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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND ASSEMBLY FOR THE LOAD MANAGEMENT OF ELECTRICAL DEVICES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/149948
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and an assembly (1) for the load management of electrical devices. According to the invention, a superordinate server creates a schedule for controlling electrical components (12-17), which are combined in a local overall electrical system (10) and are connected to a superordinate grid (2) by means of a common grid connection point (11), and if possible transfers said schedule to a local control unit (20). The control unit (20) controls the controllable components (12-15) of the local overall electrical system (10) in accordance with the received current schedule or, if a current schedule is not available, in accordance with a standard schedule. At the same time, it is monitored that the power transmitted via the grid connection point (11) does not exceed a specified power limit value. If this is the case, the schedule presently used to control the components (12-15) is modified in accordance with a specified scheme. If the power limit value is not adhered to or is not sufficiently quickly adhered to by means of this measure, a monitoring device (21) switches off the power connection of individual components (12-17) in accordance with a specified scheme.

Inventors:
SCHNEIDER JOHANNA (DE)
ARLT FABIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/052687
Publication Date:
August 08, 2019
Filing Date:
February 05, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BEEGY GMBH (DE)
International Classes:
H02J3/14; H02H3/02; H02J3/32; H02J3/38; H02J13/00
Domestic Patent References:
WO2015170411A12015-11-12
WO2014202950A12014-12-24
Foreign References:
US20140046495A12014-02-13
US20100060079A12010-03-11
DE4142650A11993-06-24
EP2685269A12014-01-15
Other References:
AZAR ARMIN GHASEM ET AL: "Aggregated load scheduling for residential multi-class appliances: Peak demand reduction", 2015 12TH INTERNATIONAL CONFERENCE ON THE EUROPEAN ENERGY MARKET (EEM), IEEE, 19 May 2015 (2015-05-19), pages 1 - 6, XP033207888, DOI: 10.1109/EEM.2015.7216702
Attorney, Agent or Firm:
GLAWE DELFS MOLL PARTNERSCHAFT MBB VON PATENT- UND RECHTSANWÄLTEN (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Regelung eines mit einem übergeordneten Netz (2) über einen Netzanschlusspunkt (11) verbundenen lokalen elektrischen Gesamtsystem (20) zur Einhaltung eines vorge gebenen Leistungsgrenzwertes am Netzanschlusspunkt (11), wobei das lokale elektrische Gesamtsystem (10) Komponenten (12-17), die wenigstens teilweise hinsichtlich ihres Bei trags zu der über den Netzanschlusspunkt (11) übertragenen Leistung steuerbar sind, und eine lokale Steuerungseinheit (20) umfasst, wobei die Steuerungseinheit (20) zur lokalen Steuerung mit den steuerbaren Komponenten (12-15) datenver bunden ist, die Leistungsverbindung wenigstens einer der Komponenten (12-17) des lokalen elektrischen Gesamtsystems (10) zum Netzanschlusspunkt (11) schalten kann, und mit ei nem übergeordneten Server (30) zum Senden von Informationen und zum Empfang eines Fahrplans wenigstens zeitweise daten verbunden ist, mit den Schritten:

- Erzeugen eines in die Zukunft gerichteten, sich über einen Zeitraum erstreckenden Fahrplans zur Steuerung der Komponenten (12-15) des lokalen elektrischen Ge samtsystems (10) durch den übergeordneten Server (30), wobei der Fahrplan auf Basis der von der lokalen Steue rungseinheit empfangenen Messwerte, den Energiever brauch oder die Energieerzeugung im lokalen elektri schen Gesamtsystem (10) oder im übergeordneten Netz (2) beeinflussenden Prognosedaten, historischen Energiever brauch- oder Energieerzeugungsdaten und/oder techni schen Informationen zu den Komponenten (12-17) des lo kalen elektrischen Gesamtsystems (10) derart erzeugt wird, dass bei Eintritt der für die Erzeugung getroffe nen Annahmen der vorgegebene Leistungsgrenzwert am Netzanschlusspunkt (11) des lokalen elektrischen Ge samtsystems (10) eingehalten wird; Übermitteln des erzeugten Fahrplans vom übergeordneten Server (30) an die lokale Steuerungseinheit (20), so fern eine Datenverbindung besteht;

Sofern bei der lokalen Steuerungseinheit (20) ein aktu eller Fahrplan vorhanden ist, Steuern der lokalen Kom ponenten (12-15) gemäß dem Fahrplan durch die lokale Steuerungseinheit (20), und, sofern bei der lokalen Steuerungseinheit (20) kein aktueller Fahrplan vorhan den ist, Steuern der lokalen Komponenten (12-15) gemäß einem vorgegebenen und lokal abgespeicherten Standard- Fahrplan durch die lokale Steuerungseinheit (20);

Überwachen der über den Netzanschlusspunkt (11) über tragenen Leistung durch die Steuerungseinheit (20) und bei Feststellung einer Überschreitung des vorgegebenen Leistungsgrenzwertes, Durchführen einer temporären Ver änderung des der Steuerung zugrunde gelegten aktuellen oder Standard-Fahrplan nach einem vorgegebenen und in der Steuerungseinheit (20) hinterlegten Schema; und

Bei Feststellung, dass die temporäre Veränderung des aktuellen oder Standard-Fahrplans innerhalb einer vor gegebenen Zeit keine Unterschreitung des vorgegebenen Leistungsgrenzwertes zur Folge hat, Abschalten der Leistungsverbindung zu wenigstens einer Komponente (12- 17) nach vorgegebenem Schema.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Feststellung, ob eine temporäre Veränderung des aktuel len oder Standard-Fahrplans innerhalb einer vorgegebenen Zeit keine Unterschreitung des vorgegebenen Leistungsgrenz wertes zur Folge hat, durch ein von der den aktuellen oder Standard-Fahrplans temporär verändernden Einheit gesonder tes Überwachungsmodul (21) durchgeführt wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

nach einer Kopplung einer Komponente (12-17) des elektri schen Gesamtsystems (10) mit der lokalen Steuerungseinheit (20) die lokale Steuerungseinheit (20) die von der Kompo nente (12-17) empfangenen Daten unverändert an den überge ordneten Server (30) übermittelt und der Server (30) dazu ausgebildet ist, in den Daten enthaltene Identifikations merkmale der Komponente (12-17) auszulesen und/oder durch Beobachtung von in den Daten enthaltenen Verbrauchs- oder Einspeisungswerte über einen Zeitraum technische Informati onen über die Komponente (12-17) abzuleiten.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die lokale Steuerungseinheit (20) und/oder der übergeord nete Server (30) komponentenspezifische Steuerbefehle und/oder Mess- bzw. Statusmitteilungen in Echtzeit in ein einheitliches Datenformat wandeln.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

bei dauerhaften Ausfall der Datenverbindung zwischen einer Komponente (12-17) des elektrischen Gesamtsystems (10) und der lokalen Steuerungseinheit das (20) Schema zur Durchfüh ren einer temporären Veränderung derart angepasst wird, dass die nicht erreichbare Komponente (12-17) nicht mehr berücksichtigt wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Erzeugen des Fahrplans durch den übergeordneten Server (30) in regelmäßigen Zeitabständen, die vorzugsweise klei ner gleich dem durch einen Fahrplan abgedeckten Zeitraum sind, durchgeführt wird und/oder durch externe Ereignisse ausgelöst sind, wobei dieses externe Ereignisse vorzugs weise Benutzereingaben, der Empfang neuer oder veränderter Verbrauchs- und/oder Erzeugungsdaten, und/oder neue oder veränderte Prognosedaten sind.

