlang der Bauteile fixieren dauerhaft die Kunststoffteile auf der lackierten Karosserie. Die besonderen Geometrien, die Dimensionen der Kunststoffbauteile, z.B. Schwellerverbreiterungen aus einem Stück, usw. erfordern hochwertige Klebebandlösungen, die beispielsweise erfüllt werden durch hochwertiges Klebeband aus Acrylatschaum, womit eine Art Abdichtung und ein optisch gleichmäßiges Spaltmaß zwischen Kunststoffteil und Karosserie erreicht werden kann. Problematisch dabei ist, dass größere Kunststoffteile nicht passgenau sind. Des weiteren bereitet es erhebliche Probleme, die Kunststoffteile exakt angepasst zur Karosserie auszuführen. Die Fähigkeit zum Toleranzbereich durch den Schaumkern der doppelseitig klebenden Bänder ist ebenfalls begrenzt. Es kommt während der seriellen Anwendung dieser Kunststoffbeplankungen immer wieder zur partiellen Ablösung aufgrund dieser Maßabweichungen. Weitere Störquellen sind Flächenbeschichtungen auf der Karosserie mit abriebfesten Beschichtungen wie beispielsweise Unterbodenschutz und Schwellerschutz. Doppelseitig klebende Bänder können die Rauhigkeit dieser

Flächenbeschichtungen nicht mehr ausgleichen, so dass kein flächiger Klebeverbund entsteht. Die Klebung ist somit nicht ausreichend zur sicheren Befestigung der Kunststoffteile.

Das konstruktive Kleben ist als weitere Befestigungsmethode bekannt. Nach dem Stand der Technik sind insbesondere pastöse Klebstoffe bekannt, mit welchen das Problem der

Passung der Kunststoffteile zur Karosserie umgangen werden kann. Pastöse Klebstoffe können Toleranzen wesentlich besser ausgleichen. In Kombination mit einem doppelseitig klebenden Band, Klammern oder Klebestreifen als Fixierhilfe entstehen so dauerhafte Verbindungen. Nachteilig beim Einsatz pastöser Klebstoffe ist jedoch, dass die Klebeflächen auf den Kunststoffteilen vor dem Auftragen der pastösen Klebstoffe in einem aufwändigen Verfahren speziell vorbehandelt werden müssen.

Insbesondere ist es bekannt, als Vorbehandlungen auf Kunststoffoberflächen vorgeschaltete Reinigungsvorgänge und zusätzlich oberflächenwirksame Behandlungen durchzuführen. Auf besonders schlecht klebbaren Kunststoff Oberflächen kann ein Beflammen bzw. Behandeln mittels Plasma oder Coronavorbehandlungen notwendig sein. Häufig wird zur Oberflächenvorbehandlung ein Primerauftrag verwendet. Unter Primer wird eine lösungsmittelhaltige, lackähnliche Bindemittelzusammensetzung verstanden, die so beschaffen ist, dass auch nach vollständigem Abbinden des Bindemittelsystems reaktive Gruppen verbleiben, die mit dem Montagekleber eine chemische Reaktion eingehen können. Die verschiedenen Arten von Vorbehandlungen sind allerdings zeitlich begrenzt. Nach Ablauf eines Verfallsdatums, das Stunden bis Monate umfassen kann, verfallen deren Wirkungen, und die Teile sind nicht mehr zu gebrauchen oder mit Qualitätsverlusten nachzuarbeiten. Die Vorbehandlung der Kunststoffteile ist entsprechend in die Logistik- und Prozesskette einzuplanen. Somit unterliegen die Arbeitsplatzbelastungen speziellen Anforderungen.

In der Offenlegungsschrift DE 103 57 701 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines lagerfähigen modularen Bauteils unter Verwendung eines Montageklebers offenbart. Es wird vorgeschlagen, dass in einem ersten Schritt ein feuchtigkeitsreaktiver Primer auf die zu verklebenden Oberflächenbereiche des Bauteils aufgetragen werden. Nach einem daran anschließenden kurzfristigen Ablüften der aufgetragenen Primerschicht, gefolgt von einem Auftragen einer H-aktiven Substanz auf die nicht ausgehärtete Primerschicht, gefolgt vom Ablüften und Aushärten der derartig modifizierten reaktiven Primerschicht, sollen sich derart vorbereitete Oberflächen über lange Lagerzeiten verlässlich kleben lassen. Allerdings ist eine derartige Oberflächenvorbehandlung zeitraubend und aufwändig. Nachteilig kommt hinzu, dass die Lagerzeit dennoch nicht zeitlich unbegrenzt ist, denn alle bekannten Primersysteme sind nur für einen begrenzten Zeitraum aktiv. Nach Ablauf der Verfallzeit ist eine Reaktivierung der Primerfläche erforderlich. Diese Primerprozesse bedingen außerdem den problematischen Einsatz von organischen

