Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND ASSEMBLY FOR DETERMINING THE ROTATIONAL SPEED OF FERROMAGNETIC COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/045247
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for determining the rotational speed of ferromagnetic discs (2) via the detection of permeability changes in dependence on radially directed forces (σ) in the disc, wherein, for measurement, at least one contactless-operating magneto-elastic sensor (1) is oriented toward a face of the ferromagnetic disc (2) to be measured, to detect permeability changes in the case of occurring radial forces, and to calculate same. The primary use of said invention is in the field of contactless data determination of rotating components.

Inventors:
MAIER CARL UDO (DE)
OSTERMAIER JOCHEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/067322
Publication Date:
April 04, 2013
Filing Date:
September 05, 2012
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
MAIER CARL UDO (DE)
OSTERMAIER JOCHEN (DE)
International Classes:
F01L1/12
Foreign References:
DE102009008074A12010-08-12
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Bestimmung der Rotationsgeschwindigkeit von ferromagnetischen Bauteilen (2) durch die Detektion von Per- meabilitätsänderungen in Abhängigkeit von radial gerichteten Kräften (o) in dem Bauteil,

wobei zur Messung mindestens ein berührungslos arbeitender magnetoelastischer Sensor (1) auf eine Stirnseite des zu messenden ferromagnetischen Bauteils (2) parallel zur Drehachse ausgerichtet wird, zur Messung von auftretenden Radialkräften durch die Erfassung von zugeordneten Permeabilitätsänderungen im Bauteil.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der mindestens eine mag- netoelastische Sensor (1) im radial äußeren Randbereich des

Bauteils (2) positioniert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Drehgeschwindigkeit des Bauteils (2) aus den Messwerten errechnet wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei, mindestens ein zusätzlicher magnetoelastischer Sensor (1) eingesetzt wird, welcher gleichzeitig mit dem ersten Sensor auf die Stirnseite eines rotierenden Bauteils gerichtet wird und dessen hauptsächliche Ausrichtung der Empfindlichkeit in einem bestimmten Winkel zu der des mindestens einen magneto¬ elastischen Sensors angestellt ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Beschleunigungskräfte an einer rotierenden Scheibe (2) gemes¬ sen und/oder berechnet werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Bauteil (2) zumindest partiell mit einer ferromagneti- sehen Schicht versehen wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Bestimmung der Winkelposition unter Berücksichtigung von eingefrorenen Spannungen in der Scheibe (2) durchgeführt wird .

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Erfassung von Drehschwingungen durchgeführt wird.

9. Sensoranordnung zur Erfassung von Spannungen in rotierenden, ferromagnetischen Bauteilen, wie Scheiben oder Wellen, mittels der Durchführung eines Verfahrens entsprechend einem der Ansprüche 1-8, wobei an einem auf einer Welle (3) rotie¬ renden Bauteil oder einer Scheibe, mit mindestens einem mag¬ netoelastischen Sensor (1), der achsparallel zu einer Stirnseite des Bauteils oder der Scheibe (2) positioniert ist, Permeabilitätsänderungen messbar sind, zur Ermittlung von Ra- dialkräften im Bauteil oder in der Scheibe.

10. Sensoranordnung nach Anspruch 9, wobei die Positionierung an Schwungscheiben, Schwungräder, Bremsscheiben, zu deren Überwachung, vorgesehen ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Anordnung zur Bestimmung der Rotationsgeschwindigkeit von ferromagnetischen Bauteilen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Sensoranordnung zur Bestimmung von Rotationsgeschwindigkeit sowie weiterer Parametern von ferromagnetischen, drehenden Bauteilen, insbesondere Scheiben oder Wellen. Weiterhin wird eine Anordnung zur Erfassung von Spannungen in rotierenden, ferromagnetischen Scheiben beschrieben.

An drehenden Scheiben wie z. B. Schwungscheiben, Bremsscheiben oder ähnlich schnell drehenden Bauteilen kann aufgrund der auftretenden radial gerichteten Kräfte beim Beschleunigen oder beim Abbremsen ein Schadensfall auftreten. Dabei ist die Kenntnis der Drehzahl oder besser die Kenntnis der auftretenden Kräfte in der Scheibe sehr hilfreich. Mit dieser Kenntnis kann das Umfeld skizziert werden, bei dem der Schadensfall auftritt. Darüber hinaus kann auch eine Überwachung, eine Re ¬ gelung oder eine Optimierung des Systems erfolgen.