7. Anordnung (1) zum Lastmanagement von elektrischen Komponen ten (12-17), einer lokalen Steuerungseinheit (20) und einem übergeordneten Server (30), bei der die elektrischen Kompo nenten (12-17) Teile eines lokalen elektrischen Gesamtsys tems (10) sind, welches über einen Netzanschlusspunkt (11) mit einem übergeordneten Netz (2) verbunden ist, und sich wenigstens teilweise hinsichtlich ihres Beitrags zu der über den Netzanschlusspunkt übertragenen Leistung steuerbar sind, die dem lokalen elektrischen Gesamtsystem (10) zuge ordnete lokale Steuerungseinheit (20) zur Steuerung mit den steuerbaren Komponenten (12-15) sowie wenigstens zeitweise mit dem übergeordneten Server (30) zum Senden von Informa tionen und zum Empfang eines Fahrplans datenverbunden ist und wenigstens eine Leistungsverbindung zwischen einer Kom ponente (12-17) zum Netzanschlusspunkt (11) schaltbar ist, wobei am Netzanschlusspunkt (11) eine Sensorvorrichtung (19) zur Ermittlung der über den Netzanschlusspunkt (11) fließenden Leistung vorgesehen ist, und wobei der übergeordnete Server (30) dazu ausgebildet ist, ei nen in die Zukunft gerichteten, sich über einen Zeit raum erstreckenden Fahrplans zur Steuerung der Kompo nenten (12-15) des lokalen elektrischen Gesamtsystems (10) zu erzeugen und an die lokale Steuerungseinheit (20) zu übermitteln, wobei der Fahrplan auf Basis der von der lokalen Steuerungseinheit (20) empfangenen Messwerte, den Energieverbrauch oder die Energieerzeu gung im lokalen elektrischen Gesamtsystem (10) oder im übergeordneten Netz (2) beeinflussenden Prognosedaten, historischen Energieverbrauch- oder Energieerzeugungs daten und/oder technischen Informationen zu den Kompo nenten (12-17) des lokalen elektrischen Gesamtsystems (10) derart erzeugt wird, dass bei Eintritt der für die Erzeugung getroffenen Annahmen ein vorgegebener Leis tungsgrenzwert am Netzanschlusspunkt (11) des lokalen elektrischen Gesamtsystems (10) eingehalten wird; die lokale Steuerungseinheit (20) dazu ausgebildet ist, die lokalen Komponenten (12-15) nach einem aktuellen, von dem übergeordneten Server (30) erhaltenen Fahrplan oder, falls kein aktueller Fahrplan vorliegt, nach ei nem Standard-Fahrplan zu steuern; die lokale Steuerungseinheit (20) weiterhin dazu ausge bildet ist, die von der Sensorvorrichtung (19) erfasste Leistung zu überwachen und bei Feststellung einer Über schreitung des vorgegebenen Leistungsgrenzwertes, einer temporären Veränderung des der Steuerung zugrunde ge legten aktuellen oder Standard-Fahrplan nach einem vor gegebenen und in der Steuerungseinheit hinterlegten Schema durchzuführen; und ein Überwachungsmodul (21) vorgesehen und dazu ausge bildet ist, die von der Sensorvorrichtung (19) erfasste Leistung zu überwachen und bei Feststellung, dass die temporäre Veränderung des aktuellen oder Standard-Fahr plans innerhalb einer vorgegebenen Zeit keine Unter- schreitung des vorgegebenen Leistungsgrenzwertes zur Folge hat, die Leistungsverbindung zu wenigstens einer Komponente (12-17) nach vorgegebenem Schema abzuschal ten .

Anordnung nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Überwachungsmodul (21) in die lokale Steuerungseinheit (20) integriert ist.

Anordnung nach Anspruch 7 oder 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Anordnung (1) zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 3 bis 6 ausgebildet ist.

Description:
Verfahren und Anordnung zum Lastmanagement

von elektrischen Geräten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Lastmanagement von elektrischen Geräten.

Elektrische Verbrauchs-, Erzeugungs- und/oder Speicherkompo nenten sind regelmäßig zu einem lokalen Gesamtsystem zusammen geschlossen, die über einen gemeinsamen Netzanschlusspunkt mit einem übergeordneten Netz verbunden sind. So können bspw. die elektrischen Geräte in einem Haushalt als lokales elektrisches Gesamtsystem angesehen werden, welche über den Hausanschluss mit einem öffentlichen Energieversorgungsnetz verbunden ist und über diesen Netzanschlusspunkt elektrische Leistung bezie hen können. Zu dem elektrischen Gesamtsystem können auch elektrische Erzeuger, wie bspw. Fotovoltaikanlagen und Block heizkraftwerke, oder Speicher, wie bspw. eine wiederaufladbare Batterie eines Elektrofahrzeuges oder eines stationären Batte riespeichers, gehören, sodass je nach lokalem Verbrauch und der lokalen Energieerzeugung bzw. Entladung eines Energiespei chers der Leistungsfluss auch vom lokalen Gesamtsystem in das übergeordnete Netz erfolgen kann.

In sämtlichen Fällen ist es erforderlich, dass der Leistungs fluss am Netzanschlusspunkt einen maximal zulässigen Wert nicht überschreitet.

Um dies zu verhindern sind im Stand der Technik Überstrom schutzeinrichtungen bekannt, welche die Leitung und damit den Leistungsfluss im Bereich des Netzanschlusspunktes unterbre chen, wenn die sich aus dem tatsächlich vorliegenden Strom und der Sollspannung ergebene Leistung einen fest vorgegebenen Grenzwert überschreitet. Entsprechende Überstromschutzeinrich tungen, wie sie sich bspw. in einem Sicherungskasten finden, müssen nach einem Auslösen regelmäßig manuell wieder reakti viert werden. Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, dass bis zu einer solchen Reaktivierung das zugehörige elektrische Gesamtsystem vollständig zum übergeordneten Netz getrennt bleibt und ein manueller Eingriff erforderlich ist.

In einem elektrischen Gesamtsystem finden sich regelmäßig elektrische Verbraucher, deren momentane Leistungsaufnahme steuerbar ist. Gleiches gilt auch für Energiespeicher, bei de nen zusätzlich auch noch eine evtl. Leistungseinspeisung ge steuert werden kann. Auch einige elektrische Erzeuger, wie bspw. Blockheizkraftwerke, lassen sich hinsichtlich ihrer Leistungseinspeisung steuern, während andere elektrische Er zeuger, wie bspw. Fotovoltaikanlagen, weniger steuerbar sind und ihre maximale Leistungseinspeisung vielmehr von externen Einflüssen, bspw. der effektiven Sonnenstrahlung, abhängt.

Vor diesem Hintergrund sind im Stand der Technik verschiedene Verfahren bekannt, die elektrischen Komponenten in einem loka len Gesamtsystem so zu steuern, dass der Netzanschlusspunkt nicht überlastet und somit eine dort angeordnete elektrische Sicherung nicht ausgelöst wird.

So offenbart das Dokument DE 41 42 650 Al eine Lastmanagement- Schaltung für Haushaltsgeräte, bei dem die Versorgungsleitung zu einem Haushaltsgerät zeitweise unterbrochen wird, wenn die Gesamtleistungsaufnahme aller an die Schaltung angeschlossenen Haushaltsgeräte einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.

In Dokument EP 2 685 269 Bl sind ein Verfahren und ein System zur Lastoptimierung eines elektrischen Systems offenbart, bei dem fortlaufend auf Basis eines tatsächlichen Angebots an elektrischer Leistung und einem festgestellten tatsächlichen Verbrauch ein Plan zur Zuteilung von elektrischer Energie zu einzelnen Verbraucher aktualisiert wird. Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, dass das elektrische System lokal eine leistungsstarke Steuerung erfordert, die in der Lage ist, eine Vielzahl von in einer hohen Abtastrate gemessenen Einspeise- und Verbrauchswerten ausreichend schnell zu verarbeiten, dass eine zur Einhaltung von Grenzwerten geeignete Aktualisierung des genannten Plans zur Verfügung steht. Bei Überlastung der Steuerung oder sonstigen Unterbrechungen in der Aktualisierung des Plans können Grenzwerte überschritten werden, was ggf. zur Beschädigung von elektrischen Verbrauchern oder Erzeugern, zu mindest aber regelmäßig zur Auslösung einer anschließend manu ell zu reaktivierenden Sicherung am Netzanschlusspunkt führen kann .