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Lösungsmitteln. Die einen Primer enthaltenen Wirkstoffe können zudem als gesundheitsschädlich eingestuft werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für eine Montage sowie ein Verfahren für eine Vorbehandlung zur Montage von Bauteilen vorzuschlagen, wobei jegliche Art von Oberflächenvorbehandlung entfällt. Darüber hinaus soll ein verbessertes Kraftfahrzeug mit zumindest einem ersten und einem zweiten Bauteil sowie ein vorbehandeltes Bauteil bereitgestellt werden, das ohne Vorbehandlung mit einem zweiten Bauteil verbunden werden kann.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.

Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Montage von Bauteilen, vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, wird ein erstes Bauteil und ein zweites Bauteil mittels zumindest einer Montageklebstoffkomponente verbunden und die Montageklebstoffkomponente zwischen einem Oberflächenbereich des ersten und einem Oberflächenbereich des zweiten Bauteils angeordnet, wobei der Oberflächenbereich des ersten Bauteils mit einer Haftgrundkomponente verbunden wird, die auf der dem besagten Oberflächenbereich des ersten Bauteils abgewandten Seite eine der Montageklebstoffkomponente zugeordnete Haftoberfläche aus einem Trägermaterial aufweist. Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Vorbehandlung für eine Montage von Bauteilen die derart miteinander verbunden werden können, wird der Oberflächenbereich des ersten Bauteils mit einer Haftgrundkomponente verbunden, die auf der dem besagten

Oberflächenbereich des ersten Bauteils abgewandten Seite eine der Montageklebstoffkomponente zugeordnete Haftoberfläche aus einem Trägermaterial aufweist.

Als erstes Bauteil ist dabei insbesondere ein Kunststoff-Ersatzteil, beispielsweise in Form einer Zierleiste, einer Schwellerverbreiterung, oder ein sonstiges zu applizierendes

Kunststoffteil zu verstehen, das mit dem zweiten Bauteil, vorzugsweise einem mit einer Lackschicht versehenen Metallblech, verbunden werden kann. Besonders bevorzugt wird das erste Bauteil aus einem Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen, PP-EPDM, ABS, PC-ABS oder Polyurethan, gebildet. Das zweite Bauteil kann insbesondere als lackierte Fahrzeug-Karosseriefläche ausgebildet sein.

Vorteilhafterweise erübrigt sich durch den Einsatz einer Haftgrundkomponente jegliche Oberflächenvorbehandlung. Insbesondere kann auch eine Vorbehandlung mittels eines Primers entfallen. Vielmehr wird anstelle eines aufwändigen Arbeitsschritts zur Vorbehandlung des entsprechenden Oberflächenbereichs oder anstelle einer geprimerten Fläche die Haftgrundkomponente auf das erste Bauteil aufgebracht, wobei das erste Bauteil meist als schlecht beklebbarer Kunststoff ausgebildet ist. Als Haftgrundkomponente wird bevorzugt ein Band, ein Klebeband oder ein selbstklebendes Klebeband verwendet. Besonders bevorzugt kann auch ein Vlies vorgesehen sein. Von besonderes großem Vorteil ist jeweils, dass die Haftgrundkomponente auf seiner dem ersten Bauteil abgewandten Seite eine Oberfläche bietet, die ohne

Oberflächenvorbehandlung und auch ohne Primer mit einem später aufgetragenen Montageklebstoff, insbesondere einem pastösen Montageklebstoff, einen Verbund eingeht. Beim Vlies ergibt sich zusätzlich über den mechanischen Formschluss eine belastbare Verbindung zwischen dem Klebstoff im gehärteten Zustand und dem Vlies.

Günstigerweise kann zeitlich vor der Verbindung des besagten Oberflächenbereichs des ersten Bauteils mit der Haftgrundkomponente eine Vorpositionierung der Haftgrundkomponente auf dem Oberflächenbereich erfolgen.