Für die Feststellung der Winkel- oder Rotationsgeschwindig ¬ keit an Scheiben werden bisher Markierungen auf den Scheiben verwendet, welche durch geeignete Sensoren ausgelesen werden können. Anhand der Häufigkeit der vorbeilaufenden Markierungen kann in Folge die Geschwindigkeit errechnet werden.

Die bei der Rotation hervorgerufenen Kräfte können mit sol- chen Systemen allerdings nicht gemessen werden.

Dehnungsmessstreifen/DMS bieten eine Möglichkeit, über ein bestimmtes Verfahren Kräfte in einem Werkstück zu ermitteln. Dies ist jedoch mit dem Nachteil verbunden, dass ein DMS auf die Scheibe aufgeklebt wird und die Sensordaten über einen

Transponder abgeholt werden müssen. Mit diesem Verfahren ist lediglich eine grobe Bestimmung der Rotationsgeschwindigkeit möglich, welche auf Veränderungen nicht schnell reagiert. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung zur Verfügung zu stellen, womit ohne Anpassungen des Messobjektes die Rotationsgeschwindigkeit und/oder die Drehzahl von rotierenden Bauteilen, wie Scheiben, vermessen bzw. berechnet werden kann.

Die Lösung dieser Aufgabe geschieht durch die jeweilige Merk ¬ malskombination eines unabhängig formulierten Patentan- Spruchs.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein berüh ¬ rungslos arbeitender magnetoelastischer Kraftsensor an der Front- bzw. Stirnseite, einer zu vermessenden ferromagneti- sehen Scheibe bzw. einem Bauteil platziert wird und parallel zu deren Drehachse orientiert ist, wobei eine Messung der Ro ¬ tationsgeschwindigkeit sich aus den Messungen der Permeabili ¬ tätsänderungen in der Scheibe ergeben. Die höchste Empfindlichkeit des Sensors wird möglichst so eingestellt, dass Ra- dialkräfte gemessen werden.

Durch die Rotation der Scheibe treten Radialkräfte auf, wel ¬ che von dem Kraftsensor erfasst werden können. Diese Kräfte können beispielsweise Zentrifugal- bzw. Zentripedalkräfte sein. Vorteilhaft platziert wird der Sensor im Randbereich der Scheibe, wo aufgrund der hohen Umlaufgeschwindigkeit die größten Kräfte auftreten. Aus der Größe der gemessenen Kraft kann die Drehgeschwindigkeit errechnet werden. Da diese Messung grundsätzlich auf Markierungen am Messobjekt nicht angewiesen ist, kann sie mit hoher Auflösung auch kontinuierlich erfolgen. Damit können kleine Schwankungen bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten erfasst werden.

Das System ist damit in der Lage, Drehschwingungen zu erfas sen . Wird ein zusätzlicher magnetoelastischer Sensor, eingesetzt, der ebenfalls parallel zur Drehachse ausgerichtet ist und gleichzeitig mit dem ersten Sensor auf die Stirnseite einer rotierenden Scheibe mit Spaltabstand gerichtet ist, so können zusätzlich weitere Kräfte wie Brems- oder Beschleunigungs ¬ kräfte direkt gemessen oder über eine Resultierende errechnet werden. Dies erfordert, dass die Ausrichtung der hauptsächlichen Empfindlichkeit des zusätzlichen magnetoelastischen Sensors relativ zum mindestens einen Sensor verändert ist, wie angewinkelt, verdreht oder versetzt. Die Anpassung kann durch Verstellung des Sensorkopfes des zusätzlichen magnetoelasti ¬ schen Sensors geschehen.

Aufgrund von so genannten "eingefrorenen" Spannungen in fer- romagnetischen Materialien, verursacht durch den Herstel- lungsprozess , kann kontinuierlich auf die aktuelle Winkelpo ¬ sition der Scheibe geschlossen werden.

Ist die Scheibe unter Umständen nicht aus ferromagnetischem Material, so kann z. B. eine ferromagnetische Schicht aufge ¬ bracht werden. Wird keine kontinuierliche Messung benötigt, so kann das ferromagnetische Schichtmaterial lediglich par ¬ tiell aufgebracht werden. Im Folgenden wird anhand der begleitenden Figuren ein Ausführungsbeispiel beschrieben.