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Anordnung zu schaffen, bei denen die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile nicht mehr oder zumindest nur noch im verminderten Umfang auftreten.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß dem Haupt anspruch sowie eine Anordnung gemäß dem nebengeordneten An spruch 7. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der ab hängigen Ansprüche.

Demnach betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Regelung ei nes mit einem übergeordneten Netz über einen Netzanschluss punkt verbundenen lokalen elektrischen Gesamtsystems zur Ein haltung eines vorgegebenen Leistungsgrenzwertes am Netzan schlusspunkt, wobei das lokale elektrische Gesamtsystem Kompo nenten, die wenigstens teilweise hinsichtlich ihres Beitrags zu der über den Netzanschlusspunkt übertragenen Leistung steu erbar sind, und eine lokale Steuerungseinheit umfasst, wobei die Steuerungseinheit zur lokalen Steuerung mit den steuerba ren Komponenten datenverbunden ist, die Leistungsverbindung wenigstens einer der Komponenten des lokalen elektrischen Ge samtsystem zum Netzanschlusspunkt schalten kann und mit einem übergeordneten Server zum Senden von Informationen und zum Empfang eines Fahrplans wenigstens zeitweise datenverbunden ist, mit den Schritten:

Erzeugen eines in die Zukunft gerichteten, sich über einen Zeitraum erstreckenden Fahrplans zur Steuerung der Komponenten des lokalen elektrischen Gesamtsystems durch den übergeordneten Server, wobei der Fahrplan auf Basis der von der lokalen Steuerungseinheit empfangenen Messwerte, den Energieverbrauch oder die Energieerzeu gung im lokalen elektrischen Gesamtsystem oder im über geordneten Netz beeinflussenden Prognosedaten, histori schen Energieverbrauch- oder Energieerzeugungsdaten und/oder technischen Informationen zu den Komponenten des lokalen elektrischen Gesamtsystems derart erzeugt wird, dass bei Eintritt der für die Erzeugung getroffe nen Annahmen der vorgegebene Leistungsgrenzwert am Netzanschlusspunkt des lokalen elektrischen Gesamtsys tems eingehalten wird;

Übermitteln des erzeugten Fahrplans vom übergeordneten Server an die lokale Steuerungseinheit, sofern eine Da tenverbindung besteht;

Sofern bei der lokalen Steuerungseinheit ein aktueller Fahrplan vorhanden ist, Steuern der lokalen Komponenten gemäß dem Fahrplan durch die lokale Steuerungseinheit, und, sofern bei der lokalen Steuerungseinheit kein ak tueller Fahrplan vorhanden ist, Steuern der lokalen Komponenten gemäß einem vorgegebenen und lokal abge speicherten Standard-Fahrplan durch die lokale Steue rungseinheit; - Überwachen der über den Netzanschlusspunkt übertragenen Leistung durch die Steuerungseinheit und bei Feststel lung einer Überschreitung des vorgegebenen Leistungs grenzwertes, Durchführen einer temporären Veränderung des der Steuerung zugrunde gelegten aktuellen oder Standard-Fahrplan nach einem vorgegebenen und in der Steuerungseinheit hinterlegten Schema; und

- Bei Feststellung, dass die temporäre Veränderung des aktuellen oder Standard-Fahrplans innerhalb einer vor gegebenen Zeit keine Unterschreitung des vorgegebenen Leistungsgrenzwertes zur Folge hat, Abschalten der Leistungsverbindung zu wenigstens einer Komponente nach vorgegebenem Schema.

Weiterhin betrifft die Erfindung eine Anordnung zum Lastma nagement von elektrischen Komponenten, einer lokalen Steue rungseinheit und einem übergeordneten Server, bei der die elektrischen Komponenten Teile eines lokalen elektrischen Ge samtsystems sind, welches über einen Netzanschlusspunkt mit einem übergeordneten Netz verbunden ist, und sich wenigstens teilweise hinsichtlich ihres Beitrags zu der über den Netzan schlusspunkt übertragenen Leistung steuerbar sind, die dem lo kalen elektrischen Gesamtsystem zugeordnete lokale Steuerungs einheit zur Steuerung mit den Komponenten sowie wenigstens zeitweise mit dem übergeordneten Server zum Senden von Infor mationen und zum Empfang eines Fahrplans datenverbunden ist und wenigstens eine Leistungsverbindung zwischen einer Kompo nente zum Netzanschlusspunkt schaltbar ist, wobei am Netzan schlusspunkt eine Sensorvorrichtung zur Ermittlung der über den Netzanschlusspunkt fließenden Leistung vorgesehen ist, und wobei der übergeordnete Server dazu ausgebildet ist, einen in die Zukunft gerichteten, sich über einen Zeitraum er streckenden Fahrplan zur Steuerung der Komponenten des lokalen elektrischen Gesamtsystems zu Erzeugen und an die lokale Steuerungseinheit zu übermitteln, wobei der Fahrplan auf Basis der von der lokalen Steuerungsein heit empfangenen Messwerte, den Energieverbrauch oder die Energieerzeugung im lokalen elektrischen Gesamtsys tem oder im übergeordneten Netz beeinflussenden Progno sedaten, historischen Energieverbrauch- oder Energieer zeugungsdaten und/oder technischen Informationen zu den Komponenten des lokalen elektrischen Gesamtsystems der art erzeugt wird, dass bei Eintritt der für die Erzeu gung getroffenen Annahmen ein vorgegebener Leistungs grenzwert am Netzanschlusspunkt des lokalen elektri schen Gesamtsystems eingehalten wird; die lokale Steuerungseinheit dazu ausgebildet ist, die lokalen Komponenten nach einem aktuellen, von dem über geordneten Server erhaltenen Fahrplan oder, falls kein aktueller Fahrplan vorliegt, nach einem Standard-Fahr plan zu steuern; die lokale Steuerungseinheit weiterhin dazu ausgebildet ist, die von der Sensorvorrichtung erfasste Leistung zu überwachen und bei Feststellung einer Überschreitung des vorgegebenen Leistungsgrenzwertes, einer temporären Veränderung des der Steuerung zugrunde gelegten aktuel len oder Standard-Fahrplan nach einem vorgegebenen und in der Steuerungseinheit hinterlegten Schema durchzu führen; und ein Überwachungsmodul vorgesehen und dazu ausgebildet ist, die von der Sensorvorrichtung erfasste Leistung zu überwachen und bei Feststellung, dass die temporäre Veränderung des aktuellen oder Standard-Fahrplans in nerhalb einer vorgegebenen Zeit keine Unterschreitung des vorgegebenen Leistungsgrenzwertes zur Folge hat, die Leistungsverbindung zu wenigstens einer Komponente nach vorgegebenem Schema abzuschalten.

Zunächst werden einige in Zusammenhang mit der Erfindung ver wendete Begriffe erläutert.

Bei dem „übergeordneten Netz" handelt es sich um ein Energie versorgungsnetz, aus dem das lokale elektrische Gesamtsystem elektrische Leistung beziehen und in welches ggf. auch elekt rische Leistung eingespeist werden kann. Bei dem „übergeordne ten Netz" kann es sich bspw. um ein öffentliches Stromnetz handeln .