In einem anschließenden Verfahrensschritt kann in den Bereich zwischen der

Haftgrundkomponente und dem besagten Oberflächenbereich eine Klebstoffmasse eingebracht werden. Die Haftoberfläche weist besonders bevorzugt eine Oberflächenenergie in einem Bereich zwischen 30 und 73 mN/m auf, wobei hier wie auch bei den übrigen Angaben im vorliegenden Text die Oberflächenenergie gemäß DIN ISO 8296 ermittelt wurde. Als Trägermaterial eine Kunststofffolie, ein Kunststoffgewebe oder ein Vliesstoff verwendet wird. Insbesondere wird das Trägermaterial vollflächig, linien- und/oder punktförmig stoffschlüssig mit dem ersten Bauteil verbunden. Eine Klebstoffmasse kann vollflächig, linien- und/oder punktförmig stoffschlüssig mit dem ersten Bauteil und/oder dem Trägermaterial verbunden werden.

In einer bevorzugten Variante kann das Trägermaterial mittels Ultraschall- oder Hochfrequenzschweißung, einer Wärme- und/oder Druckaktivierung mit dem ersten Bauteil verbunden werden.

In einer weiteren Variante kann eine Klebstoffmasse, insbesondere eine hitzeaktivierbare Klebstoffmasse, mittels einer Ultraschallschweißung, einer Wärme- und/oder Druckaktivierung mit dem ersten Bauteil verbunden werden.

Für die Verbindung von erstem Bauteil und Trägermaterial kann zudem eine für die

Verbindung von niederenergetischen Oberflächen mit einer Oberflächenenergie in einem Bereich von 28 bis 30 mN/m geeignete Klebstoffmasse eingesetzt werden. Vorteilhafterweise werden damit Probleme bei der Klebung vermieden, die insbesondere bei aus Kunststoff gebildeten ersten Bauteilen mit oft niedrigenergetischen Oberflächen entstehen. Denkbar ist auch die Verwendung einer Folie mit einer speziellen separaten Klebstoff masse für niedrigenergetische Oberflächen, die direkt auf das erste Bauteil geklebt wird. Als Montageklebstoffkomponente wird bevorzugt ein feuchtigkeitshärtender 1 -komponentiger Polyurthanklebstoff verwendet. Denkbar sind auch 2-komponentige Polyurthanklebstoffe oder mittels Beschleunigerzugabe schnell härtende feuchtigkeitsreaktive 1 -komponentiger Klebstoffe auf der chemischen Basis von

Polyurethanen oder silanmodifizierten Polymeren (MS-Polymere). Günstigerweise ist die Spaltkraft der Haftgrundlage mindestens so groß ist wie die Haltekraft der Montageklebstoffkomponente.

In einer Variante ist zur Verbindung des ersten Bauteils mit der Haftgrundkomponente ein weiterer Oberflächenbereich des ersten Bauteils mit einer weiteren Haftgrundkomponente vorgesehen, die auf der dem besagten weiteren Oberflächenbereich des ersten Bauteils abgewandten Seite eine der Fügekomponente zugeordnete weitere Haftoberfläche aus einem weiteren Trägermaterial aufweist, die mit der Fügekomponente verbunden wird.

Zeitlich nach einer Verbindung des ersten Bauteils mit der Haftgrundkomponente und/oder der weiteren Haftgrundkomponente und vor der Verbindung des ersten Bauteils mit dem zweiten Bauteil kann vorteilhafterweise eine Lagerung des ersten Bauteils erfolgen, denn die Haftgrundkomponente ist vorteilhafterweise alterungsstabil und hat kein Verfalldatum. Somit ist eine unbegrenzte Lagerung der mit der Haftgrundkomponente versehenen ersten Bauteile möglich.

Zeitlich nach der Lagerung des ersten Bauteils und vor der Verbindung des ersten Bauteils mit dem zweiten Bauteil kann die Haftoberfläche einer Reinigung und/oder mechanischen Vorbehandlung unterzogen werden.

Bevorzugt werden das erste Bauteil und das zweite Bauteil mittels einer aus einem konstruktiven Klebstoff gebildeten Montageklebstoffkomponente miteinander verbunden, welche zwischen einem Oberflächenbereich des ersten und einem Oberflächenbereich des zweiten Bauteils angeordnet wird. Es können Situation entstehen, wo das erste und das zweite Bauteil über ein zusätzliches Mittel miteinander verbunden werden müssten, um einen dauerhaften Verbund einzugehen.