Figur 1 zeigt ein System zur Erfassung einer Drehzahl anhand von radial im Werkstück bzw. der Scheibe 2 auftretenden Spannungen,

Figur 2 zeigt eine Darstellung entsprechend Figur 1 in

Richtung der Welle 3 betrachtet. Die Scheibe mit ihrer Front- bzw. Stirnseite ist großflächig dargestellt, der magneto-elastische Sensor 1 ist am äußeren Umfang der Scheibe 2 positioniert und parallel zur Drehachse 5 ausgerichtet. Skizziert sind eine Welle 3 sowie die im Bau- teil bzw. in der Scheibe 2 auftretende Kräfte σ, deren Aus ¬ wertung auf die Rotationsgeschwindigkeit der Scheibe zurück ¬ schließen lässt. Der magnetoelastische Sensor 1 weist einen einstellbaren Sensorkopf 4 auf.

Die Permeabilität ferromagnetischer Materialien wird durch mechanische Spannungen beeinflusst. Dieser physikalische Ef ¬ fekt, der als magnetoelastischer Effekt bekannt ist, kann zum Messen von Drehmomenten in einem rotierenden Objekt herange- zogen werden. Dabei erzeugt ein Drehmoment Spannungen in dem rotierenden Objekt. Die Erfassung von Drehmomenten mittels magnetoelastischer Sensoren zeichnet sich durch hohe Genauigkeit aus, wobei eine Nachkalibrierung ebenso wenig erforderlich ist wie das Anfahren von Referenzmarken.

Ein magnetoelastischer Drehmomentsensor, der zum Messen des Drehmomentes von Antriebswellen zum Einsatz kommt, ist beispielsweise aus der DE 10 2009 008 074 AI bekannt. In diesem Dokument ist eine Messanordnung zum Erfassen von Drehmomenten einer Welle beschrieben, welche einen mit einem vorbestimmten Spaltabstand von der Oberfläche der Welle positionierten Drehmomentsensor umfasst.

Zur Messung von Drehmomenten an Kraft übertragenden Wellen in Maschinen wird in einem geringen Abstand von der Oberfläche der Welle kontaktlos mindestens eine elektromagnetische Spule angeordnet, welche auf die Veränderung der Permeabilität in einer ferromagnetischen Schicht auf der Welle oder einer an sich ferromagnetischen Welle mit einer Signaländerung rea- giert. Hierzu muss die Welle Torsionsspannungen ausgesetzt sein .

Der magnetoelastische Drehmomentsensor muss entlang der Welle zwischen einem antreibenden Drehmoment und dem ihm entgegengesetzt wirkenden Reaktions-Drehmoment angeordnet sein.

Ein Sensor bzw. ein Sensorsystem entsprechend der Erfindung, erlaubt es, ohne Veränderung des Messobjektes, Drehzahlen und Kräfte zu messen, wie sie beispielsweise beim Bremsen oder Beschleunigen auftreten. Die berührungslose Messung kann vorteilhafterweise auch kontinuierlich ausgeführt werden. Dabei muss am Messobjekt nicht codiert oder anderweitig angepasst werden. Des Weiteren kann eine schnell drehende Scheibe wie beispielsweise ein Schwungrad zur Energiespeicherung einge ¬ setzt und überwacht werden.

Aufgrund des berührungslosen Messprinzips eignet sich das vorgestellte System zur Nachrüstung an bestehenden Anlagen. Eine Drehzahl kann auch aus anderen Parametern berechnet werden. Ein magneto-elastischer Sensor 1, der eine Messung an einer mit hoher Drehzahl rotierenden Scheibe durchführt, kann Radialkräfte an bestimmten Positionen bzw. deren Änderung aufnehmen und daraus weitere Parameter bestimmen.

Damit kann ein Verfahren bzw. eine Anordnung entsprechend der Erfindung zur Optimierung und Überwachung von Scheiben allgemein eingesetzt werden. Aufgrund des berührungslosen Mess ¬ prinzips eignet sich dieses System für einen vielseitigen Einsatz an bestehenden Anlagen.

Es kann insbesondere eine Aussage über eine noch zu verblei ¬ bende Lebensdauer eines Bauteils oder einer Maschine getrof ¬ fen werden. Weiterhin kann die Entscheidung über eine Notab- Schaltung, bevor größerer Schaden entsteht, getroffen werden.

Weiterhin kann eine Winkelpositionsbestimmung anhand der eingefrorenen Spannungen in einer Scheibe durchgeführt werden. Eingefrorene Spannungen, die in der Regel Störsignale lie- fern, können in diesem Fall zur Feststellung der Winkelposition der Scheibe herangezogen werden. Ein solches System kann seine wesentlichen Vorteile bei hohen Drehzahlen zeigen.