Mit „Netzanschlusspunkt" ist derjenige Punkt des lokalen elektrischen Gesamtsystems bezeichnet, an dem elektrische Leistung mit dem übergeordneten Netz ausgetauscht werden kann. Ein lokales elektrisches Gesamtsystem weist in der Regel nur einen einzigen Netzanschlusspunkt auf, welcher häufig durch eine elektrische Sicherung gegen Überlast geschützt ist.

Die über den Netzanschlusspunkt übertragene elektrische Leis tung kann messtechnisch ermittelt werden, indem sowohl Span nung als auch Stromstärke im Netzanschlusspunkt gemessen wer den. Insbesondere wenn das übergeordnete Netz ausreichend zu verlässig auf einer vorgegebenen Soll-Spannung gehalten wird, kann es ausreichend sein, lediglich die tatsächliche Strom stärke im Netzanschlusspunkt zu erfassen und mit der vorgege benen Soll-Spannung zur über den Netzanschlusspunkt übertrage nen elektrischen Leistung zu verknüpfen. Der „Leistungsgrenzwert am Netzanschlusspunkt" kann grundsätz lich gleich der über den Netzanschlusspunkt physikalisch zer störungsfrei übertragbaren elektrischen Leistung gewählt wer den. In der Regel wird der fraglichen Leistungsgrenze zum Zwe cke einer Sicherheitsreserve jedoch unterhalb dieser Grenze gewählt werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Leistungsgrenzwert auf bekannte Weise mit einem Toleranzbe reich zu versehen. Umfasst das elektrische Gesamtsystem auch Energieerzeuger oder Energiespeicher, sodass grundsätzlich auch Leistung vom elektrischen Gesamtsystem in das übergeord nete eingespeist werden kann, wird der Leistungsfluss in eben diese Richtung ebenfalls über einen Leistungsgrenzwert am Netzanschlusspunkt überwacht. Der Leistungsgrenzwert kann da bei identisch zu dem Leistungsgrenzwert für die Leistungsent nahme aus dem Netz gewählt sein. Es ist jedoch auch möglich, einen anderen Leistungsgrenzwert für die Einspeisung von elektrischer Leistung in das Netz zu wählen, um bspw. die Sta bilität des übergeordneten Netzes zu sichern. Der oder die Leistungsgrenzwerte können statisch sein. Es ist aber auch möglich, die Leistungsgrenzwerte in Abhängigkeit von vorgege benen Parametern veränderlich auszugestalten. Weiterhin ist der fragliche Leistungsgrenzwert vorzugsweise sowohl bei der lokalen Steuerungseinheit als auch bei dem übergeordneten Ser ver hinterlegt und wird bei evtl. Veränderung gegenseitig ak tualisiert .

Eine „Datenverbindung" bezeichnet eine drahtgebundene oder drahtlose Verbindung zwischen zwei Elementen, über die Daten in der Regel bidirektionalen ausgetauscht werden können.

„Leistungsverbindung" bezeichnet eine in der Regel drahtgebun dene Verbindung zwischen zwei Elementen, über die elektrische Leistung übertragen werden kann. Daten- und Leistungsverbin dungen können auch zusammenfallen (vgl. „Power-over-Ethernet" und „Power-line communication") . Der Begriff „Server" bezeichnet eine logische Einheit und ist insbesondere nicht auf eine einzelne physische Hardware-Ein heit beschränkt. Vielmehr ist es möglich, dass der Server auch auf mehrere, ggf. örtlich getrennte physikalische Hardware- Einheiten aufgeteilt ist. Ein „übergeordneter Server" ist in der Regel nicht einer einzelnen lokalen Steuerungseinheit zu geordnet. Vielmehr können mehrere lokale Steuerungseinheit auf den übergeordneten Server zugreifen und mit diesem kommunizie ren .

Ein „Fahrplan" im Sinne der Erfindung ist eine zeitliche Auf stellung der gewünschten Betriebszustände einer oder mehrerer elektrischer Komponenten über einen Zeitraum, die insbesondere Einfluss auf die Leistungsaufnahme oder Leistungseinspeisung der Komponenten und damit letztendlich auf ihren jeweiligen Beitrag zur über den Netzanschluss übertragenen Leistung ha ben. So kann für eine erste Komponente bspw. der zeitliche Verlauf der zulässigen Leistungsaufnahme festgelegt sein, wäh rend für eine andere Komponente festgelegt ist, dass sie nur in einem bestimmten Zeitraum auf einer bestimmten Betriebs stufe betrieben werden und in der übrigen Zeit ausgeschaltet sein soll. Der Fahrplan kann bspw. als Zeitreihe abgebildet werden, wobei für jede Komponente jeweils Zeitpunkte enthalten sind, an denen sich der Betriebszustand ändern soll. Die Zeit punkte können als Wertepaare aus eindeutigem Zeitstempel und einem den ab diesem Zeitpunkt gewünschten Betriebszustand der jeweiligen Komponente spezifizierenden Parameter gebildet sein .

Als „aktueller Fahrplan" ist ein Fahrplan bezeichnet, der die gewünschten Betriebszustände einer oder mehrerer elektrischer Komponenten für den momentanen Zeitpunkt beinhaltet. Ein Fahr plan ist also dann ein „aktueller Fahrplan", wenn er für den momentanen Zeitpunkt - und bspw. nicht nur für die Vergangen heit - gültige Informationen für den gewünschten Betriebszu stände einer oder mehrerer elektrischer Komponenten aufweist.

Mit „Koppeln" ist die Herstellung einer Datenverbindung zwi schen zwei Einheiten bezeichnet, bei der zur Herstellung der Datenverbindung Nachrichten mit Informationen zu den Einheiten sowie der herzustellenden Datenverbindung ausgetauscht werden. Die Datenverbindung kann nach beliebigen Standards und mit be liebigen Protokollen aufgebaut werden.

Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die ressourcen intensive Erstellung eines aktuellen Fahrplans für die Kompo nenten eines lokalen elektrischen Gesamtsystems nicht durch die dort vorgesehene lokale Steuerungseinheit, sondern viel mehr durch einen übergeordneten Server durchgeführt wird. Da die Erstellung eines Fahrplans für ein lokales elektrisches Gesamtsystem erfindungsgemäß zwar regelmäßig, aber dennoch nur zu diskreten Zeitpunkten erfolgen muss, kann durch Nutzung des übergeordneten Servers für mehrere lokale elektrische Gesamt systeme eine günstige Ressourcenausnutzung erreicht werden. Insbesondere müssen bei der Erfindung aber die lokalen Steue rungseinheiten nicht so ressourcenstark sein, dass sie selbst ständig einen Fahrplan erstellen können.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der übergeordnete Server einen in die Zukunft gerichteten, sich über einen Zeitraum er streckenden Fahrplan auf Basis von Annahmen erzeugt. In diese Erzeugung können unterschiedlichste Faktoren einfließen, wel che die Leistungsaufnahme der einzelnen Komponenten des elektrischen Gesamtsystems über den Zeitraum, für den der Fahrplan erzeugt wird, abschätzen lassen. So können aus den von der lokalen Steuerungseinheit übermit telten Messdaten die praktisch aktuellen Verbrauchs- und Er zeugungswerte sowie Ladezustände von Energiespeichern ermit telt werden und unmittelbar in die Erzeugung einfließen.

Durch geeignete Speicherung und Auswertung dieser Messdaten lassen sich auch historische Energieverbrauchs- und Erzeu gungsdaten ableiten, die Auskunft über ein Nutzungsverhalten der Komponenten des elektrischen Gesamtsystems geben können.