Das erste Bauteil und das zweite Bauteil sind insbesondere auch zur Verbindung mittels zumindest einer Fügekomponente ausgelegt, wobei die Fügekomponente zwischen einem Oberflächenbereich des ersten und einem Oberflächenbereich des zweiten Bauteils angeordnet ist.

Es kann als Fügekomponente ein herkömmliches, doppelseitig klebendes Schaumband verwendet werden, das als Rollenware angeliefert werden kann. Zum Schutz der

Klebeschicht kann eine Abdeckfolie auf der Klebeschicht vorgesehen sein. Besonders bevorzugt wird als Fügekomponente ein Klebeband aus einem Schaum, insbesondere einem Acrylatschaum oder einem Polyethylenschaum, verwendet.

Derart ausgerüstete erste Bauteile, beispielsweise Kunststoffteile, können günstigerweise ohne weitere oberflächenwirksame Behandlung direkt neben der Montagelinie an der vorgesehenen Stelle mit dem pastösen Klebstoff versehen werden. Ist eine Fügekomponente vorgesehen, kann nach dem Abziehen einer Abdeckung von dem bevorzugt als doppelseitig klebendes Band ausgebildeten Fügekomponente das Kunststoffbauteil sofort verklebt werden. Die Fügekomponente übernimmt dabei die Aufgabe der Fixierung des ersten Bauteils. Alternativ sind auch Klebebandstreifen zur temporären Fixierung bzw. Klammern einsetzbar. Nach erfolgter Härtung des pastösen Klebstoffs übernimmt dieser die Funktion der Bauteilbefestigung an der Karosserie.

Bei einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug mit zumindest einem ersten und einem zweiten Bauteil erfolgt eine Montage oder Reparatur von Bauteilen gemäß einem der oben beschriebenen Verfahrensschritte. Bei einem erfindungsgemäßen vorbehandelten Bauteil erfolgt die Vorbehandlung nach einem der vorhergehend beschriebenen Verfahrensschritte.

Insgesamt wird mit der vorgeschlagenen Lösung ein Verfahren bereitgestellt, bei dem eine Oberflächenvorbehandlung entfällt. Außerdem können aufwändige Vorbehandlungen mit lösemittel- und/oder gegebenenfalls gefahrstoffhaltigen Substanzen sowie arbeitsplatztechnische Anforderungen durch den Einsatz von Chemikalien vollständig vermieden werden. Insbesondere durch den Entfall eines Primers kann der Einsatz von gesundheitsschädlichen Lösungsmitteln vermieden werden. Vorteilhafterweise entfallen damit gefährliche Arbeitsstoffe. Die so präparierten Kunststoffbauteile können herstellerseitig oder logistikseitig nach Bedarf in den Verkehr (OEM, Reparaturprozess) und zur Montage gebracht werden, ohne dass Verfalldaten oder Mindesthaltbarkeitsdaten berücksichtigt werden müssen. Die Mehrkosten durch überlagerungen werden somit günstigerweise vermieden.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben, aus denen sich auch unabhängig von der Zusammenfassung in den Patentansprüchen weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben.

Es zeigen in schematischer Darstellung:

Fig. 1 im Anlieferungszustand ein mit einer bevorzugten Haftgrundkomponente versehenes erstes Bauteil, das über eine separat angelieferte Fügekomponente mit einem zweiten Bauteil verbunden wird; und Fig. 2 im montierten Zustand das erste Bauteil in Verbindung mit dem zweiten Bauteil.

Gleiche Elemente werden in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Fig. 1 zeigt im Anlieferungszustand ein mit einer bevorzugten Haftgrundkomponente 15 versehenes erstes Bauteil 10, das über eine Montageklebstoffkomponente 12 mit einem zweiten Bauteil 1 1 verbunden wird. In Fig. 2 ist das erste Bauteil 10 im montierten Zustand mit dem zweiten Bauteil 1 1 dargestellt.