So kann in einem Beispiel aus historischen Energieverbrauchs werten abgelesen werden, dass ein Nutzer regelmäßig Freitag abends seine elektrische Sauna betreibt, was bei der Erstel lung des Fahrplans entsprechend berücksichtigt werden kann. In einem anderen Beispiel ist eine Ladestation für ein elektri sches Fahrzeug Teil des lokalen elektrischen Gesamtsystem, wo bei aus historischen Energieverbrauchsdaten abgelesen werden kann, dass Wochentags regelmäßig nur eine geringe Wiederaufla dung über die Nacht erforderlich ist, während der Energiespei cher des elektrischen Fahrzeugs am Wochenende abends regelmä ßig leer ist. Der am Wochenende somit höhere Energiebedarf zur Wiederaufladung des elektrischen Fahrzeugs kann ebenfalls im Fahrplan berücksichtigt werden.

In die Erzeugung des Fahrplans können auch andere, den Ener gieverbrauch oder die Energieerzeugung im lokalen elektrischen Gesamtsystem oder im übergeordneten Netz beeinflussenden Prog nosedaten einfließen. Beispielsweise kann eine Wetterprognose für die geografische Lage des lokalen elektrischen Gesamtsys tems Hinweise auf die durch eine Fotovoltaikanlage als Teil des Gesamtsystems zu erwartende Leistungserzeugung geben. Auch kann die Vorhersage von kalten Wetter mit dichten Wolken Hin weise auf einen erhöhten Energiebedarf geben, wenn das elekt rische Gesamtsystem zur Heizung oder zur Beleuchtung vorgese hene Komponenten umfasst. Weiterhin kann die im übergeordneten Netz grundsätzlich verfügbare Energie, die sich bspw. über den momentanen Strompreis ablesen lässt, berücksichtigt werden. Komponenten, die viel elektrische Leistung verbrauchen, können so bspw. bevorzugt zu Zeiten niedriger Strompreise betrieben werden .

Schlussendlich können noch technische Informationen zu den Komponenten des lokalen elektrischen Gesamtsystems in die Er zeugung des Fahrplans einfließen. Diese technischen Informati onen können Angaben zur maximalen Leistungserzeugung, Leis tungsaufnahme und/oder Speicherkapazität einer Komponente des lokalen elektrischen Gesamtsystems ebenso umfassen, wie Anga ben, zu welchem Grad die jeweilige Komponente steuerbar ist, ob bspw. nur ein An- oder Ausschalten möglich oder aber ver schiedene Betriebsstufen bei einer Komponente möglich sind. Auch können Mindestanforderungen für den Betrieb einer Kompo nente Teil dieser Informationen sein. So kann bspw. festgelegt sein, dass die Temperatur eines Gefrierschranks, der als Mess wert an den übergeordneten Server übermittelt wird, einen vor gegebenen Grenzwert nicht überschreiten darf oder dass die Energiezufuhr zu einer Komponente zu einer bestimmten Tages zeit oder in einem bestimmten Betriebszustand nicht unterbro chen werden darf. Teil der Informationen zu den Komponenten kann auch eine Angabe sein, ob es sich bei der Komponente um eine eher im Hintergrund arbeitende oder aber eine direkt mit einem Nutzer interagierende Komponente, wie bspw. einem Fern seher, handelt. Bei Letzterem ist ein zeitweises Ausschalten ggf. störender als bspw. bei einem Kühlschrank, sofern dieser die gewünschte Temperatur grundsätzlich hält.

Auf Basis wenigstens eines Teils der genannten Faktoren kann der übergeordnete Server eine Prognose zum Leistungsbedarf und ggf. zur Leistungserzeugung erstellen und daraus einen Fahr plan ableiten. Der Fahrplan wird dabei so erstellt, dass bei Einhaltung des Fahrplans und bei Eintritt der für die Erzeu gung desselben getroffenen Annahmen zu keinem Zeitpunkt der vorgegebene Leistungsgrenzwert am Netzanschlusspunkt des loka len elektrischen Gesamtsystems überschritten wird. In anderen Worten wird die Steuerung der Komponenten eines elektrischen Gesamtsystems durch den übergeordneten Server so geplant, dass bei dem erwarteten Verlauf der Dinge keine Überschreitung des Grenzwertes am Netzanschlusspunkt des elektrischen Gesamtsys tems zu erwarten ist.

Der so erstellte Fahrplan wird an die Steuerungseinheit desje nigen lokalen elektrischen Gesamtnetzes übermittelt, für wel ches er erstellt wurde. Sollte eine für die Übertragung erfor derliche Datenverbindung zeitweise nicht bestehen, wird die Übermittlung des Fahrplans solange versucht, bis dieser auf grund eines neuen, für das fragliche lokale elektrische Ge samtnetz erstellte Fahrplan obsolet wird oder der Zeitraum, für den der Fahrplan vorgesehen war, abgelaufen ist.

Die lokale Steuerungseinheit empfängt den von dem übergeordne ten Server erstellten Fahrplan und legt ihn der Steuerung der Komponenten des lokalen elektrischen Gesamtsystems als aktuel len Fahrplan zugrunde. Liegt bei der Steuerungseinheit kein aktueller Fahrplan vor - bspw. weil die Übertragung zwischen übergeordnetem Server und der Steuerungseinheit unterbrochen ist - wird zur Steuerung der Komponenten ein in der Steue rungseinheit selbst hinterlegter Standard-Fahrplan herangezo gen. Dadurch ist ein Weiterbetrieb des elektrischen Gesamtsys tems auch bei Störungen des übergeordneten Servers oder der Datenverbindung zwischen Server und lokaler Steuerungseinheit gewährleistet .

Die Steuerungseinheit überwacht weiterhin die über den Netzan schlusspunkt tatsächlich übertragene Leistung und gleicht diese mit dem vorgegebenen Leistungsgrenzwert ab. Wird eine Überschreitung des Grenzwertes - bspw. aufgrund eines stochas tischen, nicht vorhersehbaren Ereignisses - festgestellt, wird derjenige Fahrplan, welcher der Steuerung der Komponenten mo mentan zugrunde gelegt wird, nach einem vorgegebenen und in der Steuerungseinheit hinterlegten Schema angepasst, bis im besten Fall der Grenzwert wieder eingehalten wird. Das Schema umfasst Instruktionen in welcher Reihenfolge, in welcher Art und/oder in welchem Umfang die Leistungsaufnahme oder Leis tungseinspeisung der einzelnen Komponenten des lokalen

elektrischen Gesamtsystems zeitweise verändert werden soll, um den Leistungsfluss durch den Netzanschlusspunkt zu reduzieren. Bspw. kann ein Gefrierschrank häufig zeitweise abgeschaltet werden, sofern die Temperatur im Innern einen vorgegebenen Grenzwert nicht überschreitet, und/oder die Heizleistung einer Geschirrspülmaschine zeitweise reduziert werden kann. Die An passung eines vorgegebenen Fahrplans durch ein ebenfalls vor gegebenes Schema ist wenig ressourcenintensiv, sodass selbst eine zum Erzeugen von Fahrplänen zu ressourcenschwache lokale Steuerungseinheit die Anpassung ohne Weiteres durchführen kann. Das Schema wird vorzugsweise durch den übergeordneten Server erstellt, an die lokale Steuerungseinheit übermittelt und dort hinterlegt.

Neben der beschriebenen Leistungsüberwachung und daraus ggf. resultierender Anpassung des Fahrplans, wird die über den Netzanschlusspunkt übertragene Leistung überwacht und bei Feststellung, dass der vorgegebene Leistungsgrenzwert über eine vorgegebene Zeit dauerhaft überschritten wird, was auf eine unzureichende oder nicht zeitig genug erfolgte Anpassung des Fahrplans hindeuten kann, wird nach einem vorgegebenen Schema die Leistungsverbindung zu wenigstens einer Komponente des lokalen elektrischen Gesamtnetzes unterbrochen. Durch diese Maßnahme ist eine zusätzliche Sicherung gegen eine unzu lässige Überschreitung des Leistungsgrenzwertes für den Netz anschlusspunkt gegeben. Sollte die beschriebene Anpassung des Fahrplans bspw. aufgrund einer Störung der lokalen Steuerungs- einheit nicht oder nicht schnell genug erfolgen, wird wenigs tens eine elektrische Komponenten durch Abschalten der Leis tungsverbindung von dem lokalen elektrischen Gesamtsystem ge trennt, womit jegliche Leistungsaufnahme oder -Einspeisung dieser Komponente vollständig unterbunden wird. Die Abschal tung der Leistungsverbindungen erfolgt erneut nach einem

Schema, in dem bspw. die Wichtigkeit der einzelnen Komponenten hinterlegt ist. Die Leistungsverbindungen werden dann in Ab hängigkeit der Wichtigkeit der darüber an das Gesamtsystem an gebundenen Komponenten abgeschaltet.

Um zu verhindern, dass die beschriebene Überprüfung, ob eine temporäre Veränderung des aktuellen oder Standard-Fahrplans innerhalb einer vorgegebenen Zeit keine Unterschreitung des vorgegebenen Leistungsgrenzwertes zur Folge hat, und das dar aus ggf. resultierende Abschalten der Leistungsverbindung zu wenigstens einer Komponente nach vorgegebenem Schema durch eine Fehlfunktion oder übermäßige Auslastung bei der temporä ren Veränderung des der Steuerung zugrunde gelegten aktuellen oder Standard-Fahrplan beeinträchtigt wird, ist bevorzugt, wenn die genannte Überprüfung und evtl. Abschaltung durch ein von der zur Veränderung des Fahrplans vorgesehenen Einheit ge sondertes Überwachungsmodul durchgeführt wird. Das gesonderte Überwachungsmodul kann dabei getrennt von oder als Teil der Steuerungseinheit ausgeführt werden, ist im letztgenannten Teil aber zumindest logisch ausreichend vom übrigen Teil der Steuerungseinheit getrennt, dass die beschriebene negative Be einflussung dieses Überwachungsmoduls ausgeschlossen ist. Das Schema wird vorzugsweise durch den übergeordneten Server er stellt, über die die lokale Steuerungseinheit an das betref fende Überwachungsmodul übermittelt und dort hinterlegt. Al ternativ ist es möglich, das Überwachungsmodul als rein ana loge Schaltung auszugestalten, wobei das genannte Schema dann durch die Verdrahtung der Schaltung festgelegt ist. Es ist weiter bevorzugt, wenn nach einer Kopplung einer Kompo nente des elektrischen Gesamtsystems mit der lokalen Steue rungseinheit die lokale Steuerungseinheit die von der Kompo nente empfangenen Daten unverändert an den übergeordneten Ser ver übermittelt und der Server dazu ausgebildet ist, in den Daten ggf. enthaltene Identifikationsmerkmale der Komponente auszulesen und/oder durch Beobachtung von in den Daten enthal tenen Verbrauchs- oder Einspeisungswerte über einen Zeitraum technische Informationen über die Komponente abzuleiten. Bei der Kopplung einer Komponente mit der Steuerungseinheit werden die zum Aufbau der Datenverbindung von der Komponente an die Steuerungseinheit übermittelten Nachrichten an den übergeord neten Server weitergeleitet, der die darin enthaltenen Infor mationen mit einer Datenbank abgleichen kann, um bereits an hand dieser Informationen, wenn möglich, den Typ und/oder die technischen Eigenschaften der Komponente vollständig zu ermit teln. Ist dies nicht möglich - bspw., weil keine entsprechen den Informationen in den genannte Nachrichten enthalten sind oder die Komponente unbekannt ist -, ist vorgesehen, dass über einen Zeitraum gewonnene Messdaten, die u. a. auch die Leis tungsaufnahme oder -Einspeisung der fraglichen Komponente mit abbilden, durch den übergeordneten Server ausgewertet werden, um so Rückschlüsse auf die Art und ggf. auch einzelne techni sche Informationen der Komponente ziehen zu können. So kann bspw. aus den Messdaten abgelesen werden, wenn eine Komponente Leistung sowohl aufnehmen als auch abgeben kann, womit es sich wohl um einen Energiespeicher handelt. Über die üblichen Lade- und Entladezyklen kann weiterhin auf die Kapazität des Ener giespeichers geschlossen werden. Auch diese rechenintensive Auswertung von Messdaten wird durch den übergeordneten Server durchgeführt, weshalb die lokale Steuerungseinheit weiterhin nicht besonders ressourcenstark sein muss. Selbstverständlich ist auch möglich, dass die Informationen betreffend eine Kom ponente manuell eingegeben, korrigiert und/oder ergänzt wer den . Es ist bevorzugt, wenn die lokale Steuerungseinheit und/oder der übergeordnete Server komponentenspezifische Steuerbefehle und/oder Mess- bzw. Statusmitteilungen in Echtzeit in ein ein heitliches Datenformat wandeln. Dadurch können zum einen mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Komponenten mit jeweils unterschiedlichen Ansteuerungs-, Informations- und/oder Über tragungsprotokollen in ein elektrisches Gesamtsystem eingebun den werden, zum anderen wird die Verarbeitung der Daten sowohl seitens des übergeordneten Servers als auch der lokalen Steue rungseinheit aufgrund der Vereinheitlichung vereinfacht.

Fällt eine Datenverbindung zwischen einer Komponente des elektrischen Gesamtsystems und der lokalen Steuerungseinheit dauerhaft aus, ist bevorzugt, wenn das Schema zur Durchführen einer temporären Veränderung derart angepasst wird, dass die nicht erreichbare Komponente darin nicht mehr berücksichtigt wird. In anderen Worten soll die nicht mehr erreichbare Kompo nente bei einer erforderlichen Anpassung des Fahrplans unmit telbar nicht mehr berücksichtigt werden, um durch Übergehen dieser Komponente eine im Ergebnis schnellere Einhaltung des Leistungsgrenzwertes erreichen zu können.

Das Erzeugen des Fahrplans durch den übergeordneten Server kann in regelmäßigen Zeitabständen erfolgen, wobei die Zeitab stände vorzugsweise kleiner gleich dem durch einen Fahrplan abgedeckten Zeitraum sind. Dadurch wird sichergestellt, dass zumindest bei Bestehen einer Datenverbindung zwischen überge ordnetem Server und lokaler Steuerungseinheit Letztere immer mit einem aktuellen und gültigen Fahrplan ausgestattet werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann das Erzeugen des Fahr plans durch den übergeordneten Server durch externe Ereignisse ausgelöst werden. Bei diesen externen Ereignissen kann es sich bspw. Benutzereingaben über ein im Internet zugängliches In terface handeln, es können neue oder veränderte Verbrauchs und/oder Erzeugungsdaten von der lokalen Steuerungseinheit übermittelt werden, die eine Neuerstellung des Fahrplans vor teilhaft erscheinen lassen und/oder es liegen neue oder verän derte Prognosedaten vor, womit sich die Annahmen verändern. In allen Fällen ist durch ein aufgrund eines externen Ereignisses ausgelöstes Erzeugen des Fahrplans sichergestellt, dass die aufgrund des externen Ereignisses zu erwartenden Veränderungen in dem von der Steuerungseinheit verwendeten aktiven Fahrplan bestmöglich berücksichtigt werden.

Zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Anordnung wird auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen.

Die Erfindung wird nun anhand einer bevorzugten Ausführungs form unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen bei spielhaft beschrieben. Es zeigen:

Figur 1: ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungs gemäßen Anordnung zur Durchführung des erfin dungsgemäßen Verfahrens; und

Figur 2: eine schematische Darstellung des auf der Anord nung gemäß Figur 1 durchgeführten erfindungsgemä ßen Verfahrens.