Das erste Bauteil 10 ist insbesondere als Kunststoff- Ersatzteil ausgebildet, als zweites Bauteil 1 1 ist bevorzugt ein mit einer Lackschicht versehenes Metallblech vorgesehen. Das erste Bauteil 10 und das zweite Bauteil 1 1 werden üblicherweise mittels zumindest einer Montageklebstoffkomponente 12 verbunden. Die Montageklebstoffkomponente 12 wird dabei zwischen einem Oberflächenbereich 13 des ersten Bauteils 10 und einem

Oberflächenbereich 14 des zweiten Bauteils 1 1 angeordnet. Es kann auch eine Verbindung über eine separat angelieferte Fügekomponente 19 stattfinden, die in den Figuren nicht dargestellt ist. Um vorteilhafterweise eine Vorbehandlung des ersten Oberflächenbereichs 13 zu vermeiden, wird dieser mit einer Haftgrundkomponente 15 verbunden, die auf der dem besagten Oberflächenbereich 13 des ersten Bauteils 10 abgewandten Seite 16 eine der Montageklebstoffkomponente 12 zugeordnete Haftoberfläche 17 aus einem Trägermaterial 18 aufweist.

Als Haftgrundkomponente 15 ist insbesondere ein Band, ein Klebeband oder ein alterungsstabiles selbstklebendes Klebeband vorgesehen.

Als Trägermaterial 18 wird vorzugsweise eine Kunststofffolie, ein Kunststoffgewebe oder ein Vliesstoff verwendet, wobei das Trägermaterial 18 vollflächig, linien- und/oder punktförmig stoffschlüssig mit dem ersten Bauteil 10 verbunden werden kann.

Die Haftgrundkomponente ist alterungsstabil. Es kann somit zeitlich nach der Verbindung des ersten Bauteils 10 mit der Haftgrundkomponente 15 und vor der Verbindung des ersten Bauteils 10 mit dem zweiten Bauteil 1 1 eine Lagerung des ersten Bauteils 10 erfolgen. Zeitlich vor der Verbindung des besagten Oberflächenbereichs 13 des ersten Bauteils 10 mit der Haftgrundkomponente 15 kann eine Vorpositionierung der

Haftgrundkomponente 15 auf dem Oberflächenbereich 13 erfolgen. In den Bereich zwischen der Haftgrundkomponente 15 und dem besagten Oberflächenbereich 13 wird bevorzugt eine Klebstoffmasse 20 eingebracht, die vollflächig, linien- und/oder punktförmig stoffschlüssig mit dem ersten Bauteil 10 und/oder dem Trägermaterial 18 verbunden wird. Die Klebstoffmasse ist insbesondere für die Verbindung von niederenergetischen Oberflächen mit einer Oberflächenenergie in einem Bereich von 18 bis 30 mN/m geeignet. Die Haftoberfläche 17 weist günstigerweise eine Oberflächenenergie in einem Bereich zwischen 30 und 73 mN/m auf.

Es sind mehrere Varianten einer Verbindung der Haftgrundkomponente 15 mit dem ersten Bauteil 10 möglich. Das als Folie oder Vlies ausgebildete Trägermaterial 18 ersetzt bei jeder der Varianten vorteilhafterweise die herkömmliche Oberflächenvorbehandlung. Insbesondere kann dadurch ein Klebeprimer ersetzt werden, der vor dem Auftragen der Montageklebstoffskomponente 12 erforderlich wäre.

In einer ersten Variante kann das Trägermaterial 18 mittels Ultraschall- oder Hochfrequenzschweißung, einer Wärme- und/oder Druckaktivierung mit dem ersten Bauteil 10 verbunden werden. Dabei kann das Trägermaterial 18 thermoplastisch unter Wärme und Druck eine stoffschlüssige Verbindung zum ersten Bauteil 10 eingehen. Das als Klebefilm ausgebildete Trägermaterial 18 mit dem hitzeaktivierten Klebstoff 20 kann dann direkt auf das erste Bauteil 10 laminiert werden.

In einer weiteren Variante kann die Klebstoffmasse 20 auch mittels einer Ultraschallschweißung, einer Wärme- und/oder Druckaktivierung mit dem ersten Bauteil 10 verbunden werden. Die als Selbstklebemasse ausgebildete Klebstoffmasse 20 kann unter Einwirkung von Druck, Zeit und Raumtemperatur eine dauerhafte Verbindung zum ersten Bauteil 10 eingehen. Bevorzugt kann die Klebstoffmasse 20 unter erhöhter Wärme, Druck und Zeit aktiviert werden und eine dauerhafte Verbindung zum ersten Bauteil 10 eingehen.