In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfin dungsgemäßen Anordnung 1 dargestellt, mit der das erfindungs gemäße Verfahren ausführbar ist.

Die Anordnung 1 umfasst ein lokales elektrisches Gesamtsystem 10, welches über einen Netzanschlusspunkt 11 mit einem öffent lichen Stromnetz als übergeordnetes Netz 2 verbunden ist. Das lokale elektrische Gesamtsystem 10 umfasst elektrische Kompo nenten 12-17 sowie eine lokale Steuerungseinheit 20. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den elektrischen Komponenten 12-16 zunächst um für einen Haushalt typische elektrische Verbraucher, nämlich einen Kühlschrank 12, einen Fernseher 13, eine elektrische Heizung 15 sowie ein durch ein Leuchtmittel angedeutetes Beleuchtungssystem 16. Darüber hinaus ist noch eine Ladestation 14 für elektrische Fahrzeuge 14 ' vorgesehen, über welche die Batterie des Fahr zeugs 14' geladen werden kann. Über die Ladestation 14 lässt sich die Ladegeschwindigkeit bzw. der Ladestrom steuern. Dar über hinaus sind Ladestation 14 und Fahrzeug 14 ' auch dazu ausgebildet, einen Teil der in der Batterie eines an der La destation 14 angeschlossenen Fahrzeugs 14 ' gespeicherten Leis tung zum unmittelbaren Verbrauch im Gesamtsystem oder zur Ein speisung in das übergeordnete Netz 2 zu entladen. Für ein ent sprechendes Entladen sind in der Ladestation 14 und/oder dem Fahrzeug 14 ' Regeln hinterlegt, ob und bis zu welchem Grad die Batterie des Fahrzeugs 14 ' entladen werden darf, wobei diese Vorgaben auch zeitabhängig sein können.

Bei den Komponenten 12-15 handelt es sich um sog. intelligente Geräte, d. h. sie weisen eine Möglichkeit für eine Datenver bindung auf, über die zumindest Steuerungsbefehle empfangen, in der Regel aber auch Statusmitteilungen o. ä. gesendet wer den können. Das Beleuchtungssystem 16 ist hingegen konventio nell mit mechanischen Schaltern und analogen Leuchtmitteln (nicht dargestellt) ausgeführt ist.

Ebenfalls Teil des lokalen elektrischen Gesamtsystems 10 ist eine Fotovoltaikanlage 17, die mit dem Netzanschlusspunkt 11 leistungsverbunden ist, wobei die von der Fotovoltaikanlage 17 erzeugte Energie entweder unmittelbar von den anderen elektri schen Komponenten 11-16 des Gesamtsystems 10 verbraucht, oder aber in das übergeordnete Netz 2 eingespeist werden kann. Auch wenn die Fotovoltaikanlage 17 der Steuerungseinheit 20 ggf. Messwerte betreffend die Erzeugung von elektrischer Leistung bereitstellen kann, ist die Fotovoltaikanlage 17 im darge stellten Ausführungsbeispiel jedenfalls hinsichtlich der Leis tungserzeugung nicht steuerbar. Die jeweiligen Leistungsverbindungen zwischen den Komponenten 12, 14, 15 und 17 sowie dem Netzanschlusspunkt 11 weisen je weils ein steuerbares Schaltschütz 18, mit dem die Leistungs verbindung wahlweise unterbrochen werden kann auf.

Im Netzanschlusspunkt 11 ist neben einer evtl, vorgesehenen elektrischen Sicherung (nicht dargestellt) ein Sensor 19 zur Erfassung der am Netzanschlusspunkt 11 vorliegenden Strom stärke vorgesehen.

Die lokale Steuerungseinheit 20 ist mit dem Netzanschlusspunkt 11 datenverbunden und kann aus den von dem Sensor 19 zur Ver fügung gestellten Messdaten zusammen mit der Nennspannung des Netzes 2 die momentan über den Netzanschlusspunkt 11 strömende Leistung ermitteln.

Ebenfalls ist die Steuerungseinheit 20 mit denjenigen Kompo nenten 12-15 des lokalen elektrischen Gesamtsystems 10 daten verbunden, die steuerbar sind. Die Steuerbarkeit bezieht sich in diesem Zusammenhang insbesondere auf die Möglichkeit, durch Steuerungsbefehle die momentane Leistungsaufnahme der Kompo nenten 12-15 oder auch die Leistungseinspeisung von in der Batterie des Fahrzeugs 14 ' gespeicherten Energie über die La destation 14 zu beeinflussen.

Teil der Steuerungseinheit 20 ist ein Überwachungsmodul 21, welches mit den Schaltschützen 18 verbunden ist und diese steuern kann.

Die lokale Steuerungseinheit 20 ist weiterhin mit einem über geordneten Server 30 - bspw. über das Internet - datenverbun den. Der Server 30 hat Zugriff auf eine Datenbank 31, in der technische Spezifikationen von einer Vielzahl von elektrischen Geräten sowie historische, von dem lokalen elektrischen Ge samtsystem 10 erhaltene Daten und Informationen abgelegt sind. Die Funktionsweise der Anordnung aus Figur 1 und damit das er findungsgemäße Verfahren werden nun anhand der Figur 2 erläu tert .

Die von dem Sensor 19 am Netzanschlusspunkt 11 aufgenommenen Messwerte werden zunächst ebenso wie sämtlich von den mit der Steuerungseinheit 20 datenverbundenen Komponente 12-15 (von denen in Figur 2 exemplarisch nur Komponente 12 gezeigt ist) zur Verfügung gestellten Daten an den übergeordneten Server 30 übermittelt. Die Kommunikation erfolgt dabei über die lokale Steuerungseinheit (vgl. Figur 1), die auf der einen Seite über unterschiedliche Datenprotokolle und Übertragungsstandards mit den Komponenten 12-15 und dem Sensor 19, auf der anderen Seite über das Internet mit dem übergeordneten Server 30 kommunizie ren kann. Die Steuerungseinheit 20 ist dabei so ausgestaltet, dass sie bei bestehender Datenverbindung sämtliche empfangene Daten unverändert und vorzugsweise in Echtzeit an den überge ordneten Server 30 übermittelt.

Der übergeordnete Server 30 kann die empfangenen und regelmä ßig in einem komponentenspezifischen Datenformat vorliegenden Daten in ein einheitliches Datenformat wandelt, bevor diese abgelegt bzw. weiterverarbeitet werden.

Die so empfangenen und ggf. konvertierten Daten werden zum ei nen in der Datenbank 31 abgelegt und dort mit anderen Daten 30 zu historischen Energieverbrauch- oder Energieerzeugungsdaten 101 weiterverarbeitet, aus denen sich regelmäßig Trends zum Energieverbrauch, bspw. tageszeit- oder wochentags-abhängig, ablesen lassen, fließen zum anderen aber auch unmittelbar in die Erzeugung 100 eines Fahrplans für das lokale elektrische Gesamtsystem 10 ein. Für die Erzeugung 100 wird weiterhin noch auf die in der Datenbank 31 abgelegten technischen Informatio nen 102 zu den Komponenten 12-17 des lokalen elektrischen Ge samtsystems 10 sowie auf eine Wetterprognose 103 für den Standort des lokalen elektrischen Gesamtsystems 10 zurückge griffen. Auch können evtl. Regeln zum zeitweise und teilweise Entladen der Batterie eines mit der Ladesäule 14 verbundenen Fahrzeugs 14 ' berücksichtigt werden, die zu diesem Zweck an den übergeordneten Server 30 übermittelt und dort in der Da tenbank 31 abgelegt werden. Auch können beliebige andere, die Leistungserzeugung oder den Leistungsverbrauch in dem Gesamt netz 10 beeinflussende Informationen sowie ggf. vom Nutzer vorgegebene Präferenzen bei der Erzeugung 100 des Fahrplans berücksichtigt werden.

Für die Erzeugung 100 des Fahrplans werden sämtlich Informati onen 101-103 sowie die aktuellen Messwerte des Sensors 19 ge nutzt, um einen in die Zukunft gerichteten, sich über einen gewissen Zeitraum - in diesem Fall 7,5 Minuten - erstreckenden Plan zur Steuerung der Komponenten 12-15 des lokalen elektri schen Gesamtsystems 10 erstellt, mit der Zielsetzung, dass bei Eintritt der für die Erzeugung getroffenen Annahmen ein vorge gebener Leistungsgrenzwert am Netzanschlusspunkt 11 des loka len elektrischen Gesamtsystems 10 eingehalten wird. Der Fahr plan enthält dazu Zeitreihen für durch Steuerungsbefehle sei tens der lokalen Steuerungseinheit 20 hinsichtlich ihres Leis tungsverbrauchs beeinflussbare Komponenten 12-15.

Die Erzeugung 100 des Fahrplans wird durch einen Trigger 105 ausgelöst, der eine regelmäßige Erzeugung 100 alle 5 Minuten und darüber hinaus noch eine Erzeugung 100 anstößt, wenn sich die übermittelten Messwerte des Sensors 19 oder die Wetter prognose 103 maßgeblich, d. h. über ein vorgegebenes Toleranz maß hinaus, verändern.

Der so erzeugte Fahrplan wird dann an die lokale Steuerungs einheit 20 übermittelt, sofern eine geeignete Datenverbindung besteht . Die lokale Steuerungseinheit 20 prüft in einem ersten Schritt 200, ob ein aktueller, d. h. den momentanen Zeitpunkt abde ckender, von dem übergeordneten Server 30 erstellter Fahrplan vorliegt. Ist dies der Fall, wird eben dieser aktuelle Fahr plan für die Steuerung herangezogen (Schritt 201) . Liegt kein aktueller Fahrplan vor - bspw. weil aufgrund einer Fehlfunk tion der Server 30 keinen Fahrplan erstellen oder zumindest nicht an die Steuerungseinheit 20 übermitteln konnte - wird auf einen dauerhaft in der Steuerungseinheit 20 hinterlegten Standard-Fahrplan zurückgegriffen (Schritt 202).

Anschließend wird überprüft, ob die am Netzanschlusspunkt 11 über den Sensor 19 ermittelte aktuelle Leistung unterhalb des vorgegebenen Leistungsgrenzwertes liegt (Schritt 203) . Ist dies der Fall, bleibt der ermittelte aktuelle oder Standard- Fahrplan unverändert (Schritte 204) . Falls nicht, wird der Fahrplan gemäß einem vorgegebenen Schema verändert (Schritte 205) . In dem Schema ist bspw. hinterlegt, dass das Kühlaggre gat des Kühlschranks 12 bei einer Innentemperatur über einem vorgegebenen Grenzwert für eine gewisse Zeitspanne ausgeschal tet werden kann, oder - sofern dies nicht möglich oder nicht ausreichend ist - die Energieaufnahme der Heizung um einen vorgegebenen Prozentsatz reduziert wird. Auch kann in dem Schema hinterlegt sein, wann ein Ladevorgang der Ladestation 14 ggf. unterbrochen werden kann, damit die dafür erforderli che Leistung erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung gestellt werden muss, oder ob kurzfristig fehlende Leistung durch ein zeit- und teilweises Entladen der Batterie des mit der Ladestation 14 verbundenen Fahrzeugs 14 ' zur Verfügung ge stellt werden kann. Nur wenn sämtliche vorgenannten Merkmale nicht ausreichen sollten, um den vorgegebenen Leistungsgrenz wert am Netzanschlusspunkt 11 einzuhalten, darf der Fernseher 13 ausgeschaltet werden. Über das hinterlegte Schema kann, so fern erforderlich, der aktuelle oder Standard-Fahrplan so an- gepasst werden, dass der Leistungsgrenzwert grundsätzlich ein gehalten werden sollte. Eine entsprechende Anpassung des Zeit plans kann bspw. dann erforderlich sein, wenn der Benutzer zu einem nicht vorhergesehenen Zeitpunkt die Beleuchtung 16 ein schaltet .

Der ggf. wie beschrieben veränderte aktuelle oder Standard- Zeitplan wird zur Steuerung der Komponenten 12-15 verwendet. Dazu wandelt die Steuerungseinheit 20 die im Zeitplan enthal tenen Informationen in für die einzelnen Komponenten 12-15 ge eigneten Steuerungsbefehle um und übermittelt diese anschlie ßend an die Komponenten 12-15 (Schritt 206) .

Der beschriebene, von der Steuerungseinheit 20 durchgeführte Verfahrensablauf wird in Dauerschleife wiederholt, wodurch im Normalfall sichergestellt wird, dass die tatsächliche Leistung am Netzanschlusspunkt 11 dauerhaft unter dem vorgegebenen Leistungsgrenzwert liegt.

Dennoch ist zusätzlich das Überwachungsmodul 21 vorgesehen, welches ständig mit den von dem Sensor 19 am Netzanschluss punkt 11 erfassten Messwerten versorgt wird. Das Überwachungs modul 21 überprüft, ob bei einer Überschreitung des vorgegebe nen Leistungsgrenzwertes die tatsächliche Leistung innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne auf einen Wert unterhalb des Leistungsgrenzwertes reduziert wird (Schritt 300). Ist dies der Fall, war das oben beschriebene Verfahren der Steuerungs einheit 20 erfolgreich. Fall nicht, werden nach einem vorgege benen Schema die Schaltschütze 18 ausgelöst und somit die Leistungsverbindung für einzelne Komponenten 12, 14, 15, 17 unterbrochen. In dem Schema ist dabei die Reihenfolge, in der die Schaltschütze 18 ausgelöst werden, festgelegt. So kann z. B. zunächst die Leistungsverbindung der Heizung 15 unter- brochen werden und, erst wenn dies nicht ausreicht, den Leis tungsgrenzwert einzuhalten, die Leistungsverbindung des Kühl schranks 12 unterbrochen werden, usw.

Das Überwachungsmodul 21 kann dadurch sicherstellen, dass selbst bei einer Fehlfunktion der Steuerungseinheit 20 im Hin blick auf das oben beschriebene Verfahren, der vorgegebene Leistungsgrenzwert am Netzanschlusspunkt 11 eingehalten wird.

Die Steuerungseinheit 20 und das Überwachungsmodul 21 überwa chen selbstverständlich nicht nur die Einhaltung eines vorge gebenen Leistungsgrenzwertes bei einem Leistungsfluss vom übergeordneten Netz 2 in das elektrische Gesamtsystem 10, son dern auch bei einem Leistungsfluss vom Gesamtsystem 10 - ins besondere der Fotovoltaikanlage 17 - in das übergeordnete Netz 2, für die jedoch ein anderer, geringerer Leistungsgrenzwert gilt. Zur Einhaltung des Grenzwertes kann die Steuerungsein heit 20 die leistungsverbrauchenden Komponenten 12-16 des Ge samtsystems 10 versuchen so zu betreiben, dass die von der Fo tovoltaikanlage 11 erzeugte Leistung abzüglich der durch die Komponenten 12-16 verbrauchten Leistung den vorgegebenen Leis tungsgrenzwert nicht überschreitet. Gelingt dies nicht oder nicht schnell genug, trennt das Überwachungsmodul 21 die Foto voltaikanlage 17 über das Schaltschütz 18 ab, sodass der Leis tungsfluss in das übergeordnete Netz 2 unterbunden wird, gleichzeitig die übrigen Komponenten 12-16 aber noch mit elektrischer Leistung an dem übergeordneten Netz 2 versorgt werden können.