Darüber hinaus ist es auch möglich, dass für die Verbindung von dem ersten Bauteil 10 und dem Trägermaterial 18 eine für die Verbindung von niederenergetischen Oberflächen mit einer Oberflächenenergie in einem Bereich von 28 bis 73 mN/m geeignete Klebstoffmasse 20 eingesetzt wird. Die Folie 18 mit der Klebstoffmasse 20 kann dann direkt auf das erste Bauteil 10 geklebt werden. Es kann auch eine Folie 18 mit einem separaten Spezial-Klebstoff 20 für niedrigenergetische Oberflächen vorgesehen sein, die direkt auf das erste Bauteil 10 geklebt wird.

In einer weiteren Variante ist als Trägermaterial 18 ein selbstklebendes Vlies vorgesehen, das mit einer Klebstoffmasse 20 ausgestattet ist, welches mittels einer Ultraschallverschweißung direkt mit dem Kunststoff des ersten Bauteils 10 verbunden werden kann.

Die Spaltkraft der Haftgrundkomponente 15 ist dann größer als die Haltekräfte der konstruktiven Klebstoffe. Zudem ist die Spaltkraft der Haftgrundkomponente 15 größer als die Haltekräfte der geschweißten Verbindung bzw. der wärmeaktivierten Klebstoffmasse 20 zum ersten Bauteil 10, was jeweils einem Materialbruch im Kunststoff gleich käme. Die Klebstoffmasse 20 der Haftgrundkomponente 15 kann dabei eine derart hohe Festigkeit zum ersten Bauteil 10 aufbauen, dass das Aufbringen der Montageklebstoffkomponente oder der als doppelseitig klebend ausgebildeten

Fügekomponente 19 auf der Rückseite der Haftgrundkomponente 15 möglich ist und den gewünschten mechanischen Belastungen standhält.

Um noch höhere Festigkeiten zwischen der Haftgrundkomponente 15 und dem ersten Bauteil 10 zu erzielen, ist auch ein Schweißverfahren, z.B. ein Ultraschallschweißen, oder Hochfrequenzschweißen, möglich. Dabei wird das erste Bauteil 10 unter Wärme und Druck entweder vollflächig, linien- und/oder punktförmig stoffschlüssig mit der Haftgrundkomponente 15 verbunden. Alternativ kann eine hohe Festigkeit zwischen der Haftgrundkomponente 15 und dem ersten Bauteil 10 durch das entweder vollflächige, linien- und/oder punktförmige Aufschmelzen von wärmeaktivierbaren Klebstoffmassen 20 erzielt werden.

Das so vorbereitete erste Bauteil 10 wird dann zusammen mit der Haftgrundkomponente 15 gelagert und bei Bedarf in diesem Zustand angeliefert.

Nach der Lagerung des ersten Bauteils 10 und vor der Verbindung des ersten Bauteils 10 mit dem zweiten Bauteil 1 1 wird die Haftoberfläche 17 einer Reinigung und/oder mechanischen Vorbehandlung unterzogen. In einem anschließenden Montageprozess wird auf die Haftgrundkomponente 15 eine Fügekomponente 19 oder eine Montageklebstoffkomponente 12 in Form eines konstruktiven Werkstoffs aufgebracht, die jeweils die polaren Oberflächen der Lackschicht am Fahrzeug und die Rückseite der Haftgrundkomponente 15 verbinden. Somit wird das erste Bauteil 10 dauerhaft fixiert und hält den Anforderungen stand, ohne dass Ablösungen im Randbereich erscheinen. Die Fügekomponente 19 ist als Klebeband aus einem Schaum wie einem hochwertigen Acrylatschaum oder auch eines günstigeren Polyethylenschaum ausgebildet, kann zusätzlich oder alternativ als Abdichtung und zur Definition eines optisch gleichmäßigen Spaltmaßes zwischen dem ersten Bauteil 10 und dem zweiten Bauteil 1 1 eingesetzt und unmittelbar vor der Applikation aufgebracht werden. Diese Alternative ist in der Figur nicht gezeigt.

Die Montageklebstoffkomponente 12 ist bevorzugt pastös und als reaktiver Montageklebstoff ausgebildet, welcher zum aus einer Folie gebildeten Trägermaterial 18 und zur Karosserielackierung eine Haftung aufbaut und so einen kraftschlüssigen Verbund herstellt.

Bezugszeichenliste

erstes Bauteil zweites Bauteil

Montageklebstoff

Oberflächenbereich von 10

Oberflächenbereich von 1 1

Haftgrundkomponente

Seite

Haftoberfläche

Trägermaterial

Fügekomponente

Klebstoffmasse